Sehr geehrte Privatanleger!

Am 30. Oktober erreichte der Goldpreis mit fast 2.800 Dollar je Unze einen neuen Höchststand. In einem Jahr ist der Goldpreis bereits um etwa 50 % und in fünf Jahren um etwa 100 % gestiegen. Das ist jedoch erst der Anfang. In unseren Mischfonds haben wir einen hohen Anteil an Gold und Goldminenaktien. Und wir haben einen rein mit physischem Gold hinterlegten Goldfonds aufgelegt.

Gold folgt sehr langfristigen Zyklen. Nachdem Richard Nixon im August 1971 die Goldpreisbindung des Dollars von 35 Dollar je Unze aufgehoben hatte, stieg der Goldpreis im Laufe eines Jahrzehnts um fast das 25-fache auf 843 Dollar im Jahr 1980. Die 70er Jahre – das war die Zeit von zwei Ölkrisen, ökonomischer Instabilität und sich beschleunigender Inflation. Gold wurde als sicherer Hafen immer gefragter, Aktien immer unbeliebter. Gegen Ende des Jahrzehnts befanden sich die Edelmetalle in einer regelrechten Blase. Soweit sind wir heute noch lange nicht.

Wie in jeder Blase setzte nach der Euphorie die Ernüchterung ein. Die Korrektur dauerte 20 Jahre. Im Jahr 1999 war dann der Goldpreis bei 250 Dollar angekommen. Bezeichnenderweise spielten zu diesem Zeitpunkt die Aktienbörsen verrückt. Von 2000 bis 2011 ging es dann bergauf – von 250 Dollar auf immerhin 1900 Dollar im Jahr 2011. Das ist fast eine Verachtfachung.

Nun haben wir also die 2.800 Dollar gesehen. Das ist deutlich mehr als das Hoch im Jahr 1980. Allerdings haben wir dabei die Inflation nicht berücksichtigt. Nimmt man die offizielle Inflationsrate, läge das Hoch von 1980 (in heutigen Dollar) bei immerhin ca. 2.700 Dollar, also beim heutigen Preis (rote Linie). Berücksichtigen wir weiterhin, dass seit ca. 1986 massiv bei der Inflation geschönt und diese nach unten gerechnet wird, läge das alte Hoch in heutigen Dollars bei 8.000. Das wäre dann allerdings Blasenniveau. Bis zur Hälfte hat der Goldpreis auf jeden Fall Luft. 4.000 Dollar entsprächen einem weiteren Preisanstieg von fast 50 Prozent. Dabei wird in den kommenden turbulenten Zeiten auch die Inflation höchstwahrscheinlich anziehen. Die Marken von 8.000 und 4.000 Dollar verschieben sich also weiter nach oben, vielleicht bis auf 20.000 und 10.000 Dollar.

Die BRICS-Länder wissen, wie instabil das Dollarsystem ist. Auf dem BRICS-Gipfel in Kasan in Russland trafen sich vom 22. bis zum 24. Oktober Staats- und Regierungschefs aus 24 Ländern, darunter China, Indien, Russland, Brasilien und Südafrika und berieten über die globale Wirtschaftsordnung und eine Alternative zum dollarbasierten System. Dabei sind die BRICS-Länder, die mittlerweile 50 Prozent der Weltbevölkerung ausmachen, nicht nur besorgt über die ökonomische Instabilität des Westens, sondern auch über die Instrumentalisierung des Zahlungs- und Wirtschaftssystems für politische Zwecke.

Mohamad El-Erian, früherer Chefstratege der Anlageverwaltung PIMCO und ehemaliger Direktor des Internationalen Währungsfonds warnte daher kürzlich in einem Artikel in der Financial Times. Man müsse die De-Dollarisierung endlich ernst nehmen und könne sie nicht kleinreden, wie es unter anderem der Ökonom Paul Krugman immer noch macht. Mit ihrem rechtlosen Vorgehen (Sanktionen) unterminieren die USA ihr eigenes Ansehen.

Seit 2022 sind daher die Goldkäufe der Notenbanken, vor allem aus den BRICS-Ländern, auf einem historisch hohen Niveau von um die 1.000 Tonnen pro Jahr. Das ist doppelt so hoch wie in den vorangegangenen 10 Jahren. Die Entwicklung von Alternativen zum dollarbasierten System wird nicht über Nacht kommen. Neben Gold werden auch SWAP-Systeme und Rohstofftransaktionen eine Rolle spielen. Sie können aber davon ausgehen, dass Gold in der nächsten Phase des Megazyklus eine zentrale Rolle einnehmen wird. Es ist keinesfalls zu spät, bei den aktuellen Höchstständen einzusteigen. Die Rallye hat gerade erst begonnen.

Sie möchten jetzt in Gold investieren? Hierfür haben wir unseren PI Physical Gold Fund aufgelegt. Der Fonds bietet Ihnen zu günstigen Konditionen einen Einstieg ins Anlagegold in Liechtenstein. Pro 10.000 Euro Anlagevolumen erhalten Sie 1G Gold als exklusive Prämie. Informieren Sie sich hier über die Konditionen: https://privatinvestor-goldfonds.de/

Auf gute Investments!

Ihr

Prof. Dr. Max Otte


Sehr geehrte Privatanleger,

vergangene Woche hat die A-Aktie von Berkshire Hathaway (WKN: 854075) die 700.000-Dollarmarke durchbrochen. Die Marktkapitalisierung des Unternehmens ist damit erstmalig größer als 1 Billion USD. Damit tritt Berkshire dem exklusiven Club von bislang sieben US-Unternehmen bei, die diese Marke überschritten haben. (Tesla ist zwischenzeitlich wieder daruntergefallen.)

Quelle: Der Privatinvestor, Ausgabe 35/2024 vom 30.08.2024

Die Berkshire-Aktie ist von ihrem Zwischentief Anfang August um erstaunliche 13 % gestiegen und seitdem ich sie im März 2023 als mein Top-Investment empfahl und dementsprechend als größte Position in den Fonds gewichtete, um sagenhafte 52 %. Unseren Portfolios hat es gutgetan.

Zwischenzeitlich musste ich dazu in den sozialen Medien lesen: „Wer Berkshire empfiehlt, hat keine Ideen.“ Da hat – mal wieder – jemand nicht verstanden, wie Investing funktioniert. Sie brauchen keine neuen und keine interessanten Ideen, sondern die richtigen Investments mit dem richtigen Chance-Risiko-Profil. Das darf ruhig langweilig sein. Idealerweise ist es sogar langweilig.

Nun hat die A-Aktie von Berkshire fast unseren fairen Wert von ca. 710.000 USD erreicht. Wir werden wahrscheinlich aber nicht verkaufen, wenn diese Marke erreicht wird. Mittlerweile sitzt Berkshire auf 278 Mrd. USD Liquidität – mehr als ein Viertel der Marktkapitalisierung des Unternehmens. Vorgestern wurde bekannt, dass die Holding in den letzten Tagen Aktien der Bank of America im Wert von einer weiteren Milliarde Dollar verkauft hat. Insgesamt hat Berkshire seit Mitte Juli Bank-of-America-Aktien im Wert von 5,4 Mrd. USD verkauft.

