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Der ehemalige ifo-Chef, Professor Hans-Werner Sinn, bezeichnete in einem viel beachteten Vortrag im März die Corona-Lockdowns als den größten Inflationstreiber vor Energie und Baumaterialien (wir haben seine Rede bei Privatinvestor TV in einem Video zusammengefasst). In China können wir jetzt erneut sehen, warum das stimmt.

Seit vier Wochen befindet sich die Wirtschafts- und Logistik-Metropole Shanghai im strengen Lockdown. Satellitenaufnahmen des Hafengebietes zeigen ein Heer weißer Punkte. Sie stehen für Frachtschiffe, die anlegen und löschen wollen, es aber nicht können.

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Auf 470 Ozeanriesen ist die Lieferketten-Armada, die zum Warten verdammt ist, angewachsen. Das Logistik-Magazin “Freight Waves“ befürchtet “Downstream-Effekte“ für globale Lieferketten, die alles in den Schatten stellen könnten, was wir in zwei Jahren Pandemie gesehen haben.

Die möglichen Folgen für die Inflationsraten in Europa sind derzeit unabsehbar (siehe Grafik).

Im Mai 2021 wurde das riesige Container-Terminal Yantian im Hafen der südchinesischen Stadt Shenzhen auf 30 Prozent seiner Kapazität heruntergefahren. Hunderttausende von Warensendungen konnten nicht transportiert werden, stapelten sich in Lagerhallen und Fabriken. Lieferketten nach Europa, in die USA und andere Teile Asiens kamen zum Stillstand.

Doch diesmal ist mit Shanghai eine ganze High-Tech-Stadt und Fracht-Metropole regelrecht stillgelegt. 25 Mio. Menschen in Shanghai können nicht aus ihren Häusern, der Lockdown, der im März begann, wurde vor wenigen Tagen nur leicht abgeschwächt. Die meisten Lagerhallen und Fabriken sind geschlossen, 90 Prozent der Trucks in der Hafenregion wurden abgestellt, Hafen und Flughafen laufen im Notfall-Modus.

Shanghai ist einer der größten Fertigungs- und Logistikstandorte in der Volksrepublik, mit Schwerpunkt auf Autos und Elektronik. Der Hafen ist der größte Container-Umschlagplatz der Welt. Exportware aus Shanghai bestreitet 7,2 Prozent der chinesischen Ausfuhren, jeder fünfte Container, der China in Richtung Rest der Welt verlässt, wird hier auf ein Schiff oder Flugzeug verladen.

Nun warten Ozeanriesen im Hafen, LKW stehen still, Ware, die in Shanghai nicht mehr gelöscht werden kann, wird in benachbarte Häfen umgeleitet. Auch dort füllen sich inzwischen Lagerhallen, bilden sich lange Schlangen.

“Das ist wahrscheinlich schlimmer als Wuhan“, zitiert das Logistik-Fachmagazin Freight Waves Jon Monroe, einen Lieferketten-Experten in einer lokalen Logistik-Firma. Und der spanische Finanzdienstleister BBVA sagt vorher, dass Chinas Behörden ihre rigorose “Null-Covid-Strategie“ mindestens bis Juni durchziehen werden. Lokale Beobachter gehen laut Freight Waves zum Teil davon aus, dass die schweren Störungen bis Herbst andauern könnten.

Die drakonischen Maßnahmen der lokalen Behörden beinhalten bis zu 40 Stunden Wartezeit für LKW-Fahrer, die Autobahn-Ausfahrten in Richtung Hafen nehmen wollen, Reedereien müssen 3-5 Tage warten, bevor sie überhaupt ihre Fracht in Empfang nehmen können. Die Folge: Frachtflüge werden serienweise gestrichen, Schiffe in andere Häfen der Region umgeleitet. Ende März war die Frachttätigkeit in Shanghai bereits um 30 Prozent gesunken.

Wie schlimm der Rückstau, der den Welthandel weiter belastet und sich bis nach Europa auswirken wird, ist, das zeigen Aufnahmen aus der Erdumlaufbahn, zum Beispiel vom Sentinel-1-Satelliten.

Unterdessen wird auch in Peking ein harter Lockdown wie in Shanghai vorbereitet. Die 22 Millionen Einwohner der Hauptstadt müssen zum Corona-Test. Im Unterschied zu Shanghai ist Peking zwar keine industrielle Drehscheibe, dafür aber politische und Verwaltungshauptstadt. Hier residieren die politische Führung sowie viele ausländischer Diplomaten und Vertretungen. Ein Lockdown der Hauptstadt würde sich weniger als Inflationstreiber erweisen, dafür mehr als Schaufenster für die Vorgänge in China, weil hier auch viele wichtige Medien präsent sind.

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Die möglichen Folgen für die Inflationsraten in Europa sind derzeit unabsehbar (siehe Grafik).

Im Mai 2021 wurde das riesige Container-Terminal Yantian im Hafen der südchinesischen Stadt Shenzhen auf 30 Prozent seiner Kapazität heruntergefahren. Hunderttausende von Warensendungen konnten nicht transportiert werden, stapelten sich in Lagerhallen und Fabriken. Lieferketten nach Europa, in die USA und andere Teile Asiens kamen zum Stillstand.

Doch diesmal ist mit Shanghai eine ganze High-Tech-Stadt und Fracht-Metropole regelrecht stillgelegt. 25 Mio. Menschen in Shanghai können nicht aus ihren Häusern, der Lockdown, der im März begann, wurde vor wenigen Tagen nur leicht abgeschwächt. Die meisten Lagerhallen und Fabriken sind geschlossen, 90 Prozent der Trucks in der Hafenregion wurden abgestellt, Hafen und Flughafen laufen im Notfall-Modus.

Shanghai ist einer der größten Fertigungs- und Logistikstandorte in der Volksrepublik, mit Schwerpunkt auf Autos und Elektronik. Der Hafen ist der größte Container-Umschlagplatz der Welt. Exportware aus Shanghai bestreitet 7,2 Prozent der chinesischen Ausfuhren, jeder fünfte Container, der China in Richtung Rest der Welt verlässt, wird hier auf ein Schiff oder Flugzeug verladen.

Nun warten Ozeanriesen im Hafen, LKW stehen still, Ware, die in Shanghai nicht mehr gelöscht werden kann, wird in benachbarte Häfen umgeleitet. Auch dort füllen sich inzwischen Lagerhallen, bilden sich lange Schlangen.

“Das ist wahrscheinlich schlimmer als Wuhan“, zitiert das Logistik-Fachmagazin Freight Waves Jon Monroe, einen Lieferketten-Experten in einer lokalen Logistik-Firma. Und der spanische Finanzdienstleister BBVA sagt vorher, dass Chinas Behörden ihre rigorose “Null-Covid-Strategie“ mindestens bis Juni durchziehen werden. Lokale Beobachter gehen laut Freight Waves zum Teil davon aus, dass die schweren Störungen bis Herbst andauern könnten.

Die drakonischen Maßnahmen der lokalen Behörden beinhalten bis zu 40 Stunden Wartezeit für LKW-Fahrer, die Autobahn-Ausfahrten in Richtung Hafen nehmen wollen, Reedereien müssen 3-5 Tage warten, bevor sie überhaupt ihre Fracht in Empfang nehmen können. Die Folge: Frachtflüge werden serienweise gestrichen, Schiffe in andere Häfen der Region umgeleitet. Ende März war die Frachttätigkeit in Shanghai bereits um 30 Prozent gesunken.

Wie schlimm der Rückstau, der den Welthandel weiter belastet und sich bis nach Europa auswirken wird, ist, das zeigen Aufnahmen aus der Erdumlaufbahn, zum Beispiel vom Sentinel-1-Satelliten.

Unterdessen wird auch in Peking ein harter Lockdown wie in Shanghai vorbereitet. Die 22 Millionen Einwohner der Hauptstadt müssen zum Corona-Test. Im Unterschied zu Shanghai ist Peking zwar keine industrielle Drehscheibe, dafür aber politische und Verwaltungshauptstadt. Hier residieren die politische Führung sowie viele ausländischer Diplomaten und Vertretungen. Ein Lockdown der Hauptstadt würde sich weniger als Inflationstreiber erweisen, dafür mehr als Schaufenster für die Vorgänge in China, weil hier auch viele wichtige Medien präsent sind.

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Die USA nutzen massiv ihre strategischen Vorteile

Der Krieg in der Ukraine sorgt für eine fundamentale und geostrategisch folgenreiche Umleitung wichtiger Energieströme auf dem Planeten. Hauptprofiteur der Sanktionen, die die globalen Energiemärkte umwälzen, sind die USA, die ihre LNG-Exporte nach Europa massiv ausweiten wollen. Der geplante Export-Push hat indes eine längere Vorgeschichte, er kommt nicht überraschend.

2016 begannen die USA mit dem Export von verflüssigtem Gas. Vier Jahre später, 2020, stieg das Land nach Australien und Katar zum drittgrößten LNG-Lieferanten der Welt auf. Im laufenden Jahr werden die USA sogar die globale Spitzenposition als größter Exporteur der Welt übernehmen. Im Dezember wurde Katar überholt.

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In den drei Monaten bis Februar 2022 ist Europa zum größten internationalen Absatzmarkt für LNG aus den USA aufgestiegen. Inzwischen wird mehr als die Hälfte der LNG-Exporte der USA nach Europa dirigiert, und die Regierung plant eine deutliche Ausweitung.

Die Öl- und Gasindustrie in den USA flankiert diese Entwicklung mit einer enormen Kampagne, die auf das politische Entscheidungszentrum in der Hauptstadt Washington zielt. In einem Newsletter vom 28. Februar forderte das „American Petroleum Institute“ die Regierung von Präsident Joe Biden auf, sie solle sicherstellen, „dass langfristig die amerikanische Energieführerschaft und -sicherheit“ gewährleistet werde. Es sei an der Zeit, „den Kurs zu ändern und Amerika seine einstmals dominante Rolle im Energiemarkt der Welt“ zurückzugeben.

Die Nord Stream 2-Pipeline wurde bekanntlich das erste prominente Opfer, als die EU gegen Russland wegen des Angriffs auf die Ukraine Sanktionen verhängte. In der EU hat ein politischer Wettlauf begonnen, um die Mitglieder möglichst schnell und weitgehend von Gas-Einfuhren aus Russland unabhängig zu machen. Auf beiden Seiten des Atlantiks laufen nun Vorbereitungen, um deutlich mehr LNG auf die europäische Seite zu befördern. Die USA heben für die Ausweitung ihrer Energiegeschäfte sogar die Sanktionen gegen Venezuela auf.

Auf deutscher Seite will die Ampelregierung von Bundeskanzler Olaf Scholz rund 2,5 Milliarden Euro ausgeben. In Brunsbüttel, im Kreis Dithmarschen, soll so schnell wie möglich ein schwimmendes Flüssiggas-Terminal gebaut werden. Hierfür, und für drei weitere geplante Standorte soll das Geld investiert werden. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat dies inzwischen bestätigt. „Jetzt werden wir gucken, wie schnell es geht“, lautet die sportliche Ansage, an der so manche Beobachter Zweifel haben. Über die Terminals soll Flüssiggas direkt nach Deutschland geliefert werden.

Die zusätzlichen Milliarden, die die Öl- und Gasindustrie der USA durch die hohen Preise und die zusätzlichen Exporte einstreichen wird, werden genutzt werden, um den eigenen Push in Richtung erneuerbare Energien, darunter Wasserstoff, zu finanzieren. Dieser Umbau hätte ohne derartige Unterstützung länger gedauert und hätte milliardenschwere Subventionen der US-Regierungen erfordert, öffentliches Geld, das sich die USA nun sparen.

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Hinzu kommt, dass mit einer starken Expansion der Exporte in Richtung Europa die hiesigen Abnehmer von Importen aus Russland losgelöst und noch stärker als bisher in die Sphäre – und damit in die Abhängigkeit – der USA gezogen werden.

Die zusätzlichen LNG-Verkäufe in Richtung Europa haben eine solche Dynamik erreicht, dass in den USA selbst die Umweltschützer nun die Regierung Biden daran erinnern – und unter Druck setzen – nicht die Klimaziele aus den Augen zu verlieren.

Die Vorbereitungen, die in den USA – vor allem in Texas und Louisiana – laufen, um die Exporte auszubauen, sind beeindruckend und werden von lokalen Zeitungen ausführlich beschrieben. Unweit von Port Arthur in Texas bauen demnach 4.000 Arbeiter in einem „Wald“ von mehr als 40 Kränen ein neues, 10 Milliarden Dollar teures Exportterminal. Unweit davon wird der „Highway 87“ umgeleitet, um ein weiteres Terminal zu errichten.

