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Deutsche Wohnen bald im DAX? Doch Corona drückt die Mieten.

Die aktuelle Krise hat uns Anlegern bereits so einige Power-Unternehmen offenbart, die langfristige Trends setzen. Corona wirkt als starker Katalysator.

Vielen fällt natürlich Amazon als erstes ein. Aber auch in Deutschland gibt es einige kleine Unternehmen, die einen zweiten Blick verdient haben. So hat der Berliner Lieferdienst Hello Fresh seit dem März-Tief um rund 100 Prozent zugelegt. Ähnlich hohe Zugewinne verbucht Zooplus, ein Online-Händler für Tierbedarf, der für dieses Jahr mit starken Zuwächsen bei Umsatz und Gewinn plant. Deutlich im Plus steht auch Scout24 mit einer Marktkapitalisierung von 7 Mrd. EUR. Der Betreiber von diversen digitalen Vermittlungsportalen und seine Aktionäre freuen sich über einen Kursanstieg von 60 Prozent seit März.

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Fokus auf Gesundheitsbranche

Hier sticht Eli Lilly hervor. Das 1876 gegründete US-Unternehmen kooperiert mit einigen Biotech-Unternehmen, zwecks Entwicklung eines Anti-Covid-19-Wirkstoffs.

Albert Bourla, CEO von Konkurrent Pfizer, geht davon aus, dass ein Impfstoff gegen Covid-19 bereits Ende Oktober 2020 marktreif sein könnte. Pfizer arbeitet mit der deutschen Firma Biontech an mehreren möglichen Impfstoffen in Europa und den USA.

Doch das Forschungsbild ist noch unscharf. Vor gut 2 Wochen enthüllte die US-amerikanische Biotech-Firma Moderna die ersten Daten aus einer Studie am Menschen: Ihr Covid-19-Impfstoff löste bei Menschen eine Immunantwort aus und schützte Mäuse vor Lungeninfektionen mit Sars-CoV-2. Die recht positiven Daten ließen zwar den Aktienkurs in die Höhe schnellen, einige Wissenschaftler bemängelten jedoch die fehlende Validierbarkeit. Wichtige Daten wurden nicht zur Verfügung gestellt.

Andere Impfstoff-Tests haben gezeigt, dass Infektionen in den Lungen von Affen, die Sars-CoV-2 ausgesetzt waren, verhindert werden konnten – nicht jedoch in anderen Organen.

Der Weg scheint noch weit…

Immobilien: Immer noch sichere Sachwerte?

Es mehre sich die Anzeichen, dass das Berliner Immobilien-Unternehmen Deutsche Wohnen in wenigen Tagen in den deutschen Leitindex DAX aufgenommen werden könnte. Die kommende außerordentliche DAX-Prüfung steht am 4. Juni 2020 an. Die Beförderung könnte dann 18 Tage später offiziell gemacht werden. Der größte deutsche Vermieter, Vonovia aus Bochum, wird bereits seit 2015 im DAX geführt.

Und gerade dessen CEO Rolf Buch liebäugelt immer noch mit einer Übernahme der Deutschen Wohnen. Seine Juristen haben bereits beim norwegischen Staatsfonds und bei BlackRock, die beide sowohl bei Vonovia als auch bei Deutsche Wohnen engagiert sind, angefragt. Mit dem Management von Deutsche Wohnen gab es jedoch noch keine offiziellen Gespräche.

Die Immobilien-Aktien werden aktuell vor allem vom hohen Business-Anteil belastet. Vermieter von Büros und Ladenzeilen müssen Mietausfälle verkraften, leiden unter dem geänderten Konsum- und Arbeitsverhalten. Wer braucht noch all die Bürotürme, wenn es im Home Office genauso gut funktioniert? Hier steht viel totes Kapital herum.

Auch in den US-Shopping-Malls herrschte im April gähnende Leere. Die Konsumausgaben sanken um 13,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Gleichzeitig kletterte die Sparquote auf 33 Prozent, nachdem sie im März noch bei 12,7 Prozent gelegen hatte.

