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Als wertorientierte Investoren mögen wir grundsätzlich Unternehmen, die bei Zukäufen auf den Preis achten und ihre Expansionspläne nicht um jeden Preis durchdrücken. Noch besser gefallen uns Unternehmen, bei denen beides zutrifft: Preismacht und Preisdisziplin. Ein solches Unternehmen ist Essity (WKN: A2DS20). Der Hersteller von Haushalts- und Hygienepapieren sowie Inkontinenzprodukten erhöhte seine Preise im dritten Quartal um fast 15 %. Und dennoch wurden die neuen Preise der Essity-Produkte von den Verbrauchern anstandslos akzeptiert. Das Absatzvolumen stieg um 1,5 %.

Im kumulierten Neunmonatszeitraum setzte Essity Preissteigerungen von über 12 % durch. Der Absatz legte 4,1 % zu. Dass sich die Absatzentwicklung im jüngsten Quartal verlangsamt hat, könnte zwar darauf hindeuten, dass die Preissteigerungen allmählich an ihre Grenzen stoßen. Da es sich um Produkte des täglichen Bedarfs handelt, auf die wir alle kaum verzichten können, gehen wir aber davon aus, dass weitere moderate Anpassungen problemlos möglich sein werden. Essity-Chef Magnus Groth kündigte bereits weitere Preisanpassungen in den nächsten Monaten an. Die Insolvenz von Hakle spielt dem Konzern dabei zusätzlich in die Karten.

Essity war schon zuvor die Nr. 1 in Europa und den USA. Jetzt, wo ein weiterer Konkurrent wegfällt, ist das Unternehmen noch stärker. Damit nimmt auch die Preismacht weiter zu. Kommen wir zur Preisdisziplin. Im August und September schloss Essity zwei Akquisitionen ab. Der Konzern übernahm 100 % des australischen Unternehmens Modibodi und 80 % der kanadischen Firma Knix. Bei beiden handelt es sich um Hersteller von spezieller Menstruations- und Inkontinenzwäsche. Infolge der weltweiten demographischen Entwicklung sowie dem steigenden Umweltbewusstsein von Verbrauchern (weniger Wegwerfartikel) wächst dieses Segment stark.

In der letzten Ausgabe unseres Börsenbriefs haben wir Essity einer gründlichen Prüfung nach der Königsanalyse® unterzogen. Wenn Sie Ihr Depot mit Qualitätstiteln nach der wertorientierten Kapitalanlage erfolgreich pflegen wollen, empfehlen wir Ihnen eines unserer Abonnements. Falls Sie uns erst unverbindlich kennenlernen möchten, bieten wir Ihnen unseren kostenlosen Testbezug  über 4 Ausgaben hinweg an.

Auf gute Investments

Kerstin Franzisi

Chefredakteurin | Der Privatinvestor

Vor rund fünf Monaten kündigte Philip Morris (WKN: A0NDBJ) an, Swedish Match (WKN: A3CNFX) übernehmen zu wollen. Jetzt ist der Deal über die Bühne gegangen. Die EU-Wettbewerbskommission gab grünes Licht. Am 4. November entschieden die Swedish-Match-Aktionäre mehrheitlich, das Angebot anzunehmen. Auf Managementebene waren sich die beiden Tabakkonzerne schon seit Monaten einig. Swedish Match riet seinen Aktionären zu diesem Schritt und wurde nun bestätigt.

Swedish-Match-Investor Elliott steht hinter dem Deal

Der jetzige Übernahmepreis von 116 SEK je Aktie dürfte auch den aktivistischen Investor Elliott zufriedenstellen. Denn immerhin hat Philip Morris sein ursprüngliches Kaufgebot von 106 SEK je Aktie nun um fast 10 % erhöht. Damit geht der Plan von Elliott auf. Kurz nachdem Philip Morris sein erstes Übernahmegebot für Swedish Match abgab, ging Elliott eine Beteiligung von 5,5 % an Swedish Match ein und prompt forderte er daraufhin einen höheren Übernahmepreis.

Diese Strategie wenden Elliott und andere aktivistische Hedgefonds seit einigen Jahren immer wieder an, wenn sich größere Übernahmen anbahnen. Sie steigen mit einer Minderheitsbeteiligung in das Unternehmen, das übernommen werden soll, ein und verlangen anschließend eine Nachbesserung des Kaufangebots. Ihnen geht es lediglich darum, aus der Übernahme möglichst viel Kapital zu schlagen. Damit haben Elliott und Co. – wie jetzt auch – in den meisten Fällen Erfolg.

Im September erhöhte Elliott seine Beteiligung an Swedish Match auf 7,25 %. Das nun von 106 auf 116 SEK erhöhte Kaufangebot bringt Elliott Mehreinnahmen in Höhe rund 100 Mio. USD. Insgesamt erlöst er mit der Andienung seiner rund 110,6 Millionen Swedish-Match-Aktien an Philip Morris nun 10,2 Mrd. USD.

Philipp Morris steht für Innovationen im Tabakgeschäft

Während selbstverständlich alle Swedish-Match-Aktionäre von dem nachgebesserten Kaufpreis profitieren, wäre aus Perspektive der Philip-Morris-Aktionäre der ursprüngliche Preis besser gewesen. Immerhin zahlt der US-Konzern nun rund 15,2 Mrd. SEK bzw. 1,4 Mrd. USD mehr. Insgesamt bewertet Philip Morris Swedish Match nun mit 16,3 Mrd. USD. Dies entspricht etwa dem 9,5-fachen Jahresumsatz, den Swedish Match im letzten Jahr erwirtschaftete. Günstig sieht anders aus, aber wir halten den Preis noch gerade so für vertretbar.

Aus zwei Gründen halten wir die Akquisition für strategisch sehr sinnvoll. Erstens nimmt Philip Morris damit einen Konkurrenten vom Markt. Zweitens stärkt der Konzern seine schon jetzt gute Position im Wachstumssegment „rauchfreie Tabakalternativen“ noch einmal deutlich. Mit seinem Verdampfersystem IQOS konnte Philip Morris in Europa bereits voll durchstarten.

Dank Swedish Match wird das Unternehmen nun auch zu einem international dominanten Player für Kau- und Schnupftabak sowie Nikotin-Pouches. Letzteres ist die neueste Erfindung der Tabakindustrie. Es handelt sich dabei um teebeutelähnliche Täschchen, die mit Nikotin (oftmals aber sogar ohne Tabak) gefüllt sind, und die man sich unter die Oberlippe klemmt. Der dafür im Moment wichtigste Markt sind die USA. Genau dort ist Swedish Match mit derartigen Produkten – und damit künftig Philip Morris – die Nr. 1.

Ein internationaler Konzern mit Schlagkraft

Der Deal könnte auch die Wettbewerbssituation gegenüber dem bisherigen „Schwesterunternehmen“ Altria verändern. Einst unter einem gemeinsamen Dach, grenzten die beiden Konzerne ihre Märkte bislang klar voneinander ab. Während Altria bis jetzt exklusiv den US-Markt bediente, gehörte Philip Morris der Rest der Welt.

Wird Philip Morris künftig mit den Marken von Swedish Match selbst auf dem US-Markt auftreten?

Oder wird auch dies zu einem neuen Lizenzgeschäft für Altria?

Dies bleibt noch abzuwarten. Doch egal wie, Philip Morris ist das Tabakunternehmen, das sich aus unserer Sicht bisher am besten auf den Wandel in der Tabakindustrie (Stichwort „rauchfreier Tabak- und Nikotinkonsum) eingestellt hat. Der Kauf von Swedish Match ist in dieser Hinsicht ein weiterer Meilenstein.

Auf gute Investments

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Ihre Kerstin Franzisi
Chefredakteurin Der Privatinvestor

Sie interessiert, wie wir die Aktie von Philip Morris im Detail einschätzen?

Bereits vor Abschluss des Swedish-Match-Geschäfts, haben wir Philip Morris in unserem Börsenbrief Der Privatinvestor Ausgabe 43-2022 anhand unserer neuen Königsanalyse® überprüft. Wir haben sowohl die Qualität ermittelt als auch, ob die Aktie derzeit eine Kauf-, Halte- oder Verkaufsposition ist. Sie möchten unsere Analyseergebnisse einsehen? Testen Sie unseren Börsenbrief 4 Wochen lang gratis und unverbindlich.

„Investing ist simple, but not easy.“ Laut Warren Buffett ist kluges Investieren keine hochkomplexe Raketenwissenschaft oder benötigt gar Berechnungen, die nur Hochleistungscomputer bewältigen können. Es kommt vielmehr darauf ein, eine möglichst einfache und transparente Strategie zu entwickeln und diese dann konsequent zu verfolgen. Genau letzteres ist meist der schwierige Part. Denn „Mr. Market“ macht uns immer wieder mit seinen manisch-depressiven Stimmungsschwankungen zu schaffen…

Der Privatinvestor vertritt daher die Philosophie: Eine Anlagestrategie muss geeignet sein, die kurzfristigen Zyklen und Schwankungen der Börse zu überstehen. An langfristige Trends kann und soll sie sich wiederum anpassen. Wir haben aus letzterem Grund unsere bewährte Königsanalyse® verfeinert. Damit bildet die Methode aktuelle Entwicklungen ab und knüpft gleichzeitig an kontinuierliche Investmenterfolge an, die sich in unseren Musterdepots wiederfinden. Im Folgenden erfahren Sie, welche Punkte wir an der Königsanalyse® verändert haben sowie ein aktuelles Beispiel.

Transparente Aktienanalyse auf Basis der Value-Investing-Prinzipien

Die grundlegende Struktur der Königsanalyse® belassen wir wie bisher. Ebenso bleiben wir den Prinzipien des Value Investing treu. Wir prüfen auch künftig anhand von zehn Kriterien die Qualität des Geschäftsmodells, des Managements und der Bilanz. Auch bleibt es bei einer Maximalpunktzahl von 100 Königspunkten.

Allerdings haben wir die einzelnen Prüfkriterien teilweise neu sortiert, angepasst beziehungsweise die Gewichtung leicht verändert:

  • Unser neues Punkteschema (40 – 30 – 30) gewichtet die Anzahl der Königspunkte etwas anders als zuvor. Beim Geschäftsmodell sind weiterhin bis zu 40 KP möglich. Beim Management sind es jetzt 30 KP (vorher 40 KP) und bei der Bilanz weiterhin 30 KP.
  • Wir haben die Prüfkriterien hinsichtlich des Kapitalmanagements nun mit unseren sonstigen Bilanzkriterien zusammengeführt. Diese Entscheidung trafen wir, weil sich die Kapitalmanagemententscheidungen, die die Konzernleitung trifft, im Grunde stets unmittelbar in der Bilanz widerspiegeln.
  • In der Kategorie Management konzentrieren wir uns folglich auf die Eigentümerperspektive, den Background des Managements und die operative Unternehmensführung. Die Eigentümerperspektive gewichtigen wir künftig stärker. Hier sind nun bis zu 12 KP möglich. Andere Kriterien wie zum Beispiel Qualifikation & Fluktuation (zusammen maximal 6 KP) gewichten wir dafür etwas schwächer.

Die Veränderungen ergeben sich aus unseren Beobachtungen über die vergangenen Jahre hinweg. Hiermit ist die Methode noch besser geeignet, die relevanten Fundamentaldaten eines Unternehmens auf den Punkt zu bringen. Unserer Philosophie, die Bewertung so transparent und simpel wie möglich und so komplex wie nötig zu halten, ist damit Rechnung getragen.

Ein aktuelles Beispiel der Königsanalyse®: Microsoft in der Bewertung

Bewertung von Microsoft nach der neuen Königsanalyse ®

Jeder Aktientitel wird bei Der Privatinvestor gegen die beschriebenen Kriterien geprüft. Die Gesamtzahl der Königspunkte zeigt auf, ob es sich aktuell um ein attraktives Investment handelt.

Den Aufbau des Bewertungsmodells sehen Sie wie folgt am Beispiel der Microsoft-Aktie. In diesem Übersichtskasten sehen Sie die zehn Hauptkriterien, die wir – selbstverständlich im Hintergrund anhand vieler Unterkriterien – prüfen.

In unserem Scoring-Modell sind maximal 100 Punkte möglich (in jeder Kategorie 10). Je höher die Punktzahl, desto höher die Qualität. Microsoft erhielt zu dem Zeitpunkt 88 Königspunkte.

Die Punktzahl ist eine der höchsten, die wir bisher einem Unternehmen vergeben haben. Dies macht Microsoft aktuell zu einem sehr guten Investment.

Grundsätzlich arbeiten wir mit unserer Methode tendenziell vorsichtig und vergeben im Zweifel eher weniger Punkte als zu viele. Dies vor dem Hintergrund, dass gerade Privatinvestoren primär Verluste vermeiden müssen.

Eine gesunde Skepsis ist daher angesagt. Statt auf Hypes und Modethemen einzugehen, berücksichtigt die Königsanalyse nur valide Kriterien, die Aufschluss auf den fairen Wert geben.



Die neue Königsanalyse® zeigt Stärken und Schwächen eines Unternehmens klar auf

Als wertorientierte Investoren sind wir schon seit mehreren Jahrzehnten an den Kapitalmärkten aktiv. Die Erfahrung zeigt: Es lohnt sich, an der eigenen Strategie langfristig festzuhalten. Nervosität und ständige Wechsel erhöhen hingegen die Verlustrisiken. Dennoch bedarf es immer wieder eines Auffrischung der Strategie, um neuen Entwicklungen gerecht zu werden.

In den vergangenen Jahren haben sich die Rolle und die Erwartungen an das Management börsennotierter Konzerne deutlich verändert. Dem wird unsere aufgefrischte Methode gerecht, ohne jedoch die ursprüngliche Anlagestrategie aus den Augen zu verlieren.

In unserem Börsenbrief Der Privatinvestor finden Sie wöchentlich spannende Investmentchancen mit ausführlicher Bewertung auf Basis der Prinzipien des Value Investing. Falls Sie uns erst noch unverbindlich kennenlernen möchten, nutzen Sie gerne die Möglichkeit unseres kostenlosen Testabonnement über 4 Ausgaben.

Außerdem liegt die Methode den Investmententscheidungen unserer Musterdepots zugrunde, die verlässlich den Referenzindex DAX schlagen. Unsere Musterdepots sind für Abonnenten und Clubmitglieder jederzeit einsehbar.

Auf gute Investments!

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Ihre Kerstin Franzisi

Abwärtstendenzen an den Börsen versteht Warren Buffett wie kaum ein anderer als Chance für Gelegenheitskäufe. Weil Marktteilnehmer häufig zu Übertreibungen neigen, ergeben sich für gewiefte Investoren immer wieder Möglichkeiten zum Kauf unterbewerteter Unternehmen. Dem Starinvestor könnte sich im derzeit laufenden Bärenmarkt wieder der ein oder andere interessante Deal anbieten.

In der Vergangenheit hat das Orakel von Omaha mehr als einmal bewiesen, dass er diesbezüglich ein gutes Händchen besitzt. Beispielsweise hatte Buffett während der Finanzkrise 2008 Aktienpakete von Goldman Sachs im Wert von 5 Mrd. USD und von General Electric im Wert von etwa 3 Mrd. USD zu einem Schnäppchenpreis gekauft. Damals war kaum ein anderer Investor auf eine solche Idee gekommen oder wäre dazu in der Lage gewesen.

