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Die Touristikbranche lebt langsam wieder auf. Nach größtenteils katastrophalen Einbrüchen in 2020 durch die pandemiebedingten Einreisebeschränkungen, flächendeckenden Lockdowns und Abstandsregelungen kommt das Geschäft langsam wieder in Bewegung. Kein Wunder, nach so viel Klausur und Social Distancing sind die Menschen hungrig nach Reisen und Ausflügen. Die fortschreitende Durchimpfung der Bevölkerung und die damit einhergehenden schrittweisen Öffnungen geben der Branche Hoffnung.

So wie Reiseveranstalter, Hotels, Gastronomie und viele andere Bereiche der Touristikbranche von den Einbußen betroffen waren und sind, ergeht es auch den angeschlossenen Transportunternehmen – speziell in Gebieten, die nahezu ausschließlich zu touristischen Zwecken besucht werden. Ein besonders anschauliches Beispiel ist die Jungfraubahn in der Schweiz.

Höchster Halt: „Top of Europe“

3.454 Meter über dem Meeresspiegel. Auf dieser Höhe befindet sich der höchstgelegene Bahnhof Europas. Top of Europe ist daher sein passender Name. Bereits seit dem 1. August 1912 wird die Station einzig und allein von der Jungfraubahn angefahren, die Touristen und Einheimische zur berühmten Aussichtsplattform auf das Jungfraujoch transportiert.

Einmal dort stehen und den berühmten Aletschgletscher und die atemberaubende Bergwelt (Eiger, Mönch, Jungfrau) bewundern – das ist ein Traum, den sich jährlich rund eine Million Besucher erfüllen. So zumindest in nicht-pandemischen Zeiten. Die Bahnfahrt selbst, zum Beispiel ab Interlaken Ost bis hinauf zum höchstgelegenen Bahnhof der Welt, ist ein traumhaftes Naturerlebnis, das als Publikumsmagnet internationale Besucherströme anzieht. Dem Betreiber der Bergbahnen und der angeschlossenen Erlebniswelt am Top of Europe lässt dies ordentlich die Kasse klingeln.

Die Betreiber der Berge

Die Jungfraubahn Holding AG, das bedeutendste Bergbahnunternehmen in der Schweiz, umfasst acht Tochtergesellschaften, die ganzjährig Bergbahnen und Wintersportanlagen in der Jungfrau-Region südlich des Thunersees und des Brienzersees betreiben. Das Bergbahnnetz umfasst die Berge Jungfrau (inklusive Jungfraujoch) Eiger und Mönch. Das Jungfraujoch, der tiefste Punkt im Verbindungsgrat zwischen dem Mönch und der Jungfrau, ist das ganze Jahr über eine der beliebtesten Touristenattraktionen der Schweiz.

Um sich möglichst breit aufzustellen, hat sich das Unternehmen so einiges einfallen lassen. Neben dem Betrieb von Bergbahnen unterhält die Jungfraubahn Holding AG auch ein eigenes Wasserkraftwerk, vermietet in der Umgebung der Bergbahnstationen Räumlichkeiten an die Gastronomie und betreibt Souvenir-Shops. In Zusammenarbeit mit Partnerunternehmen werden zudem vollständig zusammengestellte Pauschalreiseangebote zur Jungfrau-Region angeboten.

Ganzjähriger Besuchermagnet

Ein wesentlicher Vorteil der Jungfraubahn Holding AG ist, dass keine Abhängigkeit von der Wintersaison besteht. Dies ist bei den meisten Bergbahnen der Fall, sie machen den entscheidenden Umsatz während der Ski-Saison. Bei Jungfraubahn wird der größte Umsatz hingegen nicht während der Winter-, sondern während der Sommersaison generiert. Dies liegt daran, dass das Jungfraujoch ein sehr beliebtes Ganzjahresreiseziel ist. Der Aletschgletscher, der von dort aus zu sehen ist, geht im Zuge der Klimaerwärmung natürlich zurück.

Irgendwann einmal wird dieser Gletscher – wie alle anderen auf der Erde – verschwunden sein. Diese „Attraktion“ würde dann freilich wegfallen, aber die Erlebniswelt insgesamt, ein einmaliger Blick auf viele Viertausender der Berner Alpen, bleibt auch dann. Und noch sind hier viele Jahre Zeit (wenn rund 80 Jahre auch für die Geschichte der Erde sehr kurz sind). Nach Hochrechnung von Experten soll der Gletscher bis Ende 2100 bis auf kleinere Teile in hohen Lagen verschwunden sein.

Natürliches Monopol als Burggraben

Wie auch andere Bergbahnbetreiber verfügt die Jungfraubahn Holding AG über ein natürliches Monopol an ihrem Standort. Kein anderes Unternehmen könnte hier eine Konkurrenzbahn eröffnen. Selbst wenn dies von der geografischen Beschaffenheit möglich wäre, würde es an unüberwindbaren Infrastrukturkosten scheitern. Hinzukommt, dass die Jungfraubahn Holding AG unter normalen Bedingungen (die Corona-Krise ist eine Ausnahmesituation, die von außen kommt) nicht nur mit dem Verkauf der Bahntickets horrende Summen einnimmt. Eine wichtige Einnahmequelle sind auch die Gastronomie und Souvenirs der Top-of-Europe-Erlebniswelt.

Kein Wunder also, dass die Margen in der Historie enorm hoch waren. Die EBIT-Marge lag im Schnitt der letzten zehn Jahre vor Corona bei beeindruckenden 26 %. Die Nettomarge kann mit einem Durchschnittswert von 20 % aufwarten. Ohne Corona wäre das Wachstum absolut intakt und nach der Krise wird sich das Unternehmen dem früheren Wachstum gewiss wieder annähern können.

Lichtblicke im ersten Semester 2021

Im ersten Halbjahr 2021 strömten vor allem Schweizer Gäste in Scharen auf das Top of Europe. Dabei schwankten die täglichen Zahlen der Besucherinnen und Besucher des Jungfraujochs stark. Das lag am oftmals schlechten Wetter und den unsicheren Wetterprognosen. Insgesamt wurden in diesen ersten sechs Monaten 137.400 Besucher auf das Jungfraujoch befördert. Dies entspricht einer Zunahme von 36,6 % im Vergleich zum Vorjahr, in dem es einen historischen Einbruch gab – der Ausflugsverkehr war durch den verordneten Lockdown ab Mitte März 2020 für 83 Tage zum Erliegen gekommen.

Das Geschäft wurde im ersten Halbjahr durch Spezialangebote und Promotionen im Heimatmarkt stark belebt. Die höhere Nachfrage aus dem Inland hat aber den pandemiebedingten Wegfall der vorwiegend aus Asien stammenden internationalen Touristen nicht kompensieren können. Rund 70 % der Reisenden kommen nach wie vor aus dem Fernen Osten. Die starke Nachfrage aus Asien stellt also ein gewisses „Klumpenrisiko“ dar.

Außerdem hat sich gerade diese Besuchergruppe in der Vergangenheit als sensibel in Bezug auf politische Unsicherheiten oder Terrorängste gezeigt. Corona hat diese Reisesensibilität – neben faktischen Ein- und Ausreiseverboten – auf ein ganz neues Level gehoben. Es ist dennoch davon auszugehen, dass sich auch diese große Besuchergruppe nach der Pandemie wieder sukzessive stabilisieren und steigern wird.

Die Wintersaison stimmt zuversichtlich

Nach einem schwachen Start im Januar mit schlechtem Wetter und der Absage der Lauberhornrennen folgte ab Februar ein Aufschwung. Dank der guten Schnee- und Wetterverhältnisse konnte die Wintersportsaison 2020/2021 teils bis zum 25. April 2021 verlängert werden. Vor allem dank der Eröffnung der V-Bahn hat das Unternehmen im Vergleich mit anderen Regionen der Schweiz gut abgeschnitten.

Die Zahl der Wintersportbesuche (das Unternehmen spricht hier von „Skier Visits“) in der gesamten Jungfrau-Ski-Region sank im Vergleich zum Vorjahr zwar um 5,2 % auf 706.000. Im Kerngebiet Kleine Scheidegg-Männlichen lagen die Skier Visits jedoch dank der neuen V-Bahn bei 457.900. Dies entspricht einer Zunahme um 5,2 %. Der anteilige Verkehrsertrag blieb in der Berichtsperiode in diesem Gebiet mit CHF 11,9 Mio. CHF praktisch gleich wie im selben Zeitraum 2020 (11,7 Mio. CHF). Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die Restaurants geschlossen waren, ist dies sicher ein erfreuliches Ergebnis.

Mammutprojekt „V-Bahn“ fast abgeschlossen

Am 05. Dezember 2021 wurde die neue V-Bahn eröffnet. Die neue und hochmoderne Gondelbahn – das Herzstück eines fast eine halbe Milliarde schweren Investitionsprojekts – weitet die Transportkapazität deutlich aus und verkürzt darüber hinaus die Fahrtzeit zum Jungfraujoch um bis zu 47 Minuten.

Das Großinvestitionsprojekt V-Bahn umfasste neben dem Ausbau der bereits bestehenden Bergbahninfrastruktur (Kapazitätsausbau, Modernisierung etc.) den Bau einer neuen Verbindungsbahn, dem Eiger-Express, die nun eine direkte Verbindung zwischen Grindenwald Grund und dem Eigergletscher ermöglicht. Die Fertigstellungs- und Rückbauarbeiten der V-Bahn werden voraussichtlich im Herbst 2021 abgeschlossen sein.

Bereits jetzt hat sich bestätigt, dass die V-Bahn für den Wintersport in der Jungfrau-Ski-Region klar eine Attraktivitätssteigerung bedeutet. Als Ergänzung zur V-Bahn wird der Wengen-Shuttle 2023 in Betrieb genommen. Mit dieser Investition in die Zukunft wird die Anfahrt mit dem Zug ins autofreie Wengen nochmals optimiert. 

Noch nüchterne Ergebnisse, hoffnungsvoller Blick nach vorne

Allen Positivmeldungen zum Trotz: die Pandemie belastet nach wie vor das Unternehmensergebnis. Der Verlust in der ersten Jahreshälfte beläuft sich auf 9,8 Mio. CHF (zum Vergleich: im Vorjahreszeitraum waren es 11,5 Mio. CHF). Dabei gelang es der Jungfraubahn Holding AG, inmitten der Herausforderungen der Corona-Pandemie ein positives EBITDA in Höhe von 10,5 Mio. CHF zu erwirtschaften. Das entspricht einer Steigerung von 77 % zum Vorjahr. Aus heutiger Sicht geht das Unternehmen davon aus, dass auch für das Gesamtjahr 2021 mit einem positiven EBITDA gerechnet werden kann.

Mit Blick auf die gesunde Unternehmenserholung bleibt die Dividende dennoch weiterhin ausgesetzt. Davor hatte die Jungfraubahn Holding AG seit 2003 ohne Unterbrechung ausgeschüttet. Und wenn auch nicht jedes Jahr erhöht wurde, so gab es noch nie eine Kürzung mit langfristig klarer Tendenz nach oben. Seit 2019 wurde dann ergebnisbedingt auf die Ausschüttung einer Dividende verzichtet. Aufgrund der Dividendenhistorie, der finanziellen Aufstellung des Unternehmens sowie seines stabilen Geschäftsmodells ist jedoch davon auszugehen, dass sich auch der Anleger mit Wiedererstarken der Unternehmensperformance wieder über künftige Erträge freuen darf.

Perspektivisch nach der Pandemie: on Top again

Das Geschäftsmodell der Jungfraubahn Holding AG ist leicht verständlich. Den überwiegenden Teil ihres Umsatzes erzielt sie mit der Beför­derung von Touristen in beliebte Urlaubs­regionen der Schweiz. Hierbei stellt die Beförderung zur Touristenattraktion Jung­fraujoch das wichtigste und umsatzstärkste Segment dar. Die Tatsache, dass es sich beim Jungfraujoch um eine der beliebtesten Tou­ristenattraktionen in der Schweiz handelt, die vor allem im Sommer stark besucht wird, garantiert der Jungfraubahn Holding AG einen immensen Standort- und damit Wettbe­werbsvorteil.

Aufgrund der Alleinstellungsmerkmale der Region, die zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört, und aufgrund der tiefen Veran­kerung der Jungfraubahn Holding AG in die Infrastruktur der Region, handelt es sich um ein Unternehmen mit tiefem Burggraben und Langfristcharakter.

Der Privatinvestor – Ihr kostenloser Testbezug

Testen Sie unseren Börsenbrief Der Privatinvestor – für einen Vermögensaufbau nach den Erfolgsprinzipien der wertorientierten Kapitalanlage (Value Investing).

Durch unsere systematische und auf Langfristigkeit und Kontinuität ausgerichtete Anlagestrategie spüren wir Qualitätsaktien mit angemessenem Chance-Risiko-Profil auf.

Der Testbezug umfasst 4 Ausgaben unseres Kapitalanlagebriefs Der Privatinvestor und ist ab dem Zeitpunkt der Anmeldung vier Wochen lang gültig. Sie gehen damit keine Verpflichtungen ein. Eine Notwendigkeit einer Kündigung besteht somit nicht.

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Die Touristikbranche lebt langsam wieder auf. Nach größtenteils katastrophalen Einbrüchen in 2020 durch die pandemiebedingten Einreisebeschränkungen, flächendeckenden Lockdowns und Abstandsregelungen kommt das Geschäft langsam wieder in Bewegung. Kein Wunder, nach so viel Klausur und Social Distancing sind die Menschen hungrig nach Reisen und Ausflügen. Die fortschreitende Durchimpfung der Bevölkerung und die damit einhergehenden schrittweisen Öffnungen geben der Branche Hoffnung.

