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Online-Apotheken werden immer populärer. Gleichzeitig schreitet das Aussterben der Vor-Ort-Apotheken fort. Der Branchenverband ABDA bestätigt eine Verlagerung des Geschäfts ins Internet und meldet In Deutschland für das Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang bei den Niederlassungen um 322 auf nur noch 18.753 stationäre Verkaufsstätten.

Zur Rose: Nicht nur wegen der Pandemie immer stärker

Einer der großen Profiteure der Verlagerung auf den Online-Sektor ist der Schweizer Zur Rose-Konzern mit Firmensitz in Frauenfeld im Kanton Thurgau. Das Unternehmen ist in erster Linie im Bereich des Arzneimittelvertriebs mit starken Marken wie DocMorris, Medpex und Apotal in der Schweiz, in Deutschland und in Österreich tätig. Darüber hinaus betreibt Zur Rose einen Marktplatz für Gesundheits- und Kosmetikprodukte (BPC) in Spanien, Frankreich und Italien. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben europaweit führend im Arzneimittelversand. Ursprünglich 1993 als Medikamentengroßhändler für Arztpraxen gegründet, stieg das Unternehmen 2001 in das B2C-Geschäft ein.

Das spannende bei Zur Rose ist, dass das Unternehmen sein Geschäftsmodell als Versandapotheke geschickt um weitere Dienstleistungen ergänzt. Über seine Tochter eHealthTec bietet die Unternehmensgruppe nämlich auch Softwarelösungen für das Gesundheitswesen an. Dazu gehört unter anderem Abrechnungs- und Verwaltungssoftware für Arztpraxen. Zudem entwickelte Zur Rose eine softwareübergreifende Schnittstelle, die es allen Arztpraxen, Apotheken und Kliniken ermöglicht, sich dem neuen E-Rezept-Prozess anzuschließen, egal welche Software sie bisher verwenden und ohne, dass sie diese wechseln müssen. Auch anderweitig gestaltete die Zur-Rose-Tochter den Prozess zur Einführung des elektronischen Rezepts in Deutschland aktiv mit. Des Weiteren ist auch der Telemedizinanbieter TeleClinic Teil der Zur-Rose-Gruppe.

Steile Umsatzentwicklung

Der Konzern wies 2020 einen Umsatz in Höhe von knapp 1,5 Mrd. CHF aus. Inklusive Medpex und Apotal waren es fast 1,8 Mio. CHF. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Plus von 9 %. Im ersten Halbjahr 2021 hat sich das Umsatzwachstum deutlich beschleunigt. Die Erlöse stiegen um mehr als 20 %.

Und auch die Zur Rose-Aktie befindet sich, wenn auch unter Schwankungen, in einem Aufwärtstrend. Schon im Mai stellten wir das Unternehmen als Gewinner der Pandemie und der dadurch beschleunigten Digitalisierung vor. Der Aktienkurs ist seitdem weiter gestiegen. Damals notierte die Aktie bei rund 308 CHF. Jetzt, nur fünf Monate später, steht der Kurs bei 340 CHF (Schlusskurs 25.10.21).

Wachstum hat Priorität

Noch hat Zur Rose sie Gewinnschwelle nicht erreicht. Zur Rose weist beim Nettoergebnis im ersten Halbjahr 2021 einen Verlust in Höhe von 77 Mio. CHF aus. Statt dies zu verringern, erhöhte sich der Fehlbetrag um rund 25 Mio. CHF. Auch das operative Ergebnis (EBIT) bleibt vorerst defizitär: Vor einem Jahr waren es –42,0 Mio. CHF, jetzt sind es –73,1 Mio. CHF.

Die Aktie geriet deshalb unter Druck. Dafür, dass Zur Rose weiterhin defizitär ist, liegt nur daran, dass das Unternehmen im Moment kräftig in seine Zukunft investiert. Im Moment steht der Medikamentenmarkt vor einem gewaltigen Umbruch. Für Online-Apotheken bietet dies großes Potenzial – und eben diese Chance will Zur Rosenutzen. Unter anderem investierte das Unternehmen in den ersten sechs Monaten 2021 massiv in den Bereich des E-Rezepts. Auch die Plattform-Strategie und der Bereich Telemedizin wurden ausgeweitet.

Zweistelliges Umsatzwachstum setzt sich fort

Zur Rose meldete jüngst erneut ein signifikantes Umsatzplus Die Erlöse erhöhten sich in den ersten neun Monaten 2021 um 19,7%. Mit nun kumuliert 1,5 Mio. CHF ist der Jahresumsatz (ohne Medpex und  Apotal) aus dem Vorjahr bereits nach drei Quartalen erreicht.

Im dritten Quartal 2021 belief sich das Wachstum auf 11,9 % in Lokalwährung im Vergleich zur Vorjahresperiode. Die Zahl aktiver Kunden stieg um 400.000 auf nun 12,1 Millionen.

Einführung des E-Rezepts steht unmittelbar bevor

Die Einführung des elektronischen Rezepts in Deutschland schreitet planmäßig voran. Per 30. Juni 2021 wurden alle technischen Komponenten termingerecht bereitgestellt. Dazu gehören die Gematik-App zur E-Rezept-Weiterleitung, der Identity Provider als zentrales Zugangssystem sowie der E-Rezept-Fachdienst, auf dem alle E-Rezepte verschlüsselt abgelegt werden. An letzterem war auch die Zur Rose-Tochter eHealthTec beteiligt.


Damit Arztpraxen, Apotheken und Kliniken ihre Verwaltungssoftware und Informationssysteme bzw. Anbieter derartiger Software auf den benötigten technischen Stand bringen können, auch, wenn sie noch nicht an einen E-Rezept-Fachdienst angeschlossen sein sollten, entwickelte eHealthTec ein kompatibles Software-Development-Kit (SDK).

Vom 1. Juli bis 30. September wurde zudem der gesamte E-Rezept-Prozess in der Region Berlin-Brandenburg während einer dreimonatigen Testphase erprobt. Seit Oktober läuft eine deutschlandweite Testphase. Dabei erproben ausgewählte Ärzte in ihren Praxen oder per Telemedizin, Standort- und Versandapotheken sowie Patienten den neuen Verordnungs- und Einlösevorgang. In beiden Testphasen war bzw. ist die Zur Rose-Tochter DocMorris beteiligt.

Telemedizin etabliert sich

Zur Rose erwarb im Juli vergangenen Jahres den deutschen Telemedizinanbieter TeleClinic. Die Akquisition erfolgte genau zum richtigen Zeitpunkt. Online-Sprechstunden nahmen durch Corona im letzten Jahr spürbar zu. Noch legten bestehende Gesetze der Telemedizin aber Steine in den Weg. Eine Hürde ist nun genommen. Im Mai 2021 verabschiedete der Deutsche Bundestag das Digitale-Versorgung-und-Pflege-Modernisierungs-Gesetz (DVPMG). Ärzte dürfen in Deutschland nun bis zu 30 % ihrer Sprechstunden per Video durchführen und abrechnen.

Krankenkassen sind in diesem Zusammenhang verpflichtet, ein digitales Authentifizierungsverfahren für die Videosprechstunde festzulegen. Das neue Gesetz dürfte die Nachfrage nach Online-Konsultationen weiter beschleunigen und damit der Plattform von TeleClinic in die Hände spielen.

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Online-Apotheken werden immer populärer. Gleichzeitig schreitet das Aussterben der Vor-Ort-Apotheken fort. Der Branchenverband ABDA bestätigt eine Verlagerung des Geschäfts ins Internet und meldet In Deutschland für das Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang bei den Niederlassungen um 322 auf nur noch 18.753 stationäre Verkaufsstätten.

Zur Rose: Nicht nur wegen der Pandemie immer stärker

Einer der großen Profiteure der Verlagerung auf den Online-Sektor ist der Schweizer Zur Rose-Konzern mit Firmensitz in Frauenfeld im Kanton Thurgau. Das Unternehmen ist in erster Linie im Bereich des Arzneimittelvertriebs mit starken Marken wie DocMorris, Medpex und Apotal in der Schweiz, in Deutschland und in Österreich tätig. Darüber hinaus betreibt Zur Rose einen Marktplatz für Gesundheits- und Kosmetikprodukte (BPC) in Spanien, Frankreich und Italien. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben europaweit führend im Arzneimittelversand. Ursprünglich 1993 als Medikamentengroßhändler für Arztpraxen gegründet, stieg das Unternehmen 2001 in das B2C-Geschäft ein.

Das spannende bei Zur Rose ist, dass das Unternehmen sein Geschäftsmodell als Versandapotheke geschickt um weitere Dienstleistungen ergänzt. Über seine Tochter eHealthTec bietet die Unternehmensgruppe nämlich auch Softwarelösungen für das Gesundheitswesen an. Dazu gehört unter anderem Abrechnungs- und Verwaltungssoftware für Arztpraxen. Zudem entwickelte Zur Rose eine softwareübergreifende Schnittstelle, die es allen Arztpraxen, Apotheken und Kliniken ermöglicht, sich dem neuen E-Rezept-Prozess anzuschließen, egal welche Software sie bisher verwenden und ohne, dass sie diese wechseln müssen. Auch anderweitig gestaltete die Zur-Rose-Tochter den Prozess zur Einführung des elektronischen Rezepts in Deutschland aktiv mit. Des Weiteren ist auch der Telemedizinanbieter TeleClinic Teil der Zur-Rose-Gruppe.

Steile Umsatzentwicklung

Der Konzern wies 2020 einen Umsatz in Höhe von knapp 1,5 Mrd. CHF aus. Inklusive Medpex und Apotal waren es fast 1,8 Mio. CHF. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Plus von 9 %. Im ersten Halbjahr 2021 hat sich das Umsatzwachstum deutlich beschleunigt. Die Erlöse stiegen um mehr als 20 %.

Und auch die Zur Rose-Aktie befindet sich, wenn auch unter Schwankungen, in einem Aufwärtstrend. Schon im Mai stellten wir das Unternehmen als Gewinner der Pandemie und der dadurch beschleunigten Digitalisierung vor. Der Aktienkurs ist seitdem weiter gestiegen. Damals notierte die Aktie bei rund 308 CHF. Jetzt, nur fünf Monate später, steht der Kurs bei 340 CHF (Schlusskurs 25.10.21).

Wachstum hat Priorität

Noch hat Zur Rose sie Gewinnschwelle nicht erreicht. Zur Rose weist beim Nettoergebnis im ersten Halbjahr 2021 einen Verlust in Höhe von 77 Mio. CHF aus. Statt dies zu verringern, erhöhte sich der Fehlbetrag um rund 25 Mio. CHF. Auch das operative Ergebnis (EBIT) bleibt vorerst defizitär: Vor einem Jahr waren es –42,0 Mio. CHF, jetzt sind es –73,1 Mio. CHF.

Die Aktie geriet deshalb unter Druck. Dafür, dass Zur Rose weiterhin defizitär ist, liegt nur daran, dass das Unternehmen im Moment kräftig in seine Zukunft investiert. Im Moment steht der Medikamentenmarkt vor einem gewaltigen Umbruch. Für Online-Apotheken bietet dies großes Potenzial – und eben diese Chance will Zur Rosenutzen. Unter anderem investierte das Unternehmen in den ersten sechs Monaten 2021 massiv in den Bereich des E-Rezepts. Auch die Plattform-Strategie und der Bereich Telemedizin wurden ausgeweitet.

Zweistelliges Umsatzwachstum setzt sich fort

Zur Rose meldete jüngst erneut ein signifikantes Umsatzplus Die Erlöse erhöhten sich in den ersten neun Monaten 2021 um 19,7%. Mit nun kumuliert 1,5 Mio. CHF ist der Jahresumsatz (ohne Medpex und  Apotal) aus dem Vorjahr bereits nach drei Quartalen erreicht.

Im dritten Quartal 2021 belief sich das Wachstum auf 11,9 % in Lokalwährung im Vergleich zur Vorjahresperiode. Die Zahl aktiver Kunden stieg um 400.000 auf nun 12,1 Millionen.

Einführung des E-Rezepts steht unmittelbar bevor

Die Einführung des elektronischen Rezepts in Deutschland schreitet planmäßig voran. Per 30. Juni 2021 wurden alle technischen Komponenten termingerecht bereitgestellt. Dazu gehören die Gematik-App zur E-Rezept-Weiterleitung, der Identity Provider als zentrales Zugangssystem sowie der E-Rezept-Fachdienst, auf dem alle E-Rezepte verschlüsselt abgelegt werden. An letzterem war auch die Zur Rose-Tochter eHealthTec beteiligt.


Damit Arztpraxen, Apotheken und Kliniken ihre Verwaltungssoftware und Informationssysteme bzw. Anbieter derartiger Software auf den benötigten technischen Stand bringen können, auch, wenn sie noch nicht an einen E-Rezept-Fachdienst angeschlossen sein sollten, entwickelte eHealthTec ein kompatibles Software-Development-Kit (SDK).

Vom 1. Juli bis 30. September wurde zudem der gesamte E-Rezept-Prozess in der Region Berlin-Brandenburg während einer dreimonatigen Testphase erprobt. Seit Oktober läuft eine deutschlandweite Testphase. Dabei erproben ausgewählte Ärzte in ihren Praxen oder per Telemedizin, Standort- und Versandapotheken sowie Patienten den neuen Verordnungs- und Einlösevorgang. In beiden Testphasen war bzw. ist die Zur Rose-Tochter DocMorris beteiligt.

Telemedizin etabliert sich

Zur Rose erwarb im Juli vergangenen Jahres den deutschen Telemedizinanbieter TeleClinic. Die Akquisition erfolgte genau zum richtigen Zeitpunkt. Online-Sprechstunden nahmen durch Corona im letzten Jahr spürbar zu. Noch legten bestehende Gesetze der Telemedizin aber Steine in den Weg. Eine Hürde ist nun genommen. Im Mai 2021 verabschiedete der Deutsche Bundestag das Digitale-Versorgung-und-Pflege-Modernisierungs-Gesetz (DVPMG). Ärzte dürfen in Deutschland nun bis zu 30 % ihrer Sprechstunden per Video durchführen und abrechnen.