Auch Berkshire Hathaway mit Kursverlusten

In der jüngeren Vergangenheit hatten Aktienanleger kaum Grund zu Freudensprüngen. Dazu gehören verschiedene Ursachen: Die deutlich verschärften Inflationsentwicklung, welche durch Leitzinsanhebungen zahlreicher Notenbanken überall auf dem Globus angefacht wurde und wird; die noch immer nicht überwundenen Pandemie; und der Krieg in der Ukraine. Nach wie vor befinden sich die Aktien vieler Unternehmen im Abwärtstrend.

Auch Berkshire Hathaway, die Holding von Warren Buffett, macht da keine Ausnahme. Dabei hat das einmal ganz anders ausgesehen. Obwohl die Aktie des Konglomerats auf Sicht von zwölf Monaten noch immer ein Plus von 16 Prozent verzeichnet, hat sich der Wert der Anteilscheine seit Ende März 2022 in EUR bis heute (Stand: 17.10.22) um rund 15 Prozent reduziert.

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Quelle: finanzen.net

Immerhin erweist sich die Investmentgesellschaft von Warren Buffett im Hinblick auf die allgemeine Entwicklung an den Aktienmärkten als relativ robust. Denn während der S&P 500 Verluste auf Jahressicht von rund 20% seit Ende März 2022 sowie der Jones rund -17 verzeichneten, steht Berkshire Hathaway gar nicht so schlecht da.

Selbst Coca-Cola nicht mehr so stark

Für die schwächere Performance der Berkshire Hathaway-Aktie gibt es natürlich Gründe. Inzwischen machen die immer noch sehr hohen Inflationsraten auch den stabilsten Value-Werten zu schaffen. Sogar die Coca-Cola-Aktie, die entgegen dem Trend erst Ende August 2022 einen neuen Höchststand markiert hat, musste seither einen Teil ihrer Kursgewinne abgegeben.

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Quelle: finanzen.net

Auch die Papiere von Berkshire Hathaway reagieren auf die wachsenden Rezessionssorgen, die sich nicht nur in Europa, sondern auch in den USA breit machen. Denn auch die stark konjunkturorientierte Holding würde wahrscheinlich unter einem wirtschaftlichen Abschwung mehr leiden als unter einer höheren Inflation bei einer gleichzeitig gut laufenden Konjunktur. 

Geht Buffett erneut auf Schnäppchenjagd?

Wer das Verhalten des US-Starinvestors in der Vergangenheit beobachtet hat, den wird es nicht verwundern, wenn Buffet in Börsenphasen wie diesen vermehrt nach Kaufgelegenheiten Ausschau hält, die Perspektiven genau kalkuliert und keinesfalls übereilt zur Tat schreitet. Dennoch wäre es gut möglich, dass Buffett relativ zeitnah seinem Ruf als antizyklischer Investor alle Ehre macht.

Beispielsweise hat Buffett im ersten Quartal 2022 – gerade als Russland den militärischen Angriff auf die Ukraine startete – Aktien im Wert von 51 Mrd. USD zugekauft. Damit stellte das Orakel von Omaha einen neuen Rekord innerhalb seiner jahrzehntelagen Aktivitäten als Investor auf. Daher ist es alles andere als abwegig, dass Buffett auch im laufenden Bärenmarkt sich wieder für den ein oder anderen Deal interessieren könnte. 

Kein Wunder, dass mittlerweile eine ganze Reihe von Gerüchten kursieren. Inzwischen wird bereits darüber spekuliert, der Altmeister könne möglicherweise bei der arg gebeutelten Schweizer Großbank Credit Suisse einsteigen.

Auch weiterer Buy-Back-Boom möglich

Unter Marktteilnehmern wird ebenfalls darüber diskutiert, ob der Buffett nach einer längeren Phase der Zurückhaltung wieder vermehrt Aktien der eigenen Holding zurückkaufen könnte. Im Jahr 2021 erwarb Buffett Aktien von Berkshire Hathaway im Volumen von durchschnittlich 6 Mrd. USD pro Quartal zurück, 2022 dagegen kaufte er deutlich weniger eigene Anteilscheine. Im ersten Halbjahr 2022 betrug das Rückkaufvolumen insgesamt nur etwas mehr 4 Mrd. USD.

Allerdings dürfte dies damit zusammenhängen, dass sich für den Starinvestor in den vergangenen Monaten attraktivere Gelegenheiten ergeben haben. Das könnte sich aber auch schon bald wieder ändern. Denn eine ganze Reihe von Experten hält die Aktien von Berkshire Hathaway auf dem derzeitigen Niveau für unterbewertet. Schließlich tendiert das Kurs-Buchwert-Verhältnis um die Marke von 1,3 und wäre damit eigentlich auf einem Level, das günstig erscheint. Und Buffett ist sicherlich nicht entgangen, dass dieses Niveau deutlich unter dem historischen Durchschnitt von 1,4 liegt.

Genügend Reserven zur Verfügung

Sowohl für große Aktienrückkäufe als auch für eine forcierte Schnäppchenjagd sollte Buffett genügend Cash-Reserven zur Verfügung haben. Berkshire Hathaway besaß laut Daten von „Market Insider“ von Ende Juni 105 Mrd. USD in bar. Das sind etwa 75 Mrd. USD mehr als die selbst verordnete Mindestreserve von 30 Mrd. USD.

Auf erfolgreiche Investments

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Ihre Kerstin Franzisi

Chefredaktion

Quelle: finanzen.net

Die Zeichen stehen eindeutig auf Rezession. Damit steckt auch der Einzelhandel tief in der Krise. In Deutschland etwa sank der GFK-Konsumklima-Index im September auf einen Wert von -36,9 Punkten. Der Index belegt damit nicht nur einen starken Einbruch im Einzelhandel – dies ist der schlechteste Wert seit Beginn der Erhebung im Jahr 1991. Und dabei wird es sehr wahrscheinlich nicht bleiben. Für den Oktober prognostiziert GfK ein neues Rekordtief bei -42,5 Punkten.

Die Ursachen liegen auf der Hand. Wegen der hohen Inflation – aktuell 10,9 % – achten viele Menschen stärker auf die Preise. Sie überlegen genau, welche Anschaffungen wirklich nötig sind. Darüberhinausgehenden Konsum schrauben sie zurück. Zudem machen die gestiegenen Energiekosten dem stationären Einzelhandel erheblich zu schaffen.

Luxus bleibt von der Krise verschont

Es gibt allerdings ein Einzelhandelsunternehmen, bei dem von Krise jede Spur fehlt: LVMH. Der Luxusgüterkonzern veröffentlichte gerade seine Zahlen für das dritte Quartal. Das Unternehmen mit Marken wie Louis Vuitton, Moët & Chandon, Hennessy, Cartier usw. setzt sein Umsatzwachstum ungebremst fort. Die Erlöse stiegen im dritten Quartal um 27,4 %. Im zweiten Quartal waren es 27 % und im ersten Quartal 29 %. Das organische Umsatzwachstum liegt aktuell bei 19 %. In der größten Sparte Mode & Lederwaren wuchs der Umsatz organisch sogar um 22 %. Auch alle anderen Segmente legten zweistellig zu.

Noch etwas ist an den neuen Zahlen von LVMH interessant: Während das Geschäft in Asien sich weiter erholte und moderat zulegte, fiel das Wachstum in den USA und Europa besonders stark aus. Ausgerechnet Europa – wo die Energiekrise sich am stärksten auswirkt…

Dies verdeutlicht ein interessantes Phänomen: Luxus ist und bleibt auch in der Krise gefragt. Als absoluter Platzhirsch im Luxussegment profitiert LVMH davon. Das Kundensegment, das der Konzern mit seinen zahlreichen Marken in den Bereichen Mode, Accessoires, Lederwaren, Schmuck und Spirituosen anspricht, verfügt auch jetzt über eine ausreichend starke Kaufkraft. Es sieht zudem ganz danach aus, als will sich die Klientel von LVMH gerade jetzt etwas gönnen. Ganz nach dem Motto „wer hat, der hat“ oder vielleicht auch, um sich von der weltweit pessimistischen Marktstimmung abzulenken.

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Operative Marge gesteigert

Auch für LVMH haben sich die Einkaufspreise (insbesondere von Rohstoffen) und damit die Produktionskosten erhöht. Bisher hat LVMH aber keinerlei Problem, die gestiegenen Kosten an seine Endkonsumenten weiterzugeben.

Deshalb konnte auch der Gewinn in der ersten Jahreshälfte kräftig wachsen. Der operative Gewinn legte um 33,4 % zu. Das Wachstum fiel hier sogar stärker aus als auf der Umsatzseite. Die operative Marge hat sich damit von zuvor bereits hohen 26,6 % (H1 2022) auf jetzt 27,9 % erhöht. LVMH gelingt es also, während die Weltwirtschaft in eine Krise schlittert, seine Margen zu steigern. Einen besseren Beleg für die erstklassige Qualität dieses Unternehmens gibt es nicht.

Aktie für Langfristinvestoren

Mit LVMH im Portfolio können Sie der aktuellen Krise trotzen. Auf Jahressicht hat die Aktie zwar auch leicht nachgeben. Mit derzeit -5,9 % hat sie sich aber deutlich stabiler entwickelt, als viele andere Aktien – selbst die Tech-Werte.

Wir lieben krisenresistente Geschäftsmodelle wie das von LVMH. In unserem Langfristdepot ist die Aktie deshalb seit rund zwei Wochen eine Position. Bereits jetzt ist die Aktie leicht im Plus (+3,6 %). Auch im Max Otte Multiple Opportunities Fund ist LVMH im Moment unter den zehn größten Positionen.[1]

Insbesondere freuen wir uns auch auf die künftigen Dividendenzahlungen, die wir bei LVMH erhalten werden. Schon in weniger als zwei Monaten erfolgt die nächste Ausschüttung. Am 5.12. zahlt der Konzern eine Zwischendividende für das Geschäftsjahr 2022 in Höhe von 5,00 EUR je Aktie aus. Die Schlussdividende wird dann im April 2023 fällig. Nach jetzigem Stand bietet LVMH auf das Gesamtjahr hochgerechnet eine Dividendenrendite von 2 %. Das ist überschaubar. Da der Konzern die Dividende aber regelmäßig steigert, wird es dabei nicht bleiben. Bei langfristigem Engagement steigt die Dividendenrendite auf Ihren Einstiegskurs von Jahr zu Jahr. Insgesamt stufen wir LVMH als Investment ein, bei dem sich ein langfristiges Engagement auszahlen sollte.

Auf gute Investments

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Kerstin Franzisi


[1] Gem. Factsheet per 30.09.2022

Der Microsoft-Gründer und ehemals reichste Mann der Welt, Bill Gates, hat einmal gesagt: „Wenn ich eine feste Vorstellung einer Ziellinie gehabt hätte, hätte ich sie schon vor Jahren überschritten.“ Und obwohl Gates sich bereits 2008 aus dem operativen Geschäft des Unternehmens zurückgezogen hat, gilt diese Aussage im Hinblick auf den Konzern wohl heute noch. Grenzen scheint es für Microsoft nicht zu geben.

Microsoft tanzt auf vielen Hochzeiten

Als weltweit führendes Technologieunternehmen ist Microsoft ein breit diversifizierter Konzern, der eine Reihe von unterschiedlichen Diensten anbietet. Die drei Geschäftsfelder des Technologiegiganten lauten: Productivity and Business Processes, Intelligent Cloud und Personal Computing.

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Productivity and Business Processes umfasst unter anderem Customer-Relationship-Management-Anwendungen (CRM), verschiedene Enterprises-Ressource-Planning-Systeme (ERP) sowie die in aller Welt bekannten Office-Produkte. Außerdem gehören verschiedene Marketing- und IT-Sicherheitslösungen sowie das Karrierenetzwerk LinkedIn dazu.

Herzstück im Segment Intelligent Cloud ist die Cloud-Plattform Azure, ergänzt um verschiedenen Serverprodukte und sonstige Clouddienste.

Personal Computing betreibt die Suchmaschine Bing. Ebenso ist hier die Gaming-Sparte inklusive Xbox integriert. Gerade die Expansion der Gaming-Sparte steht bei Microsoft derzeit im Fokus. Anfang 2022 übernahm der Konzern bekannt, den Spieleentwickler Activision Blizzard übernehmen zu wollen. Der Vorgang soll bis Mitte nächsten Jahres abgeschlossen sein. Microsoft würde mit dieser Übernahme auch Bereich Videospiele global in die Spitzengruppe der Anbieter aufsteigen.

Starkes Wachstum im Geschäftsjahr 2021/22

Vor wenigen Wochen präsentierte Microsoft seine Zahlen für das vierte Quartal sowie das Gesamtjahr 2021/22. (Das Geschäftsjahr des Konzerns dauert vom 1. Juli bis 30.06. ist also gegenüber dem Kalenderjahr um sechs Monate verschoben.)

Im vierten Quartal stieg der Umsatz um 12 %. Der operative Gewinn legte um 8 % zu und das Nettoergebnis wuchs um 2 %. Gegenüber den Vorquartalen und dem Vorjahr hat sich das Wachstum zwar abgeschwächt, dies ist aber zu einem Großteil auf Währungseffekte zurückzuführen. Zu konstanten Wechselkursen wären Umsatz und operativer Gewinn mit einer Rate von 16 bzw. 14 % gestiegen und der Nettogewinn hätte 8 % zugelegt. Zudem wirkten sich die erneuten Lockdowns in China auf das Ergebnis aus.

Im Gesamtjahr 2021/22 kletterte der Umsatz um 18 % (zu konstanten Wechselkursen +19 %). Operativer Gewinn und Nettoergebnis warten mit einem Wachstum von 19 bzw. 15 % auf.

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Microsoft Azure auf dem Weg zur Nr. 1

Der Cloudmarkt wird von drei Tech-Giganten dominiert. Noch ist Amazon die Nr. 1. Laut Statista verfügte Amazon Web Services (AWS) im zweiten Quartal 2022 über einen Marktanteil von 34 %. Microsoft rangiert mit einem Marktanteil von 21 % auf dem Vize-Thron. Allerdings wird der Abstand zur Nummer 1 kleiner. Microsoft Azure weist im Vergleich zur Konkurrenz das derzeit stärkste Wachstum auf.

Während die Cloud-Umsätze von Microsoft im zweiten Quartal 2022 um 40 % zulegen konnten, gelang Amazon Web Services „nur“ ein Wachstum von 33 %. Selbst Google Cloud, die Cloudsparte von Alphabet (+36 %) konnte stärker zulegen als der Branchenprimus.

Eine deutliche Ansage an die Wettbewerber ist auch, dass Microsoft Azure unter den Fortune-500-Unternehmen eine Marktdurchdringung von 95 % erreicht. Dies ist laut der Konzernleitung darauf zurückzuführen, dass Microsoft seit geraumer Zeit seinen Großkunden intelligente Hybridlösungen in Sachen Cloud bereitstellt. Diesen Vorteil nutzt Microsoft, um die Preise der Google Cloud und AWS zu unterbieten. So entscheiden sich immer mehr Unternehmenskunden für Azure und werden dadurch langfristig im Ökosystem von Microsoft gehalten.

