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Viele von Ihnen werden sich noch an die Zeit erinnern, als zu bestimmten Zeitpunkten im Jahr der große Run auf die Kaufhäuer stattfand. Wahre Menschenmassen drängten sich lange vor der Öffnung vor den Eingangstüren. Und wenn die schließlich öffneten, gab es einen ungebremsten Ansturm auf die sogenannten Krabbeltische.

An der Börse haben wir bei Tech-Werten gerade eine ähnliche Situation. Milliarden von USD Börsenwert sind durch die Zinsängste vernichtet worden. Beispiel PayPal: die Marktkapitalisierung des Zahlungsdienstleisters steht aktuell bei rund 140 Mrd. USD. Vor sechs Monaten kostete das Unternehmen noch mehr als doppelt so viel. Zuckerbergs Meta ist bereits als Interessent ins Gespräch gebracht worden.

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Schnäppchen auf dem Wühltisch?

Nicht nur PayPal, auch Unternehmen wie Block, Roblox, Affirm oder Peloton haben spürbar korrigiert. Ihnen gegenüber stehen die Tech-Riesen, die ähnlich wie Warren Buffet auf wahrhaft gigantischen Cash-Reserven sitzen, die sie im Laufe von Corona erwirtschaftet haben. Ein Blick auf die Cash-Bestände der US-amerikanischen Big Player zeigt, dass sie mühelos am „Winterschlussverkauf“ teilnehmen könnten.

Microsoft als Vorreiter

Microsoft war der erste Konzern, der die Kursschwäche eines kleineren Tech-Titels für ein Übernahmeangebot ausgenutzte. Der Softwareriese will den Spieleanbieter Activision für 95,00 USD je Aktie übernehmen. Zum Zeitpunkt des Angebots (Mitte Januar 2022) hatte sich der Kurs von Activision etwa halbiert.

Eine ganze Reihe der großen Tech-Konzerne steht in den Startlöchern. Amazon wird Interesse am gefallenen Pandemie-Star Peloton sowie an Affirm nachgesagt. Bei Apple gibt es Gerüchte um eine mögliche Übernahme des Cash-App-Dienstleisters Block und Roblox könnte ein Fall für Alphabet werden.

Im Vergleich mit den „kleineren“ Tech-Werten haben die Großen der Branche auch unter Kursaspekten die allgemeine Börsenschwäche der vergangenen Wochen und Monate, relativ gut überstanden.

Wachstumsmaschinen par excellence

Sowohl Amazon als auch Microsoft präsentierten kürzlich neue Zahlen – und die hatten es in sich. Microsoftverbucht einen neuen Umsatzrekord. Im Zeitraum Oktober bis Dezember 2021 (für den Konzern das zweite Quartal im Geschäftsjahr 2021/22) erlöste der Softwareriese 51,7 Mrd. USD und knackte damit erstmals die Marke von 50 Mrd. USD in einem Quartal. Gegenüber dem Vorjahresquartal stieg der Umsatz um 20 %. Der Gewinn lag bei 18,8 Mrd. USD, das entspricht einem Plus von 21 %.

Fast die Hälfte des Umsatzes erzielte Microsoft mit dem Cloud-Geschäft. Die Erlöse in diesem Segment stiegen um 32 % auf 22,1 Mrd. USD. Am stärksten wuchs der Bereich Azure mit 46 %, dicht gefolgt von Dynamics 365 mit 45 %. Dahinter rangieren LinkedIn (37 %), Werbeeinnahmen mit Bing und News (32 %) sowie Serverprodukte (29 %).

Bei Amazon wuchs der Umsatz im vierten Quartal 2021 zwar nur um 9 %, im Gesamtjahr ging es aber stolze 22 % nach oben. Der Nettogewinn hat sich letztes Jahr verdoppelt.

Mit KGVs von 68 (Amazon) bzw. 34 (Microsoft) sind beide Konzerne derzeit keine Schnäppchen  – dafür sind es, wie die aktuelle Geschäftsentwicklung belegt, Wachstumsmaschinen par excellence. Und durch intelligente Übernahmen, können sich diese Konzerne zudem neues Wachstum ins Haus holen.

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Durch unsere systematische und auf Langfristigkeit und Kontinuität ausgerichtete Anlagestrategie spüren wir Qualitätsaktien mit angemessenem Chance-Risiko-Profil auf.

Der Testbezug umfasst 4 Ausgaben unseres Kapitalanlagebriefs Der Privatinvestor und ist ab dem Zeitpunkt der Anmeldung vier Wochen lang gültig. Sie gehen damit keine Verpflichtungen ein. Eine Notwendigkeit einer Kündigung besteht somit nicht.

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Viele von Ihnen werden sich noch an die Zeit erinnern, als zu bestimmten Zeitpunkten im Jahr der große Run auf die Kaufhäuer stattfand. Wahre Menschenmassen drängten sich lange vor der Öffnung vor den Eingangstüren. Und wenn die schließlich öffneten, gab es einen ungebremsten Ansturm auf die sogenannten Krabbeltische.

An der Börse haben wir bei Tech-Werten gerade eine ähnliche Situation. Milliarden von USD Börsenwert sind durch die Zinsängste vernichtet worden. Beispiel PayPal: die Marktkapitalisierung des Zahlungsdienstleisters steht aktuell bei rund 140 Mrd. USD. Vor sechs Monaten kostete das Unternehmen noch mehr als doppelt so viel. Zuckerbergs Meta ist bereits als Interessent ins Gespräch gebracht worden.

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Schnäppchen auf dem Wühltisch?

Nicht nur PayPal, auch Unternehmen wie Block, Roblox, Affirm oder Peloton haben spürbar korrigiert. Ihnen gegenüber stehen die Tech-Riesen, die ähnlich wie Warren Buffet auf wahrhaft gigantischen Cash-Reserven sitzen, die sie im Laufe von Corona erwirtschaftet haben. Ein Blick auf die Cash-Bestände der US-amerikanischen Big Player zeigt, dass sie mühelos am „Winterschlussverkauf“ teilnehmen könnten.

Microsoft als Vorreiter

Microsoft war der erste Konzern, der die Kursschwäche eines kleineren Tech-Titels für ein Übernahmeangebot ausgenutzte. Der Softwareriese will den Spieleanbieter Activision für 95,00 USD je Aktie übernehmen. Zum Zeitpunkt des Angebots (Mitte Januar 2022) hatte sich der Kurs von Activision etwa halbiert.

Eine ganze Reihe der großen Tech-Konzerne steht in den Startlöchern. Amazon wird Interesse am gefallenen Pandemie-Star Peloton sowie an Affirm nachgesagt. Bei Apple gibt es Gerüchte um eine mögliche Übernahme des Cash-App-Dienstleisters Block und Roblox könnte ein Fall für Alphabet werden.

Im Vergleich mit den „kleineren“ Tech-Werten haben die Großen der Branche auch unter Kursaspekten die allgemeine Börsenschwäche der vergangenen Wochen und Monate, relativ gut überstanden.

Wachstumsmaschinen par excellence

Sowohl Amazon als auch Microsoft präsentierten kürzlich neue Zahlen – und die hatten es in sich. Microsoftverbucht einen neuen Umsatzrekord. Im Zeitraum Oktober bis Dezember 2021 (für den Konzern das zweite Quartal im Geschäftsjahr 2021/22) erlöste der Softwareriese 51,7 Mrd. USD und knackte damit erstmals die Marke von 50 Mrd. USD in einem Quartal. Gegenüber dem Vorjahresquartal stieg der Umsatz um 20 %. Der Gewinn lag bei 18,8 Mrd. USD, das entspricht einem Plus von 21 %.

Fast die Hälfte des Umsatzes erzielte Microsoft mit dem Cloud-Geschäft. Die Erlöse in diesem Segment stiegen um 32 % auf 22,1 Mrd. USD. Am stärksten wuchs der Bereich Azure mit 46 %, dicht gefolgt von Dynamics 365 mit 45 %. Dahinter rangieren LinkedIn (37 %), Werbeeinnahmen mit Bing und News (32 %) sowie Serverprodukte (29 %).

Bei Amazon wuchs der Umsatz im vierten Quartal 2021 zwar nur um 9 %, im Gesamtjahr ging es aber stolze 22 % nach oben. Der Nettogewinn hat sich letztes Jahr verdoppelt.

Mit KGVs von 68 (Amazon) bzw. 34 (Microsoft) sind beide Konzerne derzeit keine Schnäppchen  – dafür sind es, wie die aktuelle Geschäftsentwicklung belegt, Wachstumsmaschinen par excellence. Und durch intelligente Übernahmen, können sich diese Konzerne zudem neues Wachstum ins Haus holen.

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Der Traum vom Eigenheim – in früheren Generationen war das für viele Menschen das erklärte Ziel ihrer Arbeitsleistung. Mit Erreichen einer stabilen beruflichen Lage und vielleicht noch einem Bausparvertrag von den Eltern im Nacken, war der Bau oder Kauf einer Immobilie, egal ob Haus oder Wohnung, eine der beliebtesten Arten der privaten Finanzplanung. Und zwar sowohl mit Blick auf Wertentwicklung als auch als Ideal der Absicherung fürs Alter.

Doch was früher als „sichere Bank“ galt, muss spätestens seit der Finanzkrise 2007/2008 neu bewertet werden. Der Wertverfall bei Immobilien – wir erinnern uns: das Platzen der Immobilienblase in den USA war einer der Auslöser, der die Lawine ins Rollen gebracht hatte – hat den Ruf des Eigenheims als sichere Geldanlage in den Köpfen der meisten Privatanleger zumindest angeschlagen.

Beim Stichwort Wertverfall müssen wir natürlich differenzieren. Wir reden nicht über Häuser und Wohnungen in den Toplagen der Großstädte und Metropolen dieser Welt. Hier steigen die Preise weiter in immer astronomischere Höhen. Das wiederum macht einen aktuellen Kauf allerdings auch nicht attraktiver, zumal hier bereits die nächste Immobilienblase anzuklopfen droht. In den Städten und Speckgürteln nehmen die Immobilienpreise schon heute absurde Dimensionen an.

In weiten Teilen des Landes sieht es jedoch ganz anders aus: Häuser, Wohnungen und Grundstücke verlieren an Wert, man denke nur an die strukturschwachen Regionen im Osten Deutschlands. Aber auch in vielen – und nicht nur ländlichen – Gebieten des Westens sinken die Immobilienpreise oder sind von Wertverlust bedroht. Sicherer Werterhalt oder Vermögenszuwachs sieht jedenfalls anders aus.

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Die eigenen vier Wände sind keine Geldanlage

In den Köpfen der meisten Deutschen ist der Traum vom Eigenheim jedoch noch immer tief verankert. Man spart sich schließlich die Miete und kann das Eigenheim später wieder mit Gewinn verkaufen, so ungefähr lautet das allgemeine Narrativ der Befürworter. Doch eins muss man zunächst einmal klarstellen: Der Kauf oder Bau einer selbstgenutzten Immobilie ist keine Investition im klassischen Sinne, sondern Konsum. Eine sinnvolle Investition ist davon gekennzeichnet, dass sie produktiv ist, also Erträge abwirft. Eine selbstgenutzte Immobilie kostet aber in der Regel kontinuierlich Geld.