Der Preisverfall bei den gewerblichen Immobilien hat aber auch Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt. Pandemie und Home Office haben, zumindest bereits in den USA, die Nachfrage aus den teuersten Städten herausgesogen. Da immer mehr Unternehmen teure Mieten in prestigeträchtigen Gegenden vermeiden, wollen auch viele Arbeitnehmer nicht mehr die Großstadtpreise für ihre Mietwohnungen zahlen, wenn sie die entsprechenden Annehmlichkeiten nicht nutzen können. Auch sie suchen nach erschwinglicheren Optionen außerhalb der großen Zentren.

Beispiel: Im Mai fiel der Median der Mietpreisforderungen für eine Einzimmerwohnung in San Francisco gegenüber April um 2,6 Prozent auf 3.360 USD – ein Rückgang um 9,2 Prozent zum Vorjahresmonat. In Los Angeles, in San Diego und in New York City sind die Mieten ebenfalls deutlich gesunken.

Erfolgreiche Neuemission

Der niederländische Kaffeekonzern JDE Peet’s ist am vergangenen Freitag erfolgreich an der Amsterdamer Börse gestartet. Die Aktie notierte zum Start bei 35 EUR. Gezeichnet werden konnte sie im Vorfeld für maximal 32,25 EUR. Nach mehrfacher Überzeichnung wurden dann auch der IPO auf den 29. Mai vorverlegt.

Bekannt und profitabel wurde JDE mit Kapsel-Kaffee der Marken Senseo und Tassimo. Zu seinen neuen Ankerinvestoren gehören nun der Quantum Fonds von George Soros und der US-Fondsriese Fidelity Management and Research (FMR). Die Mehrheit bleibt bei der Familie Reimann. 17 Prozent der Anteile befinden sich im Streubesitz.

Tech hat jetzt den Burggraben

In diesen Corona-Zeiten sind es, noch mehr als schon zuvor, die großen IT-Unternehmen, die mit kräftigem Wachstum, soliden Bilanzen und stetigen Cashflows glänzen.

Facebook stellt seinen Quellcode des Deep-Learning-Frameworks DEtection TRansformer (DETR) zur freien Verfügung und sein Messenger WhatsApp ist mit weitem Abstand der beliebteste in Deutschland. 96 Prozent aller Bundesbürger nutzen ihn nach Erkenntnissen einer Umfrage der Bundesnetzagentur. Auf den Plätzen 2 und 3: Facebook Messenger und Instagram – allesamt Produkte aus dem Hause Zuckerberg.

Wird Zuckerberg Bezos vom Thron stoßen?

In der vergangenen Woche berichtete ich Ihnen bereits von Facebooks neuem Shop-Feature. Aber ernsthafte Konkurrenz für das Imperium Bezos ist diese neue Funktion natürlich nicht. Denn in Wirklichkeit ist Amazon viel mehr als ein Webshop-Front-End. Die enorme Auswahl, die hohe Zuverlässigkeit und die gute Logistik sind auf die Schnelle nicht nachahmbar. Dazu kommt der Lock-In-Effekt von Amazon Prime. Insbesondere bei der Logistik werden die vielen einzelnen Anbieter, die Facebook-Shops potenziell nutzen könnten, kaum mit Qualität und Geschwindigkeit von Amazon mithalten können.

Schon heute finden mehr als 50 Prozent aller Produktsuchen nicht mehr auf Google statt, sondern direkt auf Amazon. Der potenzielle Flickenteppich der vielen kleinen Facebook-Shops wird hier kaum eine attraktive Alternative bieten können.

Aber Facebook hat mit seinen Shops durchaus eine Chance – auf anderem Gebiet als Logistik und Effizienz. Amazon eignet sich gut, um schnell einzukaufen. Gute Geschichten, die Trends setzen und Moden in Gang bringen können, vermisst man hier jedoch. Nicht zuletzt dank Instagram hat Facebook genau an diesem Punkt die Chance, das Shopping-Erlebnis aufzuwerten. Firmen wie About You zeigen schon seit vielen Jahren, dass Storytelling ein immer bedeutungsvolleres Feature darstellt, um Konsum anzuheizen. Die Facebook-Shops und ihre Betreiber werden in diese von Amazon nicht beherrschte Lücke stoßen können.

