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Sehr geehrte Privatanleger,

wir lassen uns gerne in unseren Meinungen oder Vorurteilen bestätigen. Es ist angenehm, Zustimmung zu bekommen. Es ist bequem. Es ist menschlich. Fakten, die unser Weltbild und unsere Meinungen in Frage stellen könnten, werden gerne verdrängt. Im Vokabular der verhaltenswissenschaftlichen Psychologie heißt das „kognitive Dissonanz“.

Es sind oft Außenseiter ohne Erfahrung, die den Status Quo herausfordern und so die großen Innovationen oder Entdeckungen hervorbringen. Elon Musk war weder ein Experte bei Bezahlsystemen noch bei E-Autos noch bei der Weltraumfahrt. Die Experten waren bei Visa, GM und der NASA.

Wenn Sie Teil einer Organisation, des Establishments oder zum Beispiel der Finanzbranche sind, ist es sehr schwer, die allgemeine Meinung zu hinterfragen. Wenn Innovationen Ihren Job oder Ihr Geschäftsmodell bedrohen, ist die Neigung, an deren Erfolg zu glauben, drastisch reduziert.

Als Investor müssen Sie:

1. wissen, was Ihre Investmentthese ist und was deren Voraussetzungen sind

2. diese These kritisch hinterfragen

Das Hinterfragen ist dabei viel wichtiger, als Bestätigung zu suchen.

Ich persönlich versuche, bei jedem Investment vor allem die Gegenthesen zu finden und deren Wahrscheinlichkeit zu bewerten. Natürlich ist es ideal, diese Gegenthesen mit jemandem zu diskutieren, der sie vertritt. Wenn so jemand nicht vorhanden ist, müssen Sie es eben mit sich selber ausmachen.

Meine Hauptthese, die ich auch in Endlich mit Aktien Geld verdienen vertrete, ist, dass es (fast) immer interessante Investments am Aktienmarkt gibt. Eine Nebenthese ist, dass „die Märkte“ aktuell trotz wieder satter Bewertungen im Big-Tech-Sektor nicht zu teuer sind. Wenn Sie etwas Liquidität für den Herbst aufbauen wollen, können Sie dies tun. Stressfreier ist es, mit Qualitätsaktien einfach dabeizubleiben.

Bestellen Sie das Buch auf www.endlich-mit-aktien-geld-verdienen.de und erfahren Sie in sieben Kapiteln, wie Sie die besten Aktien der Welt finden.

Auf gute Investments!

Ihr

Prof. Dr. Max Otte

„Wer gut schmiert, der gut fährt“. Dieser Spruch klingt für die meisten Unternehmen zwar etwas despektierlich, passt allerdings als Motto sehr gut zu dem Mannheimer MDAX-Konzern Fuchs Petrolub. Denn der Produzent und Anbieter für Schmierstoffe aller Art hat mit diesem Segment eine äußerst lukrative Nische besetzt. Damit hat sich das Unternehmen eine solide Finanzbasis erarbeitet. Fuchs Petrolub ist der weltweit größte unabhängige Anbieter von innovativen Schmierstofflösungen für nahezu alle Industrien und Anwendungsbereiche.

Im Portfolio sind mehrere tausend verschiedene Schmierstoffe vertreten. Beliefert werden Kunden aus dem Haushaltsbereich, dem Bergbau, der Landwirtschaft sowie der Stahl- und der Fahrzeugindustrie. Die jüngsten Entwicklungen – besonders im Hinblick auf die wirtschaftlichen Daten und den Kursverlauf der Aktie – geben Anlass zum Optimismus.

Aktuelle Quartalszahlen überzeugen

Im aktuellen Quartalsbericht findet sich für die ersten neun Monate 2022 ein Umsatz von 2.542 Mio. EUR (2.129), der 19 % über dem starken Vorjahreszeitraum mit 2.129 Mio. EUR lag. Das EBIT lag mit 280 Mio. EUR gegenüber 279 Mio. EUR leicht über dem Niveau des Vorjahres. Der freie Cashflow vor Akquisitionen lag hingegen deutlich unter dem des Vorjahreszeitraums, nämlich bei -31 Mio. EUR gegenüber 44 Mio. EUR.

Die Unternehmensführung begründet den negativen Effekt auf den freien Cashflow mit den weiterhin hohen Rohstoffpreisen und der starken Nachfrage. Dies habe zu einer erhöhten Mittelbindung im Nettoumlaufvermögen geführt. Alle Regionen hatten dabei überwiegend preisgetriebene Steigerungen gegenüber den ersten neun Monaten des Vorjahres verzeichnet. Dagegen befindet sich der chinesische Market im laufenden Jahr in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld. Vor allem die beharrlich durchgesetzte Null-Covid-Strategie macht der Wirtschaft noch immer zu schaffen. Auch Fuchs Petrolub musste in diesem Bereich spürbare Geschäftsrückgänge verzeichnen.

Stefan Fuchs, Vorstandsvorsitzender bei Fuchs Petrolub, stellt die positiven Entwicklung heraus: Das letzte Quartal „lag dank eines sehr guten dritten Quartals auf dem Niveau des sehr guten Vorjahres, welches von Nachholeffekten aus der Pandemiezeit sowie Rückenwind bei den Rohstoffpreisen profitiert hatte. Zum guten Ergebnis trug neben der Währungsentwicklung insbesondere die Region Nord- und Südamerika bei.“

Aktienkurs stark beflügelt

Der Kurs der Fuchs Petrolub-Aktie hat in der jüngeren Vergangenheit stark zugelegt – seit Anfang Oktober sogar einen neuen Aufwärtstrend ausgebildet. Unter den Einflüssen des Ukraine-Krieges und der Wende bei den Leitzinsen war der Aktienkurs des Schmierstoffherstellers in den ersten neun Monaten des Jahres 2022 stark unter Druck geraten.

Quelle: finanzen.net (Fuchs Petrolub-Chart)

Sinkender Ölpreis wirkt unterstützend

Natürlich ist der Ölpreis für einen Produzenten von Schmierstoffen ein entscheidender Kostenfaktor. Und weil der Preis für das schwarze Gold zu Beginn des Jahres infolge des Wegfalls des Öllieferanten Russland geradezu explodiert ist, hatte dies auch gravierende Auswirkungen auf die wirtschaftlichen Bedingungen und Kurs der Fuchs Petrolub-Aktie. Zur Erinnerung: Anfang März des Jahres 2022 kostete der Barrel Rohöl knapp 125 USD, aktuell (Stand: 02.12.22) nur noch rund 86 USD.

