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Der Microsoft-Gründer und ehemals reichste Mann der Welt, Bill Gates, hat einmal gesagt: „Wenn ich eine feste Vorstellung einer Ziellinie gehabt hätte, hätte ich sie schon vor Jahren überschritten.“ Und obwohl Gates sich bereits 2008 aus dem operativen Geschäft des Unternehmens zurückgezogen hat, gilt diese Aussage im Hinblick auf den Konzern wohl heute noch. Grenzen scheint es für Microsoft nicht zu geben.

Microsoft tanzt auf vielen Hochzeiten

Als weltweit führendes Technologieunternehmen ist Microsoft ein breit diversifizierter Konzern, der eine Reihe von unterschiedlichen Diensten anbietet. Die drei Geschäftsfelder des Technologiegiganten lauten: Productivity and Business Processes, Intelligent Cloud und Personal Computing.

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Productivity and Business Processes umfasst unter anderem Customer-Relationship-Management-Anwendungen (CRM), verschiedene Enterprises-Ressource-Planning-Systeme (ERP) sowie die in aller Welt bekannten Office-Produkte. Außerdem gehören verschiedene Marketing- und IT-Sicherheitslösungen sowie das Karrierenetzwerk LinkedIn dazu.

Herzstück im Segment Intelligent Cloud ist die Cloud-Plattform Azure, ergänzt um verschiedenen Serverprodukte und sonstige Clouddienste.

Personal Computing betreibt die Suchmaschine Bing. Ebenso ist hier die Gaming-Sparte inklusive Xbox integriert. Gerade die Expansion der Gaming-Sparte steht bei Microsoft derzeit im Fokus. Anfang 2022 übernahm der Konzern bekannt, den Spieleentwickler Activision Blizzard übernehmen zu wollen. Der Vorgang soll bis Mitte nächsten Jahres abgeschlossen sein. Microsoft würde mit dieser Übernahme auch Bereich Videospiele global in die Spitzengruppe der Anbieter aufsteigen.

Starkes Wachstum im Geschäftsjahr 2021/22

Vor wenigen Wochen präsentierte Microsoft seine Zahlen für das vierte Quartal sowie das Gesamtjahr 2021/22. (Das Geschäftsjahr des Konzerns dauert vom 1. Juli bis 30.06. ist also gegenüber dem Kalenderjahr um sechs Monate verschoben.)

Im vierten Quartal stieg der Umsatz um 12 %. Der operative Gewinn legte um 8 % zu und das Nettoergebnis wuchs um 2 %. Gegenüber den Vorquartalen und dem Vorjahr hat sich das Wachstum zwar abgeschwächt, dies ist aber zu einem Großteil auf Währungseffekte zurückzuführen. Zu konstanten Wechselkursen wären Umsatz und operativer Gewinn mit einer Rate von 16 bzw. 14 % gestiegen und der Nettogewinn hätte 8 % zugelegt. Zudem wirkten sich die erneuten Lockdowns in China auf das Ergebnis aus.

Im Gesamtjahr 2021/22 kletterte der Umsatz um 18 % (zu konstanten Wechselkursen +19 %). Operativer Gewinn und Nettoergebnis warten mit einem Wachstum von 19 bzw. 15 % auf.

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Microsoft Azure auf dem Weg zur Nr. 1

Der Cloudmarkt wird von drei Tech-Giganten dominiert. Noch ist Amazon die Nr. 1. Laut Statista verfügte Amazon Web Services (AWS) im zweiten Quartal 2022 über einen Marktanteil von 34 %. Microsoft rangiert mit einem Marktanteil von 21 % auf dem Vize-Thron. Allerdings wird der Abstand zur Nummer 1 kleiner. Microsoft Azure weist im Vergleich zur Konkurrenz das derzeit stärkste Wachstum auf.

Während die Cloud-Umsätze von Microsoft im zweiten Quartal 2022 um 40 % zulegen konnten, gelang Amazon Web Services „nur“ ein Wachstum von 33 %. Selbst Google Cloud, die Cloudsparte von Alphabet (+36 %) konnte stärker zulegen als der Branchenprimus.

Eine deutliche Ansage an die Wettbewerber ist auch, dass Microsoft Azure unter den Fortune-500-Unternehmen eine Marktdurchdringung von 95 % erreicht. Dies ist laut der Konzernleitung darauf zurückzuführen, dass Microsoft seit geraumer Zeit seinen Großkunden intelligente Hybridlösungen in Sachen Cloud bereitstellt. Diesen Vorteil nutzt Microsoft, um die Preise der Google Cloud und AWS zu unterbieten. So entscheiden sich immer mehr Unternehmenskunden für Azure und werden dadurch langfristig im Ökosystem von Microsoft gehalten.

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Neue Partnerschaften mit Unity und Verbund

Unternehmen, die sich für eine Cloud-Struktur von Microsoft entscheiden bleiben in der Regel dauerhaft dabei. Jeder neue Firmenkunde, den Microsoft in diesem Bereich an Land zieht, bedeutet damit langfristig wiederkehrende Einnahmen.

Gerade gab Microsoft neue Partnerschaften mit dem Spieleentwickler Unity Technologies und dem österreichischen Versorger Verbund bekannt. Unity nutzt künftig die Cloud-Plattform Azure für die Erstellung von 3D-Echtzeit-Erfahrungen. Die erstellten Inhalte sollen zudem auf einem vereinfachten Weg für Xbox-Konsolen und den PC veröffentlicht werden. Die Partnerschaft soll die Dienste von Unity global zugänglich machen und für Entwickler unter anderem den Workflow verbessern.

Bei der Zusammenarbeit mit Verbund geht es darum, gemeinsam innovative und nachhaltige Lösungen für die Energiebranche zu identifizieren, die unter anderem auf Cloud-Computing-Technologien, künstlicher Intelligenz, dem Internet of Things (IoT), Big Data und Mixed Reality basieren.

Microsoft wiederum kann dank der Zusammenarbeit auf Grünstrom von Verbund setzen. Das Unternehmen möchte bis 2030 den weltweiten Energiebedarf der eigenen Rechenzentren vollständig aus nachhaltigen erneuerbaren Quellen beziehen und setzt nun ein erstes Zeichen mit der Verbund Grünstromlieferung für das erste Microsoft Datacenter in Österreich.

Auch in Zukunft sind wir uns jedenfalls sicher, dass dem Geschäft von Microsoft keine Grenzen gesetzt sind. Dies macht Microsoft für uns zu einem spannenden Dauerinvestments. Wer in seinem Portfolio den Bereich Big Tech noch untergewichtet hat, sollte zumindest über die Aktie nachdenken.

Auf gute Investments

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Ihre Kerstin Franzisi

Chefredakteurin Der Privatinvestor

Auf den Bühnen der Welt wird wieder gespielt. Das haben nach einer langen Zeit pandemiebedingter Auszeiten wohl mittlerweile die meisten in diesem Jahr schon mindestens einmal genossen. Am 24.08.2022 veröffentlichte CTS Eventim, der größte Konzertveranstalter und Ticketverkäufer in Europa, seine Zahlen zum zweiten Quartal. Diese jedenfalls sprechen eine deutliche Sprache: CTS Eventim hat sämtliche Erwartungen getoppt und mit dem ersten Halbjahr 2022 sogar den entsprechenden Vor-Corona-Zeitraum im Jahr 2019 übertroffen.

In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres erzielte CTS Eventim knapp über 734 Mio. EUR Umsatz. Das ist mehr als elfmal so viel wie in der ersten Hälfte des Lockdown-Jahres 2021 (65,3 Mio. EUR waren es hier). Insgesamt erwirtschaftete der Konzern 2021 vor dem Hintergrund von Verboten und Einschränkungen von Veranstaltungen durch die Corona-Pandemie einen Umsatz von 407,8 Mio. EUR. Im Jahr 2019, also vor Ausbruch der Pandemie, betrug der Umsatz mehr als 1,4 Mrd. EUR. Mehr als die Hälfte davon ist im laufenden Jahr schon erreicht (der Umsatz in der ersten Jahreshälfte 2019 lag bei 696,6 Mio. EUR). Man kann also mit Fug und Recht sagen, dass CTS Eventim wieder richtig auf Betriebstemperatur ist.

Geschäftsmodell: Umsatzmaschine

Das Geschäftsmodell von CTS Eventim ist atemberaubend in Bezug auf Umsätze und Cashflows. Sie kennen es vielleicht aus eigener Erfahrung oder haben es schon mal gelesen: Es gibt Veranstaltungen, die sind schon nach nur wenigen Stunden ausverkauft. Als Europas führender Ticketanbieter, über den der Verkauf in den meisten Fällen abgewickelt wird, generiert also auch CTS Eventim binnen kürzester Zeit gigantische Umsätze (die Grenze von 1 Mrd. EUR wurde bereits 2017 erstmalig überschritten). Wie hoch genau der Anteil am Ticketpreis ist, der bei der Eventim-Gruppe hängenbleibt, ist zwar ein vom Unternehmen bis heute wohl gehütetes Geheimnis, ein Anteil von bis zu 10 % ist aber durchaus denkbar. Im Segment Ticketing lag der Umsatz in der ersten Jahreshälfte 2022 bei 201,5 Mio. EUR.

Neben dem Ticketing generiert das Unternehmen große Umsätze im Segment Live Entertainment. Hier agiert CTS Eventim als Veranstalter von großen Festivals wie beispielsweise Rock am Ring, Rock im Park, Hurricane oder Southside. Dabei tritt der Konzern oft gar nicht namentlich in Erscheinung. Der nach außen auftretendem Veranstalter ist häufig eine Tochtergesellschaft. Außerdem ist der Konzern europaweit als Betreiber von sehr gefragten Eventhallen wie etwa die Kölner LANXESS Arena, die K.B. Hallen in Kopenhagen, die Berliner Waldbühne und das EVENTIM Apollo in London involviert. Im Segment Live Entertainment stieg der Umsatz in den ersten sechs Monaten 2022 auf 541,5 Mio. EUR (im Vergleich: die ersten 6 Monate 2021 brachten nur 18,3 Mio. EUR ein!) und lag damit klar über dem Vergleichszeitraum 2019 mit 505 Mio. EUR.

Viel Musik im ersten Halbjahr

„Der kraftvolle Neustart von Kulturveranstaltungen und Live Events macht uns sehr optimistisch, dass für unsere Branche nach über zwei sehr schwierigen Jahren nun endlich der Wendepunkt zum Besseren erreicht ist“, kommentierte Konzernchef Klaus-Peter Schulenberg das Zwischenergebnis zum ersten Halbjahr am 24.08. in München.

Doch bei aller Euphorie über das gelungene Wiederaufleben des gesamten Veranstaltungsbetriebs nach Ende der europaweiten Lockdowns: Es bestehen weiterhin Unsicherheiten mit Blick auf den weiteren Jahresverlauf. Aus diesem Grund hat das Management von CTS Eventim auch keine Prognose für das Gesamtjahr abgegeben. Inflation und deutlich gestiegene Kostenstrukturen, Fachkräftemangel sowie drohende Energieknappheit sind bremsende Faktoren, die in ihrem Ausmaß, Stand heute, kaum zu beziffern sind. Dazu kommt die komplette Unvorhersehbarkeit bezüglich einer neuen Corona-Welle im Herbst mit all ihren potenziellen Einschränkungen für die durch die letzten zwei Jahre stark gebeutelte Veranstaltungsbranche. Deshalb hält sich CTS Eventim mit konkreten Ausblicken zurück, auch wenn seit Frühling dieses Jahres der Veranstaltungsbetrieb wieder ohne wesentliche Einschränkungen ablaufen konnte.

Ungebrochener Expansionskurs – auch während der Krise

Auch wenn das Geschäft kurzfristig aufgrund äußerlicher Faktoren beeinflusst werden könnte, langfristig sind die Perspektiven intakt.

CTS Eventim hat sich seine starke Marktpräsenz und seine führende Position in Europa über die Jahre durch eine intelligente Expansionsstrategie aufgebaut. Auf der einen Seite hat sich der Konzern immer wieder andere größere oder auch kleinere Konzertveranstalter einverleibt beziehungsweise Beteiligungen an umsatzstarken Locations erreicht. Mit dem Bau der größten Multifunktionsarena in Italien fügt CTS Eventim seinem Portfolio eine weitere Bühne für Großveranstaltungen aller Art hinzu.

Das Unternehmen hat den Bau der MSG Arena, die gerade in Mailand entsteht, übernommen und wird auch diese Multifunktionshalle künftig betreiben. Sie soll 2025 ihre Türen öffnen. Das Außengelände ist mehr als 10.000 Quadratmeter groß und kann für großangelegte Open-Air-Veranstaltungen genutzt werden. In der Halle selbst sollen 16.000 Menschen Platz finden. Ein Mega-Event ist jetzt schon mal sicher. 2026 ist dort die Austragung der Olympischen Winterspiele geplant.

Die zweite „Expansionssäule“ ist das Ticketing – ob angeschlossen an eigene Veranstaltungen und Locations oder davon losgelöst. Kaum ein Veranstalter kommt am Branchengiganten CTS Eventim vorbei, wenn es darum geht, Tickets für größere Veranstaltungen effektiv an das Publikum zu verkaufen. Im Gegenteil: Viele Akteure gehen sogar exklusive Partnerschaften ein. Die jüngste: Die Rudolf Weber-ARENA in Oberhausen ist seit dem 16. August 2022 offizieller Ticketing-Partner von CTS Eventim.

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Wachstum durch intelligentes Ticketing

Auf dem Gebiet Ticketing punktet CTS Eventim neben seiner mächtigen Marktposition auch durch clevere Innovationen wie den neuen fälschungssicheren Digital-Tickets, dem sogenannten Eventim.Pass. Diese Tickets können ausschließlich mit der zugehören Eventim.App auf dem Smartphone erworben und abgerufen werden. Die Tickets werden in der App gespeichert, der für die Einlasskontrolle erforderliche QR-Code bleibt dabei aber zunächst unsichtbar. Dieser wird erst kurz vor Veranstaltungstermin angezeigt. Damit sind die Tickets fälschungssicher.

Die neue Tickettechnologie hat aber insbesondere für CTS Eventim noch einen weiteren Vorteil. Diese Tickets können ausschließlich auf dem konzerneigenen Zweitmarkt fanSALE weiterverkauft werden. Damit stärkt das Unternehmen seine diesbezügliche Position deutlich. Bisher testet CTS Eventim diese neue Ticket-Generation bei ausgewählten Veranstaltungen. Wenn der Konzern seinen Ticketverkauf irgendwann komplett auf den neuen Eventim.Pass umstellt, kontrolliert der Anbieter den Zweitmarkt bei allen Tickets, die über seine Plattformen laufen, vollständig.