Einer der ganz großen Investoren auf dem IT-Sektor ist Softbank. Im Rahmen einer Finanzierungsrunde hat nun auch der der asiatische Fahrdienst Didi Chuxing 500 Mio. USD von der japanischen Holding erhalten.

Welchen Sinn ein solch großes Investment in einen Uber-Konkurrenten angesichts von Corona und Lockdowns macht, steht in den Sternen. Auf Gewinne wartet Didi Chuxing noch vergebens. Zuletzt stellte sich Softbanks Investition in den Bürovermieter WeWork als Fehlgriff heraus. Auch ein Corona-Opfer. Didi Chuxing wirkt nun wie eine gewollte Wiederholung.

Schon bei Uber war der Knackpunkt, dass das Unternehmen massiv Geld verbrannt hatte für eine weltweite Expansion. Und dieser Cashburn steigerte sich desto schneller, je aggressiver Uber in immer neue Segmente und Regionen vordrang.

Wir Anleger tun gut daran, die hoffnungsfrohen Wachstumsstories, die während Corona aufpoppen, kritisch zu hinterfragen. Growth hat Value in der letzten Dekade deutlich übertrumpft. Doch schöne Geschichten ersetzen nicht die detaillierte Analyse von Geschäftsmodell, Management und Bilanz.

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Doch das Forschungsbild ist noch unscharf. Vor gut 2 Wochen enthüllte die US-amerikanische Biotech-Firma Moderna die ersten Daten aus einer Studie am Menschen: Ihr Covid-19-Impfstoff löste bei Menschen eine Immunantwort aus und schützte Mäuse vor Lungeninfektionen mit Sars-CoV-2. Die recht positiven Daten ließen zwar den Aktienkurs in die Höhe schnellen, einige Wissenschaftler bemängelten jedoch die fehlende Validierbarkeit. Wichtige Daten wurden nicht zur Verfügung gestellt.

Andere Impfstoff-Tests haben gezeigt, dass Infektionen in den Lungen von Affen, die Sars-CoV-2 ausgesetzt waren, verhindert werden konnten – nicht jedoch in anderen Organen.

Der Weg scheint noch weit…

Immobilien: Immer noch sichere Sachwerte?

Es mehre sich die Anzeichen, dass das Berliner Immobilien-Unternehmen Deutsche Wohnen in wenigen Tagen in den deutschen Leitindex DAX aufgenommen werden könnte. Die kommende außerordentliche DAX-Prüfung steht am 4. Juni 2020 an. Die Beförderung könnte dann 18 Tage später offiziell gemacht werden. Der größte deutsche Vermieter, Vonovia aus Bochum, wird bereits seit 2015 im DAX geführt.

Und gerade dessen CEO Rolf Buch liebäugelt immer noch mit einer Übernahme der Deutschen Wohnen. Seine Juristen haben bereits beim norwegischen Staatsfonds und bei BlackRock, die beide sowohl bei Vonovia als auch bei Deutsche Wohnen engagiert sind, angefragt. Mit dem Management von Deutsche Wohnen gab es jedoch noch keine offiziellen Gespräche.

Die Immobilien-Aktien werden aktuell vor allem vom hohen Business-Anteil belastet. Vermieter von Büros und Ladenzeilen müssen Mietausfälle verkraften, leiden unter dem geänderten Konsum- und Arbeitsverhalten. Wer braucht noch all die Bürotürme, wenn es im Home Office genauso gut funktioniert? Hier steht viel totes Kapital herum.

Auch in den US-Shopping-Malls herrschte im April gähnende Leere. Die Konsumausgaben sanken um 13,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Gleichzeitig kletterte die Sparquote auf 33 Prozent, nachdem sie im März noch bei 12,7 Prozent gelegen hatte.

Der Preisverfall bei den gewerblichen Immobilien hat aber auch Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt. Pandemie und Home Office haben, zumindest bereits in den USA, die Nachfrage aus den teuersten Städten herausgesogen. Da immer mehr Unternehmen teure Mieten in prestigeträchtigen Gegenden vermeiden, wollen auch viele Arbeitnehmer nicht mehr die Großstadtpreise für ihre Mietwohnungen zahlen, wenn sie die entsprechenden Annehmlichkeiten nicht nutzen können. Auch sie suchen nach erschwinglicheren Optionen außerhalb der großen Zentren.