Neben der Abzahlung der Bau- oder Kauffinanzierung bei der Bank, kommen die üblichen permanenten Betriebskosten und Steuern hinzu. Eine zusätzliche und wesentliche Unbekannte ist die Kostenstelle für Instandhaltungsarbeiten. Hier kommen früher oder später auf jeden Immobilienbesitzer Aufwände zu, die vorab kaum konkret zu beziffern sind. Das reine Sparen der Miete macht daher aus den eigenen vier Wänden noch lange kein produktives Investment.

Immobilien werden immer kostenintensiver

In den großen Städten ist Wohnen eh schon lange zum Luxus geworden, das Bauen selbst allerdings wird flächendeckend immer teurer. Im November 2021 war der Anstieg der Baupreise laut Statistischem Bundesamt so stark wie seit 50 Jahren nicht mehr. Der Grund dafür ist recht einfach: Als Folge der Corona-Pandemie gibt es überall große Engpässe bei Baumaterial. Die Rohstoffe sind knapp geworden und die Lieferketten befinden sich rund um den Globus im Stau. Dies lässt die Preise steigen.

Und das betrifft eben nicht nur Neubauten, sondern genauso alle Arbeiten in Richtung Wartung, Reparaturen und Ausbauten bei Bestandsimmobilien. Allein der Preis für Baustahl ist innerhalb eines Jahres um 71 % gestiegen. Dämmmaterial um 32 % und Bauholz um sage und schreibe 83 %! Hinzu kommen schwerfällige Verwaltungsapparate, die aufgrund der fehlenden Digitalisierung für Genehmigungsverfahren endlos brauchen, um das bürokratische Räderwerk rund um Gutachten, Bauprojekte und Förderungen ins jeweilige Ziel zu steuern. Da kann man schon von „ambitioniert“ sprechen, wenn die neue Bauministerin Klara Geywitz den Plan zum Bau von 100.000 neuen Sozialwohnungen ankündigt.

Keine guten Aussichten für Bauprojekte

Experten gehen davon aus, dass es im Jahresverlauf 2022 zu weiteren Preissteigerungen kommen wird. Das Lieferkettenproblem wird sich voraussichtlich nicht schnell in Luft auflösen. Auch wenn die Einschränkungen im Zuge der Pandemie irgendwann vorbei sind, wird es noch viel Zeit brauchen, bis Produktionen wieder auf vollen Touren laufen und die geschädigten logistischen Strukturen wieder hergestellt sind.

Bauherren werden wohl auch in Zukunft finanziell vor immer neue Herausforderungen gestellt. Und es bleibt der berechtigte Zweifel, ob die niedrigen Zinsen den Mehraufwand an Kapital abfedern können. Wir rechnen jedenfalls in den nächsten Jahren mit einer erheblichen Reihe an Baupleiten.

Und dann ist da noch die Inflation, die schon jetzt ungeahnte Höhen erreicht (USA im Dezember 2021 +7 %). Die immer weiter steigenden Baupreise werden ihrerseits wiederum für weitere kräftige Preisschübe sorgen und dadurch die Inflation noch weiter antreiben. Dieser verheerenden Dynamik gegenübergestellt, klingen die beschwichtigenden Aussagen der Notenbanken, dass die hohen Inflationsraten nur vorübergehend seien, wie reine Lippenbekenntnisse.

Erste Wahl für Privatanleger: Qualitätsaktien

Großstädtische Preisblase, Wertverfall auf dem Land, Bauteuerung und Inflation – vor diesem Hintergrund hat die „Sachwertinvestition Immobilie“ erheblich an Attraktivität eingebüßt und rückt mindestens in die zweite Reihe. Zur langfristigen Vermögenssicherung und -vermehrung sind Wertpapierbeteiligungen an substanzstarken Unternehmen mehr denn je das Mittel der Wahl für Sie als Privatanleger.

Auch wenn die Aktienindizes aktuell einerseits historische Höchststände erreichen und andererseits großen Schwankungen unterliegen, gibt es immer wieder gute Gelegenheiten an der Börse. Es gilt, die Unternehmen zu identifizieren, deren Geschäftsmodelle und Strukturen perspektivisch so gut aufgestellt sind, dass sich ein Investment zum gegebenen Kurszeitpunkt lohnen kann.

Wir analysieren für Sie die Märkte und Unternehmen in unserem Kapitalanlagebrief „Der Privatinvestor“, damit Sie genau diese Gelegenheiten für Ihren langfristigen Vermögensaufbau nutzen können.

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Das Lieblingsgetränk von Warren Buffett ist hinlänglich bekannt: Cherry Coke. Nach eigenen Angaben konsumierte er zeitweise sogar bis zu fünf Dosen pro Tag. Ein ehemaliger Nachbar, Don Keough (späterer Coca-Cola-Präsident und Chief Operating Officer), hatte ihn auf den Geschmack gebracht. Dabei ist Buffett nicht nur Konsument der Kult-Brause, sondern auch ein Großaktionär des Konzerns.

Warren Buffett investierte 1988 1 Mrd. USD in die Coca-Cola-Aktie und erwarb damit rund 6 % der Anteilscheine. Inzwischen hat der Starinvestor seine Beteiligung auf über 9 % aufgestockt. Über seine Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway hält er 400 Mio. Aktien von Coca-Cola. Im Portfolio seiner Holding ist dies die drittgrößte Position. Das Aktienpaket hat aktuell einen Wert von etwa 25 Mrd. USD.

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„Our favorite holding period is forever“

Kurz nach seinem Einstieg bei dem Getränkekonzern schrieb Buffett 1989 im Jahresbrief von Berkshire Hathaway sinngemäß: „Wenn wir Anteile an herausragenden Unternehmen mit herausragendem Management besitzen, ist unsere bevorzugte Haltedauer ewig.“ Dafür ist sein Investment bei Coca-Cola ein Paradebeispiel.

Zweifellos kann die Coca-Cola-Aktie in Sachen Kursentwicklung nicht mit Tech-Werten konkurrieren. In den vergangenen fünf Jahren hat die Aktie immerhin ein Plus von rund 50 % erzielt (Börse NYSE, in USD). Was manch ein Investor als „langweiliges“ Papier bezeichnen würden, entspricht exakt dem Beuteschema von Warren Buffett. Dass der Konzern darüber hinaus auch noch sein Lieblingsgetränk herstellt, dürfte für den Langfristinvestor der Eiswürfel in der Cherry-Coke sein.

Selbst Corona bremst Coke nur kurz

Das Jahr 2020 war nicht einfach für Coca-Cola. In vielen Teilen der Erde brachen die Umsätze im Gastronomie- und Eventsektor über Monate fast vollständig weg. Zwar wurde dafür mehr Cola, Fanta und Co. zuhause getrunken, dies konnte das Umsatzloch im „Außer-Haus-Geschäft“ jedoch nicht kompensieren. Unterm Strich ging der Umsatz um 11,4 % zurück. Das Nettoergebnis büßte 13,5 % ein. Als größter Softdrink-Hersteller der Welt kann Coca-Cola dennoch so einiges wegstecken. Derzeit hat der Kurs des Konzerns fast wieder das Vorkrisen-Niveau erreicht.

Unsere Kernthese besteht fort: Coca-Cola ist ein Langfristinvestment, das von nichts und niemandem unterzukriegen ist. Vor allem Dividendenfans kommen bei diesem Unternehmen dauerhaft auf ihre Kosten. Und das gilt auch für Warren Buffet, für den im bisherigen Verlauf der Pandemie das Thema „(Teil)-Verkauf“ niemals auf der Tagesordnung gestanden hat.

Nicht nur kalter Kaffee

Verbraucher sind heute wesentlich ernährungsbewusster und möchten den Zuckerkonsum reduzieren. Passen zuckerhaltige Limonaden also überhaupt noch ins Konzept? Coca-Cola ist sich der Herausforderung bewusst und hat diese auch angenommen. Viele Rezepturen nahm sich der Konzern im letzten Jahr erneut vor, um den Zuckergehalt weiter zu reduzieren.

Die Marketingstrategie wurde bereits vor Jahren grundlegend umgekrempelt. Zudem werden Cola, Fanta & Co. mittlerweile auch in kleineren Portionen angeboten. Retroflaschen aus Glas machen das Luxusgefühl – für den Verbraucher, der sich einfach mal was gönnen möchte – perfekt.

Der Konzern hat mit seinem gigantischen Marken- und Produktportfolio zudem längst viel mehr zu bieten als nur „Zuckerbrause“. Unter den 200 Marken, die der Konzern im Zuge seiner aktuellen Portfolio-Verschlankungen beibehalten will (vorher waren es über 400, die jetzt schrittweise reduziert werden), befinden sich auch zahlreiche Mineralwassersorten, Sportgetränke, Fruchtsäfte und Milchgetränke. Selbst Kaffee (Marke Costa) und Teegetränke (z. B. Fuze Tea) sind mit an Bord.

Die Dividende steigt und steigt und steigt …

Einer der wichtigsten Gründe für Warren Buffett an Coca-Cola festzuhalten, ist die überragende Ausschüttungsstrategie. Denn Coca-Cola ist ein Dividendenaristokrat der ersten Stunde. Es gibt nur wenige Unternehmen, die länger ausschütten und noch geringer ist die Zahl der Firmen, die ihre Dividende schon seit Langem jedes Jahr steigern: Im März 2021 steigerte Coca-Cola seine Dividende das 59. Jahr in Folge. Seit 1920 wird eine Gewinnbeteiligung ausgezahlt, die seitdem noch nie unterbrochen wurde.

Trotz der schwächeren Ergebnisse in 2020, bleibt der Konzern seiner Linie auch weiterhin treu. Dadurch ist die Aktie von Coca-Cola im Portfolio von Warren Buffett eine besondere Beteiligung. Da das „Orakel von Omaha“ schon einige Jahrzehnte investiert ist, bringt ihm dies bis heute eine mehr als ansprechende Dividendenrendite von knapp über 50 % gemessen am initialen Kaufpreis ein. Das führt klar vor Augen, dass sich langfristig orientiertes Investieren in eine starke Dividendenaktie wirklich lohnt.

Pläne für die Zukunft

Coca-Cola erweitert seinen Radius bei alkoholhaltigen Getränken. Nachdem der Limonadenhersteller bis vor kurzem ausschließlich auf Softdrinks setzte, will Coca-Cola nun ganz offensichtlich stärker in das Alkohol-Segment vordringen. Der Konzern schließt eine Partnerschaft mit Constellation Brands. Gemeinsam mit diesem strategischen Verbündeten soll eine neue Produktlinie mit Namen Fresca Mixed aufgebaut werden.

Der Markenname orientiert sich bewusst an der bereits stark wachsenden Coca-Cola Marke Fresca, die jedoch bislang ohne Alkohol angeboten wurde. Unter dem Namen Fresca Mixed werden künftig verzehrfertige Cocktails in Dosen verkauft.

