Vorreiter bei patientenorientierten Technologien
Nach Unternehmensangaben hat sich die Zahl der Menschen, die mit vernetzten Geräten ihre Gesundheit überwachen, geschätzt von 7,1 Millionen im Jahr 2016 auf über 50 Millionen im Jahr 2021 versiebenfacht. Mit telemetrischer Fernüberwachung, mobilen Geräten, Telemedizin und einem Verwaltungskostenanteil von 30 % an den aktuellen Gesundheitsausgaben besteht ein großes Potenzial. Neue digitale Lösungen im Bereich Patientenmonitoring und neue Behandlungsmöglichkeiten dank technischem Fortschritt ermöglichen nicht nur eine bessere medizinische Versorgung für Patienten, auch die Verwaltungskosten in Kliniken und medizinischen Einrichtungen könnten dadurch weiter gesenkt werden.
Dank neuester Möglichleiten der telemetrischen Fernüberwachung sinkt bei Patienten mit Herzinsuffizienz das Risiko für Vorhofflimmern um 46 %, wie Medtronic in einer aktuellen Studie nachweisen konnte. Auch die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Hospitalisierung der Betroffenen sinkt. Medtronic ist jedenfalls von sich überzeugt: „Die individuelle Therapie auf Basis des Algorithmus sorgt dafür, dass weniger Patienten ins Krankenhaus kommen. Auf Systemebene führt das zu Einsparungen und schont die Gesundheitsressourcen.“
Die Dividende steigt und steigt und steigt
Die Dividendenhistorie von Medtronic ist beeindruckend. Der Medizintechnikspezialist hat seine Ausschüttung in der Vergangenheit ohne Unterbrechung in jedem Jahr immer wieder erhöht. Im Mai diesen Jahres wurde die Dividende das 44. Jahr in Folge angehoben. Die Steigerungsrate der letzten zehn Jahre liegt bei 7 % p.a. Das Unternehmen hat Ende August eine Quartalsdividende von 0,63 USD bekannt gegeben. Auf Jahressicht hochgerechnet erhalten die Anteilsinhaber 2,52 USD. Beim aktuellen Aktienkurs beträgt die Dividendenrendite rund 2 %. Die nächste Auszahlung erfolgt am 15. Oktober 2021.
Erneutes Umsatzwachstum und Sieg bei Patentstreit
Das Unternehmen meldete Ende August für das erste Quartal des aktuellen Geschäftsjahres 2021/22 einen weltweiten Umsatz von rund 8 Mrd. USD. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Anstieg um 23 %. Die Ergebnisse spiegeln eine starke Erholung von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie wider, die das Unternehmen im Jahr 2020 erlebte. Um die Intensivbetten für Covid-Patienten frei zu halten, wurden viele andere Operationen, die nicht lebensnotwendig waren, verschoben. Diese werden nun nachgeholt.
Derweil setzt sich Medtronic im Patentstreit mit Axonics durch. Axonics hatte gegen mehrere Patente geklagt, die Medtronic im Bereich der sakralen Neuromodulation, also an sogenannten Beckenbodenschrittmachern hält. Diese werden unter anderem zur Behandlung von Inkontinenz eingesetzt. Dabei werden feine Nervenbahnen elektrisch stimuliert. Dadurch sollen jene Reflexe wiederhergestellt werden, die zur korrekten Funktion von Harnblase und Schließmuskel notwendig sind. Das US-Patentgericht entschied zugunsten von Medtronic. Damit bleiben die Produkte des Medizintechnikkonzerns weiter geschützt.
Innovative Insulinpumpen
Eine weitere Innovation gelang Medtronic dieses Jahr im Bereich von Insulinpumpen. Ende September 2021 hat Medtronic die Markteinführung des MiniMedTM 780G Systems in Deutschland bekannt gegeben. Dieses Advanced-Hybrid-Closed-Loop (AHCL) Insulinpumpensystem der nächsten Generation umfasst einen neuen automatisierten Korrekturbolus, Smartphone-Konnektivität und eine anpassbare Zieleinstellungsmöglichkeit bis auf 100 mg/dl (5,5 mmol/l).
Dies ist ein weiteres Beispiel, dass Medtronic fortlaufend an neuen Technologien und Produktinnovation forscht. Stillstand ist daher bei Medtronic auch in Zukunft kein Thema.
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Prof. Dr. Max Otte