Ticket-Software für Olympische Spiele 2024

Im Ticketing-Bereich konnte CTS Eventim noch einen weiteren hochkaratigen Deal abschließen: CTS Eventim soll gemeinsam mit Partnern die Ticket-Software und verbundene Dienstleistungen für die Olympischen und Paralympischen Spiele in Paris 2024 liefern. Das Konsortium aus dem Gemeinschaftsunternehmen mit der französischen Fnac Darty Gruppe namens France Billet und Orange Business Service habe einen entsprechenden Vertrag unterschrieben. Aus dem Vorhaben erwartet der Vorstand von CTS Eventim einen Umsatz in zweistelliger Millionenhöhe. Der Vertrag betrifft zunächst die für 2024 in Paris geplanten Sommerspiele. Im besten Falle könnte sich hieraus jedoch eine langfristige Kooperation mit dem Internationalen Olympischen Komitee entwickeln.

Gute Aussichten trotz Unwägbarkeiten für die Branche

CTS Eventim hat in der Krise gezeigt, wie stabil der Konzern ist und stetig weiter nach vorne gearbeitet. Die aktuellen Zahlen der ersten sechs Monate des laufenden Jahres zeigen eindrucksvoll, wie schnell der Konzern wieder auf der Überholspur sein kann. Die Vorsicht, mit der das Management den weiteren Jahresverlauf einordnet, spricht dabei nur für die vernünftige Perspektive der Konzernleitung: Nach zwei Jahren Quasi-Stillstand einer gesamten Branche und inmitten der Herausforderungen des aktuellen Weltgeschehens darf man zugestehen, nicht per Kristallkugel in die Zukunft sehen zu können.

Nichtsdestotrotz sind die Weichen gestellt, sodass es je nach Beeinträchtigungsgrad im Stile des ersten Halbjahres weitergehen kann. Und dass der Konzern auch Krise kann, hat er in den letzten Jahren mehr als bewiesen.

An der Börse wird dies recht volatil beurteilt. Wenn man sich das letzte Jahr anschaut, sieht man starke Kursschwankungen. Von seinem letzten Hoch bei 67,70 EUR im April dieses Jahres ist der Kurs der Aktie bis Auf 53 EUR am 22.08. gefallen. Die starken Halbjahreszahlen vom 24.08. ließen den Kurs in der direkten Folge bis auf 57,60 EUR steigen. Seitdem schwankt er leicht wieder nach unten. Aktuell liegt der Titel bei 54,30 EUR (Stand: 29.08.).

Wie sich die genannten Unwägbarkeiten für die Veranstaltungsbranche – und für CTS Eventim insbesondere – darstellen werden, weiß keiner genau. In jedem Fall haben wir mit CTS Eventim ein Unternehmen, dass für jegliches Szenario mehr als gut aufgestellt ist.

Ihre Kerstin Franzisi

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Chefredakteurin | Der Privatinvestor

Der Privatinvestor – IHR KOSTENLOSES TESTABO

Testen Sie unseren Börsenbrief Der Privatinvestor – für einen Vermögensaufbau nach den Erfolgsprinzipien der wertorientierten Kapitalanlage (Value Investing). Durch unsere systematische und auf Langfristigkeit und Kontinuität ausgerichtete Anlagestrategie spüren wir Qualitätsaktien mit angemessenem Chance-Risiko-Profil auf. Der Testbezug umfasst 4 Ausgaben unseres Kapitalanlagebriefs Der Privatinvestor und ist ab dem Zeitpunkt der Anmeldung vier Wochen lang gültig. Sie gehen damit keine Verpflichtungen ein. Eine Notwendigkeit einer Kündigung besteht somit nicht!

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Neben Warren Buffett gilt George Soros als einer der renommiertesten Investoren der Welt. Seine Soros Fund Management, LLC ist eine private US-Investment-Management-Firma, die mittlerweile als Family Office geführt wird, nachdem sie lange Zeit als Hedgefonds strukturiert war.

Der in Budapest geborene George Soros gründete seine Soros Fund Management bereits 1970. Vorher arbeitete er bei der deutschstämmigen Fondsgesellschaft Arnhold und S. Bleichröder in New York. Soros Fund Management ist einer der wichtigsten Berater der US-Fondsgesellschaft Quantum Group of Funds. Aktuell weist das Portfolio der Gesellschaft einen Gesamtwert von rund 6,5 Mrd. USD aus.

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Zur Investment-Legende wurde George Soros als er 1992 für einen Quantum-Hedgefonds auf dem Devisenmarkt eine Wette gegen das britische Pfund (GBP) gewann, die dem Finanzprodukt innerhalb einer Woche einen Gewinn von 1,8 Mrd. USD bescherte.

George Soros zählt laut Ranking der “Forbes 400”-Liste aus dem Jahr 2021 mit einem Nettovermögen von etwa 8,6 Mrd. USD zu den zehn reichsten Hedgefonds-Managern der Welt. Obwohl er offiziell keine Investitionen von Klienten mehr verwaltet, aber noch Investitionen über seinen Familien-Fonds tätigt, lohnt ein Blick auf dessen Portfolio und die jüngsten Aktivitäten bzw. Veränderungen.

Wie jeder Investor, dessen Vermögen 100 Mio. USD übersteigt, muss auch George Soros der US-Börsenaufsicht SEC vierteljährlich Veränderungen hinsichtlich des eigenen Portfolios melden. Die Publikation gelangt nur mit einiger Verzögerung an die Öffentlichkeit. Vor einigen Wochen berichtete die SEC über die Aktivitäten von Soros Fund Management aus dem vierten Quartal 2021. Die jüngsten Transaktionen im Hinblick auf die fünf größten Positionen von Soros Fund Management sind dabei besonders interessant. Seine Strategie ist anders, als die von Warren Buffett.

Die Top-Five im Soros-Portfolio

5. Platz: Amazon

Mit einer Gewichtung von 3,7 % (Stand: 31.12.2021) bleibt Amazon die fünftgrößte Position im Portfolio von Soros Fund Management. Den Bestand hat Soros allerdings um 17.560 Aktien auf 74.401 Anteilsscheine reduziert. Aktuell (Stand: 19.05.2022) weisen die im Portfolio verblieben Amazon-Papiere einen Wert von rund 160 Mio. USD auf.

4. Platz: IHS Markit (mittlerweile mit S&P Global fusioniert)

Mittlerweile (seit Februar 2022) hat IHS Market mit S&P Global Inc. fusioniert. IHS-Aktien sind deshalb mittlerweile in S&P Global-Aktien aufgegangen. Doch noch im vierten Quartal 2021, also Monate vor der Fusion, stockte Soros sein Engagement in den Daten- und Informationsdienstleister IHS Markit auf. Der Starinvestor kaufte im Schlussquartal 2021 für seinen Familienfonds 506.025 Anteile zu dem bestehenden Aktienpaket hinzu. Insgesamt hielt Soros Fund Management per 31.12.2021 fast drei Millionen Papiere. Die Gewichtung im Portfolio betrug 5,8 %.

3. Platz: D. R. Horton

R. Horton ist ein US-Bauunternehmen, das sich in erster Linie auf die Produktion von Einfamilienhäusern spezialisiert hat. Mit einem Jahresumsatz von ca. 14 Mrd. USD ist D. R. Horton der größte Hausbauer in den Vereinigten Staaten. Soros Fund Management hielt zum Jahreswechsel noch rund 3,6 Millionen D. R. Horton-Aktien, die heute (Stand: 19.05.2022) einen Wert von rund 243 Mio. USD darstellen. Im Berichtszeitraum hatte Soros sein Aktienpaket um 693.875 Papiere verringert, so dass das Investment nunmehr im gesamten Portfolio von Soros Fund Management mit 5,8 % gewichtet ist.

2. Platz: Liberty Broadband

Noch Mitte 2021 war der US-Telekommunikationsdienstleister Liberty Broadband die größte Position im Portfolio von Soros Fund Management. Im Berichtszeitraum verkaufte der Starinvestor allerdings mehr als 652.175 Aktien. Das bedeutete eine Reduzierung des Investments an dem Kabeldienstleistungsunternehmen um 17 % innerhalb des Familienfonds. Trotzdem machten die verbliebenen 3.249.893 Broadband-Anteilscheine knapp 7,2 % des gesamten Portfolios von Soros Fund Management aus. Heute (Stand: 19.05.2022) beträgt Wert der Beteiligung etwa 367 Mio. USD.

1. Platz: Rivian Automotive

Von Null auf 100: Mit dem Kauf von 19.835.761 Anteilen an dem US-Elektroautohersteller im damaligen Wert von über 2 Mrd. USD hat George Soros die einschneidendste Veränderung in seinem Portfolio vollzogen. Interessant ist dabei auch, dass Soros auf einen Börsenneuling setzte, denn Rivian ging erst im November 2021 an die Börse. Zum Jahreswechsel 2021/22 stellte Rivian mit einer Gewichtung von etwa 30 % die mit Abstand größte Position in Soros‘ Portfolio dar. Allzu glücklich dürfte die Investmentlegende damit im Moment nicht sein, denn die Aktie musste in den letzten Monaten ordentlich Federn lassen. Der aktuelle monetäre Gegenwert ((Stand: 19.05.2022) ) dieser Position beträgt etwa 583 Mio. USD.

Nicht alle neue Investitionen lohnen sich sofort

Anders als Warren Buffett, der in jüngster Zeit in erster Linie in Papiere von Ölgesellschaften (Chevron und Occidental Petroleum) sowie von Finanzdienstleistern (Alleghany Corp.) investiert hat, setzt George Soros trotz des sich bereits abzeichnenden Beginns der US-Zinswende stark auf Wachstumstitel.

Dass auch große Investmentlegenden nicht auf Anhieb ins Schwarze treffen, beweist die gravierendste Entscheidung von George Soros. Der Kauf von Rivian Automotive ist geradezu ein Paradebeispiel dafür, dass auch Starinvestoren nicht immer den richtigen Zeitpunkt treffen. Denn die Aktie des Elektrofahrzeug-Produzenten hat seit Ende 2021 etwa 75 % ihres Wertes eingebüßt.

Dabei muss die Investition in den Elektroautobauer nicht zwangsläufig ein Schlag ins Wasser gewesen sein. Rivian konnte im ersten Quartal 2022 sein selbstgestecktes Produktionsziel zwar nicht erreichen, weil der Autobauer unter dem Chipmangel und anderen Lieferengpässen leidet, die Energiewende ist nun allerdings beschleunigt und kann dem Hersteller mittelfristig in die Karten spielen. Es muss sich natürlich zeigen, ob Rivian gegen Konkurrenten wie Tesla ankommt. Im nächsten Bericht SEC-Bericht von Soros Fund Management wird jedenfalls spannend sein, zu erfahren, wie Soros mit der Position umgegangen ist – ob er einfach nur die Füße stillhielt, ob er reduziert oder im Gegenteil sogar nachgekauft hat.

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Der Microsoft-Gründer und ehemals reichste Mann der Welt, Bill Gates, hat einmal gesagt: „Wenn ich eine feste Vorstellung einer Ziellinie gehabt hätte, hätte ich sie schon vor Jahren überschritten.“ Und obwohl Gates sich bereits 2008 aus dem operativen Geschäft des Unternehmens zurückgezogen hat, gilt diese Aussage im Hinblick auf den Konzern wohl heute noch. Grenzen scheint es für Microsoft nicht zu geben.

Microsoft tanzt auf vielen Hochzeiten

Als weltweit führendes Technologieunternehmen ist Microsoft ein breit diversifizierter Konzern, der eine Reihe von unterschiedlichen Diensten anbietet. Die drei Geschäftsfelder des Technologiegiganten lauten: Productivity and Business Processes, Intelligent Cloud und Personal Computing.

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Productivity and Business Processes umfasst unter anderem Customer-Relationship-Management-Anwendungen (CRM), verschiedene Enterprises-Ressource-Planning-Systeme (ERP) sowie die in aller Welt bekannten Office-Produkte. Außerdem gehören verschiedene Marketing- und IT-Sicherheitslösungen sowie das Karrierenetzwerk LinkedIn dazu.

Herzstück im Segment Intelligent Cloud ist die Cloud-Plattform Azure, ergänzt um verschiedenen Serverprodukte und sonstige Clouddienste.

Personal Computing betreibt die Suchmaschine Bing. Ebenso ist hier die Gaming-Sparte inklusive Xbox integriert. Gerade die Expansion der Gaming-Sparte steht bei Microsoft derzeit im Fokus. Anfang 2022 übernahm der Konzern bekannt, den Spieleentwickler Activision Blizzard übernehmen zu wollen. Der Vorgang soll bis Mitte nächsten Jahres abgeschlossen sein. Microsoft würde mit dieser Übernahme auch Bereich Videospiele global in die Spitzengruppe der Anbieter aufsteigen.

Starkes Wachstum im Geschäftsjahr 2021/22

Vor wenigen Wochen präsentierte Microsoft seine Zahlen für das vierte Quartal sowie das Gesamtjahr 2021/22. (Das Geschäftsjahr des Konzerns dauert vom 1. Juli bis 30.06. ist also gegenüber dem Kalenderjahr um sechs Monate verschoben.)

Im vierten Quartal stieg der Umsatz um 12 %. Der operative Gewinn legte um 8 % zu und das Nettoergebnis wuchs um 2 %. Gegenüber den Vorquartalen und dem Vorjahr hat sich das Wachstum zwar abgeschwächt, dies ist aber zu einem Großteil auf Währungseffekte zurückzuführen. Zu konstanten Wechselkursen wären Umsatz und operativer Gewinn mit einer Rate von 16 bzw. 14 % gestiegen und der Nettogewinn hätte 8 % zugelegt. Zudem wirkten sich die erneuten Lockdowns in China auf das Ergebnis aus.

Im Gesamtjahr 2021/22 kletterte der Umsatz um 18 % (zu konstanten Wechselkursen +19 %). Operativer Gewinn und Nettoergebnis warten mit einem Wachstum von 19 bzw. 15 % auf.

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Microsoft Azure auf dem Weg zur Nr. 1

Der Cloudmarkt wird von drei Tech-Giganten dominiert. Noch ist Amazon die Nr. 1. Laut Statista verfügte Amazon Web Services (AWS) im zweiten Quartal 2022 über einen Marktanteil von 34 %. Microsoft rangiert mit einem Marktanteil von 21 % auf dem Vize-Thron. Allerdings wird der Abstand zur Nummer 1 kleiner. Microsoft Azure weist im Vergleich zur Konkurrenz das derzeit stärkste Wachstum auf.