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Die Digitalisierung ist auch auf vermeintlich „händischer“ Ebene unaufhaltbar. Immer mehr Arbeitsschritte werden in Produktionsbetrieben online gesteuert, vernetzt und auch von Robotern unterstützt oder sogar komplett übernommen. Das japanische Unternehmen Fanuc ist mit seinen Industrierobotern bei diesem großen Zukunftsthema seit vielen Jahren die unangefochtene Nummer 1. Die Corona-Pandemie hat dabei zwei gegenläufige Einflussfaktoren gezeigt: Zum einen haben sich Unternehmen in der Krise mit teuren Investitionen im Bereich Robotik wohl eher zurückgehalten. Zum anderen hätte so manch eine Betriebsstätte durch robotergesteuerte Produktionsstraßen während der Lockdowns nicht stillstehen müssen.

Auch wenn Corona leichte Bremseffekte bewirkt hat, das Geschäftsmodell von Fanuc ist in jedem Fall perspektivisch mehr als stabil. Das Thema „Industrie 4.0“ ist die Zukunft. Das zeigte sich plakativ daran, dass BMW im März vergangenen Jahres 3.500 Roboter bei Fanuc geordert hat. Es hat verdeutlicht, dass der Automobilhersteller auch in schwierigster wirtschaftlicher Lage auf dem Schirm behalten hat, welche Investitionen für die Zukunft wirklich wichtig sind, um weiter mitspielen zu können.

Fortschritt durch Kollaboration

Fanuc ist Weltmarktführer für Industrieroboter. Bisher sprach das Unternehmen vor allem die Großindustrie an. Neben Robotermaschinen, die bestimmte Arbeitsschritte erledigen (und damit dort den Menschen ablösen), bietet Fanuc auch kollaborierende Roboter. Es handelt sich dabei um Roboter, die mit Menschen zusammenarbeiten und bei bestimmten Arbeitsschritten unterstützen. Denn auch wenn Automatisierung und Robotisierung die Industrie in den kommenden Jahren deutlich verändern werden, alle menschlichen Arbeitsplätze werden nicht wegfallen.

Mit seinen neuen Cobots – „Cobot“ ist ein Kunstwort aus den beiden englischen Begriffen „collaboration“ (Zusammenarbeit) und „robot“ (Roboter) – wendet sich der japanische Hersteller nun auch an Zielgruppen jenseits der Großindustrie. Damit eröffnet sich Fanuc neue Märkte, denn diese neue Robotergeneration ermöglicht auch mittelständischen Unternehmen den Einstieg in Automation und Digitalisierung. Zudem treibt Fanuc aktuell seine Expansion in Europa stark voran. Der Konzern weiß, welchen Nachholbedarf dortige Unternehmen noch in Sachen „Industrie 4.0“ haben. Dieses Potenzial will Fanuc in den nächsten Jahren erschließen.

Cobots – eine neue Robotergeneration

Robotik-Lösungen sind jenseits der Industrie noch nicht in der Breite angekommen. Einmal stellten die Anschaffungskosten für mittelgroße und kleinere Betriebe bislang oft eine Hürde dar. Außerdem standen mittelständische Betriebe, die oftmals bis heute gründergeführt sind und die in der Regel eine sehr enge Bindung zu ihrer Belegschaft haben, dem Thema „Robotisierung“ zunächst skeptischer gegenüber. Dies hat sich seit Corona geändert.

In der Pandemie ermöglichten es Roboter vielerorts, Produktionsprozesse aufrechtzuerhalten. Unternehmen, die diesbezügliche Investitionen bereits gewagt hatten, waren klar im Vorteil. Viele Firmen haben nun erkannt, dass die zunehmende Automatisierung nicht aufzuhalten ist. Doch nicht nur die generellen Ressentiments sind mehr und mehr abgebaut. Auch die Einstiegshürden in die Automation werden immer niedriger, sowohl was die Anschaffungskosten als auch die Bedienbarkeit betrifft.


Leichter, günstiger, direkt einsatzbereit

Die neuen kollaborierenden Leichtbauroboter (Cobots) sind ein idealer Robotik-Einstiegspunkt für mittelständische Betriebe. Das Flagschiffmodell CRX-10iA ist gerade einmal 40 Kilogramm schwer und eignet sich hervorragend für sich ständig wiederholende Abläufe, zum Beispiel Palletieraufgaben, die Entnahme von Teilen aus Regalen oder Förderbändern sowie Schraub- oder Schweißarbeiten. Dabei müssen Roboter, die mit Menschen zusammenarbeiten, ganz besondere Sicherheitsanforderungen erfüllen. Der CRX-10iA reagiert sehr sensibel auf den Kontakt mit Menschen und Gegenständen. Trifft er auf einen harten Gegenstand, bewegt sich der Leichtbauroboter automatisch zurück. Der kollaborierende Roboter lässt sich intuitiv über ein Touchpanel bedienen und braucht keine langen Roboterschulungen. Um dem Cobot den gewünschten Bewegungsablauf beizubringen, kann der Bediener den CRX-10iA zudem manuell führen.

Fanuc erwartet eine stark steigende Nachfrage nach kollaborierenden Robotern. Und nicht nur ihr Gewicht ist deutlich leichter als bei den großen Industrierobotern. Leichter ist auch ihr Preis. Sie bieten damit gerade für mittelgroße Unternehmen attraktive Möglichkeiten, in Sachen Automatisierung voranzukommen.

Neues europäisches Entwicklungszentrum bei Stuttgart

Die Deutschland-Zentrale von Fanuc ist in Neuhausen auf den Fildern, rund 20 km von Stuttgart. Hier ist das japanische Unternehmen seit fast 30 Jahren ansässig. Von anfänglich 100 Mitarbeitern hat sich die Belegschaft mittlerweile vervierfacht. Dies zeigt, wie wichtig der Standort für Fanuc ist und wie stark die Nachfrage nach Automationslösungen in Europa anzieht. „Wir sind hier nah am Puls der Zeit – denn Deutschland ist und bleibt der Innovationsmotor im Herzen Europas“, erklärt Ralf Winkelmann, Geschäftsführer der deutschen Konzerntochter Fanuc Deutschland GmbH.

Aus diesem Grund errichtete Fanuc vor vier Jahren auf dem Firmengelände in Neuhausen ein eigenes Entwicklungszentrum für den gesamten europäischen Markt. Dieses „European Development Center“, kurz „EDC“, ist seitdem Teil der Hauptentwicklungsabteilung in Japan. Das Interesse an Robotik-Lösungen steigt bei europäischen Kunden im Moment derart an, dass das EDC an seine Kapazitätsgrenzen stößt. Bis 2023 wird deshalb in Neuhausen ein neues, hochmodernes Entwicklungszentrum für den europäischen Markt entstehen. Vor allem die Kapazitäten für Versuchsreihen und die Entwicklung kundenspezifischer Applikationen sollen dabei deutlich ausgeweitet werden.

Im Rahmen der sich ebenfalls am Standort Neuhausen befindenden Fanuc-Akademie können Kunden direkt vor Ort in Theorie und Praxis aus- und weitergebildet werden. Dies hilft nicht nur den Kunden, sondern auch Fanuc. Auf eventuelle Anwendungsschwierigkeiten wird der Hersteller sofort aufmerksam. Auf diese Weise kann der Konzern seine Roboter und Maschinen kontinuierlich verbessern und optimal auf die Kundenbedürfnisse anpassen.

Fanuc weitet Vertriebs- und Servicenetz in Deutschland aus

Um den Markt in Europa perfekt erreichen und bedienen zu können, weitet Fanuc auch seine Vertriebsstrukturen aus. Hierzu eröffnete der japanische Hersteller eine neue Niederlassung im südwestfälischen Meinerzhagen. Der Ort befindet sich mitten im Märkischen Kreis. Dieser gilt in Deutschland als mittelstandsstärkste Region. Und nachdem Fanuc bei den Großkonzernen bereits bestens bekannt ist, hat das Unternehmen es genau auf diese Zielgruppe nun abgesehen.

Die neue Vertriebs- und Service-Niederlassung in Meinerzhagen hat eine Fläche von knapp 1.000 Quadratmetern und bietet Platz für die Ausstellung von Robotern und Maschinen. Außerdem gibt es dort Kapazitäten für Schulungen und Applikationstests.


Starkes 2. Quartal

Im zweiten Quartal 2021 (für Fanuc das 1. Quartal im Geschäftsjahr 2021/22) wies der Konzern einen Umsatz in Höhe von 185,3 Mrd. JPY (ca. 1,4 Mrd. EUR) aus. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Plus von fast 70 %. Da der Umsatz im zweiten Quartal 2020 aber von einem Corona-Schock gedämpft war, vergleichen wir die aktuellen Zahlen auch mit denen von vor zwei Jahren. Im zweiten Quartal 2019 erwirtschaftete Fanuc Erlöse in Höhe von 134,6 Mrd. JPY (ca. 1, 02 Mrd. EUR). Die jetzigen Ergebnisse bedeuten dem gegenüber also ebenfalls ein deutliches Plus von 37,7 %.

Fanuc hat sich also nicht nur von dem Einbruch im letzten Jahr erholt, der Konzern ist auch wieder deutlich zurück auf Wachstumskurs. Eine kleine Dividende bietet die Aktie ebenfalls. Letzten Monat gab es die Zwischendividende für das laufende Geschäftsjahr. Zusammen mit der Schlussdividende für das Geschäftsjahr 2020, die es im Frühling gab, kam es in diesem Kalenderjahr zu einer Ausschüttung in Höhe von 437,62 JPY (ca. 3, 30 EUR) je Anteilsschein. Bei dem aktuellen Kurs entspricht dies einer Dividendenrendite (brutto) knapp unter 2 %.

Gut gerüstet für die die digitale Zukunft

Fanuc ist ein Unternehmen, das von „Industrie 4.0“ noch stark profitieren wird. Während Robotik-Lösungen in der Großindustrie schon längst fest verankert sind, haben nicht zuletzt durch die Stillstände während der Pandemie auch viele mittelständische Akteure feststellen müssen, dass es gute Gründe gibt, über neue Wege und Produktionsprozesse nachzudenken. Und natürlich ist das Thema „Industrie 4.0“ losgelöst von COVID 19 zu betrachten. Wie bei allen Digitalisierungsbereichen hat die Pandemie mit ihren Kontaktbeschränkungen und dadurch bedingten Stillständen hier natürlich einen kollektiven Beschleunigungseffekt bewirkt.

Dennoch reden wir über einen globalen Trend, der sich generell nicht aufhalten lässt. Früher oder später werden sich die Unternehmen, die die Potenziale der digitalen Transformation rechtzeitig in ihre Geschäftsmodelle und Betriebsprozesse integriert haben, mit klaren Wettbewerbsvorteilen von der Konkurrenz absetzen. Fanuc hat dies klar erkannt und in seine Produktentwicklungs- und Vertriebsstrategie integriert. Wir bleiben in jedem Fall für Sie bei diesem spannenden Unternehmen in erster Analyse-Reihe dabei.

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Ihre Kerstin Franzisi

Chefredakteurin

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Überall um uns herum steigen die Preise. Die zunehmende Inflation ist längst in den Geldbeuteln der Verbraucher spürbar. Und auch die Unternehmen sind mit an allen Ecken und Enden steigenden Kosten konfrontiert – die letztlich dann eben auch an die Endverbraucher weitergegeben werden. Eine Kostenstelle, die sowohl private Haushalte als auch Unternehmen direkt betrifft, ist die Energieversorgung. Energie wird schließlich immer benötigt – egal ob im industriellen oder privaten Umfang. Hier sind die Preissteigerungen besonders stark. Übrigens nicht nur bei uns: Auf der ganzen Welt hört man von steigenden Energiepreisen und von Versorgungsproblemen.

Ein Rohstoff ist in diesem Zusammenhang unverzichtbar: Erdgas. Erdgas ist eine tragende Säule in der Energieversorgung. Ein knappes Viertel der weltweiten Primärenergie wird in Form von Erdgas verbraucht. In Deutschland ist Erdgas nach Mineralöl der zweitwichtigste Energieträger. Der größte Einsatzbereich ist Wärmeerzeugung. Daneben spielt Erdgas bei der Stromversorgung eine wichtige Rolle im Übergang von fossilen zu erneuerbaren Energien. Auch in den Bereichen Logistik und Mobilität kommt Erdgas als Primärenergieträger mehr und mehr zum Einsatz, da es im Vergleich zu anderen fossilen Energieträgern wesentlich klimafreundlicher ist.

Gasnachfrage steigt flächendeckend

In Europa sind die Speicher bereits unterdurchschnittlich gefüllt. Gas wird knapp und damit sehr teuer. Mit zunehmender Öffnung nach den langen Restriktionen im Verlauf der Corona-Pandemie zieht auch die Wirtschaft weltweit wieder sukzessive an. Damit steigt unweigerlich auch der Energiebedarf, allem voran der enorme Erdgasbedarf im asiatischen Raum. Hierdurch steigen die Gaspreise bereits seit Beginn des Jahres und es scheint noch längst nicht vorbei zu sein. Der Großhandelspreis für Erdgas hat sich seit Beginn des Jahres mehr als verdreifacht. Die Nachfrage in Europa ist nach wie vor hoch.

Was bei Unternehmen und Privatverbrauchern für Kopfschmerzen sorgt, lässt bei Energiekonzernen wie dem Marktführer Gazprom die Kassen klingeln. Nach dem Krisenjahr 2020 geht es für den russischen Erdgasförderer und Pipelinebetreiber aktuell mehr als steil bergauf. Passenderweise geht es auch beim umstrittenen Pipelineprojekt Nord Stream 2 voran, nachdem unterschiedliche politische und juristische Widerstände zwischenzeitlich für monatelange Baustopps gesorgt hatten. Vor allem US-amerikanische Sanktionsdrohungen seitens der Regierung unter Ex-Präsident Trump gegen am Pipelinebau beteiligte Unternehmen und Institutionen hatten in der Vergangenheit für erhebliche Verzögerungen gesorgt. Diese Hindernisse sind nun aufgrund der Rücknahme der Drohungen durch die Regierung Biden vorerst vom Tisch.