So wie Reiseveranstalter, Hotels, Gastronomie und viele andere Bereiche der Touristikbranche von den Einbußen betroffen waren und sind, ergeht es auch den angeschlossenen Transportunternehmen – speziell in Gebieten, die nahezu ausschließlich zu touristischen Zwecken besucht werden. Ein besonders anschauliches Beispiel ist die Jungfraubahn in der Schweiz.

Höchster Halt: „Top of Europe“

3.454 Meter über dem Meeresspiegel. Auf dieser Höhe befindet sich der höchstgelegene Bahnhof Europas. Top of Europe ist daher sein passender Name. Bereits seit dem 1. August 1912 wird die Station einzig und allein von der Jungfraubahn angefahren, die Touristen und Einheimische zur berühmten Aussichtsplattform auf das Jungfraujoch transportiert.

Einmal dort stehen und den berühmten Aletschgletscher und die atemberaubende Bergwelt (Eiger, Mönch, Jungfrau) bewundern – das ist ein Traum, den sich jährlich rund eine Million Besucher erfüllen. So zumindest in nicht-pandemischen Zeiten. Die Bahnfahrt selbst, zum Beispiel ab Interlaken Ost bis hinauf zum höchstgelegenen Bahnhof der Welt, ist ein traumhaftes Naturerlebnis, das als Publikumsmagnet internationale Besucherströme anzieht. Dem Betreiber der Bergbahnen und der angeschlossenen Erlebniswelt am Top of Europe lässt dies ordentlich die Kasse klingeln.

Die Betreiber der Berge

Die Jungfraubahn Holding AG, das bedeutendste Bergbahnunternehmen in der Schweiz, umfasst acht Tochtergesellschaften, die ganzjährig Bergbahnen und Wintersportanlagen in der Jungfrau-Region südlich des Thunersees und des Brienzersees betreiben. Das Bergbahnnetz umfasst die Berge Jungfrau (inklusive Jungfraujoch) Eiger und Mönch. Das Jungfraujoch, der tiefste Punkt im Verbindungsgrat zwischen dem Mönch und der Jungfrau, ist das ganze Jahr über eine der beliebtesten Touristenattraktionen der Schweiz.

Um sich möglichst breit aufzustellen, hat sich das Unternehmen so einiges einfallen lassen. Neben dem Betrieb von Bergbahnen unterhält die Jungfraubahn Holding AG auch ein eigenes Wasserkraftwerk, vermietet in der Umgebung der Bergbahnstationen Räumlichkeiten an die Gastronomie und betreibt Souvenir-Shops. In Zusammenarbeit mit Partnerunternehmen werden zudem vollständig zusammengestellte Pauschalreiseangebote zur Jungfrau-Region angeboten.

Ganzjähriger Besuchermagnet

Ein wesentlicher Vorteil der Jungfraubahn Holding AG ist, dass keine Abhängigkeit von der Wintersaison besteht. Dies ist bei den meisten Bergbahnen der Fall, sie machen den entscheidenden Umsatz während der Ski-Saison. Bei Jungfraubahn wird der größte Umsatz hingegen nicht während der Winter-, sondern während der Sommersaison generiert. Dies liegt daran, dass das Jungfraujoch ein sehr beliebtes Ganzjahresreiseziel ist. Der Aletschgletscher, der von dort aus zu sehen ist, geht im Zuge der Klimaerwärmung natürlich zurück.

Irgendwann einmal wird dieser Gletscher – wie alle anderen auf der Erde – verschwunden sein. Diese „Attraktion“ würde dann freilich wegfallen, aber die Erlebniswelt insgesamt, ein einmaliger Blick auf viele Viertausender der Berner Alpen, bleibt auch dann. Und noch sind hier viele Jahre Zeit (wenn rund 80 Jahre auch für die Geschichte der Erde sehr kurz sind). Nach Hochrechnung von Experten soll der Gletscher bis Ende 2100 bis auf kleinere Teile in hohen Lagen verschwunden sein.

Natürliches Monopol als Burggraben

Wie auch andere Bergbahnbetreiber verfügt die Jungfraubahn Holding AG über ein natürliches Monopol an ihrem Standort. Kein anderes Unternehmen könnte hier eine Konkurrenzbahn eröffnen. Selbst wenn dies von der geografischen Beschaffenheit möglich wäre, würde es an unüberwindbaren Infrastrukturkosten scheitern. Hinzukommt, dass die Jungfraubahn Holding AG unter normalen Bedingungen (die Corona-Krise ist eine Ausnahmesituation, die von außen kommt) nicht nur mit dem Verkauf der Bahntickets horrende Summen einnimmt. Eine wichtige Einnahmequelle sind auch die Gastronomie und Souvenirs der Top-of-Europe-Erlebniswelt.

Kein Wunder also, dass die Margen in der Historie enorm hoch waren. Die EBIT-Marge lag im Schnitt der letzten zehn Jahre vor Corona bei beeindruckenden 26 %. Die Nettomarge kann mit einem Durchschnittswert von 20 % aufwarten. Ohne Corona wäre das Wachstum absolut intakt und nach der Krise wird sich das Unternehmen dem früheren Wachstum gewiss wieder annähern können.

Lichtblicke im ersten Semester 2021

Im ersten Halbjahr 2021 strömten vor allem Schweizer Gäste in Scharen auf das Top of Europe. Dabei schwankten die täglichen Zahlen der Besucherinnen und Besucher des Jungfraujochs stark. Das lag am oftmals schlechten Wetter und den unsicheren Wetterprognosen. Insgesamt wurden in diesen ersten sechs Monaten 137.400 Besucher auf das Jungfraujoch befördert. Dies entspricht einer Zunahme von 36,6 % im Vergleich zum Vorjahr, in dem es einen historischen Einbruch gab – der Ausflugsverkehr war durch den verordneten Lockdown ab Mitte März 2020 für 83 Tage zum Erliegen gekommen.

Das Geschäft wurde im ersten Halbjahr durch Spezialangebote und Promotionen im Heimatmarkt stark belebt. Die höhere Nachfrage aus dem Inland hat aber den pandemiebedingten Wegfall der vorwiegend aus Asien stammenden internationalen Touristen nicht kompensieren können. Rund 70 % der Reisenden kommen nach wie vor aus dem Fernen Osten. Die starke Nachfrage aus Asien stellt also ein gewisses „Klumpenrisiko“ dar.

Außerdem hat sich gerade diese Besuchergruppe in der Vergangenheit als sensibel in Bezug auf politische Unsicherheiten oder Terrorängste gezeigt. Corona hat diese Reisesensibilität – neben faktischen Ein- und Ausreiseverboten – auf ein ganz neues Level gehoben. Es ist dennoch davon auszugehen, dass sich auch diese große Besuchergruppe nach der Pandemie wieder sukzessive stabilisieren und steigern wird.

Die Wintersaison stimmt zuversichtlich

Nach einem schwachen Start im Januar mit schlechtem Wetter und der Absage der Lauberhornrennen folgte ab Februar ein Aufschwung. Dank der guten Schnee- und Wetterverhältnisse konnte die Wintersportsaison 2020/2021 teils bis zum 25. April 2021 verlängert werden. Vor allem dank der Eröffnung der V-Bahn hat das Unternehmen im Vergleich mit anderen Regionen der Schweiz gut abgeschnitten.

Die Zahl der Wintersportbesuche (das Unternehmen spricht hier von „Skier Visits“) in der gesamten Jungfrau-Ski-Region sank im Vergleich zum Vorjahr zwar um 5,2 % auf 706.000. Im Kerngebiet Kleine Scheidegg-Männlichen lagen die Skier Visits jedoch dank der neuen V-Bahn bei 457.900. Dies entspricht einer Zunahme um 5,2 %. Der anteilige Verkehrsertrag blieb in der Berichtsperiode in diesem Gebiet mit CHF 11,9 Mio. CHF praktisch gleich wie im selben Zeitraum 2020 (11,7 Mio. CHF). Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die Restaurants geschlossen waren, ist dies sicher ein erfreuliches Ergebnis.

Mammutprojekt „V-Bahn“ fast abgeschlossen

Am 05. Dezember 2021 wurde die neue V-Bahn eröffnet. Die neue und hochmoderne Gondelbahn – das Herzstück eines fast eine halbe Milliarde schweren Investitionsprojekts – weitet die Transportkapazität deutlich aus und verkürzt darüber hinaus die Fahrtzeit zum Jungfraujoch um bis zu 47 Minuten.

Das Großinvestitionsprojekt V-Bahn umfasste neben dem Ausbau der bereits bestehenden Bergbahninfrastruktur (Kapazitätsausbau, Modernisierung etc.) den Bau einer neuen Verbindungsbahn, dem Eiger-Express, die nun eine direkte Verbindung zwischen Grindenwald Grund und dem Eigergletscher ermöglicht. Die Fertigstellungs- und Rückbauarbeiten der V-Bahn werden voraussichtlich im Herbst 2021 abgeschlossen sein.

Bereits jetzt hat sich bestätigt, dass die V-Bahn für den Wintersport in der Jungfrau-Ski-Region klar eine Attraktivitätssteigerung bedeutet. Als Ergänzung zur V-Bahn wird der Wengen-Shuttle 2023 in Betrieb genommen. Mit dieser Investition in die Zukunft wird die Anfahrt mit dem Zug ins autofreie Wengen nochmals optimiert. 

Noch nüchterne Ergebnisse, hoffnungsvoller Blick nach vorne

Allen Positivmeldungen zum Trotz: die Pandemie belastet nach wie vor das Unternehmensergebnis. Der Verlust in der ersten Jahreshälfte beläuft sich auf 9,8 Mio. CHF (zum Vergleich: im Vorjahreszeitraum waren es 11,5 Mio. CHF). Dabei gelang es der Jungfraubahn Holding AG, inmitten der Herausforderungen der Corona-Pandemie ein positives EBITDA in Höhe von 10,5 Mio. CHF zu erwirtschaften. Das entspricht einer Steigerung von 77 % zum Vorjahr. Aus heutiger Sicht geht das Unternehmen davon aus, dass auch für das Gesamtjahr 2021 mit einem positiven EBITDA gerechnet werden kann.

Mit Blick auf die gesunde Unternehmenserholung bleibt die Dividende dennoch weiterhin ausgesetzt. Davor hatte die Jungfraubahn Holding AG seit 2003 ohne Unterbrechung ausgeschüttet. Und wenn auch nicht jedes Jahr erhöht wurde, so gab es noch nie eine Kürzung mit langfristig klarer Tendenz nach oben. Seit 2019 wurde dann ergebnisbedingt auf die Ausschüttung einer Dividende verzichtet. Aufgrund der Dividendenhistorie, der finanziellen Aufstellung des Unternehmens sowie seines stabilen Geschäftsmodells ist jedoch davon auszugehen, dass sich auch der Anleger mit Wiedererstarken der Unternehmensperformance wieder über künftige Erträge freuen darf.

Perspektivisch nach der Pandemie: on Top again

Das Geschäftsmodell der Jungfraubahn Holding AG ist leicht verständlich. Den überwiegenden Teil ihres Umsatzes erzielt sie mit der Beför­derung von Touristen in beliebte Urlaubs­regionen der Schweiz. Hierbei stellt die Beförderung zur Touristenattraktion Jung­fraujoch das wichtigste und umsatzstärkste Segment dar. Die Tatsache, dass es sich beim Jungfraujoch um eine der beliebtesten Tou­ristenattraktionen in der Schweiz handelt, die vor allem im Sommer stark besucht wird, garantiert der Jungfraubahn Holding AG einen immensen Standort- und damit Wettbe­werbsvorteil.

Aufgrund der Alleinstellungsmerkmale der Region, die zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört, und aufgrund der tiefen Veran­kerung der Jungfraubahn Holding AG in die Infrastruktur der Region, handelt es sich um ein Unternehmen mit tiefem Burggraben und Langfristcharakter.

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Durch unsere systematische und auf Langfristigkeit und Kontinuität ausgerichtete Anlagestrategie spüren wir Qualitätsaktien mit angemessenem Chance-Risiko-Profil auf.

Der Testbezug umfasst 4 Ausgaben unseres Kapitalanlagebriefs Der Privatinvestor und ist ab dem Zeitpunkt der Anmeldung vier Wochen lang gültig. Sie gehen damit keine Verpflichtungen ein. Eine Notwendigkeit einer Kündigung besteht somit nicht.

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Wenn Sie iRobot hören, denken Sie dann direkt an den Film aus dem Jahre 2004 mit Will Smith in der Hauptrolle? Wenn nicht, haben Sie höchstwahrscheinlich das gleichnamige Unternehmen im Sinn. Und in gewisser Weise besteht ja hier sogar ein kleiner Zusammenhang: Bei beiden geht es um Roboter mit – zumindest teilweise – künstlicher Intelligenz. Können Sie sich vorstellen, in vielleicht nicht allzu ferner Zukunft zur Arbeit zu fahren, während Ihr Hausroboter in der Zwischenzeit zuhause aufräumt, Wäsche wäscht, den Boden saugt und auch noch nass abwischt? Vielleicht gießt Ihr Roboter auch noch die Blumen und mäht den Rasen?