Vorteile von „long only“

Das Beispiel Coca-Cola zeigt deutlich, dass es Warren Buffett seinen Grundsatz „Our favorite holding period is forever“ ernst nimmt und auch in die Praxis umsetzt. Die Coca-Cola-Aktie hat sich als Prototyp eines Buffett-Investments erwiesen. Das Geschäftsmodell des Konzerns ist einfach zu verstehen und die Wachstumsaussichten sind ungebrochen gut. Außerdem ist Coca-Cola Marktführer in seiner Branche.

Das Unternehmen hat in der Vergangenheit regelmäßig Aktien zurückgekauft. Dadurch wuchs der Anteil von Buffett zuverlässig, ohne dass er aktiv neue Anteile kaufen musste. Und nicht zuletzt: Der Softdrink-Hersteller aus Atlanta verfolgt eine verlässliche Dividendenpolitik: Anleger erhalten seit rund 50 Jahren regelmäßige Ausschüttungen. Außerdem wurde die Dividende immer wieder angehoben.

Ein weiterer Vorteil von Buffetts Langzeitstrategie: Als Privatinvestor sparen Sie Steuern, die wie immer bei Gewinnrealisierungen anfallen. Da schmeckt die Cola mit Kirschgeschmack aus Nachbars Garten besonders gut.

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Mitte Januar warfen zehnjährige Bundesanleihen zum ersten Mal seit Mai 2019 eine positive Rendite von 0,017 % ab. Was zunächst wie eine gute Nachricht klingt, hat einen faden Beigeschmack, denn die Angst vor der Zinswende und ihren Folgen geht um. Die Frage ist: Sollten Sie als Privatinvestor weiter auf Big-Techs setzen?

Bei dem historisch niedrigen Zinsniveau kann auf eine Zinserhöhung rasch die nächste folgen, und so weiter. Die zehnjährigen US-Treasuries weisen aktuell bereits eine Rendite von knapp 1,9 % auf. Noch ist der Leitzins in den USA unverändert, doch lange wird er dies nicht mehr bleiben. Die Zinswende ist seitens der Fed beschlossen. In diesem Jahr soll es drei Zinserhöhungen bis auf knapp 1 % geben. 2023 sollen weitere Zinsschritte folgen.

Steigen die Zinsen, sind zukünftige Erträge weniger wert, auch bei börsennotierten Unternehmen. Das beeinflusst vor allem Wachstumswerte aus der Tech-Branche, aber auch Dividendentitel können beeinträchtigt sein. Die Aktienkurse vieler Tech-Unternehmen und digitaler Geschäftsmodelle wurden zuletzt vor allem durch Erwartungen auf künftige Gewinne getrieben.

Tech-Werte: Bitte nicht abschreiben  

Dennoch gehört Big-Tech à la Microsoft und Alphabet weiter in ein Depot. Diese Unternehmen sind für unser Leben derart wichtig geworden, dass wir nicht mehr auf ihre Dienstleistungen und Produkte verzichten können. Die Digitalisierung geht weiter. Davon werden insbesondere die großen und etablierten Tech-Konzerne profitieren. Hier nicht dabei zu sein bzw. zu bleiben, wäre falsch.

Microsoft, Alphabet usw. weisen im Moment hohe Bewertungen auf. Vielleicht bewegen sich die Kurse eine längere Zeit nicht vom Fleck oder sie korrigieren sogar. Außerdem sind diese Unternehmen nicht extrem teuer. Das KGV von Alphabet steht bei 30, das von Microsoft bei 40. Von den KGVs in der Technologieblase, als Microsoft z. B. bei über 100 lag, sind wir weit entfernt.

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Starke Rücksetzer bieten Einstiegschancen

Zudem gibt es bei guten jüngeren Tech-Werten gerade jetzt massive Rücksetzer, selbst wenn diese solide aufgestellt sind. Die Aktie von FIVERR hat in den letzten vier Wochen mehr als 20 % eingebüßt. Seit November gab der Kurs mehr als die Hälfte ab.

Darin liegt aber auch eine Chance, denn das Wachstum bei FIVERR ist intakt. Im dritten Quartal 2021 stieg der Umsatz um 42 %. Bereits letzte Woche haben wir uns in unserem Blog deshalb FIVERR gewidmet.

Überzeugendes Geschäftsmodell

FIVERR, das „Amazon der Arbeitswelt“, erscheint auch für die Börsensaison 2022 als ein vielversprechender Investment-Kandidat. Die Arbeitswelt verändert sich. Die Digitalisierung, die auch hier mit großen Schritten voranschreitet, verändert nicht nur Arbeitsplatz (Stichwort „Home Office“), Arbeitsprozesse und Jobprofil. Nein, selbst der Recruiting-Prozess verlagert sich mehr und mehr ins Netz.

Mit der Übernahme von CreativeLive und Stoke Talent im Oktober bzw. November letzten Jahres hat FIVERR zwei Akquisitionen getätigt, die das Geschäft gut ergänzen. Die Zukäufe helfen FIVERR, eine Multi-Channel-Freiberuflerstrategie umzusetzen und Freiberufler bei vielen Aspekten zu unterstützen.

Langfrist-Strategie zahlt sich aus

Angesichts steigender Inflation gibt es keinen besseren Wertspeicher als Sachvermögen in Form von Unternehmen (Aktien), die von der digitalen Transformation, in der wir uns befinden, profitieren werden.

In unserem Langfristdepot unseres wöchentlichen Börsenbriefes „Der Privatinvestor“ halten wir Microsoft schon seit fast 15 Jahren. Die Aktie ist mittlerweile ein Ten-Bagger in unserem Musterdepot. Die kumulierte Performance steht bei 1.068%. Trotzdem werden wir uns von dieser Position nicht trennen. Gut möglich, sogar wahrscheinlich, dass der Kurs irgendwann korrigiert.

ABER: Wir stiegen damals bei einem Kurs von 22,80 EUR ein. Würden wir verkaufen, würden wir mit Sicherheit nie wieder zu diesem Preis hineinkommen. Noch dazu kassieren wir auf unseren Einstiegskurs eine Bruttodividendenrendite von 9,6 %. Und unsere Dividendenrendite wird steigen, je länger wir dabeibleiben. Denn Microsoft ist nicht nur ein starker Wachstumstitel, sondern auch ein Dividendenaristokrat.

Einen Titel mit derart hoher Qualität, intakten Zukunftsaussichten und noch dazu einer solchen Dividendenrendite sollten Sie eigentlich nie verkaufen. Denn, wie sagte Warren Buffett einmal: „Our favourite holding period is forever!“ (auf Deutsch: “Unsere bevorzugte Haltedauer ist ewig!“)

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Wir erleben es gerade mal wieder: An den internationalen Aktienmärkten bröckeln die Kurse. Beispielsweise hat der DAX seit Anfang des Jahres bis Ende Januar – also innerhalb weniger Wochen – rund 5 % abgegeben und ist damit noch relativ glimpflich davongekommen. (Der Dow Jones Industrial verlor im gleichen Zeitraum etwa 9 %.) Wichtig in solchen Phasen: stabilisierende Langfristaktien aus dem Bereich Grundbedarf wie Unilever (WKN: 901638).

Der Grund für die neuerlichen Unruhen an den Aktienmärkten: die Zinswende in den USA. Zuvor bereits angekündigt tagte diese Woche die Fed – und nun ist es offiziell. Mitte März will die US-Zentralbank ihr Anleihekaufprogramm beenden. Die erste Zinserhöhung könnte es deshalb schon in sechs bis acht Wochen geben.

Besonders hart trifft die Abkehr von der jahrelangen, ultralockeren Fiskalpolitik die Wachstumswerte.

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Defensivere Werte aus dem Lebensmittel- und Getränkesektor wie Unilever hingegen reagieren nicht so stark. Sie zählen jetzt zu den Outperformern.

Gegessen und getrunken wird immer

Auch Unilever musste im Januar Kursrücksetzer verkraften. Offensichtlich handelte es sich dabei aber nicht um eine Reaktion der Investoren auf die Kehrtwende der internationalen Zentralbanken in Sachen Geldpolitik. Vielmehr ging es um die 50 Mrd. GBP (60 Mrd. EUR) schwere Kaufofferte für die Konsumgütersparte GlaxoSmithKline.

Unilever hätte seine Beauty-Sparte gerne um Marken wie Dove und Rexona verstärkt. Sein Kaufangebot erhöhte der Konzern deshalb gleich drei Mal. Dies ließ den Kurs der Unilever-Aktie zunächst einbrechen, denn Anleger standen der Kaufabsicht kritisch gegenüber. GlaxoSmithKline wollte das Spiel ebenfalls nicht mitspielen und lehnte auch die dritte Offerte ab. Nachdem Unilever deshalb beschloss, seine Avancen ad acta zu legen, erholte sich die Aktie wieder.

Gute Zahlen, herausragende Dividendenpolitik

Anfang November veröffentliche Unilever seine Ergebnisse zum dritten Quartal 2021. Der Umsatz kletterte um 4%, die ersten drei Quartale kumuliert, ging es 1,7 % nach oben. Das ist nicht vergleichbar mit dem Wachstum, das uns Tech-Werte wie Alphabet und Microsoft in den letzten Jahren präsentierten.

Dafür bietet Unilever einen anderen Pluspunkt: die zuverlässige Dividende.

Der Konzern schüttet seit 1937 eine Dividende aus und zählt zu den europäischen Dividendenaristokraten, also jenen Unternehmen, die ihre Ausschüttung seit mehr als 20 Jahre jährlich gesteigert haben.

Unilever machte zwar im zurückliegenden Geschäftsjahr eine Ausnahme, denn für das Geschäftsjahr 2020 hatte es keine Anhebung der Dividende gegeben. Immerhin blieb der Ausschüttungsbetrag aber stabil. Die aktuelle Dividendenrendite auf den jetzigen Kurs beträgt fast 4 %.

Als britische Aktie weist Unilever zudem noch eine Besonderheit auf: es gibt keine Quellensteuer. Bislang verzichtet Großbritannien auf die Erhebung einer solchen Steuer.

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Jede Krise bietet auch Chancen und clever ist, wer diese Chancen zu nutzen weiß. Ein Unternehmen, das dieses Prinzip verstanden hat, ist Bertrandt. Der Entwicklungsdienstleister ist seit jeher stark mit der Automobilindustrie verwoben. Die meisten Kunden kommen aus diesem Segment – es sind große Fahrzeughersteller als auch deren Zulieferer. Nicht selten wird Bertrandt deshalb selbst als Automobilzulieferer bezeichnet. Dabei kann der Entwicklungsdienstleister viel mehr.

Die digitalen Lösungen, zum Bespiel für den Bereich Produktentwicklung, etwa mit Hilfe von AR-Technologie, können auch in anderen Branchen von Nutzen sein. Dies hat auch Bertrandt erkannt. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Stuttgart verfolgt deshalb das Ziel, sich von der Automobilbranche unabhängiger zu machen. Die Akquise von Philotech bringt Bertrandt diesem Ziel einen Schritt näher. Zudem schlägt der Entwicklungsdienstleister mit diesem Deal gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe.