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Neue Partnerschaften mit Unity und Verbund

Unternehmen, die sich für eine Cloud-Struktur von Microsoft entscheiden bleiben in der Regel dauerhaft dabei. Jeder neue Firmenkunde, den Microsoft in diesem Bereich an Land zieht, bedeutet damit langfristig wiederkehrende Einnahmen.

Gerade gab Microsoft neue Partnerschaften mit dem Spieleentwickler Unity Technologies und dem österreichischen Versorger Verbund bekannt. Unity nutzt künftig die Cloud-Plattform Azure für die Erstellung von 3D-Echtzeit-Erfahrungen. Die erstellten Inhalte sollen zudem auf einem vereinfachten Weg für Xbox-Konsolen und den PC veröffentlicht werden. Die Partnerschaft soll die Dienste von Unity global zugänglich machen und für Entwickler unter anderem den Workflow verbessern.

Bei der Zusammenarbeit mit Verbund geht es darum, gemeinsam innovative und nachhaltige Lösungen für die Energiebranche zu identifizieren, die unter anderem auf Cloud-Computing-Technologien, künstlicher Intelligenz, dem Internet of Things (IoT), Big Data und Mixed Reality basieren.

Microsoft wiederum kann dank der Zusammenarbeit auf Grünstrom von Verbund setzen. Das Unternehmen möchte bis 2030 den weltweiten Energiebedarf der eigenen Rechenzentren vollständig aus nachhaltigen erneuerbaren Quellen beziehen und setzt nun ein erstes Zeichen mit der Verbund Grünstromlieferung für das erste Microsoft Datacenter in Österreich.

Auch in Zukunft sind wir uns jedenfalls sicher, dass dem Geschäft von Microsoft keine Grenzen gesetzt sind. Dies macht Microsoft für uns zu einem spannenden Dauerinvestments. Wer in seinem Portfolio den Bereich Big Tech noch untergewichtet hat, sollte zumindest über die Aktie nachdenken.

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Ihre Kerstin Franzisi

Chefredakteurin Der Privatinvestor

Wir kennen das ja schon: Warren Buffett ist kein Freund großer Veränderungen. Besonders wenn es um das Portfolio seiner Investmentholding Berkshire Hathaway geht. Auch im zurückliegenden Quartal, dessen Zahlen am 16.08.22 bekannt gegeben wurden, ist das Orakel von Omaha seinen Lieblingsinvestments treu geblieben.

Verglichen mit dem ersten Quartal 2022 war Buffett diesmal zudem deutlich zurückhaltender. Während er im Zeitraum Januar bis März im Berkshire-Portfolio Käufe mit einem Gesamtvolumen von 51 Mrd. USD tätigte, erwarb er im zweiten Quartal lediglich Aktien im Wert von 6 Mrd. USD.   

Interessant und vor allem sehr aufschlussreich sind seine jüngsten Transaktionen dennoch.

Quelle: Businessinsider.de/Instagram 30.08.2022

Buffett – großer Fan von Apple

Eine der größten Positionen, die Buffett für Berkshire Hathaway im zweiten Quartal 2022 hinzugekauft hat, waren rund 4 Millionen Apple-Aktien. Insgesamt hält Buffetts Beteiligungsholding nun fast 900 Millionen Aktien des iPhone-Herstellers. Diese entsprechen im Moment einem monetären Gegenwert von 122 Mrd. USD und machen mit einer Gewichtung von 40 % die derzeit größte Position im Berkshire-Depot aus.   

In den zurückliegenden Jahren hat Buffet kein Geheimnis um seine Vorliebe für Apple gemacht. Buffett bezeichnet den Tech-Giganten schon einmal als „Familienjuwel“ und „wahrscheinlich das beste Unternehmen“, das er kenne. Der berühmte Investor hat zwischen 2016 und 2018 rund 36 Mrd. USD für den Aufbau seiner Beteiligung am iPhone-Hersteller ausgegeben. Und das bedeutet, dass Buffett sein Geld, das er in Apple-Aktien investiert hat, in wenigen Jahren mehr als vervierfacht hat.

Ölbranche weiter im Fokus

Zudem erwarb Berkshire Hathaway 2,4 Millionen weitere Chevron-Aktien im aktuellen Wert von etwa 380 Mio. USD, und erhöhte damit seine Position auf 161 Millionen Anteilscheine. Chevron nimmt Berkshire-Aktienportfolio als viertgrößte Position einen Anteil von rund 8 % ein.

Darüber hinaus kaufte Buffett weitere 22 Millionen Aktien der Ölgesellschaft Occidental Petroleum im derzeitigen Gegenwert von rund 1,4 Mrd. USD, wodurch sich der Gesamtbesitz auf 158,5 Millionen erhöhte. Bald wird Berkshires Anteil an Occidental Petroleum noch höher sein. Wie Mitte August bekannt wurde, reichte Buffett bereits am 17. Juli bei der Federal Regulatory Commission (FERC) einen Antrag ein, um die Beteiligung auf bis zu 50% erhöhen zu können. Die Bewilligung dazu ist nun erteilt. Das würde bedeuten, dass der Starinvestor weitere 19,2 Mrd. USD in Aktien dieses Unternehmens steckt.

Aber auch das könnte nur ein vorläufiger Schritt auf dem Weg zu einer möglicherweise angestrebten Übernahme sein. Die sukzessiven Käufe von Berkshire Hathaway von Occidental-Aktien sind typisch für Buffett, wenn er die Übernahme des Unternehmens vorbereitet. Beispielsweise bei der Versicherungsgesellschaft Geico, die seit 1996 zu 100 % zum Konglomerat des Starinvestors gehört, war seine Vorgehensweise ganz ähnlich.

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Weitere Transaktionen

Des Weiteren kaufte Berkshire Hathaway im zweiten Quartal 2022 weitere vier Millionen Aktien am Videospieleanbieter Activision Blizzard. Aktien von Ally Financial und Paramount Global wurden ebenfalls hinzugefügt. Abgesehen von den Verkäufen der Anteilscheine von General Motors und Verizon veräußerte Berkshire Hathaway auch Aktien von Store Capital und U.S. Bancorp, der bislang neuntgrößten Position im Buffett-Depot.

Verluste in Milliardenhöhe – Buffett bleibt gelassen

Aufgrund der schwierigen Börsenphase musste Berkshire Hathaway im zweiten Quartal 2022 einen Verlust von rund 43,7 Mrd. USD hinnehmen. Im Vorjahresquartal stand an derselben Stelle ein Gewinn von rund 28,1 Mrd. USD bekannt geben. Derartige Ergebnisschwankungen bei Berkshire Hathaway beunruhigen uns jedoch nicht im Geringsten. Dafür sind nämlich in erster Linie Kursschwankungen im Investmentportfolio verantwortlich. Wir sind diesbezüglich mit Warren Buffett einer Meinung, der anlässlich der jüngsten Quartalsergebnisse erneut betonte: „Die Investmentgewinne oder -verluste im Quartal sind meist bedeutungslos“.

Viel aussagekräftiger ist der operative Gewinn, den Berkshire Hathaway über seine Tochtergesellschaften generiert. Dieser stieg gegenüber um Vorjahr um etwa 6,7 Mrd. USD im auf rund 9,3 Mrd. USD. Insbesondere das Versicherungsgeschäft seiner Tochtergesellschaften Geico und Co. läuft bestens.

Und was das Beteiligungsportfolio betrifft, fällt unser Fazit ebenfalls positiv aus:  Der Starinvestor wählt seinen eigenen Fokus, bei dem es eben nicht um kurzfristige sondern in erster Linie um langfristige Wertsteigerungen geht. Wenn Sie als Investor ebenfalls einen langfristigen Anlagehorizont verfolgen, sind Sie bei Berkshire Hathaway richtig.  

Auf gute Investments!

Ihre

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Kerstin Franzisi

Chefredakteurin Der Privatinvestor

Neben Warren Buffett gilt George Soros als einer der renommiertesten Investoren der Welt. Seine Soros Fund Management, LLC ist eine private US-Investment-Management-Firma, die mittlerweile als Family Office geführt wird, nachdem sie lange Zeit als Hedgefonds strukturiert war.

Der in Budapest geborene George Soros gründete seine Soros Fund Management bereits 1970. Vorher arbeitete er bei der deutschstämmigen Fondsgesellschaft Arnhold und S. Bleichröder in New York. Soros Fund Management ist einer der wichtigsten Berater der US-Fondsgesellschaft Quantum Group of Funds. Aktuell weist das Portfolio der Gesellschaft einen Gesamtwert von rund 6,5 Mrd. USD aus.

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Zur Investment-Legende wurde George Soros als er 1992 für einen Quantum-Hedgefonds auf dem Devisenmarkt eine Wette gegen das britische Pfund (GBP) gewann, die dem Finanzprodukt innerhalb einer Woche einen Gewinn von 1,8 Mrd. USD bescherte.

George Soros zählt laut Ranking der “Forbes 400”-Liste aus dem Jahr 2021 mit einem Nettovermögen von etwa 8,6 Mrd. USD zu den zehn reichsten Hedgefonds-Managern der Welt. Obwohl er offiziell keine Investitionen von Klienten mehr verwaltet, aber noch Investitionen über seinen Familien-Fonds tätigt, lohnt ein Blick auf dessen Portfolio und die jüngsten Aktivitäten bzw. Veränderungen.

Wie jeder Investor, dessen Vermögen 100 Mio. USD übersteigt, muss auch George Soros der US-Börsenaufsicht SEC vierteljährlich Veränderungen hinsichtlich des eigenen Portfolios melden. Die Publikation gelangt nur mit einiger Verzögerung an die Öffentlichkeit. Vor einigen Wochen berichtete die SEC über die Aktivitäten von Soros Fund Management aus dem vierten Quartal 2021. Die jüngsten Transaktionen im Hinblick auf die fünf größten Positionen von Soros Fund Management sind dabei besonders interessant. Seine Strategie ist anders, als die von Warren Buffett.

Die Top-Five im Soros-Portfolio

5. Platz: Amazon

Mit einer Gewichtung von 3,7 % (Stand: 31.12.2021) bleibt Amazon die fünftgrößte Position im Portfolio von Soros Fund Management. Den Bestand hat Soros allerdings um 17.560 Aktien auf 74.401 Anteilsscheine reduziert. Aktuell (Stand: 19.05.2022) weisen die im Portfolio verblieben Amazon-Papiere einen Wert von rund 160 Mio. USD auf.

4. Platz: IHS Markit (mittlerweile mit S&P Global fusioniert)

Mittlerweile (seit Februar 2022) hat IHS Market mit S&P Global Inc. fusioniert. IHS-Aktien sind deshalb mittlerweile in S&P Global-Aktien aufgegangen. Doch noch im vierten Quartal 2021, also Monate vor der Fusion, stockte Soros sein Engagement in den Daten- und Informationsdienstleister IHS Markit auf. Der Starinvestor kaufte im Schlussquartal 2021 für seinen Familienfonds 506.025 Anteile zu dem bestehenden Aktienpaket hinzu. Insgesamt hielt Soros Fund Management per 31.12.2021 fast drei Millionen Papiere. Die Gewichtung im Portfolio betrug 5,8 %.

3. Platz: D. R. Horton

R. Horton ist ein US-Bauunternehmen, das sich in erster Linie auf die Produktion von Einfamilienhäusern spezialisiert hat. Mit einem Jahresumsatz von ca. 14 Mrd. USD ist D. R. Horton der größte Hausbauer in den Vereinigten Staaten. Soros Fund Management hielt zum Jahreswechsel noch rund 3,6 Millionen D. R. Horton-Aktien, die heute (Stand: 19.05.2022) einen Wert von rund 243 Mio. USD darstellen. Im Berichtszeitraum hatte Soros sein Aktienpaket um 693.875 Papiere verringert, so dass das Investment nunmehr im gesamten Portfolio von Soros Fund Management mit 5,8 % gewichtet ist.

2. Platz: Liberty Broadband

Noch Mitte 2021 war der US-Telekommunikationsdienstleister Liberty Broadband die größte Position im Portfolio von Soros Fund Management. Im Berichtszeitraum verkaufte der Starinvestor allerdings mehr als 652.175 Aktien. Das bedeutete eine Reduzierung des Investments an dem Kabeldienstleistungsunternehmen um 17 % innerhalb des Familienfonds. Trotzdem machten die verbliebenen 3.249.893 Broadband-Anteilscheine knapp 7,2 % des gesamten Portfolios von Soros Fund Management aus. Heute (Stand: 19.05.2022) beträgt Wert der Beteiligung etwa 367 Mio. USD.

1. Platz: Rivian Automotive

Von Null auf 100: Mit dem Kauf von 19.835.761 Anteilen an dem US-Elektroautohersteller im damaligen Wert von über 2 Mrd. USD hat George Soros die einschneidendste Veränderung in seinem Portfolio vollzogen. Interessant ist dabei auch, dass Soros auf einen Börsenneuling setzte, denn Rivian ging erst im November 2021 an die Börse. Zum Jahreswechsel 2021/22 stellte Rivian mit einer Gewichtung von etwa 30 % die mit Abstand größte Position in Soros‘ Portfolio dar. Allzu glücklich dürfte die Investmentlegende damit im Moment nicht sein, denn die Aktie musste in den letzten Monaten ordentlich Federn lassen. Der aktuelle monetäre Gegenwert ((Stand: 19.05.2022) ) dieser Position beträgt etwa 583 Mio. USD.

Nicht alle neue Investitionen lohnen sich sofort

Anders als Warren Buffett, der in jüngster Zeit in erster Linie in Papiere von Ölgesellschaften (Chevron und Occidental Petroleum) sowie von Finanzdienstleistern (Alleghany Corp.) investiert hat, setzt George Soros trotz des sich bereits abzeichnenden Beginns der US-Zinswende stark auf Wachstumstitel.

Dass auch große Investmentlegenden nicht auf Anhieb ins Schwarze treffen, beweist die gravierendste Entscheidung von George Soros. Der Kauf von Rivian Automotive ist geradezu ein Paradebeispiel dafür, dass auch Starinvestoren nicht immer den richtigen Zeitpunkt treffen. Denn die Aktie des Elektrofahrzeug-Produzenten hat seit Ende 2021 etwa 75 % ihres Wertes eingebüßt.

Dabei muss die Investition in den Elektroautobauer nicht zwangsläufig ein Schlag ins Wasser gewesen sein. Rivian konnte im ersten Quartal 2022 sein selbstgestecktes Produktionsziel zwar nicht erreichen, weil der Autobauer unter dem Chipmangel und anderen Lieferengpässen leidet, die Energiewende ist nun allerdings beschleunigt und kann dem Hersteller mittelfristig in die Karten spielen. Es muss sich natürlich zeigen, ob Rivian gegen Konkurrenten wie Tesla ankommt. Im nächsten Bericht SEC-Bericht von Soros Fund Management wird jedenfalls spannend sein, zu erfahren, wie Soros mit der Position umgegangen ist – ob er einfach nur die Füße stillhielt, ob er reduziert oder im Gegenteil sogar nachgekauft hat.