So futuristisch einiges davon klingen mag, zumindest Rasenmäher-, Staubsauger- und Bodenwischroboter sind bereits erhältlich. Im Bereich Saug- und Wischroboter ist iRobot weltweit die Nr. 1 am Markt. Auch wenn der Name es suggerieren könnte: Es handelt sich nicht um ein neues Apple-Produkt, sondern um ein eigenständiges Unternehmen, dass für sich eine spannende Nische gefunden hat.

Pionier in einer interessanten Nische

Das Unternehmen aus Bedford, Massachusetts, hat sich aus einem Forschungsprojekt am Bostoner Massachusetts Institute of Technology (MIT) heraus entwickelt. Der offizielle unternehmerische Startschuss war 1990, als die drei Robotik-Ingenieure Collin Angle, Helen Greiner und Rodney Brooks beschlossen, alltagstaugliche Roboter zu bauen, die den Menschen unterstützen. Somit ist iRobot, trotz des heute recht neuartigen Alltagsnutzen, ein alter Hase auf seinem Gebiet und ein Pionier seiner Branche.

Die ersten Staubsaugerroboter kamen schon 2002 auf den Markt. Sie werden sich sicher fragen, was in den zwölf Jahren zuvor passiert ist. Eine ganze Menge: iRobot unterstützte bereits die NASA bei der Erstellung von Robotern zur Weltraumerkundung. Andere Produkte von iRobot wurden zum Aufspüren von Bodenminen sowie für Forschungs- und Explorationszwecke eingesetzt. So wurden zum Beispiel die ägyptische Cheopspyramide, aber auch die Trümmer des World Trade Centers mit „iRobots“ erkundet.

Von diesen Abenteuern hat sich iRobot nun endgültig verabschiedet. Im Jahr 2016 wurde die Sparte Defense & Security abgestoßen, um die volle Konzentration dem ursprünglichen Einsatzbereich zu widmen: Der Unterstützung des Menschen im Alltag. Und das mit Erfolg: Seit Einführung der erfolgreichen Saugroboter-Linie Roomba hat das Unternehmen bereits über 35 Millionen Einheiten verkauft.

Marktführerschaft durch Technologievorsprung

iRobot ist klarer Marktführer und mit Marktanteilen von rund 75 % in den USA, 76 % in Japan und 50 % in Europa im Bereich der Staubsaugerroboter fast schon überdominant. Weltweit betrachtet hatte iRobot Ende 2020 einen Marktanteil von 46 %. Der Zweitplatzierte ist Ecovacs mit gerade einmal 17 % Marktanteil. Dieser Vorsprung kommt nicht von ungefähr. Die Haushaltshelfer von iRobot sind den Konkurrenzprodukten technologisch in vielen Punkten überlegen. Dies trifft sowohl auf die Navigation zu als auch auf die Fähigkeiten, Schmutz zu erkennen und zu beseitigen.

So erstellen die kleinen runden Helfer, seit Modell iRobot Roomba i7+, mittels Lasereinsatz Karten der Wohnfläche (Imprint Smart Mapping). Mit diesen Karten als Gedächtnis kann der Staubroboter die ihm bekannten Räume „abtasten“ und problemlos eigenständig navigieren. Auch drohende Fallhöhen an einer Treppe oder andere Hindernisse stellen kein Problem dar. An Wänden oder Möbeln kehren sie nach einem kurzen, sanften Anstoßen wieder um. Das Reinigungsverhalten kann der Besitzer individuell programmieren. So kann man dem Gerät je nach Modell beibringen, welchen Raum er (wann und in welchen Abständen) konkret reinigen soll. Sein Know-how schützt iRobot über zahlreiche Patente.

Ein weiteres Highlight ist die zugehörige Entleerungsbox (Clean Base), an welcher sich der iRobot selbstständig entleert. Das bedeutet, der Saugroboter muss nicht nach jedem Durchgang von Hand geleert werden. Die mitgelieferte Box sammelt über Wochen hinweg den Abfall. Nach eigener Aussage passen 30 Müllladungen in den Behälter. Der iRobot muss die Clean Base nur selbstständig anfahren. Und das tut der Roboter regelmäßig, denn dies ist gleichzeitig auch die Ladestation. Wirklich clever gelöst. Gleichzeitig schafft sich iRobot so ein klassisches Abomodell. Denn die Mülltüten für die Box müssen natürlich regelmäßig nachgekauft werden.

Auch bei der Bedienungsfreundlichkeit hat iRobot die Nase vorn. Die Saugroboter lassen sich bequem per Smartphone (auch aus der Ferne zum Beispiel auf dem Weg zur Arbeit) oder über die Sprachassistenten Alexa von Amazon und Google Assistant bedienen.

Viel Ärger um Patente auf einem umkämpften Markt

iRobot ist Technologie- und Marktführer. Diese Stellung ist durch zahlreiche Patente (insgesamt über 1.500!) geschützt. Seine Patente verteidigt iRobot auch sehr konsequent. Selbstverständlich ist es gut, dass das Management hier Härte beweist und der Konkurrenz „nichts durchgehen lässt“. Andererseits zeigt die Tatsache, dass es immer wieder zu Patentklagen kommen muss, wie stark der Wettbewerb ist.

Manche Konkurrenten haben keinerlei Skrupel und nehmen Patentklagen durch iRobot immer wieder billigend in Kauf. Zum wiederholten Male eröffnete iRobot vor kurzem ein Verfahren gegen den heimischen Wettbewerber SharkNinja. Auch gegen Konkurrenten aus China muss das Unternehmen regelmäßig vor Gericht ziehen. Selbst wenn iRobot so gut wie immer gewinnt – dies kostet jedes Mal Zeit und Geld.

Starkes Wachstum im zweiten Quartal – vor allem im Premiumbereich

Vor kurzem hat iRobot die Zahlen des zweiten Quartals 2021 veröffentlicht. Trotz erheblicher pandemiebedingter Lieferkettenschwierigkeiten lagen die Umsätze bei 365,6 Mio. USD. Verglichen mit 279,9 Mio. USD Umsatz in Q2/2020 ist dies ein Plus von 31 %. In den USA konnte der Konzern seine Erlöse sogar um 40 % steigern. In Europa ging es 29 % nach oben und in Japan immerhin 7 %.

Trotz dieser vielversprechenden Zahlen bleibt das Management vorsichtig mit der Jahresprognose. Der Grund: pandemiebedingten Lieferengpässe – speziell für Halbleiter-Chips. Dies führt im Moment zu einem „Order-Stau“. Im zweiten Quartal mussten wegen der Lieferschwierigkeiten Aufträge im Volumen von 17 Mio. USD brach liegen bleiben. Das erwartete Umsatzwachstum für 2021 liegt daher bei vergleichsweise zahmen bei 8 bis 13 %.

Hochpreisstrategie funktioniert trotz Wirtschaftsabschwung

Sehr erstaunlich finden wir, dass sich vor allem hochpreisige Geräte (Preisklasse 500 USD und höher) extrem gut verkauften. Diese waren für 82 % des Quartalsumsatzes verantwortlich. Das ist angesichts der aktuellen Wirtschaftslage mehr als beachtenswert. Die Pandemie hat in vielen Bereichen für große Einbußen gesorgt und wir hätten eher vermutet, dass in einer Zeit in der viele Menschen Angst um ihre Existenz haben, die Anschaffung eines Saugroboters nicht unbedingt weit oben auf der Einkaufsliste steht.

Ein Indiz, dass sich auch iRobot nicht mehr ausschließlich auf seine bisherige Hochpreisstrategie verlässt, ist die Tatsache, dass es nun doch ein neues Kombigerät gibt, nämlich einen Roboter, der Saug- und Wischfunktionen in einem anbietet und das für gerade einmal umgerechnet rund 350 EUR. Zwar wird dieser Roboter nicht auf Amazon und Co., sondern nur auf den eigenen Shopseiten angeboten, aber dennoch: iRobot kommt damit gleich von zwei Grundsätzen ab. Erstens der Hochpreisstrategie und zweitens von der bisherigen Aussage, im Gegensatz zur Konkurrenz, kein Kombigerät anbieten zu wollen. Die Begründung war dabei immer, ein solches Kombigerät könne keine der beiden Funktionen so perfekt ausführen wie ein separater Saug- und Wischroboter.

Große Kursschwankungen einer Spekulationsaktie

Aus irgendeinem Grund scheint iRobot Spekulanten stark anzuziehen. Zumindest reagierte „Mr. Market“ bei diesem Titel immer wieder selbst auf kleine Nachrichten sehr emotional – mal in die eine, mal in die andere Richtung. Aktuell notiert die Aktie bei knapp unter 82 USD, nachdem diverse Leerverkaufs-Rallyes den Kurs noch im Januar bis auf über 170 USD getrieben hatten. Was da passierte, ist ein geradezu mustergültiges Beispiel, wie irrational es an der Börse zugehen kann. Im Moment liegt grundsätzlich sehr viel Spannung in der Luft. Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu solchen Emotionsausbrüchen kommt, ist daher weiterhin hoch.

Sie wissen: Kurse sind nie vorhersehbar. Manche Aktien haben aber aus irgendwelchen Gründen auch immer einen hektischeren bzw. unruhigeren Verlauf als andere. Dennoch steht iRobot alles in allem solide da. Langfristig sehen wir den Trend für Haushaltsroboter als intakt an. Bei den extrem volatilen Entwicklungen dieses Titels in den letzten Jahren, lohnt es sich allemal, das Unternehmen auf dem Zettel zu behalten – sei es für eine günstige Einstiegs- bzw. Nachkaufgelegenheit oder für eine Gewinnmitnahme.

Innovationskraft ist der stärkste Wettbewerbsvorteil

Irgendwann werden die jetzigen Patente auslaufen. Das wird freilich noch lange dauern. iRobot hat also genug Zeit, sich bis dahin etwas Neues einfallen zu lassen. Der stärkste dauerhafte Schutz ist und bleibt so oder so die Innovationskraft. Diese gilt es zu halten. Sich von anderen Herstellern abheben, dem Verbraucher „mehr“ bieten können – das ist es, auf was es ankommt. Über kurz oder lang wird iRobot seine Produktpalette ausweiten müssen. Denn mit beeindruckenden Innovationen bei Saug- und Wischrobotern wird es irgendwann mau werden. Bis auf die neue Plattform iRobot Genius Home Intelligence gab es in letzter Zeit nichts bahnbrechend Neues.

Potenzial ist durchaus vorhanden. Wenn wir weit genug in die Zukunft denken oder wir uns von dem einen oder anderen Science-Fiction-Film inspirieren lassen, kann in dem Geschäft mit Haushaltsrobotern sogar noch sehr viel denkbar sein. Irgendwann werden diese praktischen Helfer noch viel mehr können. Vielleicht werden es dann auch keine „rollenden Kästen“ mehr sein, sondern alles-könnende Androiden, mit denen wir auch noch Konversation betreiben können (wie beispielsweise C-3PO aus Star Wars).

Gerade pirscht sich iRobot an das Rasenmäher-Segment heran. Ein erstes Modell befindet sich bereits im Anschlag. Die Markteinführung wird jedoch nach erheblichen pandemiebedingten Verzögerungen – ursprünglich war 2019 geplant – erst im laufenden Jahr eingeplant. Zwar ist hier Husqvarna der derzeitige Platzhirsch, aber es bestehen durchaus Chancen, dass auch iRobot sich einen Stück des Kuchens einverleiben kann. Nennenswerte Umsätze aus diesem Segment sind jedoch wohl nicht vor 2023 zu erwarten. Wir verfolgen diese Entwicklung mit Spannung.

Ihre Kerstin Franzisi

Chefredakteurin Der Privatinvestor


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“Wir machen Arbeitswelten zukunftsfähig“ – mit diesem Leitspruch und seinen dahinterstehenden Softwarelösungen für Mitarbeitereinsatzplanung und Arbeitszeitsteuerung trifft ATOSS Software bei Unternehmen genau ins Schwarze. Noch nie waren die Herausforderungen für den Bereich Personalmanagement so hoch wie heute. Nicht nur die Anforderungen von Unternehmen an ihre Mitarbeiter wandeln sich, auch umgekehrt stellen Mitarbeiter heutzutage ganz andere Anforderungen an ihre Arbeitgeber als dies vor zehn, zwanzig Jahren der Fall war.

Während Fiverr mit seiner Plattform, die Freiberufler und Firmen zusammenbringt, auf diesen Wandel in der Arbeitswelt eine mögliche Antwort bietet, dreht sich bei den Lösungen von ATOSS Software alles rund um das Thema Personalmanagement. Flexible Arbeitszeiten, Berücksichtigung von Home-Office-Lösungen etc. – all dies bekam im letzten Jahr durch die Corona-Krise noch einmal völlig neuen Schub. Plötzlich mussten mittelständische und kleine Betriebe damit zurechtkommen. Gerade in diesem Kundensegment konnte ATOSS Software im letzten Jahr außerordentlich starken Zulauf verbuchen. 

Innovativer Pioniergeist trifft auf hochflexible Anpassungsfähigkeit

ATOSS Software ist seit über 30 Jahren der Spezialist für Personalmanagement-Software. Nicht ohne Grund ist das Unternehmen in der DACH-Region in diesem Bereich die Nr. 1. Vielen größeren Softwarehäusern schien diese Sparte eine zu spezielle Nische zu sein. Sie haben diesen Bereich deshalb lange Zeit vernachlässigt. Seinen Fist-Mover-Vorteil weiß ATOSS Software bis heute zu nutzen. Seine Innovationskraft, sein Gespür für neue Kundenanforderungen und seine blitzschnellen Reaktionszeiten sind bis heute geblieben.

