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Die Erholung des russischen Rubel, der nach der Invasion in die Ukraine die Hälfte seines Wertes gegenüber dem US-Dollar verloren hat, setzt sich fort. Anfang Mai notierte der Rubel sogar etwa 10 % höher gegenüber dem Greenback als vor Beginn des Krieges in der Ukraine.

Als der Rubel in Richtung seines Tiefs bei 140 zum Dollar taumelte, ließ sich US-Präsident Joe Biden zu dem Seitenhieb hinreißen, aus dem Rubel sei jetzt „rubble“ geworden, das US-amerikanische Wort für Schutt.

Wie ist eine so starke Erholung möglich, wenn der Westen ständig neue Sanktionen gegen das Land verhängt und die Invasion der Ukraine aus russischer Sicht hinter den Erwartungen zurückbleibt, wenn zudem ausländische Unternehmen reihenweise Russland verlassen? Hinzu kommt auch, dass Russlands Zentralbank auf einen Teil ihrer Devisenvorräte derzeit keinen Zugriff hat, weil diese eingefroren sind.

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Der erste und wichtigste Grund ist der Handel mit Öl und Gas. Russlands Energieexporte leiden bisher kaum unter den Sanktionen, im Gegenteil: Bloomberg erwartet für das laufende Jahr, dass Russland mit Energieausfuhren über 300 Milliarden Dollar einnehmen wird.

Das wären über ein Drittel mehr als im Vorjahr. Wichtigster Grund dafür sind wiederum die kräftig gestiegenen Öl- und Gaspreise. Öl der US-Sorte WTI schoss allein im März von 90 auf zeitweise 130 Dollar in die Höhe.

Ein wichtige Rolle spielt auch, dass der Westen, der täglich mehrere hundert Millionen Dollar für russisches Öl und Gas ausgibt, zunächst seine Rechnungen in harten Devisen bei nicht sanktionierten Banken begleicht. Diese wiederum tauschen dann in Rubel ein und halten die Nachfrage nach der russischen Währung hoch.

Was den Rubel ebenfalls stützt, ist die nach der Invasion eingeführte Verpflichtung für russische Firmen, 80% ihrer Deviseneinnahmen in die heimische Währung einzutauschen. Natürlich hilft hier auch die Forderung des Kremls an westliche Käufer russischer Energie, das importierte Gas in Rubel zu zahlen.

Ein weiterer Grund hat mit den Sanktionen zu tun. Diese treffen weniger die Exporte, dafür mehr die Importe Russlands, was dazu beiträgt, dass Russland seine Handelsbilanz verbessern kann, obwohl es von Teilen des Welthandels abgeschnitten wurde. Das steigert die Überschüsse. Mit den Deviseneinnahmen klettert die Nachfrage nach dem Rubel.

Neben den Umtausch-Vorschriften für Devisen der Exporteure gibt dem Rubel auch noch eine andere staatliche Intervention zusätzlichen Auftrieb: Der Kreml hat Devisenausfuhren von Unternehmen und Privatpersonen beschränkt. Ausländer haben es jetzt schwerer, Vermögenswerte in Russland zu verkaufen. Dadurch werden weniger Rubel in ausländische Devisen getauscht.

All das hilft dem Rubel. Die kräftigste Stütze dürfte jedoch der anhaltend hohe Export von Öl und Gas sein. Und das hilft zu erklären, warum die EU und die USA so viel Druck ausüben, um Öl- und Gas-Importe aus Russland weiter kräftig zu reduzieren. Das würde nicht nur die Kriegskasse des Kreml treffen, sondern auch den Rubel schwächen helfen. Die in der Folge importierte Inflation würde dann den gesellschaftlichen Druck auf Präsident Putin erhöhen.

Wladimir Putin liefert die Erholung des Rubel derzeit jedoch innenpolitisch Punkte, denn ein stärkerer Rubel zügelt nicht nur die Inflation, er liefert auch der Regierungsdarstellung Vorschub, wonach die Sanktionen nicht viel Wirkung haben.

Dennoch gibt es Zweifel an der Nachhaltigkeit der jüngsten Rubel-Erholung. Interventionen stützen den Rubel, er wäre ohne die Eingriffe deutlich schwächer. Und in Europa scheint man mit Ausnahmen fest entschlossen, trotz der prognostizierten Probleme für die eigene Energie-Versorgung die Einfuhren von Öl und Gas aus Russland deutlich zu drosseln.

Wenn Sie in diesen unsicheren Zeiten nach Möglichkeiten einer nachhaltigen Vermögensanlage und wie Sie Ihr Kapital vor Inflation schützen können suchen, nehmen Sie mit uns Kontakt auf. Folgen Sie einfach dem Link oder rufen Sie direkt Herrn Philipp Schäferhoff unter der +49 (0) 221 98 65 33 94 an.

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Die Erholung des russischen Rubel, der nach der Invasion in die Ukraine die Hälfte seines Wertes gegenüber dem US-Dollar verloren hat, setzt sich fort. Anfang Mai notierte der Rubel sogar etwa 10 % höher gegenüber dem Greenback als vor Beginn des Krieges in der Ukraine.

Als der Rubel in Richtung seines Tiefs bei 140 zum Dollar taumelte, ließ sich US-Präsident Joe Biden zu dem Seitenhieb hinreißen, aus dem Rubel sei jetzt „rubble“ geworden, das US-amerikanische Wort für Schutt.

Wie ist eine so starke Erholung möglich, wenn der Westen ständig neue Sanktionen gegen das Land verhängt und die Invasion der Ukraine aus russischer Sicht hinter den Erwartungen zurückbleibt, wenn zudem ausländische Unternehmen reihenweise Russland verlassen? Hinzu kommt auch, dass Russlands Zentralbank auf einen Teil ihrer Devisenvorräte derzeit keinen Zugriff hat, weil diese eingefroren sind.

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Der erste und wichtigste Grund ist der Handel mit Öl und Gas. Russlands Energieexporte leiden bisher kaum unter den Sanktionen, im Gegenteil: Bloomberg erwartet für das laufende Jahr, dass Russland mit Energieausfuhren über 300 Milliarden Dollar einnehmen wird.

Das wären über ein Drittel mehr als im Vorjahr. Wichtigster Grund dafür sind wiederum die kräftig gestiegenen Öl- und Gaspreise. Öl der US-Sorte WTI schoss allein im März von 90 auf zeitweise 130 Dollar in die Höhe.

Ein wichtige Rolle spielt auch, dass der Westen, der täglich mehrere hundert Millionen Dollar für russisches Öl und Gas ausgibt, zunächst seine Rechnungen in harten Devisen bei nicht sanktionierten Banken begleicht. Diese wiederum tauschen dann in Rubel ein und halten die Nachfrage nach der russischen Währung hoch.

Was den Rubel ebenfalls stützt, ist die nach der Invasion eingeführte Verpflichtung für russische Firmen, 80% ihrer Deviseneinnahmen in die heimische Währung einzutauschen. Natürlich hilft hier auch die Forderung des Kremls an westliche Käufer russischer Energie, das importierte Gas in Rubel zu zahlen.

Ein weiterer Grund hat mit den Sanktionen zu tun. Diese treffen weniger die Exporte, dafür mehr die Importe Russlands, was dazu beiträgt, dass Russland seine Handelsbilanz verbessern kann, obwohl es von Teilen des Welthandels abgeschnitten wurde. Das steigert die Überschüsse. Mit den Deviseneinnahmen klettert die Nachfrage nach dem Rubel.

Neben den Umtausch-Vorschriften für Devisen der Exporteure gibt dem Rubel auch noch eine andere staatliche Intervention zusätzlichen Auftrieb: Der Kreml hat Devisenausfuhren von Unternehmen und Privatpersonen beschränkt. Ausländer haben es jetzt schwerer, Vermögenswerte in Russland zu verkaufen. Dadurch werden weniger Rubel in ausländische Devisen getauscht.

All das hilft dem Rubel. Die kräftigste Stütze dürfte jedoch der anhaltend hohe Export von Öl und Gas sein. Und das hilft zu erklären, warum die EU und die USA so viel Druck ausüben, um Öl- und Gas-Importe aus Russland weiter kräftig zu reduzieren. Das würde nicht nur die Kriegskasse des Kreml treffen, sondern auch den Rubel schwächen helfen. Die in der Folge importierte Inflation würde dann den gesellschaftlichen Druck auf Präsident Putin erhöhen.

Wladimir Putin liefert die Erholung des Rubel derzeit jedoch innenpolitisch Punkte, denn ein stärkerer Rubel zügelt nicht nur die Inflation, er liefert auch der Regierungsdarstellung Vorschub, wonach die Sanktionen nicht viel Wirkung haben.

Dennoch gibt es Zweifel an der Nachhaltigkeit der jüngsten Rubel-Erholung. Interventionen stützen den Rubel, er wäre ohne die Eingriffe deutlich schwächer. Und in Europa scheint man mit Ausnahmen fest entschlossen, trotz der prognostizierten Probleme für die eigene Energie-Versorgung die Einfuhren von Öl und Gas aus Russland deutlich zu drosseln.

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„Wer redet denn da so viel?“, fragte Warren Buffett etwas genervt, als er am 30. April in Omaha die zweite Hälfte der diesjährigen Hauptversammlung seines Konglomerates eröffnete. In der ersten Sitzungshälfte waren nur 7 Fragen beantwortet worden.

So wenige Fragen für einen halben Tag. Das war dem auf Kommunikation bedachten Maestro nicht genug. Es war ein neuer Tiefstand in Amerikas größtem Aktionärs-Happening seit zwei Jahren. Dabei gibt es in den unruhigen Tagen des laufenden Börsenjahres 2022 durch Krieg, Inflation und Zinswende doch wahrlich mehr Fragen als sonst üblich.

Offenbar hatte Buffett selbst einen Teil der Schuld an der schleppenden Fragerunde, denn er würzte diese Versammlung ausgiebig gleich mit mehreren schlagzeilenträchtigen Bemerkungen.