Beispiel: Im Mai fiel der Median der Mietpreisforderungen für eine Einzimmerwohnung in San Francisco gegenüber April um 2,6 Prozent auf 3.360 USD – ein Rückgang um 9,2 Prozent zum Vorjahresmonat. In Los Angeles, in San Diego und in New York City sind die Mieten ebenfalls deutlich gesunken.

Erfolgreiche Neuemission

Der niederländische Kaffeekonzern JDE Peet’s ist am vergangenen Freitag erfolgreich an der Amsterdamer Börse gestartet. Die Aktie notierte zum Start bei 35 EUR. Gezeichnet werden konnte sie im Vorfeld für maximal 32,25 EUR. Nach mehrfacher Überzeichnung wurden dann auch der IPO auf den 29. Mai vorverlegt.

Bekannt und profitabel wurde JDE mit Kapsel-Kaffee der Marken Senseo und Tassimo. Zu seinen neuen Ankerinvestoren gehören nun der Quantum Fonds von George Soros und der US-Fondsriese Fidelity Management and Research (FMR). Die Mehrheit bleibt bei der Familie Reimann. 17 Prozent der Anteile befinden sich im Streubesitz.

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In diesen Corona-Zeiten sind es, noch mehr als schon zuvor, die großen IT-Unternehmen, die mit kräftigem Wachstum, soliden Bilanzen und stetigen Cashflows glänzen.

Facebook stellt seinen Quellcode des Deep-Learning-Frameworks DEtection TRansformer (DETR) zur freien Verfügung und sein Messenger WhatsApp ist mit weitem Abstand der beliebteste in Deutschland. 96 Prozent aller Bundesbürger nutzen ihn nach Erkenntnissen einer Umfrage der Bundesnetzagentur. Auf den Plätzen 2 und 3: Facebook Messenger und Instagram – allesamt Produkte aus dem Hause Zuckerberg.

Wird Zuckerberg Bezos vom Thron stoßen?

In der vergangenen Woche berichtete ich Ihnen bereits von Facebooks neuem Shop-Feature. Aber ernsthafte Konkurrenz für das Imperium Bezos ist diese neue Funktion natürlich nicht. Denn in Wirklichkeit ist Amazon viel mehr als ein Webshop-Front-End. Die enorme Auswahl, die hohe Zuverlässigkeit und die gute Logistik sind auf die Schnelle nicht nachahmbar. Dazu kommt der Lock-In-Effekt von Amazon Prime. Insbesondere bei der Logistik werden die vielen einzelnen Anbieter, die Facebook-Shops potenziell nutzen könnten, kaum mit Qualität und Geschwindigkeit von Amazon mithalten können.

Schon heute finden mehr als 50 Prozent aller Produktsuchen nicht mehr auf Google statt, sondern direkt auf Amazon. Der potenzielle Flickenteppich der vielen kleinen Facebook-Shops wird hier kaum eine attraktive Alternative bieten können.

Aber Facebook hat mit seinen Shops durchaus eine Chance – auf anderem Gebiet als Logistik und Effizienz. Amazon eignet sich gut, um schnell einzukaufen. Gute Geschichten, die Trends setzen und Moden in Gang bringen können, vermisst man hier jedoch. Nicht zuletzt dank Instagram hat Facebook genau an diesem Punkt die Chance, das Shopping-Erlebnis aufzuwerten. Firmen wie About You zeigen schon seit vielen Jahren, dass Storytelling ein immer bedeutungsvolleres Feature darstellt, um Konsum anzuheizen. Die Facebook-Shops und ihre Betreiber werden in diese von Amazon nicht beherrschte Lücke stoßen können.

Einer der ganz großen Investoren auf dem IT-Sektor ist Softbank. Im Rahmen einer Finanzierungsrunde hat nun auch der der asiatische Fahrdienst Didi Chuxing 500 Mio. USD von der japanischen Holding erhalten.