Quelle: finanzen.net (Ölpreisentwicklung (WTI))

Angesichts immer höherer Preise für Verbrauchsgüter und nach wie vor kaum sinkender Inflationszahlen ist dieser Umstand bislang allerdings noch längst nicht im Bewusstsein vieler Verbraucher und vor allem von Privatinvestoren angekommen. Da es sich bei der Inflationsrate um eine nachlaufende Kennzahl handelt wird es wohl auch noch einige Zeit dauern, bis diese Umstände für alle sichtbar werden.

Ein niedrigerer Ölpreis und damit sinkende Inflationsdaten werden selbstverständlich auch anderen Unternehmen helfen und mit einiger Sicherheit auch den Zentralbanken die Möglichkeit eröffnen, die Leitzinsen weniger stark steigen zu lassen. Der Performance der Fuchs Petrolub-Aktie hat diese Entwicklung jedenfalls zunächst einmal nicht geschadet.

Aktienrückkaufprogramm: Fuchs Petrolub betreibt Kurspflege 

Das Aktienrückkaufprogramm ließ sich der Konzern bereits im Mai auf der diesjährigen Hauptversammlung genehmigen. Seitdem machte das Management von dieser Möglichkeit fleißig Gebrauch. Im Zeitraum 14. bis 18. November kaufte Fuchs Petrolub knapp 54.300 Stammaktien und 26.200 Vorzugsaktien zurück. Seit dem Start des Programms am 27. Juni 2022 nahm das Unternehmen nun bereits über 1 Million Stammaktien und 853.100 Vorzugsaktien vom Markt. Insgesamt ist Fuchs Petrolub zu einem Rückkauf von jeweils bis zu 3 Millionen Stammaktien und 3 Millionen Vorzugsaktien berechtigt.

Einer der großen Trümpfe für Anteilseigner der Fuchs Petrolub-Aktie ist allerdings die konstant steigende Dividende. Für das Jahr 2022 dürfen die Aktionäre eine Ausschüttung von 1,05 EUR erwarten, was einer aktuellen Dividendenrendite von 3,66 % entspricht. Bemerkenswert ist auch die Prognose des Managements. Diese lautet: „Unsere globale Aufstellung und solide Finanzbasis sind unverändert robust, und Fuchs fokussiert sich weiterhin auf profitables Wachstum sowie die konsequente Umsetzung der Fuchs 2025-Strategie.“ 

Wöchentliche Anlagechancen – jetzt abonnieren

In unserem Börsenbrief Der Privatinvestor finden Sie Woche für Woche attraktive Anlagechancen. Die Aktien werden von unserer erfahrenen Redaktion handverlesen und mit den strengen Kriterien der Königsanalyse® nach Prof. Dr. Max Otte überprüft. Ergreifen Sie jetzt die Gelegenheit und lernen Sie uns im vierwöchigen Testbezug gratis und unverbindlich kennen.

Auf gute Investments

Chefredakteurin Kerstin Franzisi | Der Privatinvestor

Als wertorientierte Investoren mögen wir grundsätzlich Unternehmen, die bei Zukäufen auf den Preis achten und ihre Expansionspläne nicht um jeden Preis durchdrücken. Noch besser gefallen uns Unternehmen, bei denen beides zutrifft: Preismacht und Preisdisziplin. Ein solches Unternehmen ist Essity (WKN: A2DS20). Der Hersteller von Haushalts- und Hygienepapieren sowie Inkontinenzprodukten erhöhte seine Preise im dritten Quartal um fast 15 %. Und dennoch wurden die neuen Preise der Essity-Produkte von den Verbrauchern anstandslos akzeptiert. Das Absatzvolumen stieg um 1,5 %.

Im kumulierten Neunmonatszeitraum setzte Essity Preissteigerungen von über 12 % durch. Der Absatz legte 4,1 % zu. Dass sich die Absatzentwicklung im jüngsten Quartal verlangsamt hat, könnte zwar darauf hindeuten, dass die Preissteigerungen allmählich an ihre Grenzen stoßen. Da es sich um Produkte des täglichen Bedarfs handelt, auf die wir alle kaum verzichten können, gehen wir aber davon aus, dass weitere moderate Anpassungen problemlos möglich sein werden. Essity-Chef Magnus Groth kündigte bereits weitere Preisanpassungen in den nächsten Monaten an. Die Insolvenz von Hakle spielt dem Konzern dabei zusätzlich in die Karten.

Essity war schon zuvor die Nr. 1 in Europa und den USA. Jetzt, wo ein weiterer Konkurrent wegfällt, ist das Unternehmen noch stärker. Damit nimmt auch die Preismacht weiter zu. Kommen wir zur Preisdisziplin. Im August und September schloss Essity zwei Akquisitionen ab. Der Konzern übernahm 100 % des australischen Unternehmens Modibodi und 80 % der kanadischen Firma Knix. Bei beiden handelt es sich um Hersteller von spezieller Menstruations- und Inkontinenzwäsche. Infolge der weltweiten demographischen Entwicklung sowie dem steigenden Umweltbewusstsein von Verbrauchern (weniger Wegwerfartikel) wächst dieses Segment stark.

In der letzten Ausgabe unseres Börsenbriefs haben wir Essity einer gründlichen Prüfung nach der Königsanalyse® unterzogen. Wenn Sie Ihr Depot mit Qualitätstiteln nach der wertorientierten Kapitalanlage erfolgreich pflegen wollen, empfehlen wir Ihnen eines unserer Abonnements. Falls Sie uns erst unverbindlich kennenlernen möchten, bieten wir Ihnen unseren kostenlosen Testbezug  über 4 Ausgaben hinweg an.

Auf gute Investments

Kerstin Franzisi

Chefredakteurin | Der Privatinvestor

Sehr geehrte Privatanleger,

für 2023 erwarten die Konjunkturforschungsinstitute nun nach wie so oft anfänglich zu optimistischen Prognosen eine Rezession. Die Teuerung soll auf 8,7 Prozent steigen, was einer Kaufkrafthalbierung ungefähr alle acht Jahre entspräche. Schon im fünften Monat liegt die Inflation über sieben Prozent.

