Der Konkurrenzkampf um den Antrieb der Zukunft hat längst begonnen. Reiner E-Antrieb oder Wasserstoff? Jeder Autofahrer wird sich schon einmal damit befasst haben. Haben Sie sich bereits entschieden oder warten Sie noch ab? Zum jetzigen Zeitpunkt wird die Frage nicht eindeutig zu klären sein. Sicher scheint: Air Liquide ist gut gerüstet.

Der herkömmliche Verbrennungsmotor ist kaum noch zu retten. Was nun? Elektromotor und Brennstoffzelle haben derzeit beide (noch) Nachteile. Die Antriebsart, der es gelingt, diese am schnellsten abzustellen, hat die besten Chancen die Nummer 1 zu werden. Vielleicht gibt es aber auch eine dauerhafte Koexistenz und somit ein friedvolles Nebeneinander.

Der heute bereits produzierte Mercedes GLC F-CELL zum Preis von ca. 75.000 EUR beweist es. Das Fahrzeug ist eine Symbiose aus Batterie- und Brennstoffzellen-Antrieb. Es könnte die Lösung für die Mobilität der Zukunft sein. Beide Technologien ergänzen sich recht gut, da die Leistung und Dynamik der Batterie von der reichweitenstarken und schnell zu betankenden Brennstoffzelle unterstützt wird.

Elektro- und Brennstoffzellentechnologie boomen

Ebenso wie Autofahrer fragen sich Investoren, welcher Hype wohl der aussichtsreichste ist. Der jüngste Ausbruch bei Wasserstoffaktien ist fürs Erste vorbei. Titel wie Ballard Power, Nel Asa und Plug Power haben nach ihrem Hoch zu Beginn des Jahres wieder 60 bis 80 % ihres Wertes abgegeben. Sie notieren inzwischen wieder zu Kursen wie im November 2020.

Fokus auf Schwergewichte – Air Liquide mit guten Zahlen

Wir halten es für besser, sich als Anleger dem Thema Wasserstoff zu nähern, indem Sie auf die Schwergewichte der Branche setzen. Unser Favorit: Air Liquide. Das französische Unternehmen ist ganz vorne mit dabei: Gemeinsam mit Daimler, Linde, OMV, Shell und TOTAL hat Air Liquide 2015 das Joint Venture H2 MOBILITY Deutschland gegründet. Die Aufgabe: der schnelle, effiziente und flächendeckende Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur für Brennstoffzellen-Autos.

Darüber hinaus ist Air Liquide auch im Bereich Brennstoffzellen aktiv. Das Unternehmen hat sich im vergangenen Jahr zu 18,6 % an Hydrogenics beteiligt. Für das Investment an dem kanadischen Hersteller von Brennstoffzellen zahlte der Konzern 20,5 Mio. USD. Ein weiterer Vorteil von Air Liquide: Gegenüber den kleinen und gehypten Wasserstoffunternehmen hat der Konzern das nötige „Kleingeld“, um sich in Projekte und Unternehmen einzukaufen, die vielversprechend oder sogar bereits etabliert sind. Nel Asa und Co. können ohnehin nur darauf hoffen, dass sie eines Tages ein möglicher Kaufkandidat sein werden.

Gute Zahlen – optimistische Erwartungen

Allerdings sind die Franzosen nicht nur auf dem Wasserstoffsektor tätig. Air Liquide ist insgesamt in Sachen Industriegase weltweit die Nr. 2, ganz dicht hinter Linde. Im ersten Quartal 2021 spielte dem Konzern insbesondere eine gute Nachfrage aus dem Gesundheitsbereich (Stichwort: Sauerstoff) in die Karten. Zudem hat der Konzern im vergangenen Jahr ein Sparprogramm eingeleitet. Laut Management konnten in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres 95 Mio. EUR eingespart worden. Air Liquide liegt damit auf Kurs, die jährlichen Kosten um 400 Mio. EUR zu senken.

Jüngst vermeldete das Unternehmen einen Umsatzrückgang um 0,7 % – von knapp 5,4 Mrd. EUR ging es runter auf 5,3 Mrd. EUR. Analysten hatten jedoch einen stärkeren Rückgang erwartet. Im Hinblick auf den Gewinn gibt sich Air Liquide zuversichtlich. Man wolle die operative Marge weiter steigern, um so ein wiederkehrendes Wachstum des Nettogewinns bei konstanten Wechselkursen zu erzielen.

Mit einer Marktkapitalisierung von derzeit rund 66,2 Mrd. EUR ist Air Liquide ein echtes Börsenschwergewicht. Aufgrund der guten Wachstumsperspektiven, der hohen Gesamtqualität und einer Dividendenrendite von derzeit rund 2,0 % beurteilen wir das Unternehmen durchaus positiv. Selbst dann, wenn sich die Wasserstofftechnologie nicht durchsetzen sollte.

Lohnt ein jetziger Einstieg?

Air Liquide ist neben seinem deutschen Konkurrenten Linde einer der ganz großen Player auf dem Wasserstoff-Markt. Dabei sehen wir die Franzosen sowohl im Hinblick auf die Ergebnisentwicklung wie die Bewertung in der Pole Position. Doch, ist die Aktie beim derzeitigen Kurs ein Kauf? Oder sollten Sie besser abwarten bzw. bestehende Posten noch nicht ausbauen? In unserer Datenbank finden Sie attraktive Geschäftsmodelle wie das von Air Liquide. Dort beobachten wir aktuelle Entwicklungen und halten Sie auf dem Laufenden.

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Wenn Sie als Privatinvestor an Schlüsselbranchen weit entwickelter Industrieländer denken, wird Ihnen wohl kaum die Produktion von Fahrradkomponenten oder die Fertigung von Angelsportzubehör einfallen. Sie vermuten hierin sicher eher eine unbedeutende Nischenexistenz. Aber auch eine solche Nische kann wirtschaftlich erfolgreich und durch solides Wachstum geprägt sein. Shimano beweist es.

Das 1921 im japanischen Osaka gegründete Unternehmen ist Innovations- und Weltmarktführer bei Fahrradbestandteilen und Angelsportbedarf. Shimano ist zudem kein Zwerg: Mit mehr als 12.400 Mitarbeitern und einem Börsenwert von 16,4 Mrd. EUR handelt es sich mit Fug und Recht um einen ernstzunehmenden Konzern. 80 % des Umsatzes erwirtschaftet Shimano mit Fahrradkomponenten, 20 % mit Angelsportzubehör.

Europa ist mit 41,3 % des Umsatzes einer der wichtigsten Märkte des Unternehmens. Was auch nicht besonders verwundert, da das Radfahren auf unserem Kontinent weit verbreitet und sehr beliebt ist. Denken Sie nur an den Fahrrad-Kult in den Niederlanden oder Radsport-Events wie den Giro d’Italia oder die Tour de France.

Eine Triebfeder: Innovationsbereitschaft

Radfahren wird immer beliebter. Ob wegen der Parkplatznot in unseren Städten, aufgrund der Enge in öffentlichen Verkehrsmitteln während der Corona-Pandemie oder eines wachsenden Bewusstseins im Hinblick auf den Klimawandel. Gründe dafür gibt es viele. Wenn dann noch die Benutzung des geliebten Drahtesels immer komfortabler wird, umso besser.

Sei es bei Trekking- und Mountainbikes, bei Stadt- und Tourenfahrrädern oder Elektrobikes: Bei den meisten Varianten der umweltfreundlichen Fortbewegung hat Shimano in puncto Neuentwicklungen und Verbesserung die Nase vorn. Erst vor wenigen Wochen hat das Unternehmen einen neuen Linkglide-Antrieb auf den Markt gebracht, der wohl robuster und haltbarer ist als seine Vorgänger. Diese Innovation ist prädestiniert für E-Bikes, deren Absatz gerade massiv wächst.

Auf dem Weg zum „digitalen“ Fahrrad

Seitdem es E-Bikes gibt, werden die hierfür benötigten Batterien auch dafür genutzt, die Räder mit elektronischen Hilfsmitteln zu versorgen. Shimano hat zu diesem Zweck eine eigene Smartphone-App auf den Markt gebracht: das E-TUBE-PROJECT. Mithilfe dieser App können Radfahrer individuelle Einstellungen an den elektronischen Komponenten vornehmen. Auf diese Weise ist es möglich, dass Drehmoment für E-Mountainbikes oder die automatische Gangwechselfunktion (vergleichbar mit dem Automatikgetriebe eines PKW) angepasst werden.

Solide Zahlen, sehr gute Perspektiven

Sie sollten Shimano absolut als solides Unternehmen betrachten, denn seit Jahren liegt die Eigenkapitalquote bei rund 90 %. Hinzu kommt: im vergangenen Jahr freuten sich die Aktionäre über eine Dividendenrendite von 1,5 %. Auf Sicht von drei Jahren stieg der Kurs der Shimano-Aktie um über 50 % auf heute (Stand: 27.05.2021) 188,60 EUR.

Der Umsatz kletterte seit 2016 kontinuierlich um etwa 4 % pro Jahr. Allerdings verbuchte Shimano im ersten Quartal 2021 auf der Umsatzseite ein Plus von 64,4 %. An der Stelle, wo im Vorjahr 76,9 Mrd. JPY (ca. 580 Mio. EUR) standen, weist das Unternehmen nun Erlöse in Höhe von 126,4 Mrd. JPY (ca. 950 Mio. EUR) aus.

Quelle: Bloomberg

Der Umsatzanstieg im ersten Vierteljahr 2021 ist erstaunlich. Denn gerade in diesem Zeitraum musste der Komponentenhersteller aufgrund von Corona-Clustern etwa in Fabriken in Malaysia oder anderswo in Asien Teile der Produktion stilllegen. Zusätzlich muss Shimano beim Export nach Europa derzeit auf (teurere) Luftfracht ausweichen. Die Nachfrage nach Frachtcontainern ist im Moment derart hoch, dass diesbezüglich ein Mangel besteht.

Shimano hat seine Prognose für das Gesamtjahr 2021 erhöht. Nun geht der Konzern von einem Nettoumsatz von 455,5 Mrd. JPY (3,6 Mrd. EUR), einem Betriebsergebnis von 105 Mrd. JPY (829,0 Mio. EUR) und einem Nettogewinn von 76,5 Mrd. JPY (604,0 Mio. EUR) aus. Die Zahlen liegen (genau in dieser Reihenfolge) 20,5, 27 und 20,5 % über der vorab kommunizierten Jahresprognose.

Nachhaltig investieren – wir unterstützen Sie dabei

Shimano ist ein Qualitätsunternehmen. Doch stimmt im Moment auch der Preis? In unserem Kapitalanlagebrief Der Privatinvestor überprüfen wir dies regelmäßig. Wir spüren attraktive Geschäftsmodelle wie das von Shimano auf und tracken diese in unserer Datenbank fortlaufend. In unseren Analysen ermitteln wir den Inneren Wert sowie geeignete Kauf- und Verkaufsschwellen. Damit geben wir Ihnen das Werkzeug, was Sie für eine nachhaltige Anlagestrategie brauchen.

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Die Energiebranche ist mitten in einem Umbruch. Kohle- und Atomausstieg, Ausbau von erneuerbaren Energien und grundsätzliche Einsparung von Verbrauch und Emissionen sind die großen Energie-Themen unserer Zeit. Dennoch ist die weltweite Nachfrage weiterhin hoch. Energie wird schließlich immer benötigt – egal ob im industriellen oder privaten Umfang. Ein Rohstoff ist in diesem Zusammenhang unverzichtbar: Erdgas.

Erdgas ist eine tragende Säule in der Energieversorgung. Ein knappes Viertel der weltweiten Primärenergie wird in Form von Erdgas verbraucht. In Deutschland ist Erdgas nach Mineralöl der zweitwichtigste Energieträger.

Der größte Einsatzbereich ist Wärmeerzeugung. Daneben spielt Erdgas bei der Stromversorgung eine wichtige Rolle im Übergang von fossilen zu erneuerbaren Energien. Auch in den Bereichen Logistik und Mobilität kommt Erdgas als Primärenergieträger mehr und mehr zum Einsatz, da es im Vergleich zu anderen fossilen Energieträgern wesentlich klimafreundlicher ist.