Welchen Sinn ein solch großes Investment in einen Uber-Konkurrenten angesichts von Corona und Lockdowns macht, steht in den Sternen. Auf Gewinne wartet Didi Chuxing noch vergebens. Zuletzt stellte sich Softbanks Investition in den Bürovermieter WeWork als Fehlgriff heraus. Auch ein Corona-Opfer. Didi Chuxing wirkt nun wie eine gewollte Wiederholung.

Schon bei Uber war der Knackpunkt, dass das Unternehmen massiv Geld verbrannt hatte für eine weltweite Expansion. Und dieser Cashburn steigerte sich desto schneller, je aggressiver Uber in immer neue Segmente und Regionen vordrang.

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Zündet Tesla jetzt den Cashflow-Turbo?

Das Münchner Flugtaxi-Startup Lilium hat einen prominenten neuen Investor gefunden. Baillie Gifford, bislang bekannt für seine Finanzspritzen an Tesla, Amazon und Airbnb, gab 35 Mio. USD. In der neuen Finanzierungsrunde flossen zudem weitere 340 Mio. USD.

Andere Unternehmen aus der Flugverkehrsbranche warten noch vergeblich auf gute Nachrichten. Boeing konnte im Mai lediglich vier neue Verkehrsflugzeuge ausliefern. Und nur eine einzige neue Bestellung konnte der Auftragsliste hinzugefügt werden. Auf der anderen Seite wächst die Liste der Stornierungen stetig. Vom 1. Januar bis zum 31. Mai wurden bereits 602 Aufträge zurückgezogen.

Bereits 2019 musste Boeing die Payout Ratio seiner Dividende auf 120 Prozent hochschrauben, um seine Aktionäre bei der Stange zu halten. Die Tragödien rund um 737 Max hatten viel Vertrauen gekostet. In den letzten 12 Monaten ist der Umsatz auf 70 Mrd. USD abgerutscht. Ein positiver Free Cashflow wurde zuletzt 2018 generiert.

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Tesla im Höhenflug: Jetzt winkt die Cash Cow

Baillie Gifford freut sich sicherlich besonders über seinen Tesla-Deal. Aktuell hält er mehr als 7,6 Prozent der Anteile. Die Aktie notiert heute bei rund 940 USD und damit nur 2,9 Prozent unter ihrem All Time High. Von Krise ist in Palo Alto zurzeit nichts zu spüren.

Richtig Oberwasser hat Elon Musk seit Oktober letzten Jahres, als Tesla, für viele überraschend, einen Quartalsgewinn ausweisen konnte. Auch die folgenden beiden Quartale endeten in den schwarzen Zahlen, sodass die aktuelle Phase die längste profitable der nunmehr bereits 17-jährigen Firmenhistorie darstellt. Im 10-Jahresdurchschnitt wächst der Tesla-Umsatz um mehr als 70 Prozent pro anno. Der operative Cashflow konnte zuletzt um 14 Prozent gesteigert werden. Und auch der Free Cashflow ist mittlerweile positiv. Mit Blick auf die letzten 12 Monate beträgt er 992 Mio. USD.

Zudem gesundet auch die Bilanz. Der Verschuldungsgrad wurde in den letzten 3 Jahren deutlich gesenkt. Auch das Current Ratio ist für einen solchen Wachstumstitel mit 1,24 sehr ordentlich.

Die Chance, dass nun die Cash-Cow-Phase beginnen könnte, beflügelt die Fantasie vieler Anleger. Jeder neue Kursrücksetzer, so klein und kurz er auch sein mag, zieht neue Aktionäre an.

Neuer Tesla-Turbo: Nun schielt Elon Musk auch auf das lukrative Versicherungsgeschäft, das dank monatlicher Prämien steten Cashflow verspricht. Mit Kfz-Policen will er den europäischen Versicherungsmarkt aufwirbeln. Entsprechende Angebote wurden bereits in Kalifornien getestet und für gut befunden. Die Tesla-Versicherungen sind in dem US-Bundesstaat bis zu 30 Prozent billiger als die Konkurrenzprodukte. Die Rabatte werden in Kombination mit dem Tesla-Autopilot gewährt. Der große europäische Roll-Out könnte den Cashflow in Zukunft nochmals deutlich stabilisieren und ein solides Fundament für die auch in Zukunft notwendige Forschung bereiten.

Tesla als ESG-Investment?