Bau von Nord Stream 2 ist abgeschlossen

Am Nord Stream 2-Projekt hängt nicht nur Gazprom, auch etliche westeuropäische Firmen sind involviert. So zum Beispiel E.ON, Shell und die österreichische OMV. Mittlerweile ist die über 1.200 Kilometer lange Ostseepipeline fertiggestellt. Im September wurden das letzte noch fehlende Rohrsegment 40 Kilometer östlich vor Rügen auf dem Meeresboden platziert und anschließend verschweißt. Damit ist das 10 Mrd. EUR schwere Projekt bautechnisch abgeschlossen. In der Folge wurde die Pipeline für den Betrieb vorbereitet und getestet.

Zunächst wurde ein durchfahrender Reinigungsroboter eingesetzt, um mögliche Reibungswiderstände zu eliminieren. Im Anschluss wurde die Pipeline mit einem technischen Gas gefüllt, um Druck- und Dichtigkeitstests gemäß den regulatorischen Vorgaben, unter anderem von der EU, zu entsprechen. Diese letzten Tests wurden nach Angaben des Betreibers abgeschlossen. Gazprom verkündete am 18.10.2021, dass Nord Stream 2 technisch betriebsbereit sei. Damit kommt das Unternehmen seinem erklärten Ziel ein Stück näher, noch in diesem Jahr mehr als fünf Mrd. Kubikmeter Erdgas durch die neue Pipeline nach Europa liefern zu können.


Letzte formale Hürden vor Betriebsstart

Neben letzten technischen Zertifizierungen beziehungsweise Ratifizierungen durch die deutschen Behörden ist eine juristische Frage auf europäischer Ebene noch nicht geklärt: Die Gasmarktrichtlinie der EU besagt, dass ein Unternehmen nicht gleichzeitig Pipelinebetreiber und Lieferant des transportierten Erdgases sein darf. Aktuell ist die Betreibergesellschaft Nord Stream 2 AG eine 100-prozentige Tochter von Gazprom. Der russische Erdgaskonzern muss seine Tochtergesellschaft der EU-Richtlinie zufolge aber nicht veräußern. Es reicht, sie strukturell außerhalb der eigenen Kontrollmöglichkeiten zu positionieren.

Eine recht weiche Formulierung. Die Pipelinetochter hat jedenfalls bereits bei der Bundesnetzagentur eine Zertifizierung als unabhängiger Betreiber beantragt. Außerdem besagt die EU-Richtlinie, dass Gazprom anderen Unternehmen den Zugang zu den Pipelinekapazitäten gewähren muss. Zumindest in der Theorie, denn der Staatskonzern in Russland hat dort das Monopol auf Erdgasexporte. Hier ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Es ist aber davon auszugehen, dass auch diese letzten formaljuristischen Hindernisse aus dem Weg geräumt werden, nachdem sogar die großen transkontinentalen politischen Hürden überwunden sind.

Ein offizieller Starttermin für den Betrieb der neuen Ostseepipeline ist also noch offen. Die aktuellen Engpässe und die damit steigende Gasnachfrage spielt dem russischen Konzern aber dabei stark in die Hände. Die Internationale Energieagentur (IEA) hatte Russland kürzlich aufgefordert, mehr Erdgas nach Europa zu liefern, um dort die aktuelle Knappheit und die damit einhergehende Preissteigerung abzufedern. Diesen Ball nimmt die russische Regierung natürlich gerne auf hinsichtlich der noch laufenden juristischen Auseinandersetzungen. Russlands Präsident Wladimir Putin hat erst kürzlich in Aussicht gestellt, dass die Inbetriebnahme von Nord Stream 2 den unter Druck stehenden Gasmarkt entspannen würde. Durch die Pipeline sollen jährlich 55 Mrd. Kubikmeter Gas von Russland nach Deutschland und weiteren Ländern in Europa geliefert werden. Damit können nach Angaben der Betreibergesellschaft 26 Mio. Haushalte versorgt werden.


Riesenpotenziale – neben Nord Stream 2

Unabhängig von der aktuellen Lage in Europa und den letzten Verzögerungen des Betriebsstarts von Nord Stream 2 ist Gazprom mehr als gut aufgestellt für die Zukunft. Der chinesische Markt wird perspektivisch ein Vielfaches des Gasbedarfs erreichen verglichen mit Deutschland. Schon jetzt ist der Bedarf in China 3,5-mal so hoch wie in Deutschland. Bis 2035 soll sich der Gasbedarf nochmals in etwa verdoppeln. Spätestens 2030 will China 20 % seines Energiebedarfs über die bestehende Gazprom-Pipeline „Power of Siberia“ abdecken. Und der Bau einer weiteren Pipeline durch die Mongolei ist bereits geplant.

Neben dem großen Nachfragepotenzial von China hat Gazprom ein weiteres interessantes Geschäftsfeld: Die Heliumproduktion. Die vielfältigen industriellen Einsatzzwecke des Edelgases machen es zu einem gefragten Gut. Helium wird weltweit nur von wenigen Ländern produziert. Führend sind die USA, welche auch die größten Reserven besitzen. An zweiter Stelle steht Algerien und auf Platz 3 Russland. So der aktuelle Stand, doch die russische Regierung hat erst Ende September verkündet, diesen Bereich massiv (die Kapazitäten sollen sich verdreizehnfachen) ausbauen zu wollen.

Wachstumstreiber ohne sichtbares Ende

Unabhängig von den verschiedenen hoch interessanten Zukunftsaussichten des Unternehmens haben die steigenden Öl- und Gaspreise seit Jahresbeginn auch den Kurs der Aktie von Gazprom steigen lassen. Im letzten Herbst hatte die Aktie von Gazprom noch ein Mehrjahrestief bei 3,22 EUR. Seitdem konnte sich der Kurs mehr als verdoppeln. Und der aktuelle Kurs von 8,91 EUR (Stand 20.10.2021) stellt dabei wohl nicht das Ende der Fahnenstange dar, so wie sich der Energiemarkt aktuell entwickelt.

In jedem Fall stehen die Zeichen bei Gazprom klar auf Aufschwung. Der Konzernumsatz dürfte sich 2021 auf ca. 36 Mrd. USD, nach etwa 20 Mrd. USD im letzten Jahr, erhöhen. Diese Entwicklung ist natürlich auch aus Anlegersicht überaus interessant. Mit den richtigen Energie- und Rohstoffunternehmen ist man als Investor in der kommenden Phase strategisch sicherlich gut aufgestellt. Wir behalten die aktuellen Entwicklungen am Markt und bei Gazprom im Auge und bleiben für Sie am Ball.

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Kaffee ist ein profitables Geschäft. Dies gilt nicht nur für Lebensmittelkonzerne. Wer den Geschmack der gerösteten Bohnen voll genießen will, braucht dafür auch die richtige Maschine. Die Nachfrage nach Kaffeevollautomaten und traditionellen Siebträgermaschinen für den Heimbedarf ist im letzten Jahr deutlich gestiegen. Kein Wunder: Cafés und Restaurants waren während des Lockdowns schließlich monatelang geschlossen. Verbraucher holten sich den perfekten Kaffeegenuss also nachhause.

Ein Hersteller, der davon stark profitiert hat, ist De’Longhi. Das italienische Unternehmen ist in Sachen Kaffee- und Espressomaschinen für den Heimbedarf der globale Marktführer. Besonders gefragt sind die Vollautomaten dieser Marke.

Apropos Marke: Wussten Sie, dass zu De’Longhi mittlerweile auch andere sehr gefragte Haushaltsmarken gehören? Damit hat das Unternehmen weit mehr als nur Kaffeemaschinen zu bieten. Wenn Sie sich eine Küchenmaschine von Kenwood oder einen Stabmixer der Marke Braun zulegen, sind Sie ebenfalls Kunde von De’Longhi. . Während Rasierer, Epilierer und sonstige Körperpflegegeräte von Braun weiterhin zu Procter & Gamble gehören, kaufte De’Longhi die Haushaltsgerätesparte vor Jahren auf. Selbiges gilt für Geräte von Ariete. Vor knapp einem Jahr verleibte sich das Unternehmen zudem Nutribullet ein. Dieser Anbieter ist in den USA Marktführer im Segment Smoothie-Mixer.

Wachstum hat sich 2021 nochmals beschleunigt

Im letzten Jahr stieg der Umsatz um 12,4 %. Das bereinigte EBITDA wuchs um 27,6 % und der Gewinn um 24,3 %. Das zweistellige Wachstum hat sich im aktuellen Jahr nicht nur fortgesetzt, sondern nochmals massiv beschleunigt. So legte der Umsatz um 60 % zu. Operativer Gewinn und Nettoergebnis warten mit Wachstumsraten von 125 bzw. 320 % auf.

Ein solch starkes Wachstum kann das Unternehmen nicht dauerhaft schaffen. Mit einem zweistelligen Wachstum ist in den nächsten Jahren aber sicherlich zu rechnen. Eine ordentliche Kaffeemaschine gehört heute zum guten Stil. Vor allem die Nachfrage nach Vollautomaten ist intakt. Konsumenten lieben es, wenn sie auch zuhause ihr Lieblings-Kaffeegetränk wie zum Beispiel Americano oder Café Latte zubereiten können.

Mit Kaffeemaschinen generiert De’Longhi über die Hälfte seines Umsatzes. Rund zwei Drittel davon wiederum ist dem Geschäft mit Kaffeevollautomaten zuzurechnen. Damit entfällt rund ein Drittel des Konzernumsatzes auf diesen Kaffeemaschinentyp. Solange die Nachfrage anhält – und davon ist für die nächste Zeit auszugehen – geht es De’Longhi prächtig.

Der für das Unternehmen größte und wichtigste Markt ist derzeit Europa. Das Unternehmen konnte hier im ersten Halbjahr 2021 mit einem Umsatzplus von 50 % aufwarten.


Marktanteile „smart“ ausgebaut

Sowohl im Segment Kaffeemaschinen als auch der Haushaltsgerätesparte konnte De’Longhi seine Marktanteile ausbauen. Den Markt mit Kaffeemaschinen dominiert das Unternehmen nun mit einem globalen Marktanteil von 34,7 % (Vorjahr 33,4 %). Bei Küchenmaschinen und Co. stieg der Anteil von 15,1 auf 15,3 %.

Um dies auch künftig steigern zu können, setzt das Unternehmen selbstverständlich auch auf Digitalisierung. De’Longhi hat immer mehr „smarte“ Geräte in seiner Angebotspalette. Mit der zugehörigen App können Sie Ihren Kaffeevollautomaten bequem aus der Ferne steuern. Zudem sind unzählige individuelle Einstellungen möglich, um die Maschine optimal auf die bevorzugt verwendeten Kaffeebohnen zu justieren. Es können sogar eigene Rezepte (durch Individualisierung der Temperatur, zugeführte Milchmenge etc.) abgespeichert werden.

Natürlich helfen auch selektive Zukäufe bei der Wachstumsstrategie. Hier trifft das Management ebenfalls „smarte“ Entscheidungen. Mit dem Zukauf von Capital Brands im November 2020 kam die Marke Nutribullet dazu. De’Longhi entschied sich für die Akquisition aber nicht nur, um das Produktportfolio um Smoothie-Mixer zu ergänzen. HinterNutribullet steckt auch eine gefragte Life-Style-Plattform, und großes E-Commerce-Knowhow. Dies kann De’Longhi künftig für sein gesamtes Portfolio nutzen.

Eversys – der jüngste Zukauf

Auch High-End-Kaffeemaschinen hat De’Longhi zu bieten. Um das Premium-Segment zu stärken, übernahm das Unternehmen im Mai 2021 den Hersteller Eversys. Der Anbieter aus der Schweiz bietet die Profi-Maschine für zuhause – und auch die Gastronomie ist Kunde. Das neueste Modell der Reihe „Shotmaster“ ist das ultimative Barista-Tool. Es kann bis zu acht Kaffeegetränke gleichzeitig zubereiten.

Seit 2017 war De’Longhi bereits mit 40 % daran beteiligt, nun wurden die restlichen 60 % für 100 Mio. CHF einverleibt. Das gesamte Unternehmen Eversys wurde damit von De’Longhi mit 183 Mio. CHF bewertet. Der Preis ist in Ordnung. Eversys generierte im letzten Jahr Erlöse in Höhe von 65 Mio. CHF, die Italiener zahlen also weniger als das Dreifache vom Umsatz.


Komfortables Cashpolster

Auch in Zukunft wird De’Longhi selektiv nach geeigneten Zukäufen Ausschau halten. Diese kann sich der Konzern auch ohne weiteres leisten. Die Bilanz ist dank eines komfortablen Cashpolsters gesund. Die Nettoliquidität stand per 30.06.2021 bei 218 Mio. EUR. Als Cash und sonstige Barwerte weist De’Longhi im Halbjahresbericht mit 930 Mio. EUR aus. Gegenüber dem Stand von Dezember 2020 (267 Mio. EUR) ist dies das 3,5-Fache.

Aufgrund von Investitionen wies das Unternehmen im Halbjahresbericht einen negativen freien Cashflow aus. Dies ist aber sehr wahrscheinlich nur ein kurzfristiger Effekt. Der operative Cashflow wartet mit 180 Mio. EUR auf. Gegenüber dem Vorjahr stieg er um 54 %.

Darüber kann De’Longhi auch seine Dividende finanzieren. Mindestens 40 % des Gewinns will das Unternehmen künftig jedes Jahr ausschütten. Zuletzt gab es 0,54 EUR je Aktie. Bei dem aktuellen Kurs von 32,14 EUR (Schlusskurs 19.10.2021) entspricht dies einer Dividendenrendite von 1,7 %. Das ist nicht wahnsinnig hoch, aber langfristig könnte die Dividendenrendite auch steigen.

So gut wie des derzeit für De’Longhi jedenfalls läuft, könnte im nächsten Jahr durchaus eine höhere Ausschüttung drin sein. Dies muss selbstverständlich abgewartet werden. Perspektive besteht aber – für das Geschäftsmodell und die Dividende.

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Selbst wenn Sie dieses Bibelzitat auf Anhieb nicht zuordnen können, als Internet-User kennen Sie es garantiert: Sie möchten nähere Informationen zu einem Sachverhalt, interessieren sich für ein bestimmtes Produkt oder wollen ein Reiseziel vorab kennenlernen. Da gibt es für viele nur eins: Sie googeln. Der Begriff hat es sogar schon in den Duden geschafft.