Nordstream 2: 1230 Kilometer mit großem politischen Konfliktpotenzial

Wenn wir über Erdgasversorgung in Deutschland und Europa sprechen, ist ein Unternehmen allgegenwärtig: Gazprom. Dabei ist die öffentliche Wahrnehmung des Unternehmens maßgeblich geprägt von der medialen Berichterstattung zum Thema Nordstream 2. Die Ostsee-Pipeline befindet sich kurz vor ihrer Fertigstellung.

Am Nordstream 2-Projekt hängt nicht nur Gazprom, auch etliche westeuropäische Firmen sind involviert. So zum Beispiel E.ON, Shell und die österreichische OMV. Auch ihre Investitionen wären bei einem „Aus“ des Pipeline-Projekts umsonst. Die deutsche Regierung befindet sich im Moment in einem Dilemma und ist hinsichtlich Nordstream 2 uneins und zwiegespalten.

Unterschiedliche globale Interessen haben den Bauprozess monatelang unterbrochen. Doch dieser Hindernisse zum Trotz fehlen dem 10 Mrd. EUR schweren Projekt laut Betreibergesellschaft nur noch 30 Kilometer Rohrleitungen in deutschen und 120 Kilometer in dänischen Gewässern. Auf deutschen Teilstrecken darf zumindest schon einmal weitergebaut werden.

Gazprom ist weit mehr als Nordstream 2

Als Analysten und Investoren betrachten wir bei Der Privatinvestor Gazprom als Ganzes. Das Unternehmen ist viel mehr als Nordstream 2. Das Kerngeschäft hat schließlich schon vor dieser neuen Pipeline funktioniert und dies sollte es auch in Zukunft.

Die Spannungen zwischen dem Westen und Russland haben aktuell wieder zugenommen. Die damit verbundenen politischen Unsicherheiten können sich auch auf Gazprom und damit auf den Kurs der Aktie auswirken. Dies müssen Anleger bei einem Engagement unbedingt im Hinterkopf behalten. Das Geschäft ist trotz politischer Risiken aus mehreren Gründen interessant – und das unabhängig davon, wie es mit Nordstream 2 weitergeht:

  1. Erdgas ist für die Energieversorgung essenziell. Der Bedarf wird weiter steigen.
  2. Europa braucht Gazprom als Lieferanten, umgekehrt aber nicht unbedingt.
  3. Mit China hat Gazprom einen neuen Großkunden an der Angel.

Deutschland braucht Gazprom

Europa ist noch der größte Abnehmer von russischem Gas. Insbesondere Deutschland ist ein wichtiger Kunde. Ein „Bruch“ mit Gazprom als Lieferanten würde dem Unternehmen kurzfristig durchaus zusetzen. Zum einen hat Russland mit China jedoch bald einen neuen und noch viel größeren Abnehmer erschlossen. Zum anderen halten wir es für recht unwahrscheinlich, dass Deutschland (und auch andere europäische Länder) Gazprom als Bezugsquelle komplett abservieren wird. Deutschland ist mit knapp 60 % Abdeckung seines Gasbedarfs hochgradig abhängig von Gazprom.

Ohne Gas aus Russland könnte der Bedarf kaum gedeckt werden. Die Nachfrage nach Gas insgesamt wird zudem weiter steigen. Noch im Herbst letzten Jahres bestätigte Peter Altmaier in einem Interview, dass die Gasimporte nach Europa weiter steigen werden. Gründe dafür sind erstens die sinkende eigene Förderung und zweitens die geplante Abschaltung der Atom- und Kohlekraftwerke. Gazprom hat sich in der Vergangenheit als zuverlässiger Partner für Importe nach Deutschland erwiesen, weswegen rational betrachtet die Importe eher zu- als abnehmen sollten.

Die Zukunft für Gazprom liegt in Asien

Seit einigen Jahren orientiert sich Gazprom zunehmend stärker in Richtung Asien. Das aus gutem Grund. China ist nicht nur am „energiehungrigsten“ sondern noch dazu der direkte Nachbar von Russland. Über seine neue Pipeline „Power of Siberia“ deckt Gazprom im Moment zwar nur rund 10 % des chinesischen Energiebedarfs. Dies wird sich in den nächsten Jahren aber ändern. Eine Erhöhung der Liefer- bzw. Abnehmermengen ist schon vertraglich vereinbart. Spätestens 2030 will China 20 % seines Energiebedarfs über diese eine Röhre decken.

Welches Potenzial sich für Gazprom mit China als neuem Großkunden ergibt, wird deutlich, wenn wir uns den Gasbedarf der Volksrepublik genauer ansehen. 2019 verbrauchte China 306 Mrd. Kubikmeter. Zum Vergleich: In Deutschland waren es 88 Mrd. Kubikmeter. Schon jetzt ist also der Bedarf in China 3,5-mal so hoch. Bis 2035 soll sich der Gasbedarf nochmals in etwa verdoppeln.

Weitere Pipeline durch die Mongolei geplant

Der Energiehunger Chinas legt nahe, dass es nicht bei der einen Pipeline bleiben wird. China und Gazprom denken tatsächlich teilweise schon sehr konkret über den Bau weiterer Pipelines nach. Es wäre durchaus denkbar, dass Russland damit eines Tages 30 % oder mehr des chinesischen Gasbedarfs decken könnte.

Neu ist, dass auch eine Pipeline durch die Mongolei nach China führen soll. Hierzu wurde mit der Regierung eine Absichtserklärung unterzeichnet. Speziell darüber sprach das Management von Gazprom auf einer Veranstaltung im Juli letzten Jahres. Bei der Pipeline soll es um eine Transportkapazität von 50 Mrd. Kubikmeter Erdgas pro Jahr gehen. Die Kapazität wäre damit vergleichbar mit der von Nordstream 1 (und Nordstream 2, wenn sie denn in Betrieb geht). 

Zusätzliches Geschäftsfeld: Die Heliumproduktion

Denken Sie bei Gazprom noch an etwas anderes als an Erdgas? Sehr wahrscheinlich nicht. Dabei sind auch andere Betätigungsfelder des Konzerns nicht zu unterschätzen. Ende September veröffentlichte Gazprom seine Pläne zum Ausbau der Heliumproduktion.

Die Einsatzzwecke für Helium sind vielfältig: Im Medizinbereich ist Helium sehr gefragt. MRI-Scanner beispielsweise werden mithilfe von Helium gekühlt. Dies macht sogar 20 % des derzeitigen Gesamtverbrauchs aus. Überhaupt spielt Helium in der Kühltechnik eine wichtige Rolle. Weitere Einsatzbereiche sind deshalb in der Industrie zu finden – beispielsweise die Halbleiterindustrie. Auch in der Lebensmittelindustrie wird mit Helium gearbeitet (ebenfalls zur Kühlung). Bei Schweißarbeiten dient Helium als Schutzgas.

Mit dem aktuellen Ausbau sollen sich die Kapazitäten verdreizehnfachen! Der Ausbau der Amur Gasverarbeitungsfabrik sei aktuell zu 66 % abgeschlossen. Neben der Stätte zur Gewinnung des Edelgases befindet sich am Standort direkt auch ein Hub, über welchen das gewonnene Helium überwiegend an ostasiatische Abnehmer geliefert werden kann.

Helium wird weltweit nur von wenigen Ländern produziert. Führend sind die USA, welche auch die größten Reserven besitzen. An zweiter Stelle steht Algerien und auf Platz 3 Russland. Eine Rangliste nach Unternehmen haben wir bislang nicht aufspüren können, aber wenn Gazprom seine Ankündigung wahr macht und seine Produktionsmenge vervielfacht, können sich die anderen Mitspieler warm anziehen.

Steigende Gewinne und stabile Dividende

Aufgrund milderer Temperaturen und voller Vorratsspeicher in Europa bestand in der Wintersaison 2019/20 ein geringerer Heizbedarf als üblich, die Gaspreise sanken. Ein Jahr später verhielt es sich genau umgekehrt. Wir hatten einen sehr kalten Winter (= höherer Heizbedarf). Der Speicherfüllstand in Europa rutschte unter den Durchschnitt der letzten Dekade und die Energiepreise zogen im Vergleich zum Vorjahr um 27 % an. Gegenüber dem Vorjahr weist das Nettoergebnis von Gazprom im vierten Quartal 2020 deshalb ein Plus von 129 % auf.

Auch bei der Dividende kann Gazprom punkten. Der Konzern kündigte an, die jährliche Ausschüttungsquote schrittweise auf 50 % hochzufahren. 2022 sollte es soweit sein. Nun setzt Gazprom dies schon ein Jahr früher um. Der Ausschüttungsbetrag je Aktie ist dadurch – trotz deutlich schwächerem Nettoergebnis – nicht sehr viel geringer als im Vorjahr. Es wird diesmal je Aktie 12,55 RUB geben. Bei dem aktuellen Kurs entspricht dies einer Dividendenrendite von 5,1 %.

Da sich die Dividendenpolitik von Gazprom am Gewinn orientiert (bei manchen Unternehmen ist es der Cashflow) und Gewinne bei einem solch zyklischen und noch dazu politisch beinflussbarem Geschäft eben schwanken können, kann auch die Dividende im Zeitverlauf schwanken. Mit dem russischen Staat als Großaktionär können wir aber davon ausgehen, dass Gazprom stets bemüht sein wird, die Auszahlung am oberen Ende der möglichen Bandbreite anzusetzen.

Kaufen, halten verkaufen?

Die Zukunftsaussichten von Gazprom sehen – den politischen Unwägbarkeiten zum Trotz – gut aus. Daneben kann auch die besondere Rolle des russischen Staates in der Dividendenpolitik des Unternehmens als durchaus „anlegerfreundlich“ bezeichnet werden. Nicht zuletzt steht des Thema Energieversorgung in Kombination mit den russischen Erdgasvorkommen für ein in jedem Fall interessantes Geschäftsmodell.

Derzeit notiert die Aktie auf einem Jahreshoch knapp über 7 USD. Was dies im Langfristvergleich und gemessen an den Zukunftsperspektiven bedeutet – neben dem kurzen Sprung im Jahr 2008 auf über 30 USD lag der Kurs in den letzten zehn Jahren diverse Male über und um die Marke von 10 USD –haben wir in unserem Kapitalanlagebrief Der Privatinvestor im Detail analysiert. Wir haben nicht nur den Inneren Wert des Unternehmens errechnet, sondern auch sinnvolle Kauf- und Verkaufsschwellen ermittelt.

In unserer Datenbank finden Sie darüber hinaus immer mindestens 60 bis 70 Aktientitel, die wir auf vergleichbare Weise unter fortlaufender Beobachtung halten und Ihnen als Privatanleger zugänglich machen.

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„Krisensichere Investments“ – davon kann man derzeit nicht genug im Portfolio haben. Doch was heißt „krisensicher“ überhaupt? Aktienkurse können schließlich immer schwanken. Kein Unternehmen – egal welche Branche und egal welche Marktposition – ist davor gefeit. Bei dem Börsenbeben vor rund einem Jahr wurde dies wieder einmal deutlich. Selbst Konsumgütergiganten wie Coca-Cola, Procter & Gamble oder Nestlé mussten herbe Rückschläge einstecken. Dabei galten derartige Aktien doch bislang vielerorts als „sicher“ und eben typische Langfrist-Aktien.

Das sind sie aus unserer Sicht immer noch. Ihr Geschäftsmodell ist nämlich nach wie vor nahezu unverwüstlich. Mineralwasser, Babynahrung, Toilettenpapier, Haarshampoo, Waschmittel, Zahnpasta – all diese Produkte ge- und verbrauchen wir tagtäglich. Die regelmäßige Wiederbeschaffung (= sichere Einnahmequelle für Hersteller) ist daher garantiert – und das auch, wenn die Welt gerade mit einer Pandemie oder einer anderen Krise zurechtkommen muss.