Während die Cloud-Umsätze von Microsoft im zweiten Quartal 2022 um 40 % zulegen konnten, gelang Amazon Web Services „nur“ ein Wachstum von 33 %. Selbst Google Cloud, die Cloudsparte von Alphabet (+36 %) konnte stärker zulegen als der Branchenprimus.

Eine deutliche Ansage an die Wettbewerber ist auch, dass Microsoft Azure unter den Fortune-500-Unternehmen eine Marktdurchdringung von 95 % erreicht. Dies ist laut der Konzernleitung darauf zurückzuführen, dass Microsoft seit geraumer Zeit seinen Großkunden intelligente Hybridlösungen in Sachen Cloud bereitstellt. Diesen Vorteil nutzt Microsoft, um die Preise der Google Cloud und AWS zu unterbieten. So entscheiden sich immer mehr Unternehmenskunden für Azure und werden dadurch langfristig im Ökosystem von Microsoft gehalten.

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Neue Partnerschaften mit Unity und Verbund

Unternehmen, die sich für eine Cloud-Struktur von Microsoft entscheiden bleiben in der Regel dauerhaft dabei. Jeder neue Firmenkunde, den Microsoft in diesem Bereich an Land zieht, bedeutet damit langfristig wiederkehrende Einnahmen.

Gerade gab Microsoft neue Partnerschaften mit dem Spieleentwickler Unity Technologies und dem österreichischen Versorger Verbund bekannt. Unity nutzt künftig die Cloud-Plattform Azure für die Erstellung von 3D-Echtzeit-Erfahrungen. Die erstellten Inhalte sollen zudem auf einem vereinfachten Weg für Xbox-Konsolen und den PC veröffentlicht werden. Die Partnerschaft soll die Dienste von Unity global zugänglich machen und für Entwickler unter anderem den Workflow verbessern.

Bei der Zusammenarbeit mit Verbund geht es darum, gemeinsam innovative und nachhaltige Lösungen für die Energiebranche zu identifizieren, die unter anderem auf Cloud-Computing-Technologien, künstlicher Intelligenz, dem Internet of Things (IoT), Big Data und Mixed Reality basieren.

Microsoft wiederum kann dank der Zusammenarbeit auf Grünstrom von Verbund setzen. Das Unternehmen möchte bis 2030 den weltweiten Energiebedarf der eigenen Rechenzentren vollständig aus nachhaltigen erneuerbaren Quellen beziehen und setzt nun ein erstes Zeichen mit der Verbund Grünstromlieferung für das erste Microsoft Datacenter in Österreich.

Auch in Zukunft sind wir uns jedenfalls sicher, dass dem Geschäft von Microsoft keine Grenzen gesetzt sind. Dies macht Microsoft für uns zu einem spannenden Dauerinvestments. Wer in seinem Portfolio den Bereich Big Tech noch untergewichtet hat, sollte zumindest über die Aktie nachdenken.

Auf gute Investments

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Ihre Kerstin Franzisi

Chefredakteurin Der Privatinvestor

Auf den Bühnen der Welt wird wieder gespielt. Das haben nach einer langen Zeit pandemiebedingter Auszeiten wohl mittlerweile die meisten in diesem Jahr schon mindestens einmal genossen. Am 24.08.2022 veröffentlichte CTS Eventim, der größte Konzertveranstalter und Ticketverkäufer in Europa, seine Zahlen zum zweiten Quartal. Diese jedenfalls sprechen eine deutliche Sprache: CTS Eventim hat sämtliche Erwartungen getoppt und mit dem ersten Halbjahr 2022 sogar den entsprechenden Vor-Corona-Zeitraum im Jahr 2019 übertroffen.

In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres erzielte CTS Eventim knapp über 734 Mio. EUR Umsatz. Das ist mehr als elfmal so viel wie in der ersten Hälfte des Lockdown-Jahres 2021 (65,3 Mio. EUR waren es hier). Insgesamt erwirtschaftete der Konzern 2021 vor dem Hintergrund von Verboten und Einschränkungen von Veranstaltungen durch die Corona-Pandemie einen Umsatz von 407,8 Mio. EUR. Im Jahr 2019, also vor Ausbruch der Pandemie, betrug der Umsatz mehr als 1,4 Mrd. EUR. Mehr als die Hälfte davon ist im laufenden Jahr schon erreicht (der Umsatz in der ersten Jahreshälfte 2019 lag bei 696,6 Mio. EUR). Man kann also mit Fug und Recht sagen, dass CTS Eventim wieder richtig auf Betriebstemperatur ist.

Geschäftsmodell: Umsatzmaschine

Das Geschäftsmodell von CTS Eventim ist atemberaubend in Bezug auf Umsätze und Cashflows. Sie kennen es vielleicht aus eigener Erfahrung oder haben es schon mal gelesen: Es gibt Veranstaltungen, die sind schon nach nur wenigen Stunden ausverkauft. Als Europas führender Ticketanbieter, über den der Verkauf in den meisten Fällen abgewickelt wird, generiert also auch CTS Eventim binnen kürzester Zeit gigantische Umsätze (die Grenze von 1 Mrd. EUR wurde bereits 2017 erstmalig überschritten). Wie hoch genau der Anteil am Ticketpreis ist, der bei der Eventim-Gruppe hängenbleibt, ist zwar ein vom Unternehmen bis heute wohl gehütetes Geheimnis, ein Anteil von bis zu 10 % ist aber durchaus denkbar. Im Segment Ticketing lag der Umsatz in der ersten Jahreshälfte 2022 bei 201,5 Mio. EUR.

Neben dem Ticketing generiert das Unternehmen große Umsätze im Segment Live Entertainment. Hier agiert CTS Eventim als Veranstalter von großen Festivals wie beispielsweise Rock am Ring, Rock im Park, Hurricane oder Southside. Dabei tritt der Konzern oft gar nicht namentlich in Erscheinung. Der nach außen auftretendem Veranstalter ist häufig eine Tochtergesellschaft. Außerdem ist der Konzern europaweit als Betreiber von sehr gefragten Eventhallen wie etwa die Kölner LANXESS Arena, die K.B. Hallen in Kopenhagen, die Berliner Waldbühne und das EVENTIM Apollo in London involviert. Im Segment Live Entertainment stieg der Umsatz in den ersten sechs Monaten 2022 auf 541,5 Mio. EUR (im Vergleich: die ersten 6 Monate 2021 brachten nur 18,3 Mio. EUR ein!) und lag damit klar über dem Vergleichszeitraum 2019 mit 505 Mio. EUR.

Viel Musik im ersten Halbjahr

„Der kraftvolle Neustart von Kulturveranstaltungen und Live Events macht uns sehr optimistisch, dass für unsere Branche nach über zwei sehr schwierigen Jahren nun endlich der Wendepunkt zum Besseren erreicht ist“, kommentierte Konzernchef Klaus-Peter Schulenberg das Zwischenergebnis zum ersten Halbjahr am 24.08. in München.

Doch bei aller Euphorie über das gelungene Wiederaufleben des gesamten Veranstaltungsbetriebs nach Ende der europaweiten Lockdowns: Es bestehen weiterhin Unsicherheiten mit Blick auf den weiteren Jahresverlauf. Aus diesem Grund hat das Management von CTS Eventim auch keine Prognose für das Gesamtjahr abgegeben. Inflation und deutlich gestiegene Kostenstrukturen, Fachkräftemangel sowie drohende Energieknappheit sind bremsende Faktoren, die in ihrem Ausmaß, Stand heute, kaum zu beziffern sind. Dazu kommt die komplette Unvorhersehbarkeit bezüglich einer neuen Corona-Welle im Herbst mit all ihren potenziellen Einschränkungen für die durch die letzten zwei Jahre stark gebeutelte Veranstaltungsbranche. Deshalb hält sich CTS Eventim mit konkreten Ausblicken zurück, auch wenn seit Frühling dieses Jahres der Veranstaltungsbetrieb wieder ohne wesentliche Einschränkungen ablaufen konnte.

Ungebrochener Expansionskurs – auch während der Krise

Auch wenn das Geschäft kurzfristig aufgrund äußerlicher Faktoren beeinflusst werden könnte, langfristig sind die Perspektiven intakt.

CTS Eventim hat sich seine starke Marktpräsenz und seine führende Position in Europa über die Jahre durch eine intelligente Expansionsstrategie aufgebaut. Auf der einen Seite hat sich der Konzern immer wieder andere größere oder auch kleinere Konzertveranstalter einverleibt beziehungsweise Beteiligungen an umsatzstarken Locations erreicht. Mit dem Bau der größten Multifunktionsarena in Italien fügt CTS Eventim seinem Portfolio eine weitere Bühne für Großveranstaltungen aller Art hinzu.

Das Unternehmen hat den Bau der MSG Arena, die gerade in Mailand entsteht, übernommen und wird auch diese Multifunktionshalle künftig betreiben. Sie soll 2025 ihre Türen öffnen. Das Außengelände ist mehr als 10.000 Quadratmeter groß und kann für großangelegte Open-Air-Veranstaltungen genutzt werden. In der Halle selbst sollen 16.000 Menschen Platz finden. Ein Mega-Event ist jetzt schon mal sicher. 2026 ist dort die Austragung der Olympischen Winterspiele geplant.

Die zweite „Expansionssäule“ ist das Ticketing – ob angeschlossen an eigene Veranstaltungen und Locations oder davon losgelöst. Kaum ein Veranstalter kommt am Branchengiganten CTS Eventim vorbei, wenn es darum geht, Tickets für größere Veranstaltungen effektiv an das Publikum zu verkaufen. Im Gegenteil: Viele Akteure gehen sogar exklusive Partnerschaften ein. Die jüngste: Die Rudolf Weber-ARENA in Oberhausen ist seit dem 16. August 2022 offizieller Ticketing-Partner von CTS Eventim.

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Wachstum durch intelligentes Ticketing

Auf dem Gebiet Ticketing punktet CTS Eventim neben seiner mächtigen Marktposition auch durch clevere Innovationen wie den neuen fälschungssicheren Digital-Tickets, dem sogenannten Eventim.Pass. Diese Tickets können ausschließlich mit der zugehören Eventim.App auf dem Smartphone erworben und abgerufen werden. Die Tickets werden in der App gespeichert, der für die Einlasskontrolle erforderliche QR-Code bleibt dabei aber zunächst unsichtbar. Dieser wird erst kurz vor Veranstaltungstermin angezeigt. Damit sind die Tickets fälschungssicher.

Die neue Tickettechnologie hat aber insbesondere für CTS Eventim noch einen weiteren Vorteil. Diese Tickets können ausschließlich auf dem konzerneigenen Zweitmarkt fanSALE weiterverkauft werden. Damit stärkt das Unternehmen seine diesbezügliche Position deutlich. Bisher testet CTS Eventim diese neue Ticket-Generation bei ausgewählten Veranstaltungen. Wenn der Konzern seinen Ticketverkauf irgendwann komplett auf den neuen Eventim.Pass umstellt, kontrolliert der Anbieter den Zweitmarkt bei allen Tickets, die über seine Plattformen laufen, vollständig.

Ticket-Software für Olympische Spiele 2024

Im Ticketing-Bereich konnte CTS Eventim noch einen weiteren hochkaratigen Deal abschließen: CTS Eventim soll gemeinsam mit Partnern die Ticket-Software und verbundene Dienstleistungen für die Olympischen und Paralympischen Spiele in Paris 2024 liefern. Das Konsortium aus dem Gemeinschaftsunternehmen mit der französischen Fnac Darty Gruppe namens France Billet und Orange Business Service habe einen entsprechenden Vertrag unterschrieben. Aus dem Vorhaben erwartet der Vorstand von CTS Eventim einen Umsatz in zweistelliger Millionenhöhe. Der Vertrag betrifft zunächst die für 2024 in Paris geplanten Sommerspiele. Im besten Falle könnte sich hieraus jedoch eine langfristige Kooperation mit dem Internationalen Olympischen Komitee entwickeln.

Gute Aussichten trotz Unwägbarkeiten für die Branche

CTS Eventim hat in der Krise gezeigt, wie stabil der Konzern ist und stetig weiter nach vorne gearbeitet. Die aktuellen Zahlen der ersten sechs Monate des laufenden Jahres zeigen eindrucksvoll, wie schnell der Konzern wieder auf der Überholspur sein kann. Die Vorsicht, mit der das Management den weiteren Jahresverlauf einordnet, spricht dabei nur für die vernünftige Perspektive der Konzernleitung: Nach zwei Jahren Quasi-Stillstand einer gesamten Branche und inmitten der Herausforderungen des aktuellen Weltgeschehens darf man zugestehen, nicht per Kristallkugel in die Zukunft sehen zu können.

Nichtsdestotrotz sind die Weichen gestellt, sodass es je nach Beeinträchtigungsgrad im Stile des ersten Halbjahres weitergehen kann. Und dass der Konzern auch Krise kann, hat er in den letzten Jahren mehr als bewiesen.

An der Börse wird dies recht volatil beurteilt. Wenn man sich das letzte Jahr anschaut, sieht man starke Kursschwankungen. Von seinem letzten Hoch bei 67,70 EUR im April dieses Jahres ist der Kurs der Aktie bis Auf 53 EUR am 22.08. gefallen. Die starken Halbjahreszahlen vom 24.08. ließen den Kurs in der direkten Folge bis auf 57,60 EUR steigen. Seitdem schwankt er leicht wieder nach unten. Aktuell liegt der Titel bei 54,30 EUR (Stand: 29.08.).

Wie sich die genannten Unwägbarkeiten für die Veranstaltungsbranche – und für CTS Eventim insbesondere – darstellen werden, weiß keiner genau. In jedem Fall haben wir mit CTS Eventim ein Unternehmen, dass für jegliches Szenario mehr als gut aufgestellt ist.

Ihre Kerstin Franzisi

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Chefredakteurin | Der Privatinvestor

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Neben Warren Buffett gilt George Soros als einer der renommiertesten Investoren der Welt. Seine Soros Fund Management, LLC ist eine private US-Investment-Management-Firma, die mittlerweile als Family Office geführt wird, nachdem sie lange Zeit als Hedgefonds strukturiert war.

Der in Budapest geborene George Soros gründete seine Soros Fund Management bereits 1970. Vorher arbeitete er bei der deutschstämmigen Fondsgesellschaft Arnhold und S. Bleichröder in New York. Soros Fund Management ist einer der wichtigsten Berater der US-Fondsgesellschaft Quantum Group of Funds. Aktuell weist das Portfolio der Gesellschaft einen Gesamtwert von rund 6,5 Mrd. USD aus.

