Apple und die gestörten Lieferketten

Die immer wieder notwendigen Kontaktbeschränkungen in diversen Phasen der Corona-Krise haben die Digitalisierung mächtig vorangebracht. Microsoft- und Apple-Aktien erklimmen einen Höchststand nach dem anderen. Die Kehrseite der Medaille: Die Pandemie-bedingte Störung der Lieferketten macht nicht nur der Automobilindustrie sondern auch vielen Herstellern von Hard- und Software große Probleme.

Alle Jahre wieder

Manch einer erinnert sich an den Film „Täglich grüßt das Murmeltier“. Wie der Schauspieler Bill Murray in seiner Filmrolle des Wetteransagers befinden auch wir uns derzeit scheinbar in einer Endlosschleife – eine Covid-Welle jagt die nächste. Und nun droht auch noch die jüngste Corona-Variante Omikron. Das hinterlässt an der Börse Spuren. Denn viele Anleger befürchten weitere langfristige Folgen. Bereits heute machen sich die verschiedenen Störungen von Lieferketten in zahlreichen Branchen bemerkbar.

Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) sind die Lieferketten vieler Unternehmen noch immer vor allem in den USA und der Eurozone beeinträchtigt. Dagegen sind China und die meisten Schwellenländer nicht so stark in Mitleidenschaft gezogen. Hintergrund der Entwicklung: Zahlreiche Staaten haben Anti-Pandemie-Maßnahmen eingeführt, die große Verzögerungen in den Wertschöpfungs- und Lieferketten nach sich gezogen haben.

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Auf diese Weise haben beispielsweise Beschränkungen an logistischen Schnittstellen zu Lieferstaus von produktionswichtigen Komponenten geführt. Was dazu führte, dass viele Zuliefererbetriebe in ihren Abläufen gestört wurden und werden. Klar: Diese konnten und können nunmehr ihren Lieferverpflichtungen nicht mehr in vollem Umfang nachkommen. So hakt es im System. Der Ausfall von Arbeitskräften durch Reisebeschränkungen und Krankheit tut ein Übriges.

Absatz von Smartphones ausgebremst

Die Verkäufe von Smartphones werden laut der Analyse-Gesellschaft Gartner weiter von der Knappheit von Bauteilen behindert. Allein im letzten Quartal seien durch die Engpässe 4 bis 5 % weniger Geräte abgesetzt worden. In erster Linie betreffe dies ältere und einfache Modelle, die noch nicht für das neue 5G-Funknetz gerüstet sind.

Laut Gartner werde die Knappheit noch wenigstens zwei Quartale lang anhalten. Dies könne die Konsolidierung innerhalb der Branche beschleunigen. Nach den kürzlich veröffentlichten Berechnungen von Gartner verringerten sich die weltweiten Smartphone-Verkäufe im dritten Quartal 2021 insgesamt im Vergleich mit dem Vorjahreszeitpunkt um 6,8 % auf rund 342,3 Millionen Geräte. Unternehmen wie beispielsweise Samsung sind besonders stark von den Lieferengpässen betroffen.

Auch Apple leidet unter dem Chipmangel

Derzeit produziert Apple 10 Millionen iPhones weniger. Denn die Knappheit von Halbleiterchips und Mikroprozessoren hält an. Und dies betrifft auch Apple. Der Konzern kann sein Produktionsziel für das iPhone 13 momentan nicht erreichen. Von 90 Millionen geplanten Geräten können voraussichtlich nur 80 Millionen hergestellt werden.

Die Zulieferer Broadcom und Texas Instruments können nicht genügend Halbleiter liefern. Das niederländische Unternehmen Ka Hartog Verkeerstechniek BV kam hinzu. Es handelt sich dabei um einen Spezialisten für Lichtsignalanlagen und andere Verkehrssicherheitslösungen. Hauptmärkte sind die Niederlande und Großbritannien. Apple musste nach laut Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg die Produktionsziele für das iPhone im Weihnachtsquartal deutlich zurücknehmen.

Trotz alledem haben sich die Lieferengpässe bei Apple bislang nicht auf die positive Entwicklung der immer noch sehr dynamischen Geschäftsentwicklung und erst recht nicht auf die des Kurses ausgewirkt.

Neueste Quartalsergebnisse wieder top

Apple veröffentlichte Ende Oktober die Finanzergebnisse des vierten Quartals 20/21. Das vierte Quartal des Konzerns endete schon Ende September. Der Nettoumsatz des Unternehmens belief sich in diesem Vierteljahreszeitraum auf 83,4 Mrd. USD. Dabei entfielen 65,1 Mrd. USD auf den Bereich iPhone, Mac, iPad sowie Wearables wie beispielsweise die Apple Watch. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast 30 %.

Der Tech-Gigant hat in seinem Bericht zum 4. Quartal 20/21 einen Betriebsgewinn von 23,8 Mrd. USD bekanntgegeben, was einer Umsatzrendite von 28,5 % entspricht. Apple verzeichnete darüber hinaus in Q4 einen Nettogewinn in Höhe von 20,6 Mrd. USD. Der Konzern konnte damit den Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (12,7 Mrd. USD) um 62 % steigern.

Neue Herausforderungen in Sicht

Apple will mit neuen M1-Chips den PC-Markt aufrollen. Der iPhone-Hersteller hat zwei neue Hochleistungs-Chipsysteme angekündigt, mit denen er seine Abkehr von Intel-Prozessoren beschleunigen will. Die in einem Videostream präsentierten M1 Pro und M1 Max sind stark verbesserte Versionen des M1-Chips, den Apple vor einem Jahr vorstellte. Sie bilden künftig das
Herzstück der neuen MacBook-Pro-Modelle. Die erste Auflage des M1 diente Apple dazu, die Mikroprozessoren von Intel im Einstiegs- und Mittelklasse-Segment der Macintosh-Computer abzulösen.

Nun nimmt Apple mit seinen eigenen Systemen auch den Markt der Hochleistungs-Laptops ins Visier. Beim M1 Pro verspricht das Unternehmen eine 70 % bessere Prozessorleistung (CPU), eine doppelt so hohe Grafikleistung im Vergleich zum M1. Der im Vergleich zum M1 Pro noch deutlich leistungsfähigere M1 Max verfügt wie die Pro-Variante über zehn Rechenkerne (acht Leistungs- und zwei Effizienzkerne). Mit einer verdoppelten Speicherband- breite und anderen Verbesserungen kommt er auf die vierfache Grafikleistung des ursprünglichen M1.

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Prof. Dr. Max Otte

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