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Buffett geißelte die Kasino-Mentalität an der Wall Street, die immer mitverdiene, wenn gehandelt wird, aber ganz besonders üppig immer dann profitiert, wenn die Emotionen überhandnehmen, wenn sich Anleger wie „Spieler“ verhalten“, statt wie „Investoren.“

CNN schrieb nach diesem Machtwort von einem „Pontifikat“.

Der 91-jährige Buffett nahm sich in diesem Jahr auffallend Zeit für die bevorzugten Ziele seiner oft deutlichen Kritik: Investmentbanken und Brokerhäuser. Es gebe Investoren, die wüssten nichts über Aktien und ließen sich von Brokern beraten, die noch weniger wüssten, beklagte er.

Große US-Firmen seien mittlerweile zu „Poker-Chips“ verkommen, so die Investoren-Legende. Kein Wunder, dass der auf strategische Entscheidungen und Geduld setzende Buffett hier eine toxische Atmosphäre wittert.

Fünf Stunden nahmen sich er und seine Führungskräfte, darunter Vize-Chairman Charlie Munger Zeit, um die Fragen in der ersten Hauptversammlung seit 2019 mit anwesendem Publikum zu beantworten.

Buffett wäre nicht Buffett, wenn er nicht auch in turbulenten Börsenzeiten Chancen zum Investment sähe. Satte 51 Mrd. Dollar habe Berkshire im ersten Quartal zusätzlich in Aktien investiert, allein 7 Mrd. davon seien für den Kauf von Occidental-Aktien aufgewendet worden, womit Buffetts Anteil an dem Energiekonzern nunmehr 15,2% beträgt.

„Occidental generiert tonnenweise freien Cashflow und nutzt ihn, um Schulden abzutragen und Gewinne an Aktionäre auszuschütten, von denen Berkshire jetzt der größte ist.“ Mit diesen Worten zitierte die Finanzseite von Yahoo in Großbritannien Darren Pollock, einen Portfoliomanager bei Cheviot Value Management.

Buffett hat eine klare Entscheidung zu Gunsten der amerikanischen Ölindustrie getroffen, die wir auch für die Fonds der PI Privatinvestor Kapitalanlage GmbH von Max Otte getroffen haben.

Auch bei den US-Ölwerten beweist Buffett wieder einmal eine goldene Nase. Wenige Tage nachdem Berkshire in einer Pressemitteilung den Kauf von weiteren 5,9 Millionen Occidental-Petroleum-Aktien am 2. und 3. Mai bekanntgegeben hatte, meldeten US-Zeitungen hervorragende Zahlen für das Öl-Unternehmen.

FoxBusiness berichtete von einem starken ersten Quartal für den Energiekonzern mit einem kräftigen Turnaround bei den Ergebnissen. Der Nettogewinn habe zuletzt 4,7 Milliarden Dollar betragen, nach einem Verlust von 346 Millionen im Vorjahresquartal.

Der wichtigste Treiber: Steigende Ölpreise.

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Vergangene Woche veröffentlichte Amazon neue Zahlen. Die Reaktion an der Börse war eindeutig: die Aktie gab daraufhin zweitweise um 10% nach. Schon in den Wochen zu Woche hatte die Aktie korrigiert. Auf Monatssicht büßte der größte Online-Händler der Welt ein Viertel seiner vorherigen Marktkapitalisierung ein.

Ist Amazon nun einen Kauf wert? Einerseits waren die jüngsten Zahlen ernüchternd. Der Umsatz wuchs nur mit einer Rate von 7 %. Das ist nicht das, was wir von dem Internetriesen gewohnt sind. In der Corona-Pandemie präsentierte der Konzern Wachstumsraten von 40 bis 50%. Eine jetzige Abschreibung in Milliardenhöhe auf die Beteiligung am E-Mobilitätsunternehmen Rivian sorgte zudem für einen Quartalsverlust in Höhe von 3,8 Mrd. USD.

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Andererseits, wenn Sie sich überlegen, welche Unternehmen voraussichtlich in zehn Jahren noch eine dominierende Position haben werden, so gehört Amazon wahrscheinlich dazu. Der Konzern hat sich mit all seinen Produkten und Dienstleistungen in (fast) alle Bereiche unseres Lebens derart festgesetzt, dass sich viele von uns ein Leben ohne Amazon nur schwer vorstellen können.

Es lässt sich nicht abstreiten: im Online-Handel mehren sich aktuell die Herausforderungen. Da wären unter anderem unterbrochene Lieferketten, steigende Preise und höhere Logistikkosten. Doch überlegen Sie: Wen treffen diese Herausforderungen stärker – den Giganten Amazon oder zum Beispiel den stationären Einzelhandel, der oft wesentlich höhere Logistik- und Lagerkosten hat?

Zudem hat Amazon reagiert. Der Konzern konnte es sich erlauben, seinen Handelspartnern einen Zuschlag von 5 % zu berechnen. Und mit seiner neu gegründeten Logistik-Sparte setzt der Konzern noch einen obendrauf. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass Amazon künftig selbst ordentlich im Frachtgeschäft mitmischen wird. (Siehe auch unser Blog-Beitrag „Amazon: die Expansion geht weiter“).

Gleichzeitig stiegen die Werbeeinnahmen von Amazon um 23 % und die Einnahmen aus der Sparte Web Service (Cloud) legten um sehr gute 36,5 % zu. Der Konzern wächst somit in wichtigen Segmenten weiterhin schnell.

Sollten man jetzt also einsteigen oder nachkaufen? Diese Frage kann jeder Anleger nur für sich selbst beantworten. Trotz Korrektur ist Amazon derzeit alles andere als ein Schnäppchen. Ich persönlich halte Amazon-Aktien, die ich teilweise sogar etwas teurer als zum aktuellen Kurs gekauft habe. Die jetzt begonnen Korrektur kann morgen vorbei sein – oder sich auch noch eine Weilte fortsetzen, wenn die Börse das zukünftige Wachstum dauerhaft niedriger bewertet. Aber das Unternehmen wird auch in zehn Jahren aller Voraussicht nach eine wichtige Rolle spielen.

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Prof.Dr. Max Ottte

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In Deutschland zogen die Verbraucherpreise im April gegenüber dem Vorjahr um 7,4 % an. In den USA überschritt die Inflationsrate bereits im März die Marke von 8 %. Nicht nur Verbraucher, auch Anleger stehen vor einem Problem. Ist die Geldentwertung nicht zu stoppen, drohen Sichtguthaben auf dem Bankkonto und andere Formen des Geldvermögens früher oder später wertlos zu werden.

Einen Ausweg gibt es jedoch: Dividendenaktien. Gerade jetzt sind zuverlässige Dividendenwerte Trumpf. Mit Dividendenrenditen von 4 %, 5 % oder sogar mehr, können Sie der Inflation entgegenwirken, diese zumindest spürbar abfedern.

Da Aktien eine Form des Sachvermögens sind, bieten Sie zudem per se einen gewissen Inflationsschutz. Solange das Unternehmen samt seinen Produktionsanlagen, Produkte und Dienstleistungen existiert, kann es niemals komplett wertlos werden. Der intrinsische Wert des Unternehmens (auch innerer Wert genannt) besteht fort, egal in welcher Währung oder Recheneinheit dieser gerade ausgedrückt wird.

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Dividendenaktien im Speziellen bieten noch einen weiteren Vorteil. Während Aktienkurse und damit die Buchgewinne in Ihrem Depot mitunter stark schwanken können, generieren Dividenden ein recht verlässliches passives Einkommen – völlig unabhängig und losgelöst von den aktuellen Aktienkursen. Dividendentitel sind somit ein Stabilitätsanker in Ihrem Depot, denn haben Unternehmen einmal mit der Auszahlung von Dividenden angefangen, legen sie künftig meistens sehr großen Wert auf eine stetige Ausschüttungspolitik. Noch dazu erhöhen viele Unternehmen ihre Dividenden im Zeitverlauf. Sollte die aktuelle Geschäftsentwicklung dies nicht hergeben, wird zumindest alles darangesetzt, unangenehme de Dividendenkürzungen zu vermeiden.

Münchener Rück: Trotzt schwankender Geschäftsentwicklung ist auf die Dividende Verlass

Ein anschauliches Beispiel, welchen Stabilitätsfaktor Dividenden bieten können ist die Münchener Rück. Die Geschäftsentwicklung dieses deutschen Rückversicherers kann Schwankungen unterliegen. Dies liegt am Wesen des Geschäfts, denn Häufigkeit und Intensität von Unwettern und Naturkatastrophen fallen von Jahr zu Jahr unterschiedlich aus. In manchen Jahren muss der Konzern deshalb höhere Schadensummen übernehmen als in anderen. Folglich schwanken auch die Gewinne.

Auf die Dividende ist dennoch Verlass. Münchener Rück ein sehr zuverlässiger Dividendenzahler. In den letzten 28 Jahren wurde die Dividende nicht einmal gekürzt. Die langfristige Dividendenentwicklung zeigt zudem eine klare Richtung: nach oben. Zwar nicht jedes Jahr, aber wann immer möglich, hebt der Konzern den Ausschüttungsbetrag je Aktie an.

Die Münchener Rück ist in ihrer Vorgehensweise nicht allein. Viele Unternehmen hatten auch während der Corona-Krise an ihrer Dividendenpolitik festgehalten – wie zum Beispiel Nestlé oder Coca-Cola.

US-Blue-Chips führen die Liga der Dividendenaristokraten an

Es gibt Unternehmen, die ihre Dividende seit Jahrzehnten jährlich steigern. Ist dies seit mindestens 25 Jahren der Fall, zählt ein Unternehmen zu den sogenannten Dividendenaristokraten. Auf Coca-Cola trifft dies zu. Der Getränkeriese steigert seine Ausschüttung seit 60 Jahren jedes Jahr.