Als ich Berkshire im März 2023 als mein Top-Investment vorstellte, verwies ich auch auf einen natürlichen Hedge: Die Investmentgesellschaft ist mittlerweile so groß, das Buffett am besten mehrere 10 Mrd. USD auf einmal investieren muss, damit es sich in der Performance überhaupt bemerkbar macht. Damit scheiden alle DAX-Unternehmen schon einmal aus.

Am besten ist es für Berkshire, ganze Unternehmen zu kaufen oder in Krisen zuzuschlagen. Und es deutet alles darauf hin, dass Buffett sich auf eine Krise oder einen Börsencrash vorbereitet. Vielleicht wartet der 94-jährige Superinvestor darauf, in einer solchen Situation als Krönung seines Lebenswerks einen großen Deal zu machen. Da bin ich gerne weiter dabei.

Sichern Sie Ihr Vermögen mit bewährten Krisen-Assets

Berkshire ist aktuell eine Top-10-Position im PI Vermögensbildungsfonds und im PI Global Value Fund (jeweils gem. Factsheet per 28.08.24) sowie im Max Otte Multiple Opportunities Fund (Factsheet per 31.07.24).

Der Max Otte Multiple Opportunities Fund hält damit – neben einem hohen Anteil von Liquidität und physischen Edelmetallen – fast 60% Krisenassets. Wenn Sie sich also bezüglich einer möglichen Finanz- und Wirtschaftskrise unsicher fühlen, bieten wir Ihnen eine passende Anlagelösungen.

Vereinbaren Sie Ihr unverbindliches Informationsgespräch mit Herrn Philipp Schäferhoff ([email protected], +49 (0) 221 98 65 33 94 oder über unser Kontaktformular).

Auf gute Investments!

Prof. Dr. Max Otte

Dieser Text ist eine gekürzte Version der Kolumne in Ausgabe 35/2024 vom 30.08.2024. Als Mitglied erhalten Sie Zugriff auf die Archivausgabe mit der vollständigen Bewertung von Berkshire Hathaway nach der Königsanalyse®.


Ist die hier besprochene Aktie jetzt einen Kauf wert? Wir führen die Aktie in unserer Unternehmensdatenbank. Als Mitglied haben Sie darauf jederzeit Zugriff wie auch zu unserem Heftarchiv. Hier können Sie die Bewertungen unserer Titel (u.a. Kaufschwelle, Verkaufsschwelle, fairer Wert) nachlesen und somit entscheiden, ob sich ein Einstieg für Sie aktuell lohnt. Sichern Sie sich heute noch Ihren Zugang mit einem Abonnement oder Club-Mitgliedschaft.    

Der Onlinehändler Amazon ist nach wie vor gut im Geschäft. Der IT-Gigant aus Seattle konnte vor Kurzem seine Marktkapitalisierung auf über 2 Billionen USD steigern und befindet sich damit in bester Gesellschaft. Denn neben Amazon zählen hierzu aktuell nur die Technologieschwergewichte Apple, Microsoft, Alphabet und Nvidia.

Gut lief es auch für Investoren, die bislang auf Amazon gesetzt haben. Auf Sicht von 12 Monaten stieg der Aktienkurs des Unternehmens um etwa 50 % und erreichte am 05. Juli mit exakt 200 US-Dollar pro Aktie einen historischen Höchststand. Gründe dafür gibt es viele. Zunächst steht der Onlinehandel im Fokus.

Dieser gilt zwar als margenschwaches Geschäft, allerdings spricht die schiere Größe der entsprechenden Aktivitäten des Konzerns für sich selbst. In den letzten vier Quartalen generierte Amazon in diesem Bereich Umsätze in Höhe von insgesamt 375,5 Mrd. USD. Als größter Onlinehändler der Welt kann Amazon von starken Skaleneffekten profitieren.

Zwar hat der Kurs seit dem Hoch zu Beginn des Monats um rund 9 % nachgegeben (Stand 31. Juli 2024). Diese Korrektur war aufgrund der extrem hohen Bewertungen und Erwartungen im Tech-Sektor aber vorhersehbar – sie ändert nichts am langfristigen Ausblick. Sehen wir uns daher also die aktuellen Zahlen an:


Rekordhoch und kurzfristige Korrektur: Amazon hat Investoren beim richtigen Einstiegszeitpunkt eine hohe Rendite gebracht (Chart: Google Finance)


Cloud-Sparte extrem wachstumsstark

Die Cloud-Computing-Plattform AWS von Amazon gilt als der größte Wachstumstreiber des Unternehmens. Der Umsatz stieg in dieser Sparte im letzten Quartal um 17,2 % auf 25 Mrd. USD. Der operative Gewinn in diesem Bereich lag bei 9,4 Mrd. USD. Das Cloud-Geschäft war damit für 61,5 % des gesamten operativen Gewinns in Höhe von 15,3 Mrd. USD verantwortlich. Zudem konnte die Cloud-Sparte mit einer operativen Marge von 37,6 % glänzen.

Amazon rechnet nach wie vor mit einem starken Wachstum bei AWS. Laut CEO Andy Jassy werden noch immer über 85 % der globalen IT-Ausgaben von Usern selbst getätigt, was Cloud-Dienstleister wie AWS ein großes Potenzial verspricht. Außerdem geht der Konzern davon aus, dass der Siegeszug von KI-Anwendungen die Nachfrage nach Cloud-Diensten anheizen wird.

Werbesektor floriert

Die Sparte Werbung ist der Amazon-Geschäftsbereich, der ein noch stärkeres Wachstum als das Cloud-Segment generieren kann. Denn im Hinblick darauf konnte das Unternehmen seine Umsätze im zurückliegenden Quartal um 24,3 % auf 11,8 Mrd. USD im Vergleich zum Vorjahr steigern. Das Wachstum der Werbesparte lag im gesamten Geschäftsjahr 2023 bei einem Umsatz von 46,9 Mrd. USD ebenfalls bei 24,3 %.

Hinter Alphabet und Meta gilt Amazon im Onlinewerbemarkt inzwischen als drittgrößtes Unternehmen weltweit. Obwohl Amazon die Profitabilität des Geschäftsbereichs nicht getrennt ausweist, lohnt ein Blick auf die Daten der Konkurrenz. Zuletzt erreichte Meta Platforms im Sektor Werbung eine operative Marge von 49,6 %. Wenn das beeindruckende Wachstum im Bereich Onlinewerbung weiter anhält, könnte dies auch den Gesamtgewinn von Amazon nachhaltig beeinflussen.

Amazon reagiert auf Konkurrenz aus China

Der chinesische Billig-Onlinehändler Temu hat seine Werbeinitiative und IT-Präsenz in den vergangenen zwölf Monaten derart stark ausgebaut, dass User bei der Produktsuche im Netz kaum noch um Angebote von Temu herumkommen. Amazon holt nun zum Gegenschlag aus. Amazon will auf seiner US-Seite bald einen eigenen Discounter-Shop mit Ware aus China einführen. Einen Prototyp der neuen China-Sparte stellte der Konzern auf einem exklusiven und nicht-öffentlichen Event ausgewählten chinesischen Händlern bereits vor.

