Bertrandt: Dank Akquise drei Fliegen mit einer Klappe.

Jede Krise bietet auch Chancen und clever ist, wer diese Chancen zu nutzen weiß. Ein Unternehmen, das dieses Prinzip verstanden hat, ist Bertrandt. Der Entwicklungsdienstleister ist seit jeher stark mit der Automobilindustrie verwoben. Die meisten Kunden kommen aus diesem Segment – es sind große Fahrzeughersteller als auch deren Zulieferer. Nicht selten wird Bertrandt deshalb selbst als Automobilzulieferer bezeichnet. Dabei kann der Entwicklungsdienstleister viel mehr.

Die digitalen Lösungen, zum Bespiel für den Bereich Produktentwicklung, etwa mit Hilfe von AR-Technologie, können auch in anderen Branchen von Nutzen sein. Dies hat auch Bertrandt erkannt. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Stuttgart verfolgt deshalb das Ziel, sich von der Automobilbranche unabhängiger zu machen. Die Akquise von Philotech bringt Bertrandt diesem Ziel einen Schritt näher. Zudem schlägt der Entwicklungsdienstleister mit diesem Deal gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe.

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Cleverer Zeitpunkt

Der Zukauf erfolgte im Dezember 2021. Die Corona-Pandemie, die der Automobilbranche unter anderem wegen Chipmangel und sonstigen Lieferengpässen zusetzt, begann da gerade wieder von neuem hochzukochen. Wie auch andere Unternehmen, beispielsweise der Ticketverkäufer CTS Eventim, nutzt Bertrandt die Krise als Chance, um sich für die Zeit danach stärker aufzustellen.

Ein solcher Schritt zeugt von Selbstbewusstsein – Selbstbewusstsein, das sich ein Unternehmen in einer Krise finanziell aber auch leisten können muss. Für Bertrandt ist dies kein Problem. Ganz der Schwabe, sind dem Unternehmen beim Kapitalmanagement zwei Dinge sehr wichtig: Liquidität und eine gesunde Eigenkapitalquote. Bis 2019 war die Eigenkapitalquote in der Regel bei über 50 %. 2020 reduzierte sie sich auf 42 %, seitdem ist sie aber wieder am Steigen.

Dies hilft Bertrandt nicht nur, zwischenzeitliche Durststrecken zu überstehen, sondern eben auch gute Deals einzufädeln, wenn sich diese auftun.

Ein Deal – gleich mehrere Vorteile

Die Übernahme von Philotech bringt Bertrandt mehrere Vorteile:

1.  Relevante Wachstumsfelder werden ausgebaut.
2. Die internationale Präsenz wird gestärkt.
3. Die Abhängigkeit von der Automobilindustrie wird weiter abgebaut.

1. Relevante Wachstumsfelder werden ausgebaut

Philotech ist seit rund 35 Jahren ein Spezialist für ganzheitliche Entwicklungsprojekte in den Bereichen Elektronik, IT-Sicherheit und Software. Dies sind für Bertrandt die entscheidenden Wachstumsfelder, denn durch Lösungen in diesen Bereichen unterstützt Bertrandt seine Kunden dabei, an deren Zukunft zu bauen und „Industrie 4.0“ in deren Fabrikhallen zu bringen.

Insbesondere das Know-how für Digitalisierungslösungen schon bei der Produktentwicklung (z. B. durch VR-Technologie), über das Bertrandt verfügt, kann einen großen Mehrwert für Kunden der unterschiedlichsten Branchen bieten. Gerade mittelständische Betriebe stehen oft vor der Herausforderung, für neue Technologien, die sie gerne in ihre Prozesse implementieren möchten, eine geeignete Testumgebung zu errichten. Bei einer Zusammenarbeit mit Bertrandt steht ihnen eine solche Testumgebung fix und fertig zur Verfügung.

Zudem haben sie einen Partner an der Seite, der eine Lösung ganz nach individuellen Anforderungen entwickeln und zudem später die Mitarbeiter perfekt für die neuen Anwendungen und Prozesse schulen kann.

2. Die internationale Präsenz wird gestärkt

Bertrandt verfügt bislang über 50 Standorte in zehn Ländern. Die stärkste Präsenz hat der Konzern dabei selbstverständlich in Deutschland. Dort ist das Unternehmen in nahezu jeder Region vor Ort. Andere Länder in Europa, in denen Bertrandt tätig ist, sind mitunter Großbritannien, Österreich, Rumänien und die Tschechische Republik. Aber auch über Europa hinaus etabliert sich der Konzern. In den USA verfügt das Unternehmen bereits über vier Standorte, in China über zwei.

Mit der Übernahme von Philotech stärkt das Unternehmen seine Position in Spanien und Frankreich.

3. Die Abhängigkeit vom Automobilsektor nimmt ab

Die Abhängigkeit von der Automobilindustrie, setzt Bertrandt seit einiger Zeit zu. Diese Branche steckt mitten in einem Technologiewandel und hat auch sonst mit Problemen zu kämpfen. Eine Nachfrageflaute aufgrund der Pandemie, Lieferengpässen, Chipmangel … all dies setzt den Autobauern zu. Hinzu kommt das sich ändernde Mobilitätsverhalten. Viele junge Leute haben gar kein eigenes Auto mehr und wollen dies auch in Zukunft nicht. Eine Herausforderung, auf die sich die Hersteller langfristig einstellen müssen.

All dies schlägt auch auf Bertrandt durch, denn drosseln die Autobauer ihre Produktion, bedeutet dies auch weniger Aufträge für den Entwicklungsdienstleister. Bertrandt ist deshalb seit einiger Zeit bestrebt, sich von diesem Industriezweig unabhängiger zu machen.

Die Gründung einer neuen Medizintechnik-Tochter Ende 2019 war schon ein Schritt in diese Richtung. Mit der jetzt erfolgten Übernahme der Philotech Group kommt Bertrandt seinem Ziel wieder ein Stückchen näher. Denn zu den Kunden von Philotech zählen auch Unternehmen aus der Transportbranche und dem Telekommunikationssektor. Ebenso stärkt Bertrandt seine Relevanz für die Luftfahrtbranche.

Wachstumsprognose erhöht

Bereits im Oktober 2021 gab Bertrandt eine erste Prognose für das Geschäftsjahr 2021/22 ab. Darin ging das Management von einem Wachstum der Gesamtleistung um 80 bis 120 Mio. EUR aus. Die Gesamtleistung wurde damit zwischen 930 und 970 Mio. EUR prognostiziert.

Im Dezember hob der Konzern seine Erwartungen nochmals an. Die Gesamtleistung soll nun um 100 bis 120 Mio. EUR zulegen, insgesamt also zwischen 950 und 970 Mio. EUR betragen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020/21, das am 30. September 2021 zu Ende ging, lag die Gesamtleistung bei 848,6 Mio. EUR. Demgegenüber geht Bertrandt nun also von einem Wachstum zwischen 12 und 14 % aus. Auch dies stimmt optimistisch.

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Prof. Dr. Max Otte

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