Doch wie schnell diese Umstellung und die anschließenden Exporte nach Europa realisiert werden, ist ungewiss. Auch der LNG-Hunger in Asien wächst bekanntlich rasant. Die 7 existierenden LNG-Exportterminals der USA arbeiten derweil am Anschlag. Etwa ein Dutzend weiterer Terminals haben die Starterlaubnis der US-Behörden, müssen aber noch ihre Finanzierung sichern.

Der Öl- und Gasindustrie der USA fällt so etwas wesentlich leichter. Die Topmanager der größten Firmen dieser Branche haben US-Berichten zufolge bereits Aktienrückkäufe der eigenen Unternehmen im Umfang von 45 Milliarden US-Dollar genehmigt. Die Dividenden steigen rasant. Und der Wert der Aktien, die Vorstandschefs in der amerikanischen Fracking-Branche halten, ist laut dem „Progressive Newswire“ in den ersten zweieinhalb Monaten des Jahres um 100 Millionen Dollar gestiegen.

Warren Buffet wusste schon, warum er bereits vor zwei Jahren damit begann, Aktien von Öl-Förderern nachzukaufen. (Details dazu auch in unserem Blog-Artikel „Buffett baut um“.) Auch bei Der Privatinvestor analysieren und besprechen wir regelmäßig wir US-amerikanische Ölaktien.

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So profitieren Sie vom Kurswechsel der Notenbanken

Es ist passiert. Die US-Notenbank (Fed) hat zum ersten Mal seit über drei Jahren wieder den Leitzins angehoben. Der Offenmarktausschuss der Fed entschied am 16. März 2022, den Zielbereich für den Zins am Interbankenmarkt um 25 Basispunkte auf 0,25 bis 0,5 Prozent anzuheben. An den Kapitalmärkten werden im laufenden Jahr bis zu sieben Zinsschritte mit jeweils einem Viertelprozentpunkt erwartet.

Doch das Umfeld für so viele Zinsschritte hat sich zuletzt eingetrübt.

Das Institut für Weltwirtschaft hat am 17. März seine Wachstumsprognose für das deutsche BIP im laufenden Jahr auf 2,1 % fast halbiert. Chinas Nationaler Volkskongress hat vor einer Woche die niedrigste Wachstumsprognose seit Jahrzehnten gestellt.

Und die Fed hat die Wachstumsvorhersage für 2022 bei der Verkündung ihrer Zinswende deutlich von 4,2 % auf 2,8 % gestutzt.

Ganz klar: Die Weltkonjunktur ist angeschlagen. Die Fed geht bei ihrer geldpolitischen Kehrtwende sprichwörtlich auf Eierschalen und muss enorm vorsichtig sein.

Noch nie waren die Rahmenbedingungen eine solche Herausforderung:

  • Die Inflation in Nordamerika und Westeuropa hat den höchsten Stand seit vier Jahrzehnten erreicht
  • Der Krieg in der Ukraine schüttelt die Aktienkurse durch, Angst vor einem möglichen Atomkrieg geht um
  • Unterbrochene globale Lieferketten und Sanktionen gegen Russland verschärfen den politisch brisanten und für die Sparer zerstörerischen Preisauftrieb

Das ist der Druck, der auf den Zentralbanken für einen Kurswechsel lastet. Doch können sie wirklich die geldpolitischen Zügel so straffen, wie es die Lage erfordert? Die Antwort lautet NEIN.

Denn die Staatsschulden haben überall astronomische Höchststände erreicht. In den USA sind es 30 Billionen Dollar, eine fast unvorstellbare Zahl. Jeder Anstieg um nur einen Prozentpunkt erhöht die Zinslast des Landes um 300 Milliarden Dollar.

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Zwischen dem Kampf gegen die Inflation und dem Risiko, eine schwere Rezession auszulösen, müssen die Notenbanken also eine delikate Gratwanderung machen.

So schwierig war die Geldpolitik noch nie! Ein Fehltritt könnte die Kapitalmärkte aus der Fassung bringen. Denn das Umfeld ist äußerst fragil. Die Weltwirtschaft verliert Schub, und das in Corona- und Kriegszeiten!

Dreht die Fed zu aggressiv an der Zinsschraube und wirft ihren Anleihebestand zu schnell zurück auf den Markt, kann ihr – und damit uns allen – dieses Pulverfass um die Ohren fliegen. Das wissen die Notenbanker natürlich auch selbst!

Und sie spüren die Politik im Nacken: In den USA finden im Herbst Zwischenwahlen zum Kongress statt. Die Regierung Biden will nicht, dass die Fed es übertreibt und die US-Konjunktur abwürgt. Das Letzte, was Joe Biden bei seinen miserablen Umfragewerten braucht, ist, dass dem Inflationsschock auch noch Einkommensverluste der Wähler im Zuge einer Rezession folgen.

US-Notenbankchef Jerome Powell hat persönlich zu Protokoll gegeben, dass die Fed keine Eile hat. Sie fahre nicht auf „Autopilot.“ So klingt niemand, der es furchtbar eilig hat.

Die Aussicht auf eine eher gemächliche Zinskehrtwende wird auch dadurch untermauert, dass die Zinsen an den Märkten längst wieder steigen. Die Märkte haben die Wende vorweggenommen. Die Fed läuft also dem Markt hinterher. Das hat ihr auch viel Kritik eingetragen!

Sowohl die 10-jährige Bundesanleihe als auch die Zinskurve der 10-jährigen US-Staatsanleihe zeigen deutlich, dass die Wende schon vor mehr als einem Jahr eingesetzt hat.

Sollten die Sanktionen gegen Russland und die gestörten Lieferketten mehr Bremsspuren in der Weltkonjunktur hinterlassen, als derzeit erwartet – und dabei erste Kredit- oder Liquiditätsprobleme an den Finanzmärkten auslösen – könnte es schnell zu einer Kehrtwende von der Kehrtwende kommen. Die Fed würde dann wieder stützend eingreifen.

Diese Sondersituation ist auch für unsere Fonds herausfordernd. Wir müssen uns die Frage stellen, wie wir von steigenden Zinsen profitieren können.

Grundsätzlich sind es ein paar wichtige Punkte, die wir für Sie in der folgenden GRAFIK aufgelistet haben.

Mehr dazu in unserem Spezialreport Zinswende

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Kerstin Franzisi, Chefredakteurin

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Monatelang hatten Tech- und Internetaktien an der Börse einen guten Lauf. Es liegt auf der Hand: die beschleunigte Digitalisierung gibt diesen Unternehmen Rückenwind. Doch selbst diese Gewinner der Pandemie sind nicht dauerhaft vor Korrekturen gefeit. Etliche US-Techwerte erlebten im Dezember 2021 Einbrüche von 20 % oder mehr. Die Aktie von PayPal befindet sich schon seit Sommer in einem Sinkflug und das, obwohl sich die Geschäfte an und für sich gut entwickelten.

Damit ist klar: eine Garantie an der Börse gibt es nicht. Selbst die Aktien von zukunftsstarken Unternehmen können Rücksetzer erleben. Auch eine flächendeckende Korrektur – ein Crash, wie wir ihn im Frühjahr 2020 erleben mussten, kann jederzeit wieder geschehen. Mit den richtigen Aktien können Sie selbst dann profitieren. Es gibt tatsächlich Unternehmen, die sich genau dann eine goldene Nase verdienen, wenn an der Börse Panik herrscht.

Ein solches konträres Investment ist Flow Traders. Das Unternehmen aus den Niederlanden ist einer der führenden Market Maker im ETF-Handel. Als solcher Market Maker agiert Flow Traders im Hintergrund. Das Unternehmen ist zwischen Käufer und Verkäufer geschaltet, vermittelt also zwischen beiden Parteien und macht so einen liquiden Handel von passiven Produkten überhaupt erst möglich. Das Unternehmen hat Zugang zu mehr als 90 Handelsplätze in über 30 Ländern auf der ganzen Welt und stellt Geld- und Briefkurse für mehr als 4.000 ETPs (Exchange Trades Products) der verschiedensten Kategorien.

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Während eines Crashs klingeln bei Flow Traders die Kassen

Der Handel mit passiven Produkten, seien es ETFs, ETCs, oder auch ETNs, boomt. Und genau aus diesem Grund betrachten wir Flow Traders als mögliche Absicherung für eine Krise. Bei einer flächendeckenden Korrektur kann auch diese Aktie erst einmal nachgeben. Dafür bietet dieses Unternehmen aber einen Krisenschutz der anderen Art: Genau dann nämlich, wenn es an der Börse besonders hektisch zugeht, klingelt bei Flow Traders die Kasse so richtig.

Dies lässt sich beispielhaft an der Geschäftsentwicklung und Dividende für das Geschäftsjahr 2020 anlesen. 2020 war für Flow Traders das bisher beste und erfolgreichste Jahr seiner Unternehmensgeschichte. Nehmen Sie sich die Geschäftsentwicklung der einzelnen Quartale vor, werden Sie feststellen, vor allem die Rekordumsätze im ersten und zweiten Quartal 2020 waren dafür verantwortlich. Genau also während des Corona-Crashs schrieb Flow Traders Rekordgewinne.

Handelsvolumen und Spread sei Dank

Warum verdient sich Flow Traders ausgerechnet in einem Crash eine goldene Nase? Dies liegt an den Einnahmequellen des Unternehmens. Als Market Maker verdient Flow Traders am Handel von passiven Produkten auf zweierlei Weise: am Handelsvolumen und an den Spreads, also der Differenz zwischen An- und Verkaufspreis. Beides ist in einer hektischen Börsenphase und demzufolge während eines Crashs, ganz besonders hoch.

Im Gesamtjahr 2020 hat sich der Umsatz (bei Flow Traders als „Net Trading Income“ bezeichnet) mehr als vervierfacht. Die Voraussetzungen dafür waren bestens: Das Marktvolumen für ETFs hatte sich 2020 um 48 % gesteigert. Das Handelsvolumen, das dabei von Flow Traders abgewickelt wurde, stieg sogar um 50 %. Das Unternehmen konnte also auch seine Marktanteile ausbauen.

Aktionäre bekommen ein großes Stück vom Kuchen ab

Bei der nächsten Dividendenauszahlung, die aufgrund der halbjährlichen Ausschüttung bereits im August 2020 stattfand, bekamen Aktionäre prompt ein ordentliches Stück vom Kuchen ab. Flow Traders zahlte damals 4,00 EUR aus. Zusammen mit der Schlussdividende, die dann im April 2021 floss, gab es insgesamt für das Geschäftsjahr stolze 6,50 EUR an Dividenden. Je nach Einstiegskurs bedeutete dies für Aktionäre eine Dividendenrendite von teilweise 20 % oder sogar noch höher.

Das Börsenjahr 2021 verlief trotz so mancher Turbulenzen um einiges ruhiger. Infolgedessen konnten die Umsätze und Gewinne des Vorjahres nicht erreicht werden. Auch die Dividende wird deshalb nicht so eine fette Ausbeute sein. Dennoch sollte sie auf hohem Niveau bleiben. In jedem Fall ist Flow Traders ein Titel, bei dem eine jährliche Ausschüttung recht sicher ist.

Im August 2021 gab es als Zwischendividende schon mal 1,00 EUR. Noch ist die Schlussdividende, die am 2. Mai 2022 fließen wird, nicht deklariert. Doch selbst wenn diese nur halb so hoch wie diese erste Zwischendividende ausfallen würde, ergäbe dies mit dann insgesamt 1,50 EUR je Aktie beim jetzigen Kurs immer auch dann noch eine Dividendenrendite von stattlichen 4,6 % (Schlusskurs per 04.01.2022).

Insgesamt stufen wir Flow Traders als recht großzügigen Dividendenzahler ein. Hinsichtlich Ausschüttungsquote setzt sich das Management eine Zielmarke von mindestens 50 %. Vom Gewinn 2020 schüttete Flow Traders sogar 63 % aus. Damit wird deutlich: Wenn Flow Traders gut verdient, ist das Management sehr gerne bereit, dies an die Aktionäre weiterzugeben.

Geschäftsentwicklung auch im Jahr 2021 positiv

Ende November veröffentlichte Flow Traders das Trading-Update für das dritte Quartal und damit auch die Umsatzentwicklung der ersten neun Monate 2021. Mit kumulierten 303,7 Mio. EUR (Q1 bis Q3) können die Erlöse nicht mit denen aus dem Vorjahr (803,1 Mio. EUR) mithalten. Für das gesamte Jahr 2021 geht das Unternehmen von einem Umsatz von ca. 363 Mio. EUR aus. Der große Unterschied zum Vorjahr liegt vor allem daran, dass sich der Börsenverlauf in diesem Jahr wesentlich ruhiger dargestellt hat.

