Gerade ging es durch sämtliche Medien. In Deutschland steht die Inflationsrate derzeit bei 5,2 %. Das ist der höchste Wert seit 1992. Private Haushalte spüren besonders die gestiegenen Energiepreise aber auch die Teuerung bei Lebensmitteln.

Nehmen wir uns die Erzeugerpreise vor – diese sind ein guter Indikator für die Entwicklung der allgemeinen Inflationsrate – sieht es noch viel düsterer aus. Im Oktober stiegen die Preise für gewerbliche Produkte gegenüber dem Vorjahresmonat um 18.4 % und damit so stark wie seit siebzig (!) Jahren nicht mehr.

Siebzig Jahre. Das war 1951. Derzeit jagt ein Preishoch das nächste. Auf die Anstiege während der ersten Ölkrise 1974 wurden übertroffen. Haupttreiber sind die Energiepreise. Erdgas ist um 80 % gestiegen, die Energiepreise insgesamt um fast 50 %. Vorleistungsgüter stiegen binnen Jahresfrist um 18 %, Metalle um 38 %, Verpackungsmittel aus Holz um 82 %.

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Die Europäische Zentralbank geht nach wie vor davon aus, dass der Anstieg der Inflation nur vorübergehend ist und strebt eine „mittelfristige Inflationsrate“ von 2 % an. Dazu passt überhaupt nicht, dass die EZB-Mitarbeitergewerkschaft eine deutlich höhere Inflationsanpassung fordert als die vorgeschlagenen 1,3 %.

Laut der Gewerkschaft führt die Differenz zwischen der vorgeschlagenen Gehaltserhöhung und dem Anstieg der Lebenshaltungskosten nämlich zu einem „dauerhaften Kaufkraftverlust“ für die Mitarbeiter. Selbst wenn der Anstieg der Inflation nur vorübergehend sein sollte, gäbe es keine Garantie, dass die Mitarbeiter ihre Verluste wieder ausgleichen können. „ Die EZB ist nicht in der Lage (oder willens?), ihre eigenen Mitarbeiter gegen die Auswirkungen der Inflation zu schützen“, so die Kritik der EZB-Gewerkschaft.

Die Mitarbeiter der EZB könnten mit ihrer Einschätzung richtig liegen. Das Ende der Fahnenstange scheint in Sachen Inflation jedenfalls noch nicht unbedingt in Sicht. Die Bundesbank rechnet in ihrem jüngsten Monatsbericht, der am 22. November veröffentlichwurde, mit einer Inflation von knapp 6 %.

Gleichzeitig dürfte die Stagflation zurückkehren. Dieser Begriff setzt sich aus „Stagnation“ und „Inflation“ zusammen. Zu Stagflation haben wir in unserem Blog bereits im Juni 2021 geschrieben.

Der Ifo-Geschäftsklimaindex fiel gegenüber dem Vormonat um 1,2 Punkte auf 96,5. Das ist der fünfte Rückgang in Folge. „Lieferenpässe und die vierte Corona-Welle machen den Unternehmen zu schaffen“, kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest.

Der Ifo-Index war in der Vergangenheit recht treffsicher. Engpässe bei Rohstoffen und die schärferen Corona-Beschränkungen schaffen zusätzliche Belastungen. Ich erwarte bestenfalls eine Stagnation, wahrscheinlich sogar eine Schrumpfung der Wirtschaft.

Dennoch: Die Aktienkurse sind insgesamt nicht überzogen und auch in dieser Situation gibt es Unternehmen, die profitieren und wachsen. Es wird allerdings immer deutlicher: Kontoguthaben sind keine Alternative.

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Die Autovermietbranche hat es seit Corona alles andere als leicht. Seit letzter Woche kursiert die Angst wegen der neuen Corona-Variante Omikron. Dies geht auch an der Börse nicht spurlos vorüber. Schon gar nicht an den Aktien des Autovermieters Sixt. Die Vorzugsaktie (WKN: 723133) gab am Freitag, den 26. November 10 % nach.

Seitdem hat der Kurs aber schon wieder etwas Boden gut gemacht. Gegenüber ihrem Corona-Tief Mitte März 2020 steht die Aktie immer noch mehr als 180 % im Plus. Auch das Hoch vor der Krise, im Februar 2020, bleibt deutlich überschritten.

Sixt ist ein Beispiel dafür, dass gut geführte Unternehmen Krisensituationen nutzen können – auch in schwierigen Branchen. Während der große Wettbewerber Hertz Insolvenz anmelden musste, ging Sixt verstärkt aus der Krise hervor.

Sixt bietet neben der Fahrzeug-Vermietung auch Car-Sharing, Fahrdienste und Auto-Abos auf seiner Mobilitätsplattform an. Mit dem Auto-Abo können die Kunden sich für einen Monat ein Fahrzeug aussuchen, welches sie danach einfach wieder kündigen können. Im Abo sind alle Versicherungen sowie Kraftfahrzeugsteuern enthalten. Sixt ist in 110 Ländern der Welt vertreten und verfügt über 205.400 Fahrzeuge, die über 2.067 Stationen verteilt werden.

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Bis heute familiengeführt

Das Unternehmen ist in vierter Generation familiengeführt. Sixt ist nicht der größte Autovermieter, jedoch der qualitativ hochwertigste durch seinen Premium-Ansatz. Kurzfristig ist Sixt begünstigt von steigenden Gebrauchtwagenpreisen. Es gibt durch die neu erworbenen Marktpositionen in den USA einen Katalysator für das Wachstum. Hinzu kommen die Umsatzerholungen, die stattfinden sollten, sobald uneingeschränktes Reisen wieder möglich ist. Eine Verschlimmerung der Pandemie ist hingegen ein Risikofaktor.

Vier mögliche Wachstumsfelder

Sobald sich die Corona-Krise entspannt (was angesichts der aktuellen Entwicklungen nochmals dauern dürfte) ergeben sich vier mögliche Wachstumsfelder für Sixt:

  1. Anorganisches Wachstum in den USA

Sixt sicherte sich in der Corona-Krise zehn bedeutsame Flughafenstationen aus der Insolvenz des Wettbewerbs Hertz. Damit ist Sixt nun an 25 der 30 wichtigsten Flughäfen des Landes vertreten. Die zehn neuen Standorte haben ein jährliches Marktvolumen von mehr als 3 Mrd. USD.

  1. Rückkehr der Urlauber

Das Unternehmen verdient mit Privatkunden den größten Umsatzanteil. Sobald sich die Corona-Situation etwas auflockert, werden viele ihren Urlaub nachholen

  1. Robo-Taxis

Gemeinsam mit der Intel-Tochter Mobileye will Sixt im nächsten Jahr einen Robo-Taxi-Dienst in München anbieten. Mobileye wird Eigentümer der Fahrzeugflotte sein. Sixt wird sich um die Bereitstellung, Wartung und den Betrieb der Flotte kümmern. Die selbstfahrenden Autos können über die Sixt-App geordert werden. „One“ – die Mobilitätsplattform von Sixt – wird somit um einen weiteren Dienst angereichert. Sixt verfolgt das Ziel, einer der führenden Anbieter innovativer und digitaler Premium-Mobilität zu werden.