Eine gewisse Grundversorgung muss immer gewährleistet sein. Wir alle haben es erlebt. Während des Lockdowns war alles geschlossen – bis auf Geschäfte der Grundversorgung. Um die Grundversorgung zu sichern, durften auch die Produktionsbänder von Nahrungsmittel- und Hygieneartikel-Herstellern nicht vollständig stillstehen. Auch wenn an der einen oder anderen Stelle Umsätze vorrübergehend weggebrochen sind – bei Coca-Cola zum Beispiel im Gastronomie- und Eventsektor – haben Hersteller von Gütern des Grundbedarfs die besten Karten, nicht nur die aktuelle Pandemie, sondern jede erdenkliche Krise zu überstehen. TT

Genau das macht ein „krisenresistentes“ Investment aus. Starke Grundbedarfs-Player sind somit eine wichtige Säule in einer stabilen, wertbasierten Anlagestrategie. Denn: Gegessen, getrunken, gewaschen und geputzt wird immer. Ein Unternehmen, das wir bei Der Privatinvestor in diesem Zusammenhang schon seit längerem verfolgen und bewerten, ist Unilever.

Erfolgskonzept: Die Clevere Kombination von Food und Non-Food

Unilever hat eine spannende Geschichte: 1929 schlossen sich der niederländische Margarinehersteller Unie und der britische Seifenhersteller Lever Brothers zusammen. In den kommenden Jahrzehnten stieg das so entstandene Unternehmen, das seine Herkunft bis heute im Namen trägt, zu einem der größten Player im Konsumgüter-Business auf.

Das ursprünglich niederländisch-britische Unternehmen Unilever ist mit einem Jahresumsatz von über 50 Mrd. EUR (2020), knapp 150.000 Beschäftigten und über 400 Marken in über 190 Ländern einer der größten Konsumgüterhersteller der Welt. Anders als beispielsweise Procter & Gamble oder Henkel, die rein auf Non-Food-Produkte konzentriert sind, oder der Konzern Nestlé, der quasi ausschließlich im Nahrungsmittelsegment tätig ist, decken die Geschäftsbereiche von Unilever sowohl den Food- als auch den Non-Food-Bereich ab. Wir finden dies eine sehr kluge Kombination.

Unilever punktet mit segmentübergreifendem Portfolio

Kundenbindung durch starke Marken

Das Markenportfolio von Unilever ist beachtlich. Lassen Sie uns ein kleines Experiment starten: Öffnen Sie doch heute einmal Ihren Vorratsschrank. Kommt Ihnen nicht zumindest eine der oben genannten Marken entgegen? Dann sind Sie – ohne es zu wissen – vielleicht schon lange „Stammkunde“ bei Unilever.

Auf den ersten Blick handelt es sich bei vielen Produkten um homogene Güter, die leicht austauschbar sind. Ein Kunde, der einen neuen Badreiniger braucht, kauft zum Beispiel vielleicht immer das Reinigungsmittel, welches gerade im Angebot ist. Oder es wird mal das eine, dann das andere Duschgel ausprobiert. Durch gute Markenführung und klare Alleinstellungsmerkmale, wie beispielsweise Qualität oder Geschmack bei Nahrungsmitteln, schafft es Unilever jedoch, Kunden langfristig an sich zu binden.

Sind Kunden erstmal mit einem hochwertigen Produkt zufrieden, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie dieses regelmäßig kaufen werden. Der Preisaspekt spielt für überzeugte Kunden eine weniger große Rolle als für Erstkäufer, die zunächst testen möchten. Diese Kundenbindung fördert insbesondere den Absatz neuer Produkte einer Marke. So wird sich ein zufriedener Axe-Nutzer leichter von einem neuen Axe-Duft überzeugen lassen. Auf diesem Weg entsteht Unilever ein großer Pluspunkt bei den Margen. Denn für bekannte Marken lassen sich höhere Preise durchsetzen als für No-Name-Ware ohne Wiedererkennungswert.

Struktur wird verschlankt, Angebot bleibt breit

Der Unilever-Konzern trat nach außen schon immer als ein einziges Unternehmen auf, obwohl er bis vor kurzem eine sehr spezifische Doppelstruktur aufwies. Bis letztes Jahr gab es sogar zwei gleichberechtigte Firmenteile mit jeweils eigenen Aktien: die niederländische Unilever N.V. sowie die britische Unilever PLC. Nach gerichtlicher Zustimmung 2020 sind der britische und niederländische Teil des Unternehmens nun zur Unilever PLC verschmolzen. Der Hauptsitz wurde vollständig nach London verlegt. Zuvor hatte Unilever einen weiteren Hauptsitz in Rotterdam.

Im operativen Geschäft, an den Standorten, Aktivitäten oder am Personal in beiden Ländern soll es jedoch keine Veränderungen geben. Auch der Handel an den Börsenplätzen London und Euronext-Amsterdam soll bleiben. Bis jetzt wurde jedenfalls nichts Gegenteiliges angekündigt. Die zuvor separaten Aktiengattungen wurden lediglich verschmolzen, indem die bisherigen Aktien der niederländischen Gesellschaft Unilever N.V. in Aktien der Unilever PLC umgewandelt wurden.

Solide Aussichten für die Zukunft

Uns gefällt es, wenn Unternehmen nicht nur durch Übernahmen wachsen, sondern auch durch eigene Kraft. Getrieben wurde dieses Wachstum zum einen von einer sehr erfreulichen Absatzentwicklung (4,7 %). Aber auch kleinere Preiserhöhungen waren drin. Während die Nachfrage nach Kosmetikartikeln nur leicht anstieg, konnte der britische Konzern vor allem seine Lebensmittelprodukte gut verkaufen. Da die Gastronomie geschlossen hatte, gönnten sich Verbraucher eben mehr Eiscreme zu Hause.

Für das Gesamtjahr erwartet das Management ein organisches Umsatzwachstum zwischen 3 und 5 %. Die EBIT-Marge soll leicht steigen. Gleichzeitig befürchtet Unilever zwar, sich steigenden Kosten für Logistik und Material stellen zu müssen. Insgesamt erwarten wir aber, dass sich das Geschäft solide entwickeln wird.

Argument: Dividende

Ein Grund, warum wir Unilever bei Der Privatinvestor in die Datenbank aufnahmen, ist die zuverlässige Dividende. Das Unternehmen schüttet seit 1937 eine Dividende aus und zählt zu den europäischen Dividendenaristokraten, also jenen Unternehmen, die ihre Dividende über mehr als 20 Jahre ununterbrochen steigern konnten. Aktuell stagniert diese Steigerungsrate zwar erstmalig, die Dividende bleibt aber immerhin stabil.

Die erste Teilauszahlung für das laufende Geschäftsjahr winkt im Juni. Es werden 0,3719 GBP ausgezahlt werden. Im Gesamtjahr gibt es damit nach jetzigem Stand 1,4876 GBP. Zum jetzigen Kurs ergibt sich daraus eine Dividendenrendite von 3,4 %. Das kann sich sehen lassen, insbesondere, da Großbritannien weiterhin auf eine Quellensteuer verzichtet.

Lohnt sich der Einstieg?

Krisenfester Dividendenkönig hört sich natürlich erstmal verlockend an. Wir bewerten das Unternehmen als sehr gesund und stabil. Die Zukunftsaussichten sehen ebenfalls vielversprechend aus. Insofern ist Unilever sicher ein interessanter Aktientitel. Ob beziehungsweise wann sich ein Einstieg lohnt, hängt dabei maßgeblich vom aktuellen Kurs ab. Dieser liegt mit knapp unter 50 EUR aktuell im ungefähren Jahresmittel.

In unserem Kapitalanlagebrief Der Privatinvestor haben wir uns im Detail mit der Bewertung von Unilever befasst. Wir haben nicht nur den Inneren Wert errechnet, sondern auch sinnvolle Kauf- und Verkaufsschwellen ermittelt. So machen wir für Sie transparent, zu welchen Einstiegskonditionen sich das Aktienpotenzial von Unilever für Sie rechnen kann.

So gehen wir übrigens bei allen Unternehmen vor, die wir analysieren und in unsere Datenbank aufnehmen. Insgesamt haben wir ständig immer mindestens 60 bis 70 Aktientitel unter fortlaufender Beobachtung.

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„Taste The Feeling“. Kennen Sie noch diesen Slogan (frei übersetzt: „Schmecke das Gefühl“) von Coca-Cola aus dem Jahr 2016? Wer hat die ur-amerikanische Kult-Brause nicht schon einmal geschmeckt? Wir kennen keinen. Coca-Cola ist nicht nur etwas für Limonadenfans. Auch Investoren können auf den Geschmack kommen. US-Topinvestor Warren Buffet ist nicht nur ein großer Fan des Getränks (insbesondere von Cherry Coke), er hat auch die Aktie des Konzerns schon lange im Depot.

Coca-Cola forever?

Dem Produzenten von Erfrischungsgetränken aus Atlanta, Georgia, ist es über Jahrzehnte hinweg gelungen sich stets neu zu erfinden. So auch jetzt wieder. Nachdem während der Corona-Pandemie Umsätze weggebrochen waren, vermeldete der Konzern vor Kurzem wieder einen ordentlichen Umsatz- und Gewinnanstieg im 1. Quartal 2021. Woran liegt das?

Langsam scheint sich die globale Corona-Krise zu entspannen – zumindest in einigen Regionen und Ländern. Öffentliche Veranstaltungen wie Sportevents oder Konzerte sind in manchen Staaten bereits wieder möglich. Und damit auch wieder bessere Geschäfte in Sachen Coke. Aber nicht nur das. Der Konzern hat den Klimaschutz entdeckt und treibt entsprechende Maßnahmen voran.

Coca-Cola auf den Spuren von Greta Thunberg

Im Hinblick auf Verpackungen macht der 1892 gegründete Konzern ernst. Schließlich sind PET-Flaschen bei umweltbewussten Verbrauchern verpönt. Zum einen plant Coca-Cola seine Flaschen bis 2030 nur noch aus Materialen herzustellen, die zu 100 % recycelbar sind. Daher experimentiert das Unternehmen sogar an einer Papier-Flasche.

Aber damit nicht genug: Vor wenigen Tagen teilte Coca-Cola mit, in Deutschland seinen Anteil von recyceltem Material bei PET-Einwegpfandflaschen in diesem Jahr deutlich steigern zu wollen. Konkret will der Konzern einen rPET-Anteil (recycletes PET) in diesem Bereich von 70 % (bislang 40 %) erreichen.

Immer ein Argument für die Aktie: die Dividendenentwicklung

Berkshire Hathaway hält seit Langem Aktien von Coca-Cola im Portfolio. Warren Buffet hat sich höchstwahrscheinlich auch wegen der Dividendenentwicklung dafür entschieden. Denn während auf Sparbücher Strafzinsen bezahlt werden müssen und Festgeldeinlagen so gut wie nichts mehr abwerfen, bietet der US-Erfrischungsgetränkehersteller aktuell eine Dividendenrendite von über 3 %.

Die Dividendenhistorie von Coca-Cola ist beeindruckend. Der Ausschüttungsbetrag je Anteilsschein hat sich unter diesem Aspekt seit 1999 so gut wie jedes Jahr steigern können. Hinzu kommt: Investoren haben auf Sicht von zehn Jahren mit der Coca-Cola-Aktie einen Kurszuwachs von 87,0 % erzielt, was einer jährlichen Performance von etwa 6,5 % entspricht.

Mehr als nur Zuckerbrause

Mittlerweile ist Coca-Cola aber nicht mehr nur Coca-Cola. Mit seinem riesigen Marken- und Produktportfolio hat der Konzern längst viel mehr zu bieten als nur das braune Erfrischungsgetränk. Unter den 200 Marken, die das Unternehmen im Zuge seiner aktuellen Portfolio-Verschlankungen beibehalten will (vorher waren es über 400, die jetzt schrittweise reduziert werden), befinden sich auch zahlreiche Mineralwassersorten, Sportgetränke, Fruchtsäfte und Milchshakes. Sogar Kaffee (Marke Costa) und Teegetränke (z. B. FuzeTea) sind im Angebot.

Mehr Details zu Coca-Cola? In unserem Kapitalanlagebrief Der Privatinvestor haben wir Coca-Cola einem intensiven Bewertungscheck unterzogen. Wir haben den fairen Wert der Aktie sowie geeignete Kauf- und Verkaufsschwellen ermittelt. Coca-Cola ist nur eines von rund 70 Unternehme, die wir auf diese Weise fortlaufend beobachten und regelmäßig bewerten. beobachten.