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Zur Investment-Legende wurde George Soros als er 1992 für einen Quantum-Hedgefonds auf dem Devisenmarkt eine Wette gegen das britische Pfund (GBP) gewann, die dem Finanzprodukt innerhalb einer Woche einen Gewinn von 1,8 Mrd. USD bescherte.

George Soros zählt laut Ranking der “Forbes 400”-Liste aus dem Jahr 2021 mit einem Nettovermögen von etwa 8,6 Mrd. USD zu den zehn reichsten Hedgefonds-Managern der Welt. Obwohl er offiziell keine Investitionen von Klienten mehr verwaltet, aber noch Investitionen über seinen Familien-Fonds tätigt, lohnt ein Blick auf dessen Portfolio und die jüngsten Aktivitäten bzw. Veränderungen.

Wie jeder Investor, dessen Vermögen 100 Mio. USD übersteigt, muss auch George Soros der US-Börsenaufsicht SEC vierteljährlich Veränderungen hinsichtlich des eigenen Portfolios melden. Die Publikation gelangt nur mit einiger Verzögerung an die Öffentlichkeit. Vor einigen Wochen berichtete die SEC über die Aktivitäten von Soros Fund Management aus dem vierten Quartal 2021. Die jüngsten Transaktionen im Hinblick auf die fünf größten Positionen von Soros Fund Management sind dabei besonders interessant. Seine Strategie ist anders, als die von Warren Buffett.

Die Top-Five im Soros-Portfolio

5. Platz: Amazon

Mit einer Gewichtung von 3,7 % (Stand: 31.12.2021) bleibt Amazon die fünftgrößte Position im Portfolio von Soros Fund Management. Den Bestand hat Soros allerdings um 17.560 Aktien auf 74.401 Anteilsscheine reduziert. Aktuell (Stand: 19.05.2022) weisen die im Portfolio verblieben Amazon-Papiere einen Wert von rund 160 Mio. USD auf.

4. Platz: IHS Markit (mittlerweile mit S&P Global fusioniert)

Mittlerweile (seit Februar 2022) hat IHS Market mit S&P Global Inc. fusioniert. IHS-Aktien sind deshalb mittlerweile in S&P Global-Aktien aufgegangen. Doch noch im vierten Quartal 2021, also Monate vor der Fusion, stockte Soros sein Engagement in den Daten- und Informationsdienstleister IHS Markit auf. Der Starinvestor kaufte im Schlussquartal 2021 für seinen Familienfonds 506.025 Anteile zu dem bestehenden Aktienpaket hinzu. Insgesamt hielt Soros Fund Management per 31.12.2021 fast drei Millionen Papiere. Die Gewichtung im Portfolio betrug 5,8 %.

3. Platz: D. R. Horton

R. Horton ist ein US-Bauunternehmen, das sich in erster Linie auf die Produktion von Einfamilienhäusern spezialisiert hat. Mit einem Jahresumsatz von ca. 14 Mrd. USD ist D. R. Horton der größte Hausbauer in den Vereinigten Staaten. Soros Fund Management hielt zum Jahreswechsel noch rund 3,6 Millionen D. R. Horton-Aktien, die heute (Stand: 19.05.2022) einen Wert von rund 243 Mio. USD darstellen. Im Berichtszeitraum hatte Soros sein Aktienpaket um 693.875 Papiere verringert, so dass das Investment nunmehr im gesamten Portfolio von Soros Fund Management mit 5,8 % gewichtet ist.

2. Platz: Liberty Broadband

Noch Mitte 2021 war der US-Telekommunikationsdienstleister Liberty Broadband die größte Position im Portfolio von Soros Fund Management. Im Berichtszeitraum verkaufte der Starinvestor allerdings mehr als 652.175 Aktien. Das bedeutete eine Reduzierung des Investments an dem Kabeldienstleistungsunternehmen um 17 % innerhalb des Familienfonds. Trotzdem machten die verbliebenen 3.249.893 Broadband-Anteilscheine knapp 7,2 % des gesamten Portfolios von Soros Fund Management aus. Heute (Stand: 19.05.2022) beträgt Wert der Beteiligung etwa 367 Mio. USD.

1. Platz: Rivian Automotive

Von Null auf 100: Mit dem Kauf von 19.835.761 Anteilen an dem US-Elektroautohersteller im damaligen Wert von über 2 Mrd. USD hat George Soros die einschneidendste Veränderung in seinem Portfolio vollzogen. Interessant ist dabei auch, dass Soros auf einen Börsenneuling setzte, denn Rivian ging erst im November 2021 an die Börse. Zum Jahreswechsel 2021/22 stellte Rivian mit einer Gewichtung von etwa 30 % die mit Abstand größte Position in Soros‘ Portfolio dar. Allzu glücklich dürfte die Investmentlegende damit im Moment nicht sein, denn die Aktie musste in den letzten Monaten ordentlich Federn lassen. Der aktuelle monetäre Gegenwert ((Stand: 19.05.2022) ) dieser Position beträgt etwa 583 Mio. USD.

Nicht alle neue Investitionen lohnen sich sofort

Anders als Warren Buffett, der in jüngster Zeit in erster Linie in Papiere von Ölgesellschaften (Chevron und Occidental Petroleum) sowie von Finanzdienstleistern (Alleghany Corp.) investiert hat, setzt George Soros trotz des sich bereits abzeichnenden Beginns der US-Zinswende stark auf Wachstumstitel.

Dass auch große Investmentlegenden nicht auf Anhieb ins Schwarze treffen, beweist die gravierendste Entscheidung von George Soros. Der Kauf von Rivian Automotive ist geradezu ein Paradebeispiel dafür, dass auch Starinvestoren nicht immer den richtigen Zeitpunkt treffen. Denn die Aktie des Elektrofahrzeug-Produzenten hat seit Ende 2021 etwa 75 % ihres Wertes eingebüßt.

Dabei muss die Investition in den Elektroautobauer nicht zwangsläufig ein Schlag ins Wasser gewesen sein. Rivian konnte im ersten Quartal 2022 sein selbstgestecktes Produktionsziel zwar nicht erreichen, weil der Autobauer unter dem Chipmangel und anderen Lieferengpässen leidet, die Energiewende ist nun allerdings beschleunigt und kann dem Hersteller mittelfristig in die Karten spielen. Es muss sich natürlich zeigen, ob Rivian gegen Konkurrenten wie Tesla ankommt. Im nächsten Bericht SEC-Bericht von Soros Fund Management wird jedenfalls spannend sein, zu erfahren, wie Soros mit der Position umgegangen ist – ob er einfach nur die Füße stillhielt, ob er reduziert oder im Gegenteil sogar nachgekauft hat.

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In stürmischen (Börsen-)Zeiten suchen Anleger noch mehr als sonst nach möglichst krisenfesten Anlagemöglichkeiten. Speziell vor dem Hintergrund der aktuellen Inflationsraten (Deutschland 7,4 %, USA 8,4 %) liegen die Vorteile Dividenden-Aktien auf der Hand. Dazu haben wir bereits letzte Woche geschrieben. Dividenden helfen nicht nur, der Inflation entgegenzuwirken. Anders als Aktienkurse, die stark schwanken können, sorgen Dividenden für relativ stabile passive Einkommen.

Insbesondere die Hersteller von täglichen Verbrauchsgütern haben im Dividendenadel einen festen Stand. Da wären beispielsweise Coca-Cola und Procter & Gamble. Der Erfinder der braunen Zuckerbrause erhöht seine Dividende seit 60 Jahren ausnahmslos jedes Jahr. Bei Procter & Gamble sind es sogar schon 66 Jahre. Auch Colgate-Palmolive ist Mitglied in der Liga der Dividendenaristokraten.

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Aus dem Badezimmer- und Küchenschrank nicht mehr wegzudenken.

Colgate-Palmolive ist ein Unternehmen, das in Sachen Grundbedarf kaum wegzudenken ist. Der Hersteller von Zahnpflegeprodukten und Spülmittel ist in über 200 Ländern aktiv. Dank seiner vielen Marken wie Meridol, Colgate, Ajax, Elmex, Palmolive, Softlan etc. ist Colgate-Palmolive heute in nahezu jedem Haushalt vertreten – sehr wahrscheinlich auch bei Ihnen.

Quelle: colatepalmolive.com

Die Produkte werden täglich benutzt und verbraucht. Wiederkauf ist vorprogrammiert. Was Umsätze und Cashflows betrifft, steht Colgate-Palmolive deshalb auf sehr sicheren Beinen. Für Aktionäre können deshalb auch die Dividenden sprudeln.

60 Jahre Dividendensteigerung

Heute, am 13. Mai 2022, war es wieder so weit. Colgate-Palmolive schüttete je Aktie eine Quartalsdividende in Höhe von 0,47 USD aus. Die Dividende wurde dabei um 4,4 % angehoben. Auf das Gesamtjahr hochgerechnet gibt es im Moment somit 1,88 USD je Aktie. Dies entspricht beim derzeitigen Kurs von 77,04 USD (Stand: 13.05.2022) einer Dividendenrendite von immerhin 2,4 %. Vor dem Hintergrund der aktuellen Inflationsraten mag dies wenig beeindruckend wirken, sehr beeindruckend ist dafür die Dividendenhistorie.

Die erste Ausschüttung nahm Colgate-Palmolive 1895 vor. Seitdem und damit seit 128 Jahren mussten Aktionäre kein einziges Jahr darauf verzichten. Die letzten 60 Jahre steigerte der Konzern die Dividenden ausnahmslos jedes Jahr. Wir können uns damit auch künftigen Steigerungen sehr sicher sein.

Typisch für US-Konzerne schüttet auch Colgate-Palmolive vierteljährlich aus. Nach der Dividende ist somit vor der Dividende. Schon in drei Monaten, also im August, fließt die nächste Dividende.

Gegen jede Krise gefeit

Das Geschäftsmodell von Colgate-Palmolive hat einen entscheidenden Vorteil: die Güter, die das Unternehmen herstellt, zählen zum Grundbedarf. Die Produkte werden daher auch in Krisenzeiten nachgefragt und konsumiert. Umsatzschwankungen zeichnen sich daher kaum ab. Dies war selbst während der Corona-Pandemie nicht der Fall. Statt zu sinken, sind die Umsätze in den Jahren 2020 und 2021 sogar weiter gestiegen. 2020 um 5% und 5,8 %. Insgesamt weist Colgate-Palmolive eine sehr stabile Geschäftsentwicklung auf.

Umsatzwachstum auch in schwierigen Zeiten

Auch in diesem Jahr soll es nach den jüngsten Prognosen gemächlich nach oben gehen. Für das Gesamtjahr 2022 rechnet der Konzern mit einem organischen Umsatzwachstum zwischen 4 und 6 %. Der Nettoumsatz soll zwischen 1 und 4 % zulegen.

Unrealistisch ist dies nicht, wenn wir uns die Zahlen zum ersten Quartal ansehen. Die Gewinne gingen aufgrund der weltweit massiv gestiegenen Rohstoffpreise und Logistikkosten zwar zurück, der Umsatz stieg jedoch nominal um 1,5 %. Das organische Wachstum lag bei 4,0 %. Dies ist auf Preiserhöhungen zurückzuführen. Während das Absatzvolumen leicht nachgab und auch negative Währungseffekte auf den nominalen Umsatz drückten, konnte Colgate-Palmolive seine Verkaufspreise um 5,5 % anheben.

Was den Aktienkurs von Colgate-Palmolive betriff, ist es eher unwahrscheinlich, dass dieser kurzfristig riesige Sprünge hinlegt. Aber genauso ist es eben auch ein abrupter Sinkflug unwahrscheinlich. Das ist es, was den Grundbedarfssektor auszeichnet. Durch das unerschütterliche Geschäftsmodell und seine kontinuierliche Ausschüttungspolitik ist Colgate-Palmolive der Prototyp eines krisenresistenten Dividendentitels.

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Vergangene Woche veröffentlichte Amazon neue Zahlen. Die Reaktion an der Börse war eindeutig: die Aktie gab daraufhin zweitweise um 10% nach. Schon in den Wochen zu Woche hatte die Aktie korrigiert. Auf Monatssicht büßte der größte Online-Händler der Welt ein Viertel seiner vorherigen Marktkapitalisierung ein.

Ist Amazon nun einen Kauf wert? Einerseits waren die jüngsten Zahlen ernüchternd. Der Umsatz wuchs nur mit einer Rate von 7 %. Das ist nicht das, was wir von dem Internetriesen gewohnt sind. In der Corona-Pandemie präsentierte der Konzern Wachstumsraten von 40 bis 50%. Eine jetzige Abschreibung in Milliardenhöhe auf die Beteiligung am E-Mobilitätsunternehmen Rivian sorgte zudem für einen Quartalsverlust in Höhe von 3,8 Mrd. USD.

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Andererseits, wenn Sie sich überlegen, welche Unternehmen voraussichtlich in zehn Jahren noch eine dominierende Position haben werden, so gehört Amazon wahrscheinlich dazu. Der Konzern hat sich mit all seinen Produkten und Dienstleistungen in (fast) alle Bereiche unseres Lebens derart festgesetzt, dass sich viele von uns ein Leben ohne Amazon nur schwer vorstellen können.

Es lässt sich nicht abstreiten: im Online-Handel mehren sich aktuell die Herausforderungen. Da wären unter anderem unterbrochene Lieferketten, steigende Preise und höhere Logistikkosten. Doch überlegen Sie: Wen treffen diese Herausforderungen stärker – den Giganten Amazon oder zum Beispiel den stationären Einzelhandel, der oft wesentlich höhere Logistik- und Lagerkosten hat?

Zudem hat Amazon reagiert. Der Konzern konnte es sich erlauben, seinen Handelspartnern einen Zuschlag von 5 % zu berechnen. Und mit seiner neu gegründeten Logistik-Sparte setzt der Konzern noch einen obendrauf. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass Amazon künftig selbst ordentlich im Frachtgeschäft mitmischen wird. (Siehe auch unser Blog-Beitrag „Amazon: die Expansion geht weiter“).

Gleichzeitig stiegen die Werbeeinnahmen von Amazon um 23 % und die Einnahmen aus der Sparte Web Service (Cloud) legten um sehr gute 36,5 % zu. Der Konzern wächst somit in wichtigen Segmenten weiterhin schnell.