  1. Nachhaltige Mobilität

Es soll in den kommenden Monaten CO2-sparsame Optionen für Sixt Ride (Taxi-Dienst) geben. Um den CO2-Fußabdruckk zu mildern, sollen mehr elektrifizierte und hybride Fahrzeuge zum Einsatz kommen. Die Car-Sharing-Flotte von Sixt in den Niederlanden besteht heute schon aus reinen E-Fahrzeugen.

Der Fall Sixt zeigt noch etwas anderes: Es lohnt sich, bei guten Unternehmen Kursschwankungen auszusitzen. Im Corona-Crash brach der Kurs um fast 60% ein. Diejenigen, die zu diesem Zeitpunkt aus Angst verkauft haben oder per Stop-Loss aus der Position rausflogen, haben den Wiedereinstieg womöglich nicht wieder gefunden. Aus diesem Grund zahlt sich Geduld an der Börse meist aus.

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Die immer wieder notwendigen Kontaktbeschränkungen in diversen Phasen der Corona-Krise haben die Digitalisierung mächtig vorangebracht. Microsoft- und Apple-Aktien erklimmen einen Höchststand nach dem anderen. Die Kehrseite der Medaille: Die Pandemie-bedingte Störung der Lieferketten macht nicht nur der Automobilindustrie sondern auch vielen Herstellern von Hard- und Software große Probleme.

Alle Jahre wieder

Manch einer erinnert sich an den Film „Täglich grüßt das Murmeltier“. Wie der Schauspieler Bill Murray in seiner Filmrolle des Wetteransagers befinden auch wir uns derzeit scheinbar in einer Endlosschleife – eine Covid-Welle jagt die nächste. Und nun droht auch noch die jüngste Corona-Variante Omikron. Das hinterlässt an der Börse Spuren. Denn viele Anleger befürchten weitere langfristige Folgen. Bereits heute machen sich die verschiedenen Störungen von Lieferketten in zahlreichen Branchen bemerkbar.

Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) sind die Lieferketten vieler Unternehmen noch immer vor allem in den USA und der Eurozone beeinträchtigt. Dagegen sind China und die meisten Schwellenländer nicht so stark in Mitleidenschaft gezogen. Hintergrund der Entwicklung: Zahlreiche Staaten haben Anti-Pandemie-Maßnahmen eingeführt, die große Verzögerungen in den Wertschöpfungs- und Lieferketten nach sich gezogen haben.

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Auf diese Weise haben beispielsweise Beschränkungen an logistischen Schnittstellen zu Lieferstaus von produktionswichtigen Komponenten geführt. Was dazu führte, dass viele Zuliefererbetriebe in ihren Abläufen gestört wurden und werden. Klar: Diese konnten und können nunmehr ihren Lieferverpflichtungen nicht mehr in vollem Umfang nachkommen. So hakt es im System. Der Ausfall von Arbeitskräften durch Reisebeschränkungen und Krankheit tut ein Übriges.

Absatz von Smartphones ausgebremst

Die Verkäufe von Smartphones werden laut der Analyse-Gesellschaft Gartner weiter von der Knappheit von Bauteilen behindert. Allein im letzten Quartal seien durch die Engpässe 4 bis 5 % weniger Geräte abgesetzt worden. In erster Linie betreffe dies ältere und einfache Modelle, die noch nicht für das neue 5G-Funknetz gerüstet sind.

Laut Gartner werde die Knappheit noch wenigstens zwei Quartale lang anhalten. Dies könne die Konsolidierung innerhalb der Branche beschleunigen. Nach den kürzlich veröffentlichten Berechnungen von Gartner verringerten sich die weltweiten Smartphone-Verkäufe im dritten Quartal 2021 insgesamt im Vergleich mit dem Vorjahreszeitpunkt um 6,8 % auf rund 342,3 Millionen Geräte. Unternehmen wie beispielsweise Samsung sind besonders stark von den Lieferengpässen betroffen.

Auch Apple leidet unter dem Chipmangel

Derzeit produziert Apple 10 Millionen iPhones weniger. Denn die Knappheit von Halbleiterchips und Mikroprozessoren hält an. Und dies betrifft auch Apple. Der Konzern kann sein Produktionsziel für das iPhone 13 momentan nicht erreichen. Von 90 Millionen geplanten Geräten können voraussichtlich nur 80 Millionen hergestellt werden.

Die Zulieferer Broadcom und Texas Instruments können nicht genügend Halbleiter liefern. Das niederländische Unternehmen Ka Hartog Verkeerstechniek BV kam hinzu. Es handelt sich dabei um einen Spezialisten für Lichtsignalanlagen und andere Verkehrssicherheitslösungen. Hauptmärkte sind die Niederlande und Großbritannien. Apple musste nach laut Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg die Produktionsziele für das iPhone im Weihnachtsquartal deutlich zurücknehmen.

Trotz alledem haben sich die Lieferengpässe bei Apple bislang nicht auf die positive Entwicklung der immer noch sehr dynamischen Geschäftsentwicklung und erst recht nicht auf die des Kurses ausgewirkt.

Neueste Quartalsergebnisse wieder top

Apple veröffentlichte Ende Oktober die Finanzergebnisse des vierten Quartals 20/21. Das vierte Quartal des Konzerns endete schon Ende September. Der Nettoumsatz des Unternehmens belief sich in diesem Vierteljahreszeitraum auf 83,4 Mrd. USD. Dabei entfielen 65,1 Mrd. USD auf den Bereich iPhone, Mac, iPad sowie Wearables wie beispielsweise die Apple Watch. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast 30 %.

Der Tech-Gigant hat in seinem Bericht zum 4. Quartal 20/21 einen Betriebsgewinn von 23,8 Mrd. USD bekanntgegeben, was einer Umsatzrendite von 28,5 % entspricht. Apple verzeichnete darüber hinaus in Q4 einen Nettogewinn in Höhe von 20,6 Mrd. USD. Der Konzern konnte damit den Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (12,7 Mrd. USD) um 62 % steigern.

Neue Herausforderungen in Sicht

Apple will mit neuen M1-Chips den PC-Markt aufrollen. Der iPhone-Hersteller hat zwei neue Hochleistungs-Chipsysteme angekündigt, mit denen er seine Abkehr von Intel-Prozessoren beschleunigen will. Die in einem Videostream präsentierten M1 Pro und M1 Max sind stark verbesserte Versionen des M1-Chips, den Apple vor einem Jahr vorstellte. Sie bilden künftig das
Herzstück der neuen MacBook-Pro-Modelle. Die erste Auflage des M1 diente Apple dazu, die Mikroprozessoren von Intel im Einstiegs- und Mittelklasse-Segment der Macintosh-Computer abzulösen.