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Immer mehr und immer jüngere Privatanleger investieren Kapital an der Börse. Nicht nur ETFs und Kryptowährungen boomen, auch klassische Aktien sind gefragter denn je. Vor allem bei jungen Neu-Börsianern. Im letzten Jahr registrierte das Deutsche Aktieninstitut (DAI) rund 600.000 neue Aktienkäufer unter 30 Jahren. Innerhalb dieser Altersgruppe entspricht das einer Steigerung von 67 % gegenüber dem Vorjahr.

Woher kommt dieses neue Interesse an der Börse? Zum einen ist es sicher der vereinfachte Zugang durch moderne Trading-Plattformen und -Apps wie beispielsweise Robin Hood. Die neuen Plattformen achten bei ihrem Webauftritt zudem explizit darauf, jüngere Generationen anzusprechen. Robin Hood setzt dabei sogar auf Effekte wie sie oft in Video- und Computerspielen vorkommen: Es regnet zum Beispiel virtuelles Konfetti bei Abschluss einer Transaktion. Damit wird vermittelt: Hey, es ist nicht nur einfach, eine Börsentransaktion vorzunehmen, es macht auch noch Spaß.

Natürlich kann Investieren Spaß machen, wenn die Strategie aufgeht. Derart spielerische Anreize wie sie einige Trading-Apps aber setzten, sehen wir kritisch – denn Investieren ist nun mal kein Spiel! Dem Börsen-Hype gerade bei den jungen Generationen tut dies derzeit aber keinen Abbruch. Noch nie schien es so „einfach und unkompliziert“, Investments in die verschiedensten Anlagewerte zu platzieren. Welche Tücken und Gefahren dies jedoch mit sich bringt, zeigen wir Ihnen gleich auf. An dieser Stelle schon so viel: Soziale Medien und simple Allgemeinplätze sind keine hinreichende Basis für eine solide Anlagestrategie.

Freier Zugang zu Informationen – Fluch und Segen zugleich

Ein grundlegender Faktor, der die Investitionsfreudigkeit in der Bevölkerung antreibt, ist die heutige Verfügbarkeit von börsen- und marktrelevanten Informationen. Was früher einem Kreis von Experten und Profis vorbehalten war oder für Privatanleger stundenlanges Wälzen langweiliger Zeitungsseiten erforderte, ist heute jederzeit und schick aufbereitet über zahllose Kanäle im Internet zugänglich. Jederzeit und für jeden. Das ist Fluch und Segen zugleich. Denn zu viel Information kann auch zu Desinformation führen. Es wird immer schwerer, aus dem Dickicht täglicher Marktmeldungen, Prognosen und Expertenmeinungen die letztlich tatsächlich qualifizierten und relevanten Informationen herauszufiltern – insbesondere für Privatanleger.

Der Einfluss von Social Media

Durch Soziale Medien nehmen impulsgesteuerte Transaktionen zu. Dies hat in diesem Jahr schon zu mehreren fatalen Verwechslungen und sehr absurden Reaktionen an den Börsen geführt. Ein prominentes Beispiel gefällig? Zum Jahresbeginn hatte Tesla-Chef Elon Musk auf Twitter den datenschutzvorbildlichen Messenger-Dienst Signal empfohlen: „Nutzt Signal!“, so frei übersetzt seine damalige Botschaft. Dieser Tweet hatte ausgereicht, dass Anleger flächendeckend Signal-Aktien eingekauft haben. So zumindest beabsichtigt. Denn was im Anschluss stieg, war der Kurs des Unternehmens Signal-Advance. Und das um sage und schreibe 1.500 %. Signal Advance war an der Börse plötzlich 3 Mrd. USD wert. Allerdings hatte hat das Unternehmen nichts mit dem Messenger-Dienst Signal zu tun, den Elon Musk auf Twitter lobte. Dieser gehört nämlich einem nicht-börsennotierten Unternehmen. Es handelte sich schlichtweg um eine kollektive Verwechslung.

Impulskäufe nehmen immer abstrusere Formen an

Ein weiterer Verwechslungsfall, der Aufsehen erregte, war der Computerspielehändler GameStop. Das in den Medien verwendete Börsenkürzel GME hatte dazu geführt, dass zahllose Anleger Aktien des Bergbauunternehmens GME Resources, anstatt wie eigentlich geplant von GameStop, gekauft hatten.

Noch nicht genug? Als der Hype um die junge Audio-Chat-Plattform Clubhouse losging, ließ der Ansturm auf die Börse nicht lange auf sich warten. In der Folge stieg der Kurs der Clubhouse Media Group von 3 auf fast 30 USD. Dass besagtes Unternehmen nichts mit dem neusten Social Media Trend Clubhouse zu tun hat, dürfte Sie in diesem Kontext nicht mehr überraschen.

Die Macht und die schiere Zahl der Influencer und Social-Media-Kanäle mit ihren impulsgebenden Botschaften und hanebüchenen Insiderinformationen trifft offensichtlich auf eine Investitionsbereitschaft, für die pure Zockerei fast schon eine Beschönigung darstellen dürfte. Unterm Strich repräsentiert dieser irrationale Aktionismus eine Börsendynamik, die es so zuvor noch nie gab.

Ein Tweet kann ausreichen …

Der oben bereits erwähnte Elon Musk erzeugte übrigens mit seinen jüngsten Tweet-Spekulationen über Bitcoin-Verkäufe des US-Elektroautohersteller Tesla einen Abwärtstrend der Kryptowährung um mehr als 14 % auf knapp über 42.000 USD zu Beginn der Woche. Wie gesagt, Auslöser war: Ein Tweet! Unabhängig von unserer grundsätzlichen Skepsis gegenüber dem Thema Bitcoin und Krypto ( spricht diese Irrationalität Bände. Wir bei Der Privatinvestor bleiben für Sie lieber weiterhin bei systematischer Value-Analyse und Aktien mit starken Geschäftsmodellen und guten Zukunftsaussichten.

Wir können jedem Anleger nur raten: Bevor Sie eine Transaktion ausführen, befassen Sie sich mit dem Geschäftsmodell des Unternehmens, das Sie ins Auge gefasst haben. Und prüfen Sie auch bevor Sie eine Order platzieren genau, ob es sich um die richtige Aktie handelt. Eine Verwechselung von GameStop mit GME Resources wäre durch vorherige Überprüfung der WKN oder ISIN leicht vermeidbar gewesen. Während Börsenkürzel bisweilen ungenau sein können, können Sie ein Investment anhand der WKN (Wertpapierkennnummer) oder ISIN (die international gültige Wertpapierkennnummer) eindeutig unterscheiden.

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Testen Sie unseren Börsenbrief Der Privatinvestor – für einen Vermögensaufbau nach den Erfolgsprinzipien der wertorientierten Kapitalanlage (Value Investing).

Durch unsere systematische und auf Langfristigkeit und Kontinuität ausgerichtete Anlagestrategie spüren wir Qualitätsaktien mit angemessenem Chance-Risiko-Profil auf.

Der Testbezug umfasst 4 Ausgaben unseres Kapitalanlagebriefs Der Privatinvestor und ist ab dem Zeitpunkt der Anmeldung vier Wochen lang gültig. Sie gehen damit keine Verpflichtungen ein. Eine Notwendigkeit einer Kündigung besteht somit nicht.

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Prof. Dr. Max Otte

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Geschlossene Fonds sind für Privatanleger schon immer mit erheblichen Risiken behaftet. Totalverluste sind keine Seltenheit. Eine Einlagensicherung, wie sie bei Offenen Investmentfonds existiert, gibt es nicht. Corona hat die Risiken Geschlossener Fonds nochmals verschärft. Gerade für Flugzeug- oder Hotelfonds ist die Gefahr einer Insolvenz derzeit hoch.

Ein Fonds, der es infolge von Corona nicht geschafft hat, ist der Flugzeugfonds II der Offenbacher Fondsgesellschaft Doric.

Im Februar stellte die Gesellschaft für diesen Fonds einen Insolvenzantrag. Das Fondsvermögen besteht aus einem Airbus A330, der seit Fondsauflage im Jahr 2007 von der Fluggesellschaft Air Mauritius geleast war. Seit April 2020 befindet sich die Air Mauritius in einem Restrukturierungsprogramm und hat seitdem keine Leasingraten mehr bezahlt. Die Liquidität des Fonds reicht wohl nicht mehr aus, den Geschäftsbetrieb am Laufen zu halten. Ungewiss ist, wieviel die Investoren von ihren ursprünglich eingezahlten 32,8 Mio. EUR wiedersehen.

Neben allgemeinen Risiken einer Geldanlage wie Währungs- oder Renditerisiken aufgrund eines schwachen wirtschaftlichen Umfelds weisen Geschlossene Fonds besondere Gefahren auf.

Risiko Nr. 1: zu geringe bis gar keine Streuung

Geschlossene Fonds investieren oft nur in ein einziges Projekt wie einen Hotelkomplex, ein Containerschiff oder ein Linienflugzeug. Wenn diese Investitionen, aus welchen Gründen auch immer, schief gehen, haben Anleger das Nachsehen. Da während der Pandemie der Tourismus stark gelitten hat, gab und gibt es vor allem bei Hotel- und Flugzeug-Fonds viele Verlierer.

Offene Fonds streuen das Kapital ihrer Anleger möglichst breit. Entwickelt sich ein Titel einmal nicht wie erwartet, ist dadurch nicht gleich der gesamte Fonds gefährdet. Bei den meistens Fonds dürften es zwischen 50 und 70 Positionen sein. Es gibt Fonds, die halten sogar noch mehr Positionen.

Achtung: Zu viel Streuung kann hinsichtlich Performance auch kontraproduktiv sein (hierzu mehr im Abschnitt „Diversifikation“), alles auf eine Karte zu setzen bedeutet jedoch in jedem Fall ein viel zu hohes Risiko. Wie fatal dies enden kann, zeigt das obige Beispiel des Flugzeugfonds II.

Exkurs: Diversifikation

Streuung ist beim Investieren absolut sinnvoll. Diversifikation hat aber auch Grenzen, zumindest bringt es Ihnen ab einer gewissen Titelanzahl nicht mehr viel zusätzliche Risikostreuung, wenn sie noch weitere Titel aufnehmen.

Je mehr Positionen sich im Portfolio befinden, desto geringer ist jede einzelne Position gewichtet. Wunderbar denken Sie vielleicht, das reduziert dann ja auch mein Risiko, dass sich diese Position bei einer unerwünschten Kurskorrektur negativ auf die Gesamtperformance auswirkt. Das stimmt. Der Haken ist jedoch: ist eine Position derart geringe gewichtet, dass sie quasi keinen markanten Einfluss mehr auf die Gesamtperformance ausüben kann, gilt dies auch für die umgekehrte Richtung: wenn der Kurs steigt und sich die Position positiv entwickelt.

Wir von Der Privatinvestor sprechen uns für einen gesunden Mittelweg aus. Eine Streuung auf 25-30 Titel halten wir bei Fonds und auch bei selbst zusammengestellten Portfolios für sinnvoll. Eine Titelanzahl die weit darüber hinaus geht erachten wir als zu viel. Dabei macht es natürlich einen Unterschied wie sie streuen und welche Kriterien Sie dabei beachten. Wenn Sie 25 Titel derselben Branche auswählen ist das nicht dasselbe als wenn Sie sich für Titel unterschiedlicher Branchen und Geschäftsmodelle entscheiden. Der Streuungsgrad ist bei letzterem deutlich höher. Dies ist der Ansatz, den die Publikumsfonds nach der Strategie von Prof. Dr. Max Otte umsetzen.

Risiko Nr. 2: hohe Kosten, wenig Transparenz

Die Kosten von Geschlossenen Fonds werden vom Anbieter in der Regel erst am Ende eines Geschäftsjahres publik gemacht und in Rechnung gestellt. Dabei ist einem eventuellen Missbrauch Tür und Tor geöffnet. Investoren müssen sich voll und ganz auf den Anbieter verlassen können. Den meisten Anlegern jedenfalls dürfte es schwer fallen einzuschätzen, wie hoch beispielsweise die Wartungskosten oder Standgebühren eines Flugzeuges oder Containerschiffs anfallen.