Die beliebteste Suchmaschine im Netz

Google wird als Suchmaschine weltweit am häufigsten genutzt. Sie ist in über 130 Sprachen am Markt. Die zahlreichen Produkte des Internetsuchdienstes haben das Ziel, den Usern das Informationsangebot des World Wide Web zugänglich zu machen. Beispielsweise gehören zu den angebotenen Applikationen der Webbrowser Google Chrome, der Emaildienst Google Mail und die Social-Network-Plattform Google+.

Der Mega-Konzern Alphabet wurde im Oktober 2015 gegründet und löste damit das bestehende Unternehmen Google ab. Google-Aktien wurden bei diesem Vorgang in Alphabet-Anteilscheine umgewandelt. Auf diese Weise sollen die einzelnen Unternehmensteile wie das Web-Geschäft (weiterhin unter dem Namen Google) oder beispielsweise die Entwicklung selbstfahrender Autos unabhängiger als einzelne Tochtergesellschaften arbeiten.

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Zu Alphabet zählen auch die Video-Plattform YouTube, der Kartendienst Google Maps und die Satellitenkarten von Google Earth. Darüber hinaus ist das Unternehmen im Hard- und Softwaremarkt für Smartphones und Tablets aktiv, welche es mit dem Betriebssystem Android und eigenen Smartphones wie dem Nexus bedient. Die Innovationen von Google in der Suchmaschinen-, Smartphone- und Internetwerbungsindustrie haben den Konzern zu einer der bekanntesten Marken weltweit gemacht. Außerdem gehören zur Alphabet-Holding das Bio-Unternehmen Calico und das Technologieunternehmen NestLabs.

Überragendes Wachstum

Alphabet erwirtschaftete 2020 einen Umsatz von 182,4 Mrd. USD und einen Gewinn von 41,0 Mrd. USD. Mit einem Börsenwert von rund 1,6 Billionen USD (Stand: März 2021) gehört Alphabet Inc. zu den sogenannten Big Five. Auf der Liste der größten Unternehmen der Welt, der Forbes Global 2000, nimmt der Konzern Platz 13 ein (Stand: Mai 2020).

In den zurückliegenden Jahren hat Alphabet beim Umsatz und beim operativen Gewinn ein geradezu atemberaubendes Wachstum hingelegt. Seit 2012 haben sich die Ergebnisse verfünffacht.

Erstklassige Zahlen auch im zweiten Quartal

Im Bericht zum 2. Quartal 2021, der Ende Juli bekannt gegeben wurde, belief sich der Umsatz von Alphabet auf 61,9 Mrd. USD. Gegenüber dem Vorjahr (38,3 Mrd. USD) entspricht dies einem Plus von sage und schreibe 61,6 %. Der Gewinn stieg sogar um 166 %. Auch wenn das Wachstum von Alphabet nicht auf ewig so spektakulär ausfallen kann – für die nächste Zeitgibt es noch genügend Entfaltungspotenzial.

Wachstumsmotor Werbegeschäft

50,4 Mrd. USD und damit über 80 % des Umsatzes erlöste der Konzern mit seinem Google-Werbegeschäft. Darin sind die Werbeerlöse über die Videoplattform YouTube integriert, welche nun über 7 Mrd. USD ausmachen. Das sind immerhin schon 11,3 % des Konzernumsatzes. Tendenz weiter steigend. Das Wachstum bei den YouTube-Umsätzen liegt derzeit im Übrigen bei sensationellen 84 %.

Die Zahlen verdeutlichen, welch starker Wachstumsmotor das Werbegeschäft für Alphabet ist. Dies wird auch nach Corona so bleiben. Im Netzt präsent zu sein wird für Unternehmen immer wichtiger.

„Zukunftswetten“ bis jetzt noch allesamt defizitär

Sogenannte „andere Wetten“ (Segment Other Bets) – davon betreibt Alphabet so einige. Dazu gehören Waymo (autonomes Fahren), DeepMind (Quantencomputer), Calico (Biochemie) und Verily (KI-basierte Wearables im Gesundheits-Bereich).

Alle Projekte zusammen generierten im Zeitraum April bis Juni 2021 Umsätze in Höhe von 192 Mio. USD. Die Erlöse aus den „Wetten“ stiegen damit immerhin um fast 30 %. Zugleich weitete sich der operative Verlust im Segment Other Bets aber auf 1,4 Mrd. USD aus. Das sind fast 300 Mio. USD mehr als ein Jahr zuvor.

Dank des florierenden Werbegeschäfts kann sich Alphabet dies aber ohne Probleme leisten. Geht eine Wette auf, ist das wunderbar. Klappt es nicht, ist es aber auch nicht tragisch. Sollte eines Tages auch nur eine Idee zünden und diese kommerzialisiert werden, kann dies völlig neue Wachstumsimpulse freisetzen. Lassen Sie uns einen näheren Blick auf zwei dieser „Wetten“ werfen.

Waymo startet Robotaxi-Service in San Francisco

Die auf autonomes Fahren spezialisierte Tech-Firma Waymo will ihre Robotaxi-Dienste in San Francisco jetzt endlich in größerem Stil anbieten. Nach mehr als zwölfjähriger Testphase in der kalifornischen Metropole  wird der Service nun für ein breiteres Publikum geöffnet.

Wer sich im Rahmen des Pilotprojekts kostenlos im selbstfahrenden Elektro-SUV vom Typ Jaguar I-Pace durch San Francisco befördern lassen will, kann sich über das „Trusted Tester“-Programm der Waymo-App bewerben. Im Gegenzug müssen Nutzer allerdings eine Geheimhaltungserklärung abgeben und die Firma mit Daten und Feedback versorgen. Obwohl die Wagen vollautonom unterwegs sind, bleibt zunächst ein Sicherheitsfahrer mit an Bord.

Spannende Alphabet-Tochter

Auch DeepMind ist eine spannende Tochter von Alphabet. DeepMind wurde 2014 von Google für 400 Mio. USD übernommen und hat sich auf Forschungsarbeiten im Bereich der Künstlichen Intelligenz spezialisiert. Zum Beispiel ist die britische Firma verantwortlich für ein Computerprogramm wie AlphaFold, das mit Hilfe von KI präzise vorhersagen kann, wie sich lange Proteinketten zusammenfalten – ein Meilenstein im Bereich der Molekularbiologie.

Das Unternehmen liefert nicht nur wichtige KI-Software für Dienste wie Google Maps oder YouTube, sondern in jüngster Zeit auch Gewinne. Die Zahlen von DeepMind zeigen, dass sich das Investment von Alphabet langsam aber sicher auszahlen könnte. Zunächst fallen allerdings die 60 Mio. USD angesichts des Konzerngewinns in Höhe von 62,9 Mrd. USD in 2020 noch kaum ins Gewicht. Was noch nicht ist, kann ja aber noch werden.

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Es wurde aber auch Zeit – so lange stand unsere Erde gefühlt noch nie still. Veranstaltungen, Events, Konzerte auf der einen, Reisen, Kongresse und Urlaube auf der anderen Seite: Die Zeit des Däumchendrehens und In-Die-Luft-Starrens (nichts anderes blieb den Reise- und Event-Veranstaltern im letzten Jahr übrig) scheint langsam dem Ende zuzugehen.

Die Pandemie ist zwar noch nicht vorbei und die mittel- bis langfristigen wirtschaftlichen Folgeschäden sind für viele Akteure der betroffenen Branchen noch nicht absehbar, dennoch verzeichnen die Schlüssel-Player einen klaren Aufschwung. Dieser zeigt sich deutlich in den Ergebnissen der ersten beiden Quartale 2021 – vor allem aber auch in den perspektivischen Investitionen und Geschäftsanbahnungen der letzten Zeit.

Die Veranstaltungsbranche ist insgesamt eine der Branchen, die unter den Corona-Beschränkungen am meisten gelitten haben. Zu ihr zählen nicht nur die Konzertveranstalter, sondern auch Messeunternehmen, Kongressveranstalter und Eventagenturen. Mit einem Umsatz von knapp 130 Mrd. EUR und etwa 1,5 Mio. Beschäftigten ist sie die sechstgrößte Branche in Deutschland.

Die ganze Welt der Veranstaltungen

Nehmen wir das Beispiel CTS Eventim: Der Entertainment-Gigant ist nahezu allgegenwärtig, wenn es um Veranstaltungen geht. Egal, ob Sie auf ein Konzert gehen, ein Festival besuchen, ein Musical, einen Comedy-Auftritt, das nächste Formel-1-Rennen oder sonst irgendeine Veranstaltung: die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass Sie Ihr Ticket – als physische Eintrittskarte, selbstausgedruckt von zuhause oder als elektronische Variante mit QR-Code auf dem Smartphone – über eine Verkaufsstelle oder ein Onlineportal von CTS Eventim erstanden haben.

Daneben ist das Unternehmen selbst als Veranstalter und Betreiber etlicher großer Veranstaltungshallen in Europa aktiv. Das Geschäftsmodell von CTS Eventim bespielt also quasi sämtliche Stationen der Veranstaltungsbranche. Und wenn auch die Durchführung von Veranstaltungen selbst aktuell noch erst zaghaft ins Leben zurückzukehren beginnt – das Ticketing, der Vorverkauf für die verschiedensten Event-Formate in den nächsten Monaten bzw. im nächsten Jahr ist im vollen Gange.

Es geht bergauf durch die Tickets für die Zukunft

Gerade präsentierte CTS Eventim neue Zahlen. Im zweiten Quartal 2021 verdreifachte sich der Umsatz auf 45,7 Mio. EUR. Vom Vorkrisenniveau mit mehr als 400 Mio. EUR zwischen April und Ende Juni 2019 ist das Unternehmen zwar noch weit weg, aber immerhin werden wieder schwarze Zahlen geschrieben. Im zweiten Quartal 2020 wies CTS Eventim einen operativen Verlust in Höhe von 16,2 Mio. EUR aus, jetzt verbuchte das Unternehmen ein Plus von immerhin 99,1 Mio. EUR. Diese Angaben beziehen sich auf das bereinigte EBITDA.

Dass auch CTS Eventim selbst den positiven Trend als Auftakt der langfristigen Wiedererstarkung begreift, zeigen die jüngsten Schlagzeilen. Europas größter Ticketanbieter plant für die Zukunft nach Corona und setzt mit strategischen Expansionen klaren Kurs auf Wachstum.

CTS Eventim baut größte Multifunktionsarena Italiens

Der Ticketverkäufer und Eventexperte macht Nägel mit Köpfen und fügt seinem Portfolio eine neue Multifunktionsarena hinzu. Es handelt sich hierbei um die in Mailand geplante MSG Arena. Diese soll ihre Türen 2025 öffnen. CTS Eventim wird den kompletten Bau übernehmen und die Arena anschließend betreiben. 2026 ist dort die Austragung der Olympischen Winterspiele geplant. Die Arena wird zudem die größte Multifunktionsarena Italiens werden.

Das Außengelände ist mehr als 10.000 Quadratmeter groß und kann für großangelegte Open-Air-Veranstaltungen genutzt werden. In der Halle selbst sollen 16.000 Menschen Platz finden. Die Investitionssumme beträgt rund 180 Mio. EUR. Das neue Objekt reiht sich damit in die Liste der prominenten Veranstaltungsorte des Entertainment-Riesen ein wie beispielsweise die Lanxess-Arena in Köln, die Waldbühne Berlin, die Apollo Hall in London und viele andere.

Strategische Zukäufe und Großprojekte in der Pipeline

CTS Eventim versteht nur zu gut, die Krise der Veranstaltungsbranche zu nutzen, um die eigene Position zu stärken. Die Einkaufstour des Ticketing-Riesen geht daher weiter. Nun erwarb CTS Eventim die Mehrheit an Simply-X. Dabei handelt es sich um einen Anbieter von Scan-Säulen und Drehkreuzen zur digitalen Einlasskontrolle. Wie hoch genau die Beteiligung von CTS Eventim ist, wurde nicht öffentlich. Ebenso machten die Unternehmen keine Angaben zu finanziellen Details.

Den Investitionen auf der einen, stehen jedenfalls riesige Geschäftspotenziale für die Zukunft auf der anderen Seite gegenüber. Aktuell verhandelt CTS Eventim über den Zuschlag für das Ticketing bei Olympia 2024. Dies könnte der größte Deal für den deutschen Ticketing-Anbieter bis heute sein. Als Teil eines Konsortiums, dem auch France Billet SA und Business Services SA angehören, bewirbt sich CTS Eventim um die komplette Abwicklung des Ticketverkaufs für die Olympischen Spiele 2024 in Paris. Der Zuschlag könnte dem deutschen Ticketing-Spezialisten Umsatzerlöse in zweistelliger Millionenhöhe einbringen.

Wenn aktuell auch vieles noch auf zukünftige Erwartungen gestützt ist: Die gesamte Branche und alle damit verbundenen Akteure schöpfen neue Hoffnung und bereiten sich auf die sukzessive immer weiter gehende Öffnung und Erholung des Marktes vor. Der aktuelle Kurs der Aktie von CTS Eventim zeigt, dass die Anleger ähnlicher Ansicht sind: mit 66,54 EUR (Stand 14.10.2021) ist das Unternehmen so hoch bewertet wie noch nie zuvor. Nicht nur wir erwarten also hier für die Zukunft noch einiges.

Ob Reise, Urlaub oder Event – Übernachtungen sind wieder stark gefragt

Unmittelbar verbunden mit der Veranstaltungsbranche in all seinen Facetten ist die Reisebranche. Wenn die Welt sich wieder öffnet, steigt auch das Reiseaufkommen. Als Gradmesser für diese Entwicklung brauchen wir uns nur den Branchenprimus Booking.com anschauen. Das größte Online-Reise-Portal der Welt meldet einen sprunghaften Anstieg bei Reisereservierungen. Die Zahl der Zimmerreservierungen stieg im zweiten Quartal 2021 im Vergleich zum Vorjahr um sage und schreibe 458 %. Und noch etwas ist uns aufgefallen: Die Preise für Urlaubsreisen haben im Vergleich zu der Zeit vor Corona spürbar angezogen. Booking.com profitiert auch davon.