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Cleverer Zeitpunkt

Der Zukauf erfolgte im Dezember 2021. Die Corona-Pandemie, die der Automobilbranche unter anderem wegen Chipmangel und sonstigen Lieferengpässen zusetzt, begann da gerade wieder von neuem hochzukochen. Wie auch andere Unternehmen, beispielsweise der Ticketverkäufer CTS Eventim, nutzt Bertrandt die Krise als Chance, um sich für die Zeit danach stärker aufzustellen.

Ein solcher Schritt zeugt von Selbstbewusstsein – Selbstbewusstsein, das sich ein Unternehmen in einer Krise finanziell aber auch leisten können muss. Für Bertrandt ist dies kein Problem. Ganz der Schwabe, sind dem Unternehmen beim Kapitalmanagement zwei Dinge sehr wichtig: Liquidität und eine gesunde Eigenkapitalquote. Bis 2019 war die Eigenkapitalquote in der Regel bei über 50 %. 2020 reduzierte sie sich auf 42 %, seitdem ist sie aber wieder am Steigen.

Dies hilft Bertrandt nicht nur, zwischenzeitliche Durststrecken zu überstehen, sondern eben auch gute Deals einzufädeln, wenn sich diese auftun.

Ein Deal – gleich mehrere Vorteile

Die Übernahme von Philotech bringt Bertrandt mehrere Vorteile:

1.  Relevante Wachstumsfelder werden ausgebaut.
2. Die internationale Präsenz wird gestärkt.
3. Die Abhängigkeit von der Automobilindustrie wird weiter abgebaut.

1. Relevante Wachstumsfelder werden ausgebaut

Philotech ist seit rund 35 Jahren ein Spezialist für ganzheitliche Entwicklungsprojekte in den Bereichen Elektronik, IT-Sicherheit und Software. Dies sind für Bertrandt die entscheidenden Wachstumsfelder, denn durch Lösungen in diesen Bereichen unterstützt Bertrandt seine Kunden dabei, an deren Zukunft zu bauen und „Industrie 4.0“ in deren Fabrikhallen zu bringen.

Insbesondere das Know-how für Digitalisierungslösungen schon bei der Produktentwicklung (z. B. durch VR-Technologie), über das Bertrandt verfügt, kann einen großen Mehrwert für Kunden der unterschiedlichsten Branchen bieten. Gerade mittelständische Betriebe stehen oft vor der Herausforderung, für neue Technologien, die sie gerne in ihre Prozesse implementieren möchten, eine geeignete Testumgebung zu errichten. Bei einer Zusammenarbeit mit Bertrandt steht ihnen eine solche Testumgebung fix und fertig zur Verfügung.

Zudem haben sie einen Partner an der Seite, der eine Lösung ganz nach individuellen Anforderungen entwickeln und zudem später die Mitarbeiter perfekt für die neuen Anwendungen und Prozesse schulen kann.

2. Die internationale Präsenz wird gestärkt

Bertrandt verfügt bislang über 50 Standorte in zehn Ländern. Die stärkste Präsenz hat der Konzern dabei selbstverständlich in Deutschland. Dort ist das Unternehmen in nahezu jeder Region vor Ort. Andere Länder in Europa, in denen Bertrandt tätig ist, sind mitunter Großbritannien, Österreich, Rumänien und die Tschechische Republik. Aber auch über Europa hinaus etabliert sich der Konzern. In den USA verfügt das Unternehmen bereits über vier Standorte, in China über zwei.

Mit der Übernahme von Philotech stärkt das Unternehmen seine Position in Spanien und Frankreich.

3. Die Abhängigkeit vom Automobilsektor nimmt ab

Die Abhängigkeit von der Automobilindustrie, setzt Bertrandt seit einiger Zeit zu. Diese Branche steckt mitten in einem Technologiewandel und hat auch sonst mit Problemen zu kämpfen. Eine Nachfrageflaute aufgrund der Pandemie, Lieferengpässen, Chipmangel … all dies setzt den Autobauern zu. Hinzu kommt das sich ändernde Mobilitätsverhalten. Viele junge Leute haben gar kein eigenes Auto mehr und wollen dies auch in Zukunft nicht. Eine Herausforderung, auf die sich die Hersteller langfristig einstellen müssen.

All dies schlägt auch auf Bertrandt durch, denn drosseln die Autobauer ihre Produktion, bedeutet dies auch weniger Aufträge für den Entwicklungsdienstleister. Bertrandt ist deshalb seit einiger Zeit bestrebt, sich von diesem Industriezweig unabhängiger zu machen.

Die Gründung einer neuen Medizintechnik-Tochter Ende 2019 war schon ein Schritt in diese Richtung. Mit der jetzt erfolgten Übernahme der Philotech Group kommt Bertrandt seinem Ziel wieder ein Stückchen näher. Denn zu den Kunden von Philotech zählen auch Unternehmen aus der Transportbranche und dem Telekommunikationssektor. Ebenso stärkt Bertrandt seine Relevanz für die Luftfahrtbranche.

Wachstumsprognose erhöht

Bereits im Oktober 2021 gab Bertrandt eine erste Prognose für das Geschäftsjahr 2021/22 ab. Darin ging das Management von einem Wachstum der Gesamtleistung um 80 bis 120 Mio. EUR aus. Die Gesamtleistung wurde damit zwischen 930 und 970 Mio. EUR prognostiziert.

Im Dezember hob der Konzern seine Erwartungen nochmals an. Die Gesamtleistung soll nun um 100 bis 120 Mio. EUR zulegen, insgesamt also zwischen 950 und 970 Mio. EUR betragen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020/21, das am 30. September 2021 zu Ende ging, lag die Gesamtleistung bei 848,6 Mio. EUR. Demgegenüber geht Bertrandt nun also von einem Wachstum zwischen 12 und 14 % aus. Auch dies stimmt optimistisch.

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Die Wirtschafts- und damit die Investitionslandschaft in Deutschland und Europa ist seit geraumer Zeit starken Veränderungen ausgesetzt. Seit der Finanzkrise 2008 haben sich die Verhältnisse maßgeblich verändert. Durch eine immer expansivere Geldpolitik, die mit der Einführung von Negativzinsen auch Zwangscharakter annahm, sowie jetzt auch eine massive keynesianische Ausgabenpolitik, wurde der ökonomische Ausnahmezustand immer weiter verlängert, bis er durch die COVID-Krise auch in einen politischen Ausnahmezustand überführt wurde.

Hinzu kommen die großen Veränderungen durch die Digitalisierung und die finanz- und wirtschaftspolitischen Transformationen, die sich in vielen Branchen und Bereichen niedergeschlagen haben und weiterentwickeln. Ein Resultat dieser Entwicklungen: DAX-Konzerne haben als Investment an Attraktivität verloren.

Schwacher DAX über die letzte Dekade

Auch wenn wir immer noch große Potenziale in Deutschland verortet sehen, die Zeit der Exportweltmeisterschaft ist vorbei und die stabile Profitabilität wachstumsstarker DAX-Konzerne hat sich verändert. Investments in DAX-Konzerne sind heute nicht mehr so aussichtsreich, wie sie im internationalen Marktvergleich einmal gewesen sind.

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Wenn Sie vor zehn Jahren in den DAX investiert hätten, hätten sie eine Rendite von 161 % erzielt beziehungsweise 10 % pro Jahr. Da spielt das Wunder des Zinseszins eine Rolle: 10 % pro Jahr sind dann eben nach 10 Jahren 160 %, weil sich die Rendite exponentiell vermehrt hat. Das ist natürlich kein schlechter Wert. Wer also nach 2011 in Banken oder Automobilkonzerne investiert hat, kann sich über schöne Gewinne freuen.

Wenn man im selben Zeitraum jedoch in Technologiewerte investiert hätte, wäre man deutlich besser abgeschnitten. Hätte man nur in die großen Tech-Werte investiert, wie beispielsweise Apple oder Alphabet wären die Erträge weit über der Entwicklung der großen DAX-Werte gewachsen. Der technologielastige Aktienindex S&P 500 hat im Vergleich 360 % Rendite im selben Zeitraum gemacht, also ebenfalls über die letzten zehn Jahre. Pro Jahr wären das dann – den Zinsenzinseffekt eingerechnet – 16 % gewesen. Ein riesiger Unterschied! Die Wachstumstrends liegen also heute nicht mehr im DAX.

Unsichere Zukunft der Automobilindustrie

Die deutschen Automobilkonzerne, Herzstück der deutschen Wirtschaft, befinden sich seit dem sogenannten „Abgasskandal“ unter Dauerbeschuss. Gleichzeitig haben sich die strukturellen Schwierigkeiten weiter gefestigt. In der Vergangenheit haben die Automobilhersteller massiv auf die Preise und Margen ihrer Zulieferer Druck ausgeübt und so ihre Machtstellung ausgenutzt, um profitabel zu sein. Bei Innovationen sah es eher mau aus. Nun wackeln viele Zulieferer. In der Krise haben die Konzerne teilweise Verträge nicht erfüllt und zugesagte Abnahmemengen, z.B. von Chips, nicht abgenommen. Jetzt, wo die Chips wieder gebraucht werden, haben sich etliche Chiphersteller umorientiert und produzieren vermehrt für die Unterhaltungs- oder Internetbranche.

So hat VW in den letzten Zehn Jahren nur ein Wachstum von 50 % erreicht, BMW liegt mit 100 % plus immerhin noch doppelt darüber und nur Daimler kratzt mit 150 % Wachstum über die letzten zehn Jahre so grade an der Performance des DAX. Und obwohl die Autokonzerne groß sind und viel produzieren, sind die Zukunftsaussichten alles andere als rosig. Mit der neuen Ampelkoalition werden die Standortbedingungen auch nicht gerade leichter. Teurere Energiepreise und höhere Löhne drohen, dazu kommt die Konkurrenz durch die Elektromobilität. Weitere Belastungen werden auf die deutschen Konzerne zukommen. Auch wenn diese Konzerne immer noch gute Autobauer sind, die viel produzieren, gibt es viele negative Faktoren, die die Zukunftsaussichten eintrüben.

Banken sind kein gutes Investment mehr

Ähnlich sieht es bei den Banken aus. Die beiden großen börsennotierten deutschen Bankinstitute haben kräftig eingebüßt. Die Commerzbank hat einen Verlust von -30 %, die Deutsche Bank von ‑50 % über die letzten 10 Jahre „erwirtschaftet“. Viele Faktoren belasten das Bankwesen. Große Regulierungs- und Gesetzeslast schränkt die Handlungsspielräume der Banken ein, während Fintechs und andere Finanzdienstleister verglichen damit frei agieren können. Außerdem haben Niedrigzinsen die Ergebnisse geschmälert und der Trend zu E-Pay greift das Geschäft der Banken an.

Auch im internationalen Bankensystem liegen strukturelle Nachteile. Europäische Banken, die anders funktionieren als die des angelsächsischen Wirtschaftsraums, werden seit fast 20 Jahren gezwungen, sich den amerikanischen Spielregeln anzupassen. Klar, dass sie da einen Wettbewerbsnachteil haben. Hinzu kommt, dass die europäischen Staaten bei der Bankenrettung nach der Finanzkrise wesentlich ungeschickter agiert haben als die USA und nun nehmen die Fintechs den Banken das Geschäft weg. Auch hier ist keine Trendwende in Sicht.