Die Themen Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit gehören sicherlich zu den Forschungsfragen, die auch die Tesla-Genies angehen müssen. Nur direktes Recycling von Batteriezellen, das jedoch noch in den Kinderschuhen steckt, kann, nach einer Studie der Carnegie Mellon University aus dem Jahr 2019, verlässlich helfen, CO2-Emissionen zu verhindern. Aus den zylindrischen Zellen, auf die Tesla setzt, muss etwa 90 Prozent des Kathodenmaterials wiedergewonnen werden.

Zurzeit noch lohnt sich das Kobalt-Recycling wirtschaftlich. Doch die Preise auf dem Rohstoffmarkt schwanken. Bei Lithium ist es aktuell sogar noch günstiger, den frisch geförderten Rohstoff zu verwenden. Langfristig jedoch muss das Thema auf die Agenda.

Künstliche Intelligenz als Übersetzer

Ein Team von Facebook AI Research hat einen neuen Transcompiler vorgestellt, einen Übersetzer zwischen verschiedenen Programmiersprachen. Ihr „TransCoder“ übersetzt Programm-Code zwischen den Sprachen C++, Java und Python. 2,8 Millionen Open-Source-Programme dienten der Künstlichen Intelligenz als Trainingsmaterial.

Entwicklern bleibt womöglich in Zukunft erspart, Code von Grund auf neu schreiben zu müssen. So die Hoffnung. Doch die Praxis ist noch etwas komplizierter. Die unterschiedlichen Programmiersprachen weisen auch verschiedene Syntaxen auf. Zudem stützen sie sich auf eine Vielzahl von Plattform-APIs, Standard-Bibliotheksfunktionen und Variablentypen. Bis eine KI also absolut selbstständig Programmcode übersetzen kann, liegt noch viel Arbeit vor Facebook und den anderen Branchengrößen.

Huawei bei der Infrastruktur ganz vorn dabei

Für den Aufbau des 5G-Netzes ist Huawei nicht mehr wegzudenken. Dies zeigten bereits mehrere internationale Studien. Bis zum 31. Januar 2020 hat das chinesische Unternehmen über 3.000 Patentfamilien im Zusammenhang mit 5G deklariert, 2.400 davon auch innerhalb der EU. Daten des Europäischen Patentamts geben an, dass Huawei im Jahr 201, inklusive 5G, die meisten Patentanträge in der EU gestellt hat – mehr als 3.500.

Samsung folgt mit rund 2.800 deklarierten 5G-Patentfamilien auf Platz 2. Allerdings liegt Samsung bei den erteilten Genehmigungen noch vor Huawei. ZTE, der zweite große Hersteller aus China, rangiert mit knapp 2600 Patentfamilien auf Rang 3. Die beiden US-Hersteller Qualcomm und Intel vereinen zusammen nicht mehr als 2.000 Patentfamilien mit 1.000 genehmigten Patenten auf sich.

Bytedance trennt chinesischen vom internationalen Markt

Gerüchten in den Tech-Medien zufolge soll Bytedance, das chinesische Unternehmen hinter der Kurzvideo-App TikTok, neue Richtlinien eingeführt haben. Mitarbeiter, die sich in China befinden und für den dortigen Markt entwickeln, sollen demnach nicht mehr uneingeschränkten Zugang auf Codes und Datensätze erhalten.

Stimmen diese Berichte, könnte der Vorgang gerade hinsichtlich des Datenschutzes erhebliche Vorteile für die Nutzer mit sich bringen. In der Vergangenheit hatte Bytedance immer wieder erhebliche Kritik für seinen sorglosen Umgang mit persönlichen User-Daten geerntet. Durch eine erfolgreiche Trennung könnte sich der Tech-Konzern nicht mehr auf die chinesischen Datenschutzbestimmungen berufen.

Ein anderer Punkt ist natürlich die Entwicklung der Produktqualität. Die jüngste Vergangenheit zeigt, dass es, gerade wenn Machine Learning eingesetzt wird, auf die Menge der gesammelten Daten ankommt. Kann TikTok seinen Hype in der jungen Generation weiter fortsetzen, wenn die Datensphären wirklich getrennt werden? Diese Frage bleibt spannend.

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