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Der Testbezug umfasst 4 Ausgaben unseres Kapitalanlagebriefs Der Privatinvestor und ist ab dem Zeitpunkt der Anmeldung vier Wochen lang gültig. Sie gehen damit keine Verpflichtungen ein. Eine Notwendigkeit einer Kündigung besteht somit nicht.

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Prof. Dr. Max Otte

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Als wertorientierte Investoren mögen wir grundsätzlich Unternehmen, die bei Zukäufen auf den Preis achten und ihre Expansionspläne nicht um jeden Preis durchdrücken. Noch besser gefallen uns Unternehmen, bei denen beides zutrifft: Preismacht und Preisdisziplin. Ein solches Unternehmen ist Essity (WKN: A2DS20). Der Hersteller von Haushalts- und Hygienepapieren sowie Inkontinenzprodukten erhöhte seine Preise im dritten Quartal um fast 15 %. Und dennoch wurden die neuen Preise der Essity-Produkte von den Verbrauchern anstandslos akzeptiert. Das Absatzvolumen stieg um 1,5 %.

Im kumulierten Neunmonatszeitraum setzte Essity Preissteigerungen von über 12 % durch. Der Absatz legte 4,1 % zu. Dass sich die Absatzentwicklung im jüngsten Quartal verlangsamt hat, könnte zwar darauf hindeuten, dass die Preissteigerungen allmählich an ihre Grenzen stoßen. Da es sich um Produkte des täglichen Bedarfs handelt, auf die wir alle kaum verzichten können, gehen wir aber davon aus, dass weitere moderate Anpassungen problemlos möglich sein werden. Essity-Chef Magnus Groth kündigte bereits weitere Preisanpassungen in den nächsten Monaten an. Die Insolvenz von Hakle spielt dem Konzern dabei zusätzlich in die Karten.

Essity war schon zuvor die Nr. 1 in Europa und den USA. Jetzt, wo ein weiterer Konkurrent wegfällt, ist das Unternehmen noch stärker. Damit nimmt auch die Preismacht weiter zu. Kommen wir zur Preisdisziplin. Im August und September schloss Essity zwei Akquisitionen ab. Der Konzern übernahm 100 % des australischen Unternehmens Modibodi und 80 % der kanadischen Firma Knix. Bei beiden handelt es sich um Hersteller von spezieller Menstruations- und Inkontinenzwäsche. Infolge der weltweiten demographischen Entwicklung sowie dem steigenden Umweltbewusstsein von Verbrauchern (weniger Wegwerfartikel) wächst dieses Segment stark.

In der letzten Ausgabe unseres Börsenbriefs haben wir Essity einer gründlichen Prüfung nach der Königsanalyse® unterzogen. Wenn Sie Ihr Depot mit Qualitätstiteln nach der wertorientierten Kapitalanlage erfolgreich pflegen wollen, empfehlen wir Ihnen eines unserer Abonnements. Falls Sie uns erst unverbindlich kennenlernen möchten, bieten wir Ihnen unseren kostenlosen Testbezug  über 4 Ausgaben hinweg an.

Auf gute Investments

Kerstin Franzisi

Chefredakteurin | Der Privatinvestor

Vor rund fünf Monaten kündigte Philip Morris (WKN: A0NDBJ) an, Swedish Match (WKN: A3CNFX) übernehmen zu wollen. Jetzt ist der Deal über die Bühne gegangen. Die EU-Wettbewerbskommission gab grünes Licht. Am 4. November entschieden die Swedish-Match-Aktionäre mehrheitlich, das Angebot anzunehmen. Auf Managementebene waren sich die beiden Tabakkonzerne schon seit Monaten einig. Swedish Match riet seinen Aktionären zu diesem Schritt und wurde nun bestätigt.

Swedish-Match-Investor Elliott steht hinter dem Deal

Der jetzige Übernahmepreis von 116 SEK je Aktie dürfte auch den aktivistischen Investor Elliott zufriedenstellen. Denn immerhin hat Philip Morris sein ursprüngliches Kaufgebot von 106 SEK je Aktie nun um fast 10 % erhöht. Damit geht der Plan von Elliott auf. Kurz nachdem Philip Morris sein erstes Übernahmegebot für Swedish Match abgab, ging Elliott eine Beteiligung von 5,5 % an Swedish Match ein und prompt forderte er daraufhin einen höheren Übernahmepreis.

Diese Strategie wenden Elliott und andere aktivistische Hedgefonds seit einigen Jahren immer wieder an, wenn sich größere Übernahmen anbahnen. Sie steigen mit einer Minderheitsbeteiligung in das Unternehmen, das übernommen werden soll, ein und verlangen anschließend eine Nachbesserung des Kaufangebots. Ihnen geht es lediglich darum, aus der Übernahme möglichst viel Kapital zu schlagen. Damit haben Elliott und Co. – wie jetzt auch – in den meisten Fällen Erfolg.

Im September erhöhte Elliott seine Beteiligung an Swedish Match auf 7,25 %. Das nun von 106 auf 116 SEK erhöhte Kaufangebot bringt Elliott Mehreinnahmen in Höhe rund 100 Mio. USD. Insgesamt erlöst er mit der Andienung seiner rund 110,6 Millionen Swedish-Match-Aktien an Philip Morris nun 10,2 Mrd. USD.

Philipp Morris steht für Innovationen im Tabakgeschäft

Während selbstverständlich alle Swedish-Match-Aktionäre von dem nachgebesserten Kaufpreis profitieren, wäre aus Perspektive der Philip-Morris-Aktionäre der ursprüngliche Preis besser gewesen. Immerhin zahlt der US-Konzern nun rund 15,2 Mrd. SEK bzw. 1,4 Mrd. USD mehr. Insgesamt bewertet Philip Morris Swedish Match nun mit 16,3 Mrd. USD. Dies entspricht etwa dem 9,5-fachen Jahresumsatz, den Swedish Match im letzten Jahr erwirtschaftete. Günstig sieht anders aus, aber wir halten den Preis noch gerade so für vertretbar.

Aus zwei Gründen halten wir die Akquisition für strategisch sehr sinnvoll. Erstens nimmt Philip Morris damit einen Konkurrenten vom Markt. Zweitens stärkt der Konzern seine schon jetzt gute Position im Wachstumssegment „rauchfreie Tabakalternativen“ noch einmal deutlich. Mit seinem Verdampfersystem IQOS konnte Philip Morris in Europa bereits voll durchstarten.

Dank Swedish Match wird das Unternehmen nun auch zu einem international dominanten Player für Kau- und Schnupftabak sowie Nikotin-Pouches. Letzteres ist die neueste Erfindung der Tabakindustrie. Es handelt sich dabei um teebeutelähnliche Täschchen, die mit Nikotin (oftmals aber sogar ohne Tabak) gefüllt sind, und die man sich unter die Oberlippe klemmt. Der dafür im Moment wichtigste Markt sind die USA. Genau dort ist Swedish Match mit derartigen Produkten – und damit künftig Philip Morris – die Nr. 1.

Ein internationaler Konzern mit Schlagkraft

Der Deal könnte auch die Wettbewerbssituation gegenüber dem bisherigen „Schwesterunternehmen“ Altria verändern. Einst unter einem gemeinsamen Dach, grenzten die beiden Konzerne ihre Märkte bislang klar voneinander ab. Während Altria bis jetzt exklusiv den US-Markt bediente, gehörte Philip Morris der Rest der Welt.

Wird Philip Morris künftig mit den Marken von Swedish Match selbst auf dem US-Markt auftreten?

Oder wird auch dies zu einem neuen Lizenzgeschäft für Altria?

Dies bleibt noch abzuwarten. Doch egal wie, Philip Morris ist das Tabakunternehmen, das sich aus unserer Sicht bisher am besten auf den Wandel in der Tabakindustrie (Stichwort „rauchfreier Tabak- und Nikotinkonsum) eingestellt hat. Der Kauf von Swedish Match ist in dieser Hinsicht ein weiterer Meilenstein.

Auf gute Investments

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Ihre Kerstin Franzisi
Chefredakteurin Der Privatinvestor

Sie interessiert, wie wir die Aktie von Philip Morris im Detail einschätzen?

Bereits vor Abschluss des Swedish-Match-Geschäfts, haben wir Philip Morris in unserem Börsenbrief Der Privatinvestor Ausgabe 43-2022 anhand unserer neuen Königsanalyse® überprüft. Wir haben sowohl die Qualität ermittelt als auch, ob die Aktie derzeit eine Kauf-, Halte- oder Verkaufsposition ist. Sie möchten unsere Analyseergebnisse einsehen? Testen Sie unseren Börsenbrief 4 Wochen lang gratis und unverbindlich.

„Investing ist simple, but not easy.“ Laut Warren Buffett ist kluges Investieren keine hochkomplexe Raketenwissenschaft oder benötigt gar Berechnungen, die nur Hochleistungscomputer bewältigen können. Es kommt vielmehr darauf ein, eine möglichst einfache und transparente Strategie zu entwickeln und diese dann konsequent zu verfolgen. Genau letzteres ist meist der schwierige Part. Denn „Mr. Market“ macht uns immer wieder mit seinen manisch-depressiven Stimmungsschwankungen zu schaffen…

Der Privatinvestor vertritt daher die Philosophie: Eine Anlagestrategie muss geeignet sein, die kurzfristigen Zyklen und Schwankungen der Börse zu überstehen. An langfristige Trends kann und soll sie sich wiederum anpassen. Wir haben aus letzterem Grund unsere bewährte Königsanalyse® verfeinert. Damit bildet die Methode aktuelle Entwicklungen ab und knüpft gleichzeitig an kontinuierliche Investmenterfolge an, die sich in unseren Musterdepots wiederfinden. Im Folgenden erfahren Sie, welche Punkte wir an der Königsanalyse® verändert haben sowie ein aktuelles Beispiel.

Transparente Aktienanalyse auf Basis der Value-Investing-Prinzipien

Die grundlegende Struktur der Königsanalyse® belassen wir wie bisher. Ebenso bleiben wir den Prinzipien des Value Investing treu. Wir prüfen auch künftig anhand von zehn Kriterien die Qualität des Geschäftsmodells, des Managements und der Bilanz. Auch bleibt es bei einer Maximalpunktzahl von 100 Königspunkten.

Allerdings haben wir die einzelnen Prüfkriterien teilweise neu sortiert, angepasst beziehungsweise die Gewichtung leicht verändert:

  • Unser neues Punkteschema (40 – 30 – 30) gewichtet die Anzahl der Königspunkte etwas anders als zuvor. Beim Geschäftsmodell sind weiterhin bis zu 40 KP möglich. Beim Management sind es jetzt 30 KP (vorher 40 KP) und bei der Bilanz weiterhin 30 KP.
  • Wir haben die Prüfkriterien hinsichtlich des Kapitalmanagements nun mit unseren sonstigen Bilanzkriterien zusammengeführt. Diese Entscheidung trafen wir, weil sich die Kapitalmanagemententscheidungen, die die Konzernleitung trifft, im Grunde stets unmittelbar in der Bilanz widerspiegeln.
  • In der Kategorie Management konzentrieren wir uns folglich auf die Eigentümerperspektive, den Background des Managements und die operative Unternehmensführung. Die Eigentümerperspektive gewichtigen wir künftig stärker. Hier sind nun bis zu 12 KP möglich. Andere Kriterien wie zum Beispiel Qualifikation & Fluktuation (zusammen maximal 6 KP) gewichten wir dafür etwas schwächer.

Die Veränderungen ergeben sich aus unseren Beobachtungen über die vergangenen Jahre hinweg. Hiermit ist die Methode noch besser geeignet, die relevanten Fundamentaldaten eines Unternehmens auf den Punkt zu bringen. Unserer Philosophie, die Bewertung so transparent und simpel wie möglich und so komplex wie nötig zu halten, ist damit Rechnung getragen.

Ein aktuelles Beispiel der Königsanalyse®: Microsoft in der Bewertung

Bewertung von Microsoft nach der neuen Königsanalyse ®

Jeder Aktientitel wird bei Der Privatinvestor gegen die beschriebenen Kriterien geprüft. Die Gesamtzahl der Königspunkte zeigt auf, ob es sich aktuell um ein attraktives Investment handelt.

Den Aufbau des Bewertungsmodells sehen Sie wie folgt am Beispiel der Microsoft-Aktie. In diesem Übersichtskasten sehen Sie die zehn Hauptkriterien, die wir – selbstverständlich im Hintergrund anhand vieler Unterkriterien – prüfen.

In unserem Scoring-Modell sind maximal 100 Punkte möglich (in jeder Kategorie 10). Je höher die Punktzahl, desto höher die Qualität. Microsoft erhielt zu dem Zeitpunkt 88 Königspunkte.

Die Punktzahl ist eine der höchsten, die wir bisher einem Unternehmen vergeben haben. Dies macht Microsoft aktuell zu einem sehr guten Investment.

Grundsätzlich arbeiten wir mit unserer Methode tendenziell vorsichtig und vergeben im Zweifel eher weniger Punkte als zu viele. Dies vor dem Hintergrund, dass gerade Privatinvestoren primär Verluste vermeiden müssen.

Eine gesunde Skepsis ist daher angesagt. Statt auf Hypes und Modethemen einzugehen, berücksichtigt die Königsanalyse nur valide Kriterien, die Aufschluss auf den fairen Wert geben.



Die neue Königsanalyse® zeigt Stärken und Schwächen eines Unternehmens klar auf

Als wertorientierte Investoren sind wir schon seit mehreren Jahrzehnten an den Kapitalmärkten aktiv. Die Erfahrung zeigt: Es lohnt sich, an der eigenen Strategie langfristig festzuhalten. Nervosität und ständige Wechsel erhöhen hingegen die Verlustrisiken. Dennoch bedarf es immer wieder eines Auffrischung der Strategie, um neuen Entwicklungen gerecht zu werden.

In den vergangenen Jahren haben sich die Rolle und die Erwartungen an das Management börsennotierter Konzerne deutlich verändert. Dem wird unsere aufgefrischte Methode gerecht, ohne jedoch die ursprüngliche Anlagestrategie aus den Augen zu verlieren.

In unserem Börsenbrief Der Privatinvestor finden Sie wöchentlich spannende Investmentchancen mit ausführlicher Bewertung auf Basis der Prinzipien des Value Investing. Falls Sie uns erst noch unverbindlich kennenlernen möchten, nutzen Sie gerne die Möglichkeit unseres kostenlosen Testabonnement über 4 Ausgaben.

Außerdem liegt die Methode den Investmententscheidungen unserer Musterdepots zugrunde, die verlässlich den Referenzindex DAX schlagen. Unsere Musterdepots sind für Abonnenten und Clubmitglieder jederzeit einsehbar.

Auf gute Investments!