Sollten man jetzt also einsteigen oder nachkaufen? Diese Frage kann jeder Anleger nur für sich selbst beantworten. Trotz Korrektur ist Amazon derzeit alles andere als ein Schnäppchen. Ich persönlich halte Amazon-Aktien, die ich teilweise sogar etwas teurer als zum aktuellen Kurs gekauft habe. Die jetzt begonnen Korrektur kann morgen vorbei sein – oder sich auch noch eine Weilte fortsetzen, wenn die Börse das zukünftige Wachstum dauerhaft niedriger bewertet. Aber das Unternehmen wird auch in zehn Jahren aller Voraussicht nach eine wichtige Rolle spielen.

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Im Interview mit dem Sachbuchautor und Bitcoin-Befürworter Marc Friedrich diskutiert der Ökonom und Fondsmanager Prof. Dr. Max Otte erfolgreiche Anlagestrategien, vor allem die Frage, ob Kryptowährungen wie Bitcoin eine Alternative zu zentralen Währungssystemen sein können.

Friedrichs zentrale These ist, dass sich Bitcoin als weltweites, dezentrales Zahlungsmittel etablieren könnte. Der Value-Investor Max Otte hält dagegen. Er äußert sich zurückhaltend, was volatile Anlageformen angeht, obwohl auch Growth-Investments wie Apple, Amazon oder Google in seinen Portfolios zu finden sind. Zudem erreicht Bitcoin mit einer Marktkapitalisierung von etwa 1,5 Billionen USD nur ungefähr den Wert eines der führenden Tech-Konzerne. Apple notiert sogar deutlich darüber.

Nachhaltiger Trend als vorrangiges Investitionsziel

Für Max Otte ist eines der wichtigsten Kriterien bei seinen Geldanlagen, ob das für ihn infrage kommende Investitionsziel einen nachhaltigen Trend aufweist. Diesen sieht er nicht unbedingt bei Kryptowährungen wie Bitcoin.

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Marc Friedrich hingegen gibt zu bedenken, dass es Bitcoin schon seit etwa zwölf Jahren gibt, obgleich Krypto-Anleger dabei auch eine ganze Reihe von Hausse- und Baisse-Phasen durchlebt haben.

Max Otte führt in seiner Argumentation außerdem an, dass die Qualität eines Währungssystems viel über die Qualität des zugrundeliegenden Rechtssystems aussagt. Für ihn gehört eine stabile, relativ inflationssichere Währung zu den primären öffentlichen Gütern, so wie die innere und äußere Sicherheit, eine soziale Grundversorgung oder Wissenschaft und Bildung. Otte ist der Auffassung,  dass wir mit der Abschaffung der D-Mark unser bewährtes zentrales Geldsystem aufgegeben haben. Folglich komme es immer wieder zu Inflationierungen.

Warum also nicht Bitcoin?

Friedrich hakt nach. Er möchte wissen, welche Argumente gegen ein Engagement in Kryptowährungen sprechen. Otte stellt klar, dass er nicht pauschal die Kryptos schlecht machen will. Allerdings gibt er zu bedenken, dass dezentrale Systeme wie die digitalen Währungen generell den großen Nachteil aufweisen, dass sie immer irgendwann von einem zentralen System übernommen bzw. gekapert werden. Darin sieht der Fondsmanager eines der größten Probleme hinsichtlich der Nachhaltigkeit von Bitcoin.

Ganz konkret beschreibt Otte ein mögliches Szenario, in dem Staaten bzw. deren Notenbanken durch Eingriffe wie Verbote, Steuern oder Gebühren die Funktionalität der Kryptos einschränken könnten. Als Beispiel nennt er die wiederholten Sanktionen der chinesischen Regierung im Hinblick auf Bitcoin.

Marc Friedrich: Verfechter von Bitcoin

Friedrich widerspricht und betont, dass Menschen in den westlichen, demokratisch geprägten Nationen derartige Eingriffe des Staates weniger tolerieren würden, auch wenn sich dies im Verlauf der Corona-Pandemie teilweise anders dargestellt habe. Hierin stimmen er und Max Otte überein.

Dennoch hält Friedrich Bitcoin für „die größte Revolution aller Zeiten“, so auch der Titel seines in diesem Interview angekündigten neuen Buches. Der Autor beschreibt Bitcoin als „einzige Chance, die wir haben, um ein besseres, faireres, transparenteres Geldsystem zu implementieren, was wirklich den Menschen hilft …“.

Darüber hinaus vertritt Friedrich die Auffassung, dass zentrale, staatlich installierte Währungssysteme (Friedrich nennt sie ausdrücklich Fiat-Betrugssysteme) menschliche Gesellschaften spalten und verarmen lassen. In Zeiten des Umbruchs – wie gerade jetzt – biete sich mit Bitcoin die Chance aus dem ausufernden Kreislauf digitaler Überwachung auszubrechen.

Übereinstimmung bei der Einschätzung der aktuellen Situation

Im Verlaufe der Diskussion ergibt sich aber auch eine Schnittmenge zwischen den unterschiedlichen Auffassungen: Otte und Friedrich stimmen beide zu, dass Staaten und große Tech-Konzerne die Pandemie mit dem Ziel genutzt haben, die digitale Überwachung der Bürger zu forcieren. Und das nicht nur in China. Im Unterschied zu Friedrich betrachtet Otte digitale Währungen jedoch – und das ist ein wichtiger Unterschied – als weiteren Schritt in diese Richtung.

Dem widerspricht Friedrich. Er führt an, dass dieser Einwand zwar für (wie beispielsweise von der in der Schweiz geplanten digitalen Franken) von den Notenbanken herausgegebene Kryptowährungen gelte – nicht aber für Bitcoin. Bitcoin als dezentrales Geldsystem könne nicht zur Überwachung oder Beobachtung missbraucht werden.

Fazit: Die Zweifel bleiben

 Am Ende des Interviews zeigt sich Prof. Otte nicht komplett überzeugt von der Kryptowährung Bitcoin. Friedrich kann in dem intensiven Gespräch die politische Argumentation von Max Otte im Hinblick auf Kryptowährungen nur teilweise entkräften. Otte verspricht Marc Friedrich, sich weiter mit dem Thema zu beschäftigen und die Diskussion zu einem späteren Zeitpunkt fortzusetzen.

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Wie etliche Tech-Werte hat auch die Aktie von Bechtle in den Monaten spürbar korrigiert. Auf Sicht der letzten sechs Monate büßte das Unternehmen rund ein Viertel seiner Marktkapitalisierung ein. Für Investoren, die sich langfristig an dem führenden IT-Dienstleister der DACH-Region beteiligen wollen, eröffnet dies Chancen. Operativ könnte es Bechtle im Moment nicht besser gehen. Seinen Umsatz konnte das Unternehmen im vergangenen Jahr um über 5 % auf 5,31 Mrd. EUR steigern. Und die die Nachfragesituation ist mehr als intakt: Der Auftragsbestand liegt mit 1,8 Mrd. EUR auf einem historischen Höchststand (zum 31. Dezember 2021) und damit 80 % über dem Vorjahr.

Der IT-Spezialist Bechtle besetzt mit seiner Kombination aus Direktvertrieb von IT-Produkten mit umfassenden Systemhausdienstleistungen eine clevere Schnittstelle. Die digitale Transformation mit all ihren Hürden und Herausforderungen selbst in die Hand zu nehmen, fällt nämlich vielen Firmen schwer. Das Angebot an Hard- und Softwarestrukturen in Verbindung mit Cloud- oder Hybridlösungen ist gigantisch. Gerade für mittlere und kleinere Unternehmen, die keine IT-Abteilung „inhouse“ haben, ist dies eine große Aufgabe.

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Genau hier hat sich Bechtle als Dienstleister positioniert. Das in Neckarsulm 1983 gegründete Unternehmen bietet Firmen und öffentlichen Einrichtungen die gesamte Palette an IT-Infrastrukturdienstleistungen an, die im heutigen Arbeitsumfeld benötigt werden. Mit mehr als 80 IT-Systemhäusern in Deutschland, Österreich und der Schweiz ist Bechtle der größte Anbieter in der DACH-Region und zählt zu den führenden IT-Unternehmen in Europa. Mit seinen Handelsgesellschaften ist das Unternehmen außerdem auch im Bereich Hard- und Softwarehandel in 14 Ländern Europas präsent. Das Geschäft von Bechtle gliedert sich dabei in zwei Groß-Segmente: IT-Systemhaus & Managed Services und IT-E-Commerce.

Zwei Bereiche aus einer Hand

Das Leistungsangebot von Bechtle im Segment IT-Systemhaus & Managed Services umfasst die gesamte Wertschöpfungskette der IT (Digitalisierung, Cloud, IT-Security, Modern Workplace, IT-as-a-Service, etc.). Ein entscheidender Wettbewerbsvorteil ist, dass Bechtle seinen über 70.000 Kunden auf diese Weise ein lückenloses und herstellerunabhängiges Angebot rund um IT-Infrastruktur und IT-Betrieb aus einer Hand bieten kann. Durch die individuelle Zusammenstellung eines Angebots – bestehend aus unterschiedlichen, miteinander verknüpften Dienstleistungen und frei wählbaren Servicelevels – ist Bechtle in der Lage, für jeden Kunden eine passgenaue Lösung zu erarbeiten.

Im Bereich IT-E-Commerce bietet Bechtle seinen Kunden mit rund 40.000 Produkten im Onlineshop – von Hardware über Standardsoftware bis zu Peripherieartikeln – ein vollumfängliches Angebot rund um IT-Infrastrukturen. Dabei geht persönliche Beratung Hand in Hand mit effizienten Prozessen und schlanken Abläufen der Bestellabwicklung. Als Schnittstelle zwischen Anbietern von IT-Lösungen und Firmen, die diese benötigen, schafft Bechtle auf diese Weise eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Für Hersteller wie Microsoft oder Cisco wäre es viel zu aufwendig, jedes Kleinunternehmen als Kunde direkt zu beraten und zu betreuen. Für die Kunden wiederum wäre es zu aufwendig, mit jedem Anbieter separat zu verhandeln.

Trend zum „Abo-Modell“

Getrieben durch die digitale Transformation befindet sich der Markt für IT-Lösungen und -Services in einem großen Wandel. Neben den klassischen Geschäftsfeldern gewinnen zunehmend verbrauchsgestützte und cloudbasierte Bezugsmodelle an Bedeutung. Die Möglichkeit, IT-Infrastruktur und Softwarelösungen als Service zu „mieten“, wird immer mehr wahrgenommen. Folgerichtig geht auch bei Bechtle die Reise mehr und mehr in diese Richtung.

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Das ist auch für den Cashflow interessant, denn im Gegensatz zum klassischen Projektgeschäft bieten sogenannte Managed Services wiederkehrende Umsätze über die gesamte Vertragslaufzeit, die sich in der Regel auf vier bis sechs Jahre beläuft. Aufgrund der üblicherweise größeren Komplexität der angebotenen Leistungen sind in diesem Geschäftsfeld auch tendenziell etwas höhere Margen zu erzielen als im klassischen Projektgeschäft. Das zeigt sich auch in den aktuellen Unternehmensergebnissen.

Wachstumskurs ungebrochen

Die Mitte März veröffentlichten Zahlen für 2021 können sich sehen lassen: Bechtle hat im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 5,31 Mrd. EUR erzielt. Das sind 5,1 % mehr als im Vorjahr. Wem diese Umsatzentwicklung etwas „mau“ vorkommt, dafür gibt es eine Erklärung: Im Jahresabschluss 2021 wurde die Bilanzierungsmethode beim Handel mit Standardsoftwarelizenzen umgestellt. Danach wurden erhebliche Teile der auf diese Geschäfte entfallenden Umsätze nicht mehr komplett, sondern nur noch in Höhe der erzielten Bruttomarge ausgewiesen. Das eigentliche Geschäftsvolumen (dieses stieg um 7,3 % auf 6,25 Mrd. EUR), insbesondere aber der Gewinn des Unternehmens, blieb davon unberührt. Die ausgewiesene Marge stieg dadurch spürbar.

Das Vorsteuerergebnis wuchs um 18,4 % auf 320,5 Mio. EUR. Trotz erheblicher Lieferprobleme in der IT-Industrie konnte Bechtle seinen Erfolgskurs damit fortsetzen. Das Segment IT-Systemhaus erweist sich dabei weiterhin als das umsatz- und margenstärkste. Der Geschäftsbereich, der für 64 % der Konzernumsätze verantwortlich ist, generiert gleichzeitig auch zwei Drittel der operativen Gewinne (EBIT). Wachstumstreiber war aber vor allem das E-Commerce-Segment. Der Umsatz kletterte dort um 14,5 %, auf 1,9 Mrd. EUR. Das Wachstum verteilte sich auf alle 14 Ländermärkte von Bechtle mit besonders guten Ergebnissen in Deutschland, Frankreich und Osteuropa.

Zwölfte Dividendenerhöhung in Folge

Vor dem Hintergrund dieser starken Zahlen schlagen Vorstand und Aufsichtsrat eine Erhöhung der Dividende auf 0,55 EUR je Aktie vor. Dies wäre die zwölfte Erhöhung in Folge, entspräche einer Dividendensteigerung von 22,2 % gegenüber dem Vorjahreswert (0,45 EUR je Aktie) und wäre damit die zwölfte Erhöhung in Folge. Die Ausschüttungsquote liegt, gemessen am Konzernergebnis, bei knapp 30 %. Luft nach oben ist also auch in Sachen Dividende noch gegeben – ohne dass, dies den Wachstumskurs des Unternehmens bremsen würde.

Act local, think global

Der IT-Markt in Europa ist weiterhin stark fragmentiert, das Entfaltungspotenzial für Bechtle damit riesig. Der Fokus liegt also nach wie vor in erster Linie auf dem europäischen Markt. Dies ergibt auch absolut Sinn, da die Expansionsmöglichkeiten dort noch mehr als ausreichend sind. Dennoch hat Bechtle auch eine globale Wachstumsdimension in seine Unternehmensstrategie integriert.

Hierzu initiierte Bechtle bereits im Jahr 2013 die globale IT-Allianz GITA, um Kunden bei internationalen Projekten mit einheitlichen Qualitätsstandards zu unterstützen. Bechtle vertritt darin die Region Europa. Bisher gehörten dem Konsortium noch fünf weitere IT-Dienstleister aus den Regionen USA, Mexiko, Australien, China/Hongkong/Singapur sowie Lateinamerika an.