Die meisten Artikel, die im neuen China-Shop angeboten werden sollen, sollen unter 20 USD kosten. Schon diesen Herbst soll es damit auf dem US-Markt losgehen. Der wichtigste Grund dafür dürfte sein, dass die Zahl der chinesischen Händler sowie des Warenangebots aus China auf der Amazon-Plattform merklich gestiegen ist. Weil die Nachfrage im eigenen Land schwächelt, sitzt China auf gewaltigen Überkapazitäten. China schickt den USA aber auch Europa deshalb viele Waren zu Schleuderpreisen.

Für Amazon werden Verkäufer aus dem Land der Mitte zu einer immer wichtigeren Kundengruppe (auf der Angebotsseite). Folglich lohnt es sich für den Konzern, mit dieser wachsenden Gruppe bessere Deals auszuhandeln. Dadurch kann Amazon die Händler langfristig an sich binden. Amazon schlägt damit zwei Fliegen mit einer Klappe. Denn zum einen gewinnt der Konzern neue Lieferanten. Und zum anderen müssen auch Schnäppchenjäger keinen anderen Webshop als den von Amazon aufrufen.

Uns zeigt dies, wie Amazon auf jede neue Marktsituation schnell reagieren kann und diese erneut zum Vorteil für das eigene Geschäft nutzen kann. Diese Eigenschaft gepaart mit einem starken Geschäftsmodell, das jeder Konkurrenz erhaben ist sind es, die Amazon – wenn einmal zu einem attraktiven Preis eingestiegen – zu einem potenziellen Dauerkandidaten im Portfolio machen.

Auf gute Investments

KERSTIN_FRANZISI_CHEFREDAKTION

Kerstin Franzisi

Chefredaktion Der Privatinvestor

Titelbild: Skorzewiak / shutterstock.com


Sehr geehrte Privatanleger,

was ist nur mit PayPal (WKN: A14R7U) los? Hierzu haben uns in den letzten Wochen mehrfach Leserfragen erreicht. Wir verstehen das. Sollten Sie vor längerem in den digitalen Zahlungsdienstleister eingestiegen sein, verlangt Ihnen dieses Engagement seitdem einiges an Geduld und starken Nerven ab. Auf Jahressicht steht die Aktie im Moment 22 % im Minus, über drei Jahre gab PayPal 80 % seines vorherigen Marktpreises ab.

Ich schreibe bewusst von „Marktpreis“ und nicht von „Wert“. Die Leser von Der Privatinvestor wissen selbstverständlich, dass Preis und Wert nicht dasselbe sind. Preis ist das was „Mr. Market“ gerade für eine bestimmte Aktie aufruft. Wert ist das, was Sie bekommen, was Ihre Beteiligung tatsächlich (intrinsisch) wert ist.

Preis und Wert können nahe beieinander sein, sie können aber auch weit auseinanderklaffen. Benjamin Graham, der Urvater des Value Investing, prägte das Bild, die Allegorie des „manisch-depressiven Mr. Market“. Mal ist „Mr. Market“ voller Euphorie und ruft für eine Aktie Preise auf, die weit über dem intrinsischen Wert liegen. Wir befinden uns in einer deutlichen Überbewertung. Die umgekehrte Phase gibt es genauso. „Mr. Market“ ist voller Panik, er möchte am liebsten nur noch davonlaufen und wirft seine Aktien zu (Schleuder-)Preisen auf den Markt als gäbe es kein Morgen mehr. Eine solche Phase kann bei einem Titel schnell vorbei sein, sie kann aber auch länger anhalten – wie bei PayPal.

In einem solchen Fall ist es wichtig, das Geschäftsmodell und die eigene Investmentthese, die einst zum Kauf geführt hat, immer wieder zu überprüfen. Bei PayPal haben wir dies getan. Einst der Pionier im Bereich Digitale Zahlungsdienste, ist die Marktposition bis heute stark. Die Bezahlmöglichkeit via PayPal (oder anderer Dienste des Unternehmens) sind weit verbreitet. Ich selbst habe kein PayPal-Konto und immer wieder stoße ich deshalb auf Hindernisse – beim Einkaufen im Netz, aber auch, wenn wir im Freundeskreis eine Reise organisieren. Während die anderen fix ihren Anteil via PayPal weiterleiten, muss ich jedes Mal fragen, ob ich auch klassisch überweisen kann.

In San Francisco letztes Jahr habe ich gesehen, dass man selbst den Hotdog an der Straßenecke mit Venmo bezahlen kann. Dies ist ein weiterer Dienst, der zu PayPal gehört. Venmo ist bislang nur in den USA verfügbar. In Europa gibt es andere Anbieter, in der Schweiz zum Beispiel den Dienst Twint. Auf dem US-Markt hat es Venmo aber sogar auf die Verkaufsplattform von Amazon geschafft. Ja, sie lesen richtig, Amazon lässt in den USA neben seinem eigenen Bezahldienst Amazon Pay mittlerweile ein Konkurrenzprodukt zu. Amazon hat sich dazu nicht ohne Grund entschieden. Venmo ist in den USA bei den jüngeren Generationen sehr beliebt, während ihnen Amazon Pay & Co schon viel zu „cringe“ sind. Amazon will kein Risiko eingehen und die Konsumenten von morgen auf seiner Plattform halten …

Hinzu kommt, dass PayPal sein Geschäftsmodell mittlerweile um viele weitere Dienste erweitert hat – Handel mit Kryptos, Bankkonten (mit entsprechenden Kooperationspartnern) usw. Auch an der Rückabwicklung von Online-Bestellungen verdient PayPal in den USA mit. Der Konzern kaufte einen Rücksendedienstleister. Damit verdient PayPal an den Zahlungsströmen in beide Richtungen.

Doch nun zum Zahlenwerk. Die jüngsten Zahlen versetzen der Aktie kurzfristig noch einmal einen Dip. Dieser ist mittlerweile aber schon wieder so gut wie ausgeglichen. Wir vermuten, Auslöser war vor allem eine Kennzahl: Die Anzahl aktiver Kundenkonten (Accounts). Die Zahl ging um 2 % auf jetzt 428 Millionen Kundenkonten zurück. Uns ist klar, „Mr. Market“ will hier viel lieber Wachstum sehen – und gerne zweistellig.

Dies ist bei PayPal derzeit nicht der Fall. Der Umsatz stieg 2023 um 9 % auf 29,8 Mrd. USD. Wiederum zweistellig stieg jedoch das Transaktionsvolumen. Dieses wuchs um 13 % auf jetzt 1,53 Bio. USD. Einen eindeutigeren Beweis, dass die Dienste von PayPal genutzt werden, gibt es nicht. Wachstum ist vorhanden, wenn auch nicht in gigantischem Ausmaß. Ebenso überzeugt uns die Bilanz. Das Unternehmen verfügt über 17,3 Mrd. USD in Cash. Die langfristigen Schulden in Höhe von 11,3 Mrd. USD sind damit mehr als gedeckt. Die Profitabilität hat PayPal ebenfalls wieder gesteigert. Im Jahresbericht 2023 steht ein Gewinn je Aktie von 3,85 USD in den Büchern. Nicht nur die Delle aus dem Vorjahr (Gewinn je Aktie bei 2,10 USD) ist damit ausgeglichen, dies ist ein neues Rekordergebnis.