Gleichzeitig sind die Aktienmärkte nicht wirklich billig. Auch nach der Korrektur ist das Shiller-KGV des amerikanischen Aktienmarktes noch hoch und hat gerad einmal von 36 auf 30 korrigiert. Da besteht durchaus noch Luft nach unten, wobei der langfristige Chart hier irreführend sein kann. Durch die Plattformwirtschaft haben sich die Kennzahlen für viele Unternehmen verändert. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis zum Beispiel hat kaum noch Aussagekraft, weswegen Warren Buffett den Buchwert als Indikator für den Wert des Berkshire-Konzerns schon vor einigen Jahren aussortiert hat. Auch das Shiller-KGV-dürfte nachhaltig höher ausfallen als in der Vergangenheit. Aber wieviel, das lässt sich schwer abschätzen.

Langfristige Entwicklung des Shiller-KGV in den USA

langfristige-entwicklung-des-shiller-kgv-in-den-usa

max-otte-fonds-momo-2022

Es kann durchaus noch 20 oder 30 Prozent runtergehen. Muss aber nicht. Auch hatten wir noch keine Ausverkaufssituation wie in der Finanzkrise oder während des Corona-Crashs. Eine solche Situation kann angesichts des eskalierenden Kriegs und der bevorstehenden Wirtschaftskrise durchaus eintreten. Muss aber auch nicht. Gleichzeitig schmilzt das Geld auf dem Konto dahin. Es kommt ganz auf die individuelle Situation an, wie Sie sich hier positionieren sollten. Extrem risikoscheue Investoren haben vielleicht eine maximale Quote von Geld und Liquidität von 50 Prozent. Bei normaler Risikobereitschaft vielleicht 25. In den Fonds halten wir ebenfalls eine kleine Liquiditätsreserve von ca. 10 bis 15 Prozent, um reagieren zu können, falls es tatsächlich zum Ausverkauf kommt. Grundsätzlich bleiben wir stark in Aktien investiert. Aktien von Unternehmen mit krisensicheren Geschäftsmodellen sind angesichts der bevorstehenden Verwerfungen immer noch eine der sichersten Vermögensklassen.

Auf gute Investments,

Ihr

Max Otte

Der Hype ist da: SPAC erobert die Aufmerksamkeit auf dem deutschen Finanzmarkt. Sicherlich haben auch Sie in der letzten Zeit schon die ein oder andere Headline zu dem heißen Börsentrend mit den Lockvogel-Gewinnchancen mitbekommen. Doch was steckt dahinter? Und noch viel wichtiger: Wie sinnvoll oder gefährlich ist das Ganze für Sie als Privatanleger?

SPAC steht für „Special Purpose Acquisition Company“. Dies bezeichnet ein Unternehmenskonstrukt, welches zunächst über einen eigenen Börsengang Geld einsammelt, um dann im nächsten Schritt andere Unternehmen zu übernehmen und diese an der Börse zu platzieren. Ein SPAC ist also eine Mantelfirma, die selbst weder etwas produziert noch eine Dienstleistung anbietet.

So funktioniert das System SPAC

In der Regel wird ein SPAC von einem Sponsor aufgelegt, der selbst als Investor und Manager fungiert. Diese Sponsoren sind über Ihr Netzwerk und/oder ihren Bekanntheitsgrad in der Lage, weitere Investoren anzuziehen. Auf diese Weise soll genügend Kapital für die geplanten Akquisitionen eingesammelt werden. Dieses Geld wandert zunächst auf ein Treuhandkonto und darf nur in „sichere“ Wertpapiere investiert werden – in der Regel in kurz laufende Staatsanleihen. (Wir setzen „sicher“ in Klammern, weil wir von Der Privatinvestor die allgemein vertretene Ansicht, Anleihen seien sicher, für einen Trugschluss halten. Anleihen gehören zu Geldvermögen. Sie unterliegen damit im Gegensatz zu Aktien dem vollen Inflationsrisiko.)

Ist das eingesammelte Kapital erst mal geparkt, versucht der SPAC innerhalb eines definierten Zeitraums (oft 24 Monate), diverse Unternehmenskäufe zu tätigen und diese im Anschluss an die Börse zu bringen. Dabei sind grundsätzliche Akquisitionsparameter wie Unternehmensgrößen oder Branchen meistens in der Gesellschaftssatzung vorformuliert. In manchen Fällen wird das bevorzugte Akquisitionsobjekt auch konkret genannt. Manche SPACs werden von vornherein nur aufgesetzt, um ein ganz bestimmtes Unternehmen aufzukaufen.

Ob es tatsächlich dazu kommt, muss sich zeigen. Die letztliche Entscheidung, ob und welches Unternehmen übernommen wird, treffen die Anteilseigner des SPAC: Stimmt die Mehrheit der Aktionäre zu, wird der Deal umgesetzt. Das aufgekaufte Unternehmen ist danach über den SPAC an der Börse handelbar. Sollten innerhalb des vereinbarten Zeitraums keine Übernahmen realisiert werden, wird der SPAC aufgelöst und die SPAC-Aktionäre erhalten das auf dem Treuhandkonto angelegte Geld zurück.

Das klingt im ersten Moment nach wenig Risiko. Doch diese „Geld-zurück-Garantie“ gilt nur im Falle, dass es zu keiner Akquisition kommt. Sobald ein Übernahme-Deal durch ist, tragen die SPAC-Investoren das volle Risiko. Erweist sich die Übernahme als Flop und wird der SPAC dadurch wertlos, ist es passiert. Der Wertverlust der SPAC-Aktien trifft den Anleger in diesem Fall genauso, wie es bei jedem anderen hochspekulativen Investment auch geschehen kann. Wer also über Investitionen in einen SPAC nachdenkt, sollte einen Totalverlust mit einkalkulieren.

Per Abkürzung an die Börse

Betrachten wir das Thema mal von einer anderen Perspektive. Warum sollte sich ein Unternehmen überhaupt von einem SPAC kaufen lassen? Warum geht das Unternehmen nicht selbst und eigenständig an die Börse? So langsam kommen wir der Sache auf die Spur: Ein klassischer Börsengang ist aufwendig. Es müssen ganz bestimmte Voraussetzungen erfüllt. Dazu gehört auch ein vorhandenes operatives Geschäft. Schließlich gilt es, potenzielle Anleger, aber auch Banken und Wirtschaftsprüfer, die den IPO begleiten, von der Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells zu überzeugen.