Damit steht Coca-Cola als Dividendenaristokrat in der ersten Reihe. Dies trifft auch auf Johnson & Johnson zu, sowie auf Colgate-Palmolive. Insgesamt führen US-Blue-Chips die Liga der Dividendenaristokraten an. Der Industrieriese Archer Daniels Midland beispielsweise erhöhte seine Dividende in den letzten 47 Jahren ausnahmslos jedes Jahr. Bei Exxon Mobil, dem größten Öl- und Gaskonzern der USA, sind es mittlerweile 40 Jahre und bei Chevron 34.

Auch Warren Buffett setzt auf Dividendenaktien

Auch Investmentlegende Warren Buffett schätzt den Vorteil von einer Dividendenstrategie. 1988 kaufte er beispielsweise über seine Holding Berkshire Hathaway für 1 Mrd. USD Coca-Cola-Aktien und erwarb damit 6,3 % der Anteile an dem Getränkeriesen. Inzwischen hat Buffet die Beteiligung auf etwa 9,3 % aufgestockt. Berkshire Hathaway hält 400 Millionen Coca-Cola-Aktien.

Diese spülen dem „Orakel von Omaha“ bzw. dessen Holding seit Jahrzehnten jedes Jahr einen dreistelligen Millionenbetrag an Dividendeneinnahmen in die Kassen. Bei einer vierteljährlichen Dividende von 0,42 USD je Aktie waren es im letzten Jahr 672 Mio. USD. Gemessen am initialen Kaufpreis bedeutet dies zudem eine Dividendenrendite von über 50 %. Das führt klar vor Augen, dass sich ein langfristiges Engagement in starke Dividendenaktien wirklich lohnt. (Mehr zu dieser Lieblingsaktie von Warren Buffett auch in einen unserer früheren Blogbeiträge).

Coca-Cola ist nicht der einzige Dividendenwert im Portfolio von Warren Buffett. Berkshire Hathaway ist unter anderem auch an Verizon, Chevron und American Express beteiligt. Ende März 2022 kaufte Berkshire Hathaway zudem 121 Millionen Aktien des PC- und Druckerherstellers HP Inc. (Siehe auch unser Blog-Beitrag „Buffett baut um“).

Auf den aktuellen Kurs beträgt die Dividendenrendite von HP Inc. zwar nur 2,6 %, aber auch hier können sich Anleger regelmäßigen Steigerungen sicher sein. Die letzte Dividendensteigerung war sogar sehr stattlich. Gegenüber dem Vorjahr gibt es dieses Jahr stolze 30% mehr. Immerhin ist es zudem die fünfte jährliche Dividendenerhöhung in Folge. So kann es weiter gehen.

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Der ehemalige ifo-Chef, Professor Hans-Werner Sinn, bezeichnete in einem viel beachteten Vortrag im März die Corona-Lockdowns als den größten Inflationstreiber vor Energie und Baumaterialien (wir haben seine Rede bei Privatinvestor TV in einem Video zusammengefasst). In China können wir jetzt erneut sehen, warum das stimmt.

Seit vier Wochen befindet sich die Wirtschafts- und Logistik-Metropole Shanghai im strengen Lockdown. Satellitenaufnahmen des Hafengebietes zeigen ein Heer weißer Punkte. Sie stehen für Frachtschiffe, die anlegen und löschen wollen, es aber nicht können.

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Auf 470 Ozeanriesen ist die Lieferketten-Armada, die zum Warten verdammt ist, angewachsen. Das Logistik-Magazin “Freight Waves“ befürchtet “Downstream-Effekte“ für globale Lieferketten, die alles in den Schatten stellen könnten, was wir in zwei Jahren Pandemie gesehen haben.

Die möglichen Folgen für die Inflationsraten in Europa sind derzeit unabsehbar (siehe Grafik).

Im Mai 2021 wurde das riesige Container-Terminal Yantian im Hafen der südchinesischen Stadt Shenzhen auf 30 Prozent seiner Kapazität heruntergefahren. Hunderttausende von Warensendungen konnten nicht transportiert werden, stapelten sich in Lagerhallen und Fabriken. Lieferketten nach Europa, in die USA und andere Teile Asiens kamen zum Stillstand.

Doch diesmal ist mit Shanghai eine ganze High-Tech-Stadt und Fracht-Metropole regelrecht stillgelegt. 25 Mio. Menschen in Shanghai können nicht aus ihren Häusern, der Lockdown, der im März begann, wurde vor wenigen Tagen nur leicht abgeschwächt. Die meisten Lagerhallen und Fabriken sind geschlossen, 90 Prozent der Trucks in der Hafenregion wurden abgestellt, Hafen und Flughafen laufen im Notfall-Modus.

Shanghai ist einer der größten Fertigungs- und Logistikstandorte in der Volksrepublik, mit Schwerpunkt auf Autos und Elektronik. Der Hafen ist der größte Container-Umschlagplatz der Welt. Exportware aus Shanghai bestreitet 7,2 Prozent der chinesischen Ausfuhren, jeder fünfte Container, der China in Richtung Rest der Welt verlässt, wird hier auf ein Schiff oder Flugzeug verladen.

Nun warten Ozeanriesen im Hafen, LKW stehen still, Ware, die in Shanghai nicht mehr gelöscht werden kann, wird in benachbarte Häfen umgeleitet. Auch dort füllen sich inzwischen Lagerhallen, bilden sich lange Schlangen.

“Das ist wahrscheinlich schlimmer als Wuhan“, zitiert das Logistik-Fachmagazin Freight Waves Jon Monroe, einen Lieferketten-Experten in einer lokalen Logistik-Firma. Und der spanische Finanzdienstleister BBVA sagt vorher, dass Chinas Behörden ihre rigorose “Null-Covid-Strategie“ mindestens bis Juni durchziehen werden. Lokale Beobachter gehen laut Freight Waves zum Teil davon aus, dass die schweren Störungen bis Herbst andauern könnten.

Die drakonischen Maßnahmen der lokalen Behörden beinhalten bis zu 40 Stunden Wartezeit für LKW-Fahrer, die Autobahn-Ausfahrten in Richtung Hafen nehmen wollen, Reedereien müssen 3-5 Tage warten, bevor sie überhaupt ihre Fracht in Empfang nehmen können. Die Folge: Frachtflüge werden serienweise gestrichen, Schiffe in andere Häfen der Region umgeleitet. Ende März war die Frachttätigkeit in Shanghai bereits um 30 Prozent gesunken.

Wie schlimm der Rückstau, der den Welthandel weiter belastet und sich bis nach Europa auswirken wird, ist, das zeigen Aufnahmen aus der Erdumlaufbahn, zum Beispiel vom Sentinel-1-Satelliten.

Unterdessen wird auch in Peking ein harter Lockdown wie in Shanghai vorbereitet. Die 22 Millionen Einwohner der Hauptstadt müssen zum Corona-Test. Im Unterschied zu Shanghai ist Peking zwar keine industrielle Drehscheibe, dafür aber politische und Verwaltungshauptstadt. Hier residieren die politische Führung sowie viele ausländischer Diplomaten und Vertretungen. Ein Lockdown der Hauptstadt würde sich weniger als Inflationstreiber erweisen, dafür mehr als Schaufenster für die Vorgänge in China, weil hier auch viele wichtige Medien präsent sind.

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Die USA nutzen massiv ihre strategischen Vorteile

Der Krieg in der Ukraine sorgt für eine fundamentale und geostrategisch folgenreiche Umleitung wichtiger Energieströme auf dem Planeten. Hauptprofiteur der Sanktionen, die die globalen Energiemärkte umwälzen, sind die USA, die ihre LNG-Exporte nach Europa massiv ausweiten wollen. Der geplante Export-Push hat indes eine längere Vorgeschichte, er kommt nicht überraschend.

2016 begannen die USA mit dem Export von verflüssigtem Gas. Vier Jahre später, 2020, stieg das Land nach Australien und Katar zum drittgrößten LNG-Lieferanten der Welt auf. Im laufenden Jahr werden die USA sogar die globale Spitzenposition als größter Exporteur der Welt übernehmen. Im Dezember wurde Katar überholt.

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In den drei Monaten bis Februar 2022 ist Europa zum größten internationalen Absatzmarkt für LNG aus den USA aufgestiegen. Inzwischen wird mehr als die Hälfte der LNG-Exporte der USA nach Europa dirigiert, und die Regierung plant eine deutliche Ausweitung.

Die Öl- und Gasindustrie in den USA flankiert diese Entwicklung mit einer enormen Kampagne, die auf das politische Entscheidungszentrum in der Hauptstadt Washington zielt. In einem Newsletter vom 28. Februar forderte das „American Petroleum Institute“ die Regierung von Präsident Joe Biden auf, sie solle sicherstellen, „dass langfristig die amerikanische Energieführerschaft und -sicherheit“ gewährleistet werde. Es sei an der Zeit, „den Kurs zu ändern und Amerika seine einstmals dominante Rolle im Energiemarkt der Welt“ zurückzugeben.

Die Nord Stream 2-Pipeline wurde bekanntlich das erste prominente Opfer, als die EU gegen Russland wegen des Angriffs auf die Ukraine Sanktionen verhängte. In der EU hat ein politischer Wettlauf begonnen, um die Mitglieder möglichst schnell und weitgehend von Gas-Einfuhren aus Russland unabhängig zu machen. Auf beiden Seiten des Atlantiks laufen nun Vorbereitungen, um deutlich mehr LNG auf die europäische Seite zu befördern. Die USA heben für die Ausweitung ihrer Energiegeschäfte sogar die Sanktionen gegen Venezuela auf.

Auf deutscher Seite will die Ampelregierung von Bundeskanzler Olaf Scholz rund 2,5 Milliarden Euro ausgeben. In Brunsbüttel, im Kreis Dithmarschen, soll so schnell wie möglich ein schwimmendes Flüssiggas-Terminal gebaut werden. Hierfür, und für drei weitere geplante Standorte soll das Geld investiert werden. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat dies inzwischen bestätigt. „Jetzt werden wir gucken, wie schnell es geht“, lautet die sportliche Ansage, an der so manche Beobachter Zweifel haben. Über die Terminals soll Flüssiggas direkt nach Deutschland geliefert werden.