Das Volumen der Bruttoreisebuchungen kletterte im zweiten Quartal 2021 um 852 % auf 22 Mrd. USD. Das operative Ergebnis war zwar immer noch negativ, –56 Mio. USD sind aber schon deutlich besser als –484 Mio. USD, die das Unternehmen ein Jahr zuvor ausweisen musste. Um seine Finanzierung muss sich Booking.com weiterhin keine Sorgen machen. Per Ende des zweiten Quartals standen dem Konzern 11,2 Mrd. USD zur Verfügung. Gegenüber dem Vorjahr (10,6 Mrd. USD) hat sich das Polster also sogar wieder erhöht.

Insgesamt hat die Buchungsplattform für die Zukunft gute Karten. Das schlanke Geschäftsmodell ließ Booking.com besser durch die Krise kommen als klassische Reisebüros. Zudem passt das Geschäft perfekt in die „neue digitale Welt“. Dies hat auch der Markt längst erkannt: Mit über 2.514 USD hat der Titel ein neues Allzeithoch erreicht.

Markt im Aufschwung, Anleger erwartungsvoll

Beide Bereiche – die Veranstaltungsbranche und die Tourismussparte – mussten lange Zeit viel einstecken. Und auch wenn Corona mit all seinen Einschränkungen noch nicht vorbei ist, die Zeichen stehen auf Erholung und Wachstum. Inwieweit die aktuellen Erwartungshaltungen und damit verbundenen Kurssteigerungen mit den tatsächlichen Entwicklungen und Ergebnissen auszubalancieren sind, kann nur die Zukunft zeigen. Wir bleiben in jedem Fall mit Argusaugen dran und halten unsere Analysemethodik scharf geschaltet.

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Die anhaltende Wachstumsabkühlung in China, befeuert durch die Probleme des hoch verschuldeten chinesischen Immobilienentwicklers Evergrande ist nur ein Grund für den derzeitigen Seitwärtstrend an den internationalen Aktienmärkten. Der stetige Anstieg der Preise für Transport, Energie und Rohstoffe überall auf der Welt setzt die Margen vieler Unternehmen unter Druck. Dies beeinflusst deren Kursentwicklung an der Börse zusätzlich. Dennoch gibt es Branchen, die dem aktuellen Trend trotzen. Eine davon ist die Medizintechnik.

Medtronic ragt heraus

Ein Unternehmen ragt dabei als dominantester Player der Branche heraus. Medtronic ist mit einem Jahresumsatz von über 30 Mrd. USD das Schwergewicht des Medizintechniksektors. Dabei ist der Konzern alles andere als schwerfällig oder träge. Kluge Zukäufe und Investitionen in zukunftsträchtige Bereiche, z.B. minimalinvasive Eingriffe sowie Hirn- und Wirbelsäulenchirurgie, sorgen für ordentlich Wachstumsmusik. Und dann ist da noch das Segment Kardiologie. Dies ist im wahrsten Sinne des Wortes das „Herzstück“ des Konzerns. Medizinischer Fortschrift und erweiterte Anwendungsbereiche sorgen dafür, dass Medtronic nie zum Stillstand kommt.

Während selbst namenhafte Techriesen  in den letzten Wochen teils herbe Rücksetzer am Aktienmarkt hinnehmen mussten, hielt sich der Kurs der Medtronic-Aktie bemerkenswert gut. Dafür gibt es zahlreiche Ursachen. Im Laufe der Pandemie ist für viele Investoren das Thema Medizin und Medizintechnik wesentlich näher in das Blickfeld gerückt. Und das nahezu unbemerkt. Checken Sie nicht auch seit etlichen Monaten Inzidenzdaten oder Impfquoten? Und hätten Sie vorher gedacht, dies einmal zu tun? Nein, sicherlich nicht. Aber nicht nur der Kampf gegen Corona bestimmt unseren Alltag, der gesamte Themenbereich Gesundheit und diesbezügliche Innovationen interessiert wesentlich mehr Menschen als früher.

Vorreiter bei patientenorientierten Technologien 

Nach Unternehmensangaben hat sich die Zahl der Menschen, die mit vernetzten Geräten ihre Gesundheit überwachen, geschätzt von 7,1 Millionen im Jahr 2016 auf über 50 Millionen im Jahr 2021 versiebenfacht. Mit telemetrischer Fernüberwachung, mobilen Geräten, Telemedizin und einem Verwaltungskostenanteil von 30 % an den aktuellen Gesundheitsausgaben besteht ein großes Potenzial. Neue digitale Lösungen im Bereich Patientenmonitoring und neue Behandlungsmöglichkeiten dank technischem Fortschritt ermöglichen nicht nur eine bessere medizinische Versorgung für Patienten, auch die Verwaltungskosten in Kliniken und medizinischen Einrichtungen könnten dadurch weiter gesenkt werden.

Dank neuester Möglichleiten der telemetrischen Fernüberwachung sinkt bei Patienten mit Herzinsuffizienz das Risiko für Vorhofflimmern um 46 %, wie Medtronic in einer aktuellen Studie nachweisen konnte. Auch die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Hospitalisierung der Betroffenen sinkt. Medtronic ist jedenfalls von sich überzeugt: „Die individuelle Therapie auf Basis des Algorithmus sorgt dafür, dass weniger Patienten ins Krankenhaus kommen. Auf Systemebene führt das zu Einsparungen und schont die Gesundheitsressourcen.“

Die Dividende steigt und steigt und steigt

Die Dividendenhistorie von Medtronic ist beeindruckend. Der Medizintechnikspezialist hat seine Ausschüttung in der Vergangenheit ohne Unterbrechung in jedem Jahr immer wieder erhöht. Im Mai diesen Jahres wurde die Dividende das 44. Jahr in Folge angehoben. Die Steigerungsrate der letzten zehn Jahre liegt bei 7 % p.a. Das Unternehmen hat Ende August eine Quartalsdividende von 0,63 USD bekannt gegeben. Auf Jahressicht hochgerechnet erhalten die Anteilsinhaber 2,52 USD. Beim aktuellen Aktienkurs beträgt die Dividendenrendite rund 2 %. Die nächste Auszahlung erfolgt am 15. Oktober 2021.

Erneutes Umsatzwachstum und Sieg bei Patentstreit

Das Unternehmen meldete Ende August für das erste Quartal des aktuellen Geschäftsjahres 2021/22 einen weltweiten Umsatz von rund 8 Mrd. USD. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Anstieg um 23 %. Die Ergebnisse spiegeln eine starke Erholung von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie wider, die das Unternehmen im Jahr 2020 erlebte. Um die Intensivbetten für Covid-Patienten frei zu halten, wurden viele andere Operationen, die nicht lebensnotwendig waren, verschoben. Diese werden nun nachgeholt.

Derweil setzt sich Medtronic im Patentstreit mit Axonics durch. Axonics hatte gegen mehrere Patente geklagt, die Medtronic im Bereich der sakralen Neuromodulation, also an  sogenannten Beckenbodenschrittmachern hält. Diese werden unter anderem zur Behandlung von Inkontinenz eingesetzt. Dabei werden feine Nervenbahnen elektrisch stimuliert. Dadurch sollen jene Reflexe wiederhergestellt werden, die zur korrekten Funktion von Harnblase und Schließmuskel notwendig sind. Das US-Patentgericht entschied zugunsten von Medtronic. Damit bleiben die Produkte des Medizintechnikkonzerns weiter geschützt.

Innovative Insulinpumpen

Eine weitere Innovation gelang Medtronic dieses Jahr im Bereich von Insulinpumpen. Ende September 2021 hat Medtronic die Markteinführung des MiniMedTM 780G Systems in Deutschland bekannt gegeben. Dieses Advanced-Hybrid-Closed-Loop (AHCL) Insulinpumpensystem der nächsten Generation umfasst einen neuen automatisierten Korrekturbolus, Smartphone-Konnektivität und eine anpassbare Zieleinstellungsmöglichkeit bis auf 100 mg/dl (5,5 mmol/l).

Dies ist ein weiteres Beispiel, dass Medtronic fortlaufend  an neuen Technologien und Produktinnovation forscht. Stillstand ist daher bei Medtronic auch in Zukunft kein Thema.

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Die Halbleiterindustrie ist eine Branche mit Zukunft. Es liegt auf der Hand: Ohne Rechenchips geht in der digitalen Welt nichts, denn die Voraussetzung dafür, dass Alltagsgegenstände künftig mehr und mehr mit uns und untereinander „kommunizieren“ können, sind nun mal die in ihnen verbauten Chips. Die Einsatzgebiete sind groß. Groß ist auch die Zahl der Unternehmen, die sich in dieser Branche tummeln und miteinander im Wettbewerb stehen. Für Anleger ist es da gar nicht so einfach, die richtigen Unternehmen herauszupicken. Wir haben uns daher für Sie in der Halbleiterbranche umgesehen.

Ein sehr interessantes Unternehmen in diesem Bereich ist u-blox. Als Spezialist für hochpräzise Positionierungs- und Konnektivitätschips bietet die voranschreitende Digitalisierung und insbesondere das Thema „Internet der Dinge“ (Internet of Things – IoT) dem Unternehmen sehr attraktive Wachstumschancen. Das IoT nimmt immer mehr Einzug in unser Leben und wird unseren Alltag in den nächsten Jahren massiv umkrempeln. Prognosen zufolge soll es bis zum Jahr 2025 bereits 75 Milliarden vernetzte Geräte weltweit geben. Unternehmen, die in diesem Bereich schon jetzt stark positioniert sind, haben da gute Karten.

Ein enorm gefragtes Geschäftsmodell

u-blox entwickelt Chips und Chipmodule, die für die Lokalisierung von Gegenständen eingesetzt werden. Die ständige Standortmitteilung (im Fachjargon „Positionierung“) ist eine wichtige Grundvoraussetzung für die meisten Funktionalitäten vernetzter Geräte. Derartige Chipmodule machen das Internet der Dinge überhaupt erst möglich. Das Schweizer Unternehmen u-blox ist Technologieführer für Positionierungschips und profitiert somit klar von der fortschreitenden Digitalisierung. Diese Technologieführerschaft zu behalten, ist für u-blox essenziell. Deshalb konzentriert sich das Unternehmen fast ausschließlich auf die Entwicklung. Rund 70 % der Belegschaft sind deshalb im F&E-Bereich beschäftigt.

Die Einsatzmöglichkeiten für die Module von u-blox sind sehr vielfältig. So lassen sich diese in tragbare Geräte (sogenannte „Wearables“) ebenso einbauen wie in Drohnen, selbstfahrende Autos, Smartwatches oder auch Ortungssysteme von Sicherheitsfirmen. Auch bei Lösungen zur Flottenverfolgung, Frachtüberwachung, für intelligente Straßenbeleuchtung, medizinische Geräte bis hin zu Konnektivitätskomponenten für 4G- und 5G-Mobilfunksysteme sind die Technologien von u-blox gefragt.

Der Kreis bestehender und potenzieller Kunden ist damit riesig. Der Bedarf wird zudem in den nächsten Jahren weiter zunehmen, da immer mehr Anwendungen und Produkte, die bisher (noch) „offline“ waren, künftig mit einer Cloud verbunden sein werden. Die Spezialität von u-blox ist es, die Chipmodule gebrauchsfertig zu konfigurieren. Kunden brauchen die fertigen Module also nur noch in ihre Produkte einbauen, um sie IoT-fähig zu machen.

Automobilsektor bleibt wichtiges Kundensegment

Rund ein Viertel des Umsatzes generiert u-blox mit Kunden aus dem Automobilsektor. Mit dem Thema „Konnektives und Autonomes Fahren“ bietet sich ein spannendes Wachstumsfeld. Trotz der ersten unbemannten Robo-Taxis, die Alphabet in seiner dafür auserkorenen Teststadt Phönix fahren lässt, steht die Entwicklung hier noch recht am Anfang. Die Weichen werden gerade erst gestellt. Bis wir jedoch tatsächlich alle ein vollautonomes KI-Roboter-Auto à la K.I.T.T. aus der 80er-Jahre-Serie Knight Rider haben, müssen noch viele Hürden genommen werden. Je weiter die Entwicklung ist, desto höher und komplexer werden die Anforderungen an Chipmodule sein. Wenn u-blox seine Technologieführerschaft hier hält, sind dies beste Voraussetzungen für das Unternehmen, davon zu profitieren.

Aktuell belastet der Nachfrageeinbruch des Automobilsektors jedoch erst einmal. Die gesamte Branche befindet sich in einem gewaltigen Umbruch. Hersteller haben wegen zwischenzeitlicher Produktionsunterbrechung und schleppendem Fahrzeugabsatz ihre Bestellungen für Kommunikationschips gesenkt. Infolge haben sich Auftragseingang und Umsatz bei u-blox verringert. Dies jedoch ist nur eine Momentaufnahme. Fahrzeuge werden auch in Zukunft immer benötigt werden – unabhängig vom Mobilitätskonzept. Denn mit der Antriebsfrage hat die Nachfrage nach den Produkten von u-blox nichts zu tun. Egal mit welcher Technologie Autos künftig auf den Straßen fahren werden, Positionierungschips werden dabei in jedem Fall verbaut werden.

Keine Abhängigkeit von Einzelbranchen

Über 60 % der Umsätze generiert u-blox mit Kunden anderer Branchen als der Automobilsparte. Großes Potenzial steckt auch hier im IoT-Bereich. Im Konsumgeschäft direkt, also B2C, ist u-blox kaum tätig. Die Kunden sind vor allem Industrieunternehmen. Darunter sind aber auch viele Hersteller von Konsumprodukten, beispielsweise Husqvarna. Der skandinavische Hersteller von Rasenmährobotern setzt in seine Produkte Positionierungschips von u-blox ein. Auch in der Mobilfunkbranche sind die Produkte von u-blox sehr gefragt.

Die Einsatzmöglichkeiten sind schier unendlich. Deshalb sind die Industriekunden außerhalb der Automobilsparte auch sehr unterschiedlich. Miet-Fahrräder oder E-Scooter, die via App lokalisiert und genutzt werden können, gehören heute zum Beispiel in vielen Innenstädten längst zum Alltag. Weitere Anwendungsbereiche sind Wearable-Produkte wie smarte Pulsuhren, für die das Unternehmen Leikr auf u-blox-Module zugreift. Auch das Unternehmen NetModule, ein führender Anbieter von Kommunikationsprodukten in den Bereichen M2M (Gerätekommunikation „Maschine zu Maschine“) und Telematik, ist Kunde von u-blox. NetModule verwendet die WiFi-Module von u-blox, ebenso wie dessen GNNS-Chips.