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Ihre

Kerstin Franzisi

Chefredakteurin Der Privatinvestor

Diese Kolumne ist ursprünglich in unserer Ausgabe 7/2024 vom 16.02.2024 erschienen.


Titelbild: Nuttapong punna / shutterstock.com


Sehr geehrte Privatanleger,

Anfang 2022 übernahm ich wieder die volle Verantwortung für unsere Fonds. Im September 2023 hatte der PI Vermögensbildungsfonds dafür laut Breidenbach von Schlieffen die beste Performance von 94 Fonds. Der PI Vermögensbildungsfonds schloss das Jahr mit +23,61, der PI Global Value Fund mit +18,19 und der Max Otte Multiple Opportunities Fund mit +23,86 % ab. Dazu trugen sehr stark unsere Big Tech-Unternehmen bei. Auch Berkshire Hathaway (B-Aktie WKN: A0YJQ2) konnte im Jahresverlauf um 13 % zulegen.

Anfang März letzten Jahres stellte ich Ihnen die Berkshire-Aktie in einem exklusiven Mitgliederwebinar vor. Ich erläuterte unsere Analysemethode für Berkshire Hathaway. Das Webinar können Sie hier sehen. Berkshire bot aus unserer Sicht ein Potenzial von 30% zum fairen Wert, den wir damals bei 610.800 Dollar je A-Aktie (oder einem 3.000tel davon für die B-Aktie) sahen. Berkshire erfüllte für uns die Value-Kriterien hohe Unternehmensqualität und fundamentale Unterbewertung.

Hinzu kam eine Option: Da Berkshire auf über 150 Mrd. USD an liquiden Mitteln sitzt, kann Buffett nur in einer starken Marktkorrektur im großen Stil investieren. Mercedes-Benz (WKN: 710000) hat aktuell eine Marktkapitalisierung von rund 70 Mrd. EUR. Selbst, wenn Buffett 10 % des Unternehmens kaufen würde, was sofort den Preis in die Höhe treiben würde, wäre das für die Performance der Berkshire-Aktie irrelevant. Buffett kann also nur in die allergrößten Unternehmen investieren oder auf einen massiven Ausverkauf warten.

Obwohl Berkshire nicht die Aktie mit dem höchsten Kurspotenzial war, nahmen wir sie in allen Fonds mit einer hohen Gewichtung auf. Im Max Otte Multiple Opportunities Fund, bei dem wir größere Freiräume haben, macht Berkshire derzeit 15 % des Portfolios aus. Wir entschieden uns für die Aufnahme, obwohl die Aktie in Buffetts Zeit von 1964 bis 2022 bereits um 3,8 Millionen (!) Prozent gestiegen ist. (Das können Sie in den Jahresberichten bei www.berkshirehathaway.com finden.) Im Jahr 2023 stieg der Kurs um 12 % – eine nette Zahl, aber weniger, als unsere Fonds performt haben. Berkshire war also eine leichte Bremse für die Entwicklung.

Ende Februar steht die Berkshire-Aktie tatsächlich schon bei 625.000 USD. Das ist ein Kursplus von 16 % in drei Monaten und 23 % in vier Monaten. Dennoch halten wir aktuell weiter. Ende des Monats kommen neue Unternehmenszahlen. Wenn das Unternehmen nur um 10 % gewachsen wäre, würde der faire Wert nun ca. 675.000 USD betragen.

Gute Aktien verkauft man an besten nie oder nur bei einer deutlichen Übertreibung. Bei den Tech-Werten haben wir vor einigen Monaten reduziert. Die Aktien waren etwas teuer, aber noch nicht in einer deutlichen Übertreibung. Mittlerweile sind sie noch einmal um 20 % und mehr gestiegen. Die verkleinerten Positionen halten wir trotz des mittlerweile recht hohen Preises weiter.

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Auf gute Investments!

Ihr Prof. Dr. Max Otte

Dieser Text ist ein Auszug aus den beiden Kolumnen, die in Ausgabe 6/2024 vom 09.02.2024 sowie in Ausgabe 8/2024 vom 23.02.2024 erschienen sind. Titelbild: 360b / shutterstock.com


Berkshire Hathaway - 2024 noch einen Einstieg wert?

Sehr geehrte Privatanleger,

wenn Sie in eine einzige Aktie investieren sollten, welche wäre das? Ich habe einen Kandidaten, der dafür sicher in Frage käme: Microsoft (WKN: 870747). Die Aktie läuft und läuft und läuft. Seit ihrer minimalen Korrektur im September hat die Aktie (in Dollar) wieder um 20 % zugelegt und steht nun sogar 5 % über ihrem letzten Hoch im Juli 2023 (ca. 360 USD). Seit ihrem Zwischentief in der Finanzkrise 2008/09 ist die Aktie um fast 2.400 % gestiegen – das sind 22 % Kurswachstum pro Jahr.

Microsoft ist neben Apple (WKN: 865985) der einzige große Überlebende des ersten Tech-Booms der 80er Jahre. Das Unternehmen hat die Browser-Revolution (also den Start des Internets) überlebt und den wichtigen Konkurrenten Netscape, teils mit unlauteren Methoden, erledigt. Die Kartellstrafen wurden dann nachher aus der Portokasse bezahlt.

Das Unternehmen hat sich auch sehr gut an das Internet 2.0 angepasst und im Jahr 2016 auf ein Abomodell umgestellt. Nun kann Microsoft einfach monatliche Gebühren einziehen (und erhöhen). Ständig werden irgendwelche Aktualisierungen und Updates auf Ihren Computer gespielt. Für fast alles ist mittlerweile eine Autorisierung bzw. ein Login erforderlich. Und zudem läuft fast alles über die Cloud.

Mir behagt das ganz und gar nicht. Die Softwarepakete, die Sie einmal alle paar Jahre kauften und die Daten, die lokal auf Ihrer Festplatte gespeichert waren, waren mir erheblich sympathischer. Aber was will man machen? Solange sich die Gesetzgebung nicht grundlegend ändert, kommen wir kaum um Microsoft herum.

In den letzten fünf Jahren hat das Unternehmen erstaunliche Zahlen vorgelegt.

Den letzten Schub gab und gibt es durch den KI-Hype, bei dem Microsoft durch seine signifikante Beteiligung an Chat GPT wieder ganz vorne mitmischt. Nun ist der Kurs in den letzten Jahren der realen Entwicklung etwas vorausgelaufen.


Auf gute Investments!

Ihr Prof. Dr. Max Otte

Sehr geehrte Privatanleger,

im Januar 2022 habe ich die Investmententscheidungen in unseren Fonds wieder zu 100% in die eigene Hand genommen. Auf den Investorentagen im Oktober 2022 und 2023 habe ich ausführlich darüber berichtet. Kernpunkte meiner Strategie:

  • Überwiegend einfache Investmentideen mit Fokus auf hoher Investmentqualität
  • Krisensichere Blue Chips vor allem im westlichen Einflussbereich (De-Globalisierung)
  • straffere und konzentriertere Portfolios
  • seltenere Transaktionen

Dieses Jahr haben sich die Erfolge eingestellt. Nun berichtet auch das Private Banking Magazin darüber. Der Vermögensverwalter Breidenbach, von Schlieffen & Co hat die Performance von insgesamt 94 Vermögensverwaltern ausgewertet.