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Ihre Kerstin Franzisi

Abwärtstendenzen an den Börsen versteht Warren Buffett wie kaum ein anderer als Chance für Gelegenheitskäufe. Weil Marktteilnehmer häufig zu Übertreibungen neigen, ergeben sich für gewiefte Investoren immer wieder Möglichkeiten zum Kauf unterbewerteter Unternehmen. Dem Starinvestor könnte sich im derzeit laufenden Bärenmarkt wieder der ein oder andere interessante Deal anbieten.

In der Vergangenheit hat das Orakel von Omaha mehr als einmal bewiesen, dass er diesbezüglich ein gutes Händchen besitzt. Beispielsweise hatte Buffett während der Finanzkrise 2008 Aktienpakete von Goldman Sachs im Wert von 5 Mrd. USD und von General Electric im Wert von etwa 3 Mrd. USD zu einem Schnäppchenpreis gekauft. Damals war kaum ein anderer Investor auf eine solche Idee gekommen oder wäre dazu in der Lage gewesen.

Auch Berkshire Hathaway mit Kursverlusten

In der jüngeren Vergangenheit hatten Aktienanleger kaum Grund zu Freudensprüngen. Dazu gehören verschiedene Ursachen: Die deutlich verschärften Inflationsentwicklung, welche durch Leitzinsanhebungen zahlreicher Notenbanken überall auf dem Globus angefacht wurde und wird; die noch immer nicht überwundenen Pandemie; und der Krieg in der Ukraine. Nach wie vor befinden sich die Aktien vieler Unternehmen im Abwärtstrend.

Auch Berkshire Hathaway, die Holding von Warren Buffett, macht da keine Ausnahme. Dabei hat das einmal ganz anders ausgesehen. Obwohl die Aktie des Konglomerats auf Sicht von zwölf Monaten noch immer ein Plus von 16 Prozent verzeichnet, hat sich der Wert der Anteilscheine seit Ende März 2022 in EUR bis heute (Stand: 17.10.22) um rund 15 Prozent reduziert.

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Quelle: finanzen.net

Immerhin erweist sich die Investmentgesellschaft von Warren Buffett im Hinblick auf die allgemeine Entwicklung an den Aktienmärkten als relativ robust. Denn während der S&P 500 Verluste auf Jahressicht von rund 20% seit Ende März 2022 sowie der Jones rund -17 verzeichneten, steht Berkshire Hathaway gar nicht so schlecht da.

Selbst Coca-Cola nicht mehr so stark

Für die schwächere Performance der Berkshire Hathaway-Aktie gibt es natürlich Gründe. Inzwischen machen die immer noch sehr hohen Inflationsraten auch den stabilsten Value-Werten zu schaffen. Sogar die Coca-Cola-Aktie, die entgegen dem Trend erst Ende August 2022 einen neuen Höchststand markiert hat, musste seither einen Teil ihrer Kursgewinne abgegeben.

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Quelle: finanzen.net

Auch die Papiere von Berkshire Hathaway reagieren auf die wachsenden Rezessionssorgen, die sich nicht nur in Europa, sondern auch in den USA breit machen. Denn auch die stark konjunkturorientierte Holding würde wahrscheinlich unter einem wirtschaftlichen Abschwung mehr leiden als unter einer höheren Inflation bei einer gleichzeitig gut laufenden Konjunktur. 

Geht Buffett erneut auf Schnäppchenjagd?

Wer das Verhalten des US-Starinvestors in der Vergangenheit beobachtet hat, den wird es nicht verwundern, wenn Buffet in Börsenphasen wie diesen vermehrt nach Kaufgelegenheiten Ausschau hält, die Perspektiven genau kalkuliert und keinesfalls übereilt zur Tat schreitet. Dennoch wäre es gut möglich, dass Buffett relativ zeitnah seinem Ruf als antizyklischer Investor alle Ehre macht.

Beispielsweise hat Buffett im ersten Quartal 2022 – gerade als Russland den militärischen Angriff auf die Ukraine startete – Aktien im Wert von 51 Mrd. USD zugekauft. Damit stellte das Orakel von Omaha einen neuen Rekord innerhalb seiner jahrzehntelagen Aktivitäten als Investor auf. Daher ist es alles andere als abwegig, dass Buffett auch im laufenden Bärenmarkt sich wieder für den ein oder anderen Deal interessieren könnte. 

Kein Wunder, dass mittlerweile eine ganze Reihe von Gerüchten kursieren. Inzwischen wird bereits darüber spekuliert, der Altmeister könne möglicherweise bei der arg gebeutelten Schweizer Großbank Credit Suisse einsteigen.

Auch weiterer Buy-Back-Boom möglich

Unter Marktteilnehmern wird ebenfalls darüber diskutiert, ob der Buffett nach einer längeren Phase der Zurückhaltung wieder vermehrt Aktien der eigenen Holding zurückkaufen könnte. Im Jahr 2021 erwarb Buffett Aktien von Berkshire Hathaway im Volumen von durchschnittlich 6 Mrd. USD pro Quartal zurück, 2022 dagegen kaufte er deutlich weniger eigene Anteilscheine. Im ersten Halbjahr 2022 betrug das Rückkaufvolumen insgesamt nur etwas mehr 4 Mrd. USD.

Allerdings dürfte dies damit zusammenhängen, dass sich für den Starinvestor in den vergangenen Monaten attraktivere Gelegenheiten ergeben haben. Das könnte sich aber auch schon bald wieder ändern. Denn eine ganze Reihe von Experten hält die Aktien von Berkshire Hathaway auf dem derzeitigen Niveau für unterbewertet. Schließlich tendiert das Kurs-Buchwert-Verhältnis um die Marke von 1,3 und wäre damit eigentlich auf einem Level, das günstig erscheint. Und Buffett ist sicherlich nicht entgangen, dass dieses Niveau deutlich unter dem historischen Durchschnitt von 1,4 liegt.

Genügend Reserven zur Verfügung

Sowohl für große Aktienrückkäufe als auch für eine forcierte Schnäppchenjagd sollte Buffett genügend Cash-Reserven zur Verfügung haben. Berkshire Hathaway besaß laut Daten von „Market Insider“ von Ende Juni 105 Mrd. USD in bar. Das sind etwa 75 Mrd. USD mehr als die selbst verordnete Mindestreserve von 30 Mrd. USD.

Auf erfolgreiche Investments

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Ihre Kerstin Franzisi

Chefredaktion

Quelle: finanzen.net

Die Zeichen stehen eindeutig auf Rezession. Damit steckt auch der Einzelhandel tief in der Krise. In Deutschland etwa sank der GFK-Konsumklima-Index im September auf einen Wert von -36,9 Punkten. Der Index belegt damit nicht nur einen starken Einbruch im Einzelhandel – dies ist der schlechteste Wert seit Beginn der Erhebung im Jahr 1991. Und dabei wird es sehr wahrscheinlich nicht bleiben. Für den Oktober prognostiziert GfK ein neues Rekordtief bei -42,5 Punkten.

Die Ursachen liegen auf der Hand. Wegen der hohen Inflation – aktuell 10,9 % – achten viele Menschen stärker auf die Preise. Sie überlegen genau, welche Anschaffungen wirklich nötig sind. Darüberhinausgehenden Konsum schrauben sie zurück. Zudem machen die gestiegenen Energiekosten dem stationären Einzelhandel erheblich zu schaffen.

Luxus bleibt von der Krise verschont

Es gibt allerdings ein Einzelhandelsunternehmen, bei dem von Krise jede Spur fehlt: LVMH. Der Luxusgüterkonzern veröffentlichte gerade seine Zahlen für das dritte Quartal. Das Unternehmen mit Marken wie Louis Vuitton, Moët & Chandon, Hennessy, Cartier usw. setzt sein Umsatzwachstum ungebremst fort. Die Erlöse stiegen im dritten Quartal um 27,4 %. Im zweiten Quartal waren es 27 % und im ersten Quartal 29 %. Das organische Umsatzwachstum liegt aktuell bei 19 %. In der größten Sparte Mode & Lederwaren wuchs der Umsatz organisch sogar um 22 %. Auch alle anderen Segmente legten zweistellig zu.

Noch etwas ist an den neuen Zahlen von LVMH interessant: Während das Geschäft in Asien sich weiter erholte und moderat zulegte, fiel das Wachstum in den USA und Europa besonders stark aus. Ausgerechnet Europa – wo die Energiekrise sich am stärksten auswirkt…

Dies verdeutlicht ein interessantes Phänomen: Luxus ist und bleibt auch in der Krise gefragt. Als absoluter Platzhirsch im Luxussegment profitiert LVMH davon. Das Kundensegment, das der Konzern mit seinen zahlreichen Marken in den Bereichen Mode, Accessoires, Lederwaren, Schmuck und Spirituosen anspricht, verfügt auch jetzt über eine ausreichend starke Kaufkraft. Es sieht zudem ganz danach aus, als will sich die Klientel von LVMH gerade jetzt etwas gönnen. Ganz nach dem Motto „wer hat, der hat“ oder vielleicht auch, um sich von der weltweit pessimistischen Marktstimmung abzulenken.

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Operative Marge gesteigert

Auch für LVMH haben sich die Einkaufspreise (insbesondere von Rohstoffen) und damit die Produktionskosten erhöht. Bisher hat LVMH aber keinerlei Problem, die gestiegenen Kosten an seine Endkonsumenten weiterzugeben.

Deshalb konnte auch der Gewinn in der ersten Jahreshälfte kräftig wachsen. Der operative Gewinn legte um 33,4 % zu. Das Wachstum fiel hier sogar stärker aus als auf der Umsatzseite. Die operative Marge hat sich damit von zuvor bereits hohen 26,6 % (H1 2022) auf jetzt 27,9 % erhöht. LVMH gelingt es also, während die Weltwirtschaft in eine Krise schlittert, seine Margen zu steigern. Einen besseren Beleg für die erstklassige Qualität dieses Unternehmens gibt es nicht.

Aktie für Langfristinvestoren

Mit LVMH im Portfolio können Sie der aktuellen Krise trotzen. Auf Jahressicht hat die Aktie zwar auch leicht nachgeben. Mit derzeit -5,9 % hat sie sich aber deutlich stabiler entwickelt, als viele andere Aktien – selbst die Tech-Werte.

Wir lieben krisenresistente Geschäftsmodelle wie das von LVMH. In unserem Langfristdepot ist die Aktie deshalb seit rund zwei Wochen eine Position. Bereits jetzt ist die Aktie leicht im Plus (+3,6 %). Auch im Max Otte Multiple Opportunities Fund ist LVMH im Moment unter den zehn größten Positionen.[1]

Insbesondere freuen wir uns auch auf die künftigen Dividendenzahlungen, die wir bei LVMH erhalten werden. Schon in weniger als zwei Monaten erfolgt die nächste Ausschüttung. Am 5.12. zahlt der Konzern eine Zwischendividende für das Geschäftsjahr 2022 in Höhe von 5,00 EUR je Aktie aus. Die Schlussdividende wird dann im April 2023 fällig. Nach jetzigem Stand bietet LVMH auf das Gesamtjahr hochgerechnet eine Dividendenrendite von 2 %. Das ist überschaubar. Da der Konzern die Dividende aber regelmäßig steigert, wird es dabei nicht bleiben. Bei langfristigem Engagement steigt die Dividendenrendite auf Ihren Einstiegskurs von Jahr zu Jahr. Insgesamt stufen wir LVMH als Investment ein, bei dem sich ein langfristiges Engagement auszahlen sollte.

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Kerstin Franzisi


[1] Gem. Factsheet per 30.09.2022

Der Microsoft-Gründer und ehemals reichste Mann der Welt, Bill Gates, hat einmal gesagt: „Wenn ich eine feste Vorstellung einer Ziellinie gehabt hätte, hätte ich sie schon vor Jahren überschritten.“ Und obwohl Gates sich bereits 2008 aus dem operativen Geschäft des Unternehmens zurückgezogen hat, gilt diese Aussage im Hinblick auf den Konzern wohl heute noch. Grenzen scheint es für Microsoft nicht zu geben.

Microsoft tanzt auf vielen Hochzeiten

Als weltweit führendes Technologieunternehmen ist Microsoft ein breit diversifizierter Konzern, der eine Reihe von unterschiedlichen Diensten anbietet. Die drei Geschäftsfelder des Technologiegiganten lauten: Productivity and Business Processes, Intelligent Cloud und Personal Computing.

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Productivity and Business Processes umfasst unter anderem Customer-Relationship-Management-Anwendungen (CRM), verschiedene Enterprises-Ressource-Planning-Systeme (ERP) sowie die in aller Welt bekannten Office-Produkte. Außerdem gehören verschiedene Marketing- und IT-Sicherheitslösungen sowie das Karrierenetzwerk LinkedIn dazu.

Herzstück im Segment Intelligent Cloud ist die Cloud-Plattform Azure, ergänzt um verschiedenen Serverprodukte und sonstige Clouddienste.

Personal Computing betreibt die Suchmaschine Bing. Ebenso ist hier die Gaming-Sparte inklusive Xbox integriert. Gerade die Expansion der Gaming-Sparte steht bei Microsoft derzeit im Fokus. Anfang 2022 übernahm der Konzern bekannt, den Spieleentwickler Activision Blizzard übernehmen zu wollen. Der Vorgang soll bis Mitte nächsten Jahres abgeschlossen sein. Microsoft würde mit dieser Übernahme auch Bereich Videospiele global in die Spitzengruppe der Anbieter aufsteigen.

Starkes Wachstum im Geschäftsjahr 2021/22

Vor wenigen Wochen präsentierte Microsoft seine Zahlen für das vierte Quartal sowie das Gesamtjahr 2021/22. (Das Geschäftsjahr des Konzerns dauert vom 1. Juli bis 30.06. ist also gegenüber dem Kalenderjahr um sechs Monate verschoben.)

Im vierten Quartal stieg der Umsatz um 12 %. Der operative Gewinn legte um 8 % zu und das Nettoergebnis wuchs um 2 %. Gegenüber den Vorquartalen und dem Vorjahr hat sich das Wachstum zwar abgeschwächt, dies ist aber zu einem Großteil auf Währungseffekte zurückzuführen. Zu konstanten Wechselkursen wären Umsatz und operativer Gewinn mit einer Rate von 16 bzw. 14 % gestiegen und der Nettogewinn hätte 8 % zugelegt. Zudem wirkten sich die erneuten Lockdowns in China auf das Ergebnis aus.

Im Gesamtjahr 2021/22 kletterte der Umsatz um 18 % (zu konstanten Wechselkursen +19 %). Operativer Gewinn und Nettoergebnis warten mit einem Wachstum von 19 bzw. 15 % auf.

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Microsoft Azure auf dem Weg zur Nr. 1

Der Cloudmarkt wird von drei Tech-Giganten dominiert. Noch ist Amazon die Nr. 1. Laut Statista verfügte Amazon Web Services (AWS) im zweiten Quartal 2022 über einen Marktanteil von 34 %. Microsoft rangiert mit einem Marktanteil von 21 % auf dem Vize-Thron. Allerdings wird der Abstand zur Nummer 1 kleiner. Microsoft Azure weist im Vergleich zur Konkurrenz das derzeit stärkste Wachstum auf.

Während die Cloud-Umsätze von Microsoft im zweiten Quartal 2022 um 40 % zulegen konnten, gelang Amazon Web Services „nur“ ein Wachstum von 33 %. Selbst Google Cloud, die Cloudsparte von Alphabet (+36 %) konnte stärker zulegen als der Branchenprimus.