Mit dem kanadischen IT-Dienstleister Compugen, dem Microsoft-Spezialisten Inova Solutions in der Karibik sowie dem indischen Partner Dynacons wächst das von Bechtle mitgegründete internationale Partnernetzwerk nun um drei weitere erfahrene Mitglieder und baut so seine Marktpräsenz in Nord- und Mittelamerika sowie in Indien weiter aus.

Positiver Ausblick trotz Unsicherheiten

Die gesamtwirtschaftliche Lage war zu Jahresbeginn 2022 für Bechtle grundsätzlich positiv. Allerdings prägen zwei Unsicherheitsfaktoren die aktuelle Situation: der Krieg in der Ukraine mit ungewissen Folgen für die gesamte Weltwirtschaft und die globalen IT-Lieferschwierigkeiten, deren Fortdauer nach wie vor nicht verlässlich abschätzbar ist. Der grundsätzliche Trend und die Notwendigkeit, im Zuge der digitalen Transformation in IT zu investieren, halten jedoch unvermindert an.

Bechtle ist jedenfalls auf dem besten Weg, seine Langfristziele zu erreichen, die sich der Konzern alle zehn Jahre neu für die nächsten zwölf Jahre steckt. Die aktuelle „Vision 2030“, die 2018 aufgestellt wurde, sieht bis zum Jahr 2030 einen Jahresumsatz in Höhe von 10 Mrd. EUR vor. Mit Blick auf die jüngsten Zahlen halten wir das für absolut realistisch.

Mit einem Kurs von 43,92 EUR (Stand: 19.04.2022) ist die Aktie aktuell nicht unbedingt ein Schnäppchen. Dennoch zeigen die Unternehmensentwicklung und das Potenzial für die Zukunft von Bechtle, dass es sich lohnt, diese Firma auf dem Zettel zu haben. Qualität hat eben auch ihren Preis. Und wie schon zu Eingang erwähnt, notiert die Aktie derzeit immerhin rund 25 % günstiger als noch vor einem halben Jahr.

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Das Jahr begann für Apple mit einem Paukenschlag. Der Tech-Gigant aus Cupertino, Kalifornien, erreichte als erster Konzern der Welt eine Marktkapitalisierung von drei Billionen USD. Das ist höher als das Bruttoinlandsprodukt einiger G7-Nationen. Dabei zwang der Chipmangel in der Halbleiterindustrie Apple noch im letzten Jahr, die Produktion von iPhones und iPads zu drosseln. Im Oktober musste die Produktion sogar mehrere Tage ganz stillstehen. Das ausgerechnet in einer Zeit, in der Apple wegen des Weihnachtsgeschäfts normalerweise „hochfährt“.

Insgesamt hat die Knappheit von Halbleiterchips und Mikroprozessoren das ursprünglich angepeilte Produktionsziel für das iPhone 13 von 90 Millionen geplanten Geräten etwa um 10 Millionen Stück reduziert. In der Folge hatte die Aktie des iPhone-Herstellers im Dezember dann auch leicht korrigiert. Seit Jahresauftakt ging es wieder steil bergauf, auch einen erneuten Dip, kurz nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs, hat Apple längst wieder hinter sich gelassen. Bei seiner jüngsten Produktpräsentation stellte Apple vor allem Innovationen und Neuheiten in seiner Computer-Sparte vor. Der Konzern scheint sich auf seine Wurzeln und alten Tugenden zurückzubesinnen. Dies kommt an der Börse offensichtlich gut an.

Kleiner Computer, Riesenleistung

Am 8. März 2022 präsentierte der iPhone-Hersteller auf einer virtuellen Konferenz seine Produktneuheiten. Mit dabei ein neuer Desktop-Computer namens „Mac Studio“. Damit könnte Apple eine neue Ära für stationäre Rechner einleiten. Sperrige Tower, die viel Platz unter oder neben dem Schreibtisch wegnehmen, gehören der neuen Produktlinie zufolge der Vergangenheit an.

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Der Mac Studio ist so kompakt, dass er, wie schon der Mac Mini, problemlos auf dem Schreibtisch Platz hat. Dabei hat „der Kleine“ es in sich. Sowohl die CPU- als auch die GPU-Leistung sind deutlich höher als beim Mac Pro, dem bisher leistungsstärksten Rechner von Apple. Der im Mac Studio verbaute neue „Super-Prozessor“ kommt aus eigener Produktion. Es ist die vierte Chip- beziehungsweise Prozessor-Generation, die Apple selbst entwickelt hat.

Apple mischt die Chip-Branche auf

Der Konzern nennt den neuen, hauseigenen Chip für den Mac StudioM1 Ultra“. Es soll der leistungsstärkste Chip auf dem Markt sein und sämtliche 16-Kern-Prozessoren von Intel & Co. in den Schatten stellen. Für den M1 Ultra werden zwei kleinere M1-Max-Chips mit einer ebenfalls bei Apple entwickelten Verbindungstechnologie zusammengeschaltet.

Letzteres ist ein klarer Schlag gegen den Chip-Primus Intel. Dieser ist nämlich besonders stolz auf seine sogenannten „Packaging-Techniken“, mit denen Teile von Prozessoren verbunden werden. Apple stellt seine Mac-Computer gerade von Intel-Prozessoren auf Chips aus eigener Entwicklung um. Damit kann der Konzern von einer gemeinsamen technischen Basis bei seinen Geräten von iPhone über iPad bis hin zum Mac profitieren.

Wenn der M1 Max und der M1 Ultra tatsächlich so leistungsstark sind, wie der Konzern es gerade verspricht, führt er damit nicht nur die alten Hasen der Halbleiterbranche vor. Auch PC-Hersteller wie HP, Lenovo oder Microsoft tun gut daran, ihren Wettbewerber aufmerksam zu beäugen. Jedenfalls scheint Apple an seinem Ursprungsgeschäft, mit dem einst in einer Garage im kalifornischen Los Altos alles begann, wieder richtig Gefallen zu finden. Und die nächste Innovation für diesen Markt kündigt sich bereits an.

Nach „klein“ kommt „weg“

So klein der neue Mac Studio auch bereits ist, eine neue Patentanmeldung deutet darauf hin, dass Apple an einem Rechner tüftelt, der gar keinen Platz mehr auf dem Schreibtisch einnimmt. Den eingereichten Plänen zufolge soll der Rechner vollständig in der Tastatur verbaut sein. Der Tastatur-Mac“ besitzt scheinbar nur einen einzelnen Anschluss, der an den Monitor gesteckt wird. Darüber soll nicht nur die Bildwiedergabe, sondern auch die Stromzufuhr und sämtliche Eingaben der Tastatur laufen.

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Das Kabel wird per USB-C mit dem Display verbunden, an dem sich dann wiederum weitere Ports für Zubehör und Eingabegeräte befinden könnten. Ob Apple tatsächlich ein derartiges Produkt auf den Markt bringen wird, steht derzeit noch nicht fest. Das Patent beschreibt lediglich ein Konzept, aber es zeigt, dass Apple sich auf den Innovationen von heute keinesfalls ausruhen will und kontinuierlich weiterdenkt.

Starke Umsätze auf breiter Basis

Trotz der zeitweisen Einschränkung durch die eingangs erwähnten Lieferengpässe stellte der Konzern im Schlussquartal 2021 (für Apple das erste Quartal im neuen Geschäftsjahr 2021/22) neue Rekordergebnisse auf. Erstmals überstieg der Umsatz in einem Quartal die Marke von 100 Mrd. USD.

Mit Ausnahme der iPad-Sparte, die leicht (von 8 % auf 6 %) zurückging, erzielten alle Bereiche neue Höchstumsätze. Am stärksten stiegen die Bruttoerlöse bei Services (+24 %) und Macs (+25 %). Operativer Gewinn, Cashflow und Nettoergebnis schnellten ebenfalls um über 20 % nach oben.

Wer einst dachte, stationäre PCs würden wegen Touchpads und immer leichteren Laptops bald von der Bildfläche verschwinden, den belehrt Apple gerade eines Besseren. Die Mac-Sparte entwickelte sich im letzten Quartal mit am stärksten und ist erstmals seit langem an der iPad-Sparte vorbeigezogen.

Starker Zuwachs in China

Nicht nur im Produktportfolio, auch in der Umsatzentwicklung in den einzelnen Märkten ist Bewegung. Über 40 % der Erlöse generiert Apple weiterhin auf seinem Heimatmarkt, Europa bleibt mit 24 % Umsatzanteil vorerst der zweitgrößte Markt. Bei dem Wachstumstempo, das Apple gerade in China an den Tag legt, könnte sich dies jedoch bald ändern.

Während Apple den Umsatz in Europa um 9 % und in der Region Amerika um 11 % steigern konnte, wuchs das Geschäft in der Volksrepublik im ersten Quartal 2021/2022 um 21 %. Dieser Markt wird für Apple immer wichtiger. Vor einem Jahr lag der Umsatzanteil in China bei 19 %, jetzt sind es bereits 21 %. 

Unaufgeregte Zuversicht für die Zukunft

Beim Ausblick auf das Gesamtjahr hält sich die Führungsriege um Apple-CEO Tim Cook aktuell noch mit konkreten Wachstumszielen zurück. Die noch nicht überwundenen Lieferengpässe, der fortbestehende Chipmangel sowie die global steigenden Rohstoffpreise erzeugen eine kaum seriös prognostizierbare Marktsituation. Dennoch: mit einem „soliden Wachstum“ rechnet sowohl das Konzernmanagement als auch wir.

Apple zeigt immer wieder, dass dem Unternehmen die Ideen nicht ausgehen. Mit seinem neuen, leistungsstarken Prozessor fordert der Konzern nun den Chip-Riesen Intel heraus, mit seiner neuen, kompakten Desktop-Lösung Mac Studio tritt Apple gegen die etablierten Desktop-PC-Hersteller an. Wir sind gespannt, wie sich diese „Rennen“ an der Börse entwickeln werden. Wachstumspotenzial ist jedenfalls vorhanden.

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In Zeiten wie diesen erreichen uns immer wieder Fragen nach krisenfesten und konjunkturunabhängigen Anlagemöglichkeiten. Vor allem, wenn Welt, Wirtschaft und Börsen in Ausnahmezuständen sind, ist die Suche nach sicheren Investitionszielen besonders im Fokus. Dabei geht es dann meistens nicht mehr um die großen Gewinnmöglichkeiten, sondern vielmehr um Stabilität. Die eine garantierte Lösung gibt es dafür natürlich nicht, aber es gibt Branchen und Bereiche, die weniger anfällig für Irritationen jeglicher Art sind als andere. Eine davon ist tatsächlich die Tabakbranche.

Dies liegt an der kontinuierlich stabilen Absatzrate der Produkte. Diese verkaufen sich völlig unabhängig von der aktuellen Konjunkturlage. In der Folge ist das Geschäft der Tabakkonzerne kaum Schwankungen ausgesetzt. Wer regelmäßig Nikotin beziehungsweise Tabak konsumiert, hört in der Regel nicht einfach so damit auf. Die Tabakindustrie wird deshalb oft kritisiert und ist umstritten, doch für das Geschäftsmodell kommt dies einer Absatzgarantie gleich. Durch neue Antiraucher-Kampagnen und den Bemühungen einiger Regierungen, das Rauchen gleich ganz aus der Gesellschaft zu verbannen (Beispiel Neuseeland), bekommen die Tabakkonzerne neuen Gegenwind. Doch mit neuen rauchfreien Produkten haben diese längst eine Antwort darauf.

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Die Raucherzahlen sinken kontinuierlich

Das klassische Produkt der Tabakindustrie – die Zigarette – könnte bald Geschichte sein. Die Zahl der Raucher und damit auch der weltweite Zigarettenkonsum sinkt seit langem. Einer Studie des medizinischen Fachmagazins „The Lancet“ aus dem Jahr 2017 zufolge ging der Raucheranteil an der Weltbevölkerung zwischen 1990 und 2015 um fast ein Drittel zurück.

In Deutschland wurden 2016 mit 75 Milliarden Zigaretten nur noch halb so viele verkauft wie im Jahr 2000. Im Schnitt kann man in Deutschland derzeit von einem Rückgang des Zigarettenverkaufs von 1 bis 2 % je Jahr ausgehen. Zum einen können die Tabakkonzerne dies durch regelmäßige Preissteigerungen gut wett machen. (Wie die nachfolgende Grafik zeigt, steigen die Umsätze der Tabakkonzerne weiterhin Jahr für Jahr.)

Zum anderen haben sie mit E-Zigaretten, Verdampfersystemen und Co. längst „Zigarettenersatzprodukte“ auf den Markt gebracht. Und kontinuierlich entwickelt die Tabakindustrie neue rauchfreie Alternativen für den Tabak- und Nikotinkonsum.

Tabakindustrie weltweit im Wandel

Ob Altria, British American Tobacco, Philip Morris International oder Swedish Match – alle großen Tabakkonzerne bauen ihr Angebot rauchfreier Produkte aus. Ein Unternehmen, das dabei schon recht weit ist, ist Philip Morris International. Mit seinem Verdampfersystem namens IQOS startet der Konzern in Europa seit Jahren durch. Im Jahr 2021 machte der Tabakkonzern rund 9,1 Mrd. USD Umsatz mit den Alternativprodukten zur herkömmlichen Zigarette. Insgesamt hat der Anteil der rauchfreien Produkte am Gesamtumsatz von Philip Morris International im vierten Quartal 2021 die Marke von 30 % überschritten.

Mittlerweile ist der Konzern selbst proaktiv dabei, den eigenen Kunden das Rauchen abzubringen. Natürlich mit dem Ziel, diese auf ein neues, rauchfreies Produkt der eigenen Angebots umzustellen. Bis 2025 sollen es 40 Millionen Kunden sein, die diesen Wechsel vollzogen haben. Laut Schätzungen des Unternehmens nutzen weltweit bereits 15 Millionen Menschen die Erhitzer. Zwei Drittel von ihnen sollen nach Unternehmensangaben Umsteiger sein.

Swedish Match setzt seit Jahren sogar (fast) ausschließlich auf eine rauchfreie Strategie. Diesen Weg hat auch Philip Morris International für sich vor Augen. In Großbritannien will das Unternehmen ab 2030 keine Marlboro-Zigaretten mehr verkaufen. Mit dem Marlboro-Ende bewegt sich Philip Morris International in Einklang mit dem Wunsch der britischen Regierung.