Darunter waren u.a. 17 Privatbanken wie Julius Bär und Safra Sarasin, 9 Asset Manager von Versicherungsgesellschaften wie Allianz Global Investors, 27 Asset Manager wie BlackRock und Templeton, 18 freie Vermögensverwalter wie Flossbach von Storch und 1 „Einzelkämpfer“: Max Otte.

Unter allen Wettbewerbern war in der Kategorie „Risiko“ der PI Vermögensbildungsfonds 2023 bislang der beste Fonds. Im untersuchten Zeitraum vom 01.01.23 bis zum 30.09.23 betrug die

Performance 16,10%

und die

Sharpe Ratio 1,67



Damit lag der PI Vermögensbildungsfonds im Segment „Risiko“ an der Spitze. Die durchschnittliche Performance im Segment der 94 Vermögensverwalter war nur 4,02%, die schlechteste Performance sogar -1,24%.

Breidenbach, von Schlieffen & Co. verwenden neben der Rendite zudem noch ein Risikomaß, um die Rendite in Relation zum Risiko zu messen. Als Leser des Privatinvestor wissen Sie, dass „Risiko“ von der Finanzbranche falsch definiert wird. Für die Branche ist „Risiko“ das Ausmaß, in dem eine Kapitalanlage Marktschwankungen unterliegt. Aktien schwanken stärker als Anleihen. Das Segment „Risiko“ in der obigen Aufstellung beinhaltet also vor allem Aktienfonds und stark aktienlastige Fonds.

Wir Value-Investoren sehen das anders: Marktschwankungen passieren, die müssen wir aushalten. Risiko ist für uns das Risiko eines dauerhaften Kapitalverlustes. Solange wir Aktien von Unternehmen halten, die ein gutes Geschäftsmodell und langfristige Wachstumschancen aufweisen UND wir die Aktie nicht wesentlich zu teuer gekauft haben, werden wir Gewinne erzielen. Darum geht es in meinem Buch Endlich mit Aktien Geld verdienen“. In der obigen Auswertung wird das Risiko durch die Sharpe Ratio gemessen. Bei dieser Verhältniszahl wir die Überrendite durch die Schwankungsintensität des Portfolios in Relation zum Markt geteilt.



Sharpe Ratio = Überrendite / Schwankungsintensität

Die Überrendite misst die Rendite des Portfolios im Vergleich zum risikofreien Zinssatz. Die Schwankungsintensität misst die Volatilität des Portfolios als Faktor der Standardabweichung des Portfolios im Vergleich zum Markt. Je größer die Sharpe Ratio, desto besser.

Beispiel 1: Der risikofreie Zins ist 3%. Die Rendite der Anlage A ist 4%, ihre Volatilität 1 %. Anlage B erzielte 5% mit einer Volatilität von 2%. Die Sharpe-Ratio für beide Fälle ist 1.

Beispiel 2: Der risikofreie Zins ist wieder 3%. Die Rendite der Anlage C ist 2%, ihre Volatilität 1 %. Die Sharpe-Ratio ist −1.


Auch hier sollten Sie sich verdeutlichen, dass die historischen Schwankungen des Portfolios oder des Marktes NICHTS mit den zukünftigen Schwankungen zu tun haben. Die Sharpe Ratio ist also eigentlich Unsinn. (Dennoch nimmt die ganze Branche sie als Kennzahl.) Der PI Vermögensbildungsfonds hat im betrachteten Zeitraum nicht nur die beste Rendite, sondern auch die beste Sharpe-Ratio aller betrachteten 94 Fonds.



Anfang 2022 habe ich über vieles nachgedacht und wie oben bereits erwähnt, die Kernpunkte meiner Strategie neu festgezurrt. In diesem Zusammenhang haben wir auch die Königsanalyse® überarbeitet und dem neuen Investmentumfeld angepasst.

Ich freue mich, dass sich das offensichtlich auszahlt!

Die Ergebnisse der Auswertung von Breidenbach, von Schlieffen & Co lassen sich zumindest teilweise auf den PI Global Value Fund und den Max Otte Multiple Opportunities Fund übertragen, da diese Fonds ebenfalls von mir nach denselben Prinzipien gemanagt werden und größtenteils dieselben Titel in ähnlicher Gewichtung enthalten. Über ein Jahr hat der PI Global Value Fund etwas besser performt und auch die Sharpe Ratio war minimal höher. Im nächsten Jahr kann sich das auch umkehren



PI Vermögensbildungsfonds und PI Global Value Fund im Vergleich:

 Perf. 1J Vola 1J.  Sharpe Ratio 1J
 PI VBF+21,5% 16,11,2
 PI G+23,9% 14,81,3

Auch wenn das alles nur Momentaufnahmen sind, so freue ich mich doch über die Performance. Es ist mir Ansporn, den eingeschlagenen Weg weiter fortzusetzen!

Auf gute Investments,

Ihr

Prof. Dr. Max Otte


Eine deprimierende Wirtschaftslage muss nicht unbedingt zu einer schlechten Performance führen

Sehr geehrte Privatanleger,

ich habe gerade das faszinierende, aber auch erschreckende Buch „Endspiel Europa“ von Ulrike Guérot und Hauke Ritz gelesen. Wenn Sie mit meinen Positionen vertraut sind, dann wissen Sie, dass für mich Staaten und Geopolitik eine wichtige Rolle für die internationale Wirtschaft spielen.

Großkonzerne mit internationalem Geschäft können sich normalerweise nicht entwickeln, wenn nicht ihre Regierung hinter ihnen steht. Ulrike Guérot ist eine flammende Europäerin. Sie leitete sogar einige Jahre den von George Soros gegründeten European Council on Foreign Relations, bevor sie aufgrund ihrer Meinung in Ungnade fiel.

Völlig mit den Machteliten verspielte sie es sich durch ihre Corona-Kritik und das Europa-Buch. Die Universität Bonn kündigte ihr während einer Krankheit. Der Arbeitsgerichtsprozess steht noch aus. „Endspiel Europa“ ist eine lesenswerte, wenn auch deprimierende, Ergänzung zum „Weltsystemcrash“.

Das Buch zeigt auf, wie Europa seit Jahrzehnten systematisch gespalten wird und wie es zur jetzigen Malaise und letztlich auch zum Krieg in der Ukraine kam. Die Spaltungen sind vielfältig: zwischen Nord und Süd (Euro und Wirtschaftspolitik), Ost und West (NATO und Verteidigungspolitik), großen und kleinen Ländern. Eine derartige (außen-)politische Schwäche muss sich wirtschaftlich bemerkbar machen. Und sie tut es.

Während in der Finanzkrise 2008 die Wirtschaftsleistung der Eurozone und der USA noch ungefähr gleich groß waren, wuchs die europäische Wirtschaft seitdem kaum, die US-Wirtschaft hingegen deutlich. Mittlerweile ist die US-Wirtschaft doppelt so groß wie die europäische.