In vielen Belangen denkt das Unternehmen weit voraus. Und kommen neue Anforderungen von außen, beispielsweise durch Gesetzesänderungen, hat das Unternehmen in Windeseile ein Update für seine Softwarelösungen parat. Auch im letzten Jahr konnte ATOSS Software seinen Kunden sehr schnell eine Grundlage für die rechtskonforme Dokumentation von Home-Office-Zeiten bieten. Auch bot die Software innerhalb kürzester Zeit Unterstützung für eine professionelle Dokumentation aller erforderlichen Unterlagen, die für die Beantragung von Kurzarbeit und Fördermitteln benötigt werden. Diese schnelle Reaktionszeit ist etwas, was die Kunden von ATOSS Software sehr schätzen. Einmal Kunde von ATOSS Software, bleibt die Zusammenarbeit sehr lange bestehen.

Kundenprofil: nahezu jedes Unternehmen

Das gute an den Softwarelösungen von ATOSS Software ist: Sie können in quasi jeder Branche eingesetzt werden und auch die Firmengröße spielt keine Rolle. Das Unternehmen hat sowohl Lösungen, die für Kleinstunternehmen ab zwei Mitarbeitern geeignet sind als auch Softwareprogramme und Dienstleistungspakete für Großkonzerne. Während kleine Unternehmen in erster Linie die Softwareprogramme nutzen, schätzen große Unternehmen gerne auch eine intensivere Betreuung durch Beratung.

Vom Umsatz her sind die wichtigsten Kundensegmente derzeit der Einzelhandel und die Produktion. Beide stehen jeweils für 24 % der Umsätze, zusammen also für fast die Hälfte der Einnahmen. Neben bekannten Großkonzernen bedient ATOSS Software aber auch viele mittelgroße und kleine Unternehmen. Insgesamt betreut das Unternehmen derzeit ca. 10.000 Kunden weltweit. Über 3.000 gehören dem Mittelstand an. Im Kundensegment Kleinunternehmen war der Zulauf im letzten Jahr besonders groß. Es wurden 1.600 neue Kunden gewonnen.

Selbstbewusster Marktführer mit transparenter Kundenstruktur

Die Softwarelösungen für Personalmanagement von ATOSS Software sind hochgradig skalier- und anpassbar. Folgerichtig ist die Kundenstruktur des Unternehmens breit gestreut. Dank der offenen Kommunikation von ATOSS Software findet man viele bekannte Namen (zum Beispiel Edeka, Primark, DHL, Fressnapf, Medgate oder Knorr-Bremse) aus den Branchen Konsumgüter, Einzelhandel, Logistik sowie aus der Industrie.

Dass ATOSS Software so offen viele seiner Kunden namentlich nennt, zeigt uns zwei Dinge. Zum einen macht sich das Unternehmen sehr viele Gedanken, wie es sowohl Investoren als auch potenziellen Neukunden sein Geschäft und den Mehrwert seiner Software für Unternehmen praxisnah zeigen kann. Zum anderen zeugt diese Offenheit von einem starken Selbstbewusstsein: ATOSS Software weiß um seine Marktposition und Technologieführerschaft und hat keine Angst, dass die Kunden von einem Wettbewerber abgeworben werden.

Rekordverdächtiges Wachstum

Seit fünfzehn Jahren schafft ATOSS Software ein Rekordjahr nach dem anderen. Kumuliert stieg der Umsatz zwischen 2006 und 2020 um 322 % – p. a. ist dies ein Wachstum von 10,2 %. Das EBIT hat in derselben Spanne um sensationelle 4.550 % zugelegt (p. a. 18,8 %). Auch die aktuellen Zahlen, die das Unternehmen zum ersten Halbjahr 2021 vorlegte, strotzen vor Dynamik. Die Rekordwelle des Münchner Personaleinsatzplanungs-Spezialisten geht also weiter.

Insgesamt stieg der Umsatz in den ersten sechs Monaten des Jahres um 13 %. Die Sparte Software konnte dabei um 18 % zulegen. Dieser Bereich macht nun 68 % des Gesamtumsatzes aus. Ein Jahr zuvor waren es noch 64 %. Cloud-Lösungen und Aboangebote stehen mittlerweile für fast ein Fünftel des Umsatzes (19 %). Die Auftragseingänge im Cloud- und Abogeschäft haben um 70 % zugelegt. Bald wird dieser Bereich also einen noch größeren Umsatzanteil einnehmen.

Ausruhen will sich ATOSS Software auf dieser Erfolgsgeschichte noch lange nicht. Nachdem die DACH-Region schon sehr weit erobert ist, feilt das Management gerade an der weiteren Internationalisierung des Geschäfts. ATOSS Software ist bereits in 46 Ländern aktiv. Die Marktpräsenz außerhalb der DACH-Region soll nun schrittweise ausgebaut werden. Auch durch die Eröffnung neuer lokaler Anlaufstellen für die Kunden.

Beste Aussichten für eine stabile Unternehmensentwicklung 

Die Prognose, die ATOSS Software für die nächsten vier Jahre (bis 2025) abgibt, sind vielversprechend: Das Management rechnet mit einem Umsatzwachstum von 12 bis 16 % p. a. Der Software-Umsatz soll dabei jährlich um 14 bis 18 % wachsen. In diesem Jahr will das Unternehmen einen Umsatz von über 95 Mio. EUR erreichen. Die EBIT-Marge wird bei über 27 % angepeilt.

Auch eine Dividende wird bei ATOSS Software zuverlässig gezahlt. Die Dividendenrendite auf den aktuellen Kurs steht zwar nur bei rund 1 %, da das Unternehmen seine Ausschüttung aber regelmäßig steigert, steigt auch die Dividendenrendite auf den aktuellen Kurs. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass die Umsätze planbarer und stabiler werden. Die Bruttomarge ist jetzt bei 72 % und damit auf einem 10-Jahreshoch. Die besten Software-Firmen haben eine Bruttomarge von über 90 %. Darauf steuert ATOSS Software als Hidden Champion selbstbewusst zu. Mindestens 5 bis 10 % sollten bei der Bruttomarge langfristig noch drin sein.

Der aktuelle Aktienkurs liegt mit knapp 183,80 EUR (Stand 24.08.2021) nicht sehr weit vom Allzeithoch bei 197 EUR Ende Januar diesen Jahres. Als perspektivischer „Dauerläufer“ kann ein Investment in das gründergeführte Software-Unternehmen dennoch interessant sein. Bei allen Überlegungen hinsichtlich der verlockenden Zahlen und Prognosen, möchten wir Ihnen als potenziellen Anleger einen Hinweis nicht vorenthalten: Gehen Sie bei einer geplanten Transaktion aufgrund des eingeschränkten Handelsvolumen bitte unbedingt mit Limit vor!

 

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Ihre Kerstin Franzisi

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Immer wieder werden wir nach krisenfesten und konjunkturunabhängigen Investments gefragt. Eine Branche, die quasi als Grundlage ihres Geschäftsmodells eine kontinuierlich stabile Absatzrate verzeichnen kann, ist die Tabakbranche. Die Geschäftslage ist nicht von der Konjunktur abhängig. Wer dem Laster nachgeht, findet auch Wege, es zu finanzieren. Die Kundenbindung funktioniert sozusagen wie ein Abo-Modell mit Suchtfaktor als Laufzeitbasis. Moralisch-ethisch mag man davon halten, was man will – für das Geschäftsmodell kommt dies einer Absatzgarantie gleich.

Auch Corona hat Tabakkonzernen weniger geschadet als vielen anderen Großunternehmen. Die Produkte werden in Supermärkten und Tankstellen verkauft, in Geschäftsstellen also, die auch während der weltweiten Lockdowns geöffnet blieben. Manche Länder, wie die Schweiz schränkten die Waren, die während des Lockdowns in Supermärkten und Kiosken verkauft werden durften, zwar etwas ein. Zigaretten waren davon aber nicht betroffen. Während Spielwaren, Bekleidung oder auch Pflanzen als „Luxus“ oder „Freizeitkonsum“ nicht über die Ladentheken gegen durften, zählte Tabak hingegen zum „Grundbedarf“.

Die Politik schützt unfreiwillig die Marktposition

Die Gesetzgeber weltweit versuchen den Gefahren des Rauchens permanent entgegenzuwirken. Doch all die Regulierungen, die wir in den vergangenen Jahrzehnten im Tabaksektor beobachten konnten, bringen auch einen entscheidenden Vorteil für die Großkonzerne mit sich: Neue Unternehmen haben es immer schwerer, in den Markt einzutreten. Vor allem die zahlreichen und vielgestaltigen Werbeverbote sorgen am Ende des Tages für eine noch stärkere Dominanz all der Player, die seit jeher den Markt bespielen.

Letztendlich existieren heute nur noch vier große Tabakkonzerne: Altria, Imperial Brands, British American Tobacco und Philip Morris International. Sie verfügen über eine exzellente Preissetzungsmacht. Als Folge dessen steigen die Gewinne und Dividenden zuverlässig an, obwohl die Zahl der verkauften Zigaretten stetig sinkt.

Für eine „rauchfreie Zukunft“ bestens gerüstet

Der klassische Zigarettenkonsum nimmt ab. Einer Studie des medizinischen Fachmagazins „The Lancet“ aus dem Jahr 2017 zufolge sank der Raucheranteil an der Weltbevölkerung zwischen 1990 und 2015 um fast ein Drittel. Philip Morris International hat diese Entwicklung frühzeitig erkannt und clever darauf reagiert. Seit 2016 arbeitet der Konzern an der Geschäftsumwandlung, weg von der klassischen Zigarette, hin zu Erhitzern und Verdampfern.

Philip Morris International unternimmt selbst mittlerweile vieles, um die eigenen Kunden vom Rauchen abzubringen. Natürlich mit dem Ziel, diese auf ein Produkt der „nächsten Generation“ umzustellen. Bis 2025 sollen es 40 Millionen Kunden sein, die diesen Wechsel vollzogen haben. Laut Schätzungen des Unternehmens nutzen weltweit bereits 15 Millionen Menschen die Erhitzer. Zwei Drittel von ihnen sollen nach Unternehmensangaben Umsteiger sein.

Weltweiter Marktführer mit wenigen Ausnahmen

Der Tabakmarkt in den USA wird mit großem Abstand zur Konkurrenz durch den Konzern Altria (bis 2008 gehörte Philip Morris International zu Altria, dann spaltete sich das Unternehmen von seinem einstigen Mutterkonzern ab) abgedeckt. Philip Morris International dominiert die Märkte im Rest der Welt. Eine der wenigen Ausnahmen: China. Der Markt ist in sich geschlossen. Nur chinesische Staatskonzerne dürfen dort Tabakprodukte herstellen und vertreiben. Philip Morris International bleibt dieser Markt daher bislang verwehrt.

Weltweit (die USA und China ausgenommen) beläuft sich der Marktanteil von Philip Morris International auf 28 %. Mit seinen Marken Marlboro, L&M, Parliament und Chesterfield ist der Konzern in 180 Ländern vertreten. Die Verdampfer-Lösung IQOS ist noch nicht so weit verbreitet, aber gut auf dem Vormarsch. Die Markenstärke überzeugt schon jetzt. Während Marlboro als die Zigaretten-Marke schlechthin die Tabakwelt weiterhin dominiert, rangiert IQOS schon auf Platz 3 (in Ländern, in denen IQOS bereits am Markt ist).

Im Jahr 2020 wurde IQOS in fünf weiteren Ländern eingeführt, u. a. Saudi-Arabien und Österreich. Damit ist die Verdampfer-Marke schon in über 50 Märkten präsent. Einige wichtige Märkte wie Südamerika, Indien, Indonesien und Afrika fehlen noch, daran arbeitet Philip Morris International aber. Gerade in den Schwellenländern liegt noch viel Potenzial verborgen. Auch hinsichtlich des „alten“ Geschäfts. Denn entgegen der Entwicklung in den Industrienationen steigt dort auch die Zahl der Raucher weiter an. Philip Morris International hat also sogar in beide Richtungen noch Luft nach oben.

Das nächste Level – die „rauchfreie Zigarette“ 2.0

Nach der der erfolgreichen Markteinführung von IQOS hat Philip Morris International nun die nächste Innovationsstufe auf dem Weg in eine rauchfreie Zukunft gezündet. IQOS VEEV – so lautet der vollständige Name der neuen E-Zigaretten, die der Tabakkonzern im dritten Quartal 2020 zunächst in Neuseeland einführte. Mittlerweile ist IQOS VEEV auch in Europa angekommen. Der Name ist ein cleverer Schachzug. IQOS ist in Europa als Marke bereits bekannt und etabliert. In dem nun auch in dem neuen Produkt dieser Name steckt, nutzt der Konzern die Bekanntheit von IQOS aus. Ohne seine Hauptmarke im Segment Rauchfreie Produkte zu schwächen, bringt Philip Morris International eine neue Alternative dazu auf den Markt.