Risiko Nr. 3: Sie binden Ihr Kapital auf sehr lange Zeit

Anleger von Geschlossenen Fonds binden sich und ihr Kapital extrem lang. Manchmal zwischen 10 und 20 Jahre. Ein etwaiger Ausstieg ist nahezu ausgeschlossen, da die Fondsgesellschaft die Anteile nicht jederzeit zurücknimmt.

Eine Möglichkeit, sich von einem Geschlossenen Fonds vorzeitig zu trennen ist der Zweitmarkt. In der Regel ist dies aber nur mit hohen Verlusten möglich. Probleme für Anleger wie bei dem Flugzeugfonds II sind derzeit keine Seltenheit. Auch viele Hotel-Fonds sind während der Pandemie wegen des ausbleibenden Tourismus unter Druck geraten. Infolge dessen versuchen zahlreiche Investoren ihre Anteile zu niedrigen Preisen auf dem Sekundär- oder Zweitmarkt los zu werden.

Risiko Nr. 4: Platzierungsrisiko

Bei jedem Geschlossenen Fonds gibt es eine sogenannte Kapitalbeschaffungs- oder Platzierungsphase. In dieser sammelt die emittierende Gesellschaft Kapital von Investoren, das zur Finanzierung des Projekts benötigt wird. Gelingt ihr das nicht oder nur unvollständig, kommt das Vorhaben nicht zustande. Nachteil: Die Anleger, die schon Kapital bereitgestellt haben, bekommen nur einen Teil ihres Geldes zurück. Die Kosten des Vorgangs, auch die der Rückabwicklung, werden ihnen in Rechnung gestellt.

Unser Fazit: Lassen Sie von Geschlossenen Fonds die Finger

Auch wenn sich Geschlossene Fonds von Offenen Fonds vom Namen nach kaum unterscheiden, können sie im Hinblick auf Chancen und Risiken unterschiedlicher nicht sein.

Schon im Jahr 2015 hat die Stiftung Warentest mehr als 1.100 Geschlossene Fonds unter die Lupe genommen. Ergebnis: 69 % aller derartigen Investments bescherten ihren Anlegern Verluste. Gerade einmal 6 % konnten ihr Renditeversprechen einhalten.

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Ihre Kerstin Franzisi

Chefredakteurin Der Privatinvestor

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Das technische Prinzip des 3D-Drucks ist nicht neu. Bereits seit 2010 sind 3D-Drucker sogar für den Heimbedarf erhältlich, beziehungsweise erschwinglich. Der Sprung von reinem „Drucken auf Papier“ hin zur Erzeugung komplexer dreidimensionaler Objekte ist riesig. Was für uns Konsumenten vor allem Faszination auslöst, sehr wahrscheinlich aber reine Spielerei bleiben wird, eröffnet der Industrie völlig neue Möglichkeiten. Es können nun Bauteile an einem Stück gefertigt werden, die vorher aus  mehreren Einzelteilen zusammengesteckt werden mussten. Es sind sogar Formen und Bauteile möglich, die bisher nur in unserer Vorstellung existieren konnten, weil sie mit keinem herkömmlichen Verfahren produziert werden konnten.

3D-Druck – oder auch: additive Fertigung – bietet viele weitere Vorteile. Die Anschaffung eines 3D-Druckers für industrielle Zwecke bedeutet zwar zunächst eine nicht unerhebliche Investition. Danach könnten damit aber bedeutende Kosteneinsparungen realisiert werden. Dieses Verfahren hat quasi keinen Materialverschnitt. Es wird ja vom Drucker nur das Material aufgetragen, das benötigt wird. Es muss nichts weggefräst oder weggefeilt werden. Das spart Ressourcen. Auch kann nach Bedarf und vor Ort produziert werden. Dies spart lange Lieferwege und Lagerkapazitäten. Zudem kann 3D-Druck die Produktion von Kleinstserien oder sogar individueller Einzelfertigung kosteneffizient ermöglichen.

Speziell in den Bereichen Forschung und Entwicklung sowie im Medizinsektor (z.B. bei der Herstellung von maßgeschneiderten Prothesen) hat diese Technologie neue Möglichkeiten erschlossen. Die Umsetzung einer Idee zum Prototyp ist heute schneller möglich als jemals zuvor. Das Verfahren der additiven Fertigung, „3D-Druck“, kann also mit Fug und Recht als Agilitäts- und Innovationstreiber bezeichnet werden.

Neue Bewegung im 3D-Druck für industrielle Zwecke

Trotz ihrer Vorteile setzten sich additive Verfahren in der Industrie nur schleppend durch. So langsam könnte es aber doch was werden. Im Zuge von Industrie 4.0 erkennen immer mehr Unternehmen, selbst kleine und mittelständische, die Vorteile von 3D-Druckverfahren.

Und weil das so ist, steckt in der Technologie selbst beziehungsweise im diesbezüglichen Markt und seinen Akteuren viel Bewegung: Jeder Hersteller will den nächsten technologischen Meilenstein auf dem Weg zur breiten industriellen Nutzung liefern. Wir, das Team von Der Privatinvestor, sind jedoch überzeugt: Wenn es ein Unternehmen schaffen kann, in diesem Segment dauerhaft die erste Geige zu spielen, dann einer der großen Player.

Heiß erwartet: der „HP Metal Jet“

Einer der weltweit größten Anbieter von 3D-Druckern für Industriekunden ist HP Inc. Die hochleistungsfähigen Drucker haben beste Voraussetzungen, das additive Verfahren massentauglich zu machen. Und wenn diese Technologie bisherige Produktionsverfahren revolutionieren soll, kommt es genau darauf an. Bisher hatte HP Inc. nur industrielle 3D-Kunststoffdrucker auf dem Markt. Von anderen Anbietern gibt es bereits erste 3D-Drucker, die mit Metallpulver arbeiten können.

Nun steht auch ein derartiger Drucker von HP Inc. kurz vor der Markteinführung. Industriekunden können den „HP Metal Jet“ bereits vorbestellen. Wie schon die 3D-Kunstoff-Drucker ist auch dieses Gerät für den Einsatz bei industriellen Großkunden ausgelegt, die die Technologie in der Massenproduktion einsetzen wollen. Ein möglicher Abnehmer ist auch hier die Autoindustrie, aber auch viele weitere Branchen kommen in Frage.

Was der HP Metal Jet alles kann, zeigt das Unternehmen in diesem Video:

HP im Aufschwung

Ende Februar hatte HP Inc. Zahlen für das erste Quartal 2020/21 veröffentlicht, das im Dezember 2020 zu Ende ging. Die Ergebnisse waren sehr erfreulich. Der Umsatz ist um 7 % auf 15,6 Mrd. USD gestiegen. Der Gewinn je Aktie hat sich von 0,46 auf 0,83 USD erhöht. Das ist ein Plus von 80,4 %. Der Free-Cashflow lag bei 0,9 Mrd. USD.

Nachdem das Wachstum in letzter Zeit eher zum Erliegen kam, ist es jetzt wieder zurück. Beide Segmente – „Printing“ und „Personal Systems“ – steigerten die Umsätze um jeweils 7 %. Die Nachfrage nach Laptops und entsprechendem Zubehör wie Bildschirmen, Docking Stations etc. nahm besonders zu. Um coronabedingt auch von Zuhause aus optimal arbeiten zu können, musste die dortige Hardware aufgerüstet werden. Auch für private Zwecke kauften Verbraucher mehr Laptops und PCs. Die Anzahl verkaufter Laptops stieg bei HP Inc. um ein Drittel, bei Desktop-PCs belief sich das Absatzplus auf 23 %.

Weniger „Papier“, mehr 3D

Dass es im Segment „Printing“ ebenfalls nach oben ging, ist tatsächlich mit einer steigenden Nachfrage nach 3D-Druckern zu verdanken. Diese sind nämlich nach wie vor nicht als separate Einheit ausgewiesen, sondern im Segment „Printing“ enthalten. Das klassische Druckergeschäft, vor allem der Einsatz in Büros steht nach wie vor unter Druck – schon allein deshalb, weil die meisten Mitarbeiter von Zuhause aus arbeiten.

Wir schätzen die Situation so ein, dass dies auch nach der Pandemie so bleiben wird. Ein zunehmendes Umweltbewusstsein führt außerdem dazu, dass vieles, was bisher über den Papierweg abgewickelt wurde, nun auf digitalem Wege gelöst oder bearbeitet wird. Insgesamt äußerte sich HP Inc. bei der Präsentation seiner aktuellen Zahlen positiv zum 3D-Druck-Geschäft. Wir glauben, dass auch dies dem Kurs noch einmal Schub verlieh. Schon in den Monaten zuvor hatte sich die Aktie gut erholt. Mit Veröffentlichung der Zahlen ging es nochmal nach oben.

Potenzial im 3D-Druck noch groß

Die Umstellung von Produktionsprozessen auf 3D-Druck geht nicht über Nacht. Viele Firmen brauchen Zeit, um die Vorteile, die sich damit bieten, zu erkennen und um dann auch eine entsprechende Investition zu wagen. Doch bereits die mittelfristigen Marktprognosen sehen mehr als vielversprechend aus: Waren die Marktvolumina von 3D-Druckverfahren in diversen Branchen im Jahr 2015 noch mehr als überschaubar (branchenweit unterhalb von 0,5 Mrd. EUR), explodieren die dahingehenden Prognosen für 2030 laut Statista nahezu (Luft- und Raumfahrt: 9,59 Mrd. EUR, Medizintechnik: 5,59 Mrd. EUR, Automobilbranche: 2,61 Mrd. EUR, Industrie: 2,98 Mrd. EUR und Einzelhandel: 1,89 Mrd. EUR).

Nachhaltig investieren – wir unterstützen Sie dabei

Nicht jedes Unternehmen, das in einem Wachstumsmarkt aktiv ist, ist gleichzeitig auch ein gutes Investment. Wir, das Team von Der Privatinvestor, spüren die attraktivsten Akteure auf. In unserer Datenbank tracken wir diese Kandidaten zudem fortlaufend. Und wir zeigen Ihnen zu diesen potenziellen Investmentkandidaten immer, ob jetzt gerade ein guter Zeitpunkt zum Einsteigen oder Austeigen ist. Denn um dauerhaft an der Börse erfolgreich zu sein, reicht es nicht aus, gute Investmentkandidaten aufzuspüren. Es kommt auch auf den richtigen Einstiegs- und Ausstiegskurs an. Genau das macht eine erfolgreiche Value-Investing-Strategie aus.

Wie sieht es diesbezüglich bei HP aus? Immerhin ist die Aktie seit gut einem Jahr im kontinuierlichen Aufschwung und zurzeit auf einem Allzeithoch. Ist damit das Potenzial der Aktie bereits erschöpft? Sollte man jetzt schnell verkaufen, um (Teil-)Gewinne zu realisieren? Sollte man eher halten oder kann sich sogar ein jetziges Engagement noch auszahlen? In unserem Kapitalanlagebrief Der Privatinvestor verfolgen wir kontinuierlich die Unternehmensentwicklung von HP im Detail und ermitteln den Inneren Wert des Unternehmens sowie sinnvolle Kauf- und Verkaufsschwellen. So gehen wir bei allen Unternehmen vor, die wir analysieren und in unsere Datenbank aufnehmen. Insgesamt haben wir ständig immer mindestens 60 bis 70 Aktientitel unter fortlaufender Beobachtung.

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Sichern Sie sich Ihr kostenloses vierwöchiges Probeabo unseres Börsenbriefs Der Privatinvestor für wertbasierte Aktien-Investments in gute Unternehmen und Vermögensgegenstände, die wir kontinuierlich analysieren und mit nachweislich erfolgreichen Kriterien und Mechanismen bewerten. Durch unsere systematische und auf Langfristigkeit und Kontinuität ausgerichtete Anlagestrategie realisieren wir stabile Renditen zu angemessenen Chance-Risiko-Profilen.

