Sixt auf Wachstumskurs

Die jüngsten Streiks bei der Deutschen Bahn haben zu erheblichen Störungen im öffentlichen Nahverkehr geführt. Dadurch waren viele Reisende gezwungen, alternative Transportmittel zu benutzen. Die Zugausfälle und Verspätungen haben Unsicherheit und Unannehmlichkeiten verursacht und die Nachfrage nach flexiblen und zuverlässigen Transportoptionen erhöht. Sixt erwies sich als probate Transportlösung und verzeichnete einen signifikanten Anstieg der Nachfrage nach seinen Dienstleistungen.

Sixt konnte während der Bahnstreiks einen signifikanten Anstieg der Buchungen und Umsätze verbuchen. Viele Kunden stiegen auf die Dienstleistungen des Mobilitätsdienstleisters um. So konnten sie Ihre Reisepläne doch noch realisieren. Die Möglichkeit, spontan ein Fahrzeug zu mieten und flexibel zu reisen, erwies sich als äußerst attraktiv. Vorerst sind die Tarifpartner an den Verhandlungstisch zurückgekehrt – ab März könnte es zu weiteren Streiks kommen. Sicherheitskräfte an Flughäfen befinden sich aktuell im Ausstand.

Wachstum setzt sich fort

Zuletzt hat Sixt trotz konjunktureller Schwäche geopolitischer Unsicherheiten und für das dritte Quartal 2023 mehr als ordentliche Zahlen präsentiert. In diesem Zeitraum setzte das Unternehmen seinen Wachstumskurs konsequent fortgesetzt und das bereits recht starke Vorjahresquartal übertroffen. So erzielte Sixt in den ersten neun Monaten 2023 einen Konzernumsatz von 2,75 Mrd. EUR. Gegen über dem Vorjahreszeitraum entspricht dies einem Zuwachs von 18,4 %.



Erfreuliche Ergebnisse

Trotz der nicht optimalen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und politischen Unwägbarkeiten erwartet Sixt für das vierte Quartal 2023 ein stärkeres Ergebnis als im Vorjahr. Das zurückliegende Jahresviertel war geprägt von umfangreichen Investitionen für den Start einer großen US-Markenkampagne.

Für das gesamte Geschäftsjahr 2023 erwartet der Vorstand des Unternehmens einen Umsatz von 3,6 Mrd. EUR und ein Ergebnis vor Steuern (EBT) zwischen 460 und 500 Mio. EUR. Einen konkreten Ausblick auf das Jahr 2024 gibt es derzeit von Sixt noch nicht. Dieser wird offiziell erst Anfang März erwartet.

Diversifizierung schreitet voran

Sixt hat in den letzten Jahren eine aggressive Diversifizierungsstrategie verfolgt. Diese hat sich als äußerst erfolgreich erwiesen. Neben dem traditionellen Autovermietungsgeschäft hat der Konzern seine Dienstleistungen auf verschiedene Bereiche wie Carsharing, Fahrdienste und Mobilitätslösungen für Unternehmen ausgeweitet. Diese Diversifizierung hat die Umsatzbasis von Sixt erweitert und sein Wachstumspotenzial erhöht.

Hierzu zählt auch die jüngste Beteiligung des Konzerns. Sixt steigt bei dem Chauffeurdienst Blacklane ein. Mit einem „signifikanten“ Millionenbetrag beteiligt sich Sixt an dem Berliner Start-up. Die konkrete Investitionssumme wurde allerdings leider nicht öffentlich, ebenso wenig die prozentuale Beteiligung von Sixt an Blacklane. Anders als Sixt besitzt Blacklane bislang keine eigene Fahrzeugflotte, sondern kooperiert mit lokalen Chauffeurdiensten.

Mittels Auktionsprinzip vermittelt Blacklane an diese die digital gebuchten Fahrten. Die neue Partnerschaft mit Sixt ermöglicht dem Unternehmen nun auf die Sixt-Flotte zuzugreifen, bzw. diese Chauffeurpartnern anzubieten. Sixt wiederum erweitert das Mobilitätsangebot in seiner App um einen weiteren Dienst. Ab dem neuen Jahr soll der Chauffeurdienst von Blacklane in der Sixt-App ein international verfügbarer Premium-Dienst sein. Im Fokus steht aber vor allem der US-Markt – für beide Unternehmen ist dies der derzeit wichtigste Wachstumsmarkt.

Expansion auf dem US-Markt

Ohnehin kommt Sixt mit seiner US-Expansion bislang gut voran. Daran sollte auch die jetzt mutige Entscheidung, seinen Fuhrpark aus elektrifizierten Fahrzeugen künftig erst einmal ohne Tesla-Autos aufzubauen, nichts ändern. Diese Entscheidung erscheint einerseits wegen der Wachstumspläne auf dem US-Markt mutig, anderseits fällte das Management diese Entscheidung aus nachvollziehbaren wirtschaftlichen Gründen.

Im Gegensatz zu anderen Automobilherstellern war Tesla nicht bereit, sich auf eine Rücknahmegarantie mit Sixt zu einigen. Das Restwertrisiko, das für Sixt wegen der Rücknahmegarantie bei anderen Fahrzeugen bei „null“ liegt, war dem Management zu „unkalkulierbar“. Die Konsequenz deshalb: In Zukunft keine Tesla mehr im Vermietfuhrpark. Vielleicht lenkt Tesla irgendwann doch ein.

Analysten optimistisch Die Zukunftsaussichten für Sixt bleiben vielversprechend, da das Unternehmen weiterhin von den sich wandelnden Mobilitätsbedürfnissen der Verbraucher profitiert und sein Geschäftsmodell deren Bedürfnissen anpasst. Analysten sind ebenfalls optimistisch und sehen weiteres Aufwärtspotenzial für die Sixt-Aktie, gestützt durch solide fundamentale Kennzahlen und das anhaltende Wachstum des Unternehmens.

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Kerstin Franzisi

Chefredakteurin Der Privatinvestor


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