Die zusätzlichen Milliarden, die die Öl- und Gasindustrie der USA durch die hohen Preise und die zusätzlichen Exporte einstreichen wird, werden genutzt werden, um den eigenen Push in Richtung erneuerbare Energien, darunter Wasserstoff, zu finanzieren. Dieser Umbau hätte ohne derartige Unterstützung länger gedauert und hätte milliardenschwere Subventionen der US-Regierungen erfordert, öffentliches Geld, das sich die USA nun sparen.

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Hinzu kommt, dass mit einer starken Expansion der Exporte in Richtung Europa die hiesigen Abnehmer von Importen aus Russland losgelöst und noch stärker als bisher in die Sphäre – und damit in die Abhängigkeit – der USA gezogen werden.

Die zusätzlichen LNG-Verkäufe in Richtung Europa haben eine solche Dynamik erreicht, dass in den USA selbst die Umweltschützer nun die Regierung Biden daran erinnern – und unter Druck setzen – nicht die Klimaziele aus den Augen zu verlieren.

Die Vorbereitungen, die in den USA – vor allem in Texas und Louisiana – laufen, um die Exporte auszubauen, sind beeindruckend und werden von lokalen Zeitungen ausführlich beschrieben. Unweit von Port Arthur in Texas bauen demnach 4.000 Arbeiter in einem „Wald“ von mehr als 40 Kränen ein neues, 10 Milliarden Dollar teures Exportterminal. Unweit davon wird der „Highway 87“ umgeleitet, um ein weiteres Terminal zu errichten.

Doch wie schnell diese Umstellung und die anschließenden Exporte nach Europa realisiert werden, ist ungewiss. Auch der LNG-Hunger in Asien wächst bekanntlich rasant. Die 7 existierenden LNG-Exportterminals der USA arbeiten derweil am Anschlag. Etwa ein Dutzend weiterer Terminals haben die Starterlaubnis der US-Behörden, müssen aber noch ihre Finanzierung sichern.

Der Öl- und Gasindustrie der USA fällt so etwas wesentlich leichter. Die Topmanager der größten Firmen dieser Branche haben US-Berichten zufolge bereits Aktienrückkäufe der eigenen Unternehmen im Umfang von 45 Milliarden US-Dollar genehmigt. Die Dividenden steigen rasant. Und der Wert der Aktien, die Vorstandschefs in der amerikanischen Fracking-Branche halten, ist laut dem „Progressive Newswire“ in den ersten zweieinhalb Monaten des Jahres um 100 Millionen Dollar gestiegen.

Warren Buffet wusste schon, warum er bereits vor zwei Jahren damit begann, Aktien von Öl-Förderern nachzukaufen. (Details dazu auch in unserem Blog-Artikel „Buffett baut um“.) Auch bei Der Privatinvestor analysieren und besprechen wir regelmäßig wir US-amerikanische Ölaktien.

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So profitieren Sie vom Kurswechsel der Notenbanken

Es ist passiert. Die US-Notenbank (Fed) hat zum ersten Mal seit über drei Jahren wieder den Leitzins angehoben. Der Offenmarktausschuss der Fed entschied am 16. März 2022, den Zielbereich für den Zins am Interbankenmarkt um 25 Basispunkte auf 0,25 bis 0,5 Prozent anzuheben. An den Kapitalmärkten werden im laufenden Jahr bis zu sieben Zinsschritte mit jeweils einem Viertelprozentpunkt erwartet.

Doch das Umfeld für so viele Zinsschritte hat sich zuletzt eingetrübt.

Das Institut für Weltwirtschaft hat am 17. März seine Wachstumsprognose für das deutsche BIP im laufenden Jahr auf 2,1 % fast halbiert. Chinas Nationaler Volkskongress hat vor einer Woche die niedrigste Wachstumsprognose seit Jahrzehnten gestellt.

Und die Fed hat die Wachstumsvorhersage für 2022 bei der Verkündung ihrer Zinswende deutlich von 4,2 % auf 2,8 % gestutzt.

Ganz klar: Die Weltkonjunktur ist angeschlagen. Die Fed geht bei ihrer geldpolitischen Kehrtwende sprichwörtlich auf Eierschalen und muss enorm vorsichtig sein.

Noch nie waren die Rahmenbedingungen eine solche Herausforderung:

  • Die Inflation in Nordamerika und Westeuropa hat den höchsten Stand seit vier Jahrzehnten erreicht
  • Der Krieg in der Ukraine schüttelt die Aktienkurse durch, Angst vor einem möglichen Atomkrieg geht um
  • Unterbrochene globale Lieferketten und Sanktionen gegen Russland verschärfen den politisch brisanten und für die Sparer zerstörerischen Preisauftrieb

Das ist der Druck, der auf den Zentralbanken für einen Kurswechsel lastet. Doch können sie wirklich die geldpolitischen Zügel so straffen, wie es die Lage erfordert? Die Antwort lautet NEIN.

Denn die Staatsschulden haben überall astronomische Höchststände erreicht. In den USA sind es 30 Billionen Dollar, eine fast unvorstellbare Zahl. Jeder Anstieg um nur einen Prozentpunkt erhöht die Zinslast des Landes um 300 Milliarden Dollar.

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Zwischen dem Kampf gegen die Inflation und dem Risiko, eine schwere Rezession auszulösen, müssen die Notenbanken also eine delikate Gratwanderung machen.

So schwierig war die Geldpolitik noch nie! Ein Fehltritt könnte die Kapitalmärkte aus der Fassung bringen. Denn das Umfeld ist äußerst fragil. Die Weltwirtschaft verliert Schub, und das in Corona- und Kriegszeiten!

Dreht die Fed zu aggressiv an der Zinsschraube und wirft ihren Anleihebestand zu schnell zurück auf den Markt, kann ihr – und damit uns allen – dieses Pulverfass um die Ohren fliegen. Das wissen die Notenbanker natürlich auch selbst!

Und sie spüren die Politik im Nacken: In den USA finden im Herbst Zwischenwahlen zum Kongress statt. Die Regierung Biden will nicht, dass die Fed es übertreibt und die US-Konjunktur abwürgt. Das Letzte, was Joe Biden bei seinen miserablen Umfragewerten braucht, ist, dass dem Inflationsschock auch noch Einkommensverluste der Wähler im Zuge einer Rezession folgen.

US-Notenbankchef Jerome Powell hat persönlich zu Protokoll gegeben, dass die Fed keine Eile hat. Sie fahre nicht auf „Autopilot.“ So klingt niemand, der es furchtbar eilig hat.

Die Aussicht auf eine eher gemächliche Zinskehrtwende wird auch dadurch untermauert, dass die Zinsen an den Märkten längst wieder steigen. Die Märkte haben die Wende vorweggenommen. Die Fed läuft also dem Markt hinterher. Das hat ihr auch viel Kritik eingetragen!

Sowohl die 10-jährige Bundesanleihe als auch die Zinskurve der 10-jährigen US-Staatsanleihe zeigen deutlich, dass die Wende schon vor mehr als einem Jahr eingesetzt hat.

Sollten die Sanktionen gegen Russland und die gestörten Lieferketten mehr Bremsspuren in der Weltkonjunktur hinterlassen, als derzeit erwartet – und dabei erste Kredit- oder Liquiditätsprobleme an den Finanzmärkten auslösen – könnte es schnell zu einer Kehrtwende von der Kehrtwende kommen. Die Fed würde dann wieder stützend eingreifen.

Diese Sondersituation ist auch für unsere Fonds herausfordernd. Wir müssen uns die Frage stellen, wie wir von steigenden Zinsen profitieren können.

Grundsätzlich sind es ein paar wichtige Punkte, die wir für Sie in der folgenden GRAFIK aufgelistet haben.

Mehr dazu in unserem Spezialreport Zinswende

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Monatelang hatten Tech- und Internetaktien an der Börse einen guten Lauf. Es liegt auf der Hand: die beschleunigte Digitalisierung gibt diesen Unternehmen Rückenwind. Doch selbst diese Gewinner der Pandemie sind nicht dauerhaft vor Korrekturen gefeit. Etliche US-Techwerte erlebten im Dezember 2021 Einbrüche von 20 % oder mehr. Die Aktie von PayPal befindet sich schon seit Sommer in einem Sinkflug und das, obwohl sich die Geschäfte an und für sich gut entwickelten.

Damit ist klar: eine Garantie an der Börse gibt es nicht. Selbst die Aktien von zukunftsstarken Unternehmen können Rücksetzer erleben. Auch eine flächendeckende Korrektur – ein Crash, wie wir ihn im Frühjahr 2020 erleben mussten, kann jederzeit wieder geschehen. Mit den richtigen Aktien können Sie selbst dann profitieren. Es gibt tatsächlich Unternehmen, die sich genau dann eine goldene Nase verdienen, wenn an der Börse Panik herrscht.

Ein solches konträres Investment ist Flow Traders. Das Unternehmen aus den Niederlanden ist einer der führenden Market Maker im ETF-Handel. Als solcher Market Maker agiert Flow Traders im Hintergrund. Das Unternehmen ist zwischen Käufer und Verkäufer geschaltet, vermittelt also zwischen beiden Parteien und macht so einen liquiden Handel von passiven Produkten überhaupt erst möglich. Das Unternehmen hat Zugang zu mehr als 90 Handelsplätze in über 30 Ländern auf der ganzen Welt und stellt Geld- und Briefkurse für mehr als 4.000 ETPs (Exchange Trades Products) der verschiedensten Kategorien.