Denn anders als IQOS enthält VEEV keinen herkömmlichen Tabak mehr, sondern nur noch eine Flüssigkeit, ein sogenanntes E-Liquid, das erhitzt wird und dadurch Aerosole freisetzt. Während Sie bei IQOS tatsächlich noch den Tabak „herauspulen“ können (Sie werden erstaunt sein, wie wenig Tabak im Vergleich zu klassischen Zigaretten dies noch ist), sind VEEV-Produkte vollständig versiegelt. Auch müssen an den Geräten keine Einstellungen mehr vorgenommen werden – VEEV ist komplett konsumfertig. Die unkomplizierte Handhabe von VEEV macht den Umstieg vom klassischen Glimmstängel auf eine rauchfreie Alternative auch für diejenigen einfach, denen andere E-Zigaretten bislang zu umständlich waren.



Innovationen jenseits von Rauch und Dampf

Als neusten Coup hat der Erfinder von Marlboro nun tatsächlich einen Spezialisten für inhalierbare Medikamente in seinem Portfolio. OtiTopic hat Acetylsalicylsäure (Aspirin) in inhalierbarer Form entwickelt, die als Mittel zur Herzinfarkt-Prävention eingesetzt werden soll. OtiTopic macht geltend: Anstatt permanent Aspirintabletten zur Herzinfarkt-Prävention einzunehmen, solle die Einnahme aus medizinischer Sicht auf den Bedarfsfall beschränkt werden. Gegenüber dem Kauen entsprechender Tabletten ist der Weg über die Lunge zudem schneller. Eine interessante Überlegung: Falls künftig Millionen Patienten mit einer Art elektronischer Aspirin-Zigarette ausgestattet würden, kann Philip Morris International ordentlich davon profitieren.

Daneben will Philip Morris International den Nikotinkaugummi- und Tablettenhersteller Fertin Pharma kaufen und damit sein Portfolio an rauchfreien Produkten ausweiten. Mit dem Verkäufer EQT sei ein Kaufpreis von umgerechnet 820 Millionen US-Dollar vereinbart worden, erklärte der Tabakkonzern. Das US-Unternehmen hat in den vergangenen Jahren mehr als acht Milliarden Dollar in rauchfreie Produkte investiert – hauptsächlich in die Eigenentwicklung von IQOS – die bis 2025 mehr als 50 % des Konzernumsatzes ausmachen sollen.

Wachstum deutlich über den Erwartungen

Das Unternehmenswachstum im ersten Quartal 2021 war mit 6,0 % (Umsatz) sehr ordentlich. Auch wenn es hierbei kräftige Unterstützung von der Währungsseite gab, war ebenfalls das organische Wachstum gut. Mit 2,9 % lag dies sogar deutlich über den Erwartungen. Was den Gewinn je Aktie anbelangt, war es das Rekordquartal schlechthin: Das Ergebnis je Aktie stieg um 32,5 % auf jetzt 1,55 USD. Um Währungseffekte bereinigt, bleibt noch ein Plus von 23,9 %. Die Dividendenrendite ist zwar mit aktuell 4,9 % nicht ganz so hoch wie bei seinem amerikanischen „Schwesterunternehmen“ Altria, dafür ist das Unternehmen hinsichtlich IQOS und anderer rauchfreier Tabakalternativen aber schon deutlich weiter.

Beim Absatz seiner rauchfreien Produkte – hauptsächlich IQOS, aber auch die neue E-Zigarette VEEV – macht Philip Morris International weiter große Schritte. Mittlerweile macht dieser Bereich 28 % des Konzernumsatzes aus. Im Vorjahr waren es noch 21,7 %. Bis 2025 sollen die rauchfreien Alternativen für die Hälfte der Erlöse verantwortlich sein. Angesichts des aktuellen Wachstums in diesem Segment ist dies kein unrealistisches Ziel.

IQOS ersetzt nicht nur das leicht rückläufige Zigarettengeschäft, es bietet auch deutlich höhere Margen: Rund 70 % gegenüber 50 %. Beeindruckend: Ein Glimmstängel der „Next Generation“ kann in puncto Umsatz rund zwei bis drei klassische Zigaretten ersetzen. Zudem bindet die zum Konsum notwendige E-Zigarette den Kunden noch stärker an eine Marke. IQOS ist auf lange Sicht vielleicht die stärkste Waffe gegen den Nichtraucher-Trend. Denn IQOS ist mehr als nur ein Substitut für klassische Zigaretten. Indem auch ehemalige Raucher und sogar Nichtraucher Geschmack an der Verdampfer-Variante finden, entsteht neues Wachstumspotenzial.

Beste Perspektiven für die rauchfreie Zukunft

Die starke Entwicklung im ersten Quartal veranlasste das Management, die Jahresprognose anzuheben. Der Gewinn je Aktie soll jetzt organisch zwischen 11 und 13 % wachsen. Bisher wurde ein Wachstum zwischen 9 und 11 % prognostiziert. Allerdings will der Konzern nun auch auf Aktienrückkäufe setzen. Diesen Sommer soll es damit losgehen. Dies kann unter Umständen 1-2 % zum Wachstum beitragen. Die Kursentwicklung der Aktie seit Beginn des Jahres – von knapp über 80 USD Anfang Januar auf mittlerweile über 100 USD – ist bereits jetzt beeindruckend.

Wir begrüßen die Investitionen, die Philip Morris International in den Bereich Rauchfreie Tabakprodukte steckt, denn nach Schweden verfolgen nun auch andere Länder – so zum Beispiel Neuseeland – das Ziel, eine „rauchfreie Gesellschaft“ zu werden. Auch in Großbritannien soll der Verkauf von Marlboro-Zigaretten bereits in ein paar Jahren komplett vorbei sein. Wir sind uns sicher, diese Entwicklung wird weitergehen.

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Die Freude war gestern groß. Die Mitteilung von Pfizer und der Mainzer Firma Biontech schlug ein wie eine Bombe. Dass der gemeinsam entwickelte Impfstoff BNT162b2 bei vorher nicht mit Covid-19 infizierten Personen einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor einer Covid-19-Erkrankung biete und kaum Nebenwirkungen habe, ist ein erster Hoffnungsschimmer im weltweiten Kampf gegen die Pandemie.

Dem Ergebnis liegt eine Wirksamkeitsanalyse mit über 43.500 Probanden der laufenden Phase-3-Studie zugrunde. Zu den Probanden gehören Personen mit einem überdurchschnittlichen Infektionsrisiko aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu demografischen Risikogruppen, ihrer Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln oder ihrer Anstellung im Gesundheitsbereich.

„Das ist ein großer Tag für die Wissenschaft und die Menschheit“, frohlockte Pfizer-Chef Albert Bourla.

Die Aktie von Biontech schoss in die Höhe. Plus 25 Prozent innerhalb von nur 30 Minuten! Der US-Gigant Pfizer startete von höherem Niveau, kletterte aber bis zum Nachmittag immerhin auch um 14 Prozent.Kennen Sie den Firmensitz von Biontech, werte Leser?

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Während sich Aktionäre freuen können, bestehen in der Forschergemeinde noch Zweifel. Es fehlen beispielsweise noch genaue Daten zur Wirksamkeit in den verschiedenen Altersgruppen. Und es ist noch keineswegs klar, wie lange der Impfschutz anhalten wird. Unklar ist auch, ob eine Impfung für einige Jahre reicht oder jede Saison wie bei der Influenza geimpft werden muss.

Die von Biontech und Pfizer entwickelte mRNA-Therapie funktioniert folgendermaßen: Messenger Ribonucleic Acid, kurz mRNA, auch Boten-DNA genannt, ist der Bauplan für Proteine. Die Zelle fertigt sie als Abschrift eines ganz bestimmten Abschnitts der Desoxyribonukleinsäure, kurz DNS, an. Anschließend transportiert sie diese aus dem Zellkern heraus, um Hormone, Enzyme und andere notwendige Stoffe herzustellen. Daher stammt der Name „Bote“. Die Forscher wollen nun also die Baupläne für Anti-Corona-Proteine in die Zellen schleusen und sie dort nachbauen lassen.

Der Impfstoff BNT162b2 wird von Biontech im Projekt „Lightspeed“ seit Mitte Januar entwickelt. Die für eine Zulassung entscheidende Phase-3-Studie begann Ende Juli in verschiedenen Ländern. Inzwischen haben mehr als 43.500 Menschen mindestens eine der beiden Impfungen bekommen, die im Abstand von drei Wochen verabreicht werden. Die Sicherheit des Impfstoffs gibt ebenso Anlass zur Hoffnung. Unter den Geimpften wurde kein Fall schwerer Nebenwirkungen berichtet.

Die US-Zulassungsbehörde FDA hat jedoch ein Probanden-Minimum für den Sicherheitsnachweis genannt, die aktuell noch nicht erreicht ist. Die Marke soll in der dritten Novemberwoche geschafft und dann sofort die Zulassung beantragt werden.

Bei der WHO sind mittlerweile 10 Impfstoffe in der klinischen Phase III gemeldet, darunter mit Janssen ein Hersteller, der bereits Vorverträge mit der EU abgeschlossen hat. Auch Moderna, ebenfalls aussichtsreich, hat Gespräche mit der EU geführt. Außerdem gehören zu den 10 Herstellern das kleine US-Unternehmen Novavax, das einen guten Teil seiner Produktionskapazität vom tschechischen Partner Praha Vaccines bekommt, sowie insgesamt fünf chinesische Projekte.

Setzen wir nun einmal die Investoren-Brille auf!

Wie sieht es bei Biontech mit dem Burggraben aus?

Kann nicht ein anderer Hersteller den Impfstoff einfach nachbauen und in Masse produzieren?

Wenn ein Pharmaunternehmen heute freie Kapazitäten für die Herstellung eines RNA-Impfstoffs anzubieten hätte, könnte sich dieses natürlich mit Pfizer, Biontech und den potenziellen Abnehmerländern über Kooperationen, Auftragsfertigungen und Lizenzverträge unterhalten.

Doch alle Produzenten, die solche Kapazitäten besitzen, haben sich aktuell bereits auf einen anderen Impfstoffkandidaten konzentriert und entsprechende Produktionsverträge geschlossen. Technisch ist die Umstellung der Produktionsanlagen von Vektorvirusimpfstoffe oder Proteinimpfstoffe hin zu mRNA-Präparate nicht besonders schnell zu schaffen. Und selbst wenn sich die Kapazitäten in den kommenden Wochen und Monaten sicherlich neu verteilen werden, wird insbesondere Pfizer, dank seiner im September gestarteten Vorproduktion, kaum einzuholen sein.

Ein möglicher Geheimtipp könnte in diesem Punkt die MSD Merck Sharp & Dohme AG sein. MSD besitzt große Produktionskapazitäten nebst entsprechendem Vertrieb und ist mit seinen eigenen Projekten noch in der ersten klinischen Phase. Wollen Sie als Anleger einsteigen, müssen Sie ganz besonders auf den Namen des Unternehmens achten. Der Name des Wertpapiers weicht vom Unternehmensnamen ab. International trägt MSD nach der Fusion mit Sharp & Dohme den Namen MSD Sharp & Dohme.

Nur in den USA und in Kanada firmiert das Unternehmen unter dem traditionsreichen Namen Merck & Co. Die WKN lautet A0YD8Q, die ISIN US58933Y1055. Das Wachstum von MSD kann sich sehen lassen: In den letzten 3 Jahren stieg der Umsatz um 5,57 Prozent pro anno, der Nettogewinn um 35,92 Prozent und der Gewinn pro Aktie um 39,28 Prozent. Aktuell liegt der Free Cashflow bei 6,7 Mrd. USD. Die Margen sind stabil hoch. Die Bruttomarge liegt mittlerweile bei 71 Prozent und die Nettomarge bei 24,3 Prozent. Die Bilanz ist recht stabil mit einem Current Ratio von 1,3 und einem Verschuldungsgrad von 0,9.

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Im Privatinvestor Podcast Nummer 23 hatte ich Ihnen berichtet vom heißer werdenden Wettbewerb der digitalen Parallelwelten. Angeheizt durch Corona, Lockdowns, freiwillige und unfreiwillige Quarantäne-Zeiten ringen die Tech- und Medienkonzerne um die Aufmerksamkeit der Konsumentenschar. Und heute möchte ich Ihnen von einem Unternehmen berichten, das in diesem Rennen bereits sehr weit vorne liegt: Disney.

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Der Mäusekonzern will in Zukunft noch mehr Gewicht auf das Streaming-Geschäft legen. Disney+ ist ein Dienst, bei dem es nicht wirklich um Fernsehen geht, zumindest nicht direkt, sondern eher um Disney selbst. Während Disney+ mit Netflix natürlich um die Aufmerksamkeit der Verbraucher konkurriert, sind die Ziele dieser beiden Dienste doch sehr unterschiedlich: Für Netflix bedeutet Streaming sein Ein und Alles. Für Netflix ist Streaming der einzige Treiber von Umsatz und Wachstum. Disney hingegen plant selbstverständlich auch, dass Disney+ eines Tages profitabel sein soll – vielleicht schon im Jahr 2024, vielleicht auch später  – aber das größere Projekt ist Disney selbst.

Dank der Kontrolle über den Vertrieb seiner Inhalte und den direkten Weg zum Verbraucher kann Disney seine bereits starken Kundenbeziehungen in einer Weise vertiefen, die allen Teilen des Unternehmens zugute kommen wird.

Neue Filme können über Disney+ neue Marken kreieren, die neue Attraktionen in Themenparks hervorbringen, wiederum neue Merchandising-Chancen schaffen und abermals Fortsetzungsfilme hervorbringen.