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Lassen Sie uns nach grob anderthalb Jahren Corona-Pandemie einmal Bilanz ziehen: Deutschland kommt mit geschätzten 3,1 % Wachstum im Jahr 2021 schlechter aus der Krise als die USA, China oder die Weltwirtschaft insgesamt und fällt zusammen mit Europa zurück. Dabei erholte sich Deutschland von früheren Krisen oftmals wesentlich besser und auch besser als etliche andere Länder der EU. Das Zusammenwachsen Europas auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner in Bezug auf ökonomische Leistungsfähigkeit und Exportstärke mag zwar derzeit praktizierte Politik sein, kann aber auf Dauer weder zielführend für Deutschland noch für Europa sein.

Die schleichende Erholung nach einem einmaligen oder zyklischen Schock für die Wirtschaft zeigt, dass die deutsche Exportwirtschaft und die Wirtschaft insgesamt massive strukturelle Schwächen aufweisen. In normalen Zeiten fallen diese vielleicht nicht so auf, in der jetzigen Situation aber dafür umso mehr. Die schleichende Erholung ist ein wichtiges Symptom wirtschaftlichen Niedergangs. Dieser stellt uns im Umkehrschluss vor strukturelle Herausforderungen, um dieser Entwicklung etwas entgegenzusetzen.

Deutschland, Exportland

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) fasst die Rolle des Außenhandels für Deutschland folgendermaßen zusammen: „Deutschland ist mit einem ‚Offenheitsgrad‘ (Im- plus Exporte in Relation zum BIP) von rund 87,8 % weiterhin die ‚offenste‘ Volkswirtschaft der G7-Staaten. (…) Durch die enge Einbindung in die Weltwirtschaft ist auch die Beschäftigung in Deutschland in hohem Maße auf offene Märkte und internationalen Handel angewiesen: Rund 28 % der deutschen Arbeitsplätze hängen direkt oder indirekt vom Export ab, im verarbeitenden Gewerbe sogar 56 %.“ (Hier können Sie den gesamten Bericht des BMWi von September 2020 einsehen.)

Es ist sicher richtig, dass wir mehr tun müssen, um die Exportwirtschaft zu fördern. Allerdings ist das nur eine Seite der Medaille. Die deutsche Wirtschaft weist seit den 70er-Jahren einen hohen strukturellen Außenbeitrag (Exporte minus Importe) auf. Im Jahr 2019 betrug dieser Außenbeitrag 5,8 % des BIP, der Handelsbilanzüberschuss lag bei 200,5 Mrd. EUR. Dieser hohe Außenhandelsbilanzüberschuss führt zu hohen Guthaben gegenüber „dem Ausland“, das verwendet werden muss, um ausländische Unternehmen oder Immobilien zu finanzieren. Oder es fließt in Staatsanleihen oder Finanzguthaben wie Target-II-Salden. Nur wenige Länder haben einen prozentual so hohen Außenbeitrag wie Deutschland.

Wenig Vermögen trotz Exportweltmeisterschaft

Dennoch bilden die Deutschen beim Haushaltsvermögen das Schlusslicht der Eurozone. Nach einer Studie der EZB aus dem Jahr 2013 waren italienische Haushalte durchschnittlich viermal so vermögend. Selbst die Griechen sind durchschnittlich doppelt so reich wie die Deutschen. Und das, obwohl die Deutschen im internationalen Vergleich eine hohe Sparquote haben. Dieses kontraintuitive Ergebnis lässt sich im Wesentlichen mit zwei Faktoren erklären:

  1. Die Deutschen legen ihr Geld schlecht an, nämlich überwiegend in Konto- und Sparguthaben sowie in Lebens- und Rentenversicherungen. Aktien- und Immobilienbesitz sind im internationalen Vergleich niedrig.
  2. Deutschland insgesamt legt sein Auslandsvermögen schlecht an, nämlich zu einem großen Teil ebenfalls in Geldforderungen, die keine oder kaum Zinsen einbringen und zudem von der Inflation in Mitleidenschaft gezogen werden. Allein in der Zeit seit der Finanzkrise hätte Deutschland zwischen 2 und 3 Billionen EUR zusätzliches Auslandsvermögen aufbauen können – wenn wir unser Geld ähnlich gut angelegt hätten wie Kanada oder Norwegen. Pro Kopf wären das zwischen 28.000 und 37.500 EUR.

Außenhandel ist nicht der Universalschlüssel zu wirtschaftlicher Stabilität.

Die einseitige Exportorientierung der deutschen Wirtschaft ist nicht zielführend. Es zeugt von Selbstüberschätzung, wenn Deutschland als mittelgroße Industrienation den Freihandel um jeden Preis zur Basis der eigenen Außenwirtschaftspolitik macht. Die deutsche Politik täte gut daran, bei grundsätzlicher Bejahung des Freihandels eine differenzierte Handels- und Außenwirtschaftspolitik als Land oder im Verbund mit den EU-Partnern im deutschen und europäischen Rahmen zu betreiben.

Ebenso wäre es sinnvoll, in Zukunftsprojekte zu investieren und die Binnenwirtschaft zu stärken. Das schließt intelligentes Sparen bei Staatsausgaben an vielen Stellen nicht aus. Die privaten und öffentlichen Investitionen machen in Deutschland 21,8 % des BIP aus. Dies liegt zwar deutlich über den USA (21,1 %) und dem UK (16,4 %), aber gleichzeitig deutlich hinter Frankreich (23,3 %), Japan (24,6 %) und Österreich (25,7 %). Spitzenreiter sind Korea (31,4 %) und das rohstoffreiche Norwegen (28,2 %). Japan investiert mit 3,8 % des BIP im Vergleich zu Deutschland (2,4 %) immerhin 60 % mehr.

Der Ausweg: Investitionen in Produktivität

Deutschland ist immer noch eines der reichsten Länder der Welt. Sinnvolle staatliche Investitionen sowie Förderung von Privatinitiative und Unternehmertum statt sinnlosem Konsum wären der Weg. Nur so kann Deutschland auf den Pfad des Produktivitätswachstums zurückkehren, um damit seine Leistungsfähigkeit, die einzigartige Sozialpartnerschaft und den sozialen Konsens zurückzugewinnen, die unser Land so erfolgreich gemacht haben.

In diesem Zusammenhang sind auch staatliche Infrastrukturinvestitionen wichtig, die die Produktivität unseres Landes steigern. Hierzu gehören auch besser bezahlte Lehrer und eine besser bezahlte Polizei. Dies sind zwar laufenden Ausgaben, aber mit der Investition in Bildung und öffentliche Sicherheit sichern wir unsere Zukunftsfähigkeit. Das wäre zu vergleichen mit Forschungsausgaben bei Pharma- und IT-Konzernen, die auch keine direkten Infrastrukturinvestitionen sind.

Sichern Sie Ihr privates Vermögen durch wertbasierte Anlagestrategien

Insgesamt gibt es große strukturelle Herausforderungen für die Zukunft der deutschen Wirtschaft. Und was auf staatlicher Ebene gilt, hat auch Konsequenzen für unsere eigene Geldanlagestrategie. Auf privater Ebene besteht vor allem bei den immensen Ersparnissen der Deutschen akuter Handlungsbedarf. Reines Geldvermögen wird durch die aktuelle globale Wirtschaftsentwicklung und deren Konsequenzen (z.B. Inflation) bedroht. Was können Sie tun, um sich dagegen bestmöglich zu wappnen?

Wir bei Der Privatinvestor haben dazu eine klare strategische Haltung: Investitionen in produktives Sachvermögen in Form von Aktien zukunftssicher aufgestellter Unternehmen. Auf diese Weise verfügen Sie über reale Assets, die nicht einfach durch Geldentwertung in Luft verwandelt werden, wie es bei Anleihen oder Festgeld im schlimmsten Fall passieren kann. Insofern ist eine Geldanlage in Sachvermögen die beste Absicherung gegen wirtschaftspolitische Unwägbarkeiten und drohende Inflation.

Krisenfest durch Value-Investing

Wir, das Team von Privatinvestor, haben eine klare Philosophie: Wir setzen auf wertbasierte Unternehmen und Aktientitel, die in Markt und Wettbewerb transparent durchleuchtet und auf der Basis von nachvollziehbaren Kriterien bewertet werden. Natürlich entstehen auch hier keine Garantien für die konkrete Wertenwicklung einzelner Assets – aber eine fundierte Grundlage für plausible Entscheidungen und Strategien zur langfristigen Kapitalanlage und wertbasiertem Vermögensaufbau.

Ganz gleich, ob Sie ein Komplett-Portfolio wie das des Max Otte Vermögensbildungsfonds in Betracht ziehen oder auf Basis systematischer Value-Analyse wie durch unseren Kapitalanlagebrief Der Privatinvestor selbst aktiv werden wollen – wir sind überzeugt: Ein geschickt diversifizierter Mix aus Aktien stabiler Unternehmen ergänzt durch Edelmetalle bietet die größten Chancen, um Ihr Vermögen nicht nur vor den kommenden Inflationsschüben zu bewahren, sondern durch Value-basierte Investitionsentscheidungen kontinuierlich auszubauen.

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Covid-19 hat auf dem Dienstleistungssektor und vor allem im Einzelhandel vieles verändert. Oder bestellen Sie heute nicht wesentlich häufiger bei Online-Shops? Das ist meist wesentlich günstiger und noch dazu weniger zeitaufwändig, als in ein Geschäft zu gehen – und sei es nur zum nächsten Laden um die Ecke. Einzelhandelsverbände gehen eher nicht davon aus, dass sich dieser Trend nach Corona umkehrt.

Rosige Zeiten für Versandapotheken

Ganz sicher gilt das auch für Online-Apotheken. Einer der erfolgversprechendsten Player im deutschsprachigen Raum ist die Schweizer Zur Rose Group. Der europäische Marktführer ist international mit starken Marken wie etwa in Deutschland mit DocMorris, Medpex und Apotal präsent. Zur Rose beschäftigt an verschiedenen Standorten in der Schweiz, Deutschland, den Niederlanden, Spanien und Frankreich über 2.200 Mitarbeiter.

Kursentwicklung spiegelt Umsatzanstieg wider

Der Aktienkurs des Unternehmens kennt im Grunde seit Jahren fast nur eine Richtung: nach oben. So hat das Zur Rose-Papier auf Sicht von drei Jahren satte 136,26 % zugelegt (Stand: 05.05.2021). Dabei spiegelt die Kursentwicklung beinahe exakt den Umsatzanstieg der Anteilscheine des Unternehmens wider. Dieser wurde durch eine konsequente Übernahmepolitik erzielt.

Die Umsatzsteigerung wurde auch im 1. Quartal 2021 fortgesetzt. Am Ende des Zeitraums konnte Zur Rose einen Umsatz von 502,7 Mio. CHF verbuchen, was einem Anstieg von 37,8 % gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht. Im 1. Quartal 2020 hatte das Unternehmen einen Umsatz von 365,0 Mio. CHF erwirtschaftet.

Die Ausweitung des Umsatzes beruht zu einem beträchtlichen Teil auf dem konsequenten Expansionskurs des Unternehmens. Unter anderem wurde der Marktanteil durch die Übernahme der deutschen Versandapotheke Apotal im August 2020 erhöht. Optimistisch stimmt auch der Anstieg bei den Neukunden: Die Zahl der aktiven User stieg ebenfalls im 1. Quartal 2021 um 600.000 auf 11,1 Mio.

Innovative Entwicklung wirft Schatten voraus

In Deutschland ist das E-Rezept auf dem Weg. Ab 2022 wird es soweit sein. Diese Entwicklung spielt Zur Rose zusätzlich in die Karten. Das Unternehmen plant entsprechend Voraus. Und in drei Jahren will der Medikamentendienstleister den Umsatz auf etwa 4 Mrd. CHF steigern. Im Gesamtjahr 2021 rechnet Zur Rose mit einem Umsatzplus von 20 %.