Bei einem SPAC sind die Hürden viel niedriger. Dies ermöglicht es, Unternehmen an die Börse gehen, die noch gar kein operatives Geschäft haben oder aus anderen Gründen die Voraussetzungen für einen regulären IPO nicht erfüllen würden. Vor allem im Start-up-Segment eröffnen sich dabei für Unternehmen verlockende Chancen – und für Anleger schier unkalkulierbare Risiken.

SPAC-Boom aus den USA erreicht Deutschland

Das Konzept SPAC ist nicht neu: Der erste SPAC in Deutschland war „Germany 1“ in 2008. Er sammelte 250 Millionen EUR ein und hat 2009 den Gerätehersteller AEG Power Solutions übernommen, welches 2017 Insolvenz anmeldete und kurz darauf von der Börse verschwand. Insgesamt gab es in Deutschland jedoch bis Ende 2020 insgesamt nur drei SPACs. In den USA wurden bereits in der Vergangenheit viele SPACs aufgelegt, 2020 ist das Thema jedoch regelrecht explodiert: 250 neu aufgelegte SPACs im Wert von über 80 Milliarden USD! Und im laufenden Jahr 2021 sind bereits innerhalb der ersten beiden Monate SPACs über 60 Milliarden USD hinzugekommen.

Die deutschen SPACs ziehen jetzt mit Macht nach. Im Februar ging mit „Lakestar Spac 1“ der erste neue SPAC seit 2010 an die Börse und nahm bei seinem Börsengang 275 Millionen EUR ein. Seitdem häufen sich die Anbahnungen und Neuemissionen deutscher SPACs an den internationalen Börsenplätzen. Insgesamt werden hier Summen von rund 2 Milliarden USD genannt, die aktuell bereits von deutschen SPACs eingesammelt worden sind.

Trotz des Booms sind SPACs umstritten. Gerade für Privatanleger birgt jedes Investment in ein SPAC ein hohes Risiko. Das Wall Street Journal hat SPACs in den USA von Januar 2019 bis Juni 2020 analysiert: Nach den erfolgten Unternehmensübernahmen sank der Wert im Schnitt um 12 %, während der Aktienindex Nasdaq im selben Zeitraum um rund 30 % gestiegen ist. Warum ist das Interesse dennoch so groß?

Für Privatanleger ein gewagtes Spiel mit vielen Unbekannten.

Für junge Unternehmen und Start-ups ist die Sache recht einfach zu erklären: Sie haben durch SPACs die Möglichkeit, per Express an die Börse zu gelangen. Sie sparen sich den oft schwierigen, langwierigen und teuren Weg über die Investmentbanken. Die SPAC-Manager auf der anderen Seite profitieren von hohen Anteilen – meist um die 20 % – an den Akquisitionen, ohne mit eigenem Geld beteiligt sein zu müssen. Funktioniert der SPAC, machen sie Kasse. Werden im Startzeitraum keine geeigneten Übernahmen getätigt, wird der SPAC aufgelöst. Risikoloser geht es wohl kaum.

Und wie sieht es für Sie als Privatanleger aus? Sie werden gelockt mit einer wackeligen „Geld-zurück-Garantie“, die nur greift, sofern der SPAC keine Übernahmen realisieren kann, und die auch dann nur den Ausgabewert abdeckt. (Dieser liegt häufig bei 10 EUR. Ein Großteil der SPACs notiert aber über dem Ausgabewert, wie auch beim Beispiel Lakestar mit 11,15 EUR). Ab Übernahme besteht dann eh volles Risiko bis zum Totalverlust wie beim generellen Aktienhandel – mit dem Unterschied, dass Sie bei den SPACs in „Wundertüten“ investiert haben. Sie wissen bei Kauf von SPAC-Anteilen nicht, welche Unternehmen zukünftig akquiriert werden. Und bei geplanten Akquisitionen handelt es sich meist um Firmen, die zum Zeichnungszeitpunkt lediglich auf dem Reißbrett existieren. Eine aus unserer Sicht absurde Ausgangssituation. Wir setzen weiterhin auf Aktien etablierter Unternehmen mit Börsenerfahrung.

Unser Ansatz: Value-Investing

Letztlich ist es eine persönliche Entscheidung, ob Sie den SPAC-Poker wagen möchten – vor allem mit Blick auf die Risikobereitschaft gegenüber einer Rechnung mit lauter Unbekannten. Wir, das Team von Der Privatinvestor, haben eine andere Philosophie: Wir setzen auf wertbasierte Unternehmen und Aktientitel, die in Markt und Wettbewerb transparent durchleuchtet und auf der Basis von nachvollziehbaren Kriterien bewertet werden.

Ganz gleich, ob Sie ein Komplett-Portfolio wie das des Max Otte Vermögensbildungsfonds in Betracht ziehen oder auf Basis systematischer Value-Analyse wie durch unseren Börsenbrief Der Privatinvestor selbst aktiv werden wollen – wir sind überzeugt: Ein geschickt diversifizierter Mix aus Aktien stabiler Unternehmen ergänzt durch Edelmetalle bietet die größten Chancen, um Ihr Vermögen nicht nur vor den kommenden Inflationsschüben zu bewahren, sondern durch value-basierte Investitionsentscheidungen kontinuierlich auszubauen.

Dabei reicht es nicht aus, gute Investmentkandidaten aufzuspüren. Auch der Preis (der Kurs) ist wichtig. Somit kommt es auch auf den richtigen Einstiegs- und Ausstiegszeitpunkt an. Genau das macht eine erfolgreiche Value-Investing-Strategie aus. Wir bei Der Privatinvestor spüren die vielversprechendsten Unternehmen auf und beobachten diese Kandidaten fortlaufend. Und wir zeigen Ihnen bei potenziellen Investmentkandidaten immer, ob jetzt gerade ein guter Zeitpunkt zum Einsteigen oder Austeigen ist. So gehen wir bei allen Unternehmen vor, die wir analysieren und in unsere Datenbank aufnehmen. Insgesamt haben wir ständig immer mindestens 60 bis 70 Aktientitel unter fortlaufender Beobachtung.

Der Privatinvestor – jetzt unverbindlich und kostenlos kennenlernen.