Streaming passt auf lange Sicht viel besser zu Disneys Geschäftsmodell als, wie bislang, einfach  neue Inhalte an den Meistbietenden zu verteilen. Während der Corona-Pandemie ist Disney+ der einzige Lichtblick für Disney. Viele andere Unternehmensbereiche, von Kreuzfahrtschiffen über die Freizeitparks bis hin zum Sport, sind auf persönliche Interaktionen angewiesen. Dass es Disney+ gibt, war jedoch nicht einfach nur Glück: Der Trend zum Streaming wurde schon Jahre zuvor entfacht. Disney ist hier relativ spät auf den Zug aufgesprungen.

Der Corona-Virus war dann der fulminante Katalysator. Kino und DVD-Verleih repräsentieren heute, anno 2020 eine Vergangenheit, die vielleicht schnell verblassen wird, aber es ist eine Vergangenheit mit viel Prestige. Das Streaming profitiert von diesem Prestige. Langfristig wird Disney von seinem strategischen Schwenk profitieren. Die Margen werden klettern. Disney beschränkt seine Inhalte auf seine eigenen Plattformen, begrenzt damit auch die Größe seines adressierbaren Marktes, erhöht aber gleichzeitig den Geldbetrag, den es pro Nutzer auf diesem verbleibenden Markt verdienen kann.

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Die meisten US-Amerikaner haben nicht genug Geld für den Ruhestand gespart. Man könnte davon ausgehen, dass dies vor allem ein Problem des niedrigeren Einkommensschichten sei, doch ein Bericht des Think Tanks SCEPA – The New School zeigt, dass selbst wohlhabende US-Bürger bei weitem nicht genug Geld gespart haben.Millionen von Hochverdienern kämpfen immer noch darum, genug zu sparen. Laut der Studie von SCEPA haben schockierende 27 Prozent der Arbeitnehmer mit einem Einkommen über der sozialversicherungsrelevanten US-Lohngrundgrenze keinerlei Altersvorsorge. Die Lohngrundgrenze liegt für das Jahr 2020 bei 137.700 USD. Dies bedeutet, dass mehr als ein Viertel der Arbeitnehmer mit einem sechsstelligen Einkommen nicht in der Lage ist, Geld für den Ruhestand zurückzulegen.Auch andere Gutverdiener haben hier erhebliche Probleme. Bei Sparern mit einem Einkommen von mehr als 137.700 USD, beträgt das durchschnittliche Anlagevermögen lediglich 252.000 USD.

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Je früher Sie beginnen, desto besser.

Wenn es um wachsenden Wohlstand für den Ruhestand geht, ist die größte Waffe, die uns zur Verfügung steht, die Zeit. Stellen Sie sich vor, Sie fangen mit 40 Jahren an, 300 EUR pro Monat für den Ruhestand zu sparen, und gehen mit 65 in Rente. Wenn Ihre Investitionen eine durchschnittliche jährliche Rendite von 7 Prozent bringen – eine absolut realistische Durchschnittsrendite von Aktien –, werden Sie am Ende etwa 227.700 EUR besitzen. Davon entfallen 137.700 USD auf Gewinne, da Sie im Laufe dieser 25 Jahre 90.000 EUR (3.600 EUR pro Jahr * 25 Jahre) eingezahlt haben. Aber stellen Sie sich nun vor, Sie fangen stattdessen im Alter von 30 Jahren an, diese 300 EUR pro Monat zu sparen. Plötzlich haben Sie ein Zeitfenster von 35 Jahren, nicht von 25 Jahren. Unter der Annahme, dass die gleichen 7 Prozent Rendite erzielt werden, wird Ihr Vermögen am Ende etwa 497.600 EUR beinhalten. Das entspricht einem Gewinn von 371.600 EUR, wenn man die 126.000 EUR einbezieht, die Sie selbst einzahlen werden (3.600 EUR pro Jahr * 35 Jahre). Auch wenn Sie vielleicht geneigt sind, Ihr Alterssparen auf einen späteren Zeitpunkt im Leben zu verschieben: Ihr Vermögen wird je stärker wachsen, desto früher Sie mit dem Aktiensparen beginnen. Und das könnte den Unterschied ausmachen, ob Sie Ihre goldenen Jahre genießen oder von der Hand in den Mund leben müssen.

Verlassen Sie ineffektive Denkmuster!

Unsere Art zu denken basiert auf einer sehr frühen Prägung. Unser Verstand ist wie ein Rechner, auf dem schon in Kindheit und Jugend die wichtigsten Programme installiert werden. Durch Aussagen, die wir  von unseren Eltern auch über das Thema Geld hören, werden Vorstellungen fest in unserem Verstand abgespeichert. „Das hat meine Mutter immer so gemacht“ ist auf die Frage, warum man Geldfragen auf eine bestimmte Weise behandelt, genauso gültig wie auf welche Weise man Spaghetti zubereitet. Wer etwa auf die Bitte nach Geld von der Mutter immer an den Vater verwiesen wird, prägt sich ein, dass der Mann im Haus die Finanzen in der Hand hält und Frauen nicht selbstständig über Geld verfügen können. Oder wenn zum Beispiel die Eltern im Zweiten Weltkrieg oder in einer harten Wirtschaftskrise gelebt haben, werden deren Erfahrungen der Knappheit die eigenen Verhaltensmuster beeinflussen und man wird immer davon ausgehen, dass Geld nie in ausreichendem Maße vorhanden sein kann. Erfahrungen, die man als junger Mensch gemacht hat, sind essenziell für die ersten eigenen Schritte im Umgang mit Geld, da man das Verhalten der Eltern genau studiert und im Unterbewusstsein abspeichert. Wenn man als junger Erwachsener selbst ans Geldverdienen kommt, kupfert man die Einkommensmuster der Eltern ab, ohne sich dessen bewusst zu sein. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und was er sich erst einmal angelernt hat, ändert er nicht so einfach. Man kann sich später nur von den elterlichen Denkstrukturen lösen, indem man sich ihrer bewusst wird und sich dann entsprechend umpolt. Damit Sie fortan die richtigen finanziellen Entscheidungen fällen, müssen Sie verinnerlichen, dass Sie die Kontrolle über Ihr (Geld-)Leben haben. Hören Sie auf, Lotto zu spielen und beginnen Sie Ihre Finanzen gründlich zu analysieren. Ist das Zertifikat, das Ihnen Ihr Bankberater verkauft hat, wirklich so wertvoll wie besprochen?

Ein hohes Nettoeinkommen allein reicht nicht

Viele Leute denken, dass sie allein schon aufgrund des hohen Gehaltes, das am Monatsanfang auf ihrem Konto landet, bereits vermögend sind. Doch damit liegen sie falsch. Der richtige Maßstab für Wohlstand ist das Nettovermögen einer Person – also der Geldwert aller Assets. Neben dem Einkommen zählen dazu beispielsweise Ersparnisse und Erträge aus Investitionen. Dies können idealerweise Dividenden aus Unternehmensbeteiligungen sein. Wenn Sie ein Vermögen aufbauen möchten, sollten Sie so früh wie möglich damit beginnen, Ihr Geld nicht auf dem Sparbuch oder unter der Matratze versauern zu lassen, sondern klug mit ihm zu wirtschaften.

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Die Erholung an den Börsen im zweiten Quartal sorgte unter deutschen Börsianern für Aktiengewinne in Höhe von 74 Mrd. EUR. Die Deutschen kauften Aktien und andere Beteiligungen im Volumen von 16 Mrd. EUR sowie Investmentfonds im Umfang von 13 Mrd. EUR. Dies geht aus einer aktuellen Studie der Bundesbank hervor.

Die Stärke der deutschen Wirtschaft liegt im MDAX Auf den DAX schielt bereits die Sartorius AG aus Göttingen.

Seit dem Mini-Crash im März dieses Jahres stieg der Aktienkurs um 111 Prozent. Diese Schnapszahl erfreut nicht nur kölsche Aktionäre. Während Corona auch dem Karneval einen dicken Strich durch die Rechnung macht, surft der Göttinger Laborzulieferer Sartorius auf der PCR-Test-Welle. Im dritten Quartal 2020 stieg der Umsatz um 35,1 Prozent auf 623,2 Mio. EUR. Das operative Ergebnis wuchs um 58,1 Prozent auf 195,1 Mio. EUR. Unter dem Strich entfiel auf die Anteilseigner ein Gewinn von 68 Mio. EUR.

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Die Margen sind stark: brutto 51 Prozent, netto 7,8 Prozent. In den letzten Dekade wuchs der Umsatz um fast 12 Prozent pro anno, der Nettogewinn um 66 Prozent. In den letzten 12 Monate generierte Sartorius einen Free Cashflow von 227 Mio. EUR. Das Current Ratio von 1,3 deutet auf eine recht stabile Bilanz. Die aktuelle Bewertung am Markt erscheint aber zu hoch. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis steht bei 127, das Kurs-Umsatz-Verhältnis bei fast 10, das Kurs-Buchwert-Verhältnis bei 23. Sartorius wiegt aktuell schwerer als die DAX-Unternehmen Eon, Beiersdorf und Fresenius. Sollte der DAX zum März wirklich auf 40 Titel aufgestockt werden, hätte Sartorius gute Chancen auf den Aufstieg.

Stecken wir schon in einer neuen Bubble?

Corona ist ein ganz starker Katalysator für die großen Tech-Player. FAANG profitiert ordentlich von Home Office, Online-Events und sozial distanzierter Langeweile auf der Couch. Entsprechend stiegen zuletzt die Kurse. Doch im Gegensatz zur Dotcom-Blase während der Jahrtausendwende wachsen Amazon, Netflix und Co. in den letzten fünf Jahren um 200 bis 600 Prozent wuchsen, galoppierten die Aktien von Cisco, General Electric, Lucent und Nortel Ende der 1990er Jahre auf bis 4.000 Prozent. Die damaligen Investoren waren zu früh dran. Heute ist „Mr. Market“ etwas vernünftiger geworden – zumindest in Sachen Big Tech.

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Turbo für Disney+

Lange Zeit hat die Wall Street die steigende Zahl neuer Covid-19-Fälle ignoriert. Doch der Wind dreht in diesen Tagen. Laut „Wall Street Journal“ hat Europa die USA in Sachen Neuinfektionen eingeholt. In zahlreichen britischen und französischen Städten wurden die Maßnahmen bereits verschärft.

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Der Pharmakonzern Eli Lilly pausiert seinen Antikörper-Test. Und auch Konkurrent Johnson & Johnson stoppt die Versuchsreihe eines potenziellen Impfstoffs. Aus medizinischer Sicht sind solche Versuchsbeendigungen nichts Ungewöhnliches, doch in der gegenwärtigen medialen Lage kann daraus schnell Sprengstoff werden. Die Furcht vor einer weiter schwachen Konjunktur ist groß. Alcoa warnt nun vor Engpässen im Aluminium-Sektor. Im vierten Quartal werden die Ziele wahrscheinlich nicht erreicht. Auch die Roche Holding bleibt unter den Umsatzerwartungen.

Streaming gibt den Kinos Kontra

Disney will sich zukünftig noch mehr auf das Streaming-Geschäft konzentrieren. Der Mediengigant  musste im Zuge von Corona einige seiner Freizeitparks schließen und konnte sie nur mit stark verminderter Kapazität wiedereröffnen. Vor wenigen Tagen kündigte das Unternehmen an, dass es 28.000 Mitarbeiter entlassen werde, da seine Disneyland-Parks in Kalifornien nicht bald wiedereröffnet würden. Disney musste den Betrieb seiner Disney Cruise Line und viele Filmproduktionen einstellen. Eine Zeit lang gingen auch die Live-Sportveranstaltungen für ESPN aus. Disney stoppte und verzögerte die Verteilung von Filmen an die Kinos, da die Kinos geschlossen waren. Doch als sie wieder öffneten, kamen die Leute nicht.

Aber Disney+, der abonnementpflichtige Video-on-Demand-Streaming-Dienst, der im November 2019 eingeführt wurde, ist einer der Stars der Pandemie, denn der Konsum allgemein hat sich in vielerlei Hinsicht massiv in die Wohnungen der Konsumenten verlagert.

Mulan war erst der Anfang. Am 8. Oktober gab Disney bekannt, dass auch sein Pixar-Zeichentrickfilm Soul nicht in den Kinos, sondern am 25. Dezember bei Disney+ debütieren wird.

Disney berichtete im August, dass die Zahl der zahlenden Abonnenten für Disney+ bereits Ende Juni auf 57,5 Mio. gestiegen war. Und der Konzern meldete auch 35,5 Mio. Abonnenten bei Hulu (gegenüber 27,9 Mio. im Vorjahr) und 8,5 Mio. Abonnenten bei ESPN+ (gegenüber 2,4 Millionen im Vorjahr). Insgesamt freut sich Disney über 101 Mio. zahlende Abonnenten auf seinen Streaming-Plattformen.

Für die Kinos ist das pures Gift

Die Cineworld Group kündigte am 5. Oktober an, dass sie alle 536 Kinos seiner Regal Entertainment Group, die zweitgrößte Kinokette in den USA hinter AMC, schließen werde.

Die Action verlagert sich jetzt auf die eigenen Streaming-Dienste der Produzenten und weg von den Kinos. Universal Pictures, das sich im Besitz von Comcast befindet, hat diesen Weg ebenfalls eingeschlagen und verkauft die Trolls World Tour direkt auf den Plattformen von Comcast, anstatt sie in den Kinos zu präsentieren.