Nun nimmt Apple mit seinen eigenen Systemen auch den Markt der Hochleistungs-Laptops ins Visier. Beim M1 Pro verspricht das Unternehmen eine 70 % bessere Prozessorleistung (CPU), eine doppelt so hohe Grafikleistung im Vergleich zum M1. Der im Vergleich zum M1 Pro noch deutlich leistungsfähigere M1 Max verfügt wie die Pro-Variante über zehn Rechenkerne (acht Leistungs- und zwei Effizienzkerne). Mit einer verdoppelten Speicherband- breite und anderen Verbesserungen kommt er auf die vierfache Grafikleistung des ursprünglichen M1.

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In den USA rangierte Skechers unter den Sportschuhherstellern schon länger auf Platz drei. Mittlerweile ist das Unternehmen aus Manhattan Beach, Kalifornien auch weltweit die Nr. 3 – und es spricht einiges dafür, dass Skechers dieser Platz auf dem Siegertreppchen sicher bleibt.

Das Unternehmen wächst wie fast kein anderes seiner Branche. Die Ergebnisdelle aus dem letzten Jahr ist längst wieder ausgebügelt. Sogar mehr als das: die kumulierten Zahlen der ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2021 zeigen auch gegenüber 2019 zweistelliges Wachstum.

Für das Gesamtjahr peilt Skechers einen Umsatz zwischen 6,15 und 6,20 Mrd. USD an. Wenn dies gelingt (was wir angesichts der aktuellen Entwicklung für absolut machbar halten), könnte der Abstand zu Wettbewerbern wie Puma und Under Armour nochmals größer werden. Das Umsatzwachstum gegenüber 2020 würde bei rund einem Drittel liegen. Gegenüber dem Vorkrisenjahr 2019 wäre es ein Plus zwischen 18 und 19 %

Die Nr. 3 unter den Sportschuherstellern

Bei einer Gegenüberstellung der Konzernumsätze rangiert Skechers auf dem vierten Platz. Dieser Vergleich wird der Marktstellung von Skechers aber nicht gerecht. Denn während Skechers sich bis heute (fast) ausschließlich auf dem Schuhsektor bewegt, sind die anderen Hersteller auch im Bekleidungssegment sehr präsent. Laut Statista entfallen bei Nike rund ein Drittel der Umsätze auf Bekleidung und Accessoires. Bei Under Armour sollen es sogar fast 80 % sein.

Stellt man die Umsätze rein aus dem Sportschuhsektor gegenüber, fällt das Ranking anders aus. Skechers kommt direkt nach Nike und Adidas und der Abstand zu den nachfolgenden Herstellern ist deutlich. Schon aus diesem Grund ist Skechers zuzutrauen, diesen Platz auf dem Siegertreppchen auch langfristig verteidigen zu können.

Überzeugend bei Wachstum und Margen

Auch die Wachstumsraten und operativen Margen (jeweils Durchschnitt der letzten fünf Jahre) der einzelnen Hersteller haben wir uns vorgenommen. Uns fällt auf: Bei den meisten Unternehmen ist entweder die Marge gut oder das Wachstum. Bei Puma wuchs der Umsatz in den letzten fünf Jahren zwar mit einer Rate von über 12 %, dafür fällt die operative Marge von durchschnittlich 6,7 % weniger berauschend aus.

Adidas wiederum glänzt mit einer operativen Marge von 9,3 %, in Sachen Wachstum passiert jedoch nicht viel. Skechers hingegen steht sowohl beim Wachstum (9,4 % p.a. in den letzten fünf Jahren) als auch bei der Marge (8,2 %) gut da.

Noch etwas überzeugt uns an Skechers: Hochrechnungen zufolge liegt der globale Umsatz im Segment Sportschuhe derzeit bei rund 186 Mio. EUR. Bis 2025 wird ein Volumenanstieg auf 218 Mio. EUR erwartet. Dies entspräche einer jährlichen Steigerungsrate von 4 %. Skechers wächst mit jährlich 9,4 % also mehr als doppelt so schnell wie der Gesamtmarkt.

Positionierung geglückt

Handelt es sich bei Skechers überhaupt um einen „echten“ Sportschuhhersteller oder ist es vielmehr ein Mode- und Lifestyleunternehmen? Statt um eine optimale Funktionalität für bestimmte Sportarten (z. B. Fußball, Laufen oder Basketball), ging und geht es Skechers in erster Linie um Tragekomfort und Bequemlichkeit. Wirklich sportartenspezifisches Schuhwerk finden Sie in der Produktpalette von Skechers daher eher weniger. Dafür ist Skechers mittlerweile „die“ Marke für sehr bequeme Freizeittreter.

Insofern hat Skechers als relativer „Spätzünder“ der Branche dennoch eine Positionierung gefunden, die auch tatsächlich langfristig funktionieren kann. Skechers als „Spätzünder“ der Branche zu bezeichnen ist an dieser Stelle keinesfalls negativ gemeint. Zum einen ist Skechers mit seiner immerhin schon fast 30-jährigen Firmengeschichte (dieses Jubiläum feiert Skechers nächstes Jahr) trotzdem noch ein recht junger Player am Markt. Nike, Adidas und Co. existieren schon einige Jahrzehnte länger. Zum anderen hat die Strategie erst in den letzten Jahren auf dem internationalen Markt gezündet, dafür aber so richtig.

Hätte Ihnen der Name „Skechers“ vor fünf, sechs Jahren bereits etwas gesagt? Heute ist die Marke so gut wie jedem Verbraucher bekannt.

Eine Entwicklung, die die Strategie von Skechers so richtig entzündet hat, ist der starke Nachfragetrend bei Sneakers. Die Schuhe des Unternehmens sind aber nicht nur hip und sehen gut aus, sie sind auch noch extrem bequem. Aufgrund ihres leichten Tragegefühls werden Skechers zudem im Berufsalltag bestimmter Berufsgruppen (z. B. Service oder Pflegesektor) gerne getragen.

Neuer Umsatzrekord im dritten Quartal

Im dritten Quartal 2021 generierte Skechers Umsätze in Höhe von 1,55 Mrd. USD – so viel wie noch nie zuvor in einem dritten Quartal. Nachdem es im letzten Jahr erst einmal 4 % nach unten ging, ließ Skechers nun selbst den Umsatz aus dem dritten Quartal 2019 (1,35 Mrd. USD) weit hinter sich. Die Erlöse von vor zwei Jahren wurden um 14,5 % übertroffen.