Eine deutliche Ansage an die Wettbewerber ist auch, dass Microsoft Azure unter den Fortune-500-Unternehmen eine Marktdurchdringung von 95 % erreicht. Dies ist laut der Konzernleitung darauf zurückzuführen, dass Microsoft seit geraumer Zeit seinen Großkunden intelligente Hybridlösungen in Sachen Cloud bereitstellt. Diesen Vorteil nutzt Microsoft, um die Preise der Google Cloud und AWS zu unterbieten. So entscheiden sich immer mehr Unternehmenskunden für Azure und werden dadurch langfristig im Ökosystem von Microsoft gehalten.

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Neue Partnerschaften mit Unity und Verbund

Unternehmen, die sich für eine Cloud-Struktur von Microsoft entscheiden bleiben in der Regel dauerhaft dabei. Jeder neue Firmenkunde, den Microsoft in diesem Bereich an Land zieht, bedeutet damit langfristig wiederkehrende Einnahmen.

Gerade gab Microsoft neue Partnerschaften mit dem Spieleentwickler Unity Technologies und dem österreichischen Versorger Verbund bekannt. Unity nutzt künftig die Cloud-Plattform Azure für die Erstellung von 3D-Echtzeit-Erfahrungen. Die erstellten Inhalte sollen zudem auf einem vereinfachten Weg für Xbox-Konsolen und den PC veröffentlicht werden. Die Partnerschaft soll die Dienste von Unity global zugänglich machen und für Entwickler unter anderem den Workflow verbessern.

Bei der Zusammenarbeit mit Verbund geht es darum, gemeinsam innovative und nachhaltige Lösungen für die Energiebranche zu identifizieren, die unter anderem auf Cloud-Computing-Technologien, künstlicher Intelligenz, dem Internet of Things (IoT), Big Data und Mixed Reality basieren.

Microsoft wiederum kann dank der Zusammenarbeit auf Grünstrom von Verbund setzen. Das Unternehmen möchte bis 2030 den weltweiten Energiebedarf der eigenen Rechenzentren vollständig aus nachhaltigen erneuerbaren Quellen beziehen und setzt nun ein erstes Zeichen mit der Verbund Grünstromlieferung für das erste Microsoft Datacenter in Österreich.

Auch in Zukunft sind wir uns jedenfalls sicher, dass dem Geschäft von Microsoft keine Grenzen gesetzt sind. Dies macht Microsoft für uns zu einem spannenden Dauerinvestments. Wer in seinem Portfolio den Bereich Big Tech noch untergewichtet hat, sollte zumindest über die Aktie nachdenken.

Auf gute Investments

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Ihre Kerstin Franzisi

Chefredakteurin Der Privatinvestor

Wir kennen das ja schon: Warren Buffett ist kein Freund großer Veränderungen. Besonders wenn es um das Portfolio seiner Investmentholding Berkshire Hathaway geht. Auch im zurückliegenden Quartal, dessen Zahlen am 16.08.22 bekannt gegeben wurden, ist das Orakel von Omaha seinen Lieblingsinvestments treu geblieben.

Verglichen mit dem ersten Quartal 2022 war Buffett diesmal zudem deutlich zurückhaltender. Während er im Zeitraum Januar bis März im Berkshire-Portfolio Käufe mit einem Gesamtvolumen von 51 Mrd. USD tätigte, erwarb er im zweiten Quartal lediglich Aktien im Wert von 6 Mrd. USD.   

Interessant und vor allem sehr aufschlussreich sind seine jüngsten Transaktionen dennoch.

Quelle: Businessinsider.de/Instagram 30.08.2022

Buffett – großer Fan von Apple

Eine der größten Positionen, die Buffett für Berkshire Hathaway im zweiten Quartal 2022 hinzugekauft hat, waren rund 4 Millionen Apple-Aktien. Insgesamt hält Buffetts Beteiligungsholding nun fast 900 Millionen Aktien des iPhone-Herstellers. Diese entsprechen im Moment einem monetären Gegenwert von 122 Mrd. USD und machen mit einer Gewichtung von 40 % die derzeit größte Position im Berkshire-Depot aus.   

In den zurückliegenden Jahren hat Buffet kein Geheimnis um seine Vorliebe für Apple gemacht. Buffett bezeichnet den Tech-Giganten schon einmal als „Familienjuwel“ und „wahrscheinlich das beste Unternehmen“, das er kenne. Der berühmte Investor hat zwischen 2016 und 2018 rund 36 Mrd. USD für den Aufbau seiner Beteiligung am iPhone-Hersteller ausgegeben. Und das bedeutet, dass Buffett sein Geld, das er in Apple-Aktien investiert hat, in wenigen Jahren mehr als vervierfacht hat.

Ölbranche weiter im Fokus

Zudem erwarb Berkshire Hathaway 2,4 Millionen weitere Chevron-Aktien im aktuellen Wert von etwa 380 Mio. USD, und erhöhte damit seine Position auf 161 Millionen Anteilscheine. Chevron nimmt Berkshire-Aktienportfolio als viertgrößte Position einen Anteil von rund 8 % ein.

Darüber hinaus kaufte Buffett weitere 22 Millionen Aktien der Ölgesellschaft Occidental Petroleum im derzeitigen Gegenwert von rund 1,4 Mrd. USD, wodurch sich der Gesamtbesitz auf 158,5 Millionen erhöhte. Bald wird Berkshires Anteil an Occidental Petroleum noch höher sein. Wie Mitte August bekannt wurde, reichte Buffett bereits am 17. Juli bei der Federal Regulatory Commission (FERC) einen Antrag ein, um die Beteiligung auf bis zu 50% erhöhen zu können. Die Bewilligung dazu ist nun erteilt. Das würde bedeuten, dass der Starinvestor weitere 19,2 Mrd. USD in Aktien dieses Unternehmens steckt.

Aber auch das könnte nur ein vorläufiger Schritt auf dem Weg zu einer möglicherweise angestrebten Übernahme sein. Die sukzessiven Käufe von Berkshire Hathaway von Occidental-Aktien sind typisch für Buffett, wenn er die Übernahme des Unternehmens vorbereitet. Beispielsweise bei der Versicherungsgesellschaft Geico, die seit 1996 zu 100 % zum Konglomerat des Starinvestors gehört, war seine Vorgehensweise ganz ähnlich.

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Weitere Transaktionen

Des Weiteren kaufte Berkshire Hathaway im zweiten Quartal 2022 weitere vier Millionen Aktien am Videospieleanbieter Activision Blizzard. Aktien von Ally Financial und Paramount Global wurden ebenfalls hinzugefügt. Abgesehen von den Verkäufen der Anteilscheine von General Motors und Verizon veräußerte Berkshire Hathaway auch Aktien von Store Capital und U.S. Bancorp, der bislang neuntgrößten Position im Buffett-Depot.

Verluste in Milliardenhöhe – Buffett bleibt gelassen

Aufgrund der schwierigen Börsenphase musste Berkshire Hathaway im zweiten Quartal 2022 einen Verlust von rund 43,7 Mrd. USD hinnehmen. Im Vorjahresquartal stand an derselben Stelle ein Gewinn von rund 28,1 Mrd. USD bekannt geben. Derartige Ergebnisschwankungen bei Berkshire Hathaway beunruhigen uns jedoch nicht im Geringsten. Dafür sind nämlich in erster Linie Kursschwankungen im Investmentportfolio verantwortlich. Wir sind diesbezüglich mit Warren Buffett einer Meinung, der anlässlich der jüngsten Quartalsergebnisse erneut betonte: „Die Investmentgewinne oder -verluste im Quartal sind meist bedeutungslos“.

Viel aussagekräftiger ist der operative Gewinn, den Berkshire Hathaway über seine Tochtergesellschaften generiert. Dieser stieg gegenüber um Vorjahr um etwa 6,7 Mrd. USD im auf rund 9,3 Mrd. USD. Insbesondere das Versicherungsgeschäft seiner Tochtergesellschaften Geico und Co. läuft bestens.

Und was das Beteiligungsportfolio betrifft, fällt unser Fazit ebenfalls positiv aus:  Der Starinvestor wählt seinen eigenen Fokus, bei dem es eben nicht um kurzfristige sondern in erster Linie um langfristige Wertsteigerungen geht. Wenn Sie als Investor ebenfalls einen langfristigen Anlagehorizont verfolgen, sind Sie bei Berkshire Hathaway richtig.  

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Kerstin Franzisi

Chefredakteurin Der Privatinvestor

Neben Warren Buffett gilt George Soros als einer der renommiertesten Investoren der Welt. Seine Soros Fund Management, LLC ist eine private US-Investment-Management-Firma, die mittlerweile als Family Office geführt wird, nachdem sie lange Zeit als Hedgefonds strukturiert war.

Der in Budapest geborene George Soros gründete seine Soros Fund Management bereits 1970. Vorher arbeitete er bei der deutschstämmigen Fondsgesellschaft Arnhold und S. Bleichröder in New York. Soros Fund Management ist einer der wichtigsten Berater der US-Fondsgesellschaft Quantum Group of Funds. Aktuell weist das Portfolio der Gesellschaft einen Gesamtwert von rund 6,5 Mrd. USD aus.

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Zur Investment-Legende wurde George Soros als er 1992 für einen Quantum-Hedgefonds auf dem Devisenmarkt eine Wette gegen das britische Pfund (GBP) gewann, die dem Finanzprodukt innerhalb einer Woche einen Gewinn von 1,8 Mrd. USD bescherte.

George Soros zählt laut Ranking der “Forbes 400”-Liste aus dem Jahr 2021 mit einem Nettovermögen von etwa 8,6 Mrd. USD zu den zehn reichsten Hedgefonds-Managern der Welt. Obwohl er offiziell keine Investitionen von Klienten mehr verwaltet, aber noch Investitionen über seinen Familien-Fonds tätigt, lohnt ein Blick auf dessen Portfolio und die jüngsten Aktivitäten bzw. Veränderungen.

Wie jeder Investor, dessen Vermögen 100 Mio. USD übersteigt, muss auch George Soros der US-Börsenaufsicht SEC vierteljährlich Veränderungen hinsichtlich des eigenen Portfolios melden. Die Publikation gelangt nur mit einiger Verzögerung an die Öffentlichkeit. Vor einigen Wochen berichtete die SEC über die Aktivitäten von Soros Fund Management aus dem vierten Quartal 2021. Die jüngsten Transaktionen im Hinblick auf die fünf größten Positionen von Soros Fund Management sind dabei besonders interessant. Seine Strategie ist anders, als die von Warren Buffett.

Die Top-Five im Soros-Portfolio

5. Platz: Amazon

Mit einer Gewichtung von 3,7 % (Stand: 31.12.2021) bleibt Amazon die fünftgrößte Position im Portfolio von Soros Fund Management. Den Bestand hat Soros allerdings um 17.560 Aktien auf 74.401 Anteilsscheine reduziert. Aktuell (Stand: 19.05.2022) weisen die im Portfolio verblieben Amazon-Papiere einen Wert von rund 160 Mio. USD auf.

4. Platz: IHS Markit (mittlerweile mit S&P Global fusioniert)

Mittlerweile (seit Februar 2022) hat IHS Market mit S&P Global Inc. fusioniert. IHS-Aktien sind deshalb mittlerweile in S&P Global-Aktien aufgegangen. Doch noch im vierten Quartal 2021, also Monate vor der Fusion, stockte Soros sein Engagement in den Daten- und Informationsdienstleister IHS Markit auf. Der Starinvestor kaufte im Schlussquartal 2021 für seinen Familienfonds 506.025 Anteile zu dem bestehenden Aktienpaket hinzu. Insgesamt hielt Soros Fund Management per 31.12.2021 fast drei Millionen Papiere. Die Gewichtung im Portfolio betrug 5,8 %.

3. Platz: D. R. Horton

R. Horton ist ein US-Bauunternehmen, das sich in erster Linie auf die Produktion von Einfamilienhäusern spezialisiert hat. Mit einem Jahresumsatz von ca. 14 Mrd. USD ist D. R. Horton der größte Hausbauer in den Vereinigten Staaten. Soros Fund Management hielt zum Jahreswechsel noch rund 3,6 Millionen D. R. Horton-Aktien, die heute (Stand: 19.05.2022) einen Wert von rund 243 Mio. USD darstellen. Im Berichtszeitraum hatte Soros sein Aktienpaket um 693.875 Papiere verringert, so dass das Investment nunmehr im gesamten Portfolio von Soros Fund Management mit 5,8 % gewichtet ist.

2. Platz: Liberty Broadband

Noch Mitte 2021 war der US-Telekommunikationsdienstleister Liberty Broadband die größte Position im Portfolio von Soros Fund Management. Im Berichtszeitraum verkaufte der Starinvestor allerdings mehr als 652.175 Aktien. Das bedeutete eine Reduzierung des Investments an dem Kabeldienstleistungsunternehmen um 17 % innerhalb des Familienfonds. Trotzdem machten die verbliebenen 3.249.893 Broadband-Anteilscheine knapp 7,2 % des gesamten Portfolios von Soros Fund Management aus. Heute (Stand: 19.05.2022) beträgt Wert der Beteiligung etwa 367 Mio. USD.

1. Platz: Rivian Automotive

Von Null auf 100: Mit dem Kauf von 19.835.761 Anteilen an dem US-Elektroautohersteller im damaligen Wert von über 2 Mrd. USD hat George Soros die einschneidendste Veränderung in seinem Portfolio vollzogen. Interessant ist dabei auch, dass Soros auf einen Börsenneuling setzte, denn Rivian ging erst im November 2021 an die Börse. Zum Jahreswechsel 2021/22 stellte Rivian mit einer Gewichtung von etwa 30 % die mit Abstand größte Position in Soros‘ Portfolio dar. Allzu glücklich dürfte die Investmentlegende damit im Moment nicht sein, denn die Aktie musste in den letzten Monaten ordentlich Federn lassen. Der aktuelle monetäre Gegenwert ((Stand: 19.05.2022) ) dieser Position beträgt etwa 583 Mio. USD.

Nicht alle neue Investitionen lohnen sich sofort

Anders als Warren Buffett, der in jüngster Zeit in erster Linie in Papiere von Ölgesellschaften (Chevron und Occidental Petroleum) sowie von Finanzdienstleistern (Alleghany Corp.) investiert hat, setzt George Soros trotz des sich bereits abzeichnenden Beginns der US-Zinswende stark auf Wachstumstitel.

Dass auch große Investmentlegenden nicht auf Anhieb ins Schwarze treffen, beweist die gravierendste Entscheidung von George Soros. Der Kauf von Rivian Automotive ist geradezu ein Paradebeispiel dafür, dass auch Starinvestoren nicht immer den richtigen Zeitpunkt treffen. Denn die Aktie des Elektrofahrzeug-Produzenten hat seit Ende 2021 etwa 75 % ihres Wertes eingebüßt.