Das Land selbst will in acht Jahren eine rauchfreie Gesellschaft. Andere Regierungen vollziehen den Wandel noch viel schneller. Neuseeland will bereits bis 2025 rauchfrei sein. Dies mit rigorosen Maßnahmen. Seit diesem Jahr gilt dort ein striktes Verkaufsverbot von Zigaretten an Personen ab Jahrgang 2005. Die heutige Jugend Neuseelands wird damit bereits rauchfrei aufwachsen. Auch in anderen Ländern zeichnen sich ähnliche Tendenzen ab. Früher oder später kann dies auch die USA erreichen. Auf diesen Umbruch in der Tabakindustrie muss deshalb auch Altria reagieren. Das erfolgreiche Verdampfersystem IQOS war diesbezüglich ein großer Hoffnungsträger.

IQOS – noch ist nicht aller Tage Abend

In Europa ist IQOS ein riesiger Erfolg. Philip Morris International, der Erfinder dieses Verdampfersystems, schafft es damit nicht nur, sich allmählich vom klassischen Zigarettengeschäft zu lösen, sondern kann dadurch gleichzeitig auch noch seine Margen steigern. Genau dies hatte Altria in den USA vor. In der ersten Jahreshälfte 2021 eröffnete der Konzern deshalb auch neue IQOS-Stores. Doch nun ist dieses Geschäft ausgebremst. Zu verdanken hat Altria dies seinem Konkurrenten British American Tobacco. Der Wettbewerber klagte gegen den Import und bekam prompt Recht.

In Europa versuchte British American Tobacco die gleiche Masche. Dort blitzte der Konzern aber bei sämtlichen Gerichten ab. Dass es in den USA anders ausging, ist eigentlich verblüffend, aber wir müssen dies akzeptieren. Für Altria ist es im Grunde gut, dass dies in einer Phase geschah, in der das Geschäft noch am Anfang stand. Der Umsatzanteil war noch sehr klein, sodass es dadurch nicht zu einem schmerzlichen Einbruch kam. Jedoch ist die Wachstumschance erst einmal passé.

Es gibt einen Ausweg, wie Altria mit IQOS doch noch am US-Markt durchstarten könnte: mit dem Aufbau einer eigenen Produktion auf US-amerikanischem Boden. Schließlich gilt das Verbot nicht für den Verkauf – nur für die Einfuhr. Eine solche Entscheidung kann aber erstens nicht über Nacht getroffen werden und zweitens braucht die Errichtung einer Fabrik Zeit. Einen Trumpf für die Vermarktung hat Altria bereits in der Hand: ein Siegel der US-Gesundheitsbehörde. Die FDA stuft IQOS seit Mitte 2020 als „weniger gesundheitsschädlich“ ein als klassische Zigaretten. Derweil baut Altria auch zumindest eigene rauchfreie Produkte auf. Wir verfolgen mit Spannung, wie sich dies entwickelt.

Next Level: rauchfrei ohne Tabak

Neben Verdampfer- und Erhitzersystemen gibt es noch weitere rauchfreie Alternativen, beispielsweise Kautabakvarianten wie die von Swedish Match. Gerade in den USA, wo Kautabak schon seit jeher beliebt ist, bieten sich dem Unternehmen interessante Wachstumschancen – auch komplett ohne den Einsatz von Tabak. Während in Europa Snus (teebeutelähnliche Täschchen, welche mit Tabak gefüllt sind und durch das Einlegen in den Mund sowie leichtes Kauen langsam konsumiert werden) das Hauptprodukt ist, finden vor allem in den USA die neuartigen „Nikotin-Pouches“ großen Anklang. Diese sind deshalb besonders, weil sie gar keinen Tabak mehr enthalten.

In Europa ist nun Philip Morris International ebenfalls mit Nikotin-Pouches auf dem Vormarsch. In Norwegen, Schweden, Dänemark und Island sind die Nikotinbeutelchen der Marke Shiro bereits erhältlich. Nun will Philip Morris International sein neuestes Alternativprodukt zu Zigaretten auf dem europäischen Markt noch weiter ausbreiten. Gerade führt der Tabakkonzern Shiro in Österreich ein. Es wird sicherlich nicht mehr lange dauern, bis die Nikotin-Pouches auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern erhältlich sein werden.

Damit tritt der Konzern auch wieder stärker mit Swedish Match in Wettbewerb. Das Tabakunternehmen aus Stockholm ist schon länger in Europa mit solchen Nikotinbeuteln auf dem Markt und weitet dieses Geschäft gerade in Übersee aus. Die Pouches von Swedish Match wurden als erste tabakfreie Nikotinprodukte von der FDA zugelassen. Noch dazu erhielten die Produkte die Einstufung als „weniger gesundheitsschädlich“. Dies kann Swedish Match seitdem geschickt in seine Werbung verpacken. Im Segment Pouches verfügt Swedish Match in den USA über einen Marktanteil von 75 %. Dies könnte auch für Altria eine neue Option sein, entweder, wenn der Konzern eigene Pouches entwickelt oder wie schon bei IQOS eine Lizenzvereinbarung mit seinem Schwesterkonzern Philip Morris International schließt.

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Evolution mit Erfolg

Verdampfer, Nikotin-Pouches mit oder ohne Tabak sowie der nicht zu unterschätzende verbleibende Restmarkt für die klassische Zigarette – Markt und Unternehmensergebnisse sind branchenweit intakt: Bei Swedish Match kletterte der Umsatz im Geschäftsjahr 2021 um 11 % auf 18,4 Mrd. SEK (ca. 1,7 Mrd. EUR).

Auch bei Philip Morris International läuft es gut: Der Nettoumsatz legte in 2021 um rund 10 % auf 31,4 Mrd. USD zu. Altria hat in 2021 mit einem Jahresumsatz von 21,1 Mrd. USD einen neuen Rekord aufgestellt. Und auch die Anleger dürfen sich freuen, denn Altria ist für seine jährlichen Dividendensteigerungen – in den letzten 52 Jahren 56-mal – bekannt.

Marktanpassung bei großer Kontinuität

Die Tabakindustrie ist inmitten des wohl größten Transformationsprozesses seit Beginn ihrer Existenz. Dabei ersetzen die neuen rauch- und teilweise sogar tabaklosen Produkte mehr und mehr das klassische Zigarettengeschäft. Allerdings nicht ruckartig mit einem großen Knall, sondern langsam und kontinuierlich. Immer noch werden satte Gewinne mit dem Verkauf von Zigaretten erwirtschaftet. Zeitgleich wird branchenweit ein neuer Markt für alternative Tabak- beziehungsweise Nikotinprodukte aufgebaut.

Das Geschäftsmodell der Branchenakteure bleibt somit stabil und zukunftsfähig – trotz so maßgeblicher weltweiter Umwälzungen wie dem Ende der Raucherära. Auch von dem Ukraine-Krieg dürfte das Geschäft relativ unbeeinflusst sein. Aus Anlegersicht sind nicht zuletzt auch die Dividendenzahlungen der Tabakkonzerne interessant. Altria bietet aktuell eine Dividendenrendite von fast 7 % auf den aktuellen Kurs. Bei Philip Morris International sind es 5,3 % und bei Swedish Match 2,5 %.

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Die Preisspirale dreht sich. In den USA liegt die Inflation mittlerweile bei 7,9 %, in Deutschland bei 7,3 %. 5 %– das war die durchschnittliche Inflationsrate der von Stagflation geplagten 70er Jahre. Nur dreimal wurde diese Zahl in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland übertroffen oder erreicht: 1973, während des ersten Ölpreisschocks. Die Inflation stieg damals kurzzeitig auf 7 %. Dann 1979, während des zweiten Ölpreisschocks (Inflation bei 6 %) und noch einmal nach der Wiedervereinigung. Damals stand die Inflation ebenfalls kurz bei 5 %.

Diesmal ist Inflation keine Kurzgeschichte. Wir sind in eine längere Periode massiver Inflation eingetaucht. Was Marcel Fratzscher, Leiter des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) vor wenigen Monaten noch „Panikmache“ nannte, und EZB-Direktorin Isabel Schnabel herunterspielte, ist Realität geworden.

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Wie werden unsere Regierungen mit dieser Entwicklung umgehen? Die amerikanische Fed hat einen zaghaften Zinsschritt eingeleitet. Da die Amerikaner und Briten – anders als die Kontinentaleuropäer – die Bilanzen der Geschäftsbanken weitgehend saniert haben und in Kriegs- und Krisenzeiten Kapital in die USA als sicheren Hafen fließt, kann man sich das bis zu einem gewissen Grad leisten.

Ich teile die Ansicht von Hans-Werner Sinn: Inflation ist immer auch ein soziales Problem. Die Mittelschicht wird um ihre Ersparnisse gebracht, die oft in Form von Geldvermögen und Pensionsansprüchen vorliegen, die einkommensschwächeren Schichten müssen den Gürtel enger schnallen, denn sie geben einen großen Teil ihres Einkommens für den Grundbedarf aus.

In etlichen Ländern ist das erkannt worden: Polen hat zum Beispiel schon vor einiger Zeit mit einer massiven Senkung der direkten Steuern auf Verbrauchsgüter reagiert. Deutschland laboriert mit einer halbgaren und komplexen Lösung bei Rabatten auf Benzin und Diesel herum.

Die Frage geht aber weiter: Wie gehen die Staaten mit den Schulden um?

Die Société Générale sieht dafür vier Möglichkeiten:

  1. Inflation.
  2. Schuldenschnitt, Insolvenz, Währungsreform.
  3. Wachstum, Innovation, Reform.
  4. Sparen, Steuererhöhungen.

Eine Möglichkeit ist Inflation. Die haben wir jetzt. Sicher werden wir auch den Gürtel enger schnallen müssen (Sparen, Steuererhöhungen). Steuererhöhungen sind dabei auch ein erzwungener Vermögenstransfer. Zudem wird es in irgendeiner Form Schuldenschnitte, Insolvenzen und Währungsreformen oder Manipulationen geben müssen. Auch der von Daniel Stelter vorgeschlagene Schuldentilgungsfonds gehört dazu: Man packt einfach Staatsschulden in Höhe von zum Beispiel 60 % des BIP in einen Fonds und stellt diesen für 20, 30 oder mehr Jahre tilgungsfrei. Auch das ist ein Vermögenstransfer zu Lasten der Gläubiger und zu Gunsten der Schuldner.

Fakt ist, dass wir im Zuge der Kriegsstimmung weitere Ausgabenerhöhungen bekommen werden. Ob diese in Form einer Erhöhung des Verteidigungsetats oder des „Green New Deals“ sinnvoll sind, lasse ich dahingestellt. Fakt ist auch, dass wir Steuererhöhungen bekommen werden und dass wir weiter in die Kriegs- und Zwangswirtschaft hineinrutschen. Auch Schuldenschnitte und währungsreformähnliche Aktionen sind denkbar. Ein Hinweis darauf ist für mich, dass man nun auch in Europa die privaten Kryptowährungen angeht (wie in China) und sie durch staatliche Kryptos zu ersetzen versucht. Zwar scheiterte das Verbot der Kryptowährungen Anfang März am Europäischen Parlament, aber das Thema ist auf der Tagesordnung.

Aktien werden damit immer unabdingbarer. Egal, wie es kommen wird: Mit den richtigen Aktien stehen Sie auf der richtigen Seite.

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Die Rohstoffpreise haben in den letzten Wochen und Monaten weiter angezogen und ein Ende der Preisspirale scheint nicht in Sicht. Dies spielt Rohstoffaktien im Moment in die Karten. Glencore + 15, Anglo American Palatinum + 15, Vale +17%, Pan American Silver + 18%– gerade in den letzten vier Wochen erhielten viele Rohstoffaktien noch einmal einen deutlichen Schub. Auf Sicht der letzten drei Monaten stehen etliche Titel nun zwischen 30- und 40% im Plus. Beim peruanischen Minenunternehmen CIA de Minus de Buenaventura sind es sogar 46 %.

Dies trifft auch auf Ölkonzerne zu. Weil die Saudis nun ihre Fördermengen wieder hochfahren, gab der Ölpreis zwar wieder etwas nach und in der Folge verloren auch die Aktien von Exxon Mobil, Chevron und Co. ein paar Prozentpunkte, doch die Performance seit Jahresanfang kann sich weiterhin sehen lassen. Exxon Mobil beispielsweise steht auf Drei-Monats-Sicht 34% im Plus. Chevron sogar 44 % (Stand 20.03.2022).

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In der aktuellen Situation können Öl-Titel eine Option sein. Vieles spricht dafür, dass die Ölpreise (wie auch andere Rohstoffpreise) noch länger auf hohem Niveau bleiben werden.

Des Weiteren bieten viele Ölkonzerne attraktive Dividendenrenditen. Bei Exxon Mobil beträgt die aktuelle Dividendenrendite zum jetzigen 4,5 % (brutto). Bei TotalEnergies gibt es derzeit 5,8 % und bei Shell und Chevronsind es rund 3,5 %. Mit derartigen Dividenden lässt sich die Inflation abfedern.

Rohstoffaktien sind Zykliker

 Rohstoffunternehmen sind Zykliker. Ihre Geschäftsentwicklung Ihre Geschäftsentwicklung hängt stark von der Entwicklung der für sie relevanten Rohstoffpreise ab – bei Mineralölkonzerne ist folglich der Ölpreis ein entscheidender Faktor.

Bei dem jetzigen Preisniveau von 107 USD je Barrel (Brent) hingegen alle Ölkonzerne profitabel arbeiten. Selbst diejenigen, die relativ hohe Förderkosten aufweisen.

Vor zwei Jahren sah dies anders aus. Sinkende Ölpreise setzten die Margen unter Druck. Als der Ölpreis (Brent) im April 2020 bei 21,50 USD je Barrel stand, rechnete sich ihr Geschäft gar nicht mehr. Weil die Förderkosten über dem Rohölverkaufspreis lagen, schrieben die Konzerne Verluste.

Preisspirale wird weiter angetrieben

Im Moment spricht vieles dafür, dass der Rohölpreis auf hohem Niveau bleiben wird. Die Weltlage ist seit Ausbruch des Ukraine-Krieges extrem angespannt. Dies treibt die Preisspirale an. Der Ölpreis hat in den letzten vier Wochen noch einmal um 10 % zugelegt. Seit August 2021 ist der Ölpreis um rund 40 % gestiegen. Auf Sicht der letzten zwölf Monate ging es 52 % nach oben.

Im Webinar „Zur aktuellen Lage“ vom 09.03.2022, erläuterten Prof. Max Otte und sein Analystenteam der PI Privatinvestor Kapitalanlage GmbH , warum in ihren Fonds derzeit Rohstoffunternehmen eine der vier Säulen sind:

In der Vergangenheit haben sich Rohstoffunternehmen bei inflationären Tendenzen bewährt. Vieles spricht dafür, dass Rohstoffaktien auch jetzt zu den Inflationsgewinnern gehören werden.