Gegenüber 2020 gab es ein Plus von 19,2 %. Das Wachstum war dabei sowohl international als auch auf dem Heimatmarkt zweistellig. Während der US-Umsatz im dritten Quartal um 20,1 %. zulegte, stieg das internationale Geschäft um 18,6 %. Im Großhandel gab es zwar lediglich ein Plus von 10 %, dafür verzeichnete der Direktvertrieb (D2C) ein Wachstum von 44,1 %.

Nicht nur das dritte Quartal, sondern der gesamte bisherige Geschäftsverlauf von Skechers war stark. Der Umsatz stieg gegenüber 2020 um 41,7 %. Gegenüber 2019 gibt es ein Plus von 19,2 %. Das D2CGeschäft legte dabei ein Plus von sage und schreibe 59 % hin. Der operative Gewinn stieg gegenüber 2020 ebenfalls um fast 60 %. Gegenüber 2019 gab es zwar kein Wachstum, mit 146,2 Mio. USD wurde aber immerhin das Vorkrisenniveau wieder erreicht.

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Geopolitische Spannungen, Lieferengpässe, steigende Inflation – in angespannten Zeiten ist die Sehnsucht nach Sicherheit bei vielen Anlegern besonders groß. Eine Assetklasse, der in diesem Kontext hohe Aufmerksamkeit gilt, ist Gold. Gold gilt seit jeher als das Krisen-Asset schlechthin.

Warum ist dies so? Zunächst einmal ist es historisch bedingt. Aus einem bestimmten Grund wurde Gold schon immer als wertvoll angesehen. Gold genießt seit jeher ein hohes Vertrauen. Gold bildet seit Anbeginn der Zivilisation die Basis unseres heutigen Geldwesens. Bis 1973 galt sogar der Goldstandard, durch den wichtige Währungen wie der US-Dollar maßgeblich durch physische Goldreserven abgesichert waren und andersrum auch das Recht bestand, diese Währungen wieder in Gold umzutauschen.

Ein Wert zum Anfassen

Gold ist ein endlicher Rohstoff, das Angebot ist begrenzt und kann nicht einfach erhöht – oder von Notenbanken gedruckt – werden. Daneben ist Gold als Sachvermögen leichter (be)greifbar. Gold in physischer Form können Sie schließlich anfassen. Ganz anders als Aktien. Auch Aktien sind Sachvermögen (sie verbriefen eine Beteiligung an einem real existierenden Unternehmen), was für viele Anleger jedoch wesentlich abstrakter ist. Die Zeiten, in denen Aktien in Papierform gehandelt werden (woher der Begriff Wert“papier“ ursprünglich herrührt), sind lange vorbei.

Bei einer Goldmünze kann sich hingegen jeder sofort ihren Wert vorstellen. Sie können sie noch dazu bequem in die Hostentasche stecken und mit sich herumtragen. Noch etwas macht Gold als Anlageobjekt interessant: Es kann in Krisenzeiten Währungscharakter annehmen, jedenfalls war dies in der Vergangenheit schon der Fall.

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Ein Gedankenspiel

Stellen Sie sich einmal vor, Sie müssten heute einen Teil ihres Vermögens wie einen Schatz im Boden vergraben und dürften diesen erst in 40 bis 50 Jahren wieder heben. Was würden Sie in Ihre Schatzkiste hineinlegen? Banknoten in USD, Banknoten EUR, eine andere Währung oder Goldmünzen? Die Antwort dürfte in den meisten Fällen dieselbe sein: Gold.

In noch einer Sache sind sich viele Investment-Experten einig: Gold kann in jedem Fall eine sinnvolle Ergänzung sein und gehört in einem diversifizierten Anlageportfolio einfach dazu.

Goldpreis nahe Allzeithoch

Doch wie steht es um den Goldpreis? Eine Unze Gold kostet zurzeit um die 1.795 USD (Stand: 24.11.2021). Im August letzten Jahres lag der Preis mit über 2.000 USD auf einem historischen Höchststand. Die Frage, die sich viele stellen, lautet: Ist Gold nicht schon viel zu teuer?

Wenn man sich die Preisentwicklung seit 1970 anschaut, sehen wir ein historisches Allzeithoch im Jahr 1980 bei etwa 850 USD je Unze Gold. Verglichen mit dem Hoch von rund 2000 USD im August 2020 sprechen wir also von einer Preissteigerung von ungefähr 112 %. Das ist definitiv ordentlich. Und aus dieser Sicht ist es nur mehr als verständlich, dass der aktuelle Goldpreis von vielen als zu teuer empfunden wird. Was hierbei jedoch noch nicht berücksichtigt ist, ist die Inflation.

Um die offizielle Inflationsrate bereinigt, entsprächen die 850 USD von 1980 in heutiger Kaufkraft ungefähr 2.250 USD. Davon sind wir aktuell mit etwa 20 % noch ein gutes Stück entfernt.

Ein weiterhin anderes Bild ergibt sich, wenn wir berücksichtigen, dass die Berechnung der offiziellen Inflationsrate Mitte der 80-er Jahre verändert wurde. Eine Reihe von verschiedenen neuen statistischen Einflussfaktoren wurde in die offizielle Berechnungsmethode integriert mit einem klaren Ziel und Ergebnis: Die statistischen Zahlen zur Inflationsrate wurden auf diese Weise systematisch nach unten korrigiert – also beschönigt.

Preisentwicklung inflationsbereinigt

Ab 1986 haben diese statistischen Tricksereien dazu geführt, dass durchschnittlich 2,5 % Inflation pro Jahr weggerechnet werden. Die offizielle Inflationsrate ist seit 1986 also niedriger als die tatsächlich verringerte Kaufkraft. Wenn wir nun die Goldpreisentwicklung unter Berücksichtigung der ursprünglichen Inflationsberechnung betrachten, entsteht ein ganz anderes Szenario. Zurückgerechnet nach alter Methode entsprächen die 850 USD von 1980 in heutiger Kaufkraft rund 5.800 USD. Dem gegenüber steht der aktuelle Goldpreis bei etwa einem Drittel.

Unser zweistufiges inflationsbereinigtes Rechenbeispiel relativiert die Wahrnehmung des Goldpreises. Unabhängig davon ist natürlich die zukünftige Entwicklung des Goldpreises komplett unvorhersehbar. Wer etwas anderes behauptet, lügt schlicht und ergreifend. Niemand weiß, in welche Richtung sich der Goldpreis in der nächsten Zeit bewegen wird oder wann das nächste Allzeithoch erreicht wird.