Während die US-Wirtschaft auch vom Ukraine-Krieg profitiert, leidet Europa. Besonders stupide ist in dieser Hinsicht die deutsche Politik. Unsere Energiekosten explodieren, wir schalten Kernkraftwerke ab, Nordstream II wird gesprengt und wir importieren teureres Flüssiggas aus den USA oder Katar und Atomstrom aus Frankreich. Aber auch hier zeigt sich die politische Schwäche Europas: In den ehemals französisch dominierten afrikanischen Ländern, südlich der Sahara, fanden in letzter Zeit sieben (!) Militärputschs statt, die vor allem die Verbindungen zu Frankreich kappen.

Damit ist Frankreichs Versorgung mit billigen Rohstoffen, vor allem Uran, akut bedroht. Die Atomstromnation Frankreich (Macron lässt sechs Kernkraftwerke bauen, um den deutschen Bedarf zu stillen) könnte vor gravierenden Problemen ähnlich denen Deutschlands stehen. Währenddessen konsolidieren sich die BRICS.

All dies sind geopolitische Entwicklungen, die ich in „Weltsystemcrash“ zumindest ansatzweise vorgezeichnet habe. Unsere Portfolios halten sich angesichts dieser Entwicklungen sehr gut. Seit Jahresbeginn haben der Max Otte Multiple Opportunities Fund +17,48 %, der PI Global Value Fund +16,37 % und der PI Vermögensbildungsfonds +15,77 % zugelegt. Dazu trägt auch die Tatsache bei, dass wir bei der Neuausrichtung unserer Strategie im Jahr 2021 auf konventionelle Energie und mit dem Unternehmen Yellow Cake (WKN: A2JEX5) auch auf Uran gesetzt haben. Und komplett auf DAX-Konzerne verzichten.

Auf gute Investments!

Ihr

Prof. Dr. Max Otte

Diese Kolumne ist ursprünglich in Ausgabe 36/2023 am 08.09.2023 erschienen. Sichern Sie sich jetzt Ihren kostenlosen Testbezug im Wert von 46€, um uns erstmalig kennenzulernen.



*Die im Video abgebildete Performance des Fonds stellt einen kumulierten Wert über den Zeitraum 01.01.2023 bis 04.09.2023 dar. Wertentwicklungen aus der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf zukünftige Wertentwicklungen zu. Bitte beachten Sie unsere Risikohinweise auf www.max-otte-fonds.de/rechtliche-hinweise mit den Risikohinweisen der Max Otte Fonds.

Sehr geehrte Privatanleger,

in Sachen Neuemissionen ist es an der Börse wieder ruhiger geworden. Im Jahr 2021 gingen weltweit fast 3.000 Unternehmen an die Börse. Damit war vor zwei Jahren der Peak erreicht. Mit rund 1.500 Neuemissionen waren es letztes Jahr schon nur noch halb so viele. In diesem Jahr werden vermutlich noch weniger Unternehmen den Gang aufs Parkett wagen.

Umso spektakulärer war im vergangenen Monat der Börsengang des Chip-Designers ARM (WKN: A3EUCD). Die Papiere starteten zu einem Preis von 56,10 USD in den Handel. Das war bereits ein Plus von 10 % gegenüber dem Ausgabepreis von 51 USD. Danach stieg die Aktie weiter, bis auf 69 USD. Den ersten Handelstag schloss ARM schließlich mit einem Kurs von 63,59 USD – ein Plus von fast 25 %. Das Unternehmen wird aktuell mit 65 Mrd. USD bewertet.

Damit war der Börsengang ein voller Erfolg. Zumindest kurzfristig, denn in den Tagen nach dem Börsengang fiel der Kurs wieder weit unter den Einstiegspreis. Für den Haupteigner Softbank, der den Börsengang initiierte, und alle daran beteiligten Parteien ganz sicher. Investoren der ersten Stunde können sich (im Moment) auch über Kursgewinne freuen. Aber: Sie haben von Anfang an einen (zu) hohen Preis bezahlt.

Der Jahresumsatz von ARM betrug zuletzt 2,7 Mrd. USD. Der Gewinn lag bei 524 Mio. USD. Schon mit dem Ausgabepreis wurde das Unternehmen mit knapp 55 Mrd. USD bewertet – also zu einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 20 und einem KGV von 105. Im Moment notiert ARM zu einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 25 und einem KGV von 124.

Zugegeben, die Wachstumsperspektiven für ARM sehen für die nächsten Jahre gut aus. Das Unternehmen hat zudem einen Schlüsselrolle im Smartphone-Sektor. Praktisch sämtliche Chips von Apple und Samsung, die in Smartphones, Smartwatches etc. verbaut sind, basieren auf der Architektur, die ARM entwickelt und patentiert hat.

Sowohl Apple als auch Samsung werden von ARM lizensiert und das noch über viele Jahre. Erst kürzlich hat Apple seine Partnerschaft mit ARM bis mindestens 2041 verlängert. Und dennoch: der jetzige Preis ist aus unserer Sicht zu hoch. „Mr. Market“ preist Wachstumserwartungen ein, die sehr wahrscheinlich nicht erfüllt werden können.

Irgendwann, wenn die Ernüchterung einsetzt, kommt es zur Korrektur. Die jetzige Euphorie überrascht uns angesichts des aktuellen KI-Hypes nicht. Dies trieb in den letzten Monaten die Aktien etlicher Unternehmen der Halbleiterindustrie in nahezu schwindelerregende Höhe.

Nehmen Sie NVIDIA (WKN: 918422) als Beispiel. Das Geschäftsmodell ist erste Sahne und die Qualität ist hoch. Doch die Aktie notiert zurzeit zu einem KGV von 110! Das Kurs-Buchwert-Verhältnis steht bei 35 und auch das Kurs-Cashflow-Verhältnis steht mit 95 auf einem Rekordhoch.

Damit wählte Softbank einen idealen Zeitpunkt für den erneuten Börsengang von ARM. Sie lesen richtig. ARM war zwischen 1998 und 2016 schon einmal gelistet – bis Softbank das Unternehmen für rund 32 Mrd. USD aufkaufte und von der Börse nahm.

Die ganze Vorgeschichte, wie es nun zu diesem Börsen-Comeback von ARM kam, verdeutlicht noch einmal, um was es den Initiatoren von Börsengängen geht und welche Interessen den unseren (als Investoren) gegenüberstehen.



Die Entscheidung, ARM erneut zu listen, fiel, nachdem die zuvor geplante Übernahme durch NVIDIA platzte. Sowohl die US-Regierung als auch die großen Techkonzerne Alphabet, Amazon, Apple & Co. stemmten sich gegen diesen Deal. Softbank lenkte daher ein und blies das Ganze ab.

Um auf andere Weise frisches Kapital einzusammeln, jetzt also der Börsengang. Wir bleiben Neuemissionen gegenüber deshalb skeptisch und halten uns hier auch in Zukunft zurück.

Neben der Qualität muss für uns auch immer der Preis stimmen. Dies ist bei Börsengängen selten der Fall.

Wir werden die Entwicklung von ARM jedoch im Auge behalten. Die Börse ist und bleibt unberechenbar und so ist nicht ausgeschlossen, dass es früher oder später doch mal eine Möglichkeit gibt, in ARM einzusteigen.