Die „neuen Consumer“

Auf der anderen Seite stehen die großen Technologiekonzerne. Die Big-Tech-Werte haben über die letzten zehn Jahre fantastische Wachstumsraten erzielt: Facebook (heute: Meta) 870 %, Alphabet 1.000 %, Apple 1.700 % und Amazon sogar 2.000 %. Das sind Zahlen, da wird es einem schwindelig. Das Besondere dabei ist, dass das Kurswachstum tatsächlich durch Gewinn- und Umsatzwachstum untermauert ist. Die Unternehmen sind also tatsächlich gewachsen, nicht nur ihre Kurse. Und diese prominenten Beispiele stellen nur die Spitze einer ganzen Bewegung dar.

Der bekannte Investor, Jeremy Grantham, der seit vielen Jahrzehnten an der Börse agiert und mit seinem Investmentunternehmen GMO rund 150 Mrd. USD managt, sagt: „Tech-Werte sind die neuen Consumer“. Die Produkte und Leistungen der Technologiekonzerne sind heute fest in unseren Konsumgewohnheiten verankert, sodass wir davon ausgehen, dass sie auch weiterhin wachsen werden. Natürlich sind die Aktien dieser Konzerne nicht mehr billig, gnadenlos überbewertet sind sie aber auch nicht, denn die Wachstumszahlen sind nach wie vor enorm.

Auch die Debatte um Regulierung und Zerschlagung von riesigen Tech-Konzernen hat sich im Sande verlaufen. Spätestens seit Kamala Harris, die vorherige Senatorin aus Kalifornien, dem Zentrum der Big Techs, US-Vizepräsidentin ist, ist dieses Thema kaum noch in der öffentlichen Debatte zu finden.

Chance: Hidden Champions

Nicht nur die großen US-Technologiekonzerne sorgen für Rekord-Ergebnisse. Mit der ATOSS Software AG haben wir auch hierzulande ein deutsches inhabergeführtes, mittelständisches Unternehmen, das eine spektakuläre Entwicklung in den letzten zehn Jahren hingelegt hat. Das Software-Unternehmen aus München ist in dieser Zeit um sage und schreibe 4.000 % gewachsen! Auch in Deutschland und Europa findet man also gute und mit Blick auf die Zukunft erfolgversprechende Unternehmen, aber nicht in der ersten Reihe.

Immer wieder finden wir spezialisierte Unternehmen, Mid Caps, kleinere und inhabergeführte Unternehmen, die Geschäftsmodelle und Managementteams haben, die auch im allgemein schlechten Umfeld hervorragende Zahlen und Wachstum erzielen können. Weitere Beispiele dafür sind Bechtle, Sixt oder CTS Eventim. Alle diese Unternehmen haben, auch in den aktuell schwierigen Zeiten, herausragende Entwicklungen und Ergebnisse zu verzeichnen.

Value Investing für langfristigen Vermögensaufbau

Ständige Analyse der Märkte und Unternehmen sowie dahingehende Anpassungen des Anlageportfolios hinsichtlich langfristiger Trends und Entwicklungen sind die elementaren Bestandteile unserer Investmentphilosophie. Wichtig ist dabei, gerade in Zeiten des Wandels oder von Krisen die Nerven zu bewahren und die langfristigen Perspektiven im Blick zu behalten. Die Corona-Pandemie hat nahezu überall zu Kurs-Einbrüchen geführt. Die gut aufgestellten Unternehmen in den Wachstumsbranchen haben sich jedoch meist schnell wieder erholt und in vielen Fällen direkt an vorherige Wachstumstrends angeknüpft.

Das ist das entscheidende an den Kapitalmärkten. Jeder macht Fehler, wer jedoch stets lernfähig bleibt, die Märkte beobachtet und die richtigen Unternehmen identifiziert und analysiert, kann auch heute noch stabile Erträge erzielen. Wir bleiben deshalb für Sie weiterhin am Puls der Börse und folgen den Prinzipien einer wertbasierten Anlagestrategie.

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Anders als die Corona-bedingt stillen, deutschen Silvesternacht begann das Börsenjahr für Apple mit einem Knaller. Am 03.01. des neuen Jahres erreichte Apple als erster Konzern der Welt eine Marktkapitalisierung von drei Billionen USD. Das ist höher als das Bruttoinlandsprodukt einiger G7-Nationen.

Im August 2018 hatte Apple erstmals eine Marktkapitalisierung von einer Billion USD erreicht. Im Vergleich zu ihrem Tief nach dem Börsen-Crash vom März 2020 gewannen die Papiere des Unternehmens fast 250%. Dank des Trends zu Video-Telefonaten oder Online-Shopping gehört Apple wie zahlreiche andere Technologiefirmen auch zu den Profiteuren der Pandemie.

Erstmals wurden damit wieder Bewertungen an der Börse erreicht wie um das Jahr 2000, als das US-Unternehmen CISCO Systems zum ersten Mal die halbe Billion überschritt und sich der Billionenmarke näherte. Danach folgte das Platzen der Technologieblase und der Aktienblues. Bis 2002 verlor die CISCO-Aktie über 80 % ihres Wertes. Heute – 22 Jahre später – nähert sich die Marktkapitalisierung langsam wieder der alten Bewertung an.

Wird sich diese Entwicklung bei der Apple-Aktie und anderen Technologiekonzernen wiederholen? Oder ist die Situation diesmal eine andere? Tatsächlich ist heute einiges anders, als damals. Obwohl viele Techkonzerne hoch bewertet sind, befinden wir uns aktuell nicht in einer Blase.

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Was ist heute anders?  

Erstens: Die relative Marktkapitalisierung der Tech-Schwergewichte ist heute noch einmal größer als damals – während CISCO damals ungefähr auf ein Drittel des Bruttoinlandsprodukts Großbritanniens kam, hat Apple heute das Land überholt. Mit 3,15 Billionen USD lag Apple am 4.01.2022 über dem BIP der Briten von 2,7 Billionen USD. Die Bundesrepublik liegt mit 3,8 Billionen noch leicht darüber.

Bitte bedenken Sie bei diesen Zahlen, dass in gewisser Weise Äpfel mit Birnen verglichen werden. Die Marktkapitalisierung ist eine Bestandsgröße: Wieviel sind alle Aktien eines Unternehmens zu diesem ZeitPUNKT wert? Das Bruttoinlandsprodukt ist eine Stromgröße: Waren (auch Vorprodukte) zu welchem Wert auch immer werden in einem ZeitRAUM (im Laufe eines Jahres) in einem Land hergestellt?

Microsoft bringt 2,5 Bio. USD und Amazon 1,7 Mrd. USD auf die Waage. Im Jahr 2000 machte die Marktkapitalisierung von CISCO in der Spitze ungefähr 6 % des US-BIP aus, heute bringt Apple 15 % des US-BIP auf die Waage. Das sind stolze Zahlen. Der Bitcoin liegt bei 880 Mrd. USD (rund 4,5 %). Der amerikanische Verteidigungshaushalt (eine Stromgröße) liegt bei 741 Mrd. USD, das Budget der Vereinten Nationen bei 3 Mrd. (Kein Wunder, dass die Vereinten Nationen von privaten Geldgebern und Sponsoren abhängig sind, u. a. ironischerweise der Gates-Stiftung.)

Zweitens: Um das Jahr 2000 waren CISCO, Microsoft & Co. zwar auch schon große Unternehmen, aber in der Gesamtwirtschaft deutlich weniger wichtig als heute, wo sie zu sehr mächtigen, alles durchdringenden Konzernen geworden sind, deren Produkte und Dienstleistungen unser Leben massiv bestimmen.

Wir sind vom Smartphone abhängig. Bankdienstleistungen und viele andere Dinge kann man sich ohne fast nicht mehr vorstellen. Wer kann schon auf sein Smartphone verzichten? Google ist ein Produkt des täglichen Bedarfs, die Videos der Google-Tochter YouTube ebenfalls. Die jüngere Generation schaut fast kein Fernsehen mehr, dafür aber YouTube. Technologiewerte sind die neuen Konsumgüterunternehmen, wie der Investor, Unternehmer und Fondsmanager Jeremy Grantham schon vor einigen Jahren sagte.

Drittens: Das schlägt sich auch in den Bewertungen nieder. Während Microsoft und CISCO um das Jahr 2000 zum Teil Kurs-Gewinn-Verhältnisse von 100 hatten, liegen die Bewertungen heute noch deutlich darunter. Apple liegt bei ca. 30, ebenso Alphabet. Microsoft bei knapp 40. Das ist nicht billig, aber angesichts der dominierenden Stellung dieser Unternehmen und des weiteren Wachstumspotenzials noch vertretbar.

Auch Warren Buffett ist dabei

BigTech sollte im Moment in keinem Portfolio fehlen. Auch Warren Buffett, der sich viele Jahre von Technologie-Aktien komplett fernhielt, ist mittlerweile in Technologiewerte wie Apple und Amazon investiert. Bereits 2016 ging er über seine Investmentholding Berkshire Hathaway ein Engagement in Apple ein. Es brauchte dann aber noch drei weitere Jahre, bis er 2019 in Amazon einstieg.

Die Aktie hatte da schon eine gute Entwicklung hinter sich und das Geschäft war alles andere als eine Neuheit. Sowohl das Geschäftsmodell als auch die Aktie entwickelten sich seitdem weiter hervorragend. Das Investment hat sich also schon deutlich ausgezahlt. Dennoch sagte Buffett in einem Interview gegenüber der Financial Post, es sei einer seiner größten Fehler gewesen, „die Aktie nicht schon früher gekauft zu haben“.

Irgendwann können auch Amazon, Alphabet und Co. zu teuer sein. Wie bereits geschrieben, sind viele dieser Unternehmen mitten in unserem Leben angekommen, und ihre Bewertungen sind zwar hoch, aber noch nicht zu hoch. Rückschläge von 30, auch 50 % sind drin (wie IMMER am Aktienmarkt), aber nicht 70 bis 80 % über viele Jahre. Irgendwann werden allerdings auch diese Werte zu teuer, noch ist dies aber nicht der Fall.

Und angesichts steigender Inflation und zunehmend unsolider Geld- und Haushaltspolitik erscheinen diese Unternehmen als der bessere Wertspeicher, selbst wenn sich ihre Kurse (inflationsbereinigt) einige Zeit nicht vom Fleck bewegen sollten.

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Die Börse schwankt, manchmal stark. Keiner kann die nächste Zukunft voraussehen. Dafür spielen einfach zu oft starke Emotionen mit hinein. Das kann mitunter ganz schön an den Nerven zerren. In einer solchen Situation aber Ruhe zu bewahren und die Schwankungen auszuhalten, lohnt jedoch – wenn die Wachstumsperspektiven eines Unternehmens intakt sind.