Von einer flächendeckenden Panik fehlte in diesem Jahr jede Spur. Im Gegenteil, die Börse kannte fast nur eine Richtung: nach oben. Dass dies jedoch nicht immer so weiter gehen kann und wird, sollte jedem Anleger klar sein. Irgendwann wird es wieder eine Korrektur geben. Genau davon wird Flow Traders profitieren und neue Rekordergebnisse erzielen.

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Ohne Cloud geht in der heutigen Welt so gut wie nichts mehr. Daten werden nicht mehr lokal abgespeichert, sondern in der Cloud. Filme, Musik und TV-Sendungen werden gestreamt. Selbst Software-Programme sind heute cloud-basiert und erfordern keine lokale Installation auf dem Rechner mehr. Möglich ist all dies nur dank entsprechend schneller und hochleistungsfähiger Netzwerkstrukturen. Getrieben von der voranschreitenden Digitalisierung, steigt das Datenvolumen „in der Wolke“ dabei kontinuierlich. Dies erzeugt ständig neue technologische Herausforderungen.

Die Cloud-Anbieter müssen ihren Kunden zu jedem Zeitpunkt schnelle und zuverlässige Datenübertragungsraten bieten können. Nichts ist für den Anwender ärgerlicher als eine nicht funktionierende Internetseite oder lange Ladezeiten beim Abruf oder Speichern von Cloud-Daten. Der Idealzustand ist für den Nutzer erreicht, wenn alles gefühlt in Echtzeit funktioniert – wir also gar nicht merken, dass die Daten und Programme unter Umständen tausende Kilometer entfernt von dem Standort sind, von wo aus wir diese abrufen. Je mehr Anwender ihre Daten in der Cloud speichern und je mehr Nutzer ihre Daten gleichzeitig abrufen, desto höher sind die Anforderungen an die Leistungsfähigkeit der Cloud-Technologie.

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Schnelle Technik für Big Data

Der Ausbau von Cloud-Diensten erfordert auch den Ausbau von Cloud-Infrastrukturen. Immer komplexere Aufgaben und immer höhere Datenströme sollen schließlich bewältigt werden. Ein Stau in der „Datenautobahn“ wäre der Supergau. Damit genau dies nicht passiert, braucht es hochleistungsfähige Switches. Switches sind also so etwas wie das Nervensystem einer Cloud. Als Schaltzentralen in den Cloudstrukturen verankert, koordinieren sie die Datenflut und sorgen für einen reibungslosen Ablauf. Ein führender Anbieter solcher Switches ist Arista Networks.

Arista Networks produziert sogenannte Layer-3-Switches. Das ist eine Kombination von Routern und Switches. Typische Anwendungsgebiete dieser Switches liegen in den Hochleistungscomputern innerhalb der Rechenzentren von Cloud-Anbietern wie beispielsweise Amazon Web Services, Microsoft Azure und Google. Ausgestattet mit der hauseigenen linux-basierten Software EOS, können Arista-Switches beeindruckend schnell riesige Datenströme transportieren und verarbeiten. Die Switches lassen sich zudem leicht in die Unternehmensstruktur der Kunden einbinden.

Das US-amerikanische Unternehmen Arista Networks wurde im Jahr 2004 gegründet mit Hauptsitz in Santa Clara im Silicon Valley südlich von San Francisco. Der Hersteller von Netzwerktechnik ging 2014 an die Börse (NYSE) und hat heute Entwicklungsniederlassungen in Nashua (New Hampshire), Bangalore, Dublin und dem kanadischen Vancouver.

Goldene Zeiten für Hightech-Zulieferer

Die Cloud-Branche wächst wie (fast) keine andere. Wir haben uns einmal die Umsatzentwicklung im Bereich Cloud-Computing angesehen. Der Begriff Cloud-Computing beschreibt die Verlagerung von Speicherplatz, Rechenkapazität oder Software-Anwendungen vom lokalen PC in die Cloud.

2020 lag das weltweite Umsatzvolumen bei rund 270 Mrd. USD, in diesem Jahr geschätzt schon bei 332 Mrd. USD. Dies entspricht einem Wachstum von 23 %. Für nächstes Jahr wird der Umsatz im Cloud-Computing auf fast 400 Mrd. USD geschätzt.

Tatsächlich ist auch dies das Ergebnis der diesjährigen E&Y-Weihnachtsumfrage. Die Konsumlust der Deutschen zu Weihnachten ist unter das Niveau von vor drei Jahren gesunken. Planten die Deutschen in den Jahren 2018 bis 2020 für Weihnachtsgeschenke im Durchschnitt jeweils Ausgaben von rund 280 EUR ein, sind es 2021 nur 273 EUR. Dies ist immerhin ein Rückgang der geplanten Pro-Kopf-Ausgaben um 3 %.

Die Nummer 1 in Technologie und Wachstum

Als Anbieter von essenziellen Bauteilen einer leistungsfähigen Cloud-Infrastruktur steht Arista Networks im Hintergrund. Die Produkte von Hightech-Zulieferern wie Arista Networks und anderen in zweiter Reihe agierenden Unternehmen sind dabei jedoch unverzichtbar für die Anbieter von Cloud-Diensten. Von diesen „Helden im Hintergrund“ ist Arista Networks der am schnellsten wachsende Anbieter. Dies hat seinen Grund: Das Unternehmen bietet dank seines Technologievorsprungs die schnellsten und leistungsfähigsten Switches am Markt.

Ein weiterer Wachstumstreiber von Arista Networks liegt in einem wichtigen Schlüsselkunden: Microsoft. Microsoft baut seine Cloud-Kapazitäten zurzeit stark aus. Überall auf dem Globus eröffnet der Konzern regionale Cloud- und Server-Zentren. Doch nicht nur von diesem Expansionskurs profitiert Arista Networks. Bestehende Cloud-Strukturen brauchen regelmäßige Wartung und Upgrades – schließlich müssen sie zu jeder Zeit den immer höheren Leistungsanforderungen gerecht werden.

Wenn Arista Networks seinen Technologievorsprung dauerhaft halten kann, ist dem Unternehmen nicht nur die Kundentreue von Microsoft sicher, auch die anderen großen Cloud-Anbieter werden eine Zusammenarbeit anstreben.

Starke Entwicklung setzt sich fort

Mit einem Umsatz von 748,7 Mio. USD gelang Arista Networks ein Wachstum von 23,7 % gegenüber dem Vorjahr. Die Bruttomarge (nach GAAP) liegt mit 63,9 % weiterhin in der Zielspanne von 63 bis 65 % für das Gesamtjahr. Das Nettoergebnis stieg um 33,2 % von 168,4 auf 224,3 Mio. USD. Damit setzt der Konzern die Entwicklung aus den Vorquartalen fort.

Im Neun-Monatszeitraum stellen wir ein Umsatzplus von 27,2 % fest, beim Gewinn verzeichnet Arista Networksein Wachstum von 33 %. Auf diesem Niveau will der Konzern auch im Schlussquartal wachsen. Damit bleiben die bisherigen Prognosen bestätigt.

Hoch im Kurs und in den Erwartungen

Arista Networks ist einer der großen Gewinner der voranschreitenden Digitalisierung. Ohne die Produkte des Hightech-Herstellers wären Cloud-Lösungen von heute gar nicht möglich. Das Geschäftsmodell ist grundsolide, die Marktpositionierung könnte kaum besser sein. Vor diesem Hintergrund ist das Unternehmen aus dem Silicon Valley ein spannender Investment-Kandidat.

Mitte November führte Arista Networks einen Aktiensplit im Verhältnis 1:4 durch. Die Anzahl der Aktien hat sich dadurch vervierfacht, der Anteil am Grundkapital und Kurs hat sich entsprechend geviertelt. An der grundsätzlichen Bewertung des Unternehmens ändert das jedoch nichts.

Genauso wie sich Arista Networks hoher Wachstumsraten erfreuen kann, ist auch die Kursentwicklung auf steilem Niveau. Aktuell rangiert der Titel mit 131,12 USD (Stand: 15.12.2021) nur knapp unter dem Allzeit-Hoch von Anfang November. Mit Blick auf die zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten des Technologieführers bleiben wir in jedem Fall mit großem Interesse am Ball.

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Es war nicht zu überhören beziehungsweise zu überlesen: Ex-US-Präsident Donald Trump plant eine eigene Social-Media-Plattform – „Truth Social“ wird sie heißen – und sorgte damit für einen neuen Börsenhype. Nach eigenen Aussagen soll sein soziales Netzwerk frei von Zensur und sonstiger Informationssteuerung sein. „Truth Social“ soll mehr als nur eine Alternative zu Facebook, Twitter, YouTube und Co. sein – es sei ein bewusster Gegenentwurf zur „Tyrannei“ der großen Tech-Konzerne, so Trump.

Eine Bewertung, die sicherlich nicht zuletzt darauf zurückzuführen ist, dass eben die zuletzt genannten Riesen-Netzwerke seine dort geführten Konten und Kommunikationskanäle Anfang des Jahres komplett gesperrt hatten. Und auch schon während seiner Amtszeit als US-Präsident kam Trump aufgrund von „Fakenews“ immer wieder in Konflikt mit Medien und sozialen Netzwerken. Die vollständige Sperrung seiner prominenten Netzwerk-Kanäle ist eine schmerzhafte Beschneidung seiner kommunikativen Reichweite. Allein auf seinem wichtigsten Kommunikationskanal Twitter hatten über 80 Mio. Nutzer seinen Kanal abonniert. Nun will Trump mit „Truth Social“ eine vermeintlich unabhängige Plattform ins Leben rufen. Eine zugangsbegrenzte erste Probeversion soll noch im November 2021 an den Start gehen. Ein offizieller Start für jeden gewillten Nutzer ist im nächsten Jahr geplant.

Doch was hat dies mit der Börse zu tun? Für sein geplantes Netzwerk „Truth Social“ gründete Trump eine neue Firma: die Trump Media & Technology Group (TMTG). Eben diese soll so schnell wie möglich an die Börse gehen. Jedoch nicht über einen regulären Börsengang. Stattdessen wählt Trump beziehungsweise die Trump Media & Technologie Group die Hintertür mittels eines SPAC ( „Special Purpose Acquisition Company“). Kurz nach Bekanntwerden dieser Nachricht hob der Kurs des SPAC regelrecht ab. Was in den letzten Wochen an der Börse geschehen ist, zeigt exemplarisch, wie verbreitet die Tendenz zum Pokern bei den Anlegern mittlerweile ist. Doch eins nach dem anderen …

Per Abkürzung an die Börse

Ein SPAC ist ein Unternehmenskonstrukt, welches zunächst über einen eigenen Börsengang Geld einsammelt, um dann im nächsten Schritt andere Unternehmen zu übernehmen und diese an der Börse zu platzieren. Ein SPAC ist also eine Mantelfirma, die selbst weder etwas produziert noch eine Dienstleistung anbietet. Ein derartiges Konstrukt ist für Firmen wie die Neugründung von Trump natürlich sehr interessant, denn ein klassischer Börsengang ist aufwendig. Es müssen ganz bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. Dazu gehört auch ein vorhandenes operatives Geschäft. Schließlich gilt es, potenzielle Anleger, aber auch Banken und Wirtschaftsprüfer, die den IPO begleiten, von der Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells zu überzeugen.

Bei einem SPAC sind die Hürden viel niedriger. Dies ermöglicht es, Unternehmen an die Börse gehen, die noch gar kein operatives Geschäft haben oder aus anderen Gründen die Voraussetzungen für einen regulären IPO nicht erfüllen würden. Für Unternehmen eröffnen sich dabei verlockende Chancen – und für Anleger schier unkalkulierbare Risiken. Eine detaillierte Ausführung über die Funktionsweise eines SPAC finden Sie hier in einem früheren Artikel von uns.

SPAC – und der Wahnsinn nimmt seinen Lauf

Am 21.10.2021 hat sich ein SPAC zum Thema „Truth Social“ gemeldet. Die Digital World Acquisition Corporation (DWAC) hat die Meldung rausgeschickt, Trumps Unternehmen akquirieren zu wollen. Was dann in unmittelbarer Folge an der Börse passiert ist, schildert eindrucksvoll, wie irrational und hochspekulativ Investitionen in das Finanzkonstrukt SPAC sein können. Die Ankündigungen von Trumps Vorhaben und dem geplanten Börsengang via SPAC haben unmittelbar für große Kurssprünge der Aktie von DWAC geführt.

