Das Geschäft mit Kaffee – ein Genuss

Kaffee ist ein profitables Geschäft. Dies gilt nicht nur für Lebensmittelkonzerne. Wer den Geschmack der gerösteten Bohnen voll genießen will, braucht dafür auch die richtige Maschine. Die Nachfrage nach Kaffeevollautomaten und traditionellen Siebträgermaschinen für den Heimbedarf ist im letzten Jahr deutlich gestiegen. Kein Wunder: Cafés und Restaurants waren während des Lockdowns schließlich monatelang geschlossen. Verbraucher holten sich den perfekten Kaffeegenuss also nachhause.

Ein Hersteller, der davon stark profitiert hat, ist De’Longhi. Das italienische Unternehmen ist in Sachen Kaffee- und Espressomaschinen für den Heimbedarf der globale Marktführer. Besonders gefragt sind die Vollautomaten dieser Marke.

Apropos Marke: Wussten Sie, dass zu De’Longhi mittlerweile auch andere sehr gefragte Haushaltsmarken gehören? Damit hat das Unternehmen weit mehr als nur Kaffeemaschinen zu bieten. Wenn Sie sich eine Küchenmaschine von Kenwood oder einen Stabmixer der Marke Braun zulegen, sind Sie ebenfalls Kunde von De’Longhi. . Während Rasierer, Epilierer und sonstige Körperpflegegeräte von Braun weiterhin zu Procter & Gamble gehören, kaufte De’Longhi die Haushaltsgerätesparte vor Jahren auf. Selbiges gilt für Geräte von Ariete. Vor knapp einem Jahr verleibte sich das Unternehmen zudem Nutribullet ein. Dieser Anbieter ist in den USA Marktführer im Segment Smoothie-Mixer.

Wachstum hat sich 2021 nochmals beschleunigt

Im letzten Jahr stieg der Umsatz um 12,4 %. Das bereinigte EBITDA wuchs um 27,6 % und der Gewinn um 24,3 %. Das zweistellige Wachstum hat sich im aktuellen Jahr nicht nur fortgesetzt, sondern nochmals massiv beschleunigt. So legte der Umsatz um 60 % zu. Operativer Gewinn und Nettoergebnis warten mit Wachstumsraten von 125 bzw. 320 % auf.

Ein solch starkes Wachstum kann das Unternehmen nicht dauerhaft schaffen. Mit einem zweistelligen Wachstum ist in den nächsten Jahren aber sicherlich zu rechnen. Eine ordentliche Kaffeemaschine gehört heute zum guten Stil. Vor allem die Nachfrage nach Vollautomaten ist intakt. Konsumenten lieben es, wenn sie auch zuhause ihr Lieblings-Kaffeegetränk wie zum Beispiel Americano oder Café Latte zubereiten können.

Mit Kaffeemaschinen generiert De’Longhi über die Hälfte seines Umsatzes. Rund zwei Drittel davon wiederum ist dem Geschäft mit Kaffeevollautomaten zuzurechnen. Damit entfällt rund ein Drittel des Konzernumsatzes auf diesen Kaffeemaschinentyp. Solange die Nachfrage anhält – und davon ist für die nächste Zeit auszugehen – geht es De’Longhi prächtig.

Der für das Unternehmen größte und wichtigste Markt ist derzeit Europa. Das Unternehmen konnte hier im ersten Halbjahr 2021 mit einem Umsatzplus von 50 % aufwarten.


Marktanteile „smart“ ausgebaut

Sowohl im Segment Kaffeemaschinen als auch der Haushaltsgerätesparte konnte De’Longhi seine Marktanteile ausbauen. Den Markt mit Kaffeemaschinen dominiert das Unternehmen nun mit einem globalen Marktanteil von 34,7 % (Vorjahr 33,4 %). Bei Küchenmaschinen und Co. stieg der Anteil von 15,1 auf 15,3 %.