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Während eines Crashs klingeln bei Flow Traders die Kassen

Der Handel mit passiven Produkten, seien es ETFs, ETCs, oder auch ETNs, boomt. Und genau aus diesem Grund betrachten wir Flow Traders als mögliche Absicherung für eine Krise. Bei einer flächendeckenden Korrektur kann auch diese Aktie erst einmal nachgeben. Dafür bietet dieses Unternehmen aber einen Krisenschutz der anderen Art: Genau dann nämlich, wenn es an der Börse besonders hektisch zugeht, klingelt bei Flow Traders die Kasse so richtig.

Dies lässt sich beispielhaft an der Geschäftsentwicklung und Dividende für das Geschäftsjahr 2020 anlesen. 2020 war für Flow Traders das bisher beste und erfolgreichste Jahr seiner Unternehmensgeschichte. Nehmen Sie sich die Geschäftsentwicklung der einzelnen Quartale vor, werden Sie feststellen, vor allem die Rekordumsätze im ersten und zweiten Quartal 2020 waren dafür verantwortlich. Genau also während des Corona-Crashs schrieb Flow Traders Rekordgewinne.

Handelsvolumen und Spread sei Dank

Warum verdient sich Flow Traders ausgerechnet in einem Crash eine goldene Nase? Dies liegt an den Einnahmequellen des Unternehmens. Als Market Maker verdient Flow Traders am Handel von passiven Produkten auf zweierlei Weise: am Handelsvolumen und an den Spreads, also der Differenz zwischen An- und Verkaufspreis. Beides ist in einer hektischen Börsenphase und demzufolge während eines Crashs, ganz besonders hoch.

Im Gesamtjahr 2020 hat sich der Umsatz (bei Flow Traders als „Net Trading Income“ bezeichnet) mehr als vervierfacht. Die Voraussetzungen dafür waren bestens: Das Marktvolumen für ETFs hatte sich 2020 um 48 % gesteigert. Das Handelsvolumen, das dabei von Flow Traders abgewickelt wurde, stieg sogar um 50 %. Das Unternehmen konnte also auch seine Marktanteile ausbauen.

Aktionäre bekommen ein großes Stück vom Kuchen ab

Bei der nächsten Dividendenauszahlung, die aufgrund der halbjährlichen Ausschüttung bereits im August 2020 stattfand, bekamen Aktionäre prompt ein ordentliches Stück vom Kuchen ab. Flow Traders zahlte damals 4,00 EUR aus. Zusammen mit der Schlussdividende, die dann im April 2021 floss, gab es insgesamt für das Geschäftsjahr stolze 6,50 EUR an Dividenden. Je nach Einstiegskurs bedeutete dies für Aktionäre eine Dividendenrendite von teilweise 20 % oder sogar noch höher.

Das Börsenjahr 2021 verlief trotz so mancher Turbulenzen um einiges ruhiger. Infolgedessen konnten die Umsätze und Gewinne des Vorjahres nicht erreicht werden. Auch die Dividende wird deshalb nicht so eine fette Ausbeute sein. Dennoch sollte sie auf hohem Niveau bleiben. In jedem Fall ist Flow Traders ein Titel, bei dem eine jährliche Ausschüttung recht sicher ist.

Im August 2021 gab es als Zwischendividende schon mal 1,00 EUR. Noch ist die Schlussdividende, die am 2. Mai 2022 fließen wird, nicht deklariert. Doch selbst wenn diese nur halb so hoch wie diese erste Zwischendividende ausfallen würde, ergäbe dies mit dann insgesamt 1,50 EUR je Aktie beim jetzigen Kurs immer auch dann noch eine Dividendenrendite von stattlichen 4,6 % (Schlusskurs per 04.01.2022).

Insgesamt stufen wir Flow Traders als recht großzügigen Dividendenzahler ein. Hinsichtlich Ausschüttungsquote setzt sich das Management eine Zielmarke von mindestens 50 %. Vom Gewinn 2020 schüttete Flow Traders sogar 63 % aus. Damit wird deutlich: Wenn Flow Traders gut verdient, ist das Management sehr gerne bereit, dies an die Aktionäre weiterzugeben.

Geschäftsentwicklung auch im Jahr 2021 positiv

Ende November veröffentlichte Flow Traders das Trading-Update für das dritte Quartal und damit auch die Umsatzentwicklung der ersten neun Monate 2021. Mit kumulierten 303,7 Mio. EUR (Q1 bis Q3) können die Erlöse nicht mit denen aus dem Vorjahr (803,1 Mio. EUR) mithalten. Für das gesamte Jahr 2021 geht das Unternehmen von einem Umsatz von ca. 363 Mio. EUR aus. Der große Unterschied zum Vorjahr liegt vor allem daran, dass sich der Börsenverlauf in diesem Jahr wesentlich ruhiger dargestellt hat.

Von einer flächendeckenden Panik fehlte in diesem Jahr jede Spur. Im Gegenteil, die Börse kannte fast nur eine Richtung: nach oben. Dass dies jedoch nicht immer so weiter gehen kann und wird, sollte jedem Anleger klar sein. Irgendwann wird es wieder eine Korrektur geben. Genau davon wird Flow Traders profitieren und neue Rekordergebnisse erzielen.

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Ohne Cloud geht in der heutigen Welt so gut wie nichts mehr. Daten werden nicht mehr lokal abgespeichert, sondern in der Cloud. Filme, Musik und TV-Sendungen werden gestreamt. Selbst Software-Programme sind heute cloud-basiert und erfordern keine lokale Installation auf dem Rechner mehr. Möglich ist all dies nur dank entsprechend schneller und hochleistungsfähiger Netzwerkstrukturen. Getrieben von der voranschreitenden Digitalisierung, steigt das Datenvolumen „in der Wolke“ dabei kontinuierlich. Dies erzeugt ständig neue technologische Herausforderungen.

Die Cloud-Anbieter müssen ihren Kunden zu jedem Zeitpunkt schnelle und zuverlässige Datenübertragungsraten bieten können. Nichts ist für den Anwender ärgerlicher als eine nicht funktionierende Internetseite oder lange Ladezeiten beim Abruf oder Speichern von Cloud-Daten. Der Idealzustand ist für den Nutzer erreicht, wenn alles gefühlt in Echtzeit funktioniert – wir also gar nicht merken, dass die Daten und Programme unter Umständen tausende Kilometer entfernt von dem Standort sind, von wo aus wir diese abrufen. Je mehr Anwender ihre Daten in der Cloud speichern und je mehr Nutzer ihre Daten gleichzeitig abrufen, desto höher sind die Anforderungen an die Leistungsfähigkeit der Cloud-Technologie.

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Schnelle Technik für Big Data

Der Ausbau von Cloud-Diensten erfordert auch den Ausbau von Cloud-Infrastrukturen. Immer komplexere Aufgaben und immer höhere Datenströme sollen schließlich bewältigt werden. Ein Stau in der „Datenautobahn“ wäre der Supergau. Damit genau dies nicht passiert, braucht es hochleistungsfähige Switches. Switches sind also so etwas wie das Nervensystem einer Cloud. Als Schaltzentralen in den Cloudstrukturen verankert, koordinieren sie die Datenflut und sorgen für einen reibungslosen Ablauf. Ein führender Anbieter solcher Switches ist Arista Networks.

Arista Networks produziert sogenannte Layer-3-Switches. Das ist eine Kombination von Routern und Switches. Typische Anwendungsgebiete dieser Switches liegen in den Hochleistungscomputern innerhalb der Rechenzentren von Cloud-Anbietern wie beispielsweise Amazon Web Services, Microsoft Azure und Google. Ausgestattet mit der hauseigenen linux-basierten Software EOS, können Arista-Switches beeindruckend schnell riesige Datenströme transportieren und verarbeiten. Die Switches lassen sich zudem leicht in die Unternehmensstruktur der Kunden einbinden.

Das US-amerikanische Unternehmen Arista Networks wurde im Jahr 2004 gegründet mit Hauptsitz in Santa Clara im Silicon Valley südlich von San Francisco. Der Hersteller von Netzwerktechnik ging 2014 an die Börse (NYSE) und hat heute Entwicklungsniederlassungen in Nashua (New Hampshire), Bangalore, Dublin und dem kanadischen Vancouver.

Goldene Zeiten für Hightech-Zulieferer

Die Cloud-Branche wächst wie (fast) keine andere. Wir haben uns einmal die Umsatzentwicklung im Bereich Cloud-Computing angesehen. Der Begriff Cloud-Computing beschreibt die Verlagerung von Speicherplatz, Rechenkapazität oder Software-Anwendungen vom lokalen PC in die Cloud.

2020 lag das weltweite Umsatzvolumen bei rund 270 Mrd. USD, in diesem Jahr geschätzt schon bei 332 Mrd. USD. Dies entspricht einem Wachstum von 23 %. Für nächstes Jahr wird der Umsatz im Cloud-Computing auf fast 400 Mrd. USD geschätzt.

Tatsächlich ist auch dies das Ergebnis der diesjährigen E&Y-Weihnachtsumfrage. Die Konsumlust der Deutschen zu Weihnachten ist unter das Niveau von vor drei Jahren gesunken. Planten die Deutschen in den Jahren 2018 bis 2020 für Weihnachtsgeschenke im Durchschnitt jeweils Ausgaben von rund 280 EUR ein, sind es 2021 nur 273 EUR. Dies ist immerhin ein Rückgang der geplanten Pro-Kopf-Ausgaben um 3 %.

Die Nummer 1 in Technologie und Wachstum

Als Anbieter von essenziellen Bauteilen einer leistungsfähigen Cloud-Infrastruktur steht Arista Networks im Hintergrund. Die Produkte von Hightech-Zulieferern wie Arista Networks und anderen in zweiter Reihe agierenden Unternehmen sind dabei jedoch unverzichtbar für die Anbieter von Cloud-Diensten. Von diesen „Helden im Hintergrund“ ist Arista Networks der am schnellsten wachsende Anbieter. Dies hat seinen Grund: Das Unternehmen bietet dank seines Technologievorsprungs die schnellsten und leistungsfähigsten Switches am Markt.