Viele US-Techaktien haben im Dezember korrigiert. Sogar bei Alphabet und Amazon, zwei der Top-Performer im Jahr 2021, gab der Kurs letzten Monat kurzfristig um bis zu 7 % nach. Deshalb solche Digitalisierungs-Gewinner aus dem Portfolio zu streichen, halten wir für falsch. Vieles was in Sachen Digitalisierung seit Corona angestoßen wurde, wird bleiben. Auch nach der Pandemie.

Wir befinden uns mitten in einem gesellschaftlichen wie auch wirtschaftlichen Umbruch. In Unternehmen investiert zu sein (und es auch unter Schwankungen zu bleiben), die von diesem Umbruch profitieren, wird sich auszahlen. Bei Alphabet jedenfalls dauerte es nicht lange. Die Zwischenkorrektur von Dezember ist wieder ausgeglichen.

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Geduld ist die Tugend des Investors: Beispiel Trupanion

Nicht bei jedem Unternehmen geht es so schnell. Manchmal ist auch Geduld gefordert. So beim US-Tierversicherer Trupanion. In der Datenbank unseres Börsenbriefes „Der Privatinvestor“ haben wir die Aktie seit Herbst 2020 unter Beobachtung. Unsere These lautete damals wie heute: Das Potenzial für Trupanion ist groß.

Das Unternehmen ist ein einer spannenden Wachstumsbranche tätig. In einigen europäischen Ländern – allen voran Großbritannien und Schweden – boomen Krankenversicherungen für Hund oder Katze bereits seit einigen Jahren. In den USA entdecken die Tierbesitzer die Vorteile gerade. Anbieter wie Trupanion erfreuen sich deshalb einer stetig steigenden Zahl von Policen und Neuabschlüssen.

Dennoch mussten Anleger in den letzten zwei Jahren einige Aufs und Abs erleben. Seit Herbst 2020 gab es zweimal eine längere Korrekturphase. So mancher Anleger wird deshalb die Flinte ins Korn geworfen haben. Dass dies jedoch ein Fehler war, zeigt die jüngste Kursentwicklung. Im Dezember sprang die Aktie zwischenzeitlich auf über 140 USD. Aktuell notiert sie bei rund 123 USD (05.01.22). Trotz zwischenzeitlicher Schwankungen steht die Aktie gegenüber Anfang Oktober 2020 nun 55 % im Plus. Gegenüber dem Kurs vor zwei Jahren hat sie sich vervierfacht.

Kooperation mit Chewy trieb den Kurs

Im Dezember sprang der Aktienkurs von Trupanion innerhalb eines Tages um fast 40%. Was hat diesen Anstieg ausgelöst?

Chewy, ein großer US-Online-Händler für Tiernahrung gab eine Kooperation mit Trupanion bekannt. Das Unternehmen wird auf seiner Plattform künftig auch Tierversicherungsdienstleistungen von Trupanion anbieten. Das ist ein für Trupanion vielversprechender Deal. Chewy hat rund 20 Millionen Kunden.

Perspektiven intakt

Wir sehen für das Geschäft von Trupanion weiterhin sehr viel Potenzial. Trupanion ist ein Wachstumstitel ganz nach unserem Geschmack.

Haustiere werden für viele Menschen immer wichtiger. Für einige sind sie sogar Kinderersatz und so manchem ist der eigene Hund wichtiger als der Partner. Selbst ohne dieses extrem sehen viele Tierbesitzzer ihren vierbeinigen Begleiter als vollwertiges Familienmitglied. Auch gesundheitlich soll es dem Tier deshalb an nichts fehlen. Wer schon einmal mit seinem Haustier beim Tierarzt war weiss, das kann bisweilen teuer werden. Tierversicherungen werden deshalb immer beliebter.

Bis jetzt war Trupanion ausschließlich am US-Markt aktiv. Das soll aber nicht so bleiben. Tatsächlich streckt das Unternehmen seine Fühler schon in andere Regionen aus. Ende Oktober schloss der Versicherer eine Vertriebskooperation mit dem Versicherungsmakler Aflac. Dieser ist neben den USA auch in Japan präsent.

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Diabetes ist in den Industrienationen die Volkskrankheit Nr. 1 und die Zahl der Betroffenen steigt immer weiter an. Für diese bedauerlicherweise Entwicklung spricht schon allein das Bevölkerungswachstum und die Alterung unserer Gesellschaften. In Deutschland stieg die Zahl der über Hundertjährigen im letzten Jahr erstmals über 20.000. Zudem erkranken auch immer jüngere Menschen an der „Zucker-Krankheit“.

Laut Statista litten 2019 weltweit rund 9 % der 20- bis 79-Jährigen an Diabetes. Das waren damals 463 Millionen. Nicht nur die absolute Zahl der Patienten, sondern auch die Prävalenz, also der Anteil der Betroffenen innerhalb dieser Bevölkerungsgruppe, steigt. 2030 sollen schon knapp 580 Millionen aller 20- bis 79-Jährigen Diabetespatienten sein – mehr als jeder zehnte. Auch die Zahl der Glukosetoleranzstörungen nimmt zu.

Diabetes – ein riesiger Markt für Pharmakonzerne

Der weltweite Marktführer für Diabetespräparate ist Novo Nordisk. Das dänische Pharmaunternehmen vertreibt sein gesamtes Portfolio an Medikamenten mit großem Erfolg in 169 Ländern. Der Anteil der Diabetesmedikamente ist dabei überproportional groß. Sie machen nach wie vor rund 80 % der Konzernumsätze aus. Zuletzt hatten jedoch negative Absatzprognosen auf dem chinesischen Markt für Insulinpräparate Schlagzeilen gemacht. Die niedrigeren Insulinpreise in China wirken sich bremsend auf die Umsatzentwicklung von Novo Nordisk aus. Der negative Effekt auf das weltweite Umsatzwachstum wird im kommenden Jahr auf etwa 3 % geschätzt.

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Auch geringere Verkaufsmengen in China werden sich leicht dämpfend auf das Geschäft auswirken, so eine aktuelle Prognose von Novo Nordisk. Ausgangspunkt der Prognose sind die Ergebnisse der Beschaffungsausschreibung für das in Krankenhäusern verkaufte Insulin durch die chinesische Gesundheitsbehörde (National Healthcare Security Administration). Doch auch wenn die Insulinbestellungen aus China derzeit zurückgehen, sind die langfristigen Wachstumsperspektiven global gesehen intakt, denn das dänische Pharmaunternehmen verfolgt seit einiger Zeit erfolgreich die Strategie, seine Abhängigkeit von Insulinpräparaten und dem Diabetesgeschäft im Allgemeinen zu reduzieren.

Strategie: Wachstum durch Diversifizierung

Neue Medikamente entwickeln und auf den Markt bringen ist für einen Pharmakonzern das A und O. Wir finden es gut, dass Novo Nordisk seit einiger Zeit auch in andere Richtungen als nur Diabetes denkt. Ein Bereich, auf den der Konzern derzeit besonders abzielt, ist Adipositas. Das Unternehmen macht hier gute Fortschritte. Im Juni 2021 erhielt Novo Nordisk die US-Zulassung für sein neues Diät-Medikament Wegovy.

Dieses neue Medikament hat großes Potenzial, denn der Markt bietet dem Unternehmen eine riesige Zielgruppe, weil äußerst viele Menschen in den USA an starkem Übergewicht und Fettleibigkeit leiden. Der Vorteil von Wegovy gegenüber anderen Medikamenten liegt in der patientenfreundlicheren Anwendung: Es muss nur einmal wöchentlich verabreicht werden. Wir sind daher überzeugt, dass es bei Betroffenen hohen Zuspruch finden wird, was für Novo Nordisk wiederum einen hohen Absatz bedeutet.

Der schwedische Finanzdienstleister Skandinaviska Enskilda Banken schätzt, dass Novo Nordisk mit dem Medikament Wegovy bereits im vierten Quartal 2021 Umsätze in Höhe von 1,7 Mrd. DKK (entspricht 0,23 Mrd. EUR) einfahren könnte. Wir sind schon gespannt, was Novo Nordisk in seinem Schlussreport zum Geschäftsjahr 2021 dazu berichten wird.

Intelligente Kooperationen und Übernahmen

Eine Forschungskooperation unterhielt Novo Nordisk zu Dicerna Pharmaceuticals schon. Nun will der dänische Pharmakonzern seinen Partner für rund 3,3 Mrd. USD schlucken. Je Dicerna-Aktie bietet Novo Nordisk dazu 38,25 USD. Mit der Übernahme sichert sich Novo Nordisk eine interessante RNAi-Technologieplattform, die der Konzern künftig für alle seine therapeutischen Schwerpunkte einsetzen kann. Kurzfristig kann die Übernahme zu einem Anstieg der Forschungs- und Entwicklungskosten führen, was das Wachstum des Betriebsgewinns zunächst schmälern würde. Dafür investiert Novo Nordisk aber clever in zukünftiges Wachstum.

Auf eine Plattformstrategie setzt Novo Nordisk nicht nur in der Forschung. Auch auf der Vertriebsseite probiert das Unternehmen dies derzeit aus, wie an der noch recht frischen Kooperation mit der Schweizer Online-Apotheke Zur Rose im Bereich von Adipositas zu erkennen ist. Diese Kooperation gingen die beiden Unternehmen im Januar 2021 ein.

Drei starke Quartale in Folge

Bereits im Oktober hob Novo Nordisk seine Jahresprognose an. Die mittlerweile veröffentlichten Neunmonatszahlen bestätigen das intakte Wachstum: Der Nettogewinn stieg um 12 %, der operative Gewinn legte in DKK um 5 % zu. Um Währungseffekte bereinigt, lag das EBIT-Wachstum ebenfalls bei 12 %. Der Umsatz konnte um 8 % (währungsbereinigt 13 %) gesteigert werden. In den USA wurde dabei ein Plus von 6 % erzielt. Außerhalb der USA wuchsen die Erlöse um 10 %.

Als Wachstumstreiber erwiesen sich dabei unter anderem die GLP-1-Präparate Ozempic und Rybelsus. Sehr erfreulich: Das Wachstum hat sich im dritten Quartal zudem beschleunigt. Hier gab es ein Umsatzplus von 15 %. Dazu trug auch bereits das neue Medikament Wegovy bei. Für das Gesamtjahr geht Novo Nordisk von einem Umsatz- und EBIT-Wachstum jeweils zwischen 12 und 15 % aus. Sein Aktienrückkaufprogramm weitert der Konzern von 2 auf nun 20 Mrd. DKK (entspricht 2,69 Mrd. EUR) aus.

Dividendenhistorie mehr als stabil

In Sachen Dividende erweist sich Novo Nordisk als „sichere Bank“. Wir haben die Dividendenhistorie bis 2008 zurückverfolgen können. Seitdem hat die Dividende eine steile Entwicklung hingelegt. Der Ausschüttungsbetrag je Aktie wurde jedes Jahr erhöht, die annualisierte Steigerungsrate liegt bei 25 %. Novo Nordisk zahlt dabei halbjährlich aus. In der Regel gibt es für das dann noch laufende Geschäftsjahr im August eine Zwischendividende. Im März des Folgejahres folgt dann die Schlussdividende für das abgeschlossene Jahr.

