Bis heute familiengeführt
Das Unternehmen ist in vierter Generation familiengeführt. Sixt ist nicht der größte Autovermieter, jedoch der qualitativ hochwertigste durch seinen Premium-Ansatz. Kurzfristig ist Sixt begünstigt von steigenden Gebrauchtwagenpreisen. Es gibt durch die neu erworbenen Marktpositionen in den USA einen Katalysator für das Wachstum. Hinzu kommen die Umsatzerholungen, die stattfinden sollten, sobald uneingeschränktes Reisen wieder möglich ist. Eine Verschlimmerung der Pandemie ist hingegen ein Risikofaktor.
Vier mögliche Wachstumsfelder
Sobald sich die Corona-Krise entspannt (was angesichts der aktuellen Entwicklungen nochmals dauern dürfte) ergeben sich vier mögliche Wachstumsfelder für Sixt:
- Anorganisches Wachstum in den USA
Sixt sicherte sich in der Corona-Krise zehn bedeutsame Flughafenstationen aus der Insolvenz des Wettbewerbs Hertz. Damit ist Sixt nun an 25 der 30 wichtigsten Flughäfen des Landes vertreten. Die zehn neuen Standorte haben ein jährliches Marktvolumen von mehr als 3 Mrd. USD.
- Rückkehr der Urlauber
Das Unternehmen verdient mit Privatkunden den größten Umsatzanteil. Sobald sich die Corona-Situation etwas auflockert, werden viele ihren Urlaub nachholen
- Robo-Taxis
Gemeinsam mit der Intel-Tochter Mobileye will Sixt im nächsten Jahr einen Robo-Taxi-Dienst in München anbieten. Mobileye wird Eigentümer der Fahrzeugflotte sein. Sixt wird sich um die Bereitstellung, Wartung und den Betrieb der Flotte kümmern. Die selbstfahrenden Autos können über die Sixt-App geordert werden. „One“ – die Mobilitätsplattform von Sixt – wird somit um einen weiteren Dienst angereichert. Sixt verfolgt das Ziel, einer der führenden Anbieter innovativer und digitaler Premium-Mobilität zu werden.
- Nachhaltige Mobilität
Es soll in den kommenden Monaten CO2-sparsame Optionen für Sixt Ride (Taxi-Dienst) geben. Um den CO2-Fußabdruckk zu mildern, sollen mehr elektrifizierte und hybride Fahrzeuge zum Einsatz kommen. Die Car-Sharing-Flotte von Sixt in den Niederlanden besteht heute schon aus reinen E-Fahrzeugen.
Der Fall Sixt zeigt noch etwas anderes: Es lohnt sich, bei guten Unternehmen Kursschwankungen auszusitzen. Im Corona-Crash brach der Kurs um fast 60% ein. Diejenigen, die zu diesem Zeitpunkt aus Angst verkauft haben oder per Stop-Loss aus der Position rausflogen, haben den Wiedereinstieg womöglich nicht wieder gefunden. Aus diesem Grund zahlt sich Geduld an der Börse meist aus.
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