Die Kursexplosion folgte dabei dem typischen Verbreitungsschema einer sogenannten „Meme-Aktie“ – also einem Börsentitel, der sich ähnlich wie ein virales Bild oder Video in den sozialen Netzwerken verbreitet. Auf Portalen wie beispielsweise Reddit oder Stocktwits war der Trump-SPAC die meistdiskutierte Aktie. Mehr und mehr Kleinanleger stiegen ein und pushten dadurch den Kurs nach oben. Noch am Tag der Meldung selbst wurden fast 500 Mio. Anteile von DWAC gehandelt. Am Folgetag waren es immer noch 130 Mio. Anteile, die den Besitzer gewechselt haben. Zum Vergleich: in den vergangenen zwei Wochen zuvor wurden durchschnittlich jeweils nur etwa 145.000 Aktien des SPAC gehandelt.

Die Macht und die schiere Zahl der Influencer und Social-Media-Kanäle mit ihren impulsgebenden Botschaften und hanebüchenen Insider-Informationen trifft offensichtlich auf eine Investitionsbereitschaft, für die pure Zockerei fast schon eine Beschönigung darstellen dürfte. Unterm Strich repräsentiert dieser irrationale Aktionismus eine Börsendynamik, die es so zuvor noch nie gab. Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit gibt es dafür genug.

Der Kater nach dem Hype

Der Kurswert der Aktien von DWAC führte an den beiden Tagen nach der Ankündigung zur Akquise der neuen Trump-Firma zu einer regelrechten Explosion der Euphorie. Zuvor lag der SPAC lange bei rund 10 USD. Bei Handelsschluss am 22.10.2021 an der Nasdaq notierte die Aktie bei 94,2 USD. Wohlgemerkt ausschließlich aufgrund des geäußerten Interesses eines SPAC an einem von vielen Börsenexperten zumindest als fragwürdig einzustufenden Geschäftsvorhaben des polarisierenden Ex-Präsidenten Donald Trump.

Und heute? Ist die Luft raus. Am 29.11.2021 meldete die New York Times einen möglichen Verstoß gegen die Bundeswertpapiergesetze der USA seitens DWAC. Der Vorwurf lautet, der Financier und Gründer von DWAC, Patrick Orlando, könnte bereits Monate vor dem Börsengang des SPAC mit Donald Trump über eine mögliche Akquisition gesprochen haben. Die US-Wertpapiergesetzgebung untersagt jedoch SPACs jegliche Absprache oder Planung von Übernahmen vor der Durchführung ihrer eigenen Börsengänge. Derzeit prüfen verschiedene Anwaltskanzleien Klageverfahren zu eventuellen Ansprüchen auf Investorenseite, die ein solcher Verstoß nach sich ziehen könnte.

Ein Ergebnis ist hier zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbar. Die Börse hat aber natürlich dennoch sofort reagiert: Der Aktienkurs von DWAC ist wieder gefallen. Aktuell liegt die SPAC-Aktie bei knapp unter 59 USD (Stand 04.11.2021). Einen Teil der seit dem 21. Oktober erreichten Gewinne hat DWAC also bereits wieder verloren. Das Tief vor dem Hype ist zwar noch nicht wieder erreicht, aber die Angst vor dem Komplettverlust ist bei den Anlegern angekommen.

Beiersdorf: Hort der Liquidität

Und auch Beiersdorf selbst steht nicht auf Experimente, was dem Konzern bereits einiges an Kritik von Seiten der Aktionäre eingebracht hat. Denn bei der Dividendenpolitik ist der Kosmetik- und Klebstoffkonzern ausgesprochen zurückhaltend. Seit einer gefühlten Ewigkeit hält Beiersdorf den Ausschüttungsbetrag je Aktie konstant bei 0,70 EUR je Anteilsschein. Mit gerade einmal 0,7 % ist die aktuelle Dividendenrendite alles andere als üppig. Dabei könnte durchaus mehr drin sein, denn von seinem Gewinn schüttet Beiersdorf seit Jahren nicht mehr als 20 bis 25% aus.

Und da Beiersdorf die einbehaltenen Gewinne nicht etwa in die Entwicklung neuer Produkte steckte, sondern die Liquidität stattdessen lieber hortete, ist die Forderung der Aktionäre nach einer höheren Dividende verständlich. Ende 2019 wies der Konzern eine Nettoliquidität in Höhe von fast 4,3 Mrd. EUR aus. Zum Ende des Geschäftsjahres 2020 waren es sogar 4,7 Mrd. EUR.

Obwohl Spötter Beiersdorf schon einmal als ein Geldinstitut mit angeschlossenem Kosmetik- und Klebstoffgeschäft bezeichnet haben, hat sich diese außerordentlich konservative Strategie gerade in den unsicheren Zeiten der Pandemie als vorteilhaft erwiesen. Durch die außerordentlich hohe Cash-Position hat sich der Konzern während der Krise als einer der robustesten Werte im Konsumgütersegment gezeigt. Selbst 2020 konnte Beiersdorf seine Eigenkapitalquote um rund einen Prozentpunkt auf etwas über 60 % steigern.

Stichwort: hochspekulativ

Sicher, finanziell breit aufgestellte Großspekulanten – wie die SPAC-Betreiber selbst – und bestimmt auch der ein oder andere glückliche Zocker mögen hier zwischenzeitlich mit einem satten Plus aus der Sache rausgehen (oder bereits rausgegangen sein). Mit einer langfristigen Investment-Strategie hat das aber rein gar nichts zu tun. Eines muss jedem Anleger klar sein: Ein Investment wie das hier Beschriebene ist ein rein gefühlsmäßig geleitetes Glücksspiel. Eine Entscheidungsgrundlage auf Basis von Daten oder Analyse gibt es nicht, schließlich existiert das – ohnehin zumindest fragwürdige – Unternehmensprojekt ja noch gar nicht.

Übrigens ging es beim letzten Mal, als Donald Trump ein börsennotiertes Unternehmen leitete, nicht gut für die Anleger aus. Sein Casino-Unternehmen, Trump Entertainment Resorts, verlor über die Jahre mehrere Hunderte Millionen USD und ging schließlich in die Insolvenz. Trump selbst hingegen verdiente Medienberichten zufolge im gleichen Zeitraum rund 82 Mio. USD durch Gebühren, Gehälter und Bonuszahlungen. Da bleiben wir doch mit größter Überzeugung wertbasiert investiert und setzen weiterhin auf Aktien etablierter Unternehmen mit Börsenerfahrung.

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Kaffee ist ein profitables Geschäft. Dies gilt nicht nur für Lebensmittelkonzerne. Wer den Geschmack der gerösteten Bohnen voll genießen will, braucht dafür auch die richtige Maschine. Die Nachfrage nach Kaffeevollautomaten und traditionellen Siebträgermaschinen für den Heimbedarf ist im letzten Jahr deutlich gestiegen. Kein Wunder: Cafés und Restaurants waren während des Lockdowns schließlich monatelang geschlossen. Verbraucher holten sich den perfekten Kaffeegenuss also nachhause.

Ein Hersteller, der davon stark profitiert hat, ist De’Longhi. Das italienische Unternehmen ist in Sachen Kaffee- und Espressomaschinen für den Heimbedarf der globale Marktführer. Besonders gefragt sind die Vollautomaten dieser Marke.

Apropos Marke: Wussten Sie, dass zu De’Longhi mittlerweile auch andere sehr gefragte Haushaltsmarken gehören? Damit hat das Unternehmen weit mehr als nur Kaffeemaschinen zu bieten. Wenn Sie sich eine Küchenmaschine von Kenwood oder einen Stabmixer der Marke Braun zulegen, sind Sie ebenfalls Kunde von De’Longhi. . Während Rasierer, Epilierer und sonstige Körperpflegegeräte von Braun weiterhin zu Procter & Gamble gehören, kaufte De’Longhi die Haushaltsgerätesparte vor Jahren auf. Selbiges gilt für Geräte von Ariete. Vor knapp einem Jahr verleibte sich das Unternehmen zudem Nutribullet ein. Dieser Anbieter ist in den USA Marktführer im Segment Smoothie-Mixer.

Wachstum hat sich 2021 nochmals beschleunigt

Im letzten Jahr stieg der Umsatz um 12,4 %. Das bereinigte EBITDA wuchs um 27,6 % und der Gewinn um 24,3 %. Das zweistellige Wachstum hat sich im aktuellen Jahr nicht nur fortgesetzt, sondern nochmals massiv beschleunigt. So legte der Umsatz um 60 % zu. Operativer Gewinn und Nettoergebnis warten mit Wachstumsraten von 125 bzw. 320 % auf.

Ein solch starkes Wachstum kann das Unternehmen nicht dauerhaft schaffen. Mit einem zweistelligen Wachstum ist in den nächsten Jahren aber sicherlich zu rechnen. Eine ordentliche Kaffeemaschine gehört heute zum guten Stil. Vor allem die Nachfrage nach Vollautomaten ist intakt. Konsumenten lieben es, wenn sie auch zuhause ihr Lieblings-Kaffeegetränk wie zum Beispiel Americano oder Café Latte zubereiten können.

Mit Kaffeemaschinen generiert De’Longhi über die Hälfte seines Umsatzes. Rund zwei Drittel davon wiederum ist dem Geschäft mit Kaffeevollautomaten zuzurechnen. Damit entfällt rund ein Drittel des Konzernumsatzes auf diesen Kaffeemaschinentyp. Solange die Nachfrage anhält – und davon ist für die nächste Zeit auszugehen – geht es De’Longhi prächtig.

Der für das Unternehmen größte und wichtigste Markt ist derzeit Europa. Das Unternehmen konnte hier im ersten Halbjahr 2021 mit einem Umsatzplus von 50 % aufwarten.


Marktanteile „smart“ ausgebaut

Sowohl im Segment Kaffeemaschinen als auch der Haushaltsgerätesparte konnte De’Longhi seine Marktanteile ausbauen. Den Markt mit Kaffeemaschinen dominiert das Unternehmen nun mit einem globalen Marktanteil von 34,7 % (Vorjahr 33,4 %). Bei Küchenmaschinen und Co. stieg der Anteil von 15,1 auf 15,3 %.

Um dies auch künftig steigern zu können, setzt das Unternehmen selbstverständlich auch auf Digitalisierung. De’Longhi hat immer mehr „smarte“ Geräte in seiner Angebotspalette. Mit der zugehörigen App können Sie Ihren Kaffeevollautomaten bequem aus der Ferne steuern. Zudem sind unzählige individuelle Einstellungen möglich, um die Maschine optimal auf die bevorzugt verwendeten Kaffeebohnen zu justieren. Es können sogar eigene Rezepte (durch Individualisierung der Temperatur, zugeführte Milchmenge etc.) abgespeichert werden.

Natürlich helfen auch selektive Zukäufe bei der Wachstumsstrategie. Hier trifft das Management ebenfalls „smarte“ Entscheidungen. Mit dem Zukauf von Capital Brands im November 2020 kam die Marke Nutribullet dazu. De’Longhi entschied sich für die Akquisition aber nicht nur, um das Produktportfolio um Smoothie-Mixer zu ergänzen. HinterNutribullet steckt auch eine gefragte Life-Style-Plattform, und großes E-Commerce-Knowhow. Dies kann De’Longhi künftig für sein gesamtes Portfolio nutzen.

Eversys – der jüngste Zukauf

Auch High-End-Kaffeemaschinen hat De’Longhi zu bieten. Um das Premium-Segment zu stärken, übernahm das Unternehmen im Mai 2021 den Hersteller Eversys. Der Anbieter aus der Schweiz bietet die Profi-Maschine für zuhause – und auch die Gastronomie ist Kunde. Das neueste Modell der Reihe „Shotmaster“ ist das ultimative Barista-Tool. Es kann bis zu acht Kaffeegetränke gleichzeitig zubereiten.

Seit 2017 war De’Longhi bereits mit 40 % daran beteiligt, nun wurden die restlichen 60 % für 100 Mio. CHF einverleibt. Das gesamte Unternehmen Eversys wurde damit von De’Longhi mit 183 Mio. CHF bewertet. Der Preis ist in Ordnung. Eversys generierte im letzten Jahr Erlöse in Höhe von 65 Mio. CHF, die Italiener zahlen also weniger als das Dreifache vom Umsatz.


Komfortables Cashpolster

Auch in Zukunft wird De’Longhi selektiv nach geeigneten Zukäufen Ausschau halten. Diese kann sich der Konzern auch ohne weiteres leisten. Die Bilanz ist dank eines komfortablen Cashpolsters gesund. Die Nettoliquidität stand per 30.06.2021 bei 218 Mio. EUR. Als Cash und sonstige Barwerte weist De’Longhi im Halbjahresbericht mit 930 Mio. EUR aus. Gegenüber dem Stand von Dezember 2020 (267 Mio. EUR) ist dies das 3,5-Fache.

Aufgrund von Investitionen wies das Unternehmen im Halbjahresbericht einen negativen freien Cashflow aus. Dies ist aber sehr wahrscheinlich nur ein kurzfristiger Effekt. Der operative Cashflow wartet mit 180 Mio. EUR auf. Gegenüber dem Vorjahr stieg er um 54 %.