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Auf gute Investments!

Ihre Kerstin Franzisi

Chefredakteurin Der Privatinvestor

Dieser Text ist eine Kurzversion der am 15.09.2023 erschienenen Börsenkolumne. Wenn Sie regelmäßig aktuell über die wichtigsten Ereignisse an den Märkten informiert werden wollen, werden Sie Mitglied bei Der Privatinvestor. Sie erhalten neben den wöchentlichen Analysen Zugang zu unserer Unternehmensdatenbank, der Sie Kursanalysen und den fairen Wert unserer Aktien entnehmen können.

Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Auszug aus dem neuen Buch „Endlich mit Aktien Geld verdienen“ von Prof. Dr. Max Otte. Sie können es direkt bei uns zusammen mit einem vierwöchigen Testbezug im Wert von 46€ bestellen. Hier gelangen Sie zur Bestellseite.

»Okay«, sage ich meinem Sohn. »Du hast verstanden, was die Qualität eines Geschäfts, oder wie die Betriebswirte sagen, eines »Geschäftsmodells«, ausmacht. Aber ich muss mir in meinem Beruf noch zwei weitere Bereiche anschauen, bevor ich mir überlege, ob ich die Aktie eines Unternehmens kaufe und was sie wert sein könnte.«

»Das sieht ja doch nach Arbeit aus«, meint mein Sohn.

»Klar ist es Arbeit. Aber ich lerne auch unglaublich spannende Dinge. Bei den Punkten, die wir jetzt untersuchen werden, lerne ich zum Beispiel tolle Menschen kennen, aber auch völlige Idioten, Hochstapler, Betrüger und Größenwahnsinnige.«

»Das ist ja doch spannend«, sagt mein Sohn.

»Ja, das ist es, denn ich schaue mir an, wer die Leute sind, die das Unternehmen führen, und wie sie das Unternehmen führen.«

»Das ist ja ein bisschen wie Detektivarbeit.«

»Ja, ein bisschen schon.«

Ich stelle meinem Sohn eine Frage. »Okay, wir haben herausgefunden, dass Fritz sein Geschäft noch fünf Jahre betreiben kann und dass er bis zum Abitur 16.000 Euro verdienen kann. Nun bietet er dir an, sein Geschäft für 10.000 Euro zu kaufen und genauso weiterzuarbeiten wie bisher. Dafür will er 500 Euro im Jahr behalten und dir den verbliebenen Gewinn auszahlen. Würdest du das machen?«

Mein Sohn überlegt eine Weile. »Fritz bekommt 10.000 Euro als Kaufpreis. Dann bekommt er noch einmal 2.500 Euro an Lohn. Insgesamt bekommt er also 12.500 Euro. Ich nehme in fünf Jahren 13.500 Euro ein, weil 2.500 Euro als Lohn von den 16.000 Euro abgehen. Von den 13.500 Euro muss ich in Gedanken den Kaufpreis abziehen. Mir bleiben also am Ende 3.500 Euro als Gewinn. Ich weiß nicht recht. So viel ist das nicht für das, was ich reinstecke. Vielleicht hat Fritz ja nach zwei Jahren keine Lust mehr. Oder er hat eine andere Geschäftsidee. Oder er wird krank. Oder seine Eltern ziehen in eine andere Stadt. Ich glaube, ich würde es nicht machen.«

»Da hast du völlig recht. Fritz hat keine sehr hohen Anreize dabei zu bleiben Außerdem kann er ja krank werden oder wegziehen. Aber kommen wir mal zum Anfang unserer Überlegungen zurück. Fritz braucht Geld und bietet dir die Hälfte seiner Gewinne für 4.000 Euro an. Das Geschäft will er weiterführen.«

Mein Sohn überlegt nicht lange: »Ja, ich denke, schon. Ich habe die Aussicht, aus meinen 4.000 Euro insgesamt 8.000 Euro zu machen. Und Fritz hat auch ein großes Interesse weiterzumachen, denn er verdient insgesamt 8.000 Euro – das sind jedes Jahr 1.400 Euro. Ja, das würde ich machen.«

»Siehst du«, sage ich, »du hast dir Gedanken über die Anreize gemacht, die Fritz hat, seine Leistung zu erbringen. Das ist auch Teil meiner Arbeit, wenn ich mir das Management von größeren Unternehmen anschaue.«

Kaufen Sie nur Anteile an einem Unternehmen, das auch von einem völligen Idioten geleitet werden kann, denn eines Tages wird genau das passieren«, hat Warren Buffett einmal gesagt. In der Tat: In den letzten Jahrzehnten haben wir sehr viele Unternehmen gesehen, die von idiotischen oder größenwahnsinnigen Managern (oder solchen, die beides waren) an den Rand des Abgrundes getrieben und zum Teil völlig ruiniert wurden.

Buffetts Satz enthält zwei Kernaussagen. Erstens: Kaum ein Unternehmen ist dagegen gefeit, dass irgendwann mal ein Idiot an der Spitze steht. Ein Grund dafür ist das sogenannte »Peter-Prinzip«: Der kanadisch-US-amerikanische Psychologe und Lehrer Laurence Peter (1919–1990) stellte die These auf, dass in einer Hierarchie jeder bis zu seiner Stufe der Inkompetenz aufsteigt. Da ist was dran: Wenn jemand seinen Job gut macht, wird er befördert. Und wenn er irgendwann seinen Job nicht mehr gut macht, wird er nicht mehr befördert. Fatal wirkt sich das auf der Ebene des Unternehmenslenkers aus, denn da können natürlich die größten Fehler gemacht werden.

Während früher viele deutsche Vorstände als Kollegialorgan mit einem Sprecher organisiert waren, haben wir heute amerikanische (Un-)Sitten übernommen und CEOs mit fast unbegrenzter Machtfülle ausgestattet. Das geht ziemlich oft ins Auge, denn die Qualitäten, die ein Unternehmenslenker benötigt, sind ganz andere als diejenigen, die man sich als Teil der Unternehmenshierarchie erwirbt. Jemand, der in einer Hierarchie aufsteigt, muss letztlich in dieser Hierarchie funktionieren und seinen definierten Beitrag leisten. Ein Unternehmenslenker muss das Unternehmen in die Zukunft führen und dabei gelegentlich auch Neuland betreten. Wenn er oder sie allerdings zu visionär agiert oder mit seinen/ihren Visionen danebenliegt, dann ist das Unternehmen schnell ruiniert.

Im Buch „Endlich mit Aktien Geld verdienen“ erfahren Sie, wie Sie ein gutes Management von einem schlechten unterscheiden können. Bestellen Sie heute noch Ihr Exemplar unter: www.endlich-mit-aktien-geld-verdienen.de

Sehr geehrte Privatanleger,

was macht ein gutes Management aus? Ein Kriterium, das wir regelmäßig untersuchen, ist, ob die Schlüsselpersonen mit ihren Entscheidungen vorrangig langfristige Unternehmensziele verfolgen oder ob sie tendenziell eher auf schnelle, kurzfristig orientierte Erfolge aus sind. Überwiegt letzteres, kann dies mitunter unangenehme Folgen haben.