Testen Sie unseren Börsenbrief für wertbasierte Aktien-Investments in gute Unternehmen und Vermögensgegenstände. Diese analysieren wir kontinuierlich und bewerten sie mit nachweislich erfolgreichen Kriterien und Mechanismen. Durch unsere systematische und langfristige Anlagestrategie realisieren wir stabile Renditen zu angemessenen Chance-Risiko-Profilen. Unsere Value-Investing Strategie machen wir Ihnen als Privatanleger über unseren Kapitalanlagebrief Der Privatinvestor zugänglich. Im Paket enthalten sind, neben unserem wöchentlich erscheinenden Börsenbrief mit neuen Investment-Ideen und Analyse-Updates (als PDF in Ihrem E-Mail-Postfach), unser komplettes Ausgabenarchiv sowie unsere Unternehmensdatenbank, Musterportfolios und Sonderpublikationen.

Das Testabonnement ist ab dem Zeitpunkt der Anmeldung vier Wochen lang gültig. Sie gehen damit keine Verpflichtungen ein. Sie müssen nicht extra kündigen.

Keine Kosten. Kein Risiko. Keine Abofalle.

Auf gute Investments!

Ihre Kerstin Franzisi

Chefredakteurin Der Privatinvestor

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Sehr geehrte Privatanleger,

wir lassen uns gerne in unseren Meinungen oder Vorurteilen bestätigen. Es ist angenehm, Zustimmung zu bekommen. Es ist bequem. Es ist menschlich. Fakten, die unser Weltbild und unsere Meinungen in Frage stellen könnten, werden gerne verdrängt. Im Vokabular der verhaltenswissenschaftlichen Psychologie heißt das „kognitive Dissonanz“.

Es sind oft Außenseiter ohne Erfahrung, die den Status Quo herausfordern und so die großen Innovationen oder Entdeckungen hervorbringen. Elon Musk war weder ein Experte bei Bezahlsystemen noch bei E-Autos noch bei der Weltraumfahrt. Die Experten waren bei Visa, GM und der NASA.

Wenn Sie Teil einer Organisation, des Establishments oder zum Beispiel der Finanzbranche sind, ist es sehr schwer, die allgemeine Meinung zu hinterfragen. Wenn Innovationen Ihren Job oder Ihr Geschäftsmodell bedrohen, ist die Neigung, an deren Erfolg zu glauben, drastisch reduziert.

Als Investor müssen Sie:

1. wissen, was Ihre Investmentthese ist und was deren Voraussetzungen sind

2. diese These kritisch hinterfragen

Das Hinterfragen ist dabei viel wichtiger, als Bestätigung zu suchen.

Ich persönlich versuche, bei jedem Investment vor allem die Gegenthesen zu finden und deren Wahrscheinlichkeit zu bewerten. Natürlich ist es ideal, diese Gegenthesen mit jemandem zu diskutieren, der sie vertritt. Wenn so jemand nicht vorhanden ist, müssen Sie es eben mit sich selber ausmachen.

Meine Hauptthese, die ich auch in Endlich mit Aktien Geld verdienen vertrete, ist, dass es (fast) immer interessante Investments am Aktienmarkt gibt. Eine Nebenthese ist, dass „die Märkte“ aktuell trotz wieder satter Bewertungen im Big-Tech-Sektor nicht zu teuer sind. Wenn Sie etwas Liquidität für den Herbst aufbauen wollen, können Sie dies tun. Stressfreier ist es, mit Qualitätsaktien einfach dabeizubleiben.

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Auf gute Investments!

Ihr

Prof. Dr. Max Otte

„Wer gut schmiert, der gut fährt“. Dieser Spruch klingt für die meisten Unternehmen zwar etwas despektierlich, passt allerdings als Motto sehr gut zu dem Mannheimer MDAX-Konzern Fuchs Petrolub. Denn der Produzent und Anbieter für Schmierstoffe aller Art hat mit diesem Segment eine äußerst lukrative Nische besetzt. Damit hat sich das Unternehmen eine solide Finanzbasis erarbeitet. Fuchs Petrolub ist der weltweit größte unabhängige Anbieter von innovativen Schmierstofflösungen für nahezu alle Industrien und Anwendungsbereiche.

Im Portfolio sind mehrere tausend verschiedene Schmierstoffe vertreten. Beliefert werden Kunden aus dem Haushaltsbereich, dem Bergbau, der Landwirtschaft sowie der Stahl- und der Fahrzeugindustrie. Die jüngsten Entwicklungen – besonders im Hinblick auf die wirtschaftlichen Daten und den Kursverlauf der Aktie – geben Anlass zum Optimismus.

Aktuelle Quartalszahlen überzeugen

Im aktuellen Quartalsbericht findet sich für die ersten neun Monate 2022 ein Umsatz von 2.542 Mio. EUR (2.129), der 19 % über dem starken Vorjahreszeitraum mit 2.129 Mio. EUR lag. Das EBIT lag mit 280 Mio. EUR gegenüber 279 Mio. EUR leicht über dem Niveau des Vorjahres. Der freie Cashflow vor Akquisitionen lag hingegen deutlich unter dem des Vorjahreszeitraums, nämlich bei -31 Mio. EUR gegenüber 44 Mio. EUR.

Die Unternehmensführung begründet den negativen Effekt auf den freien Cashflow mit den weiterhin hohen Rohstoffpreisen und der starken Nachfrage. Dies habe zu einer erhöhten Mittelbindung im Nettoumlaufvermögen geführt. Alle Regionen hatten dabei überwiegend preisgetriebene Steigerungen gegenüber den ersten neun Monaten des Vorjahres verzeichnet. Dagegen befindet sich der chinesische Market im laufenden Jahr in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld. Vor allem die beharrlich durchgesetzte Null-Covid-Strategie macht der Wirtschaft noch immer zu schaffen. Auch Fuchs Petrolub musste in diesem Bereich spürbare Geschäftsrückgänge verzeichnen.

Stefan Fuchs, Vorstandsvorsitzender bei Fuchs Petrolub, stellt die positiven Entwicklung heraus: Das letzte Quartal „lag dank eines sehr guten dritten Quartals auf dem Niveau des sehr guten Vorjahres, welches von Nachholeffekten aus der Pandemiezeit sowie Rückenwind bei den Rohstoffpreisen profitiert hatte. Zum guten Ergebnis trug neben der Währungsentwicklung insbesondere die Region Nord- und Südamerika bei.“

Aktienkurs stark beflügelt

Der Kurs der Fuchs Petrolub-Aktie hat in der jüngeren Vergangenheit stark zugelegt – seit Anfang Oktober sogar einen neuen Aufwärtstrend ausgebildet. Unter den Einflüssen des Ukraine-Krieges und der Wende bei den Leitzinsen war der Aktienkurs des Schmierstoffherstellers in den ersten neun Monaten des Jahres 2022 stark unter Druck geraten.