Perspektive und Zukunft

Uns geht es hierbei in keiner Weise darum, ein Preisziel für Gold auszurufen, geschweige denn eine dahingehend aktuelle Investitionsempfehlung auszusprechen. Die inflationsbereinigte Sicht auf die Entwicklung des Goldpreises – gerade weil Gold als Krisen-Asset und -währung zu gleichen Teilen wahrgenommen wird – stellt jedoch eine Perspektive auf dieses Thema dar, für die wir Sie zumindest sensibilisieren möchten. Wenn wir die Inflation miteinbeziehen, sind wir beim Goldpreis von einem Blasenszenario und früheren Höchststanden jedenfalls ein gutes Stück entfernt.

Es ist derzeit an den Kapitalmärkten eine Flucht in Sachwerte festzustellen. In einem Melt-up oder in einem Crack-up Boom, in den wir möglichweise hineinlaufen, kann sich daher noch ein gewisses Potenzial für Gold bieten. Als Beimischung und zur stabilisierenden Diversifizierung einer auf langfristigen Vermögensaufbau ausgerichteten Anlagestrategie ist bleibt das Thema Edelmetalle – und Gold insbesondere – zumindest interessant.

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Essen und Trinken geht immer. Wir haben es in den Corona-Krisenzeiten erlebt. Und das wird sich wohl auch jetzt nicht ändern, wo in vielen Regionen Europas neue Lockdowns drohen oder bereits umgesetzt werden. Kein Wunder, dass die Konsumgüterindustrie hervorragende Zahlen feiert – wie der Getränkekonzern Diageo (ISIN GB0002374006/WKN 851247).

Beinahe in jeder Hausbar griffbereit

Diageo aus Großbritannien ist einer der weltweit führenden Anbieter von Spirituosen bekannter Marken wie Johnnie Walker, Captain Morgan, Smirnoff, Bailey’s, Tanqueray Gin und José Curvo. Daneben hält das Unternehmen Anteile an Moet Hennessy, dem führenden französischen Hersteller und Exporteur von Champagner und Cognac. Das Portfolio von Diageo wird durch kleinere Alkoholmarken wie Bundaberg Rum, Bell’s Scotch Whisky und Yeni Raki sowie Biersorten wie Guiness oder Harp Lager komplettiert.

Diageo weist für 2020/21 (Geschäftsjahr endet jeweils Ende Juni) einen Umsatz von rund 12,7 Mrd. GBP aus. Das Unternehmen ist in mehr als 180 Ländern tätig, beschäftigt weltweit fast 28.000 Mitarbeiter und seine Aktien werden in London und New York gehandelt.

Der Kursverlauf der Diageo-Aktie spiegelt die robuste Umsatzentwicklung der vergangenen Jahre. So stiegen die Anteilscheine des Spirituosenanbieters seit dem Höhepunkt von Covid-19 im Frühjahr 2020 um nahezu 100 %.

Unternehmensstrategien ähneln sich

Die Unternehmensstrategien der großen Lebensmittel- und Getränkeanbieter ähneln sich besonders in einem Punkt. Bei allen Unternehmen scheint eine wichtige Devise zu lauten: Nur ja keinen aktuellen Trend verschlafen. Für uns Verbraucher wird dies vor allem beim Einkauf im Supermarkt deutlich. Egal, ob es sich um das neueste Superfood oder eine innovative Entwicklung im veganen Bereich dreht, Konzerne wie Nestlé oder Danone haben diese prompt im Angebot.

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Die Riesen der Branche reagieren auf neue Trends mit gezielten Akquisitionen. Die Neulinge werden einfach aufgekauft. Und so kommt es dann auch dazu, dass neue Produkte wesentlich schneller in den Regalen unserer Geschäfte auftauchen als es ohne die Aktivitäten der Konzerne der Fall wäre. Klar, kleinere Anbieter wie stark spezialisierte Startups haben es ungleich schwerer in die Angebotspalette der alles beherrschenden Supermarktketten zu gelangen.

Diageo verfolgt ebenfalls dieses Prinzip. Auch wenn es hierbei in erster Linie um die Verschiedenartigkeit der Geschmäcker geht. Und das gilt insbesondere für Whisky. Allein in Schottland besitzt der Konzern 28 Brennereien und ist zudem vor allem mit Johnnie Walker und Whisky-Mixgetränken in den USA vertreten.

Anlegerfreundliche Dividendenpolitik

Die Dividendenpolitik von Diageo kann durchaus als anlegerfreundlich bezeichnet werden, auch wenn die aktuelle Rendite der Ausschüttung nur knapp über 2 % liegt. In der Vergangenheit hob das Unternehmen die Dividende je Aktie regelmäßig an. Zuletzt wurde sie immerhin beibehalten.

Momentan gibt es 0,70 GBP je Anteilsschein. Die Payout Ratio lag dabei bei 62 %. Es ist sinnvoll, dass Diageo einen Teil der Gewinne einbehält. Dies gibt dem Unternehmen einen komfortablen Puffer, sollte es doch mal eine Durststrecke zu überbrücken geben.

Davon war letzten Jahr nichts zu spüren. Im Gegenteil, das Unternehmen erzielte einen Rekordumsatz und der Gewinn in Höhe von 2,7 Mrd. GBP ist der drittbeste in der aktuellen Dekade.  (Lediglich in den Geschäftsjahren 2017/18 und 2018/19 war das Nettoergebnis leicht höher.)

Optimistische Erwartungen

Wie die Diageo aktuell meldet, geht die Unternehmensführung in den kommenden Jahren von einer besseren Entwicklung seiner Geschäfte als noch vor der Pandemie aus. Wie das Unternehmen erklärt, soll der Umsatz in den nächsten drei Geschäftsjahren aus eigener Kraft um 5 bis 7 % jährlich steigen. Im gleichen Zeitraum soll der operative Gewinn um 6 bis 9 % pro Jahr zulegen. Die mittelfristigen Prognosen des Konzerns übersteigen damit die Wachstumsraten der Jahre 2016/17 bis 2018/19.

Dabei schöpft Diageo Hoffnung aus der Erholung des Handels und aus der Wiedereröffnung von Kneipen und Restaurants, auch wenn diese derzeit durch das Aufflackern von Covid-19 in einigen Teilen Europas Rückschläge hinnehmen muss.

Auf jeden Fall wird die optimistische Haltung bereits heute durch entsprechende Trends untermauert. Demnach soll der Umsatz in den ersten sechs Monate des laufenden Geschäftsjahres aus eigener Kraft um mindestens 16 % steigen. Im Vorjahreszeitraum hatte Diageo 7,2 Mrd. GBP umgesetzt. Wie Finanzvorstand Lavanya Chandrashekar in Aussicht gestellt hat, soll das organische Wachstum beim operativen Ergebnis noch höher ausfallen. Die Konzernspitze hofft darauf, dass die bislang starke Entwicklung auch im zweiten Teil des Geschäftsjahres anhalten wird.