Vorteil: Schlanke Kostenstruktur

Wie auch NVIDIA, der bekannte Entwickler von Grafikkarten und GPU-Einheiten, produziert u-blox seine Chips und Module nicht selbst, sondern konzentriert sich rein auf deren Entwicklung. Die kapitalbindende Produktion wird lizenzierten Vertragspartner überlassen. Einer davon ist der taiwanische Halbleiterhersteller TSMC. Nach Intel und Samsung ist TSMC der drittgrößte Halbleiterproduzent der Welt.

u-blox ist für dieses Unternehmen ein vergleichsweise (noch) kleiner Auftraggeber. Oft ist es so, dass kleinere Auftraggeber bei einem solchen Big Player hintenanstehen und nur zweitrangig behandelt werden. Bei u-blox ist dies aber nicht der Fall. Das Schweizer Unternehmen pflegt eine langjährige und sehr intensive Geschäftsbeziehung zu TSMC und auch zu seinen anderen Produktionspartnern. Auf diese Weise kann sich u-blox hohe Fixkosten der Produktion vom Leib halten und sich ganz auf seine Forschung konzentrieren.



Aufschwung nach Pandemie-Jahr

Das Gesamtjahr 2020 wurde durch die Covid-19-Pandemie erheblich beeinträchtigt. Der Umsatz ging insgesamt um 13 % auf 333,5 Mio. CHF zurück. Beim Betriebsgewinn (EBIT) wurde ein Verlust von 64,8 Mio. CHF verbucht. Bereinigt um Einmaleffekte resultierte indes ein operativer Gewinn von 18,0 Mio. CHF. Unterm Strich blieb ein Verlust von 64,6 Mio. CHF. u-blox setzt die Dividende deshalb vorerst vollständig aus. Im Vorjahr hatten Aktionäre zumindest noch 0,60 CHF erhalten.

Umso hoffnungsvoller sah das erste Halbjahr 2021 aus – u-blox hob daraufhin kürzlich sogar die Umsatzprognose an. Bisher hatte der Halbleiterhersteller ein Umsatzwachstum zwischen 5 und 15 % angestrebt. Neu will das Unternehmen beim Umsatz zwischen 11 und 19 % wachsen. Bei der EBIT-Marge hingegen, korrigiert u-blox seine Erwartungen leicht nach unten von 9 bis 15 % auf 9 bis 11 %. Die EBITDA-Marge soll sich weiterhin zwischen 16 und 22 % bewegen. Während die positiven Nachfragetrends ermutigend seien, habe das Unternehmen jedoch weiterhin mit der knappen Komponentenverfügbarkeit zu kämpfen. Dieses Problem betrifft derzeit allerdings die gesamte Branche.

Ungebremstes Wachstumspotenzial

Die zunehmende Konnektivität von Alltagsgegenständen stellt gleichzeitig auch immer komplexere Anforderungen an die Kommunikation mit Geräten und von Geräten untereinander. Insofern erzeugt gerade der Innovationsdruck einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil für den Technologieführer aus der Schweiz. Die Entwicklungsstärke von u-blox ist das größte Asset im stark umkämpften Zukunftsmarkt IoT. Diesen Vorsprung verteidigt das Unternehmen sowohl durch große Inhouse-Kompetenz als auch durch strategische Kooperationen und Übernahmen.

Die Kundenstruktur ist stabil diversifiziert, Abhängigkeiten gegenüber einzelner Schlüsselbranchen bestehen somit nicht. Und auch die schwächelnde Automobilbranche bleibt ein grundsätzlicher Abnehmer von u-blox-Produkten, da diese völlig unabhängig von Antriebs- und Mobilitätskonzepten zukunftsrelevant bleiben.

Aktienkurs noch angeschlagen

Aus unserer Sicht ist u-blox ein Unternehmen mit langfristig interessanter Perspektive. Der aktuelle Kurs von 57,15 CHF (Stand 06.10.2021) ist jedenfalls immer noch recht niedrig nach dem Kurseinbruch im letzten Jahr als Folge einer unglücklichen Abschreibung von eingestellten Forschungsprojekten in Höhe von 74 Mio. CHF. Bilanzierungspolitisch kann man dieses Ereignis durchaus kritisch betrachten, unüblich ist ein derartiges Vorgehen allerdings nicht. Wir sehen das Geschäftsmodell von u-blox nach wie vor als vielversprechend an.

Zuletzt noch ein kleiner Hinweis an interessierte Anleger: Bitte beachten Sie unbedingt das Handelsvolumen und gehen Sie bei u-blox bei jeder Transaktion mit einem Limit vor, da u-blox ein marktenger Titel ist.

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Dass die Digitale Transformation durch die weltweite Corona-Pandemie einen maßgeblichen Beschleunigungsschub erfahren hat, ist keine Neuigkeit. Schaut man sich die prominenten Akteure mit digitalen Geschäftsmodellen an, ist nur mehr als deutlich ersichtlich, in welchen Bereichen die „Krisengewinner“ zu finden sind. Onlinehandel, Cloud-Dienste, Künstliche Intelligenz (KI), Internet der Dinge (Internet of Things – IoT), IT-Systeme, Software-Lösungen und Soziale Medien – das Internet als Verkehrsknotenpunkt für Handel und Kommunikation hat einen unumkehrbaren Boost erfahren, der die Marktmacht der großen Tech-Konzerne immer größer werden lässt.

Dagegen stellen sich nun weltweit mehr und mehr Initiativen aus politischer Richtung. Immer mehr Regierungen, Verbände und Institutionen haben sich auf die Fahnen geschrieben, der Konzentration von Marktmacht auf wenige Tech-Giganten durch Regulierungen und Kontrollen Einhalt zu gebieten. Die daraus entstehenden Strafzahlungen und Wettbewerbsschranken sollen das kaum zu bändigende Wachstum – vor allem auch durch weitere Übernahmen und Zusammenschlüsse – hin zu Monopolen beziehungsweise Oligopolen eindämmen.

Ob diese Bemühungen eine realistische Chance darstellen, mehr Wettbewerbsgerechtigkeit auf den digitalen Binnenmärkten zu erzielen oder auch anteilig protektionistischen Zwecken dienen, ist oft nicht trennscharf zu unterscheiden und muss wohl im jeweiligen Einzelfall analysiert werden. Sicher ist jedoch eines: Eine leichte Aufgabe ist das nicht.

Vorwürfe der Wettbewerbsverzerrung gegen Google

Eine der jüngsten Meldungen betraf Google. Die Alphabet-Tochter muss wegen Wettbewerbsverletzung in Südkorea eine Geldstrafe zahlen. Der Vorwurf betraf das hauseigene Smartphone-Betriebssystem Android. Der weltweite Marktanteil liegt bei über 80 % – es ist damit das am meisten verwendete Betriebssystem bei Smartphones. Diese Dominanz habe Google aber in Südkorea missbraucht.

Die Korea Fair Trade Commission wirft dem Unternehmen vor, dass deren Anti-Fragmentierungsvereinbarungen (AFA) mit Smartphoneherstellern wie Samsung und LG Electronics diese daran hindere, eine modifizierte Version des Android-Betriebssystems zu entwickeln und zu verwenden. Google muss derartige AFA-Verträge künftig unterlassen und zudem eine Strafzahlung in Höhe von 177 Mio. USD leisten.

Auch seitens der französischen Kartellbehörden wurde kürzlich eine Strafe von 220 Mio. EUR gegen Googleverhängt. Dem US-amerikanischen Tech-Riesen wurde vorgeworfen, seine marktbeherrschende Stellung ausgenutzt und eigene Dienste bei Online-Werbung bevorzugt behandelt zu haben.

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Politik gegen die Macht der Tech-Giganten

Naturgemäß richten sich die meisten Klagen und Initiativen gegen die absoluten Giganten der Tech-Branche. Und egal ob es gegen Apple, Facebook, Alphabet oder Amazon geht – die Richtung der Vorwürfe und Beschränkungsversuche ist im Groben stets die gleiche. Die große Konzentration von Vertriebsstrukturen (Online Market Places), Kommunikationsreichweite (Cloud-Dienste und Social Media) und relevanter Kundeninformation (Big Data) begünstigt die Platzhirsche zwangsläufig und macht sie sukzessive immer mächtiger. Aus der dominierenden Marktposition seien fragwürdige Geschäftspraktiken möglich geworden. Wenn beispielsweise Amazon die Daten von externen Verkäufern auf seiner Plattform sammelt und dann selbst als Verkäufer nutzt, um die gleichen Waren zu besseren Bedingungen anzubieten, wird der Wettbewerb verzerrt. Andere Akteure oder alternative digitale Angebote haben so kaum Chancen.

Sowohl die EU-Kommission als auch sogar die dahingehend bislang sehr freizügige US-Regierung – namentlich vertreten durch die Kartellbehörde Federal Trade Commission (FTC) – haben umfängliche Initiativen ins Leben gerufen, um dieser Entwicklung ein systematisches Gegengewicht zu bieten. Die FTC verfolgt aktuell das Ziel der Zerschlagung des Facebook-Konzerns, der nach Argumentation der US-Behörde durch den Kauf der Foto-Plattform Instagram und des populären Messenger-Dienstes WhatsApp eine Monopolstellung erlangt habe. Auch gegen Google und Apple bestehen aktuelle Klagen und gesetzliche Beschränkungsinitiativen seitens der US-Regierung.

Nicht nur die Branchen-Stars stehen unter Beschuss

Im asiatischen Raum geht vor allem die chinesische Regierung derzeit verstärkt gegen Technologiekonzerne wegen Monopolverhaltens und der Verletzung von Verbraucherrechten vor. Dabei stehen in erster Linie chinesische Unternehmen, zum Beispiel Baidu, Tencent Holdings, Didi Chuxing, Softbank sowie ein vom Tiktok-Eigner Bytedance gestütztes Unternehmen, im Fokus.

Auch in Europa trifft es nicht nur die „Big 4“. Viele weitere Unternehmen in zweiter Reihe stehen auf den Beobachtungslisten der nationalen und internationalen Behörden und Verbände. Die EU-Kommission hat in ihrer jüngsten Offensive über 20 Unternehmen im Visier. Die zen­tra­le Idee des sogenannten Di­gi­tal Mar­kets Act ist, Un­ter­neh­men mit be­son­ders gro­ßer Markt­macht und vie­len Zugän­gen zu Ver­brau­chern als „Gate­kee­per“ (Tor­wäch­ter) zu be­wer­ten und mit Wettbewerbsvorgaben zu be­le­gen

Digitale Expansion bleibt ungebremst

Im Moment häufen sich zwar die Wettbewerbsstrafen gegen große Tech-Konzerne, wesentliche Einschnitte für die Geschäftsmodelle von Google und Konsorten bedeuten sie bisher aber nicht, denn einzeln betrachtet sind die Beträge für die Internetgiganten eher „Peanuts“. Bleiben wir beim Beispiel Google: Allein im zweiten Quartal 2021 stieg der Umsatz der Konzern-Mutter Alphabet auf fast 62 Mrd. USD. Das entspricht einer Steigerung von 62 % zum Vorjahreszeitraum. Die Werbeerlöse durch Googles Suchmaschine stiegen auf über 50 Mrd. USD. Da dürfte die ein oder andere Strafzahlung wohl drin sein.

Das Wachstum der Tech-Riesen ist jedenfalls ungebremst, die Investitionen in weitere Expansion und Innovation sprudeln. Amazon eröffnete noch jüngst in Deutschland ein umgebautes Logistikzentrum mit Roboterbetrieb. Am Standort Graben im Landkreis Augsburg werden die dort beschäftigten 1.900 Mitarbeiter künftig von Transportrobotern unterstützt. Der Umbau des Logistikzentrums kostete rund 150 Mio. EUR. Und auch in den USA läuft es weiterhin tadellos. Hier hat der weltgrößte Onlinehändler aktuell den Stundenlohn erhöht. Durchschnittlich beläuft sich dieser nun auf 18,00 USD. Zudem will der Konzern auf seinem Heimatmarkt 125.000 neue Arbeitsplätze schaffen. Allein diesen Monat will Amazon 100 Lager in den USA eröffnen.

Die politischen Initiativen zur weltweiten Regulierung der Tech-Riesen sind von ihrer grundsätzlichen Stoßrichtung her sicherlich begrüßenswert. Verbraucherschutz auf der einen Seite und transparente Maßnahmenkataloge zur Förderung eines fairen Wettbewerbs sowie die Eindämmung von Monopolbildung sind wichtig. Speziell auf dem Feld von Big Tech und Digitalisierung sind die Kräfte zwischen Politik und Wirtschaft allerdings derart ungleich verteilt, dass die aktuellen Wettbewerbsschranken und Strafzahlungen eher wie ein Kampf gegen Windmühlen wirken. Dennoch ist der dahingehend entstehende Dialog zwischen Politik und Tech-Konzernen ein wichtiger Impuls. An unseren Bewertungen der Tech-Branche hinsichtlich Zukunftspotenzialen ändert sich dadurch freilich nichts.

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Die schwachen Konjunkturdaten aus China in den letzten Wochen haben an den asiatischen Börsen für einigen Wirbel – und damit einhergehenden Kurskorrekturen – gesorgt. Deltavariante, lokale Lockdowns und wirtschaftspolitische Maßnahmen haben Unsicherheiten erzeugt, die auch auch die ansonsten gerade pandemietechnisch sehr krisenresistenten Techwerte unter Druck setzen. Dabei ist ein Teil der Herausforderungen hausgemacht: Mit immer härteren Regulierungsmaßnahmen schränkt die Regierung aus Peking die Marktposition chinesischer Internet-Giganten und Onlinehändler im eigenen Land ein. Angezählt ist deren Ära trotzdem noch lange nicht.