Quelle: finanzen.net (Fuchs Petrolub-Chart)

Sinkender Ölpreis wirkt unterstützend

Natürlich ist der Ölpreis für einen Produzenten von Schmierstoffen ein entscheidender Kostenfaktor. Und weil der Preis für das schwarze Gold zu Beginn des Jahres infolge des Wegfalls des Öllieferanten Russland geradezu explodiert ist, hatte dies auch gravierende Auswirkungen auf die wirtschaftlichen Bedingungen und Kurs der Fuchs Petrolub-Aktie. Zur Erinnerung: Anfang März des Jahres 2022 kostete der Barrel Rohöl knapp 125 USD, aktuell (Stand: 02.12.22) nur noch rund 86 USD.

Quelle: finanzen.net (Ölpreisentwicklung (WTI))

Angesichts immer höherer Preise für Verbrauchsgüter und nach wie vor kaum sinkender Inflationszahlen ist dieser Umstand bislang allerdings noch längst nicht im Bewusstsein vieler Verbraucher und vor allem von Privatinvestoren angekommen. Da es sich bei der Inflationsrate um eine nachlaufende Kennzahl handelt wird es wohl auch noch einige Zeit dauern, bis diese Umstände für alle sichtbar werden.

Ein niedrigerer Ölpreis und damit sinkende Inflationsdaten werden selbstverständlich auch anderen Unternehmen helfen und mit einiger Sicherheit auch den Zentralbanken die Möglichkeit eröffnen, die Leitzinsen weniger stark steigen zu lassen. Der Performance der Fuchs Petrolub-Aktie hat diese Entwicklung jedenfalls zunächst einmal nicht geschadet.

Aktienrückkaufprogramm: Fuchs Petrolub betreibt Kurspflege 

Das Aktienrückkaufprogramm ließ sich der Konzern bereits im Mai auf der diesjährigen Hauptversammlung genehmigen. Seitdem machte das Management von dieser Möglichkeit fleißig Gebrauch. Im Zeitraum 14. bis 18. November kaufte Fuchs Petrolub knapp 54.300 Stammaktien und 26.200 Vorzugsaktien zurück. Seit dem Start des Programms am 27. Juni 2022 nahm das Unternehmen nun bereits über 1 Million Stammaktien und 853.100 Vorzugsaktien vom Markt. Insgesamt ist Fuchs Petrolub zu einem Rückkauf von jeweils bis zu 3 Millionen Stammaktien und 3 Millionen Vorzugsaktien berechtigt.

Einer der großen Trümpfe für Anteilseigner der Fuchs Petrolub-Aktie ist allerdings die konstant steigende Dividende. Für das Jahr 2022 dürfen die Aktionäre eine Ausschüttung von 1,05 EUR erwarten, was einer aktuellen Dividendenrendite von 3,66 % entspricht. Bemerkenswert ist auch die Prognose des Managements. Diese lautet: „Unsere globale Aufstellung und solide Finanzbasis sind unverändert robust, und Fuchs fokussiert sich weiterhin auf profitables Wachstum sowie die konsequente Umsetzung der Fuchs 2025-Strategie.“ 

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Als wertorientierte Investoren mögen wir grundsätzlich Unternehmen, die bei Zukäufen auf den Preis achten und ihre Expansionspläne nicht um jeden Preis durchdrücken. Noch besser gefallen uns Unternehmen, bei denen beides zutrifft: Preismacht und Preisdisziplin. Ein solches Unternehmen ist Essity (WKN: A2DS20). Der Hersteller von Haushalts- und Hygienepapieren sowie Inkontinenzprodukten erhöhte seine Preise im dritten Quartal um fast 15 %. Und dennoch wurden die neuen Preise der Essity-Produkte von den Verbrauchern anstandslos akzeptiert. Das Absatzvolumen stieg um 1,5 %.

Im kumulierten Neunmonatszeitraum setzte Essity Preissteigerungen von über 12 % durch. Der Absatz legte 4,1 % zu. Dass sich die Absatzentwicklung im jüngsten Quartal verlangsamt hat, könnte zwar darauf hindeuten, dass die Preissteigerungen allmählich an ihre Grenzen stoßen. Da es sich um Produkte des täglichen Bedarfs handelt, auf die wir alle kaum verzichten können, gehen wir aber davon aus, dass weitere moderate Anpassungen problemlos möglich sein werden. Essity-Chef Magnus Groth kündigte bereits weitere Preisanpassungen in den nächsten Monaten an. Die Insolvenz von Hakle spielt dem Konzern dabei zusätzlich in die Karten.

Essity war schon zuvor die Nr. 1 in Europa und den USA. Jetzt, wo ein weiterer Konkurrent wegfällt, ist das Unternehmen noch stärker. Damit nimmt auch die Preismacht weiter zu. Kommen wir zur Preisdisziplin. Im August und September schloss Essity zwei Akquisitionen ab. Der Konzern übernahm 100 % des australischen Unternehmens Modibodi und 80 % der kanadischen Firma Knix. Bei beiden handelt es sich um Hersteller von spezieller Menstruations- und Inkontinenzwäsche. Infolge der weltweiten demographischen Entwicklung sowie dem steigenden Umweltbewusstsein von Verbrauchern (weniger Wegwerfartikel) wächst dieses Segment stark.

In der letzten Ausgabe unseres Börsenbriefs haben wir Essity einer gründlichen Prüfung nach der Königsanalyse® unterzogen. Wenn Sie Ihr Depot mit Qualitätstiteln nach der wertorientierten Kapitalanlage erfolgreich pflegen wollen, empfehlen wir Ihnen eines unserer Abonnements. Falls Sie uns erst unverbindlich kennenlernen möchten, bieten wir Ihnen unseren kostenlosen Testbezug  über 4 Ausgaben hinweg an.

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Kerstin Franzisi

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Sehr geehrte Privatanleger,

für 2023 erwarten die Konjunkturforschungsinstitute nun nach wie so oft anfänglich zu optimistischen Prognosen eine Rezession. Die Teuerung soll auf 8,7 Prozent steigen, was einer Kaufkrafthalbierung ungefähr alle acht Jahre entspräche. Schon im fünften Monat liegt die Inflation über sieben Prozent.