Darüber kann De’Longhi auch seine Dividende finanzieren. Mindestens 40 % des Gewinns will das Unternehmen künftig jedes Jahr ausschütten. Zuletzt gab es 0,54 EUR je Aktie. Bei dem aktuellen Kurs von 32,14 EUR (Schlusskurs 19.10.2021) entspricht dies einer Dividendenrendite von 1,7 %. Das ist nicht wahnsinnig hoch, aber langfristig könnte die Dividendenrendite auch steigen.

So gut wie des derzeit für De’Longhi jedenfalls läuft, könnte im nächsten Jahr durchaus eine höhere Ausschüttung drin sein. Dies muss selbstverständlich abgewartet werden. Perspektive besteht aber – für das Geschäftsmodell und die Dividende.

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Ihre Kerstin Franzisi

Chefredakteurin Der Privatinvestor

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Dass die Digitale Transformation durch die weltweite Corona-Pandemie einen maßgeblichen Beschleunigungsschub erfahren hat, ist keine Neuigkeit. Schaut man sich die prominenten Akteure mit digitalen Geschäftsmodellen an, ist nur mehr als deutlich ersichtlich, in welchen Bereichen die „Krisengewinner“ zu finden sind. Onlinehandel, Cloud-Dienste, Künstliche Intelligenz (KI), Internet der Dinge (Internet of Things – IoT), IT-Systeme, Software-Lösungen und Soziale Medien – das Internet als Verkehrsknotenpunkt für Handel und Kommunikation hat einen unumkehrbaren Boost erfahren, der die Marktmacht der großen Tech-Konzerne immer größer werden lässt.

Dagegen stellen sich nun weltweit mehr und mehr Initiativen aus politischer Richtung. Immer mehr Regierungen, Verbände und Institutionen haben sich auf die Fahnen geschrieben, der Konzentration von Marktmacht auf wenige Tech-Giganten durch Regulierungen und Kontrollen Einhalt zu gebieten. Die daraus entstehenden Strafzahlungen und Wettbewerbsschranken sollen das kaum zu bändigende Wachstum – vor allem auch durch weitere Übernahmen und Zusammenschlüsse – hin zu Monopolen beziehungsweise Oligopolen eindämmen.

Ob diese Bemühungen eine realistische Chance darstellen, mehr Wettbewerbsgerechtigkeit auf den digitalen Binnenmärkten zu erzielen oder auch anteilig protektionistischen Zwecken dienen, ist oft nicht trennscharf zu unterscheiden und muss wohl im jeweiligen Einzelfall analysiert werden. Sicher ist jedoch eines: Eine leichte Aufgabe ist das nicht.

Vorwürfe der Wettbewerbsverzerrung gegen Google

Eine der jüngsten Meldungen betraf Google. Die Alphabet-Tochter muss wegen Wettbewerbsverletzung in Südkorea eine Geldstrafe zahlen. Der Vorwurf betraf das hauseigene Smartphone-Betriebssystem Android. Der weltweite Marktanteil liegt bei über 80 % – es ist damit das am meisten verwendete Betriebssystem bei Smartphones. Diese Dominanz habe Google aber in Südkorea missbraucht.

Die Korea Fair Trade Commission wirft dem Unternehmen vor, dass deren Anti-Fragmentierungsvereinbarungen (AFA) mit Smartphoneherstellern wie Samsung und LG Electronics diese daran hindere, eine modifizierte Version des Android-Betriebssystems zu entwickeln und zu verwenden. Google muss derartige AFA-Verträge künftig unterlassen und zudem eine Strafzahlung in Höhe von 177 Mio. USD leisten.

Auch seitens der französischen Kartellbehörden wurde kürzlich eine Strafe von 220 Mio. EUR gegen Googleverhängt. Dem US-amerikanischen Tech-Riesen wurde vorgeworfen, seine marktbeherrschende Stellung ausgenutzt und eigene Dienste bei Online-Werbung bevorzugt behandelt zu haben.

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Politik gegen die Macht der Tech-Giganten

Naturgemäß richten sich die meisten Klagen und Initiativen gegen die absoluten Giganten der Tech-Branche. Und egal ob es gegen Apple, Facebook, Alphabet oder Amazon geht – die Richtung der Vorwürfe und Beschränkungsversuche ist im Groben stets die gleiche. Die große Konzentration von Vertriebsstrukturen (Online Market Places), Kommunikationsreichweite (Cloud-Dienste und Social Media) und relevanter Kundeninformation (Big Data) begünstigt die Platzhirsche zwangsläufig und macht sie sukzessive immer mächtiger. Aus der dominierenden Marktposition seien fragwürdige Geschäftspraktiken möglich geworden. Wenn beispielsweise Amazon die Daten von externen Verkäufern auf seiner Plattform sammelt und dann selbst als Verkäufer nutzt, um die gleichen Waren zu besseren Bedingungen anzubieten, wird der Wettbewerb verzerrt. Andere Akteure oder alternative digitale Angebote haben so kaum Chancen.

Sowohl die EU-Kommission als auch sogar die dahingehend bislang sehr freizügige US-Regierung – namentlich vertreten durch die Kartellbehörde Federal Trade Commission (FTC) – haben umfängliche Initiativen ins Leben gerufen, um dieser Entwicklung ein systematisches Gegengewicht zu bieten. Die FTC verfolgt aktuell das Ziel der Zerschlagung des Facebook-Konzerns, der nach Argumentation der US-Behörde durch den Kauf der Foto-Plattform Instagram und des populären Messenger-Dienstes WhatsApp eine Monopolstellung erlangt habe. Auch gegen Google und Apple bestehen aktuelle Klagen und gesetzliche Beschränkungsinitiativen seitens der US-Regierung.

Nicht nur die Branchen-Stars stehen unter Beschuss

Im asiatischen Raum geht vor allem die chinesische Regierung derzeit verstärkt gegen Technologiekonzerne wegen Monopolverhaltens und der Verletzung von Verbraucherrechten vor. Dabei stehen in erster Linie chinesische Unternehmen, zum Beispiel Baidu, Tencent Holdings, Didi Chuxing, Softbank sowie ein vom Tiktok-Eigner Bytedance gestütztes Unternehmen, im Fokus.

Auch in Europa trifft es nicht nur die „Big 4“. Viele weitere Unternehmen in zweiter Reihe stehen auf den Beobachtungslisten der nationalen und internationalen Behörden und Verbände. Die EU-Kommission hat in ihrer jüngsten Offensive über 20 Unternehmen im Visier. Die zen­tra­le Idee des sogenannten Di­gi­tal Mar­kets Act ist, Un­ter­neh­men mit be­son­ders gro­ßer Markt­macht und vie­len Zugän­gen zu Ver­brau­chern als „Gate­kee­per“ (Tor­wäch­ter) zu be­wer­ten und mit Wettbewerbsvorgaben zu be­le­gen

Digitale Expansion bleibt ungebremst

Im Moment häufen sich zwar die Wettbewerbsstrafen gegen große Tech-Konzerne, wesentliche Einschnitte für die Geschäftsmodelle von Google und Konsorten bedeuten sie bisher aber nicht, denn einzeln betrachtet sind die Beträge für die Internetgiganten eher „Peanuts“. Bleiben wir beim Beispiel Google: Allein im zweiten Quartal 2021 stieg der Umsatz der Konzern-Mutter Alphabet auf fast 62 Mrd. USD. Das entspricht einer Steigerung von 62 % zum Vorjahreszeitraum. Die Werbeerlöse durch Googles Suchmaschine stiegen auf über 50 Mrd. USD. Da dürfte die ein oder andere Strafzahlung wohl drin sein.

Das Wachstum der Tech-Riesen ist jedenfalls ungebremst, die Investitionen in weitere Expansion und Innovation sprudeln. Amazon eröffnete noch jüngst in Deutschland ein umgebautes Logistikzentrum mit Roboterbetrieb. Am Standort Graben im Landkreis Augsburg werden die dort beschäftigten 1.900 Mitarbeiter künftig von Transportrobotern unterstützt. Der Umbau des Logistikzentrums kostete rund 150 Mio. EUR. Und auch in den USA läuft es weiterhin tadellos. Hier hat der weltgrößte Onlinehändler aktuell den Stundenlohn erhöht. Durchschnittlich beläuft sich dieser nun auf 18,00 USD. Zudem will der Konzern auf seinem Heimatmarkt 125.000 neue Arbeitsplätze schaffen. Allein diesen Monat will Amazon 100 Lager in den USA eröffnen.

Die politischen Initiativen zur weltweiten Regulierung der Tech-Riesen sind von ihrer grundsätzlichen Stoßrichtung her sicherlich begrüßenswert. Verbraucherschutz auf der einen Seite und transparente Maßnahmenkataloge zur Förderung eines fairen Wettbewerbs sowie die Eindämmung von Monopolbildung sind wichtig. Speziell auf dem Feld von Big Tech und Digitalisierung sind die Kräfte zwischen Politik und Wirtschaft allerdings derart ungleich verteilt, dass die aktuellen Wettbewerbsschranken und Strafzahlungen eher wie ein Kampf gegen Windmühlen wirken. Dennoch ist der dahingehend entstehende Dialog zwischen Politik und Tech-Konzernen ein wichtiger Impuls. An unseren Bewertungen der Tech-Branche hinsichtlich Zukunftspotenzialen ändert sich dadurch freilich nichts.

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Gesundheitsbewusstsein liegt bei den Industrienationen weiter im Trend. Diese Entwicklung bekommt auch die Tabakbranche zu spüren. Die Aktien der großen Zigarettenkonzerne unterlagen in den letzten Jahren starken Schwankungen. Dennoch ist die Branche krisenresistenter als viele andere. Das Geschäftsmodell ist an sich nicht zyklisch und kann sogar von Krisen profitieren, denn geraucht (und getrunken) wird immer. Die Kapitalintensität ist sehr gering – lediglich die Ausgaben für Investitionen in die Zukunft durch Übernahmen oder die Sicherung von Anteilen an anderen Unternehmen erfordern Geld.

Ein Unternehmen sticht dabei in Sachen Anlegerattraktivität besonders heraus: der US-Tabakkonzern Altria. Als Inhaber der wertvollsten Zigarettenmarke der Welt ist das Unternehmen in den USA unangefochtener Marktführer für Tabakwaren. Trotz der immer stärker werdenden Antiraucher-Kampagnen kennt die Erfolgsgeschichte von Altria bis heute keine Unterbrechung. Daran konnten auch die Aktionäre stets teilhaben – Altria gilt als die erfolgreichste Aktie des vergangenen Jahrhunderts.

Der politische Gegenwind ist zwar hoch, dennoch ist auf absehbare Zeit nicht davon auszugehen, dass das Geschäftsmodell obsolet wird. In den USA wurde die Tabakwerbung bereits in den 1970ern verboten, in den 1980ern das Rauchen in Flugzeugen und öffentlichen Gebäuden. Dennoch haben Altria und die anderen Tabakfirmen weiter Bestand und verdienen so viel Geld wie noch nie.

Der Konzern mit der wertvollsten Tabakmarke der Welt

Die Marke Marlboro ist bis heute die wertvollste Tabakmarke der Welt. Laut einer aktuellen Studie von Statista wurde ihr Marktwert auf über 35 Mrd. USD geschätzt. Auf Platz 2 steht Pall Mall aus dem Hause British American Tobacco (BAT). Der Vorsprung von Marlboro ist aber haushoch. Der Marktwert von Pall Mall wird nur auf rund 7 Mrd. USD geschätzt – das ist gerade mal ein Fünftel davon.

Während Altria das US-Geschäft mit den Glimmstängeln in der bekannten rot-weißen Verpackung abwickelt, wird das internationale Geschäft von Philipp Morris International (PMI) abgedeckt. Bis 2008 war PMI einhundertprozentige Tochter von Altria – so wie dies Philipp Morris USA bis heute ist. Dann entschied man sich aber für eine vollständige Trennung, sodass seitdem PMI und Altria als eigenständige und unabhängige Konzerne agieren. Die Marken der beiden Unternehmen sind weitestgehend identisch, nur dass man die Märkte, auf denen man agiert, strikt abgegrenzt hat.

So macht Marlboro bei Altria ebenso wie bei PMI den Hauptanteil am Zigarettengeschäft aus. Der Marktanteil von Marlboro in den USA beläuft sich auf 43 %. Mit allen anderen Zigarettenmarken zusammen deckt Altria rund 50 % des Marktes ab. Einerseits konnte man dies als Klumpenrisiko bezeichnen, andererseits beherrscht die Marke Marlboro den Zigarettenmarkt seit Markteinführung. Auch der gesamte Marktanteil von Altria hält sich konstant.