Ein weiterer Wachstumstreiber von Arista Networks liegt in einem wichtigen Schlüsselkunden: Microsoft. Microsoft baut seine Cloud-Kapazitäten zurzeit stark aus. Überall auf dem Globus eröffnet der Konzern regionale Cloud- und Server-Zentren. Doch nicht nur von diesem Expansionskurs profitiert Arista Networks. Bestehende Cloud-Strukturen brauchen regelmäßige Wartung und Upgrades – schließlich müssen sie zu jeder Zeit den immer höheren Leistungsanforderungen gerecht werden.

Wenn Arista Networks seinen Technologievorsprung dauerhaft halten kann, ist dem Unternehmen nicht nur die Kundentreue von Microsoft sicher, auch die anderen großen Cloud-Anbieter werden eine Zusammenarbeit anstreben.

Starke Entwicklung setzt sich fort

Mit einem Umsatz von 748,7 Mio. USD gelang Arista Networks ein Wachstum von 23,7 % gegenüber dem Vorjahr. Die Bruttomarge (nach GAAP) liegt mit 63,9 % weiterhin in der Zielspanne von 63 bis 65 % für das Gesamtjahr. Das Nettoergebnis stieg um 33,2 % von 168,4 auf 224,3 Mio. USD. Damit setzt der Konzern die Entwicklung aus den Vorquartalen fort.

Im Neun-Monatszeitraum stellen wir ein Umsatzplus von 27,2 % fest, beim Gewinn verzeichnet Arista Networksein Wachstum von 33 %. Auf diesem Niveau will der Konzern auch im Schlussquartal wachsen. Damit bleiben die bisherigen Prognosen bestätigt.

Hoch im Kurs und in den Erwartungen

Arista Networks ist einer der großen Gewinner der voranschreitenden Digitalisierung. Ohne die Produkte des Hightech-Herstellers wären Cloud-Lösungen von heute gar nicht möglich. Das Geschäftsmodell ist grundsolide, die Marktpositionierung könnte kaum besser sein. Vor diesem Hintergrund ist das Unternehmen aus dem Silicon Valley ein spannender Investment-Kandidat.

Mitte November führte Arista Networks einen Aktiensplit im Verhältnis 1:4 durch. Die Anzahl der Aktien hat sich dadurch vervierfacht, der Anteil am Grundkapital und Kurs hat sich entsprechend geviertelt. An der grundsätzlichen Bewertung des Unternehmens ändert das jedoch nichts.

Genauso wie sich Arista Networks hoher Wachstumsraten erfreuen kann, ist auch die Kursentwicklung auf steilem Niveau. Aktuell rangiert der Titel mit 131,12 USD (Stand: 15.12.2021) nur knapp unter dem Allzeit-Hoch von Anfang November. Mit Blick auf die zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten des Technologieführers bleiben wir in jedem Fall mit großem Interesse am Ball.

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Es war nicht zu überhören beziehungsweise zu überlesen: Ex-US-Präsident Donald Trump plant eine eigene Social-Media-Plattform – „Truth Social“ wird sie heißen – und sorgte damit für einen neuen Börsenhype. Nach eigenen Aussagen soll sein soziales Netzwerk frei von Zensur und sonstiger Informationssteuerung sein. „Truth Social“ soll mehr als nur eine Alternative zu Facebook, Twitter, YouTube und Co. sein – es sei ein bewusster Gegenentwurf zur „Tyrannei“ der großen Tech-Konzerne, so Trump.

Eine Bewertung, die sicherlich nicht zuletzt darauf zurückzuführen ist, dass eben die zuletzt genannten Riesen-Netzwerke seine dort geführten Konten und Kommunikationskanäle Anfang des Jahres komplett gesperrt hatten. Und auch schon während seiner Amtszeit als US-Präsident kam Trump aufgrund von „Fakenews“ immer wieder in Konflikt mit Medien und sozialen Netzwerken. Die vollständige Sperrung seiner prominenten Netzwerk-Kanäle ist eine schmerzhafte Beschneidung seiner kommunikativen Reichweite. Allein auf seinem wichtigsten Kommunikationskanal Twitter hatten über 80 Mio. Nutzer seinen Kanal abonniert. Nun will Trump mit „Truth Social“ eine vermeintlich unabhängige Plattform ins Leben rufen. Eine zugangsbegrenzte erste Probeversion soll noch im November 2021 an den Start gehen. Ein offizieller Start für jeden gewillten Nutzer ist im nächsten Jahr geplant.

Doch was hat dies mit der Börse zu tun? Für sein geplantes Netzwerk „Truth Social“ gründete Trump eine neue Firma: die Trump Media & Technology Group (TMTG). Eben diese soll so schnell wie möglich an die Börse gehen. Jedoch nicht über einen regulären Börsengang. Stattdessen wählt Trump beziehungsweise die Trump Media & Technologie Group die Hintertür mittels eines SPAC ( „Special Purpose Acquisition Company“). Kurz nach Bekanntwerden dieser Nachricht hob der Kurs des SPAC regelrecht ab. Was in den letzten Wochen an der Börse geschehen ist, zeigt exemplarisch, wie verbreitet die Tendenz zum Pokern bei den Anlegern mittlerweile ist. Doch eins nach dem anderen …

Per Abkürzung an die Börse

Ein SPAC ist ein Unternehmenskonstrukt, welches zunächst über einen eigenen Börsengang Geld einsammelt, um dann im nächsten Schritt andere Unternehmen zu übernehmen und diese an der Börse zu platzieren. Ein SPAC ist also eine Mantelfirma, die selbst weder etwas produziert noch eine Dienstleistung anbietet. Ein derartiges Konstrukt ist für Firmen wie die Neugründung von Trump natürlich sehr interessant, denn ein klassischer Börsengang ist aufwendig. Es müssen ganz bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. Dazu gehört auch ein vorhandenes operatives Geschäft. Schließlich gilt es, potenzielle Anleger, aber auch Banken und Wirtschaftsprüfer, die den IPO begleiten, von der Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells zu überzeugen.

Bei einem SPAC sind die Hürden viel niedriger. Dies ermöglicht es, Unternehmen an die Börse gehen, die noch gar kein operatives Geschäft haben oder aus anderen Gründen die Voraussetzungen für einen regulären IPO nicht erfüllen würden. Für Unternehmen eröffnen sich dabei verlockende Chancen – und für Anleger schier unkalkulierbare Risiken. Eine detaillierte Ausführung über die Funktionsweise eines SPAC finden Sie hier in einem früheren Artikel von uns.

SPAC – und der Wahnsinn nimmt seinen Lauf

Am 21.10.2021 hat sich ein SPAC zum Thema „Truth Social“ gemeldet. Die Digital World Acquisition Corporation (DWAC) hat die Meldung rausgeschickt, Trumps Unternehmen akquirieren zu wollen. Was dann in unmittelbarer Folge an der Börse passiert ist, schildert eindrucksvoll, wie irrational und hochspekulativ Investitionen in das Finanzkonstrukt SPAC sein können. Die Ankündigungen von Trumps Vorhaben und dem geplanten Börsengang via SPAC haben unmittelbar für große Kurssprünge der Aktie von DWAC geführt.

Die Kursexplosion folgte dabei dem typischen Verbreitungsschema einer sogenannten „Meme-Aktie“ – also einem Börsentitel, der sich ähnlich wie ein virales Bild oder Video in den sozialen Netzwerken verbreitet. Auf Portalen wie beispielsweise Reddit oder Stocktwits war der Trump-SPAC die meistdiskutierte Aktie. Mehr und mehr Kleinanleger stiegen ein und pushten dadurch den Kurs nach oben. Noch am Tag der Meldung selbst wurden fast 500 Mio. Anteile von DWAC gehandelt. Am Folgetag waren es immer noch 130 Mio. Anteile, die den Besitzer gewechselt haben. Zum Vergleich: in den vergangenen zwei Wochen zuvor wurden durchschnittlich jeweils nur etwa 145.000 Aktien des SPAC gehandelt.

Die Macht und die schiere Zahl der Influencer und Social-Media-Kanäle mit ihren impulsgebenden Botschaften und hanebüchenen Insider-Informationen trifft offensichtlich auf eine Investitionsbereitschaft, für die pure Zockerei fast schon eine Beschönigung darstellen dürfte. Unterm Strich repräsentiert dieser irrationale Aktionismus eine Börsendynamik, die es so zuvor noch nie gab. Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit gibt es dafür genug.

Der Kater nach dem Hype

Der Kurswert der Aktien von DWAC führte an den beiden Tagen nach der Ankündigung zur Akquise der neuen Trump-Firma zu einer regelrechten Explosion der Euphorie. Zuvor lag der SPAC lange bei rund 10 USD. Bei Handelsschluss am 22.10.2021 an der Nasdaq notierte die Aktie bei 94,2 USD. Wohlgemerkt ausschließlich aufgrund des geäußerten Interesses eines SPAC an einem von vielen Börsenexperten zumindest als fragwürdig einzustufenden Geschäftsvorhaben des polarisierenden Ex-Präsidenten Donald Trump.

Und heute? Ist die Luft raus. Am 29.11.2021 meldete die New York Times einen möglichen Verstoß gegen die Bundeswertpapiergesetze der USA seitens DWAC. Der Vorwurf lautet, der Financier und Gründer von DWAC, Patrick Orlando, könnte bereits Monate vor dem Börsengang des SPAC mit Donald Trump über eine mögliche Akquisition gesprochen haben. Die US-Wertpapiergesetzgebung untersagt jedoch SPACs jegliche Absprache oder Planung von Übernahmen vor der Durchführung ihrer eigenen Börsengänge. Derzeit prüfen verschiedene Anwaltskanzleien Klageverfahren zu eventuellen Ansprüchen auf Investorenseite, die ein solcher Verstoß nach sich ziehen könnte.