Die Ziele sind ganz klar auf zukünftige Gewinne ausgerichtet. Aber das kostet. Und das ist auch der Grund dafür, warum der Aktienkurs von Zur Rose seit Mitte Februar dieses Jahres doch unter Druck geriet. Weil das Unternehmen kräftig in seine Zukunft investiert, wurde die Gewinnschwelle weiterhin verfehlt.  Obwohl zahlreiche nationale wie internationale Analysten den Titel nach wie vor zum Kauf empfehlen, scheinen viele Anleger „kalte Füße“ bekommen zu haben. Die Zur-Rose Aktie hat sich um mehr als 30 % von ihrem Höchststand entfernt.

Nachhaltige Investments durch Value-Analyse

Interessante Geschäftsmodelle aufzuspüren ist das eine. Das alleine reicht aber nicht aus. Um dauerhaft an der Börse erfolgreich zu sein, kommt es auch auf den richtigen Preis bzw. Kurs eines potenziellen Investmentkandidaten an. Genau das macht eine erfolgreiche Value-Investing-Strategie aus.

Wie sieht es unter diesen Aspekten bei Zur Rose aus? Immerhin hatte die Aktie in den letzten Monaten merklich Federn gelassen. Nach einem deutlichen Rücksetzer notiert die Aktie derzeit erheblich schwächer als noch vor wenigen Monaten. Sollten Sie jetzt etwa aussteigen oder die Baisse einfach aussitzen? Oder wäre es sogar sinnvoll, zum jetzigen Kurs einzusteigen oder nachzukaufen? Der Kurs, dessen Historie oder die Umsatzentwicklung alleine reichen nicht aus, um diese Fragen zu beantworten.

In unserem Kapitalanlagebrief Der Privatinvestor haben wir nicht nur das Geschäftsmodell von Zur Rose im Detail unter die Lupe genommen, auch mit der Bewertung haben wir uns genau befasst. Wir haben nicht nur den Inneren Wert errechnet, sondern auch sinnvolle Kauf- und Verkaufsschwellen ermittelt.

So gehen wir bei allen Unternehmen vor, die wir analysieren und in unsere Datenbank aufnehmen. Insgesamt haben wir ständig immer mindestens 60 bis 70 Aktientitel unter fortlaufender Beobachtung.

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Unser Ansatz: Value-Investing

Letztlich ist es eine persönliche Entscheidung, ob Sie den SPAC-Poker wagen möchten – vor allem mit Blick auf die Risikobereitschaft gegenüber einer Rechnung mit lauter Unbekannten. Wir, das Team von Der Privatinvestor, haben eine andere Philosophie: Wir setzen auf wertbasierte Unternehmen und Aktientitel, die in Markt und Wettbewerb transparent durchleuchtet und auf der Basis von nachvollziehbaren Kriterien bewertet werden.

Ganz gleich, ob Sie ein Komplett-Portfolio wie das des Max Otte Vermögensbildungsfonds in Betracht ziehen oder auf Basis systematischer Value-Analyse wie durch unseren Börsenbrief Der Privatinvestor selbst aktiv werden wollen – wir sind überzeugt: Ein geschickt diversifizierter Mix aus Aktien stabiler Unternehmen ergänzt durch Edelmetalle bietet die größten Chancen, um Ihr Vermögen nicht nur vor den kommenden Inflationsschüben zu bewahren, sondern durch value-basierte Investitionsentscheidungen kontinuierlich auszubauen.

Dabei reicht es nicht aus, gute Investmentkandidaten aufzuspüren. Auch der Preis (der Kurs) ist wichtig. Somit kommt es auch auf den richtigen Einstiegs- und Ausstiegszeitpunkt an. Genau das macht eine erfolgreiche Value-Investing-Strategie aus. Wir bei Der Privatinvestor spüren die vielversprechendsten Unternehmen auf und beobachten diese Kandidaten fortlaufend. Und wir zeigen Ihnen bei potenziellen Investmentkandidaten immer, ob jetzt gerade ein guter Zeitpunkt zum Einsteigen oder Austeigen ist. So gehen wir bei allen Unternehmen vor, die wir analysieren und in unsere Datenbank aufnehmen. Insgesamt haben wir ständig immer mindestens 60 bis 70 Aktientitel unter fortlaufender Beobachtung.

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Der Hype ist da: SPAC erobert die Aufmerksamkeit auf dem deutschen Finanzmarkt. Sicherlich haben auch Sie in der letzten Zeit schon die ein oder andere Headline zu dem heißen Börsentrend mit den Lockvogel-Gewinnchancen mitbekommen. Doch was steckt dahinter? Und noch viel wichtiger: Wie sinnvoll oder gefährlich ist das Ganze für Sie als Privatanleger?

SPAC steht für „Special Purpose Acquisition Company“. Dies bezeichnet ein Unternehmenskonstrukt, welches zunächst über einen eigenen Börsengang Geld einsammelt, um dann im nächsten Schritt andere Unternehmen zu übernehmen und diese an der Börse zu platzieren. Ein SPAC ist also eine Mantelfirma, die selbst weder etwas produziert noch eine Dienstleistung anbietet.

So funktioniert das System SPAC

In der Regel wird ein SPAC von einem Sponsor aufgelegt, der selbst als Investor und Manager fungiert. Diese Sponsoren sind über Ihr Netzwerk und/oder ihren Bekanntheitsgrad in der Lage, weitere Investoren anzuziehen. Auf diese Weise soll genügend Kapital für die geplanten Akquisitionen eingesammelt werden. Dieses Geld wandert zunächst auf ein Treuhandkonto und darf nur in „sichere“ Wertpapiere investiert werden – in der Regel in kurz laufende Staatsanleihen. (Wir setzen „sicher“ in Klammern, weil wir von Der Privatinvestor die allgemein vertretene Ansicht, Anleihen seien sicher, für einen Trugschluss halten. Anleihen gehören zu Geldvermögen. Sie unterliegen damit im Gegensatz zu Aktien dem vollen Inflationsrisiko.)

Ist das eingesammelte Kapital erst mal geparkt, versucht der SPAC innerhalb eines definierten Zeitraums (oft 24 Monate), diverse Unternehmenskäufe zu tätigen und diese im Anschluss an die Börse zu bringen. Dabei sind grundsätzliche Akquisitionsparameter wie Unternehmensgrößen oder Branchen meistens in der Gesellschaftssatzung vorformuliert. In manchen Fällen wird das bevorzugte Akquisitionsobjekt auch konkret genannt. Manche SPACs werden von vornherein nur aufgesetzt, um ein ganz bestimmtes Unternehmen aufzukaufen.

Ob es tatsächlich dazu kommt, muss sich zeigen. Die letztliche Entscheidung, ob und welches Unternehmen übernommen wird, treffen die Anteilseigner des SPAC: Stimmt die Mehrheit der Aktionäre zu, wird der Deal umgesetzt. Das aufgekaufte Unternehmen ist danach über den SPAC an der Börse handelbar. Sollten innerhalb des vereinbarten Zeitraums keine Übernahmen realisiert werden, wird der SPAC aufgelöst und die SPAC-Aktionäre erhalten das auf dem Treuhandkonto angelegte Geld zurück.

Das klingt im ersten Moment nach wenig Risiko. Doch diese „Geld-zurück-Garantie“ gilt nur im Falle, dass es zu keiner Akquisition kommt. Sobald ein Übernahme-Deal durch ist, tragen die SPAC-Investoren das volle Risiko. Erweist sich die Übernahme als Flop und wird der SPAC dadurch wertlos, ist es passiert. Der Wertverlust der SPAC-Aktien trifft den Anleger in diesem Fall genauso, wie es bei jedem anderen hochspekulativen Investment auch geschehen kann. Wer also über Investitionen in einen SPAC nachdenkt, sollte einen Totalverlust mit einkalkulieren.

Per Abkürzung an die Börse

Betrachten wir das Thema mal von einer anderen Perspektive. Warum sollte sich ein Unternehmen überhaupt von einem SPAC kaufen lassen? Warum geht das Unternehmen nicht selbst und eigenständig an die Börse? So langsam kommen wir der Sache auf die Spur: Ein klassischer Börsengang ist aufwendig. Es müssen ganz bestimmte Voraussetzungen erfüllt. Dazu gehört auch ein vorhandenes operatives Geschäft. Schließlich gilt es, potenzielle Anleger, aber auch Banken und Wirtschaftsprüfer, die den IPO begleiten, von der Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells zu überzeugen.

Bei einem SPAC sind die Hürden viel niedriger. Dies ermöglicht es, Unternehmen an die Börse gehen, die noch gar kein operatives Geschäft haben oder aus anderen Gründen die Voraussetzungen für einen regulären IPO nicht erfüllen würden. Vor allem im Start-up-Segment eröffnen sich dabei für Unternehmen verlockende Chancen – und für Anleger schier unkalkulierbare Risiken.

SPAC-Boom aus den USA erreicht Deutschland

Das Konzept SPAC ist nicht neu: Der erste SPAC in Deutschland war „Germany 1“ in 2008. Er sammelte 250 Millionen EUR ein und hat 2009 den Gerätehersteller AEG Power Solutions übernommen, welches 2017 Insolvenz anmeldete und kurz darauf von der Börse verschwand. Insgesamt gab es in Deutschland jedoch bis Ende 2020 insgesamt nur drei SPACs. In den USA wurden bereits in der Vergangenheit viele SPACs aufgelegt, 2020 ist das Thema jedoch regelrecht explodiert: 250 neu aufgelegte SPACs im Wert von über 80 Milliarden USD! Und im laufenden Jahr 2021 sind bereits innerhalb der ersten beiden Monate SPACs über 60 Milliarden USD hinzugekommen.

Die deutschen SPACs ziehen jetzt mit Macht nach. Im Februar ging mit „Lakestar Spac 1“ der erste neue SPAC seit 2010 an die Börse und nahm bei seinem Börsengang 275 Millionen EUR ein. Seitdem häufen sich die Anbahnungen und Neuemissionen deutscher SPACs an den internationalen Börsenplätzen. Insgesamt werden hier Summen von rund 2 Milliarden USD genannt, die aktuell bereits von deutschen SPACs eingesammelt worden sind.

Trotz des Booms sind SPACs umstritten. Gerade für Privatanleger birgt jedes Investment in ein SPAC ein hohes Risiko. Das Wall Street Journal hat SPACs in den USA von Januar 2019 bis Juni 2020 analysiert: Nach den erfolgten Unternehmensübernahmen sank der Wert im Schnitt um 12 %, während der Aktienindex Nasdaq im selben Zeitraum um rund 30 % gestiegen ist. Warum ist das Interesse dennoch so groß?

Für Privatanleger ein gewagtes Spiel mit vielen Unbekannten.

Für junge Unternehmen und Start-ups ist die Sache recht einfach zu erklären: Sie haben durch SPACs die Möglichkeit, per Express an die Börse zu gelangen. Sie sparen sich den oft schwierigen, langwierigen und teuren Weg über die Investmentbanken. Die SPAC-Manager auf der anderen Seite profitieren von hohen Anteilen – meist um die 20 % – an den Akquisitionen, ohne mit eigenem Geld beteiligt sein zu müssen. Funktioniert der SPAC, machen sie Kasse. Werden im Startzeitraum keine geeigneten Übernahmen getätigt, wird der SPAC aufgelöst. Risikoloser geht es wohl kaum.

Und wie sieht es für Sie als Privatanleger aus? Sie werden gelockt mit einer wackeligen „Geld-zurück-Garantie“, die nur greift, sofern der SPAC keine Übernahmen realisieren kann, und die auch dann nur den Ausgabewert abdeckt. (Dieser liegt häufig bei 10 EUR. Ein Großteil der SPACs notiert aber über dem Ausgabewert, wie auch beim Beispiel Lakestar mit 11,15 EUR). Ab Übernahme besteht dann eh volles Risiko bis zum Totalverlust wie beim generellen Aktienhandel – mit dem Unterschied, dass Sie bei den SPACs in „Wundertüten“ investiert haben. Sie wissen bei Kauf von SPAC-Anteilen nicht, welche Unternehmen zukünftig akquiriert werden. Und bei geplanten Akquisitionen handelt es sich meist um Firmen, die zum Zeichnungszeitpunkt lediglich auf dem Reißbrett existieren. Eine aus unserer Sicht absurde Ausgangssituation. Wir setzen weiterhin auf Aktien etablierter Unternehmen mit Börsenerfahrung.