Steigender Umsatz trotz sinkendem Raucheranteil

Der Konsum mit klassischen Zigaretten geht in den USA seit den 50er Jahren zurück. War dies jahrelang auf massive Antiraucherkampagnen der Regierung zurückzuführen, spielt hier heute vor allem der neue Megatrend „Gesundheitsbewusstsein“ hinein. In den USA – dem einzigen Markt von Altria – ging die Zahl der Raucher im internationalen Vergleich in den letzten zwölf Jahren mit am stärksten zurück. Waren 2009 noch 16,1 % der Bevölkerung Raucher, waren es 2015 schon nur noch 11,4 %. Heute greift nicht einmal mehr jeder zehnte Erwachsene in den USA zur klassischen Zigarette.

Dennoch steigerte Altria seinen Umsatz stetig weiter bzw. konnte diesen in den letzten fünf Jahren sehr stabil (mit nur noch geringen Wachstumsraten von knapp 1 %) halten. Trotz rückläufiger Raucherzahl nimmt das Marktvolumen für Tabakprodukte nämlich erstaunlicherweise zu. Diese auf den ersten Blick widersprüchliche Entwicklung hat zwei Gründe, von denen Altria profitiert: Zum einen nimmt der Konsum von Zigarettenalternativen (E-Zigaretten, Verdampfer, Kautabak) zu, zum anderen gelingt es Altria ganz hervorragend, Preissteigerungen durchzusetzen.

In den USA gibt es für Zigaretten keine Preisbindung wie in europäischen Ländern – so variiert der Preis für eine Schachtel von US-Bundesstaat zu Bundesstaat teilweise stark. Im Schnitt kann Altria aber höhere Preise verlangen als PMI für dieselben Marken auf den Märkten Europa und China. Zum Vergleich: In Deutschland kostet eine Schachtel Marlboro 7,00 EUR. In New York müssen Raucher dafür umgerechnet schon fast 14,00 EUR hinblättern. Altria kann dadurch höhere Margen erzielen als sein „Schwesterkonzern“.

Wachstumstreiber Kautabak

In den USA boomt das Geschäft mit Kautabak. Auch dies konnte den rückläufigen Zigarettenkonsum bisher gut kompensieren. Auch in diesem Segment ist Altria in den USA die Nr. 1. Der Umsatz im Bereich Kautabak wächst stetig und die operative Marge ist hier mit über 60 % am höchsten. Bei mittlerweile schon 12 % Umsatzanteil kann man allmählich nicht mehr von einem Nischengeschäft sprechen. In den USA erfreute sich Kautabak schon immer höherer Beliebtheit als in anderen Regionen der Welt. Mit seinen Marken (z.B. Copenhagen) hält Altria einen Marktanteil von 50 %. Die Konzerntochter, die dieses Geschäft betreibt, trägt einen Vorteil, den Kautabak gegenüber Zigaretten bietet, bereits im Namen. Das Unternehmen heißt nämlich U.S. Smokeless Tobacco Company.

Doch dass Kautabak (auch „Priem“ genannt) in den USA so beliebt ist, liegt nicht nur daran, dass diese Form des Tabakkonsums rauchfrei ist und damit weder Geruchsbelästigung noch Gesundheitsrisiken für Nichtkonsumenten mit sich zieht. Bis heute hat Kautabak für US-Amerikaner aufgrund einer sehr beliebten Mannschaftssportart einen starken Kultcharakter. Es geht um Baseball. Bis vor knapp vier Jahren war der Konsum von Kautabak in der Major League (die „1. Bundesliga“ im Baseball) während eines Matchs selbst für Spieler auf dem Feld gestattet. Viele ML-Spieler machten davon Gebrauch, was auch auf Fans abfärbte, die ihren Idolen nacheifern. Im Dezember 2017 wurde diesbezüglich zwar ein Verbot ausgesprochen, wie dies aber manchmal mit Verboten so ist, blieb der „Kultcharakter“ dadurch erst recht bei Fans erhalten.

IQOS in USA noch in den Kinderschuhen – aber auf dem Vormarsch

Entwickelt wird das Verdampfersystem IQOS von PMI. Das Unternehmen vertreibt das Gerät weltweit – einzige Ausnahme: der US-Markt. Dort ist das „Schwesterunternehmen“ Altria (als Lizenznehmer von PMI) zuständig. In den USA steht IQOS noch ganz am Anfang. Wenn Altria am US-Markt eine Marktdurchdringungen gelingt, wie PMI dies in den letzten Jahren in Europa schaffte würde dies einen großen Wachstumsschub für beide Konzerne bedeuten (Altria als Exklusivvertreiber, PMI durch Lizenzeinnahmen).

An der IQOS-Front in den USA geht es zwar in langsamen Schritten, aber sukzessive voran. Altria testete das „neue Produkt“ ganz bewusst erst einmal vor seiner Haustür aus. Die Nachfrage in den Testmärkten Richmond und Atlanta verliefen gut, sodass das Tempo allmählich hochgefahren wird. Nach Eröffnung des dritten IQOS-Store in Charlotte, North Carolina, wird das Geschäft mit den „HeatSticks“ – so die Konzernbezeichnung für die Verdampferstäbchen – im weiteren Verlauf dieses Jahres auf die Staaten Georgia, Virginia und South Carolina ausgedehnt. Auch in das Vertriebsnetz mit Händlern wird nun verstärkt investiert.

Damit sollte es auch kein Problem werden, die vom Lizenzgeber PMI gesteckten Ziele bis 2024 zu erreichen. Um die Exklusivrechte für den US-Markt über das Jahr 2024 hinaus verlängert zu bekommen, muss Altria eine Marktdurchdringung von 0,5 % erreichen. Wir halten dies für keine allzu hohe Hürde. Selbst wenn IQOS nur halb so gut bei den Amerikanern ankäme wie bei den Europäern und Asiaten, wäre das Wachstum riesig.

Option auf das Cannabis-Geschäft

Noch gibt es in den USA keine flächendeckende Legalisierung, wie sie die Regierung in Kanada umgesetzt hat. Die Gesetze sind weiterhin von US-Bundesstaat zu US-Bundesstaat unterschiedlich. Doch eine fortschreitende „Öffnung“ ist zu erkennen. Der US-Cannabis-Markt soll in den nächsten Jahren, vor allem im medizinischen Anwendungsbereich, stark wachsen.

Das mögliche Potenzial des Cannabis-Marktes hat auch Altria erkannt. Anfang 2019 übernahm der Konzern für 1,8 Mrd. USD 45 % der Anteile an Cronos, einem kanadischen Hanfunternehmen. Dank der großen Mittel von Altriahat Cronos nun gute Voraussetzungen für eine US-Expansion. Davon hätten Cronos und Altria als Großaktionär beide etwas. Denkbar wäre zum Beispiel, dass Cronos seinem Wettbewerber Canopy Growth nacheifert und eine Hanfproduktionsstätte in den USA errichtet.

Klar ist: Die Zukunft von Hanfproduzenten hängt auch künftig vollständig an politischen Entscheidungen. Von einem direkten Investment in ein reines Cannabis-Unternehmen, dessen Existenz alleine an diesem Tropf hängt, halten wir daher weiterhin nichts. Im Fall von Altria ist dies aber nur eine Option. Geht diese auf, kann sich daraus interessantes Wachstum ergeben. Geht es nicht oder nicht mehr auf, bleibt immer noch das Tabakgeschäft, in dem Altria über eine Top-Position und jahrzehntelange Markterfahrung verfügt.

In Sachen Dividende kaum zu toppen

Altria ist ein Dividendenaristokrat wie er im Buche steht. In den letzten 52 Jahren hob der Konzern die Ausschüttung sage und schreibe 56-mal an! Im zweiten Quartal 2021 erwirtschaftete Altria einen Umsatz in Höhe von 6,6 Mrd. USD (Vorjahr: 6,4 Mrd. USD). Der US-amerikanische Tabakkonzern erhöhte daraufhin die Quartalsdividende um 4,7 % von 0,86 USD auf 0,90 USD. Ausbezahlt wird die nächste Dividende am 12. Oktober 2021 (Ex-Dividenden-Tag: 14. September 2021). Auf das Jahr hochgerechnet gibt es nun 3,60 USD. Beim derzeitigen Aktienkurs entspricht dies einer Dividendenrendite von 7,4 %.

Krisenresistentes Langfristinvestment

Das Geschäftsmodell von Altria hat sich in den letzten 100 Jahren als sehr robust erwiesen. Es ist – Regulierung hin, Werbeverbote her – weitgehend unabhängig von politischen Einflüssen. Auch konjunkturelle Schwächephasen können die Konsumenten kaum von ihrem gewohnheitsbedingten Konsum abbringen. Wir sind uns bewusst, dass die Branche, in der Altria aktiv ist, nicht allen unseren Leser schmecken wird. Die Tabakindustrie steht seit Jahrzehnten unter Beschuss und die neuerliche Marktöffnung für Cannabis wird kontrovers diskutiert. Ob ein Engagement aus diesen Gründen für Sie in Frage kommt oder nicht, können nur Sie selbst entscheiden.

Aktuell notiert die Aktie bei 48,03 USD (Stand 22.09.2021). Der Kurs ist selbstverständlich immer nur eine Momentaufnahme und steht – solange er nicht überbewertet ist – bei unserer Position gegenüber Altria auch nicht im Fokus. Wir halten Altria wegen seiner starken Dividende und seines krisenresistenten Geschäfts für ein interessantes Langfristinvestment.

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Ihre Kerstin Franzisi

Chefredakteurin Der Privatinvestor

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Die Digitalisierung schreitet – oder eher rast –immer weiter voran. Ein Trend, der noch vor wenigen Jahren nicht einmal ausgewiesenen Experten ein Begriff war, prescht besonders kraftvoll vor: die Auslagerung von Daten in sogenannte Clouds (Wolken). Vorteil: Dokumente müssen nicht mehr auf der eigenen Festplatte gespeichert werden. Dies schont Speicherkapazitäten auf dem eigenen Rechner und noch dazu gibt es keinen Datenverlust, sollte der heimische Computer oder der Unternehmens-Server den Geist aufgeben.

Datenkrake und Lieferant für alles

Amazon ist längst weit mehr als nur ein gigantischer Onlinehändler. Mit digitalen Bezahllösungen, der Cloud-Tochter AWS (Amazon Web Services), Alexa, einem eigenen Kosmetik-Kanal und Projekten wie dem Autonomen Fahren dringt der Konzern in immer mehr Märkte und Bereiche unseres täglichen Lebens vor. Das hat auch eine Schattenseite und macht zahlreichen Verbrauchern Angst. (In der Tat setzt sich Amazon als Datenkrake überall fest.) Doch so vielen Verbrauchern dies auch Furcht einflößt, deutlich mehr Kunden akzeptieren es. Amazon Prime gewann im vergangenen Jahr so viele neue Nutzer wie nie zuvor.

Die Cloud-Dienste AWS und auch das Kundenbindungsprogramm Prime sind für den Konzern wahre Wachstumsmaschinen. Millionen von Firmen lagern ihre ausufernden Datenbestände in „die Wolke“ aus. Netflix, Facebook, BBC und viele andere Großkonzerne nehmen die Cloud-Dienste von Amazon in Anspruch. Mittlerweile erwirtschaften AWS bereits 12 % des Konzernumsatzes und 60 % des operativen Gewinns. Im letzten Jahr wuchs dieses Geschäft um 30 %. Übertroffen werden konnte dies im letzten Jahr nur von den Umsatzanstiegen im Online-Store (+51 %).

Während der Online-Handel 2020 vor allem durch Corona so massiv zulegte, wird das Cloud- Geschäft auch nach der Pandemie sein hohes zweistelliges Wachstum halten können. In jedem Fall konzentriert Amazon seine Wachstumsstrategie folgerichtig auch künftig auf das Cloud-Business. Ein Zeichen dafür ist auch die Anfang Juli erfolgte Ernennung von Andy Jassy, dem ehemaligen Leiter der Cloud-Sparte, zum neuen Amazon-CEO als Nachfolger von Jeff Bezos.

Amazon Web Services erwirtschaftete im Jahr 2020 mehr als doppelt so viel Umsatz wie die Nummer zwei im Markt Microsoft. Die Cloud-Computing-Sparte des Tech-Giganten konnte den Umsatz auf 26,2 Mrd. USD steigern. Der Marktanteil ist, laut einer Gartner-Studie, durch den gewachsenen Gesamtmarkt allerdings etwas gesunken.