Ein Ergebnis ist hier zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbar. Die Börse hat aber natürlich dennoch sofort reagiert: Der Aktienkurs von DWAC ist wieder gefallen. Aktuell liegt die SPAC-Aktie bei knapp unter 59 USD (Stand 04.11.2021). Einen Teil der seit dem 21. Oktober erreichten Gewinne hat DWAC also bereits wieder verloren. Das Tief vor dem Hype ist zwar noch nicht wieder erreicht, aber die Angst vor dem Komplettverlust ist bei den Anlegern angekommen.

Beiersdorf: Hort der Liquidität

Und auch Beiersdorf selbst steht nicht auf Experimente, was dem Konzern bereits einiges an Kritik von Seiten der Aktionäre eingebracht hat. Denn bei der Dividendenpolitik ist der Kosmetik- und Klebstoffkonzern ausgesprochen zurückhaltend. Seit einer gefühlten Ewigkeit hält Beiersdorf den Ausschüttungsbetrag je Aktie konstant bei 0,70 EUR je Anteilsschein. Mit gerade einmal 0,7 % ist die aktuelle Dividendenrendite alles andere als üppig. Dabei könnte durchaus mehr drin sein, denn von seinem Gewinn schüttet Beiersdorf seit Jahren nicht mehr als 20 bis 25% aus.

Und da Beiersdorf die einbehaltenen Gewinne nicht etwa in die Entwicklung neuer Produkte steckte, sondern die Liquidität stattdessen lieber hortete, ist die Forderung der Aktionäre nach einer höheren Dividende verständlich. Ende 2019 wies der Konzern eine Nettoliquidität in Höhe von fast 4,3 Mrd. EUR aus. Zum Ende des Geschäftsjahres 2020 waren es sogar 4,7 Mrd. EUR.

Obwohl Spötter Beiersdorf schon einmal als ein Geldinstitut mit angeschlossenem Kosmetik- und Klebstoffgeschäft bezeichnet haben, hat sich diese außerordentlich konservative Strategie gerade in den unsicheren Zeiten der Pandemie als vorteilhaft erwiesen. Durch die außerordentlich hohe Cash-Position hat sich der Konzern während der Krise als einer der robustesten Werte im Konsumgütersegment gezeigt. Selbst 2020 konnte Beiersdorf seine Eigenkapitalquote um rund einen Prozentpunkt auf etwas über 60 % steigern.

Stichwort: hochspekulativ

Sicher, finanziell breit aufgestellte Großspekulanten – wie die SPAC-Betreiber selbst – und bestimmt auch der ein oder andere glückliche Zocker mögen hier zwischenzeitlich mit einem satten Plus aus der Sache rausgehen (oder bereits rausgegangen sein). Mit einer langfristigen Investment-Strategie hat das aber rein gar nichts zu tun. Eines muss jedem Anleger klar sein: Ein Investment wie das hier Beschriebene ist ein rein gefühlsmäßig geleitetes Glücksspiel. Eine Entscheidungsgrundlage auf Basis von Daten oder Analyse gibt es nicht, schließlich existiert das – ohnehin zumindest fragwürdige – Unternehmensprojekt ja noch gar nicht.

Übrigens ging es beim letzten Mal, als Donald Trump ein börsennotiertes Unternehmen leitete, nicht gut für die Anleger aus. Sein Casino-Unternehmen, Trump Entertainment Resorts, verlor über die Jahre mehrere Hunderte Millionen USD und ging schließlich in die Insolvenz. Trump selbst hingegen verdiente Medienberichten zufolge im gleichen Zeitraum rund 82 Mio. USD durch Gebühren, Gehälter und Bonuszahlungen. Da bleiben wir doch mit größter Überzeugung wertbasiert investiert und setzen weiterhin auf Aktien etablierter Unternehmen mit Börsenerfahrung.

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Kaffee ist ein profitables Geschäft. Dies gilt nicht nur für Lebensmittelkonzerne. Wer den Geschmack der gerösteten Bohnen voll genießen will, braucht dafür auch die richtige Maschine. Die Nachfrage nach Kaffeevollautomaten und traditionellen Siebträgermaschinen für den Heimbedarf ist im letzten Jahr deutlich gestiegen. Kein Wunder: Cafés und Restaurants waren während des Lockdowns schließlich monatelang geschlossen. Verbraucher holten sich den perfekten Kaffeegenuss also nachhause.

Ein Hersteller, der davon stark profitiert hat, ist De’Longhi. Das italienische Unternehmen ist in Sachen Kaffee- und Espressomaschinen für den Heimbedarf der globale Marktführer. Besonders gefragt sind die Vollautomaten dieser Marke.

Apropos Marke: Wussten Sie, dass zu De’Longhi mittlerweile auch andere sehr gefragte Haushaltsmarken gehören? Damit hat das Unternehmen weit mehr als nur Kaffeemaschinen zu bieten. Wenn Sie sich eine Küchenmaschine von Kenwood oder einen Stabmixer der Marke Braun zulegen, sind Sie ebenfalls Kunde von De’Longhi. . Während Rasierer, Epilierer und sonstige Körperpflegegeräte von Braun weiterhin zu Procter & Gamble gehören, kaufte De’Longhi die Haushaltsgerätesparte vor Jahren auf. Selbiges gilt für Geräte von Ariete. Vor knapp einem Jahr verleibte sich das Unternehmen zudem Nutribullet ein. Dieser Anbieter ist in den USA Marktführer im Segment Smoothie-Mixer.

Wachstum hat sich 2021 nochmals beschleunigt

Im letzten Jahr stieg der Umsatz um 12,4 %. Das bereinigte EBITDA wuchs um 27,6 % und der Gewinn um 24,3 %. Das zweistellige Wachstum hat sich im aktuellen Jahr nicht nur fortgesetzt, sondern nochmals massiv beschleunigt. So legte der Umsatz um 60 % zu. Operativer Gewinn und Nettoergebnis warten mit Wachstumsraten von 125 bzw. 320 % auf.

Ein solch starkes Wachstum kann das Unternehmen nicht dauerhaft schaffen. Mit einem zweistelligen Wachstum ist in den nächsten Jahren aber sicherlich zu rechnen. Eine ordentliche Kaffeemaschine gehört heute zum guten Stil. Vor allem die Nachfrage nach Vollautomaten ist intakt. Konsumenten lieben es, wenn sie auch zuhause ihr Lieblings-Kaffeegetränk wie zum Beispiel Americano oder Café Latte zubereiten können.

Mit Kaffeemaschinen generiert De’Longhi über die Hälfte seines Umsatzes. Rund zwei Drittel davon wiederum ist dem Geschäft mit Kaffeevollautomaten zuzurechnen. Damit entfällt rund ein Drittel des Konzernumsatzes auf diesen Kaffeemaschinentyp. Solange die Nachfrage anhält – und davon ist für die nächste Zeit auszugehen – geht es De’Longhi prächtig.

Der für das Unternehmen größte und wichtigste Markt ist derzeit Europa. Das Unternehmen konnte hier im ersten Halbjahr 2021 mit einem Umsatzplus von 50 % aufwarten.


Marktanteile „smart“ ausgebaut

Sowohl im Segment Kaffeemaschinen als auch der Haushaltsgerätesparte konnte De’Longhi seine Marktanteile ausbauen. Den Markt mit Kaffeemaschinen dominiert das Unternehmen nun mit einem globalen Marktanteil von 34,7 % (Vorjahr 33,4 %). Bei Küchenmaschinen und Co. stieg der Anteil von 15,1 auf 15,3 %.

Um dies auch künftig steigern zu können, setzt das Unternehmen selbstverständlich auch auf Digitalisierung. De’Longhi hat immer mehr „smarte“ Geräte in seiner Angebotspalette. Mit der zugehörigen App können Sie Ihren Kaffeevollautomaten bequem aus der Ferne steuern. Zudem sind unzählige individuelle Einstellungen möglich, um die Maschine optimal auf die bevorzugt verwendeten Kaffeebohnen zu justieren. Es können sogar eigene Rezepte (durch Individualisierung der Temperatur, zugeführte Milchmenge etc.) abgespeichert werden.

Natürlich helfen auch selektive Zukäufe bei der Wachstumsstrategie. Hier trifft das Management ebenfalls „smarte“ Entscheidungen. Mit dem Zukauf von Capital Brands im November 2020 kam die Marke Nutribullet dazu. De’Longhi entschied sich für die Akquisition aber nicht nur, um das Produktportfolio um Smoothie-Mixer zu ergänzen. HinterNutribullet steckt auch eine gefragte Life-Style-Plattform, und großes E-Commerce-Knowhow. Dies kann De’Longhi künftig für sein gesamtes Portfolio nutzen.

Eversys – der jüngste Zukauf

Auch High-End-Kaffeemaschinen hat De’Longhi zu bieten. Um das Premium-Segment zu stärken, übernahm das Unternehmen im Mai 2021 den Hersteller Eversys. Der Anbieter aus der Schweiz bietet die Profi-Maschine für zuhause – und auch die Gastronomie ist Kunde. Das neueste Modell der Reihe „Shotmaster“ ist das ultimative Barista-Tool. Es kann bis zu acht Kaffeegetränke gleichzeitig zubereiten.

Seit 2017 war De’Longhi bereits mit 40 % daran beteiligt, nun wurden die restlichen 60 % für 100 Mio. CHF einverleibt. Das gesamte Unternehmen Eversys wurde damit von De’Longhi mit 183 Mio. CHF bewertet. Der Preis ist in Ordnung. Eversys generierte im letzten Jahr Erlöse in Höhe von 65 Mio. CHF, die Italiener zahlen also weniger als das Dreifache vom Umsatz.


Komfortables Cashpolster

Auch in Zukunft wird De’Longhi selektiv nach geeigneten Zukäufen Ausschau halten. Diese kann sich der Konzern auch ohne weiteres leisten. Die Bilanz ist dank eines komfortablen Cashpolsters gesund. Die Nettoliquidität stand per 30.06.2021 bei 218 Mio. EUR. Als Cash und sonstige Barwerte weist De’Longhi im Halbjahresbericht mit 930 Mio. EUR aus. Gegenüber dem Stand von Dezember 2020 (267 Mio. EUR) ist dies das 3,5-Fache.