Doch ohne neue Blockbuster können die Kinos nicht überleben. All dies ist Teil der breiteren Kernschmelze, die vor Jahren begann, als der E-Commerce im Einzelhandel und das Streaming im Film- und Musikgeschäft immer mächtigere Kräfte wurden. Netflix, Amazon und andere vertreiben nicht nur Filme per Streaming, sondern erstellen auch ihre eigenen Filme und verkaufen sie direkt an die Verbraucher.

Bezüglich der Fokussierung auf das Streaming sagte der CEO von Disney, Bob Chapek, vor wenigen Tagen bei CNBC, er „würde es nicht als eine Reaktion auf Covid bezeichnen. Ich würde sagen, dass Covid die Geschwindigkeit, mit der wir diesen Übergang vollzogen haben, beschleunigt hat, aber dieser Übergang hätte sowieso stattgefunden.“ Corona ist ein gigantischer Katalysator der Digitalkultur. Die Geschwindigkeit dieses weltweiten Strukturwandels ist atemberaubend.

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Der CPU-Dino lockt mit günstiger Bewertung

Sie kennen diesen Dinosaurier der Computerwelt. Und womöglich haben auch Sie noch diesen charakteristischen Klingelsound der TV-Werbung aus den 90er Jahren im Ohr.

Im Server-Bereich hält Intel zurzeit ca. 90 Prozent der Marktanteile. AMD holt auf und Nvidia wird mit dem ARM-Zukauf, falls er genehmigt wird, auch ordentlich Druck machen. Es gibt zudem Gerüchte, dass Intel ab der nächsten Generation seine Fertigung an TSMC abgeben will, wo auch die Apple-Prozessoren gefertigt werden. Ein erstes Indiz dafür, dass Intel mit der Produktion Probleme haben könnte.

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Der Markt scheint sich bereits Sorgen zu machen. Das recht starke Wachstum der letzten Monate wird nur langsam eingepreist. Das KGV liegt bei nur 9,2.

Intel arbeitet sehr profitabel. Das Geschäft mit Laptop-, Desktop- und Server-CPUs ist eine Cashcow. Der Free Cashflow hat sich seit 2017 verdoppelt. Im ersten Halbjahr 2020 wuchs der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 21 Prozent auf 39,5 Mrd. USD. Der Nettogewinn ist um 32 Prozent auf fast 10,8 Mrd. USD gestiegen. Umsatz und Gewinn liegen höher als je zuvor. Allein im zweiten Quartal 2020 lag der Umsatz bei 19,7 Mrd. USD. Gegenüber dem Vorjahreswert war das eine Steigerung um 20 %. Und das, obwohl Intel bereits ein Riese ist.

Ordentlich Schub gab hier auch Corona. Die Nachfrage nach Servern und PCs für Privatpersonen stieg rasant. Im weiteren Verlauf ist mit einer Abkühlung zu rechnen. Unterm Strich ist im zweiten Quartal ein Gewinn nach Steuern von 5,1 Mrd. USD übrig geblieben. Im gesamten Jahr 2019 wurde ein Nettogewinn von 21 Mrd. USD oder 4,71 USD je Aktie erwirtschaftet.

Die operative Marge liegt beständig bei rund 30 Prozent. Der Free Cashflow wuchs zwischen 2017 und 2018 um 37 Prozent YoY, bis 2019 um 18 Prozent YoY. Es gibt nur wenige Unternehmen in den USA, die diese Art von Free Cashflow generieren.

Die Fundamentaldaten insgesamt sind ordentlich. Allein es fehlt die zukünftige Wachstumsfantasie… Wachstum ist mit hohen Dividenden und Aktienrückkäufen nicht zu machen. Dies hat der Markt bereits eingepreist. Intel hinkt in Sachen Transistordichte hinterher. Mit zügigen Kurssteigerungen ist nicht zu rechnen.

Intel läuft vor allem Gefahr den PC-Markt zu verlieren. Die große Gefahr besteht darin, dass die Hersteller früher oder später auf Chips mit ARM-Architektur umsteigen werden. Apple hat es mit seinen MacBooks schon vorgemacht.

ARM steht für „Acorn RISC Machines“ und zeichnen sich durch einen reduzierten Befehlssatz und hohe Energieeffizienz aus. Zudem werden sie auch in Sachen Performance immer besser.

Zumindest in den unteren Preissegmenten wird Intel aller Voraussicht nach bald Anteile verlieren.

Doch dies ist nicht das einzige Risiko…

Der Markt nimmt Intel die Verzögerung in Sachen 7 nm sehr übel. Apple ist dank ARM und Taiwan Semiconductors bereits bei 5 nm.

In den letzten 12 Monaten hat das Geschäft enorm an Dynamik gewonnen. Die großen Wettbewerber wachsen aktuell zweistellig.

Doch Intel ist immer noch Marktführer bei Chips für Laptops und Desktop-Rechner sowie für Server. Insbesondere mit Microsoft verbindet Intel eine jahrelange Partnerschaft. Intel hat rund 90 Prozent Anteil am Server-Markt. Über das besondere Standing und den guten Ruf konnte Intel zuletzt einige Leistungseinbußen wettmachen.

Die seit Jahren enge Kooperation mit Microsoft entspricht in etwa einem Abo-Modell. Microsoft-Kunden benötigen Intel-Chips für eine performante Leistung ihrer Systeme. Ein Netzwerkeffekt besteht jedoch nicht. Ein einzelner Intel-Rechner wird nicht aufgrund seiner Einzigartigkeit wertlos. Für den Netzwerkeffekt zählt die Software.

Wettbewerbsvorteile sind also noch in gewisser gegeben. Sie bröckeln aber. Die Konkurrenz eilt in Siebenmeilenstiefeln hinterher.

Intel hat jahrelange auf große Chip-Monolithen und hohe Performance im Kern gesetzt, um auch alte Software performant laufen lassen zu können. Doch dieser Ansatz kommt in die Jahre. Und er wird immer teurer.

AMDs Ansatz war, lieber mehrere kleinere Teile zu bauen, und aus denen dann auf dem Prozessor eine Art Netzwerk zu bauen. Das hat den Vorteil, dass die Herstellung viel billiger ist und man viel weniger Ausschuss hat. Der Nachteil ist hier die hohe Latenz, also die Zeit die ein Signal zwischen den CPU-Teilen benötigt.

Nun hat AMD vor kurzem angekündigt 20% Performancegewinn mit seinen neuen Chips gewonnen zu haben. Und ein Großteil dieses Gewinns kommt genau von der Reduktion dieser Latenz.

Das ist ein extremer Schritt von AMD. Und das Intel-Management ist vielleicht schon in Panik geraten. Denn die Core-Performance der Intel-Chips war eines seiner letzten Verkaufsargumente. Wundern Sie sich nicht, liebe Zuhörer, wenn AMD bald seine Preise erhöhen wird. AMD hat es nicht mehr nötig, billiger als Intel anzubieten.

Zurück zu Intel…

Ist das Unternehmen noch ein Investment wert?

Anleger, die bereits investiert sind, freuen sich natürlich über so manche Wohltat des Managements.

Intel scheut sich nicht, die Dividende zu erhöhen oder Aktien zurückzukaufen. Mit Rückkäufen in Höhe von fast 14 Mrd. USD im letzten Jahr ist Intel nach diesem Maßstab eines der besten Unternehmen auf dem Markt.

Die Payout Ratio liegt seit 2019 unter 30 Prozent. Dividende wurde seit 2014 jedes Jahr angehoben.

Grundsolide ist auch weiterhin die Bilanz: Das Current Ratio ist mit 1,9 sehr gut. Debt to Equity ebenfalls gut mit 0,4.

Alles in allem aber sieht es in Sachen Wachstum sehr mau aus. Die Konkurrenz ist stark und Intel kommt nicht aus dem Quark. Der Markt hat dies bereits erkannt. Operativ steuert Intel auf extrem raue See zu und wird sich langfristig eher als klassische Value Trap erweisen.

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Sind Bethesda und id Software so viel Geld wert?

Ende September gab Microsoft bekannt, ZeniMax Media Inc. zum Preis von 7,5 Mrd. USD zu kaufen. In der zweiten Jahreshälfte 2021 soll die Integration abgeschlossen sein. Zum Vergleich: Für Lucasfilm hat Disney vor einigen Jahren 4 Mrd. USD auf den Tisch gelegt. Für weitere 4 Mrd. USD erhielt der Mäuse-Konzern auch das Marvel-Universum.

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Im Geschäftsjahr 2020 summierte sich der Nettogewinn von Microsoft auf 44,2 Mrd. USD. ZeniMax kostet die Redmonder also fast 17 Prozent ihres Nettogewinns 2020, aber auch nur 5,8 Prozent ihres riesigen Cash-Berges.

Die starke Bilanz wird durch den ZeniMax-Deal zwar nicht gefährdet, aber mit Blick auf zukünftiges Wachstum muss er einschlagen. Vor allem im Rennen gegen Sonys Playstation soll er weiterhelfen. In Kürze erscheinen neue Konsolengenerationen beider Unternehmen. Noch steht Sony dank stärkerer Exklusivtitel höher in der Gunst der Spieler.

In der Vergangenheit hat Microsoft schlechte Erfahrungen gemacht mit hochpreisigen Akquisitionen. Der 7,2 Mrd. USD schwere Kauf von Nokias Smartphone Business hinterließ tiefe Goodwill-Spuren und musste zu großen Teilen abgeschrieben werden.

Ein großer Knackpunkt: Bis dato erwirtschaftete ZeniMax den Großteil seines Umsatzes durch den Verkauf seiner Spiele über verschiedene Plattformen hinweg. Allzu stark auf Exklusivität zu setzen, könnte für Microsoft also wie ein Boomerang wirken. Die Chance, dass das Management sich in einigen Jahren darüber ärgern wird, statt der Übernahme nicht einen Exklusivvertrag mit den entsprechenden Entwicklerstudios vereinbart zu haben, ist nicht gering. Noch spricht es nur von „minimalen Auswirkungen auf den operativen Gewinn in 2021 und 2022“.

Aber mit ZeniMax hat Microsoft, zumindest in Sachen Content, deutlich an Boden gewonnen. Zu der Holding gehört eine ganze Reihe hochwertiger, gut laufender Marken und produktiver Studios. Neben den Bethesda Game Studios (bekannt für die Fallout-Reihe) sind dies auch die Arkane Studios (Dishonored), id Software (Doom und Quake), Machine Games (Wolfenstein – The New Order) sowie ZeniMax Online Studios (Elder Scrolls). Die Zahl der Xbox-Studios steigt mit diesem Deal von 15 auf 23.

Schritt für Schritt wird nun der ZeniMax-Katalog im Gamepass für Konsole und PC verfügbar gemacht. Im Gamepass versorgt Microsoft weltweit 15 Mio. Abonnenten mit mehr als 100 Spielen. Die Abonnenten zahlen monatlich rund 10 USD und können den gesamten, monatlich aktualisierten Spiele-Katalog beliebig in der Flatrate nutzen.

Phil Spencer, Chef der Xbox-Sparte, erläuterte, dass die zeitliche Exklusivität einiger Veröffentlichungen im Herbst und Winter 2020 aus dem ZeniMax-Portfolio für die Sony Playstation erhalten bleiben wird. Bei zukünftigen Titeln wird eine Xbox-Exklusivität, in welcher Form auch immer, von Fall zu Fall abgewogen. Die Strukturen sowie die Geschäftsführung der ZeniMax Media bleiben laut Microsoft unverändert.

Nicht zu vergessen: Ein erster wichtiger Schritt in Richtung Wettbewerb mit Googles Streaming-Dienst Stadia war die kürzliche Einführung des Dienstes xCloud. Mit diesem können Gamepass-Nutzer die Games auch aus der Cloud heraus auf ihrem Android-Smartphone spielen. Eine Konsole ist dafür nicht notwendig. Und nicht ganz nebensächlich: Zu dem ZeniMax-Paket gehört auch die Spiele-Streamingtechnologie Orion. Mittelfristig wird Microsoft damit ein ganz starker Player im Cloud-Gaming-Bereich.

Turbo für das Abo-Modell

Der Kauf von Hardware über eine monatliche Gebühr war bisher weitgehend auf Smartphones beschränkt, doch selbst diese Strategie wird nun von Microsoft adaptiert. Obwohl solche Modelle nicht explizit als „Abonnementdienste“ feilgeboten werden, sind sie in Nordamerika überaus erfolgreich, da sie den Schlag in den Geldbeutel deutlich abfedern. Konsumenten, die die Kosten beispielsweise für ein Telefon in monatlichen Raten begleichen, haben zumindest das Gefühl, weniger auszugeben – auch wenn Sie auf lange Sicht vielleicht mehr bezahlen werden.

Nun bietet Microsoft für seine neue, ab dem 10. November in Deutschland erhältliche, Konsolengeneration ein Abo-Modell an. Die Kunden können eine monatliche Gebühr entrichten und bekommen im Gegenzug – ganz ähnlich wie bei Handy-Verträgen – die neue Hardware mitsamt Zugriff auf den Gamepass. Vielen Kunden wird das Angebot attraktiv erscheinen: Rund 20 bis 60 USD sparen sie innerhalb dieser 24 Monate im Vergleich zum Kauf der Xbox Series X und der zusätzlichen Buchung des regulären Gamepass-Abos.

Noch attraktiver wurde der Gamepass unlängst durch die Kooperation mit Electronic Arts. Dessen Spiele-Flatrate EA Play wird, ebenfalls ab dem 10. November 2020, integriert und mit ihm so berühmte Titel wie die FIFA-Serie oder die Need-for-Speed-Rennspiele.