Ölpreise werden länger oben bleiben

Durch den Krieg in der Ukraine ist die Welt nun eine andere. Selbst wenn der Krieg bald beendet würde, was wir hoffen, wird das Verhältnis der westlichen Industriestaaten zu Putin und damit zu Russland als möglicher Handelspartner über viele Jahre schwierig bleiben.

In den letzten Jahrzehnten hatte sich Europa – insbesondere Deutschland – sehr abhängig von Energie „made in Russia“ gemacht. Wenn die EU wie die USA ein Embargo gegen russisches Öl verhängen würden (wogegen sich die Bundesregierung noch derzeit weiter wehrt) würde dies das Angebot über längere Zeit verknappen. Alternativen zu russischem Öl und Gas, beispielsweise Flüssiggas (LNG) aus den USA ist zudem teurer.

Hinzukommt, dass Deutschland die dafür erforderliche Infrastruktur erst mal noch hinstellen muss. Dies kostet Zeit und Geld.

Die Kosten für das nun in Stade geplante Flüssiggas-Terminal werden sich auf mindestens 800 Mio. EUR belaufen. Bundeskanzler Scholz hat sich im Februar zwar für eine schnelle Fertigstellung stark gemacht, aber alleine das Genehmigungsverfahren dürfte mindestens ein Jahr dauern. Erst dann kann es mit dem Bau losgehen. Bis die Anlage einsatzbereit ist, werden wohl noch Jahre vergehen. Bis dahin muss Deutschland für die Anlieferung von Flüssiggas weiterhin die LNG-Terminals von Frankreich, den Niederlanden und Belgien nutzen.

All dies hält die Preise oben.

Downstream-Geschäft attraktiver als Upstream 

In der Ölbranche unterscheidet man zwischen drei Bereichen: Upstream, Midstream und Downstream.  Das Downstream-Geschäft ist dabei wesentlich attraktiver. Unternehmen, die in diesem Bereich stark aktiv sind, sind zudem im Vorteil – sie können steigende Preise sofort an Verbraucher weitergeben und umgekehrt, können sie im Falle sinkender Preise kleinere Anpassungsschritte wählen.

Unter Downstream versteht man die Weiterverarbeitung des Rohöls zu spezifischen Produkten. Das gesamte daran angeschlossene Distributionsgeschäft, zum Beispiel der Betrieb eines Tankstellennetzwerks, gehört dazu. Gerade das Tankstellengeschäft ist sehr interessant. Die unmittelbare Weitergabe steigender Preise bekommen wir derzeit alle an der Zapfsäule schmerzhaft zu spüren.

Unter „Upstream“ versteht man das Explorationsgeschäft, also die reine Förderung von Öl und Gas. Dazu betriebene Offshore-Anlagen sind Bohrinseln im Meer. Die auf dem Festland betriebenen Bohranlagen werden als Onshore-Anlagen bezeichnet. „Midstream“ ist die Lagerung und der Weitertransport zu Kunden.

Niedrige Förderkosten von Vorteil

Von der Höhe der Förderkosten, die ein Unternehmen aufbringen muss, um Öl zu fördern, hängt die Höhe der Margen ab. Je niedriger die Förderkosten, desto mehr bleibt bei den Konzernen hängen. Besonders ordentlich dürfte derzeit die Kasse bei Chevron und TotalEnergies klingeln. Beide Unternehmen geben ihre Förderkosten mit rund 18 USD an (Chevron sogar mit 16 bis 18 USD). Ihre Förderkosten sind damit deutlich niedriger als bei ihren Konkurrenten. Exxon Mobil beispielsweise weist derzeit Förderkosten von knapp über 40 USD je Barrel aus. Der Konzern hat sich jedoch zum Ziel gesetzt die Kosten bis 2027 auf rund 30 USD zu senken.

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Zurzeit sind die Märkte mehr denn je in Bewegung, an der Börse geht es rauf und runter. Und doch gibt es globale Entwicklungen, die in ihrer Grundtendenz über jede Krise erhaben sind. Eine davon ist die demografische Entwicklung. Immer mehr Menschen werden immer älter. Die steigende Lebenserwartung und gleichzeitige Alterung der Gesellschaft ist eine Tatsache und lässt die Nachfrage nach Betreuungs- und Pflegedienstleistungen steigen.

Die letzten beiden Pandemiejahre haben dabei gezeigt: wir agieren hierzulande schon jetzt am beziehungsweise nicht selten sogar unterm Limit. In Deutschland, aber auch anderswo in Europa herrscht Pflegenotstand. Personalmangel und die dafür verantwortlichen Strukturen sind wichtige Agendapunkte unserer Regierung.

18.300 Kilometer von uns entfernt, in Neuseeland, gibt es ein Unternehmen, von dem wir uns vieles abschauen könnten. Seit den 80er Jahren im Pflegesektor aktiv, macht das Unternehmen vieles anders und noch mehr richtig. Es geht um Ryman Healthcare. Das Unternehmen betreibt Wohnparks für Senioren, sowohl am Heimatmarkt Neuseeland als auch in Australien.

Was macht Ryman Healthcare anders als der Rest?

Hierzulande werden Seniorenresidenzen, in denen ältere Menschen ein selbständiges Leben führen können, und Pflege- und Betreuungseinrichtungen oftmals vollständig getrennt geführt. In Insellösungen werden bei Bedarf weitere Dienstleister, beispielsweise für Pflege oder medizinische Betreuung, hinzugezogen. Das ist aber kostspielig, ineffizient und für die Bewohner mit vielen Unsicherheiten (wechselnde Zuständigkeiten, eingeschränkte Flexibilität, nicht garantierte Kontinuität, etc.) verbunden.

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Ryman Healthcare hingegen versteht das gesamte Spektrum von Alterswohnsitz und Betreuungsangebot als ganzheitliches Geschäftsmodell. Es unterscheidet sich noch dazu in Größe und Service-Angebot sehr von unseren in Europa bekannten Senioren- und Pflegeeinrichtungen. Vor allem das Freizeitangebot für die Bewohner ist viel breiter. Es wird von Schwimmbädern, Wellness, Tanz- und Fitnesskursen, Kinos, bis hin zum Golfplatz je nach verfügbarer Fläche alles geboten. Auch die Leistungsbereiche von Teil-Betreuung bis Intensivpflege sind nahtlos in das Gesamtpaket integriert.

Bei den von Ryman Healthcare betriebenen „Retirement Villages“ sind die unterschiedlichsten Wohnsituationen auf einer Fläche vereint. Für die Bewohner bedeutet dies den Vorteil, dass sie ihre vertraute Umgebung nicht verlassen müssen, wenn sich ihre Lebenssituation und ihr Pflegebedarf ändert. Die Bewohner der Häuser und Apartments erhalten so die Gewissheit, dass für sie gesorgt wird und sie nicht wieder umziehen müssen, weil das Fürsorgekonzept alle Pflegestufen abdeckt.

Umfassendes System aus Infrastruktur und Dienstleistung

Auch in Sachen Infrastruktur agiert Ryman Healthcare ganzheitlich. Das Unternehmen plant, baut und managt all seine Seniorenzentren selbst. Sowohl das Land als auch die kompletten Immobilien auf den Arealen sind im Besitz des Unternehmens. Seine Einnahmen generiert Ryman Healthcare zum einen durch die laufenden Gebühren für Pflegedienstleistungen – was sehr gut kalkulierbare und wiederkehrende Cashflows generiert. Der Löwenanteil der Einnahmen aber liegt im Verkauf von sogenannten Wohnrechten.

Die Bewohner erkaufen sich bei Vertragsaufnahme ein Wohnrecht auf Lebenszeit in einer von Ryman Healthcaregeführten Wohnparkanlage. Sie zahlen dabei eine hohe Summe auf einmal und im Voraus, ähnlich wie bei einem Immobilienerwerb. Allerdings liegen die Preise dabei unterhalb der normalen Durchschnittspreise für Wohnimmobilien. So kann der Erwerb des Wohnrechts auf Lebenszeit eine gute Alternative zum klassischen Eigenheim sein. Das Wohnrecht auf Lebenszeit in einer Anlage von Ryman Healthcare ist für viele Pensionäre aber noch aus einem anderen Grund attraktiv: Indem sie sich dort „einkaufen“, haben sie automatisch auch die Garantie auf einen späteren Pflegeplatz, sollten sie diesen irgendwann benötigen.

Starkes Geschäftsmodell, schwächelnder Kurs

Nach dem Börsentief im März 2020 lief es bis August letzten Jahres recht gut für die Aktie von Ryman Healthcare. Die Aktie legte in diesem Zeitraum 72 % zu. Seitdem hat das Papier aber wieder spürbar korrigiert. Mit derzeit 9,52 NZD (entspricht etwa 5,90 EUR, Stand: 17.03.2022) steht die Aktie nur noch knapp über ihrem Kurstief während des Corona-Crashs. Die Pandemie hat das Unternehmen zwar gut überstanden, dennoch ging diese nicht spurlos an dem Unternehmen vorbei.

Höhere Schutzmaßnahmen, wie beispielsweise die Errichtung von Keimschleusen, der höhere Bedarf an Desinfektionsmitteln, medizinischen Masken und höherer Personalaufwand drückten in den letzten beiden Jahren auf die Gewinne. Ein zusätzlicher Faktor, der den Kurs der Aktie beeinflusst haben könnte, liegt im Immobilienmarkt des Geschäftsgebiets von Ryman Healthcare. Die Immobilienpreise in Neuseeland und Australien haben um 7 bis 8 % korrigiert.

Nichtsdestotrotz sprechen die demographischen Entwicklungen in dieser Region auch weiterhin für das Geschäftsmodell von Ryman Healthcare.

Weitere Objekte in der Pipeline

Deshalb setzt das Unternehmen seinen erfolgreichen Expansionskurs der letzten Jahre uneingeschränkt fort. Im Nordwesten von Melbourne entsteht gerade ein neues Seniorendorf für 155 Mio. NZD (entspricht rund 96,17 Mio. EUR). Auf dem sechs Hektar großem Grundstück sollen schöne Villen für unabhängiges Wohnen und ein komplettes Altenpflegezentrum, einschließlich spezialisierter Demenzpflege, entstehen. Damit baut Ryman Healthcare seine Stellung in Melbourne aus und ergänzt die fünf bereits in Betrieb befindlichen Dörfer. Acht weitere sind zudem in Planung.

Auch auf dem Heimatmarkt Neuseeland ist der Bauplan gut gefüllt. Weitere 15 Seniorendörfer werden dort entwickelt. Damit werden in den nächsten drei bis vier Jahren die bestehenden 43 Seniorendörfer nochmal stark ausgeweitet. Zusätzlich sind bereits Landkäufe für elf zukünftige Standorte getätigt. Insgesamt hat das Unternehmen im letzten Geschäftshalbjahr (dieses endete am 30. September 2021) 406,4 Mio. NZD (entspricht etwa 252,17 Mio. EUR) für Neu- und Ausbauten sowie Landkäufe investiert.

Zukunftsaussichten bleiben optimistisch

Das mittelfristige Ziel ist die Verdoppelung des bereinigten Gewinns alle fünf Jahre. Dies entspricht einem jährlichen Wachstum von 15 %. An dieser Zielsetzung wird auch weiter festgehalten, obwohl der Gewinn letztes Jahr aufgrund von pandemiebedingten Mehrkosten, wie zusätzliches Personal und Sicherheit sowie die zeitweise Stilllegung von Baustellen, rückläufig war.

Aufgrund der kontinuierlichen Entwicklungsstrategie der Vergangenheit, der hohen Reputation von Ryman Healthcare und der zunehmend älter werdenden Bevölkerung in Australien und Neuseeland halten wir dieses Vorhaben für ambitioniert, aber realistisch.

Dividende leicht reguliert für Wachstumspielraum

An oberster Stelle steht für Ryman Healthcare derzeit der Ausbau der Kapazitäten. Zur Verwirklichung dieser langfristigen Wachstumspläne wurde deshalb auch etwas an der Dividendenpolitik geschraubt. Bislang sah diese eine Ausschüttung von 50 % des bereinigten Gewinns vor. Diese wird nun auf eine Spanne von 30 bis 50 % angepasst, um größere finanzielle Spielräume für zukünftige Landkäufe zu erschließen.

An der halbjährlichen Ausschüttung wird sich nichts ändern. Die Zwischendividende im Dezember für das Geschäftsjahr 2021 blieb mit 0,88 NZD je Anteilsschein gegenüber dem Vorjahr unverändert. Die Höhe der Schlussdividende (voraussichtlich im Juni) steht noch nicht fest. Auf Basis der Dividendenzahlungen der letzten zwölf Monate bietet die Aktie von Ryman Healthcare eine aktuelle Dividendenrendite von 2,2 %.

Starkes Geschäftsmodell mit langfristig stabiler Perspektive

Trotz der Ergebnisdelle im letzten Jahr ist das Geschäftsmodell von Ryman Healthcare aus unserer Sicht intakt. Auch wenn die Immobilienpreise zuletzt etwas korrigierten, den Preisabschlägen, die Ryman Healthcare dem gegenüberstellen kann, kann dies noch lange nicht gefährlich werden. Denn obwohl die Preise am „normalen“ Immobilienmarkt nachgaben, konnte Ryman Healthcare die Wiederverkaufspreise für seine Appartements weiter steigern. Dies unterstreicht die unangefochtene Marktstellung des Unternehmens ebenso wie die Langlebigkeit und Qualität seiner Objekte.

An der demografischen Entwicklung in Australien und Neuseeland hat sich nichts geändert. Die Nachfrage nach Pflegedienstleistungen wird in den nächsten Jahren weiter steigen. Aufgrund des exzellenten Rufs als Pflegedienstleister und Arbeitgeber ist Ryman Healthcare für viele Neuseeländer und Australier die absolute Nummer 1, wenn es um Wohnen und Pflege im Alter geht. Die Langfristperspektiven des Unternehmens bleiben daher aus unserer Sicht von den aktuellen Gewinnrücksetzern komplett unbeeinflusst.

Auch eine Immobilienkrise kann Ryman Healthcare überstehen, weil die Schulden nur 24,7 % des gesamten Immobiliarvermögens entsprechen und hier ausreichend Puffer für eine Krise vorhanden ist. Wir halten dieses spannende und krisenfeste Unternehmen jedenfalls im Blick und identifizieren für Sie günstige Handlungsoptionen auf Basis unserer wertbasierten Analysekriterien.

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Auf gute Investments!

Prof. Dr. Max Otte

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