Auf dem diesjährigen Kapitalmarkttag Mitte November, den Diageo alle zwei Jahre veranstaltet, erklärte CEO Ivan Menezes: „Seit unserem letzten Kapitalmarkttag haben wir weiterhin in unsere Marken investiert, unseren Fokus auf die Beschleunigung des Wachstums geschärft und schnell auf Veränderungen im Verbraucherverhalten reagiert.“

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Der schlaue Fuchs“ – so heißt es in der Fabelwelt. Tatsächlich kann man dieses Attribut auch dem Unternehmen Fuchs Petrolub zusprechen. Der Schmierstoffexperte verstand es ganz hervorragend, die Corona-Krise als Chance zu nutzen. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Mannheim tätigte seitdem mehrere clevere Zukäufe. Auch sonst stellt sich Fuchs Petrolub seinen Herausforderungen mit neuen innovativen Lösungen.

Wie die Geschäfte von Fuchs Petrolub laufen, hängt in erster Linie davon ab, wie es den Industriekunden des Schmierstoffspezialisten geht. Ein wichtiger Abnehmer ist mitunter die Automobilbranche. Genau diese Branche hat derzeit einen gewaltigen Durchhänger. Durch den weitweiten Chipmangel ausgebremst, mussten die Fahrzeughersteller ihre Produktionsmengen deutlich drosseln. Von diesem Sektor wird die Nachfrage nach Schmierstoffen und Spezialölen künftig aber sowieso nachlassen, denn elektrifizierte Fahrzeuge, auf die immer mehr gesetzt wird, brauchen kein Motorenöl mehr. Als „schlauer Fuchs“ ist das Unternehmen aber vorbereitet.

Neue Produktlinie für E-Mobilität

30 % des Konzernumsatzes generiert Fuchs Petrolub bislang mit Kunden aus der Automobilbranche. Abnehme sind dabei sowohl die Autohersteller als auch deren Zulieferer. Fahrzeuge mit E-Antrieb (egal ob rein elektrifiziert oder durch Wasserstoffbrennzellen betrieben) brauchen kein Motorenöl mehr, zumindest nicht wie bisher.

Gewieft wie Fuchs Petrolub ist, entwickelte der Konzern nun eine erste Produktlinie für Elektrofahrzeuge. Auch einen neuen Markennamen gibt es gleich mit dazu: Fuchs BlueEV. Die neue Produktlinie umfasst zunächst drei Produktkategorien: BlueEV Drive Fluid sind dabei spezifische Getriebeöle für hybride Antriebe. BlueEV MotorGreasebietet speziell für E-Mobilitätsanwendungen konzipierte E-Motorenfette. Last but not least wäre da noch BlueEV ThermaFluid – dielektrische Wärmeübertragungsmedien für automotive Anwendungen.

Fuchs Petrolub wird dieses Angebot mit Sicherheit weiter ausbauen. In jedem Fall zeigt diese neue Produktlinie, dass das Management wach ist und es versteht, auf Veränderungen am Markt mit innovativen Lösungen zu reagieren.

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Clevere Zukäufe in der Krise

Krisen bieten immer auch Chancen. Fuchs Petrolub hat diese Chancen hervorragend genutzt. Im November 2020 verleibte sich der Konzern den US-amerikanischen Wettbewerber PolySi Technologies ein. Einen Monat zuvor kaufte Fuchs Petrolub in Italien einen langjährigen Handelspartner (Welponer SRL).

Im Juli 2021 wurde das Schmierstoffgeschäft der schwedischen Gleitmo Technik AB übernommen. Fuchs Petrolubschluckt damit einen bisherigen Handelspartner. Der Deal umfasst neben dem Kundenstamm und Produktportfolio auch die komplette Belegschaft und sämtliche Mietverträge für Büros und Lager. Das Geschäft wird in die schwedische Konzerntochter Fuchs Lubricants Sweden AB integriert.

Erweiterung der Geschäftsaktivitäten in Afrika und in Asien

Seit einiger Zeit weitet Fuchs Petrolub seine Aktivitäten in Afrika weiter aus. Im März gründete der Konzern gemeinsam mit Alhamrani Gruppe ein neues Joint Venture. Die Unternehmen arbeiten bereits seit den 80er Jahren in der Region eng zusammen, so dass ein Joint Venture zwischen diesen beiden Parteien nun nahe lag. Das neue Gemeinschaftsunternehmen Fuchs Egypt Lubricants LLC ist eine Vertriebsgesellschaft, mit Hauptgeschäftsstelle und Zentrallager in Kairo. Produkte werden aus Saudi-Arabien und Europa importiert.

Für den Standort Ägypten entschieden sich die Unternehmen, weil das Land „gemessen am BIP eine der drei größten Volkswirtschaften in Afrika und einer der am stärksten industrialisierten Märkte auf dem Kontinent“ ist, so Alf Untersteller, der bei Fuchs Petrolub die Regionen Türkei, Afrika und Naher Osten verantwortet.

Auch in Asien expandiert Fuchs Petrolub. Eines der jüngsten Projekte ist ein Joint Venture in Vietnam mit STD & S, das im Februar 2021 ins Leben gerufen wurde. Auch dieses Gemeinschaftsunternehmen ist die Folge einer jahrelangen Zusammenarbeit. Fuchs Petrolub hält daran 70 %, STD & S 30 %.

Seit 2020 bereits in der Produktion CO2-neutral

CO2-neutral produzieren – dieses Ziel stecken sich derzeit viele Unternehmen. Coca-Cola etwa will bis 2040 klimaneutral sein. Google will dies bis immerhin bis 2030 schaffen und dabei auch tatsächlich nur noch vollständig kohlenstofffreie Energiequellen nutzen. Microsoft strebt bis dahin sogar eine negative CO2-Bilanz an. Das bedeutet, der Techriese will ab dann sogar mehr Kohlenstoffdioxid binden als auszustoßen.

So ambitioniert die Ziele auch sind, in den meisten Fällen umfasst der Zeithorizont zehn, wenn nicht gar zwanzig oder noch mehr Jahre. Fuchs Petrolub ist bei seiner Produktion bereits seit letztem Jahr CO2-neutral. Ab 2025 will das Unternehmen sogar sämtliche nicht-produzierenden Tochtergesellschaften und Joint Ventures an denen man beteiligt ist, in den Geltungsbereich der CO2-Neutralität einbeziehen.

Natürlich kommt ein Produktionsunternehmen wie Fuchs Petrolub um bestimmte Emissionen (zumindest nach derzeitigen Verfahren) nicht herum. Um die CO2-Neutralität dennoch zu erreichen, spielen deshalb auch CO2-Zertifikate für ausgewählte Klimaschutzprojekte eine Rolle. Dabei greift Fuchs Petrolub nicht etwa auf Tesla-Zertifikate zurück. Stattdessen unterstützt der Konzern weltweit diverse Umweltschutzprojekte. Gerne wählt das Unternehmen Projekte in Regionen, in denen es selbst tätig ist und die auch soziale Ziele verfolgen.