Und selbst  im Office-Bereich weitet Microsoft sein Abo-Modell auf die Hardware aus. Hier bietet das Unternehmen in seinem Programm Surface All Access Laptops zusammen mit Microsoft 365 ab einem Preis von 26 USD monatlich an.

Zur Finanzierung des Xbox-Abonnements in den Vereinigten Staaten arbeitet Microsoft mit dem  Kreditunternehmen Citizens One zusammen. Warum „Finanzierung“? Aus dem Kleingedruckten der Abo-Verträge geht hervor, dass es sich bei diesen in Wirklichkeit um „Kreditlinien mit einer jährlichen Zinsrate von 0 Prozent und 24 Monaten Laufzeit“ handelt. Im Gegensatz zu Spotify beispielsweise, bei dem Kunden den Zugriff einfach verlieren, wenn sie die Zahlung einstellen, kann das Xbox-Abo während der 24-monatigen Laufzeit nicht gekündigt und die Hardware nicht zurückgegeben werden.

Kampf der Metaversen

Kennen Sie das Buch „Snow Crash“ von Neal Stephenson?

Amazon-Gründer Jeff Bezos soll mit Stephenson befreundet und von diesem im Jahr 1999 zur Gründung seiner Space-Firma Blue Origin ermutigt worden sein. „Snow Crash“ handelt von einer dystopischen, durchtechnisierten Zukunft. Megakonzerne herrschen, der Staat hat sich zurückgezogen. Ein zentrales Konzept ist das „Metaversum“, eine digitale Zwischenwelt, in die die Menschen eintauchen, um aus der deprimierenden Realität zu fliehen.

Im Jahr 2019 sagte Epic-Gründer Tim Sweeney, das letzte Ziel seines Unternehmens sei es, „etwas Ähnliches wie das Metaversum zu bauen“. Auf diesem Weg wird er nicht der Einzige sein. Was wir aktuell in der Welt des Internets beobachten, sind womöglich die Geburtswehen unterschiedlicher, miteinander konkurrierender digitaler Konsum-Entertainment-Parallelwelten – erste Scharmützel um Klicks und Bewohner inklusive.

Abo-Modelle sind hier eine zentrale Komponente der Waffenarsenale. Mit seinem beliebten Gamepass, der ZeniMax-Akquisition und der Kooperation mit Electronic Arts sowie seiner „Mixed Reality“-Brille Hololens verfügt Microsoft über die nötige technische Infrastruktur, die nötige Hardware und einen umfangreichen Content-Katalog, um seine Anhängerschaft zukünftig immer weiter in seine Parallelwelt hineinzuziehen. Nicht zu verachten sind hier auch das populäre Weltenbau-Spiel Minecraft sowie hunderte Millionen registrierte Nutzer der Office-Produkte und des Business-Netzwerks LinkedIn.

Der Gaming-Bereich ist nur der Anfang. Jegliche Art digitaler Erlebnisse wird zukünftig noch abhängiger sein von der Plattform, dessen Abonnent der Konsument ist.

Dieser Wettbewerb unter den Parallelwelten wurde durch Corona, Lockdowns, freiwillige und unfreiwillige Quarantäne-Zeiten nur verstärkt. Abgeschottet von der Außenwelt stellt sich nicht mehr die Frage „Kicken oder Kino?“. Entscheidungen werden nun gefällt zwischen Netflix und Playstation.

Den Tech-Konzernen geht es dabei lange nicht mehr um den Verkauf von Produkten, von Hard- oder Software. Es geht um den Zugang. Die Konzerne wollen die Kunden nicht mehr aus ihrem jeweiligen Kosmos herauslassen. Je mehr Zeit der Kunde mit den Angeboten von Microsoft verbringt, desto weniger Aufmerksamkeit kann er Netflix, Twitter oder Facebook schenken.

Wird Microsoft vom ZeniMax-Deal profitieren? Schwer zu sagen. Cash für Akquisitionen ist reichlich vorhanden. Das bilanzielle Risiko ist sehr gering. Ob die Aktie, die in den letzten Monaten sehr gut lief, vor diesem Hintergrund ein guter Deal für Anleger ist, verraten wir unseren ? Abonnenten und Clubmitgliedern in unserer Privatinvestor Jahresausgabe 2020, die Mitte Oktober erscheinen wird.

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Covid-19: Google Trends unterstützt die Forschung

+ aus der Praxis: So erkennen Sie starke Pioniere einer Branche

Was war in den letzten Tagen besonders wichtig an den Börsen? Ich werde es Ihnen verraten:

  1. Laut einer Analyse von ING Deutschland waren Privat- und Kleinanleger in der ersten Hälfte des Jahres 2020 besonders eifrig an den Märkten. Die Zahl der Anleger, die mindestens einmal in diesem Zeitraum mit Wertpapieren handelten, stieg im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 um 69 Prozent. Auch das Handelsvolumen schnellte in die Höhe: Das Kaufvolumen stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 166 Prozent, das Verkaufsvolumen um 156 Prozent an.
  2. Laut einer vorläufigen Anordnung der irischen Datenschutzbehörde gegen Facebook soll das soziale Netzwerk seine Datenübertragung in die USA stoppen. Die Beamten berufen sich auf das Urteil des EuGH, mit dem Mitte Juli der Privacy Shield gekippt wurde. Demnach seien die Daten europäischer Bürger und Bürgerinnen nicht ausreichend geschützt, da US-amerikanische Geheimdienste darauf zugreifen könnten.
  3. Dies konnte Donald Trump nicht verbieten: Laut Analyse von SensorTower war TikTok im August 2020 die Non-Gaming App mit den meisten Downloads: 63,3 Mio. weltweit. Vor allem in Indonesien und Brasilien konnte Bytedance viele neue User gewinnen. Das Video-Meeting-Tool Zoom rückte zwischen Juli und August 2020 von Platz drei auf zwei vor und generierte 52,2 Mio. Downloads.
  4. Ex-NSA-Direktor Keith Alexander sitzt nun im Board of Directors von Amazon. Ein Schelm, wer böses dabei denkt… Von der Berufung Alexanders in den Verwaltungsrat dürfte sich Amazon Unterstützung in der Arbeit mit dem US-Militär und den Nachrichtendiensten versprechen. Kurz gefragt: Haben Sie schon Ihr Prime-Abo verlängert?
  5. Der Termin für Apples Herbst-Event steht: Die Veranstaltung findet am 15. September 2020 um 19 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit statt. Geplant ist die Vorstellung eines neuen kompakteren 5,4-Zoll-iPhones, zweier Varianten mit einer Bildschirmdiagonale von 6,1 Zoll sowie des neuen Max-Modells mit größerem 6,7-Zoll-Display

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Da sind wir ja schon wieder bei den Tech-Giganten gelandet. Wir kommen einfach nicht an ihnen vorbei…

Letzte Woche hat die Alphabet-Tochter Google ihre Daten zu Suchtrends im Zusammenhang mit den Covid-19-Symptomen veröffentlicht. Der Datensatz, der aus den Suchgewohnheiten der Nutzer gesammelt und zum Schutz ihrer Privatsphäre anonymisiert wurde, in erster Linie aus dem Suchvolumen von „mehr als 400 Symptomen, Anzeichen und Gesundheitszuständen wie Husten, Fieber und Atembeschwerden“. Er umfasst auch das Land und die Region der Suchenden.

Die gesammelten Daten können nun mehrere Verwendungszwecke haben. Naheliegend erscheint folgender: Epidemiologen haben seit den frühen Tagen der Pandemie daran gearbeitet, Hotspots vorherzusagen, und theoretisch könnte Google Trends dabei helfen, diese Vorhersagen zu erstellen.

Doch „es ist extrem schwierig, sich einen Datensatz wie diesen anzusehen und zu sagen: Ich weiß, was in der Welt vor sich geht.“, sagt Stephen Mooney, Assistenzprofessor für Epidemiologie an der Universität Washington. Dieser Datensatz allein könne nicht die volle Wahrheit über die Verbreitung von Covid-19 enthüllen.

Im Hinblick auf die Bekämpfung von Covid-19 könnte Google Trends für Wissenschaftler, die die gesundheitlichen Auswirkungen der Krankheit herausfinden wollen, dennoch nützlich sein. Da das Virus noch relativ neu ist, sind die Forscher noch dabei, die langfristigen Auswirkungen für diejenigen herauszufinden, die sich von einer Infektion erholt haben. Daten zu Suchtrends könnten ein Ausgangspunkt für Forscher sein, um andere Auswirkungen der Krankheit zu untersuchen.

Und ein letzter Schwenk zu Amazon: In den vergangen Tagen habe ich Ihnen an dieser Stelle mehrfach interessante Details zum Imperium von Mukesh Ambani berichtet. Nun bietet er Jeff Bezos einen Anteil an seinem Einzelhandelsgeschäft in Indien. Der Konzern Reliance Industries ist bereit, rund 40 Prozent seines Retail Business für rund 20 Mrd. USD zu verkaufen. Der Deal wäre für Amazon der bis dato größte. Der lokale Offline-Einzelhandel ist in Indien noch sehr stark. Amazon würde mit dem Investment ein großes Stück dies Kuchens bekommen.

Pionier oder Platzhirsch? Sie haben die Wahl!

Eng verknüpft mit Ihrer persönlichen Anlagestrategie und Ihrer individuellen Lebenssituation ist die Art der Unternehmen, nach denen Sie suchen sollten. Grob gesagt, existieren auf der Welt zwei Arten von Firmen an der Börse:

  1. Unternehmen, die mächtig wachsen, aber noch keine Gewinne erzielen. Hier steht das Wachstum der Kundenbasis an oberster Stelle. Erst wenn möglichst die gesamte Welt die Produkte und Dienste kennt, werden Preise, Produktionsverfahren und Infrastruktur so angepasst, dass von jedem Euro Umsatz möglichst viel Gewinn hängen bleibt. Aktuell vielleicht prominentestes Beispiel: Delivery Hero. Ich nenne sie Pioniere. Empfehlung: Eher etwas für junge Anleger mit weitem Anlagehorizont.
  2. Unternehmen, die nicht mehr wachsen, aber sehr profitabel arbeiten, haben diese zweite Stufe bereits erreicht. Womöglich haben sie noch etwas Potenzial in den Entwicklungsländern und können auch noch mit dem einen oder anderen neuen Service weitere Kunden begeistern, doch für Sie geht es nun vor allem um drei Dinge: Gewinne, Gewinne, Gewinne. Gut für uns Anleger: Wir profitieren meist in Form von Dividenden. Beispiele gibt es viele: Die großen Händler von Konsumprodukten, wie Unilever und Procter & Gamble fallen Ihnen hier vielleicht zuerst ein. Ich nenne sie Platzhirsche. Empfehlung: Eher etwas für ältere Semester, die mit Dividenden ein passives Einkommen erzielen möchten.

So weit, so gut. Zu den Erstgenannten möchte ich Ihnen an dieser Stelle etwas mehr erzählen.

Solche wachstumshungrige Unternehmen müssen Pioniere sein, First Mover in bestimmten Branche, die ersten mit einem absolut innovativen Produkt oder ähnliches…

Sie können es sich natürlich denken: Wir Investoren haben niemals die Garantie, dass solche trendprägenden Unternehmen auch auf lange Sicht zu den Gewinnern zählen werden. Aber die First Mover sind zumeist in der besten Lage, herausragende Talente an Land zu ziehen, lukrative Partnerschaften zu schließen und damit auch die lukrativsten Wachstumspotenziale zu erschließen.

Hinter jedem dieser First Mover reihen sich unzählige kleine Nachahmer ein. Und vor allem erkennen natürlich Schwergewichte, die Platzhirsche aus verwandten Branchen die neuen Chancen und investieren ihre Gewinne in entsprechende Forschung. Die Konkurrenz wird also schnell größer. Unsere Aufgabe ist es, Unternehmen zu erkennen, die sich solcher Wettbewerber erwehren können. Keine leichte Aufgabe…

Doch ich habe für Sie ein ganz starkes Kriterium, das Ihnen helfen wird, starke Pioniere von schwachen One Hit Wonders zu unterscheiden:

Starke Pioniere besitzen eine durchdachte und gut funktionierende Marketing- und Vertriebsstrategie. Ihnen gelingt es, ihr innovatives Produkt auch an den Mann und an die Frau zu bringen. Ihre Problemlöser und Services versauern nicht auf Flipcharts, sondern finden den Weg zum Kunden.

Beispiel Google: Die Alphabet-Tochter war zu Beginn des Internet-Booms bei weitem nicht die einzige Suchmaschinen im Internet. Sie war aber die erste, bei der die Beliebtheit einer Website Auswirkung auf deren Rang in den Suchergebnissen hat – ein klarer Mehrwert für die Nutzer. Google präsentierte die besten Ergebnisse.

Beispiel Amazon: Mit einem aggressiven Marketing gelang es dem heutigen Giganten in immer mehr Geschäftsbereiche und Konsumsektoren vorzudringen. Zudem stand die Kundenzufriedenheit – zumindest anfangs – an oberster Stelle. Auch deshalb ist Amazon heute so dominant.

Google und Amazon sind schillernde Ausnahmen. Wie viele ehemalige Pioniere haben sich schon verlaufen im Dickicht der Kundenwünsche und festgefahren in den Sümpfen fehlender Finanzkraft? Starke Pioniere zu finden ist und bleibt eine Paradedisziplin. Wer sie jedoch treffsicher erkennt, wird nicht selten sein Investment verzehnfachen.

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