Für das Geschäftsjahr 2020 gab es je Aktie 9,10 DKK (1, 22 EUR). Dies setzte sich zusammen aus einer Zwischendividende in Höhe von 3,25 DKK (0,44 EUR, ausgezahlt im August 2020) und einer Schlussdividende in Höhe von 5,85 DKK (0,79 EUR). Bei dem aktuellen Kurs entspricht dies einer Dividendenrendite von 1,2 %. Mittlerweile ist schon die Zwischendividende für das bald zu Ende gehende Geschäftsjahr 2021 geflossen. Da diese mit 3,50 DKK (0,47 EUR) schon höher war als die Zwischendividende vor einem Jahr, kann damit gerechnet werden, dass auch die Gesamtdividende für 2021 höher liegen wird.

Ein Investment für die Ewigkeit

Auch wenn die Aktie von Novo Nordisk mit aktuell 96, 70 EUR (Stand 23.12.2021) bereits recht hoch bewertet ist, kann man trotzdem mit Fug und Recht den Standpunkt vertreten, den Titel zu halten – sofern man ihn bereits in seinem Anlageportfolio hat. Es gibt Aktien, die Sie, wenn einmal zu einem guten Preis gekauft, „für immer“ in Ihrem Depot halten können – oder zumindest sehr, sehr lange. Dabei handelt es sich um Anteile von Unternehmen mit Top-Qualität, deren Geschäftsmodell einfach zu gut ist, als dass Sie sich leichtfertig davon trennen sollten. Selbst dann nicht, wenn die Bewertung hoch ist.

Novo Nordisk ist so ein Unternehmen. Angesichts des jetzigen Kurses können Sie im Falle einer sehr großen Position natürlich durchaus über eine kleine Teilrealisierung nachdenken, aber für einen Komplettverkauf sind die Langfristperspektiven dieses Pharmakonzerns aufgrund der global starken Marktposition, der hohen Gesamtqualität sowie der attraktiven Dividende aus unserer Sicht einfach zu gut. Auch über einen Einstieg kann man zumindest nachdenken, immerhin sind wir gerade nach einem kurzen Mini-Dip wieder etwas vom erst kürzlich erreichten Allzeithoch von 103,56 EUR am 16.12.2021 entfernt. In jedem Fall lohnt es sich, dahingehend wachsam zu bleiben, um keine Gelegenheit zu verpassen.

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Ohne Cloud geht in der heutigen Welt so gut wie nichts mehr. Daten werden nicht mehr lokal abgespeichert, sondern in der Cloud. Filme, Musik und TV-Sendungen werden gestreamt. Selbst Software-Programme sind heute cloud-basiert und erfordern keine lokale Installation auf dem Rechner mehr. Möglich ist all dies nur dank entsprechend schneller und hochleistungsfähiger Netzwerkstrukturen. Getrieben von der voranschreitenden Digitalisierung, steigt das Datenvolumen „in der Wolke“ dabei kontinuierlich. Dies erzeugt ständig neue technologische Herausforderungen.

Die Cloud-Anbieter müssen ihren Kunden zu jedem Zeitpunkt schnelle und zuverlässige Datenübertragungsraten bieten können. Nichts ist für den Anwender ärgerlicher als eine nicht funktionierende Internetseite oder lange Ladezeiten beim Abruf oder Speichern von Cloud-Daten. Der Idealzustand ist für den Nutzer erreicht, wenn alles gefühlt in Echtzeit funktioniert – wir also gar nicht merken, dass die Daten und Programme unter Umständen tausende Kilometer entfernt von dem Standort sind, von wo aus wir diese abrufen. Je mehr Anwender ihre Daten in der Cloud speichern und je mehr Nutzer ihre Daten gleichzeitig abrufen, desto höher sind die Anforderungen an die Leistungsfähigkeit der Cloud-Technologie.

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Schnelle Technik für Big Data

Der Ausbau von Cloud-Diensten erfordert auch den Ausbau von Cloud-Infrastrukturen. Immer komplexere Aufgaben und immer höhere Datenströme sollen schließlich bewältigt werden. Ein Stau in der „Datenautobahn“ wäre der Supergau. Damit genau dies nicht passiert, braucht es hochleistungsfähige Switches. Switches sind also so etwas wie das Nervensystem einer Cloud. Als Schaltzentralen in den Cloudstrukturen verankert, koordinieren sie die Datenflut und sorgen für einen reibungslosen Ablauf. Ein führender Anbieter solcher Switches ist Arista Networks.

Arista Networks produziert sogenannte Layer-3-Switches. Das ist eine Kombination von Routern und Switches. Typische Anwendungsgebiete dieser Switches liegen in den Hochleistungscomputern innerhalb der Rechenzentren von Cloud-Anbietern wie beispielsweise Amazon Web Services, Microsoft Azure und Google. Ausgestattet mit der hauseigenen linux-basierten Software EOS, können Arista-Switches beeindruckend schnell riesige Datenströme transportieren und verarbeiten. Die Switches lassen sich zudem leicht in die Unternehmensstruktur der Kunden einbinden.

Das US-amerikanische Unternehmen Arista Networks wurde im Jahr 2004 gegründet mit Hauptsitz in Santa Clara im Silicon Valley südlich von San Francisco. Der Hersteller von Netzwerktechnik ging 2014 an die Börse (NYSE) und hat heute Entwicklungsniederlassungen in Nashua (New Hampshire), Bangalore, Dublin und dem kanadischen Vancouver.

Goldene Zeiten für Hightech-Zulieferer

Die Cloud-Branche wächst wie (fast) keine andere. Wir haben uns einmal die Umsatzentwicklung im Bereich Cloud-Computing angesehen. Der Begriff Cloud-Computing beschreibt die Verlagerung von Speicherplatz, Rechenkapazität oder Software-Anwendungen vom lokalen PC in die Cloud.

2020 lag das weltweite Umsatzvolumen bei rund 270 Mrd. USD, in diesem Jahr geschätzt schon bei 332 Mrd. USD. Dies entspricht einem Wachstum von 23 %. Für nächstes Jahr wird der Umsatz im Cloud-Computing auf fast 400 Mrd. USD geschätzt.

Tatsächlich ist auch dies das Ergebnis der diesjährigen E&Y-Weihnachtsumfrage. Die Konsumlust der Deutschen zu Weihnachten ist unter das Niveau von vor drei Jahren gesunken. Planten die Deutschen in den Jahren 2018 bis 2020 für Weihnachtsgeschenke im Durchschnitt jeweils Ausgaben von rund 280 EUR ein, sind es 2021 nur 273 EUR. Dies ist immerhin ein Rückgang der geplanten Pro-Kopf-Ausgaben um 3 %.

Die Nummer 1 in Technologie und Wachstum

Als Anbieter von essenziellen Bauteilen einer leistungsfähigen Cloud-Infrastruktur steht Arista Networks im Hintergrund. Die Produkte von Hightech-Zulieferern wie Arista Networks und anderen in zweiter Reihe agierenden Unternehmen sind dabei jedoch unverzichtbar für die Anbieter von Cloud-Diensten. Von diesen „Helden im Hintergrund“ ist Arista Networks der am schnellsten wachsende Anbieter. Dies hat seinen Grund: Das Unternehmen bietet dank seines Technologievorsprungs die schnellsten und leistungsfähigsten Switches am Markt.

Ein weiterer Wachstumstreiber von Arista Networks liegt in einem wichtigen Schlüsselkunden: Microsoft. Microsoft baut seine Cloud-Kapazitäten zurzeit stark aus. Überall auf dem Globus eröffnet der Konzern regionale Cloud- und Server-Zentren. Doch nicht nur von diesem Expansionskurs profitiert Arista Networks. Bestehende Cloud-Strukturen brauchen regelmäßige Wartung und Upgrades – schließlich müssen sie zu jeder Zeit den immer höheren Leistungsanforderungen gerecht werden.

Wenn Arista Networks seinen Technologievorsprung dauerhaft halten kann, ist dem Unternehmen nicht nur die Kundentreue von Microsoft sicher, auch die anderen großen Cloud-Anbieter werden eine Zusammenarbeit anstreben.

Starke Entwicklung setzt sich fort

Mit einem Umsatz von 748,7 Mio. USD gelang Arista Networks ein Wachstum von 23,7 % gegenüber dem Vorjahr. Die Bruttomarge (nach GAAP) liegt mit 63,9 % weiterhin in der Zielspanne von 63 bis 65 % für das Gesamtjahr. Das Nettoergebnis stieg um 33,2 % von 168,4 auf 224,3 Mio. USD. Damit setzt der Konzern die Entwicklung aus den Vorquartalen fort.

Im Neun-Monatszeitraum stellen wir ein Umsatzplus von 27,2 % fest, beim Gewinn verzeichnet Arista Networksein Wachstum von 33 %. Auf diesem Niveau will der Konzern auch im Schlussquartal wachsen. Damit bleiben die bisherigen Prognosen bestätigt.

Hoch im Kurs und in den Erwartungen

Arista Networks ist einer der großen Gewinner der voranschreitenden Digitalisierung. Ohne die Produkte des Hightech-Herstellers wären Cloud-Lösungen von heute gar nicht möglich. Das Geschäftsmodell ist grundsolide, die Marktpositionierung könnte kaum besser sein. Vor diesem Hintergrund ist das Unternehmen aus dem Silicon Valley ein spannender Investment-Kandidat.

Mitte November führte Arista Networks einen Aktiensplit im Verhältnis 1:4 durch. Die Anzahl der Aktien hat sich dadurch vervierfacht, der Anteil am Grundkapital und Kurs hat sich entsprechend geviertelt. An der grundsätzlichen Bewertung des Unternehmens ändert das jedoch nichts.

Genauso wie sich Arista Networks hoher Wachstumsraten erfreuen kann, ist auch die Kursentwicklung auf steilem Niveau. Aktuell rangiert der Titel mit 131,12 USD (Stand: 15.12.2021) nur knapp unter dem Allzeit-Hoch von Anfang November. Mit Blick auf die zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten des Technologieführers bleiben wir in jedem Fall mit großem Interesse am Ball.

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Der Online-Handel explodiert mehr und mehr. In den vergangenen anderthalb Jahren erfreute sich die „Internet-Einkaufsstraße“ eines noch nie dagewesenen Stroms an Neukunden. Sehr beliebt ist mittlerweile auch das Konzept „click and collect“. Kunden bestellen Online, holen die Ware aber in einer Filiale in ihrer Nähe ab. Und das Wachstumspotenzial ist auch weiterhin enorm. Erst 10 bis 15 % aller Einkäufe werden weltweit online abgewickelt. Corona hat hier natürlich ordentlich Schub gegeben: Für die kommenden Jahre rechnen Analysten der UBS bei den digitalen Zahlungslösungen am US-Markt mit einer jährlichen Wachstumsrate von 7 bis 8 %. Global erwarten die Experten sogar einen Anstieg um jährlich 8 bis 10 %.