Fuchs Petrolub ist in jedem Fall aber auch ernsthaft bestrebt, seine Emissionen kontinuierlich weiter zu verringern. Dies gelingt. Im Zeitraum 2010 bis 2019 konnten die energiebedingten Emissionen je produzierte Tonne bereits um 26 % gesenkt werden.

Die Geschäftsentwicklung kann sich sehen lassen

Mit einem Umsatzrückgang von 7 % kam der Konzern recht gut durch das letzte Jahr. Seitdem hat sich das Geschäft wieder gut erholt. In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres gelang ein Umsatzplus von 22 % gegenüber 2020. Gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 ging es 9 % nach oben.

Fuchs Petrolub hat die Krise für sich gut genutzt und in den letzten 20 Monaten gleich mehrere strategisch kluge Übernahmen getätigt. So verleibte man sich also den einen oder anderen kleineren Konkurrenten ein oder man erweiterte die Wertschöpfungstiefe durch den Aufkauf früherer Zulieferer. Mit anderen Worten: Fuchs Petrolub hat verstanden, wie Krise geht!

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Ein bewegungsreiches Börsenjahr nähert sich allmählich dem Ende. Und schon jetzt kann man sagen: 2021 war ein Jahr der Börsengänge. Die Zahl der Initial Public Offerings (IPOs) und die Emissionsvolumina sind in Höhen gestiegen, die es in den letzten 20 Jahren nicht gegeben hat. Allein im dritten Quartal dieses Jahres sind laut EY weltweit 547 Unternehmen per regulärem IPO an die internationalen Börsen gegangen. Dies entspricht einer Steigerung von 23 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das aggregierte Emissionsvolumen stieg um 11 % auf 106,3 Mrd. USD.

Diese Werte fassen den Zeitraum zwischen Juli und September 2021 zusammen. Das vierte Quartal wird diese Tendenz sicher bestätigen bis ausbauen – vor allem, wenn wir uns das Zahlenwerk rund um den jüngsten Hype bei den Neubörsianern anschauen. Der Börsengang des US-amerikanischen Elektro-Autobauers Rivian hat am 10. November sämtliche Rekorde dieses Jahres gesprengt. 

Größter Börsengang 2021

Rivian hatte am 10. November 153 Mio. Anteile zum Ausgabepreis von 78 USD an der New Yorker Tech-Börse Nasdaq platziert. Bei Handelsstart lag der Kurs bereits auf der Marke von 106,75 USD und damit etwa 37 % über dem Ausgabepreis. Rivian hat damit aus dem Stand knapp 12 Mrd. USD eingenommen, was einer Marktbewertung des Unternehmens von über 75 Mrd. USD entsprach. In der unmittelbaren Folge explodierte die Aktie förmlich. Am 16.11.2021 lag der Kurs zwischenzeitlich bei knapp 175 USD. Zwei Tage später ist der Kurs bereits wieder stark gesunken, liegt aber immer noch über 127 USD.

Dass es bei Neuemissionen schnell mal rauf und runter gehen kann, haben wir schon oft erlebt. Der Hype um Riviannimmt allerdings Dimensionen an, die zumindest zum Staunen einladen. Aktuell wird Rivian mit einer Marktkapitalisierung von über 91 Mrd. USD bewertet (Stand: 18.11.2021). Damit ist der Autobauer höher bewertet als BMW, Ford und GM – nachdem zwischenzeitlich auch bereits die Giganten Daimler und VW auf die Plätze verwiesen wurden. Dieser kometenhafte Aufstieg gelingt Rivian übrigens, obwohl der Autobauer gerade erst angefangen hat, die ersten Fahrzeuge auszuliefern. Bis Ende Oktober wurden gerade einmal 189 Autos produziert.

Große Erwartungen, große Ankerinvestoren

Eine Frage drängt sich auf: Wie ist es möglich, dass ein absoluter Newcomer – noch dazu ohne bislang nennenswerte Produktion – so schnell in derart hohe Bewertungsbereiche steigt? Ein gewichtiger Faktor ist sicher, dass Rivian zwei Großinvestoren in der Hinterhand hat, die sowohl für finanzkräftigen Rückhalt sorgen als auch durch ihr starkes Engagement Vertrauen bei den Anlegern erzeugen.

Die Rede ist von Ford (hält aktuell 12 % der Rivian-Aktien) und Amazon (hält etwa 20 %). Amazon ist bereits seit 2019 in Rivian investiert und hat eine weitere wichtige Rolle für Rivian: der Onlinehänder ist gleichzeitig auch der größte Kunde des Autobauers. Bis 2030 sollen 100.000 Elektrolieferfahrzeuge, die Rivian gemeinsam mit Amazon entwickelt, produziert und ausgeliefert werden. Bis Ende 2022 sollen bereits die ersten 10.000 Fahrzeuge für Paketlieferungen zur Verfügung stehen. Daneben stützt sich die Geschäftsstrategie von Rivian auf die allgemeine Serienfahrzeugproduktion im E-Mobility-Sektor.

Marktlücke E-Pick-up  

Das Alleinstellungsmerkmal des US-Autobauers liegt in der Konzentration auf einen ganz bestimmten Fahrzeugtyp: Rivian will mit seinem ersten Modell die Fahrzeugklasse der Kleinlaster mit offener oder abgedeckter Ladefläche – die sogenannten Pick-ups – erobern. Mit diesem Ziel vor Augen hat das Start-up mit Hauptsitz im kalifornischen Irvine den Pick-up-Truck R1T und das SUV R1S entwickelt. Hiermit visiert Rivian selbstbewusst den Massenmarkt der Zukunft an. Vor allem in den USA sind Pick-ups sehr beliebte Fahrzeuge. Im Jahr 2020 waren hier rund 20 % aller Neuzulassungen Pick-ups.

Der R1T von Rivian ist der erste Serien-Pick-up mit Elektroantrieb auf dem Markt. Seit September läuft die Produktion des E-Pick-ups im ehemaligen Mitsubishi-Werk im US-Staat Illinois. Der R1T hat eine Leistung von starken 800 PS, erzeugt durch vier Elektromotoren, einer für jedes Rad. Der R1T ist mit drei verschiedenen Batteriekapazitäten erhältlich, die eine Reichweite von etwa 400, 480 beziehungsweise 640 Kilometer ermöglichen sollen. Alle Batteriepakete sollen an einer Schnellladestation innerhalb von etwa 50 Minuten auf bis zu 80 % Kapazität geladen werden können.