Dabei muss die Investition in den Elektroautobauer nicht zwangsläufig ein Schlag ins Wasser gewesen sein. Rivian konnte im ersten Quartal 2022 sein selbstgestecktes Produktionsziel zwar nicht erreichen, weil der Autobauer unter dem Chipmangel und anderen Lieferengpässen leidet, die Energiewende ist nun allerdings beschleunigt und kann dem Hersteller mittelfristig in die Karten spielen. Es muss sich natürlich zeigen, ob Rivian gegen Konkurrenten wie Tesla ankommt. Im nächsten Bericht SEC-Bericht von Soros Fund Management wird jedenfalls spannend sein, zu erfahren, wie Soros mit der Position umgegangen ist – ob er einfach nur die Füße stillhielt, ob er reduziert oder im Gegenteil sogar nachgekauft hat.

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In Deutschland zogen die Verbraucherpreise im April gegenüber dem Vorjahr um 7,4 % an. In den USA überschritt die Inflationsrate bereits im März die Marke von 8 %. Nicht nur Verbraucher, auch Anleger stehen vor einem Problem. Ist die Geldentwertung nicht zu stoppen, drohen Sichtguthaben auf dem Bankkonto und andere Formen des Geldvermögens früher oder später wertlos zu werden.

Einen Ausweg gibt es jedoch: Dividendenaktien. Gerade jetzt sind zuverlässige Dividendenwerte Trumpf. Mit Dividendenrenditen von 4 %, 5 % oder sogar mehr, können Sie der Inflation entgegenwirken, diese zumindest spürbar abfedern.

Da Aktien eine Form des Sachvermögens sind, bieten Sie zudem per se einen gewissen Inflationsschutz. Solange das Unternehmen samt seinen Produktionsanlagen, Produkte und Dienstleistungen existiert, kann es niemals komplett wertlos werden. Der intrinsische Wert des Unternehmens (auch innerer Wert genannt) besteht fort, egal in welcher Währung oder Recheneinheit dieser gerade ausgedrückt wird.

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Dividendenaktien im Speziellen bieten noch einen weiteren Vorteil. Während Aktienkurse und damit die Buchgewinne in Ihrem Depot mitunter stark schwanken können, generieren Dividenden ein recht verlässliches passives Einkommen – völlig unabhängig und losgelöst von den aktuellen Aktienkursen. Dividendentitel sind somit ein Stabilitätsanker in Ihrem Depot, denn haben Unternehmen einmal mit der Auszahlung von Dividenden angefangen, legen sie künftig meistens sehr großen Wert auf eine stetige Ausschüttungspolitik. Noch dazu erhöhen viele Unternehmen ihre Dividenden im Zeitverlauf. Sollte die aktuelle Geschäftsentwicklung dies nicht hergeben, wird zumindest alles darangesetzt, unangenehme de Dividendenkürzungen zu vermeiden.

Münchener Rück: Trotzt schwankender Geschäftsentwicklung ist auf die Dividende Verlass

Ein anschauliches Beispiel, welchen Stabilitätsfaktor Dividenden bieten können ist die Münchener Rück. Die Geschäftsentwicklung dieses deutschen Rückversicherers kann Schwankungen unterliegen. Dies liegt am Wesen des Geschäfts, denn Häufigkeit und Intensität von Unwettern und Naturkatastrophen fallen von Jahr zu Jahr unterschiedlich aus. In manchen Jahren muss der Konzern deshalb höhere Schadensummen übernehmen als in anderen. Folglich schwanken auch die Gewinne.

Auf die Dividende ist dennoch Verlass. Münchener Rück ein sehr zuverlässiger Dividendenzahler. In den letzten 28 Jahren wurde die Dividende nicht einmal gekürzt. Die langfristige Dividendenentwicklung zeigt zudem eine klare Richtung: nach oben. Zwar nicht jedes Jahr, aber wann immer möglich, hebt der Konzern den Ausschüttungsbetrag je Aktie an.

Die Münchener Rück ist in ihrer Vorgehensweise nicht allein. Viele Unternehmen hatten auch während der Corona-Krise an ihrer Dividendenpolitik festgehalten – wie zum Beispiel Nestlé oder Coca-Cola.

US-Blue-Chips führen die Liga der Dividendenaristokraten an

Es gibt Unternehmen, die ihre Dividende seit Jahrzehnten jährlich steigern. Ist dies seit mindestens 25 Jahren der Fall, zählt ein Unternehmen zu den sogenannten Dividendenaristokraten. Auf Coca-Cola trifft dies zu. Der Getränkeriese steigert seine Ausschüttung seit 60 Jahren jedes Jahr.

Damit steht Coca-Cola als Dividendenaristokrat in der ersten Reihe. Dies trifft auch auf Johnson & Johnson zu, sowie auf Colgate-Palmolive. Insgesamt führen US-Blue-Chips die Liga der Dividendenaristokraten an. Der Industrieriese Archer Daniels Midland beispielsweise erhöhte seine Dividende in den letzten 47 Jahren ausnahmslos jedes Jahr. Bei Exxon Mobil, dem größten Öl- und Gaskonzern der USA, sind es mittlerweile 40 Jahre und bei Chevron 34.

Auch Warren Buffett setzt auf Dividendenaktien

Auch Investmentlegende Warren Buffett schätzt den Vorteil von einer Dividendenstrategie. 1988 kaufte er beispielsweise über seine Holding Berkshire Hathaway für 1 Mrd. USD Coca-Cola-Aktien und erwarb damit 6,3 % der Anteile an dem Getränkeriesen. Inzwischen hat Buffet die Beteiligung auf etwa 9,3 % aufgestockt. Berkshire Hathaway hält 400 Millionen Coca-Cola-Aktien.

Diese spülen dem „Orakel von Omaha“ bzw. dessen Holding seit Jahrzehnten jedes Jahr einen dreistelligen Millionenbetrag an Dividendeneinnahmen in die Kassen. Bei einer vierteljährlichen Dividende von 0,42 USD je Aktie waren es im letzten Jahr 672 Mio. USD. Gemessen am initialen Kaufpreis bedeutet dies zudem eine Dividendenrendite von über 50 %. Das führt klar vor Augen, dass sich ein langfristiges Engagement in starke Dividendenaktien wirklich lohnt. (Mehr zu dieser Lieblingsaktie von Warren Buffett auch in einen unserer früheren Blogbeiträge).

Coca-Cola ist nicht der einzige Dividendenwert im Portfolio von Warren Buffett. Berkshire Hathaway ist unter anderem auch an Verizon, Chevron und American Express beteiligt. Ende März 2022 kaufte Berkshire Hathaway zudem 121 Millionen Aktien des PC- und Druckerherstellers HP Inc. (Siehe auch unser Blog-Beitrag „Buffett baut um“).

Auf den aktuellen Kurs beträgt die Dividendenrendite von HP Inc. zwar nur 2,6 %, aber auch hier können sich Anleger regelmäßigen Steigerungen sicher sein. Die letzte Dividendensteigerung war sogar sehr stattlich. Gegenüber dem Vorjahr gibt es dieses Jahr stolze 30% mehr. Immerhin ist es zudem die fünfte jährliche Dividendenerhöhung in Folge. So kann es weiter gehen.

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In Zeiten wie diesen erreichen uns immer wieder Fragen nach krisenfesten und konjunkturunabhängigen Anlagemöglichkeiten. Vor allem, wenn Welt, Wirtschaft und Börsen in Ausnahmezuständen sind, ist die Suche nach sicheren Investitionszielen besonders im Fokus. Dabei geht es dann meistens nicht mehr um die großen Gewinnmöglichkeiten, sondern vielmehr um Stabilität. Die eine garantierte Lösung gibt es dafür natürlich nicht, aber es gibt Branchen und Bereiche, die weniger anfällig für Irritationen jeglicher Art sind als andere. Eine davon ist tatsächlich die Tabakbranche.

Dies liegt an der kontinuierlich stabilen Absatzrate der Produkte. Diese verkaufen sich völlig unabhängig von der aktuellen Konjunkturlage. In der Folge ist das Geschäft der Tabakkonzerne kaum Schwankungen ausgesetzt. Wer regelmäßig Nikotin beziehungsweise Tabak konsumiert, hört in der Regel nicht einfach so damit auf. Die Tabakindustrie wird deshalb oft kritisiert und ist umstritten, doch für das Geschäftsmodell kommt dies einer Absatzgarantie gleich. Durch neue Antiraucher-Kampagnen und den Bemühungen einiger Regierungen, das Rauchen gleich ganz aus der Gesellschaft zu verbannen (Beispiel Neuseeland), bekommen die Tabakkonzerne neuen Gegenwind. Doch mit neuen rauchfreien Produkten haben diese längst eine Antwort darauf.

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Die Raucherzahlen sinken kontinuierlich

Das klassische Produkt der Tabakindustrie – die Zigarette – könnte bald Geschichte sein. Die Zahl der Raucher und damit auch der weltweite Zigarettenkonsum sinkt seit langem. Einer Studie des medizinischen Fachmagazins „The Lancet“ aus dem Jahr 2017 zufolge ging der Raucheranteil an der Weltbevölkerung zwischen 1990 und 2015 um fast ein Drittel zurück.

In Deutschland wurden 2016 mit 75 Milliarden Zigaretten nur noch halb so viele verkauft wie im Jahr 2000. Im Schnitt kann man in Deutschland derzeit von einem Rückgang des Zigarettenverkaufs von 1 bis 2 % je Jahr ausgehen. Zum einen können die Tabakkonzerne dies durch regelmäßige Preissteigerungen gut wett machen. (Wie die nachfolgende Grafik zeigt, steigen die Umsätze der Tabakkonzerne weiterhin Jahr für Jahr.)

Zum anderen haben sie mit E-Zigaretten, Verdampfersystemen und Co. längst „Zigarettenersatzprodukte“ auf den Markt gebracht. Und kontinuierlich entwickelt die Tabakindustrie neue rauchfreie Alternativen für den Tabak- und Nikotinkonsum.

Tabakindustrie weltweit im Wandel

Ob Altria, British American Tobacco, Philip Morris International oder Swedish Match – alle großen Tabakkonzerne bauen ihr Angebot rauchfreier Produkte aus. Ein Unternehmen, das dabei schon recht weit ist, ist Philip Morris International. Mit seinem Verdampfersystem namens IQOS startet der Konzern in Europa seit Jahren durch. Im Jahr 2021 machte der Tabakkonzern rund 9,1 Mrd. USD Umsatz mit den Alternativprodukten zur herkömmlichen Zigarette. Insgesamt hat der Anteil der rauchfreien Produkte am Gesamtumsatz von Philip Morris International im vierten Quartal 2021 die Marke von 30 % überschritten.

Mittlerweile ist der Konzern selbst proaktiv dabei, den eigenen Kunden das Rauchen abzubringen. Natürlich mit dem Ziel, diese auf ein neues, rauchfreies Produkt der eigenen Angebots umzustellen. Bis 2025 sollen es 40 Millionen Kunden sein, die diesen Wechsel vollzogen haben. Laut Schätzungen des Unternehmens nutzen weltweit bereits 15 Millionen Menschen die Erhitzer. Zwei Drittel von ihnen sollen nach Unternehmensangaben Umsteiger sein.

Swedish Match setzt seit Jahren sogar (fast) ausschließlich auf eine rauchfreie Strategie. Diesen Weg hat auch Philip Morris International für sich vor Augen. In Großbritannien will das Unternehmen ab 2030 keine Marlboro-Zigaretten mehr verkaufen. Mit dem Marlboro-Ende bewegt sich Philip Morris International in Einklang mit dem Wunsch der britischen Regierung.

Das Land selbst will in acht Jahren eine rauchfreie Gesellschaft. Andere Regierungen vollziehen den Wandel noch viel schneller. Neuseeland will bereits bis 2025 rauchfrei sein. Dies mit rigorosen Maßnahmen. Seit diesem Jahr gilt dort ein striktes Verkaufsverbot von Zigaretten an Personen ab Jahrgang 2005. Die heutige Jugend Neuseelands wird damit bereits rauchfrei aufwachsen. Auch in anderen Ländern zeichnen sich ähnliche Tendenzen ab. Früher oder später kann dies auch die USA erreichen. Auf diesen Umbruch in der Tabakindustrie muss deshalb auch Altria reagieren. Das erfolgreiche Verdampfersystem IQOS war diesbezüglich ein großer Hoffnungsträger.

IQOS – noch ist nicht aller Tage Abend

In Europa ist IQOS ein riesiger Erfolg. Philip Morris International, der Erfinder dieses Verdampfersystems, schafft es damit nicht nur, sich allmählich vom klassischen Zigarettengeschäft zu lösen, sondern kann dadurch gleichzeitig auch noch seine Margen steigern. Genau dies hatte Altria in den USA vor. In der ersten Jahreshälfte 2021 eröffnete der Konzern deshalb auch neue IQOS-Stores. Doch nun ist dieses Geschäft ausgebremst. Zu verdanken hat Altria dies seinem Konkurrenten British American Tobacco. Der Wettbewerber klagte gegen den Import und bekam prompt Recht.

In Europa versuchte British American Tobacco die gleiche Masche. Dort blitzte der Konzern aber bei sämtlichen Gerichten ab. Dass es in den USA anders ausging, ist eigentlich verblüffend, aber wir müssen dies akzeptieren. Für Altria ist es im Grunde gut, dass dies in einer Phase geschah, in der das Geschäft noch am Anfang stand. Der Umsatzanteil war noch sehr klein, sodass es dadurch nicht zu einem schmerzlichen Einbruch kam. Jedoch ist die Wachstumschance erst einmal passé.

Es gibt einen Ausweg, wie Altria mit IQOS doch noch am US-Markt durchstarten könnte: mit dem Aufbau einer eigenen Produktion auf US-amerikanischem Boden. Schließlich gilt das Verbot nicht für den Verkauf – nur für die Einfuhr. Eine solche Entscheidung kann aber erstens nicht über Nacht getroffen werden und zweitens braucht die Errichtung einer Fabrik Zeit. Einen Trumpf für die Vermarktung hat Altria bereits in der Hand: ein Siegel der US-Gesundheitsbehörde. Die FDA stuft IQOS seit Mitte 2020 als „weniger gesundheitsschädlich“ ein als klassische Zigaretten. Derweil baut Altria auch zumindest eigene rauchfreie Produkte auf. Wir verfolgen mit Spannung, wie sich dies entwickelt.

Next Level: rauchfrei ohne Tabak

Neben Verdampfer- und Erhitzersystemen gibt es noch weitere rauchfreie Alternativen, beispielsweise Kautabakvarianten wie die von Swedish Match. Gerade in den USA, wo Kautabak schon seit jeher beliebt ist, bieten sich dem Unternehmen interessante Wachstumschancen – auch komplett ohne den Einsatz von Tabak. Während in Europa Snus (teebeutelähnliche Täschchen, welche mit Tabak gefüllt sind und durch das Einlegen in den Mund sowie leichtes Kauen langsam konsumiert werden) das Hauptprodukt ist, finden vor allem in den USA die neuartigen „Nikotin-Pouches“ großen Anklang. Diese sind deshalb besonders, weil sie gar keinen Tabak mehr enthalten.