Ganz anders bei der Jungfraubahn Holding (WKN: A0CACJ). Mit Urs Kessler als CEO an der Spitze haben wir es hier mit einem Management zu tun, das zu jeder Zeit langfristig denkt und auch in schwierigen Situationen Weitblick beweist.

Die Corona-Jahre waren für das Bahnunternehmen hart und Urs Kessler und sein Vorstandsteam mussten in dieser Zeit auch harte Entscheidungen treffen. An den Investitionen in das V-Bahn-Projekt hielt die Konzernleitung jedoch fest. Als man Kessler darauf ansprach, sagte er selbstbewusst: „Wir ändern unsere Strategie doch nicht, nur weil es gerade Turbulenzen gibt“.

Die V-Bahn wurde im Dezember 2020 und damit mitten in der Pandemie und sogar früher als ursprünglich geplant, fertiggestellt. Wer dazu verständnislos den Kopf schüttelte, wird jetzt eines Besseren belehrt.

Mit dieser Entscheidung lag das Management goldrichtig: Gerade veröffentlichte die Jungfraubahn Holding ihre Ergebnisse für das erste Halbjahr 2023 – und präsentierte glatt einen neuen Rekordgewinn.

Das Nettoergebnis in Höhe von 35 Mio. CHF ist nicht nur das höchste, das dem Unternehmen bislang in einer ersten Jahreshälfte gelang, auch das Wachstum hat es in sich. Gegenüber der Vorjahresperiode ist das jetzige Ergebnis mehr als doppelt so hoch. Entscheidend ist für uns jedoch, dass der Gewinn des Vor-Corona-Zeitraums 2019 um 46 % übertroffen wurde.

Die Erholung des Geschäfts hat auch „Mr. Market“ honoriert. Wenn Sie, wie von uns empfohlen, durchgehalten haben, hat sich dies ausgezahlt. In den letzten sechs Monaten stieg der Kurs um 24 %. Bei jetzt 161,60 CHF fehlen nur noch 4 % bis zum Allzeithoch (bei 168,20 CHF, Januar 2020).

Ist jetzt ein günstiger Einstiegszeitpunkt?

Die Jungfraubahn Holding ist neben weiteren ausgewählten Qualitätsaktien in unserer Unternehmensdatenbank vertreten. Als Mitglied oder Clubmitglied haben Sie jederzeit Zugriff auf die Datenbank. Sie finden neben dem aktuellen Kurs auch den von uns berechneten fairen Wert – und haben auf dieser Basis die Möglichkeit, fundierte Anlageentscheidungen zu treffen. Bestellen Sie jetzt Ihr Abonnement und steigern Sie damit langfristig Ihren Investmenterfolg.

Auf gute Investments!

Ihre Kerstin Franzisi

Chefredakteurin Der Privatinvestor

Dieser Artikel ist eine gekürzte Version der Kolumne aus der Ausgabe 35/2023 vom 01.09.2023. Im wöchentlichen Kapitalanlagebrief erfahren Sie zu jedem Wertpapier weitere Informationen wie den von uns berechneten fairen Wert.

Sehr geehrte Privatanleger,

aktuell gibt es einen großen Hype um die künstliche Intelligenz (KI, AI, oder sogar AGI = artificial general intelligence).

Die KI-Technologie als solche ist real und wird unser Leben so massiv verändern wie vielleicht nichts zuvor, nicht die Erfindung des Rads, nicht der Buchdruck und nicht die Telefonie. Vielleicht kommt die Nutzbarmachung des Feuers dem noch nahe, die den Menschen erst zum Menschen gemacht hat.

Die Entwicklungen sind beängstigend schnell – so schnell, dass Elon Musk vor einigen Wochen ein halbjähriges Moratorium und eine staatliche Aufsichtsbehörde forderte. Derzeit beginnen die verschiedenen Fähigkeiten zusammenzuwachsen, so dass AI nun Bild- und Sprachkapazität, z.B. Bild- und Spracherkennung und Sprach- und Textgenerierung kombinieren kann. Zudem steht diesen Intelligenzen dann das ganze Wissen des Internets in Nanosekunden zur Verfügung.

Hier einige Videos zum Thema, allerdings auf Englisch:

Geoffrey Hinton, AI-Chefentwickler von Google, der vor einigen Monaten das Unternehmen verließ, um vor den Gefahren zu warnen:

MO Gawdat, ebenfalls ein hochrangiger Entwickler, der Google verließ:

Brian Roemmle, Unternehmer und Wissenschaftler:

Yuval Noah Harari über die Art und Weise, wie KI die Herrschaft übernehmen könnte:

Was heißt nun all das für die Börse?

Zunächst einmal ist Vorsicht geboten. Wenn Hype-Stimmung an den Börsen ist, sind viele Titel vielleicht schon zu weit gelaufen und es reißt auch weniger gute Titel mit.

Von einem geschätzten Mandanten bekam ich eine Liste der vielversprechendsten KI-Titel überreicht, dir er gefunden hatte. Darauf standen sieben aussichtsreiche Unternehmen. Ich fühle mich durch die Liste bestätigt.

Die ersten beiden Titel der Liste halten ich in meinen Fonds bzw. führen wir in der Datenbank: Microsoft und Alphabet. Nvidia stellte ein geschätzter Kollege vor ca. 1,5 Jahren auf einer Kapitalmarktkonferenz als seinen Favoriten vor. Mir war damals das Unternehmen noch leicht zu teuer. Aber Nvidia ist zweifelsohne ein Unternehmen mit massiven Wettbewerbsvorteilen. Wir halten einen weiteren Titel, den ich in Bezug auf KI als ebenso interessant ansehe wie Microsoft und Alphabet, das ist Amazon.

Es sind nämlich oft die Platzhirsche und nicht die Neulinge, die mittelfristig aufgrund ihrer Marktmacht und ihrer Organisation das Rennen machen. In den 90ern lancierte Netscape einen sehr erfolgreichen massenkompatiblen Internetbrowser. Der Aufstieg des Unternehmens in den beiden Folgejahren war rasant und schien unaufhaltsam. 1996 lag der Markanteil des Netscape-Browsers bei 80%. Zwei Jahre später allerdings bei nur 60%. Im Jahr 2000 fiel er dann auf unter 15 Prozent. Microsoft hatte seine Marktmacht eingesetzt – teilweise sicher unfair – und den Konkurrenten pulverisiert. 2008 wurde der Support für Netscape eingestellt.

Aufstieg und Fall des Netscape-Navigators

Quelle: wikipedia

Insofern setzen wir bei IFVE auf die Platzhirsche. Einige der jungen Unternehmen in der Liste werde ich mir genauer anschauen.

Auf gute Investments!
Ihr
Prof. Dr. Max Otte

Herausgeber Der Privatinvestor

Der vollständige Text dieser Kolumne inklusive der darin erwähnten KI-Titel erschien in der Ausgabe 30/2023 vom 28.07.2023. Sichern Sie sich jetzt Ihre Mitgliedschaft und Sie erhalten neben vielen weiteren Vorteilen Zugriff auf das Archiv unseres Börsenbriefs mit allen Ausgaben der letzten Jahre.