Einen Namen hat man in der Regel als ersten im Kopf, wenn man an Online-Unternehmen in China denkt: Alibaba. Der Konzern gilt im chinesischen Raum noch als unangefochtener Cloud- und E-Commerce-Platzhirsch. Nicht wenige sprechen sogar vom „Amazon Chinas“. Doch so ganz stimmt diese Einschätzung nicht. Alibaba ist in erster Linie ein Marktplatz wie Ebay, auf dem Händler ihre Waren anpreisen. Produkte werden weder kuratiert noch aktiv vertrieben. Insbesondere die Lieferketten sind entsprechend schwach ausgeprägt. Im Übrigen liegt der Hauptfokus der Alibaba-Gruppe seit jeher im B2B-Bereich.

Im Bereich E-Commerce hat Alibaba über seinen B2C-Marktplatz Tmall einen Marktanteil von rund 58 % und liegt damit noch klar in Führung. Das größte Potenzial des zukünftigen Marktwachstums liegt jedoch bereits seit einiger Zeit nicht mehr in den großen Städten, sondern in den ländlichen Regionen Chinas. Hier ist die Alibaba-Gruppe nicht wirklich gut vernetzt. Auf dem zweiten Platz schließt genau daher ein Verfolger mehr und mehr auf: der Onlinehändler JD.com hat bereits einen Marktanteil von 23 %, Tendenz steigend.

Null-Toleranz für Produktfälschungen

Imitationen und Fälschungen, insbesondere von Luxusmarken, sind in China – wie in ganz Asien – weit verbreitet. Ausländische Kunden hegen daher häufig von vornherein Misstrauen gegenüber chinesischen Onlinehändlern. Auch westliche Unternehmen überlegen sich gründlich, ob sie mit einem chinesischen Handelspartner zusammenarbeiten wollen. Ihnen ist wichtig, dass der Händler neben der Originalware nicht auch Fälschungen verkauft. Dies schädigt nämlich nicht nur den Ruf der Handelsplattform, sondern auch den der Markenhersteller.

JD.com unterscheidet sich hier deutlich von anderen chinesischen Händlern. Denn von Anfang an setzte das Unternehmen auf eine Null-Toleranzpolitik gegenüber Fälschungen. Um ihre Markenware auch auf dem Online-Weg der chinesischen Kundschaft zugänglich zu machen, arbeiten daher schon seit Jahren viele Luxusgüterhersteller, wie beispielsweise GUCCI oder TagHeuer, mit JD.com zusammen. Auch Apple verkauft seine Produkte in China über JD.com. Dieses aufgebaute Vertrauen und hohe Image setzt sich nun auch auf der internationalen Shop-Seite joybuy.com fort. So sollte es auch machbar sein, das Vertrauen der internationalen Endkunden zu gewinnen.

Schier endlose Wachstumsmöglichkeiten

Der chinesische Einzelhandelsmarkt ist vom Gesamtvolumen her mittlerweile fast so groß wie der in den USA. Der Markt ist allerdings nach wie vor deutlich fragmentierter. Während in den USA die größten zwanzig Anbieter 52 % des Marktvolumens abdecken, kommen in der Volksrepublik die Top 20 Unternehmen gerade mal auf einen Marktanteil von 17 %.

Dies unterstreicht, wie groß das Expansionspotenzial für JD.com noch ist. Auch die Tatsache, dass JD.com mit seinen Dienstleistungen in vielen Randregionen Chinas noch unterrepräsentiert ist, bietet Wachstumschancen. Nachdem JD.com seine Wachstumsstrategie zunächst auf Metropolstädte und Ballungsgebiete konzentrierte, will das Unternehmen diesen Zustand nun ändern. Deshalb schiebt JD.com seine Investitionen in die Logistikinfrastruktur bei kleineren Städten derzeit massiv an. Kurzfristig dämpft dies zwar die Margen, aber mittel- und langfristig wird das Unternehmen davon profitieren.

Onlinehändler kann auch offline

Die jüngste Schlagzeile des Unternehmens betrifft ausnahmsweise mal nicht den Onlinehandel: JD.com eröffnete am 30. September 2021 in China sein erstes eigenes Einkaufszentrum. Damit auch jeder weiß, wem dieses gehört, trägt es den Namen JD Mall. Das Einkaufszentrum soll mit Hilfe von Virtual Reality (VR) und interaktiven Elementen den Spagat zwischen E-Commerce und physischem Store schaffen, um das Einkaufserlebnis insgesamt zu steigern.

Rund 42.000 Quadratmeter, verteilt auf fünf Etagen stehen als Fläche zur Verfügung. Verbraucher können zudem über das offizielle WeChat Mini-Programm von Tencent Bestellungen aufgeben, indem sie die QR-Codes auf den einzelnen Artikeln scannen. JD.com wird die Lieferung bis zur Haustür abwickeln.

Prominenter Vertriebskanal durch Ankeraktionär Tencent

Mit dem chinesischen Internet-Unternehmen Tencent hat JD.com einen starken Partner in Sachen Datenbeschaffung und -analyse an seiner Seite. Dank des Einstieges der chinesischen Holding Tencent im Jahr 2014 kann der Onlinehändler seine Kunden auch via WeChat erreichen. Die „Alles-App“ dominiert den chinesischen Markt nicht nur als Nachrichtendienst, sondern geht dabei sehr viel weiter als das, was wir in Europa kennen.

Über WeChat lässt sich nahezu das gesamte Konsumleben abbilden. Für sehr viele Chinesen ist es in gewisser Weise Alltag, über WeChat Produkte zu bestellen und zu bezahlen. JD.com verfügt hiermit über einen hocheffizienten Kanal zu seinen Konsumenten.

Wachstum auf allen Ebenen

Die Zahlen, die das Unternehmen zum zweiten Quartal 2021 vorgelegt hat, sprechen ebenfalls für sich: Der Umsatz durch den Verkauf von Waren (JD Retail) stieg um 23 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf über 280 Mrd. HKD. Der Bereich JD Logistics stieg um 46 % auf 31,4 Mrd. HKD. Insgesamt ist der Umsatz im zweiten Quartal auf über 304 Mrd. HKD angestiegen, was einem Wachstum von 26 % entspricht.

Ebenso rasant wie die Umsätze steigt auch die Zahl der Nutzer. JD.com hat im zweiten Quartal des laufenden Jahres die Zahl von 500 Millionen aktiven Kunden überschritten. Aktuell verfügt JD.com über 531,9 Millionen aktive Kundenkonten. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Zuwachs von über 27 %. Wenn das Unternehmen dieses Tempo beibehält, wären es per Ende 2021 schon über 600 Millionen Nutzerkonten. Wir sind schon jetzt sehr gespannt, welche Nutzerkontenzahl JD.com am Jahresende tatsächlich vorweisen wird.

Herzstück: erstklassige Logistik

Was das Online-Angebot von JD.com betrifft, kann das Unternehmen gut mit Amazon mithalten. Die Angebotspalette ist sehr breit: von Kleidung, Büchern, Elektronik, Haushaltswaren bis hin zu Luxusgütern wie Schmuck und Uhren. Dabei profitieren die Kunden von den effizienten Lieferketten des Onlinehändlers: Über 90 % aller Sendungen von JD.com kommen am gleichen oder am nächsten Tag bei den Kunden an. Sie kennen es womöglich selbst: Bei Amazon warten Nicht-Prime-Kunden oft mehrere Tage auf ihr Päckchen.

JD.com verfügt über ein eigenes Logistiknetzwerk mit inzwischen mehr als 1.200 Lagerhallen, auch Warehouses genannt. Dies führt zu mehr Kontrolle über den gesamten E-Commerce-Prozess, bedeutet gleichzeitig mehr Aufwand und mehr Kosten. Aber langfristig zeigt das Beispiel Amazon, dass Investitionen in die Logistik sehr wertvoll sind. JD.com ist dadurch in einer exzellenten Situation, langfristig weiter zu wachsen und die Qualität in den Vordergrund rücken zu können.

Strukturausbau und Börsen-Spin-Offs

Sobald wie möglich will JD.com sein komplettes Versandgeschäft und die Lagerwirtschaft mit Robotern bewerkstelligen. Es wird auch mit neuen Lieferdrohnensystemen und selbstfahrenden Autos experimentiert. Außerdem gibt es eine Partnerschaft mit Tianjin Air Cargo (HNA Group). In dieser Partnerschaft verbindet ein Boeing-737-Frachter mit JD.com-Logistics-Logo sechs Mal pro Woche Tianjin und Guangzhou in beide Richtungen. JD.com kann mit dieser Kooperation die Kapazitäten für landesweite Zustellungen am selben oder nächsten Tag zusätzlich ausbauen.

Nachdem der chinesische Onlinehändler im letzten Jahr einen Teil-Spin-Off seiner Versandapotheke JD Health durchführte, war es dieses Jahr auch mit der Unternehmenseinheit JD Logistics an der Zeit. Das Versandgeschäft ist ebenfalls in Hongkong an die Börse gegangen und hat dabei 40,36 Mrd. HKD (entspricht ca. 3,2 Mrd. USD) zur Finanzierung weiteren Wachstums eingesammelt. Auch eine mögliche Auslagerung samt Börsengang der Cloud Computing- und KI-Sparte des chinesischen Onlinehändlers ist bereits angekündigt.

Innovative Angebote im medizinischen Bereich

Ein weiteres Highlight von JD.com ist der hauseigene Telemedizin-Dienst JD Health, der mit Medikamentenlieferungen und Video-Sprechstunden bereits um über 400 % wachsen konnte. Mit dem Dienst Family Doctor können sich bis zu acht Familienmitglieder ein „Hausarzt-Dienstleistungspaket“ teilen, das eine unbegrenzte 24/7-Online-Beratung mit sofortiger Reaktion eines Allgemeinmediziners, eine medizinische Beratung durch Experten innerhalb von 48 Stunden und persönliche Termine mit renommierten Ärzten aus 3A-Krankenhäusern beinhaltet. 3A ist dabei das bestmögliche Rating für ein chinesisches Krankenhaus.

Gerade in den ländlichen Gebieten Chinas stößt das Angebot auf viel Gegenliebe. Hier ist es oft schwierig, Zugang zu Spitzenkrankenhäusern zu erhalten. Family Doctor stellt für die dortige Bevölkerung eine interessante Alternative dar, um schnell online und offline mit medizinischen Spezialisten und führenden Ärzten in Kontakt zu treten. Neben der Möglichkeit, Ärzte online oder offline zu sehen, können die Nutzer auf der JD-Health-Plattform Medikamente kaufen und den schnellen Lieferservice nutzen. Es gibt über 220.000 Gesundheitsprodukte auf JD Health, die von nicht verschreibungspflichtigen Arzneimitteln, Medikamenten für chronische Krankheiten über medizinische Geräte bis hin zu Nahrungsergänzungsmitteln reichen.

Strategische Partnerschaften mit Walmart und Alphabet

Bis vor wenigen Jahren war JD.com ausschließlich am Heimatmarkt aktiv. Die Expansion außerhalb Chinas macht seitdem am Umsatz bislang noch kaum etwas aus (um die 1 %), aber dank starker Kooperationspartner kann sich dies ändern. Und dass chinesische Unternehmen sehr stark und schnell darin sind, neu erlangtes Knowhow optimal für neues Wachstum zu nutzen, ist bekannt. Mit Walmart und Google an der Seite könnte eine Expansion am US-Markt gelingen. Umgekehrt erhoffen sich Walmart und Google mit der Zusammenarbeit natürlich auch, am chinesischen Markt Fuß fassen zu können.

Die Zusammenarbeit umfasst den Ausbau neuer Infrastrukturen. Beispielsweise sollen JD.com-Produkte in einem Flagship Store auf der Shopping-Plattform von Google beworben werden. So kann der chinesische E-Commerce-Anbieter auf neue Kunden in den USA und Europa hoffen. Walmart will die Zusammenarbeit mit JD.com in Zukunft weiter intensivieren und seine Waren in China nur noch über die Plattform von JD.com anbieten. Dies wird die Bedeutung von JD.com weiter heben und die Marktposition auch gegen Alibaba weiter stärken.

Ein interessantes Unternehmen mit großen Möglichkeiten

JD.com ist das wahre „Amazon Chinas“, ein starker Händler mit hoher Produktqualität und exzellenter Infrastruktur. Die heute schon starke Logistik und die attraktiven Angebote von JD Health werden das Wachstum noch ordentlich voranbringen. Die Kooperationen mit Walmart und Alphabet stärken die Wettbewerbsposition gegenüber Alibaba und ermöglichen auch, dass JD.com einen Fuß in den US-Markt bekommt. Allen Kurskorrekturen und konjunkturbedingten Schwankungen zum Trotz verdient die Entwicklung der Aktie unserer Meinung nach in jedem Fall wache Aufmerksamkeit.

Unabhängig vom aktuellen Aktienkurs und damit verbundenen Transaktionstipps haben wir noch einen grundsätzlichen Hinweis für Anleger mit Blick auf chinesische Aktien: Aufgrund drohender Delistings chinesischer Unternehmen an US-Börsen empfehlen wir, wenn möglich den Kauf der Original-Aktie an der Börse Hongkong anstatt des American Deposits zu wählen.

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Nachhaltigkeit: Für dieses Thema lassen sich in jüngster Zeit immer mehr Investoren begeistern. Daher verleihen sich zahlreiche, vielfach nur mit diesem Attribut neu aufgelegte Fonds einen grünen Anstrich. Aber was wirklich dahintersteckt, bleibt vielfach intransparent. Fondsgesellschaften, Banken und Online-Broker werben teilweise besonders aggressiv damit. Wie weit man deren Marketingversprechen trauen kann, bleibt dahingestellt.

ESG in aller Munde

Per Definition ist ESG (Environmental, Social and Corporate Governance) eine Bewertung des kollektiven Bewusstseins eines Unternehmens für soziale und ökologische Faktoren. Allerdings verunsichern derzeit die Ermittlungen der US-Börsenaufsicht gegen eine der größten deutschen Fondsgesellschaften wegen Verdachts auf sogenanntes Greenwashing so manch einen Anleger. Verbraucherzentralen vertreten die Meinung, weil es keine eindeutige, allgemein akzeptierte Definition für nachhaltige Investments gibt, Greenwashing sehr verbreitet ist. Viele Anleger lassen sich ohnehin kaum von einer intensiven Beschäftigung mit dem Thema Geldanlage begeistern.