Mit steigendem Online-Geschäft steigen zwangsläufig auch die Nutzungszahlen von digitalen Zahlungsdiensten. In diesem Zusammenhang bemerkenswert: Die im Online-Handel genutzten Bezahlungsmöglichkeiten haben einen starken Netzwerkeffekt. Je mehr Verbraucher einen digitalen Zahlungsdienst nutzen, desto mehr Händler bieten diese Option an der Kasse an und wiederum desto mehr Verbraucher nutzen den Dienst in der weiteren Folge. Der Netzwerkeffekt führt zu einer Aufwärtsspirale, die sich von selbst antreibt.

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Geschäftsmodell: digitales Bezahlen

Digitale Zahlungsdienstleistungen sind ein attraktiver Wachstumsmarkt. Als Pionier der Branche, der das Potenzial für digitale Bezahllösungen früh erkannt hat, war PayPal lange Zeit (fast) allein auf weiter Flur. PayPal wurde 2000 von eBay gegründet und gehörte bis zur Abspaltung im Jahr 2015 zu dem Konzern. Im Jahr der Trennung vom Internet-Auktionshaus erfolgte auch direkt der Börsengang. PayPal ist mittlerweile eine so starke Marke und global derart präsent, dass der eingangs genannte Netzwerkeffekt kaum noch zu bremsen, geschweige denn zu stoppen ist.

Die Anzahl der Nutzer des Online-Bezahldienstes ist seit Gründung kontinuierlich gestiegen. Nach eigenen Angaben registrierte PayPal im dritten Quartal 2021 rund 416 Mio. aktive Kundenkonten. Im Vergleich zum Vorjahresquartal stieg die Zahl der aktiven PayPal-Accounts damit um etwa 15 %. PayPal profitiert rund um den Globus von dem ausgeprägten Boom beim Online-Shopping. Die Anzahl der Transaktionen über den digitalen Bezahldienstleister belief sich im dritten Quartal 2021 auf rund 4,9 Mrd.

Die Konkurrenz schläft nicht

Im Internet spielen digitale Zahlungsmittel schon lange eine entscheidende Rolle, aber auch außerhalb des „Netzes“ nimmt dies zu. Das lockt auch die Konkurrenz. Mittlerweile haben sich diverse weitere Akteure hinzugesellt: Klarna (Zahlungsanbieter aus Schweden), Apple Pay, Amazon Pay, Google Pay. Immer neue Anbieter kommen auf den Markt. In der Schweiz wird beispielsweise „getwintet“ (das Bezahlsystem Twint ist eine gemeinsame App der Schweizer Postfinance, der UBS, Zürcher Kantonalbank sowie der Schweizer Börse SIX), in den USA erfreut sich vor allem die Cash-App von Square steigender Nutzerzahlen und einer immer größeren Präsenz in den Medien. Das Unternehmen wurde 2009 in San Francisco gegründet. Seit 2015 ist es an der New Yorker Börse. Square ist damit zwar neun Jahre jünger als PayPal, die Börsenhistorie ist aber genauso lang.

PayPal vs. Square – Wachstum ist relativ

Lange Zeit fristete Square bei Investoren eher ein unbekanntes Dasein. Jetzt sind Unternehmen und Aktie in aller Munde. Dabei verlief die Kursentwicklung in den letzten zwölf Monaten eher turbulent. Es gab ein munteres Auf und Ab. Vom Fleck bewegte sich das Papier auf Jahressicht dabei nicht. Betrachten wir nur den Verlauf im November, ging es 16 % nach unten. Dabei war die Geschäftsentwicklung sensationell. 2020 konnte Square seine Erlöse mehr als verdoppeln. Und auch das Wachstum, das uns die Geschäftszahlen der letzten zwölf Monate (Zeitraum: 01.10.2020 bis 30.09.2021) zeigt (+76 %), ist spektakulär.

Mit einem Umsatzplus von 21 % (2020) beziehungsweise 15 % (letzte zwölf Monate) sieht PayPal dagegen fast schon wie eine „lahme Schnecke“ aus. Nachdem Square bis jetzt ausschließlich in den USA tätig war, streckt das Unternehmen nun auch seine Fühler nach Europa aus. Muss PayPal sich also warm anziehen? Wird Square der bisherigen Nr. 1 demnächst den Rang ablaufen?

Noch ist Square beim Umsatz ein gutes Stück weg von PayPal. Doch das Unternehmen holt auf. Aktuell steht es 24,6 zu 16,7 Mrd. USD. Wir sind dennoch überzeugt, dass PayPal die Nase vorne behalten kann. Der Vorteil von PayPal: das Unternehmen ist bekannter und viel breiter aufgestellt. Bei dem aktuell fulminanten Wachstum von Square müssen Sie zudem berücksichtigen, dass dies von einem zunächst viel niedrigeren Umsatzlevel ausging. Bei kleinerer Ausgangsbasis ist es relativ betrachtet leichter, hohe Wachstumsraten zu generieren, schließlich fällt das Wachstum stärker ins Gewicht.

Wettbewerbsvorteile: Größe und Vertrauensvorsprung

In einer Sache könnte sich Square tatsächlich auf dem europäischen Markt schneller durchsetzen – mit seiner App, die einen schnellen und unkomplizierten Geldtransfer von Nutzern untereinander ermöglicht. Während sich PayPal mit seinem Dienst Venmo offensichtlich vorerst weiterhin auf den US-Markt zu konzentrieren scheint, ist Square bereits dabei, nach Europa vorzupreschen. Dafür gelang es PayPal, Venmo nun auf dem US-Marketplace von Amazon zu platzieren und damit endlich einen ersten Fuß in die Tür des größten Online-Shops der Welt zu bekommen.

Ab 2022 will Amazon auf dem US-Markt Zahlungen mit dem digitalen Bezahldienst Venmo anbieten. Dieser gehört seit 2013 zu PayPal und ist in den USA gerade bei der jüngeren Generation extrem beliebt. Venmo zählt bereits 70 Mio. Nutzer. Die Bezahlmöglichkeit auf Amazon wird die Bekanntheit und Reichweite auf einen Schlag deutlich erhöhen. Auch Amazon erhofft sich dadurch selbstverständlich Vorteile. Das Unternehmen zeigt der jungen Generation, wie „hip“ es ist und am Ende geht es natürlich immer um die Gewinnung neuer Kunden und mehr Umsatz. Und im wahrscheinlichen Erfolgsfall wird es bestimmt nicht lange auf sich warten lassen, bis Venmo auch auf dem europäischen Markt Einzug hält.

Die neue Kooperation mit Amazon ermöglicht PayPal daher eine ganz andere Expansionsmöglichkeit. Dies zeigt gleichzeitig: es sind nicht nur die unterschiedlichen Größenproportionen, die PayPal einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Square verschaffen. PayPal ist ein global dominanter Player. Alle Welt kennt und nutzt PayPal. Das Vertrauen, das sich PayPal über die Jahre bei seinen Kunden aufgebaut hat, müssen sich Square und andere Anbieter noch erarbeiten.

Wo soll die Reise hingehen?

PayPal hat eine klare Strategie: Das Unternehmen will sich von einem reinen digitalen Bezahldienst zu einem umfassenden Finanzdienstleister weiterentwickeln. Mit seiner komplett überarbeiteten App für iOS und Android kommt der Konzern seinem Ziel wieder ein ganzes Stück näher. Mit der neuen „Super-App“ sind quasi alle Geldgeschäfte des täglichen Lebens wie Überweisungen, Daueraufträge, Abbuchungen oder die Bezahlung von Rechnungen möglich. Nutzer können die App mit ihren Bank- und Kreditkartenkonten verknüpfen und sehen damit immer ihren aktuellen Kontostand. Ebenso bietet die App eine digitale Geldbörse („Wallet“) und die Verwaltung von Kryptowährungen an. In den USA bietet PayPal zudem bereits Sparkonten an (jährliche Verzinsung aktuell bei 0,4 %). Das ist zwar mager, damit bietet PayPal aber dennoch deutlich mehr als die meisten anderen US-Banken (Durchschnitt bei 0,06 %). Damit wird der Konzern immer mehr zum Konkurrenten für mobile Direktbanken.

Square hingegen scheint seine „strategische Vision“ entweder noch nicht ganz gefunden zu haben oder kommuniziert diese zumindest nicht so eindeutig. Jedenfalls kaufte Square in diesem Jahr für knapp 300 Mio. USD den Musik-Streaming-Anbieter Tibal. Was hat Square vor? Will das Unternehmen künftig noch stärker in die digitale Medienwelt vorstoßen? Uns sind die Beweggründe dieser Akquisition noch nicht so ganz schlüssig. Letztes Jahr meldete Square über Twitter, dass man 50 Mio. USD in Bitcoin investiert habe. Auch diesbezüglich bleiben bei uns Jubelrufe aus. Unsere Ansicht zu Bitcoin & Co. als Investitionsobjekt ist kritisch.

Sein Firmenkapital in Bitcoin zu investieren und dies auch noch als Publicity zu nutzen, ist eine Sache. Eine völlig andere ist es, stattdessen an dem allgemeinen Bitcoin-Hype mitzuverdienen, indem man seinen Kunden eine Handelsplattform dafür zur Verfügung stellt. Diesen Weg ist PayPal gegangen. PayPal-Kunden in den USA und seit kurzem auch in Großbritannien können mittlerweile über ihr PayPal-Konto Kryptowährungen halten und handeln. Es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis PayPal dies auch in anderen Ländern anbietet.

Bei den Margen muss Square noch aufholen

Das operative Ergebnis von Square war im letzten Jahr erstmals leicht positiv. PayPal hingegen fährt seit langem satte Gewinne ein. Auch was die Cashflows betrifft hat Square noch Aufholbedarf. Die Free Cashflowmarge steht bisher nur bei 4 % und auch die operative Cashflowmarge schafft es gerade mal auf 5 %. PayPal hingegen hat Margen von 20 % (FCF) und 24 % (op. CF).

Markt groß genug für beide

Was noch nicht ist, kann ja noch werden. Der Markt erscheint uns grundsätzlich groß genug für beide. Sowohl PayPal als auch Square sind gut positioniert in einem perspektivisch vielversprechenden Wachstumsmarkt. Dennoch hat PayPal aus unserer Sicht die Nase vorn. Der Platzhirsch überzeugt bei Strategie, Wettbewerbsvorteilen und Margen. Das Geschäftsmodell erfreut sich wachsenden Verständnisses und steigender Akzeptanz, auch unter älteren Semestern. Die jungen Generationen bezahlen sowieso mit der „digitalen Geldbörse“. Mit Venmo hat PayPal gute Möglichkeiten, in Zukunft noch spezifischer auf die Bedürfnisse der jungen Verbraucher einzugehen.

Für uns ist das Unternehmen aus Kalifornien der inoffizielle „Goldstandard“ des digitalen Zahlungsverkehrs. Kaum ein Online-Shop kann es sich leisten, seinen Kunden diese Bezahloption zu verweigern. Die Entwicklung, die PayPal in den letzten Jahren als Unternehmen selbst, aber auch am Aktienmarkt hinlegte war fulminant. Ausgeschöpft ist bei diesem Tech-Wert aber noch gar nichts. Nicht zuletzt aus demographischen Gründen bietet sich noch sehr interessantes Wachstumspotenzial.

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Prof. Dr. Max Otte

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