Um dies auch künftig steigern zu können, setzt das Unternehmen selbstverständlich auch auf Digitalisierung. De’Longhi hat immer mehr „smarte“ Geräte in seiner Angebotspalette. Mit der zugehörigen App können Sie Ihren Kaffeevollautomaten bequem aus der Ferne steuern. Zudem sind unzählige individuelle Einstellungen möglich, um die Maschine optimal auf die bevorzugt verwendeten Kaffeebohnen zu justieren. Es können sogar eigene Rezepte (durch Individualisierung der Temperatur, zugeführte Milchmenge etc.) abgespeichert werden.

Natürlich helfen auch selektive Zukäufe bei der Wachstumsstrategie. Hier trifft das Management ebenfalls „smarte“ Entscheidungen. Mit dem Zukauf von Capital Brands im November 2020 kam die Marke Nutribullet dazu. De’Longhi entschied sich für die Akquisition aber nicht nur, um das Produktportfolio um Smoothie-Mixer zu ergänzen. HinterNutribullet steckt auch eine gefragte Life-Style-Plattform, und großes E-Commerce-Knowhow. Dies kann De’Longhi künftig für sein gesamtes Portfolio nutzen.

Eversys – der jüngste Zukauf

Auch High-End-Kaffeemaschinen hat De’Longhi zu bieten. Um das Premium-Segment zu stärken, übernahm das Unternehmen im Mai 2021 den Hersteller Eversys. Der Anbieter aus der Schweiz bietet die Profi-Maschine für zuhause – und auch die Gastronomie ist Kunde. Das neueste Modell der Reihe „Shotmaster“ ist das ultimative Barista-Tool. Es kann bis zu acht Kaffeegetränke gleichzeitig zubereiten.

Seit 2017 war De’Longhi bereits mit 40 % daran beteiligt, nun wurden die restlichen 60 % für 100 Mio. CHF einverleibt. Das gesamte Unternehmen Eversys wurde damit von De’Longhi mit 183 Mio. CHF bewertet. Der Preis ist in Ordnung. Eversys generierte im letzten Jahr Erlöse in Höhe von 65 Mio. CHF, die Italiener zahlen also weniger als das Dreifache vom Umsatz.


Komfortables Cashpolster

Auch in Zukunft wird De’Longhi selektiv nach geeigneten Zukäufen Ausschau halten. Diese kann sich der Konzern auch ohne weiteres leisten. Die Bilanz ist dank eines komfortablen Cashpolsters gesund. Die Nettoliquidität stand per 30.06.2021 bei 218 Mio. EUR. Als Cash und sonstige Barwerte weist De’Longhi im Halbjahresbericht mit 930 Mio. EUR aus. Gegenüber dem Stand von Dezember 2020 (267 Mio. EUR) ist dies das 3,5-Fache.

Aufgrund von Investitionen wies das Unternehmen im Halbjahresbericht einen negativen freien Cashflow aus. Dies ist aber sehr wahrscheinlich nur ein kurzfristiger Effekt. Der operative Cashflow wartet mit 180 Mio. EUR auf. Gegenüber dem Vorjahr stieg er um 54 %.

Darüber kann De’Longhi auch seine Dividende finanzieren. Mindestens 40 % des Gewinns will das Unternehmen künftig jedes Jahr ausschütten. Zuletzt gab es 0,54 EUR je Aktie. Bei dem aktuellen Kurs von 32,14 EUR (Schlusskurs 19.10.2021) entspricht dies einer Dividendenrendite von 1,7 %. Das ist nicht wahnsinnig hoch, aber langfristig könnte die Dividendenrendite auch steigen.

So gut wie des derzeit für De’Longhi jedenfalls läuft, könnte im nächsten Jahr durchaus eine höhere Ausschüttung drin sein. Dies muss selbstverständlich abgewartet werden. Perspektive besteht aber – für das Geschäftsmodell und die Dividende.

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