Unser Ansatz: Value-Investing

Letztlich ist es eine persönliche Entscheidung, ob Sie den SPAC-Poker wagen möchten – vor allem mit Blick auf die Risikobereitschaft gegenüber einer Rechnung mit lauter Unbekannten. Wir, das Team von Der Privatinvestor, haben eine andere Philosophie: Wir setzen auf wertbasierte Unternehmen und Aktientitel, die in Markt und Wettbewerb transparent durchleuchtet und auf der Basis von nachvollziehbaren Kriterien bewertet werden.

Ganz gleich, ob Sie ein Komplett-Portfolio wie das des Max Otte Vermögensbildungsfonds in Betracht ziehen oder auf Basis systematischer Value-Analyse wie durch unseren Börsenbrief Der Privatinvestor selbst aktiv werden wollen – wir sind überzeugt: Ein geschickt diversifizierter Mix aus Aktien stabiler Unternehmen ergänzt durch Edelmetalle bietet die größten Chancen, um Ihr Vermögen nicht nur vor den kommenden Inflationsschüben zu bewahren, sondern durch value-basierte Investitionsentscheidungen kontinuierlich auszubauen.

Dabei reicht es nicht aus, gute Investmentkandidaten aufzuspüren. Auch der Preis (der Kurs) ist wichtig. Somit kommt es auch auf den richtigen Einstiegs- und Ausstiegszeitpunkt an. Genau das macht eine erfolgreiche Value-Investing-Strategie aus. Wir bei Der Privatinvestor spüren die vielversprechendsten Unternehmen auf und beobachten diese Kandidaten fortlaufend. Und wir zeigen Ihnen bei potenziellen Investmentkandidaten immer, ob jetzt gerade ein guter Zeitpunkt zum Einsteigen oder Austeigen ist. So gehen wir bei allen Unternehmen vor, die wir analysieren und in unsere Datenbank aufnehmen. Insgesamt haben wir ständig immer mindestens 60 bis 70 Aktientitel unter fortlaufender Beobachtung.

Der Privatinvestor – jetzt unverbindlich und kostenlos kennenlernen.

Testen Sie unseren Börsenbrief für wertbasierte Aktien-Investments in gute Unternehmen und Vermögensgegenstände. Diese analysieren wir kontinuierlich und bewerten sie mit nachweislich erfolgreichen Kriterien und Mechanismen. Durch unsere systematische und langfristige Anlagestrategie realisieren wir stabile Renditen zu angemessenen Chance-Risiko-Profilen. Unsere Value-Investing Strategie machen wir Ihnen als Privatanleger über unseren Kapitalanlagebrief Der Privatinvestor zugänglich. Im Paket enthalten sind, neben unserem wöchentlich erscheinenden Börsenbrief mit neuen Investment-Ideen und Analyse-Updates (als PDF in Ihrem E-Mail-Postfach), unser komplettes Ausgabenarchiv sowie unsere Unternehmensdatenbank, Musterportfolios und Sonderpublikationen.

Das Testabonnement ist ab dem Zeitpunkt der Anmeldung vier Wochen lang gültig. Sie gehen damit keine Verpflichtungen ein. Sie müssen nicht extra kündigen.

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Ihre Kerstin Franzisi

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Die Welt befindet sich nicht nur in der Corona-Pandemie. Wir sind auch mittendrin in einer globalen Schuldenkrise. Schon letztes Jahr haben die Staaten, unterstützt von ihren jeweiligen Zentralbanken, massiv Schulden aufgenommen. Und es ist kein Ende in Sicht. Das Haushaltsdefizit der USA lag 2020 bei 9 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Dieses Jahr wird es dank der Maßnahmen von Joe Biden voraussichtlich 14 % betragen. In der Eurozone lag das Defizit im letzten Jahr bei 8,6 % des BIP. 2021 soll es auf 4 % schrumpfen. Japan verschuldete sich 2020 mit 13 % des BIP. Auch hier wird für 2021 ein Rückgang auf 3,9 % prognostiziert.

Während die USA ihren Schuldenberg auch jetzt weiter ansteigen lassen, wird dieser in anderen Ländern und Regionen teilweise zwar leicht reduziert, dennoch kann das alles nicht nachhaltig sein. Wie kriegen wir den Geist wieder in die Flasche? Die Wahrheit: auf normalem Wege ist dies nicht möglich. Nach US-Milliardär und Hedgefonds-Manager Ray Dalio lassen sich Schuldenkrisen nur auf vier Weisen oder mittels einer Kombination davon „wegzaubern“:

Option 1: Sparen und damit einhergehende Insolvenzen

Option 2: Schuldenrestrukturierungen, -streichungen und Währungsreform (auch eine Art Schuldenrestrukturierung)

Option 3: Gelddrucken und Inflation

Option 4: Transfers von denen, die etwas haben, zu denen, die wenig oder nichts haben (z. B. bedingungsloses Grundeinkommen)

Option 1 ist mittlerweile ausgeschlossen. Option 3 scheint mittlerweile ihre Grenzen erreicht zu haben. Bleiben also nur noch Option 2 (Schuldenrestrukturierungen) und 4 (Transfers). Mit Corona, der Digitalisierung und einer möglichen grünen Bundeskanzlerin ist beides wahrscheinlicher geworden.

Wenn die Notenbanken eigene Kryptowährungen herausgeben, wäre zum Beispiel „Geld mit Verfallsdatum“ denkbar. Negativzinsen sind im Grunde nichts anderes. Wir werden gezwungen, zu investieren oder zu konsumieren und können immer weniger „auf der hohen Kante“ behalten. Mit der Verschärfung des Infektionsschutzgesetzes und der Einschränkung von Föderalismus und Grundrechten werden die Optionen 2 und 4 nur umso wahrscheinlicher.

Euro-Meltdown

Das Geldvermögen der Deutschen von mittlerweile 6,74 Billionen EUR (!) muss abgeschmolzen werden. Neben den oben beschriebenen Zwangsmaßnahmen des Staates wie Schuldenrestrukturierungen und Transfers in Form von Steuern und Grundeinkommen zieht auch die offene und versteckte Inflation an. Auch die Pandemie wirkt da als Beschleuniger.

Die Bürger merken das. Im ersten Quartal 2020 lag die offizielle Inflation in der Eurozone bei 1,1 %, die gefühlte Inflation allerdings bei 4,3 %. Mit dem Einsetzen der Nebenwirkung der Pandemie im zweiten Quartal 2020 stieg die gefühlte Inflation auf 5,0 %, während die offizielle Inflation sogar auf 0,2 % sank. Im April 2021 ist nun auch die offizielle Inflation auf 2,0 % gestiegen – der höchste Stand seit zwei Jahren. Besonders die Energiepreise haben massiv angezogen.

Reale Inflationseffekte

Die Forschungsplattform www.nullzinspolitik.de unter Leitung von Professor Gunther Schnabl zeigt deutliche Beispiele aus dem realen Leben zum Thema Inflation auf: So machen die Mieten nur 6,5 % im harmonisierten Verbraucherpreisindex zur Inflationsmessung aus. Ein Witz, wenn man bedenkt, dass beispielsweise in München mittlerweile über 50 % des durchschnittlichen Haushaltseinkommens für die durchschnittliche Miete draufgehen. Oder Unternehmen treiben die Inflation versteckt nach oben, indem sie die Preise beibehalten, aber die Packungsgrößen reduzieren. Nur ein Beispiel: Toilettenpapier „Happy End“ von Rewe. Seit einiger Zeit sind auf einer Rolle nicht mehr 60 Blatt, sondern 50 Blatt. Das entspricht einem Preisanstieg von 20 %.

Auch die sogenannte „hedonische“ Preismessung (besser: „Schätzung“) trägt ihren Teil dazu bei. Qualitätsverbesserungen, z. B. neue Funktionen beim Handy oder Auto, oder mehr Rechnerleistung, wirken sich preismindernd aus und dämpfen die Inflation. Verschlechterungen, z. B. beim Service oder in der Produktqualität, werden im Gegenzug jedoch nicht als Preissteigerung berücksichtigt. Während der Verbraucherpreisindex von 2012 bis 2018 nur um 1,3 % p. a. angestiegen ist, wuchsen die Immobilienpreise um 4,9 % und die Aktienkurse um 10,6 % p. a. Auch die Steuereinnahmen des Staates stiegen um 4,1 % p. a.

Gunther Schnabl resümiert: „Hätten wir eine höhere gemessene Inflationsrate, wie dies unsere alternativen Inflationsmaße andeuten, dann wäre die preisbereinigte Lohnentwicklung womöglich schon für einen Zeitraum von bis zu 20 Jahren negativ.“ Keine Frage: Vielen Lohn- und Gehaltsempfängern der Mittelschicht geht es schlechter als vor zehn Jahren. Und wenn diese Lohn- und Gehaltsempfänger dann noch Ersparnisse auf ihrem Bankkonto haben, werden sie doppelt geschröpft.

Sehen Sie zum Thema Inflation auch diesen aktuellen Privatinvestor-TV-Beitrag:

Vom Sparen zum Investieren

Vor allem bei den immensen Ersparnissen der Deutschen besteht akuter Handlungsbedarf. Doch Vorsicht: Die meisten Deutschen aus der Mittelschicht begehen dabei immer wieder die gleichen Fehler. Sie kaufen zu große Eigenheime in der Pampa und denken, das sei eine Investition, wobei es in Wirklichkeit Konsum ist. Oder sie sparen und lassen das Geld auf dem Konto liegen und investieren gar nicht.

Das Gute: Sie selbst sind hier Handelnder. Sie entscheiden, nicht der Staat und nicht die Zentralbanken. Falls Sie nicht bereits längst dahingehend aufgestellt sind, ist es allerhöchste Zeit, Ihr Geldvermögen vor dem inflationsbedingten Meltdown zu schützen. Wichtig ist dabei, der systematische Transfer vom Sparen (= Konsumverzicht) hin zum Investieren (= Erwerb von produktiven Vermögensgegenständen).

Durch Sachwerte schützen Sie Ihr Vermögen vor Inflation

Ihr Geldvermögen wird durch die aktuellen Inflationsszenarien bedroht. Was können Sie tun, um sich dagegen bestmöglich zu wappnen? Wir bei Der Privatinvestor haben dazu eine klare strategische Haltung: Investitionen in Sachvermögen. Dazu gehören auch Unternehmensanteile in Form von Aktien. Unternehmen produzieren Güter und/oder bieten Dienstleistungen an. Als Aktionär sind Sie daran beteiligt. Sie sind (wenn auch nur zu einem Bruchteil) Miteigentümer.

Solange das Unternehmen existiert und sein Geschäft betreibt, verfügen Sie damit über reale Assets. Diese können nicht durch Geldentwertung in Luft verwandelt werden, wie es bei Anleihen oder Festgeld im schlimmsten Fall passieren kann. Insofern ist eine Geldanlage in Sachvermögen die beste Absicherung gegen drohende Inflation. Und „drohend“ ist dabei eigentlich noch verharmlosend: es ist fünf vor zwölf. Eine nachhaltige Investmentstrategie zur Wert- und Ertragssicherung Ihres Geldvermögens ist wichtiger denn je!

Unser Ansatz: Value-Investing

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Dabei reicht es nicht aus, gute Investmentkandidaten aufzuspüren. Auch der Preis (der Kurs) ist wichtig. Somit kommt es auch auf den richtigen Einstiegs- und Ausstiegszeitpunkt an. Genau das macht eine erfolgreiche Value-Investing-Strategie aus. Wir bei Der Privatinvestor spüren die vielversprechendsten Unternehmen auf und beobachten diese Kandidaten fortlaufend. Und wir zeigen Ihnen bei potenziellen Investmentkandidaten immer, ob jetzt gerade ein guter Zeitpunkt zum Einsteigen oder Austeigen ist. So gehen wir bei allen Unternehmen vor, die wir analysieren und in unsere Datenbank aufnehmen. Insgesamt haben wir ständig immer mindestens 60 bis 70 Aktientitel unter fortlaufender Beobachtung.

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Prof. Dr. Max Otte

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