Gleichzeitig sind die Aktienmärkte nicht wirklich billig. Auch nach der Korrektur ist das Shiller-KGV des amerikanischen Aktienmarktes noch hoch und hat gerad einmal von 36 auf 30 korrigiert. Da besteht durchaus noch Luft nach unten, wobei der langfristige Chart hier irreführend sein kann. Durch die Plattformwirtschaft haben sich die Kennzahlen für viele Unternehmen verändert. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis zum Beispiel hat kaum noch Aussagekraft, weswegen Warren Buffett den Buchwert als Indikator für den Wert des Berkshire-Konzerns schon vor einigen Jahren aussortiert hat. Auch das Shiller-KGV-dürfte nachhaltig höher ausfallen als in der Vergangenheit. Aber wieviel, das lässt sich schwer abschätzen.

Langfristige Entwicklung des Shiller-KGV in den USA

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Es kann durchaus noch 20 oder 30 Prozent runtergehen. Muss aber nicht. Auch hatten wir noch keine Ausverkaufssituation wie in der Finanzkrise oder während des Corona-Crashs. Eine solche Situation kann angesichts des eskalierenden Kriegs und der bevorstehenden Wirtschaftskrise durchaus eintreten. Muss aber auch nicht. Gleichzeitig schmilzt das Geld auf dem Konto dahin. Es kommt ganz auf die individuelle Situation an, wie Sie sich hier positionieren sollten. Extrem risikoscheue Investoren haben vielleicht eine maximale Quote von Geld und Liquidität von 50 Prozent. Bei normaler Risikobereitschaft vielleicht 25. In den Fonds halten wir ebenfalls eine kleine Liquiditätsreserve von ca. 10 bis 15 Prozent, um reagieren zu können, falls es tatsächlich zum Ausverkauf kommt. Grundsätzlich bleiben wir stark in Aktien investiert. Aktien von Unternehmen mit krisensicheren Geschäftsmodellen sind angesichts der bevorstehenden Verwerfungen immer noch eine der sichersten Vermögensklassen.

Auf gute Investments,

Ihr

Max Otte

Der Hype ist da: SPAC erobert die Aufmerksamkeit auf dem deutschen Finanzmarkt. Sicherlich haben auch Sie in der letzten Zeit schon die ein oder andere Headline zu dem heißen Börsentrend mit den Lockvogel-Gewinnchancen mitbekommen. Doch was steckt dahinter? Und noch viel wichtiger: Wie sinnvoll oder gefährlich ist das Ganze für Sie als Privatanleger?

SPAC steht für „Special Purpose Acquisition Company“. Dies bezeichnet ein Unternehmenskonstrukt, welches zunächst über einen eigenen Börsengang Geld einsammelt, um dann im nächsten Schritt andere Unternehmen zu übernehmen und diese an der Börse zu platzieren. Ein SPAC ist also eine Mantelfirma, die selbst weder etwas produziert noch eine Dienstleistung anbietet.

So funktioniert das System SPAC

In der Regel wird ein SPAC von einem Sponsor aufgelegt, der selbst als Investor und Manager fungiert. Diese Sponsoren sind über Ihr Netzwerk und/oder ihren Bekanntheitsgrad in der Lage, weitere Investoren anzuziehen. Auf diese Weise soll genügend Kapital für die geplanten Akquisitionen eingesammelt werden. Dieses Geld wandert zunächst auf ein Treuhandkonto und darf nur in „sichere“ Wertpapiere investiert werden – in der Regel in kurz laufende Staatsanleihen. (Wir setzen „sicher“ in Klammern, weil wir von Der Privatinvestor die allgemein vertretene Ansicht, Anleihen seien sicher, für einen Trugschluss halten. Anleihen gehören zu Geldvermögen. Sie unterliegen damit im Gegensatz zu Aktien dem vollen Inflationsrisiko.)

Ist das eingesammelte Kapital erst mal geparkt, versucht der SPAC innerhalb eines definierten Zeitraums (oft 24 Monate), diverse Unternehmenskäufe zu tätigen und diese im Anschluss an die Börse zu bringen. Dabei sind grundsätzliche Akquisitionsparameter wie Unternehmensgrößen oder Branchen meistens in der Gesellschaftssatzung vorformuliert. In manchen Fällen wird das bevorzugte Akquisitionsobjekt auch konkret genannt. Manche SPACs werden von vornherein nur aufgesetzt, um ein ganz bestimmtes Unternehmen aufzukaufen.

Ob es tatsächlich dazu kommt, muss sich zeigen. Die letztliche Entscheidung, ob und welches Unternehmen übernommen wird, treffen die Anteilseigner des SPAC: Stimmt die Mehrheit der Aktionäre zu, wird der Deal umgesetzt. Das aufgekaufte Unternehmen ist danach über den SPAC an der Börse handelbar. Sollten innerhalb des vereinbarten Zeitraums keine Übernahmen realisiert werden, wird der SPAC aufgelöst und die SPAC-Aktionäre erhalten das auf dem Treuhandkonto angelegte Geld zurück.

Das klingt im ersten Moment nach wenig Risiko. Doch diese „Geld-zurück-Garantie“ gilt nur im Falle, dass es zu keiner Akquisition kommt. Sobald ein Übernahme-Deal durch ist, tragen die SPAC-Investoren das volle Risiko. Erweist sich die Übernahme als Flop und wird der SPAC dadurch wertlos, ist es passiert. Der Wertverlust der SPAC-Aktien trifft den Anleger in diesem Fall genauso, wie es bei jedem anderen hochspekulativen Investment auch geschehen kann. Wer also über Investitionen in einen SPAC nachdenkt, sollte einen Totalverlust mit einkalkulieren.

Per Abkürzung an die Börse

Betrachten wir das Thema mal von einer anderen Perspektive. Warum sollte sich ein Unternehmen überhaupt von einem SPAC kaufen lassen? Warum geht das Unternehmen nicht selbst und eigenständig an die Börse? So langsam kommen wir der Sache auf die Spur: Ein klassischer Börsengang ist aufwendig. Es müssen ganz bestimmte Voraussetzungen erfüllt. Dazu gehört auch ein vorhandenes operatives Geschäft. Schließlich gilt es, potenzielle Anleger, aber auch Banken und Wirtschaftsprüfer, die den IPO begleiten, von der Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells zu überzeugen.