Aufgrund von Investitionen wies das Unternehmen im Halbjahresbericht einen negativen freien Cashflow aus. Dies ist aber sehr wahrscheinlich nur ein kurzfristiger Effekt. Der operative Cashflow wartet mit 180 Mio. EUR auf. Gegenüber dem Vorjahr stieg er um 54 %.

Darüber kann De’Longhi auch seine Dividende finanzieren. Mindestens 40 % des Gewinns will das Unternehmen künftig jedes Jahr ausschütten. Zuletzt gab es 0,54 EUR je Aktie. Bei dem aktuellen Kurs von 32,14 EUR (Schlusskurs 19.10.2021) entspricht dies einer Dividendenrendite von 1,7 %. Das ist nicht wahnsinnig hoch, aber langfristig könnte die Dividendenrendite auch steigen.

So gut wie des derzeit für De’Longhi jedenfalls läuft, könnte im nächsten Jahr durchaus eine höhere Ausschüttung drin sein. Dies muss selbstverständlich abgewartet werden. Perspektive besteht aber – für das Geschäftsmodell und die Dividende.

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Ihre Kerstin Franzisi

Chefredakteurin Der Privatinvestor

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Dass die Digitale Transformation durch die weltweite Corona-Pandemie einen maßgeblichen Beschleunigungsschub erfahren hat, ist keine Neuigkeit. Schaut man sich die prominenten Akteure mit digitalen Geschäftsmodellen an, ist nur mehr als deutlich ersichtlich, in welchen Bereichen die „Krisengewinner“ zu finden sind. Onlinehandel, Cloud-Dienste, Künstliche Intelligenz (KI), Internet der Dinge (Internet of Things – IoT), IT-Systeme, Software-Lösungen und Soziale Medien – das Internet als Verkehrsknotenpunkt für Handel und Kommunikation hat einen unumkehrbaren Boost erfahren, der die Marktmacht der großen Tech-Konzerne immer größer werden lässt.

Dagegen stellen sich nun weltweit mehr und mehr Initiativen aus politischer Richtung. Immer mehr Regierungen, Verbände und Institutionen haben sich auf die Fahnen geschrieben, der Konzentration von Marktmacht auf wenige Tech-Giganten durch Regulierungen und Kontrollen Einhalt zu gebieten. Die daraus entstehenden Strafzahlungen und Wettbewerbsschranken sollen das kaum zu bändigende Wachstum – vor allem auch durch weitere Übernahmen und Zusammenschlüsse – hin zu Monopolen beziehungsweise Oligopolen eindämmen.

Ob diese Bemühungen eine realistische Chance darstellen, mehr Wettbewerbsgerechtigkeit auf den digitalen Binnenmärkten zu erzielen oder auch anteilig protektionistischen Zwecken dienen, ist oft nicht trennscharf zu unterscheiden und muss wohl im jeweiligen Einzelfall analysiert werden. Sicher ist jedoch eines: Eine leichte Aufgabe ist das nicht.

Vorwürfe der Wettbewerbsverzerrung gegen Google

Eine der jüngsten Meldungen betraf Google. Die Alphabet-Tochter muss wegen Wettbewerbsverletzung in Südkorea eine Geldstrafe zahlen. Der Vorwurf betraf das hauseigene Smartphone-Betriebssystem Android. Der weltweite Marktanteil liegt bei über 80 % – es ist damit das am meisten verwendete Betriebssystem bei Smartphones. Diese Dominanz habe Google aber in Südkorea missbraucht.

Die Korea Fair Trade Commission wirft dem Unternehmen vor, dass deren Anti-Fragmentierungsvereinbarungen (AFA) mit Smartphoneherstellern wie Samsung und LG Electronics diese daran hindere, eine modifizierte Version des Android-Betriebssystems zu entwickeln und zu verwenden. Google muss derartige AFA-Verträge künftig unterlassen und zudem eine Strafzahlung in Höhe von 177 Mio. USD leisten.

Auch seitens der französischen Kartellbehörden wurde kürzlich eine Strafe von 220 Mio. EUR gegen Googleverhängt. Dem US-amerikanischen Tech-Riesen wurde vorgeworfen, seine marktbeherrschende Stellung ausgenutzt und eigene Dienste bei Online-Werbung bevorzugt behandelt zu haben.

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Politik gegen die Macht der Tech-Giganten

Naturgemäß richten sich die meisten Klagen und Initiativen gegen die absoluten Giganten der Tech-Branche. Und egal ob es gegen Apple, Facebook, Alphabet oder Amazon geht – die Richtung der Vorwürfe und Beschränkungsversuche ist im Groben stets die gleiche. Die große Konzentration von Vertriebsstrukturen (Online Market Places), Kommunikationsreichweite (Cloud-Dienste und Social Media) und relevanter Kundeninformation (Big Data) begünstigt die Platzhirsche zwangsläufig und macht sie sukzessive immer mächtiger. Aus der dominierenden Marktposition seien fragwürdige Geschäftspraktiken möglich geworden. Wenn beispielsweise Amazon die Daten von externen Verkäufern auf seiner Plattform sammelt und dann selbst als Verkäufer nutzt, um die gleichen Waren zu besseren Bedingungen anzubieten, wird der Wettbewerb verzerrt. Andere Akteure oder alternative digitale Angebote haben so kaum Chancen.

Sowohl die EU-Kommission als auch sogar die dahingehend bislang sehr freizügige US-Regierung – namentlich vertreten durch die Kartellbehörde Federal Trade Commission (FTC) – haben umfängliche Initiativen ins Leben gerufen, um dieser Entwicklung ein systematisches Gegengewicht zu bieten. Die FTC verfolgt aktuell das Ziel der Zerschlagung des Facebook-Konzerns, der nach Argumentation der US-Behörde durch den Kauf der Foto-Plattform Instagram und des populären Messenger-Dienstes WhatsApp eine Monopolstellung erlangt habe. Auch gegen Google und Apple bestehen aktuelle Klagen und gesetzliche Beschränkungsinitiativen seitens der US-Regierung.

Nicht nur die Branchen-Stars stehen unter Beschuss

Im asiatischen Raum geht vor allem die chinesische Regierung derzeit verstärkt gegen Technologiekonzerne wegen Monopolverhaltens und der Verletzung von Verbraucherrechten vor. Dabei stehen in erster Linie chinesische Unternehmen, zum Beispiel Baidu, Tencent Holdings, Didi Chuxing, Softbank sowie ein vom Tiktok-Eigner Bytedance gestütztes Unternehmen, im Fokus.

Auch in Europa trifft es nicht nur die „Big 4“. Viele weitere Unternehmen in zweiter Reihe stehen auf den Beobachtungslisten der nationalen und internationalen Behörden und Verbände. Die EU-Kommission hat in ihrer jüngsten Offensive über 20 Unternehmen im Visier. Die zen­tra­le Idee des sogenannten Di­gi­tal Mar­kets Act ist, Un­ter­neh­men mit be­son­ders gro­ßer Markt­macht und vie­len Zugän­gen zu Ver­brau­chern als „Gate­kee­per“ (Tor­wäch­ter) zu be­wer­ten und mit Wettbewerbsvorgaben zu be­le­gen

Digitale Expansion bleibt ungebremst

Im Moment häufen sich zwar die Wettbewerbsstrafen gegen große Tech-Konzerne, wesentliche Einschnitte für die Geschäftsmodelle von Google und Konsorten bedeuten sie bisher aber nicht, denn einzeln betrachtet sind die Beträge für die Internetgiganten eher „Peanuts“. Bleiben wir beim Beispiel Google: Allein im zweiten Quartal 2021 stieg der Umsatz der Konzern-Mutter Alphabet auf fast 62 Mrd. USD. Das entspricht einer Steigerung von 62 % zum Vorjahreszeitraum. Die Werbeerlöse durch Googles Suchmaschine stiegen auf über 50 Mrd. USD. Da dürfte die ein oder andere Strafzahlung wohl drin sein.

Das Wachstum der Tech-Riesen ist jedenfalls ungebremst, die Investitionen in weitere Expansion und Innovation sprudeln. Amazon eröffnete noch jüngst in Deutschland ein umgebautes Logistikzentrum mit Roboterbetrieb. Am Standort Graben im Landkreis Augsburg werden die dort beschäftigten 1.900 Mitarbeiter künftig von Transportrobotern unterstützt. Der Umbau des Logistikzentrums kostete rund 150 Mio. EUR. Und auch in den USA läuft es weiterhin tadellos. Hier hat der weltgrößte Onlinehändler aktuell den Stundenlohn erhöht. Durchschnittlich beläuft sich dieser nun auf 18,00 USD. Zudem will der Konzern auf seinem Heimatmarkt 125.000 neue Arbeitsplätze schaffen. Allein diesen Monat will Amazon 100 Lager in den USA eröffnen.

Die politischen Initiativen zur weltweiten Regulierung der Tech-Riesen sind von ihrer grundsätzlichen Stoßrichtung her sicherlich begrüßenswert. Verbraucherschutz auf der einen Seite und transparente Maßnahmenkataloge zur Förderung eines fairen Wettbewerbs sowie die Eindämmung von Monopolbildung sind wichtig. Speziell auf dem Feld von Big Tech und Digitalisierung sind die Kräfte zwischen Politik und Wirtschaft allerdings derart ungleich verteilt, dass die aktuellen Wettbewerbsschranken und Strafzahlungen eher wie ein Kampf gegen Windmühlen wirken. Dennoch ist der dahingehend entstehende Dialog zwischen Politik und Tech-Konzernen ein wichtiger Impuls. An unseren Bewertungen der Tech-Branche hinsichtlich Zukunftspotenzialen ändert sich dadurch freilich nichts.

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Auf gute Investments!

Prof. Dr. Max Otte

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