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Dabei sind Investoren oft von Schlagworten wie „clean“ und „nachhaltig“ beeindruckt und einfacher zu einer Unterschrift oder zum Kauf eines Fonds bewegen. Aber selbst für den, der umfangreich recherchiert, ist es nicht leicht herauszufinden, wie eine Fondsgesellschaft beispielsweise bei einem “best-in-class”-Ansatz das „beste“ Einzelinvestment einer Branche ermittelt. Letztlich sind Investoren an die Nachhaltigkeitsdefinition der Anlagegesellschaft gebunden, die selbstverständlich auch ihren eigenen finanziellen Vorstellungen nachgeht.

Was bedeutet Greenwashing?

Der Duden definiert den Begriff Greenwashing als „Versuch (von Firmen, Institutionen), sich durch PR- und Marketing als auch durch Geldspenden für ökologische Projekte sowie deren Initiierung als besonders umweltbewusstes, – freundliches und hohes Interesse an Nachhaltigkeit darzustellen.“ Er bezeichnet also das Vorgehen von Unternehmen, sich selbst, ihre Dienstleistungen oder Produkte rein und somit sauber zu waschen. Wobei hier das Wort „rein“ eben mit „grün“ (der Farbe der Nachhaltigkeit) gleichzusetzen ist.

In der Realität wird deutlich, dass Greenwashing in sehr vielen Varianten daherkommt. Das macht es für Anleger und Konsumenten so schwer, ein solches Gebaren unmittelbar zu erkennen. Es ist nicht alles was grün, und was als solches präsentiert und verkauft wird, tatsächlich nachhaltig. Allerdings sollte an dieser Stelle fairerweise angemerkt werden, dass es bei fast allen Produkten eine 100 %ige Nachhaltigkeit auch (vielleicht noch) nicht geben kann. Sogar wenn eine Jeans aus Baumwolle, die aus einem als „nachhaltig zertifizierten Produktionsbetrieb“ stammt, muss das nicht automatisch heißen, dass die verwendete Baumwolle im Anbauprozess nicht mit Pestiziden oder chemischem Dünger belastet ist.

Nachhaltigkeit als Fake

Im Lauf der Zeit ist deutlich geworden, dass eine ganze Reihe von Vorgehensweisen allein das Ziel haben, dem Konsumenten „grüne“ Dienstleistungen und Produkte zur verkaufen, obwohl es sich hier bei näherem Hinsehen um Schönfärberei und bloße Irreführung handelt. Das „Tierwohl“, das „Schützt unsere Umwelt“ oder das „Fair gehandelt – Gerecht geteilt“ – Siegel habe sich allesamt als Fake erwiesen.

Aber ist so etwas unter gesetzlichen Aspekten überhaupt zulässig? Ist es, denn diese Begriffe sind allesamt nicht geschützt geschweige denn irgendwie an eine Norm gebunden. Und das bedeutet, dass auch diese Bezeichnungen genutzt werden können, auch wenn damit beworbene Waren eine solche Bezeichnung faktisch nicht verdienen. Immerhin unterstützen sie den Verkauf derart „gebrandeter“ Produkte an entsprechend nachhaltig orientierte Kunden.

Nachhaltig ist nicht immer nachhaltig

Vielfach weicht die Definition des Anbieters von der des Anlegers ab. Wenn Menschen von nachhaltigen Anlagen sprechen, meinen sie, dass gegen Kinderarbeit, in erneuerbare Energien oder vegetarische Ernährung investiert wird. Dagegen verwenden Fonds-Emittenten oft Negativlisten, definieren tolerierte Umsatzanteile und schließen beispielsweise Waffen, Alkohol oder Atomkraft aus. Allerdings bleiben dann immer noch relativ viele Unternehmen, die für so manch einen Verbraucher oder Investor nicht nachhaltig erscheinen.

Ein gutes Beispiel hierfür ist der MSCI World SRI Select Reduced Fossil Fuels Index. Dieser beinhaltet Unternehmen aus Industrieländern auf dem gesamten Globus. Dabei werden lediglich Gesellschaften berücksichtigt, die im Vergleich zu der Konkurrenz aus ihrem Sektor über ein hohes Rating in den Bereichen Umweltschutz, soziale Verantwortung und Unternehmensführung (ESG) verfügen und bestimmte Kriterien hinsichtlich des Klimaschutzes erfüllen. Lange Zeit war in den Top-Positionen des MSCI World SRI die Aktie von McDonalds enthalten. Dabei hätten wohl nur die wenigsten Verbraucher die Fast-Food-Kette – vor allem unter dem Aspekt der Müllvermeidung – mit Nachhaltigkeit in Verbindung gebracht.

Greenwashing entschärfen 

Greenwashing lässt sich wahrscheinlich nur eindämmen, wenn eine neutrale Institution die Kontrolle darüber übernähme. Dahingehende Initiativen sind bereits auf dem Weg, aber noch lange nicht am Ziel. Bis zu diesem Zeitpunkt müssen Investoren und Konsumenten eben sehr genau hinschauen. Die EU-Offenlegungsverordnung verbessert die Situation im Hinblick darauf, dass sie ein kleiner Schritt in die richtige Richtung ist, jedoch noch wenig konkret daherkommt. Im Sommer 2022 sollen die nächsten Schritte erfolgen. Allerdings sind Details zur Umsetzung bislang noch nicht bekannt.

Weitere Schritte zur Transparenz

Die beiden internationalen Orientierungshilfen bei der Auswahl nachhaltiger Investments ESG (ESG steht für Environmental, Social, Governance, also Umweltschutz, soziales Verhalten / faire Arbeitsbedingungen sowie transparente Unternehmensführung) und SRI (SRI steht für Socially Responsible Investment (auch: Sustainable Responsible Investment), also nachhaltiges und verantwortungsvolles Anlegen) dienen Investoren bereits seit längerem in eingeschränkter Form. Darüber hinaus hat die EU vor wenigen Monaten die sogenannte EU-Taxonomie beschlossen. Hier sind Kriterien für klimaverträgliche Investments festgelegt.

Allerdings ist es in jedem Fall empfehlenswert, die Aussagen von Unternehmen im Hinblick auf Nachhaltigkeit zu hinterfragen und ganzheitlich zu betrachten. Gleichgültig, ob als Konsument oder Investor.

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Der deutsche IT-Dienstleister Bechtle scheint derzeit nicht zu stoppen zu sein, von Quartal zu Quartal präsentiert der Konzern ein Rekordergebnis nach dem anderen und auch die Aktie jagt von einem Hoch zum nächsten. Erst letzte Woche erklomm der Kurs einen neues Allzeithoch. Ist jetzt allmählich Vorsicht angesagt? Schließlich weiß ein erfahrener Investor: In aller Regeln wachsen selbst die grünsten Bäume nicht in den Himmel. Die Kursentwicklung von Bechtle können wir nicht vorhersehen. Was die Geschäftsperspektiven betrifft, scheint aber das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht zu sein.

Paradepferd der deutschen IT-Branche

Bechtle ist das größte IT-Systemhaus in Deutschland. Das Unternehmen ist ein IT-Systemhaus mit 75 Standorten in der DACH-Region sowie Handelsgesellschaften in 14 weiteren europäischen Ländern. Der Hauptsitz der Gesellschaft ist im baden-württembergischen Neckarsulm. Das Geschäftsmodell verbindet IT-Dienstleistungen mit dem Direktvertrieb von IT-Produkten. Schwerpunkte sind der Betrieb und die Wartung von IT-Infrastruktur bei gewerblichen und öffentlichen Auftraggebern sowie der Handel mit Hard- und Software. Zudem bietet Bechtle Beratungsleistungen, Systemintegration und Schulungen an. Der IT-Dienstleister konnte sich durch Akquisitionen außerdem auf dem Gebiet spezialisierter IT-Lösungen, wie beispielsweise CAD, Navision oder SharePoint, positionieren.

Die Bechtle-Gruppe gliedert sich organisatorisch in zwei Bereiche mit jeweils eigener Vorstandsverantwortung: Systemhaus & Managed Services in der DACH-Region und E-Commerce. Im ersteren betreut das Unternehmen Kunden von der IT-Strategieberatung über die Lieferung von Hard- und Software, die Projektplanung und -durchführung bis hin zum Komplettbetrieb der IT. Dabei vertreibt Bechtle Cloud-Produkte und -Services über die Vertriebsgesellschaften und eine eigene Plattform. Komplettiert wird das Leistungsspektrum durch überregional tätige Competence Center und Schulungszentren.

Im Segment E-Commerce bietet Bechtle im Direktvertrieb unter den Marken Bechtle direct, ARP und Comsoft mehr als 70.000 IT-Produkte über Webshop, Telesales und Katalog an. Zudem verfügen die Kunden über ein maßgeschneidertes Onlinebeschaffungssystem.

Fulminante Kursentwicklung

Auf Sicht von drei Jahren hat sich der Kurs der Bechtle-Aktie etwa verdreifacht. Zu der fulminanten Entwicklung beigetragen hat auch die vom Vorstand vorgeschlagene Kapitalerhöhung aus Eigenmitteln. In der Umsetzung entspricht diese einem Aktiensplit im Verhältnis 1:3. Mitte August dieses Jahres haben Aktionäre für jede gehaltene Bechtle-Aktie zusätzlich zwei neue Aktien, sogenannte Gratisaktien, erhalten.

Dadurch hat sich die Zahl der Aktien natürlich verdreifacht. Gleichzeitig wurde der Kurs je Aktie gedrittelt. Auf den berechneten Unternehmenswert hat diese Kapitalmaßnahme keinen Einfluss, allerdings musste der Innere Wert pro Aktie auf die neue Aktienanzahl angepasst werden. Seit Bekanntgabe der Maßnahme Mitte Juni hat der Kurs der Bechtle-Aktie ca. 30 % zugelegt. Derartigen Aktiensplits folgt oft ein Kursanstieg, da die Papiere nun auch wieder für Kleinanleger erschwinglicher bzw. leichter handelbar sind.

Anhaltend starke Geschäftsentwicklung

Wie das Unternehmen mitteilte, hat Bechtle das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2021 mit sehr starken Zahlen abgeschlossen. Trotz der weltweiten Lieferengpässe auf dem IT-Markt und der anhaltenden Einschränkungen aufgrund der COVID-Pandemie konnte das IT-Unternehmen den Umsatz im zweiten Quartal 2021 um 9,3 % auf 1,43 Mrd. EUR steigern. Das Vorsteuerergebnis (EBT) erhöhte sich überproportional um 39,8 % auf 81,2 Mio. EUR. Die EBT-Marge verbesserte sich damit auf 5,7 %.

Dr. Thomas Olemotz, Vorstandsvorsitzender der Bechtle AG erklärte: „Es ist uns gut gelungen, das Geschäft trotz der schwierigen Rahmenbedingungen weiter stark voranzubringen. Die Nachfrage unserer Kunden nach leistungsfähigen IT-Lösungen und Services ist in allen Geschäftsfeldern ungebrochen hoch.”

Free Cashflow mit positiver Entwicklung

Der operative Cashflow erhöhte sich im ersten Halbjahr 2021 auf 47,3 Mio. EUR (Vorjahr: 40,5 Mio. EUR). Auch der Free Cashflow entwickelte sich positiv und stieg von -31,6 Mio. EUR auf 23,3 Mio. EUR. Die Gesamtliquidität lag stichtagsbezogen mit 286,6 Mio. EUR nach wie vor auf einem komfortablen Niveau.

Bechtle baut Marktposition in Österreich weiter aus

Das Bechtle IT-Systemhaus Österreich übernimmt den IT-Dienstleister Open Networks GmbH mit Sitz in Wien. Damit stärkt das Unternehmen die Wettbewerbsposition als IT-Lösungsanbieter und Dienstleister im österreichischen Markt weiter. Open Networks ist auf die Realisierung von IT-Infrastrukturlösungen sowie Application Services, Datacenter, Security und Netzwerk spezialisiert. Der 2008 gegründete IT-Dienstleister erwartet für das Geschäftsjahr 2021 einen Umsatz von rund 12,5 Mio. EUR. Open Networks bleibt zunächst unverändert am Markt tätig. Mittelfristig plant Bechtle, die Aktivitäten vollständig in die Wiener Geschäftsstelle zu integrieren.

Anlass zu Optimismus: Dividendenentwicklung

Bezogen auf den aktuellen Kurs bietet Bechtle derzeit eine Dividendenrendite von etwa 0,8 %. Die Ausschüttungsquote liegt aktuell bei knapp 30 % des Gewinns und einem Viertel des Free Cashflows. Dies bietet Luft nach oben. Immerhin wurde unlängst die Dividende um 12,5 % auf nun 1,35 EUR je Aktie angehoben. Positiv zu vermerken ist, dass das Unternehmen seine Aktionäre an dem erneuten Rekordergebnis auf diese Weise teilhaben lässt.

Zudem zeigt der Konzern mit der nun elften jährlichen Dividendensteigerung in ununterbrochener Folge, dass er auf eine nachhaltige und stetige Dividendenpolitik viel Wert legt. Für einen Wachstumstitel wie Bechtle, der in Sachen Expansion noch am Anfang steht, ist dies eher die Ausnahme. Außerdem gut nachvollziehbar ist die weiterhin zurückhaltend Ausschüttungsquote. Schließlich will Bechtle weiterhin wachsen. Hierfür muss Bechtle Kapital im Unternehmen behalten. In Jedem Fall ist die – zugeben – kleine Dividende ein nettes Zubrot.

Weiterhin gute Perspektiven

Bechtle rechnet in diesem Jahr mit einem Wachstum bei Umsatz und Vorsteuerergebnis zwischen 5 und 10 %. Bislang hat das Management mit seinen Prognosen nie enttäuschst, eher sogar etwas tiefgestapelt. Der IT-Markt in Europa ist weiterhin stark fragmentiert, das Entfaltungspotenzial für Bechtle damit riesig. Seine führende Marktposition in Europa baut der Konzern, der sowohl als IT-Systemhaus auftritt, als auch eine florierende IT-Handelssparte (selbstverständlich eine E-Commerce-Plattform) für Firmenkunden betreibt, kontinuierlich aus. Darüber hinaus interessant: Der Konzern erhöht über die von ihm gegründete IT-Allianz namens GITA (= Global IT Alliance) seine Reichweite langsam aber sicher auch auf globaler Ebene.

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Prof. Dr. Max Otte

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