Amazon erfindet sich immer wieder neu

Ständige Innovationen, die von oben angetrieben werden, sind einer der Wachstumsmotoren des Unternehmens, das Ideen als Vermögenswerte betrachtet, unaufhörlich experimentiert und über die verfügbaren Daten schon heute zu verstehen sucht, was der Kunde morgen kaufen möchte. Das Geschäftsmodell, den „virtuosen Kreislauf“, den Jeff Bezos einst auf einer Serviette verewigte, kommt einem Perpetuum Mobile zumindest schon recht nahe: Einmal in Gang gebracht, läuft es und treibt sich von selbst an.

Unternehmenskonzept zum Zunge schnalzen!

Der enorme Erfolg von Amazon beruht auf einem fantastisch guten Geschäftsmodell: eine äußerst benutzerfreundliche Plattform mit riesiger Produktauswahl, günstigen Preisen, schneller Lieferung und großer Kulanz bei Reklamationen. Der größte Online-Händler der Welt hält so gut wie alles, was das Herz begehrt, in seinen Regalen bereit: Computerspiele, Windeln, Autoreifen, Videos, Werkzeuge, Solarpanels, Abendkleider, Tablets, Kochtöpfe, Kameras und Bücher. Während der Corona-Krise durfte und darf ein schier unendlich großes Angebot an Schutzmasken und Desinfektionsmitteln nicht fehlen.

Geschäftsmodell läuft wie geschmiert

Trotz sehr wahrscheinlich nie endender Aktienoptionsprogramme ähnelt das Geschäftsmodell von Amazon einem Perpetuum Mobile, es läuft wie ein gut geschmierter Motor und treibt sich dabei von selbst an. Aufgrund der Skaleneffekte führt eine steigende Kundenanzahl bei Amazon zu Kostensenkungen. Diese ermöglichen, das Amazon seine Preise weiter senkt, was wiederum den Nutzen für die Kunden erhöht. Dies führt zu mehr Kunden, was die Kosten weiter senkt usw., usw.

Für Aktionäre ist ein solches Geschäftsmodell ein Traum. Einziges Manko: Jahr für Jahr vergibt Amazon neue Aktienoptionen an das Management. Um diese später bedienen zu können, bringt der Konzern jährlich neue Aktien in Umlauf. Das Aktienkapital, das gleich bleibt, teilt sich dadurch auf immer mehr Anteile auf. Im Umkehrschluss hat eine einzelne Aktie einen immer geringeren Anteil am Aktienkapital. Im Fachjargon spricht man von „Verwässerung“. Das starke Wachstum, das Amazon hinlegt, wirkt diesem „Entwertungs-Effekt“ allerdings entgegen. Schließlich wird das Geschäftsmodell (und damit auch die Anteile, auf die sich dieses verteilt) immer wertvoller.

Bei einem KGV von über 60 massiv überbewertet?

Amazon weist derzeit ein KGV von 60,8 auf. Für sich alleine erscheint dies erst einmal sehr hoch. Bei Amazon hat ein hohes Kurs-Gewinn-Verhältnis aber nur eine bedingte Aussagekraft. Denn Amazon schreibt bis heute, in Relation zu seinen gigantischen Umsätzen, nur sehr kleine Gewinne. Der Fokus liegt auf Wachstum. Anstatt hohe Gewinne im Unternehmen anzuhäufen, entspricht es D

der Mentalität von Amazon-Gründer und -CEO Jeff Bezos viel mehr, das Kapital im Fluss zu halten. Gewinne müssten ja schließlich auch noch versteuert werden. Bezos investiert da lieber sofort wieder in neues Wachstum.

So bleibt der Gewinn bei Amazon kontinuierlich auf einem niedrigen Niveau, während Umsätze und Cashflows jedes Jahr stark steigen. Ein hohes KGV ist somit nur eine mathematische Konsequenz.

Die PEG-Ratio, eine Kennzahl die das KGV ins Verhältnis zum prognostizierten jährlichen Gewinnwachstum setzt, steht bei 1,5. Ein Wert von über 1 kann tendenziell schon ein Indiz für eine  Überbewertung sein, es gibt aber Unternehmen, die weisen eine PEG-Ration von 5 oder noch höher auf. 1,5 ist da noch relativ moderat.

Hohe Preisdynamik und kurze Lieferzeiten

Bei Amazon stellt sich die Preisgestaltung sehr dynamisch dar. Schätzungen zufolge werden jeden Tag für bis zu 20 % der annähernd 500 Mio. Produkte die Preise geändert. So kann der Konzern quasi unmittelbar auf Schwankungen von Angebot und Nachfrage reagieren und ist der Konkurrenz die berühmte Nasenlänge voraus.

Daneben ist die blitzschnelle Auslieferung zu einem Kernstück des Geschäftsmodells geworden. Gerade entsteht in Deutschland im niedersächsischen Achim ein neues High-Tech Logistikzentrum. Dort werden Roboter der neuesten Generation eingesetzt, um die Warenregale zu steuern und die benötigten Produkte in Windeseile hervorzuholen.

Die zunehmende Verlagerung auf „Dienstleistungen“ wie Prime steigert die Renditen zusätzlich. Im Verlauf seiner Expansion bemüht sich das Unternehmen, bisherige Partner nicht nur zu kopieren, sondern auch die Wertschöpfungskette deren Geschäfts weitgehend zu übernehmen. So werden ehemalige Partner geschluckt oder verdrängt. Dabei nutzt Amazon scheinbar nicht immer faire Methoden, wie diverse Gerichtsverfahren wiederholt zeigen. Der Stärke von Amazon tut dies etwas fragwürdige Geschäftsgebaren dennoch keinen Abbruch. Strafen in Millionenhöhe bleiben angesichts eines Jahresumsatzes von 386 Mrd. USD lediglich Peanuts.

Jüngste Quartalszahlen mehr als im „grünen Bereich“

Amazon hat an Juli seine Zahlen für das jüngste Quartal vorgelegt. Dabei hatte die Wall Street für das erste Quartal 2021 im Schnitt mit einem Umsatz von 104 Mrd. USD und einem Gewinn von 9,54 USD je Aktie erwartet. Der Konzern selbst stellte Umsätze von 100 bis 106 Mrd. USD in Aussicht. In der Realität erwirtschaftete Amazonzwischen Januar und März insgesamt 108,5 Mrd. USD. Beim Gewinn schlug der Konzern die Erwartungen sogar um Längen: Unterm Strich blieben 15,79 USD je Aktie, 65 % mehr als erwartet. Operativ blieben insgesamt 8,9 Mrd. USD, gut 45 % mehr als erwartet.

Neueste Amazon-Akquise: MGM-Filmstudios

Amazon hat unlängst den Erwerb der MGM-Filmstudios (Metro-Goldwyn-Mayr) offiziell bestätigt. Der Kaufpreis für das Unternehmen, das unter anderem die James Bond Filme produziert, beträgt rund 8,5 Mrd. USD. Amazon will damit u. a. seinen Streaming-Dienst Prime Video mit gefragten Inhalten stärken. MGM war eines der wenigen noch nicht von einem Großkonzern geschluckten Hollywood-Filmstudios.

Expansion geht weiter

Wie der Konzern ganz aktuell mitteilte, will Amazon in den USA weitere 125.000 Mitarbeiter einstellen. Bereits Anfang September hatte der Konzern angekündigt, 40.000 neue Stellen zu schaffen. Dies zeigt: Der neue CEO Andy Jassy hat die Philosophie seines Vorgängers Jeff Bezos verinnerlicht: think big. Der Krake Amazon ist wohl noch lange nicht satt. Nach eigenen Angaben hat Amazon seit Beginn der Pandemie allein in den USA neue 450.000 Mitarbeiter eingestellt. So soll vor allem die Position im E-Commerce-Bereich weiter gestärkt werden.

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Die Pharmabranche ist für Anleger kein einfaches Pflaster. Zwar steigt der Bedarf für medizinische Versorgung stetig – eine zunehmende Weltbevölkerung, steigender Wohlstand in den Schwellenländern und die Alterung der Gesellschaft in den Industrienationen sind hier die Treiber.

Dennoch wachsen die großen Player, wenn überhaupt, nur noch sehr verhalten. Harte Konkurrenz und ein brutaler Preiskampf machen den Pharmakonzernen zu schaffen. Um ihre bisherige Marktposition verteidigen zu können, werden vermehrt Übernahmen getätigt und der Bereich Forschung/Entwicklung gewinnt mehr und mehr an Bedeutung.

Druck am Generikamarkt hält die Branche unter Spannung

Die Pharmabranche war schon immer wettbewerbsintensiv. Der Wettbewerb ist jedoch schneller und harter geworden. Einen Wettbewerbsvorteil kann man sich praktisch nur durch Herausbringen neuer, patentgeschützter und auch häufig benötigter Medikamente verschaffen. Dies ist also nur ein Vorteil auf Zeit. Sobald ein Patent ausläuft, stehen heute direkt preisgünstigere Nachahmerpräparate von Wettbewerbern in den Startlöchern, um den Markt zu fluten. Auch bei biotechnologisch hergestellten Präparaten kommen mittlerweile sehr schnell sogenannte Biosimilars auf den Markt. Regierungen üben zusätzlich Druck auf die Medikamentenpreise, insbesondere auf Generika, aus.

Unternehmen wie der Pharmagigant Roche, die viele (noch) patentgeschützte Medikamente am Markt haben, sehen sich einem erhöhten Druck ausgesetzt. Sie müssen nämlich auch künftig dafür sorgen, dass die Pipeline prall gefüllt bleibt. Es müssen regelmäßig neue Präparate auf den Markt gebracht werden.

Geschäftsmodell mit zwei operativen Segmenten

Roche zählt zu den größten Pharmakonzernen der Welt. Im Geschäftsjahr 2020 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von über 58 Mrd. CHF. Das seit Gründung im Jahr 1896 in Basel, Schweiz, beheimatete Unternehmen beschäftigt weltweit über 100.000 Mitarbeiter – davon allein 17.200 in Deutschland – und ist in mehr als 150 Ländern aktiv.

Der Schweizer Pharmagigant Roche ist auf oberster Ebene unterteilt in zwei „Wirkungsbereiche“. Der Bereich Pharmaceuticals umfasst die Herstellung sämtlicher Medikamente und Biopharmaka. Biopharmaka sind Medikamente, die mittels Bio- und Gentechnologie hergestellt werden. Hierzu gehört beispielsweise die Produktion von Proteinen inklusive bestimmter Antikörper etc. Der Pharma-Bereich von Roche ist weltweit führend in der Onkologie (Krebsforschung). Weitere Anwendungsgebiete, auf der Konzern in den letzten Jahren Forschung und Entwicklung sowie Investitionen konzentriert, sind unter anderem Virologie, Rheumatologie, Transplantationsmedizin und Anämie (Blutarmut).

Der Geschäftsbereich Diagnostics beinhaltet eine breite Palette an Instrumenten und Testverfahren, die im Bereich der Diagnostik, aber auch bei der Überwachung von Krankheiten Anwendung finden. Die Unternehmenssparte Diagnostics ist weltweit führend in der In-vitro-Diagnostik. Sie hat ihren Hauptsitz in Rotkreuz (Schweiz) und besitzt weitere Standorte in Mannheim und Penzberg (Deutschland), Indianapolis und Pleasanton (USA) sowie Sant Cugat del Vallès (Spanien).

Das Produktportfolio reicht von einfachen Diagnostik-Geräten mit Display-Anzeige (z. B. zur Anzeige des Blutzuckerspiegels), über Analysesysteme hin zu vollständigen Systemlösungen für Großlabore, Blutspendezentren etc. Das Segment ist in die Untersegmente Professional Diagnostics, Molecular Diagnostics, Tissue Diagnostics (Gewebediagnostik) und Diabetes Care (durch die Tochtergesellschaft Roche Diabetes Care GmbH) unterteilt.

Schwerpunkt Onkologie – mit Innovation gegen Biosimilars

Betrachtet man den Umsatz nach Medikamenten, ist die Stärke von Roche schnell gefunden: Es ist der Bereich Onkologie. Denn unter den Top-5-Medikamenten des Konzerns befinden sich 4 Krebsmedikamente. Die derzeitigen Blockbuster – Perjeta, Avastin, Herceptin und Tecentriq (Onkologie) sowie Actemra/RoActemra (Immunologie), Ocrevus (Neurologie) und Hemlibra (Hämophilie A) – stehen aktuell für über 55 % der Gesamtumsätze der Pharma-Sparte.

Das langjährig top-verkaufte Krebsmedikament MabThera/Rituxan hingegen scheint seine beste Zeit hinter sich zu haben. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind die Verkäufe im ersten Halbjahr 2021 um 40 % zurückgegangen. Dies ist dem Markteintritt von Biosimilars und den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie zuzuschreiben. Die Konkurrenz durch Biosimilars hatte insgesamt negative Auswirkungen auf die Verkaufsergebnisse des Pharma-Bereichs. Allein die Verkäufe von MabThera/Rituxan, Herceptin und Avastin verzeichneten einen Rückgang, hauptsächlich in den USA, im ersten Halbjahr 2021 von 2,8 Mrd. CHF auf 4,4 Mrd. CHF, was einer Abnahme um 39 % im Vergleich zur Vorjahresperiode entspricht.