In Europa ist nun Philip Morris International ebenfalls mit Nikotin-Pouches auf dem Vormarsch. In Norwegen, Schweden, Dänemark und Island sind die Nikotinbeutelchen der Marke Shiro bereits erhältlich. Nun will Philip Morris International sein neuestes Alternativprodukt zu Zigaretten auf dem europäischen Markt noch weiter ausbreiten. Gerade führt der Tabakkonzern Shiro in Österreich ein. Es wird sicherlich nicht mehr lange dauern, bis die Nikotin-Pouches auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern erhältlich sein werden.

Damit tritt der Konzern auch wieder stärker mit Swedish Match in Wettbewerb. Das Tabakunternehmen aus Stockholm ist schon länger in Europa mit solchen Nikotinbeuteln auf dem Markt und weitet dieses Geschäft gerade in Übersee aus. Die Pouches von Swedish Match wurden als erste tabakfreie Nikotinprodukte von der FDA zugelassen. Noch dazu erhielten die Produkte die Einstufung als „weniger gesundheitsschädlich“. Dies kann Swedish Match seitdem geschickt in seine Werbung verpacken. Im Segment Pouches verfügt Swedish Match in den USA über einen Marktanteil von 75 %. Dies könnte auch für Altria eine neue Option sein, entweder, wenn der Konzern eigene Pouches entwickelt oder wie schon bei IQOS eine Lizenzvereinbarung mit seinem Schwesterkonzern Philip Morris International schließt.

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Evolution mit Erfolg

Verdampfer, Nikotin-Pouches mit oder ohne Tabak sowie der nicht zu unterschätzende verbleibende Restmarkt für die klassische Zigarette – Markt und Unternehmensergebnisse sind branchenweit intakt: Bei Swedish Match kletterte der Umsatz im Geschäftsjahr 2021 um 11 % auf 18,4 Mrd. SEK (ca. 1,7 Mrd. EUR).

Auch bei Philip Morris International läuft es gut: Der Nettoumsatz legte in 2021 um rund 10 % auf 31,4 Mrd. USD zu. Altria hat in 2021 mit einem Jahresumsatz von 21,1 Mrd. USD einen neuen Rekord aufgestellt. Und auch die Anleger dürfen sich freuen, denn Altria ist für seine jährlichen Dividendensteigerungen – in den letzten 52 Jahren 56-mal – bekannt.

Marktanpassung bei großer Kontinuität

Die Tabakindustrie ist inmitten des wohl größten Transformationsprozesses seit Beginn ihrer Existenz. Dabei ersetzen die neuen rauch- und teilweise sogar tabaklosen Produkte mehr und mehr das klassische Zigarettengeschäft. Allerdings nicht ruckartig mit einem großen Knall, sondern langsam und kontinuierlich. Immer noch werden satte Gewinne mit dem Verkauf von Zigaretten erwirtschaftet. Zeitgleich wird branchenweit ein neuer Markt für alternative Tabak- beziehungsweise Nikotinprodukte aufgebaut.

Das Geschäftsmodell der Branchenakteure bleibt somit stabil und zukunftsfähig – trotz so maßgeblicher weltweiter Umwälzungen wie dem Ende der Raucherära. Auch von dem Ukraine-Krieg dürfte das Geschäft relativ unbeeinflusst sein. Aus Anlegersicht sind nicht zuletzt auch die Dividendenzahlungen der Tabakkonzerne interessant. Altria bietet aktuell eine Dividendenrendite von fast 7 % auf den aktuellen Kurs. Bei Philip Morris International sind es 5,3 % und bei Swedish Match 2,5 %.

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Cyber-Sicherheit ist ein wichtiges Thema. Die Anforderungen für Firmen, sich vor Cyber-Angriffen zu schützen, steigen. Dies unter anderem, weil immer mehr Daten und Prozesse in die Cloud wandern. Durch zunehmend dezentrale Arbeitsweisen wie Home-Office oder Fernwartung werden die Strukturen dafür zudem immer komplexer. Für Anbieter von Sicherheitssoftware hat damit ein goldenes Zeitalter begonnen.

Bei Check Point Software war davon in den letzten zwei Jahren noch wenig zu spüren. Obwohl das Unternehmen einer der führenden Anbieter auf diesem Gebiet ist, stellte sich bislang kein beschleunigtes Wachstum ein. Mit einem Umsatzplus von 3,5 % wuchs das Unternehmen mit Hauptsitz in Israel 2020 in dem gleichen überschaubaren Tempo weiter wie schon seit vielen Jahren.

Jetzt scheint das Unternehmen das Gaspedal gefunden zu haben. Im vierten Quartal 2021 wuchs der Umsatz um 6 %, für das Gesamtjahr präsentierte Check Point ein Umsatzplus von 5 %.

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Auch der Ausblick von CEO Gil Shwed und das neue Auftreten des Unternehmens in der Öffentlichkeit, etwa auf seiner hauseigenen Online-Messe rund um das Thema Cyber-Sicherheit, machen deutlich: Check Point will 2022 Schluss mit „gemächlich“ machen und in die Wachstumsoffensive gehen. Passend dazu verpasst sich das Unternehmen ein neues und dynamischeres Logo.

Wachstumstreiber Abogeschäft

Die aktuelle Umsatzentwicklung rührt vor allem von einem starken Wachstum im Abogeschäft (Subscription) her. Die darüber generierten Erlöse klettern im vierten Quartal um 14 %, im Gesamtjahr um 13 %. Mit 750 Mio. USD steht dieses Segment mittlerweile für 35 % der Umsätze.

Da Check Point seine Verkaufsstrategie vor einigen Jahren darauf umgestellt hat und in Zukunft keine Einzellizenzen mehr anbieten wird, wird sich das Geschäft nach und nach weiter dahin verlagern.

Für die Firmenkunden bietet das Abomodell zudem einen Vorteil: ihre Sicherheitsstruktur bleibt dank regelmäßiger Updates immer auf dem aktuellen Stand. Das ist auch erforderlich, denn Cyberkriminalität wird immer ausgeklügelter.

Produktneuheit: schnellste Firewall der Welt

Check Point Software gilt auf dem Gebiet der Cybersicherheit als Technologieführer. Diese Position stellte das Unternehmen gerade erst wieder unter Beweis. Zum Jahresauftakt präsentierte der Konzern eine neue Firewall-Generation – die derzeit schnellste der Welt.

Die Firewall arbeitet dabei in Quantengeschwindigkeit. Sie ist 10mal schneller als bisherige Lösungen auf dem Markt und die Performance soll sogar beim 20-Fachen bisheriger Firewalls sein.

Dies war nur eine der Produktneuheiten, die Check Point auf seiner hauseigenen Online-Messe rund um das Thema Cyber-Sicherheit, der „Check Point Exchange 360“, vergangene Woche präsentierte.

Die Marktposition scheint gesichert

Mittlerweile tummeln sich auch mehr und mehr kleinere Anbieter mit innovativen Sicherheitslösungen am Markt. Ein großer Player wie Check Point hat dennoch nichts zu befürchte. Die kleinen Anbieter sind in aller Regel immer nur auf einen kleinen Teilbereich der Branche Cyber-Sicherheit spezialisiert.

Check Point ist ein dominanter „Komplett-Anbieter“. Für Firmen ist dies sehr praktisch, denn Sie haben für alle Sicherheitsbelange in Sachen IT und IT-Infrastruktur einen Ansprechpartner. Kleinere Anbieter können das Angebot möglicherweise zwar ergänzen, aber nicht ersetzen.

Besonders interessante Kandidaten, die sich am Markt gut entwickeln und bei Kunden gefragt sind, könnte Check Point zudem früher oder später aufkaufen. Akquisitionen sind bei dem Konzern durchaus ein Teil der Wachstumsgleichung.

Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Großkunden von Check Point abwenden und zu einem anderen dominanten Player wechseln ist ebenfalls gering. Die Wechselkosten wären enorm  hoch und warum sollten sie auch, wenn Check Pointder Technologieführer ist? Damit handelt es sich bei Check Point nicht nur um ein Unternehmen in einer zukunftsträchtigen Branche sondern auch um ein Geschäftsmodell mit tiefem Burggraben.

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In unserem Börsenbrief „Der Privatinvestor“ führen wir Check Point in unserer Datenbank. Wir beobachten die Entwicklung des Unternehmens fortlaufend und wir berechnen auch regelmäßig den Inneren Wert der Aktie sowie die Kauf- und Verkaufschwelle. Testen Sie „Der Privatinvestor“. Bestellen Sie 4 Ausgaben kostenlos und unverbindlich.

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Krise als Turbo: Tesla nutzt seine Chance

+ aus der Praxis: Don’t buy the News!

Im Mai wurden 2,5 Mio. neue Arbeitsplätze in den USA geschaffen. Die offizielle Arbeitslosenrate liegt nun bei 13 Prozent. Auch diese Zahlen haben sicherlich den Aktienmarkt Ende vergangener Woche weiter gepusht. Wir beobachteten zuletzt hohe Mittelzuflüsse in Unternehmensanleihen der Schwellenländer, aber auch aus den USA in Richtung europäischer Aktien. Die Bullen laufen ungebremst weiter.

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Von Jeremy Grantham habe ich Ihnen an dieser Stelle schon mehrfach berichtet. In der „Financial Times“ widersprach der Value Investor nun vor wenigen Tagen den Bullen und warnte vor einer „Spirale des Optimismus“. Die Spanne zwischen Finanzmärkten und Realwirtschaft sei so groß wie nie zuvor, weshalb er selbst nun auf sinkende Kurse setze.

Kann die Konjunktur einfach wieder angeknipst werden?

Analysten von Morgan Stanley glauben weiterhin an eine V-förmige Erholung. Die Entwicklung des Nasdaq gibt ihnen zumindest in Bezug auf die Finanzmärkte recht. Doch es stellt sich die Frage, was die Börsen aktuell repräsentieren. Nehmen sie die konjunkturelle Erholung in der Realwirtschaft vorweg? Oder spiegeln sie doch eher die rasant wachsenden Bilanzen der Notenbanken wider?

Letzteres bejahen Analysten der Citigroup. Sie mahnen an, dass die aktuellen Gewinnschätzungen für 2021 viel zu hoch seien. Der aktuellen Rallye sollten Investoren nicht hinterherlaufen. Auch viele Hedgefonds halten sich noch zurück. Der Druck auf ihre Asset Manager wächst natürlich angesichts eines sich ebenfalls erholenden MSCI World Index.

Auch die Großinvestoren können den seit Jahren anhaltenden Tech-Trend nicht komplett ignorieren. Die hochkapitalisierten Internet-Unternehmen wie Amazon, Facebook und Netflix begeben sich mittlerweile wieder auf Rekordjagd. Entsprechend gut läuft es auch beim TecDAX, der ein wenig am Schlepptau des amerikanischen Nasdaq hängt.

Doch jüngere Anzeichen sprechen auch dafür, dass manche Unternehmen aus den alten Industriebranchen eine Aufholjagd starten werden. In Deutschland sind diese Dinosaurier überrepräsentiert. Sehr ähnlich stellt sich das Bild in Japan dar. Hier hatte der Nikkei Index zuletzt einen guten Lauf. Das Land ist relativ gut verschont geblieben von Covid-19 und es finden sich noch einige Unternehmen mit soliden Bilanzen. Gerade in der Krise kommt es auf solch stabile Fundamente ganz besonders an.

Tesla hat es einfacher: Krise als Chance

Forschung und Entwicklung ist ein anderes Standbein, das während der Pandemie an Bedeutung gewinnt. Nehmen wir beispielsweise die Autoindustrie: Deutsche Schwergewichte wie BMW, Daimler und Volkswagen haben mit Altlasten zu kämpfen und müssen Kosten reduzieren, während Tesla seinen ohnehin großen technischen Vorsprung noch weiter ausbauen kann.

Das Model 3 verbraucht nahezu 10 Prozent weniger Strom auf 100 Kilometer als das Elektro-Vorzeigeprojekt ID.3, das Volkswagen für den Sommer angekündigt hatte. Das nunmehr seit 8 Jahren produzierte Model S von Tesla ist 20 Prozent effizienter als der Audi e-tron. Teslas Antriebsstränge kosten pro Auto rund 3.000 EUR weniger als die der deutschen Konkurrenz.

Und dank des florierenden Online-Handels verkaufte sich das Model 3 im März 2020 auch innerhalb Europas deutlich häufiger als alle Diesel- und Benzin-Fahrzeuge von Volkswagen.

Nun verdient Tesla sogar Geld

Mit Blick auf die vergangenen 12 Monate liegt die operative Marge bei 3,23 Prozent. Der operative Cashflow liegt bei 2,6 Mrd. USD und der Free Cashflow bei 992 Mio. USD. Währenddessen wurden die langfristigen Verbindlichkeiten deutlich gesenkt, das Current Ratio auf 1,24 gesteigert.

TUI will sich gesundschrumpfen

Die Touristikbranche kann sich aktuell gerade so über Wasser halten. Bei TUIfly stehen 700 Arbeitsplätze und die Standorte Köln, Bremen und Münster-Osnabrück zur Diskussion. Nach dem Darlehen der Förderbank KfW in Höhe von 1,8 Mrd. EUR sollen bereits weitere Anträge in Arbeit sein. Die Abnahme neuer Boeing-Maschinen des Typs Max 737 wurde nach hinten verschoben. Nachdem Auftraggeber wie Eurowings ebenfalls Flottenkürzungen angekündigt haben, muss sich TUIfly zukünftig wieder verstärkt auf das hausinterne TUI-Geschäft konzentrieren.

Im ersten Quartal 2020 schrumpfte der TUI-Umsatz um mehr als 10 Prozent. Die Verschuldung wurde deutlich nach oben getrieben. Das Umlaufvermögen deckt nur noch rund die Hälfte der kurzfristigen Verbindlichkeiten. Doch eine Ende ist nicht in Sicht. Die Corona-Monate April bis Juni werden den Konzern sicherlich noch härter getroffen haben.

Profitiert Slack vom Zoom-Effekt?

Interessantere Investments finden wir weit ab der Touristik-Branche. Der Bürokommunikations-Dienst Slack steigerte seinen Umsatz in dem Ende April abgeschlossenen ersten Geschäftsquartal um 49,57 Prozent auf 201,7 Mio. USD. Für Branchenkenner eine Enttäuschung. Nicht wenige hatten mit deutlich höherem Wachstum gerechnet. Der Verlust im ersten Quartal belief sich auf 74,4 Mio. USD.

In den vergangenen 12 Monate erwirtschaftete Slack jedoch zum ersten Mal einen positiven operativen Cashflow. Auch der Free Cashflow kommt den schwarzen Zahlen immer näher.

Die Bilanz ist für ein solch junges Tech-Unternehmen erfreulich solide. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten wurden im ersten Quartal nochmals reduziert, die Cash-Position erhöht. Das Current Ratio liegt aktuell bei 3,32.

Mit Hilfe von Amazon Web Services will Slack die eigenen Dienste in Zukunft optimieren und für eine engere Verzahnung mit den B2B-Diensten von Amazon sorgen. In Sachen technischer Performance und bei der Gewinnung neuer Nutzerkreise bietet dieses Vorhaben interessantes Potenzial.

Don’t buy the News!

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