Bei einem SPAC sind die Hürden viel niedriger. Dies ermöglicht es, Unternehmen an die Börse gehen, die noch gar kein operatives Geschäft haben oder aus anderen Gründen die Voraussetzungen für einen regulären IPO nicht erfüllen würden. Vor allem im Start-up-Segment eröffnen sich dabei für Unternehmen verlockende Chancen – und für Anleger schier unkalkulierbare Risiken.

SPAC-Boom aus den USA erreicht Deutschland

Das Konzept SPAC ist nicht neu: Der erste SPAC in Deutschland war „Germany 1“ in 2008. Er sammelte 250 Millionen EUR ein und hat 2009 den Gerätehersteller AEG Power Solutions übernommen, welches 2017 Insolvenz anmeldete und kurz darauf von der Börse verschwand. Insgesamt gab es in Deutschland jedoch bis Ende 2020 insgesamt nur drei SPACs. In den USA wurden bereits in der Vergangenheit viele SPACs aufgelegt, 2020 ist das Thema jedoch regelrecht explodiert: 250 neu aufgelegte SPACs im Wert von über 80 Milliarden USD! Und im laufenden Jahr 2021 sind bereits innerhalb der ersten beiden Monate SPACs über 60 Milliarden USD hinzugekommen.

Die deutschen SPACs ziehen jetzt mit Macht nach. Im Februar ging mit „Lakestar Spac 1“ der erste neue SPAC seit 2010 an die Börse und nahm bei seinem Börsengang 275 Millionen EUR ein. Seitdem häufen sich die Anbahnungen und Neuemissionen deutscher SPACs an den internationalen Börsenplätzen. Insgesamt werden hier Summen von rund 2 Milliarden USD genannt, die aktuell bereits von deutschen SPACs eingesammelt worden sind.

Trotz des Booms sind SPACs umstritten. Gerade für Privatanleger birgt jedes Investment in ein SPAC ein hohes Risiko. Das Wall Street Journal hat SPACs in den USA von Januar 2019 bis Juni 2020 analysiert: Nach den erfolgten Unternehmensübernahmen sank der Wert im Schnitt um 12 %, während der Aktienindex Nasdaq im selben Zeitraum um rund 30 % gestiegen ist. Warum ist das Interesse dennoch so groß?

Für Privatanleger ein gewagtes Spiel mit vielen Unbekannten.

Für junge Unternehmen und Start-ups ist die Sache recht einfach zu erklären: Sie haben durch SPACs die Möglichkeit, per Express an die Börse zu gelangen. Sie sparen sich den oft schwierigen, langwierigen und teuren Weg über die Investmentbanken. Die SPAC-Manager auf der anderen Seite profitieren von hohen Anteilen – meist um die 20 % – an den Akquisitionen, ohne mit eigenem Geld beteiligt sein zu müssen. Funktioniert der SPAC, machen sie Kasse. Werden im Startzeitraum keine geeigneten Übernahmen getätigt, wird der SPAC aufgelöst. Risikoloser geht es wohl kaum.

Und wie sieht es für Sie als Privatanleger aus? Sie werden gelockt mit einer wackeligen „Geld-zurück-Garantie“, die nur greift, sofern der SPAC keine Übernahmen realisieren kann, und die auch dann nur den Ausgabewert abdeckt. (Dieser liegt häufig bei 10 EUR. Ein Großteil der SPACs notiert aber über dem Ausgabewert, wie auch beim Beispiel Lakestar mit 11,15 EUR). Ab Übernahme besteht dann eh volles Risiko bis zum Totalverlust wie beim generellen Aktienhandel – mit dem Unterschied, dass Sie bei den SPACs in „Wundertüten“ investiert haben. Sie wissen bei Kauf von SPAC-Anteilen nicht, welche Unternehmen zukünftig akquiriert werden. Und bei geplanten Akquisitionen handelt es sich meist um Firmen, die zum Zeichnungszeitpunkt lediglich auf dem Reißbrett existieren. Eine aus unserer Sicht absurde Ausgangssituation. Wir setzen weiterhin auf Aktien etablierter Unternehmen mit Börsenerfahrung.

Unser Ansatz: Value-Investing

Letztlich ist es eine persönliche Entscheidung, ob Sie den SPAC-Poker wagen möchten – vor allem mit Blick auf die Risikobereitschaft gegenüber einer Rechnung mit lauter Unbekannten. Wir, das Team von Der Privatinvestor, haben eine andere Philosophie: Wir setzen auf wertbasierte Unternehmen und Aktientitel, die in Markt und Wettbewerb transparent durchleuchtet und auf der Basis von nachvollziehbaren Kriterien bewertet werden.

Ganz gleich, ob Sie ein Komplett-Portfolio wie das des Max Otte Vermögensbildungsfonds in Betracht ziehen oder auf Basis systematischer Value-Analyse wie durch unseren Börsenbrief Der Privatinvestor selbst aktiv werden wollen – wir sind überzeugt: Ein geschickt diversifizierter Mix aus Aktien stabiler Unternehmen ergänzt durch Edelmetalle bietet die größten Chancen, um Ihr Vermögen nicht nur vor den kommenden Inflationsschüben zu bewahren, sondern durch value-basierte Investitionsentscheidungen kontinuierlich auszubauen.

Dabei reicht es nicht aus, gute Investmentkandidaten aufzuspüren. Auch der Preis (der Kurs) ist wichtig. Somit kommt es auch auf den richtigen Einstiegs- und Ausstiegszeitpunkt an. Genau das macht eine erfolgreiche Value-Investing-Strategie aus. Wir bei Der Privatinvestor spüren die vielversprechendsten Unternehmen auf und beobachten diese Kandidaten fortlaufend. Und wir zeigen Ihnen bei potenziellen Investmentkandidaten immer, ob jetzt gerade ein guter Zeitpunkt zum Einsteigen oder Austeigen ist. So gehen wir bei allen Unternehmen vor, die wir analysieren und in unsere Datenbank aufnehmen. Insgesamt haben wir ständig immer mindestens 60 bis 70 Aktientitel unter fortlaufender Beobachtung.

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Keine Kosten. Kein Risiko. Keine Abofalle.

Auf gute Investments!

Ihre Kerstin Franzisi

Chefredakteurin Der Privatinvestor

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