Dies macht deutlich, wohin die Reise für Roche gehen muss, um seine jetzige Marktposition dauerhaft verteidigen zu können. Bei einigen Top-Sellern handelt es sich um Medikamente, die schon jahrelang am Markt sind. Ihren Umsatz-Peak haben diese oft bereits überschritten. Seitdem gehen die Umsätze tendenziell zurück, da die Patente ausgelaufen sind und Nachahmermedikamente Marktanteile hinzugewinnen.

Da die Medikamente sich am Markt aber etabliert haben und einen gewissen „Vertrauensbonus“ genießen, gehen die Umsätze in der Regel kontrolliert zurück und brechen nicht von heute auf morgen auf null ein. Laufende Behandlungen werden oftmals mit den teureren Originalmedikamenten fortgesetzt, wenn der Patient gut mit ihnen zurechtkommt. Dennoch ist es wichtig für Roche, neue Medikamente zu entwickeln oder gegebenenfalls einzukaufen, die diesen Umsatzrückgang auffangen und für weiteres Wachstum sorgen. Zwei Bereiche, die Roche seit einiger Zeit ausbaut, sind die Diagnostik allgemein und die Gentherapien.

COVID-19 beeinflusst immer noch stark den Markt

Die COVID-19-Pandemie beeinträchtigte auch im ersten Halbjahr 2021 die Umsätze über alle Geschäftsbereiche hinweg, vor allem auf den Bereich Pharmaceuticals aus, da Krankenhausaufenthalte und Arztbesuche unter dem normalerweise üblichen Niveau blieben. Auch die bereits angesprochene starke Konkurrenz durch Nachahmermedikamente hat die Verkaufszahlen einiger „Patentausläufer“ stark einbrechen lassen. Das anhaltende Wachstum der neu eingeführten Medikamente (z.B. Hemlibra und Tecentriq) trug jedoch dazu bei, diesen Rückgang auszugleichen. Insgesamt ging der Umsatz im Pharma-Bereich aufgrund des Wettbewerbsdrucks durch Biosimilars, insbesondere in den USA, um 3 % zurück.

Im ersten Halbjahr 2021 verzeichnete der Konzern zu konstanten Wechselkursen (CER = Constant Exchange Rates – Wachstumsraten zu konstanten Wechselkursen bei Durchschnittskursen des Gesamtjahres 2020) dennoch ein Umsatzwachstum von 8 %. Dies ist dem Bereich Diagnostics zu verdanken. Der Bereich steigerte seine Umsätze um 51 % auf 9 Mrd. CHF. Grund für dieses Wachstum ist die anhaltende Absatzzunahme von Produkten in Zusammenhang mit COVID-19. Dazu gehörten insbesondere der cobas SARS-CoV-2 PCR-Test sowie der SARS-CoV-2 Rapid Antigen Test. Ein weiterer Faktor war, dass sich die Routinediagnostik in allen Regionen erholte, was auf die Lockerung von pandemiebedingten Maßnahmen zurückzuführen ist.

Konzern setzt klar auf Forschung und Entwicklung

Um dem Umsatzrückgang im Pharma-Bereich und dem Druck durch den Generikamarkt begegnen zu können, setzt Roche klar auf Innovation. Der Konzern unterstreicht dies eindrucksvoll durch seine strategische Entscheidung, die Ausgaben für diesen Bereich um 19 % zu erhöhen. Dabei geht ein Großteil der Investitionen in späte Entwicklungsphasen der Bereiche Onkologie, Ophthalmologie und personalisierte Medizin. Weitere Investitionen betreffen Produkte in Zusammenhang mit COVID-19.

Obwohl die erhöhten F&E-Ausgaben das Nettoergebnis schmälern, erfüllen sie dennoch ihren Zweck. So ist die Innovations-Pipeline gut bestückt und Roche kann Umsatzrückgänge bei seinen nicht mehr patentgeschützten Medikamenten und eigenen Generika dank neuer Medikamente gut ausgleichen. Das Unternehmen stellt sich dadurch aus unserer Sicht gut für die Zukunft auf.


Erstklassige Dividende mit kontinuierlicher Steigerung

Roche hat seine Dividende seit 1990 kontinuierlich von Jahr zu Jahr gesteigert – durchschnittlich um 15 % je Jahr. Damit reiht sich Roche eindeutig in die Liga der Dividendenaristokraten ein. Jährlich die Dividende steigern, das können sich nur Unternehmen leisten, die solide Gewinne erwirtschaften.

Dies ist bei Roche trotz leicht rückläufiger Entwicklung des Nettoergebnisses in den letzten Jahren weiterhin der Fall, wenngleich die letzten Dividendensteigerungen dadurch automatisch zu einer Erhöhung der Ausschüttungsquote führten. Für das aktuelle Jahr geht der Konzern von einer Dividende in Höhe von 9,10 CHF je Anteilsschein aus.

Stabile Position für Dividendenfreunde

Insgesamt besitzt Roche weiterhin eine gute Qualität und Marktstellung. Es gibt im Portfolio keine erheblichen Klumpenrisiken, da keine hohe Abhängigkeit von nur einem oder zwei Medikamenten besteht. Einziger Schwachpunkt ist derzeit das Wachstum. Der Ausbau des Diagnostik-Geschäfts – organisch wie auch durch diverse Übernahmen – ergibt Sinn und kann hier neue Wachstumschancen eröffnen. Auch gefällt uns, dass Rocheunter anderem auf das Zukunftsfeld der Gentherapien setzt.

Mit Roche haben Sie einen soliden Dividendentitel im Portfolio. Die demografische Entwicklung stärkt der Pharmaindustrie auch in Zukunft den Rücken und auch, wenn Produktportfolio und Pipeline nicht ganz an Novartis – unsere Nr. 1 der Branche – herankommt, ist der Konzern doch breit aufgestellt.

Hinweis Aktiengattungen bei Roche

Neben der stimmberechtigten Inhaberaktie, die wir in unserer Datenbank führen, gibt es bei Roche auch die Beteiligungsmöglichkeit über nicht stimmberechtigte Genussscheine. Da ein wesentlicher Anteil der Inhaberaktien im Besitz der Gründerfamilien ist, ist hier das Handelsvolumen geringer als bei den Genussscheinen. Für Privatanleger ist das Handelsvolumen aber unproblematisch. Zwar haben die Genussscheine das gleiche Ausschüttungsrecht wie die Aktie, sie haben jedoch keinen Nennwert und gehören damit nicht zum Aktienkapital. Wir ziehen daher die echte Aktie vor.

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Prof. Dr. Max Otte

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Während in Deutschland und vielen anderen Ländern die Impfkampagnen gegen die Corona-Infektionskrankheit auf vollen Touren laufen, verursachen ganz andere Viren bei Unternehmen und Institutionen große Schäden. Dabei greifen die Erreger in diesen Fällen nicht etwa Menschen an, sondern befallen Computersysteme. Um zum Normalzustand zurückzukehren, müssen die so attackierten Betriebe häufig hohe Geldbeträge aufwenden.

Cyberabgriffe in 2021

Gerade in diesem Jahr waren viele Unternehmen und zahlreiche öffentliche Einrichtungen Ziele von Angriffen durch Computerviren. Meist hatten Hacker ganze Netzwerke lahmgelegt, um hohe Summen fordern zu können, indem die Freigabe der Daten angeboten wurde. Mitte Juli wurde beispielsweise ein kleiner Versicherer aus der Nähe von Darmstadt Opfer einer Ransomware-Attacke. Der Geschäftsbetrieb der Haftpflichtkasse stand rund zwei Wochen weitgehend still oder war stark eingeschränkt. Außerdem ist eine offenbar nicht unerhebliche Menge an Daten abgeflossen.

Ebenfalls im Juli 2021 gab es auch einen Hackerangriff auf das niedersächsische Klinikum Wolfenbüttel. Durch die Cyberattacke waren Teile des IT-Systems der Klinik lahmgelegt. Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) bezeichnete Cyberangriffe dieser Art als “aktuell eine der größten Bedrohungen” für die Gesellschaft bezeichnet.

Check Point Software bietet Schutz

Für Unternehmen, die Sicherheitssoftware liefern, bietet der Trend steigender Kriminalität optimale Bedingungen. Die Check Point Software mit Firmensitz in Tel Aviv ist mit einem Jahresumsatz von mehr als 2,0 Mrd. USD einer der Marktführer im Bereich Internetsicherheit. Die von dem Unternehmen entwickelte Secure Virtuel Networking Architektur (SVN) bildet die Basis für die zuverlässige und vertrauliche Kommunikation im Internet. SVN gewährleistet sichere Business-to-Business-Verbindungen zwischen Netzen, Systemen, Applikationen und Anwendern.

Das Software-Unternehmen aus Israel schreibt jedes Jahr solide Gewinne und steigert diese ebenso zuverlässig. Bei den Konkurrenten wie Palo Alto gleicht die Ergebniskurve eher einer Achterbahn. Wenn es in einem Jahr mal einen kleinen Gewinn gibt, wird der im Folgejahr direkt wieder von einem Verlust abgelöst. Kontinuität und Kalkulierbarkeit sind nicht die Regel. Die Umsatzentwicklung von Check Point hingegen kommt eher Rolltreppe gleich – es geht gemächlich, dafür aber stetig nach oben.

Größter Vorteil: Kundenbindung

Check Point darf sich allerdings nicht auf dem bislang Erreichten ausruhen, auch wenn der Netzwerkeffekt, von dem der Konzern bis heute profitieren kann, stark und von Wettbewerbern nur schwer zu durchbrechen ist. Check Point ist bei vielen Unternehmen als Geschäftspartner fest verankert. Insbesondere bei großen Kunden würde ein Wechsel auf Konkurrenzprodukte enorme Wechselkosten verursachen. Schließlich müssen sämtliche IT-Systeme, und das weltweit, mit den neuen Lösungen und Infrastrukturen der Konkurrenz ausgestattet werden.

Solange Check Point seine Arbeit gut macht und die Kunden zufrieden sind, besteht kein Grund zu einem Wechsel. Der engen Kundenbindung, die auf einer Zusammenarbeit über sehr viele Jahre beruht, verdankt Check Point es auch, dass deutlich geringere Marketing- und Vertriebsaufwendungen getätigt werden müssen, als dies etwa bei Palo Alto und anderen der Fall ist. Auch bei Check Point haben sich diese Ausgaben in den letzten Jahren erhöht, liegen aber weiterhin deutlich unter denen der Konkurrenz.

Forcierung des Abo-Modells 

Check Point forciert die Kundenbindung durch langfristige Verträge und über ein Abo-Modell. Dies führt zu zuverlässigen und gut kalkulierbaren Einnahmen über lange Zeiträume. Mittlerweile werden 31 % der Umsätze über Abo-Verträge (Segment Subscriptions) generiert. Seit sich Check Point 2013 für diesen Strategiewechsel entschied, haben sich die Umsätze in diesem Bereich prozentual verdoppelt. Diese Verschiebung soll sich in den nächsten Jahren weiter fortsetzen.

Jüngste Quartalszahlen – stetiger Aufwärtstrend ungebrochen

Check Point Software hat Ende Juli seine Daten für das jüngste Quartal vorgelegt. Das Unternehmen hat dabei einen Gewinn je Aktie von 1,61 USD ausgewiesen. Im Vorjahresquartal hatten 1,58 USD je Aktie in den Büchern gestanden. Der Umsatz belief sich auf 526,1 Mio. USD. Im Vorjahreszeitraum hatte das Unternehmen 505,6 Millionen USD umgesetzt.

Übernahme im Sektor Cloud-Email-Sicherheit

Ende August hat Check Point die Übernahme von Avanan, dem am schnellsten wachsenden Unternehmen für Cloud-E-Mail-Sicherheit, bekanntgegeben. Die Avanan-Technologie bietet das höchste Maß an Sicherheit für E-Mails und SaaS-Collaboration-Suites. Avanan wird in die konsolidierte Architektur von Check Point Infinity integriert, um das weltweit sicherste E-Mail-Sicherheitsangebot zu bieten. Mit patentierter Technologie, die für Cloud-E-Mail-Umgebungen entwickelt und entwickelt wurde, wird dies die einzige einheitliche Lösung auf dem Markt sein, um Remote-Mitarbeiter vor bösartigen Dateien, URLs und Phishing über E-Mail, Collaboration-Suites, Web, Netzwerk und Endpunkt hinweg zu schützen.

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