Die erste Version des R1T kostet 75.000 USD. Daneben ist eine ausstattungstechnisch abgespeckte Basisversion in Planung, die für 67.500 USD auf den Markt kommen soll. Aktuell hat Rivian bereits 50.000 Vorbestellungen für den R1T in den Auftragsbüchern. Bei der zweiten Modellreihe, dem E-SUV R1S, sollen die ersten Auslieferungen von Fahrzeugen zum Jahreswechsel hin starten.

Ist Rivian das nächste Tesla? 

In den Medien und Börsenforen werden viele Vergleiche zwischen Rivian und Tesla gezogen und in der Tat sind hier einige Gemeinsamkeiten zu verzeichnen: Beide Autobauer sind ausschließlich auf die Produktion von Elektrofahrzeugen konzentriert. Und beide flankieren diese Kernkompetenz mit anschließenden Plänen, eigene Batteriezellen entwickeln sowie eigene Ladeinfrastrukturen aufbauen zu wollen. Diese Geschäftsmodellnähe erzeugt daher sicher weiteres Futter für den Hype um Rivian.

Der Vergleich mit Tesla lässt bei den Anlegern vermutlich die Hoffnung entstehen, hier zu einem sehr frühen Zeitpunkt in eine ebenso steile Börsenkarriere einsteigen zu können, wie es beim Unternehmen von Elon Musk retrospektiv geglückt ist. Hinterher ist man schließlich immer schlauer. Bis jedoch aus dem komplexen Vorhaben von Rivian – und nichts anderes ist es ja zurzeit, das an der Börse bewertet wird – ein profitables Unternehmen wird, kann es auch im besten Fall noch einige Jahre dauern. Bei Tesla hat es zum Beispiel die Entwicklung bis zu einer stabilen Jahresproduktion von mehreren 100.000 Autos gebraucht, bis das Unternehmen nachhaltig in den Gewinnbereich gewachsen ist. Dies dürfte für Rivian noch in weiter Ferne liegen.

R. J. Scaringe, der CEO von Rivian, hat vor kurzem eine langfristige Produktionsprognose für sein Unternehmen bekanntgegeben: Bis zum Ende des Jahrzehnts soll Rivian eine Produktionskapazität von einer Million Autos pro Jahr erreichen. Von null auf eine Million in neun Jahren ist ein ambitioniertes Ziel, vor allem im Vergleich: Tesla liegt bei 14 Jahren, wenn es voraussichtlich nächstes Jahr die Millionenmarke knackt.

Riskante Rally mit offenem Ausgang

Wie bei vielen IPOs in diesem Jahr ist der anfängliche Hype eine Mischung aus hohen Erwartungen, einer offenbar übergreifend erhöhten Risikobereitschaft der Anleger sowie der Angst, eine einzigartige Gelegenheit zu verpassen – neudeutsch auch FOMO („Fear Of Missing Out“). Insgesamt ist das Thema E-Mobilität eh schon stark befeuert, die Nähe zu Börsenstar Tesla/Musk und das großflächige Engagement seitens Amazon bei Rivian lassen die Erwartungen – und damit den Aktienkurs – weiter steigen.

Auf der anderen Seite wird hier ein Unternehmen mit einem schwankenden Wert um die 100 Mrd. USD beziffert, welches in der ersten Jahreshälfte noch keinen Cent Umsatz, wohl aber 100 Mrd. USD Verlust zu verzeichnen hat. Und dabei steht noch in den Sternen, ob und in welcher Produktivität Rivian den hochgradig komplexen Schritt von Entwicklung und Prototypenbau in die Massenproduktion mit all ihren Implikationen – allein das Lieferketten-Management im Automobilsektor ist ein Thema für sich – meistern wird.

Dass der Börsenneuling schon jetzt weit höher bewertet ist als viele etablierte Konzerne der Automobilindustrie, sollte zumindest zu Vorsicht mahnen. Denn eins ist sicher: auch die großen Autobauer werden in Zukunft mehr und mehr auf Elektrofahrzeuge setzen und damit sukzessive den Konkurrenzdruck erhöhen. Und das innerhalb von gewachsenen Prozessstrukturen und Produktionskapazitäten, die beim Start-up Rivian bislang nur auf dem Reißbrett bestehen.

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Seit Jahren gilt er als der US-Großinvestor, der einen riesigen Geldspeicher á la Onkel Dagobert sein Eigen nennt: Warren Buffett. Nach neuesten Zahlen sind die Barreserven seiner Holding weiter nach oben geklettert – und dies, obwohl auch die Aktienrückkäufe von Berkshire Hathaway einen neuen Rekord markieren.

Bereits seit geraumer Zeit muss Warren Buffett immer wieder Kritik einstecken: Er habe die Marktrallye im weiteren Verlauf der Pandemie nicht für Käufe genutzt, um den riesigen Cashberg endlich abzubauen, den Berkshire Hathaway seit Jahren vor sich herschiebt. Auch nach der Bekanntgabe der jüngsten Quartalsdaten dürfte die Zahl der Kritiker nicht kleiner geworden sein.

Zahlen zum 3. Quartal dennoch überzeugend

Auch wenn Analysten im Vorfeld etwas mehr erwartet hatten, erwirtschaftete Berkshire Hathaway im dritten Quartal 2021 mit knapp 6,5 Mrd. USD dennoch einen recht ordentlichen operativen Gewinn. Dass die Ergebnisse hinter den Erwartungen lagen, liegt unter anderem an gestiegenen Material- und Frachtkosten aufgrund von Problemen bei den Lieferketten. Damit haben derzeit viele Unternehmen zu kämpfen, so eben auch Gesellschaften, an denen Berkshire Hathaway beteiligt ist. Zudem belasteten höhere Schadenaufkommen (z.B. aufgrund des Hurrikans Ida oder der Überschwemmungen in Europa) das Versicherungsgeschäft.

Geldreserven – so hoch wie nie zuvor

Im Rahmen des Berichts zum dritten  Quartal 2021 wurde deutlich, wie hoch die Cash-Reserven der Holding derzeit wirklich sind: Berkshire Hathaway hortete rund 143 Mrd. USD an Geldreserven. Das „Orakel von Omaha“ investiert jedoch weiterhin nicht in Übernahmen anderer Unternehmen. Stattdessen kauft Buffett massenweise Anteile der eigenen Holding.

Im zurückliegenden Quartal steckte Buffett rund 7,6 Mrd. USD der Cash-Reserven in sein Aktienrückkaufprogramm. Wie bekannt wurde, investierte Berkshire Hathaway in den ersten neun Monaten des Jahres 2021 bereits 20,2 Mrd. USD in eigene Aktien. Hintergrund: Der Börsenguru will das Angebot von Berkshire Hathaway-Aktien schmälern. Das Kalkül dahinter ist ganz einfach: Auf je weniger Stücke ein Kuchen aufgeteilt wird, desto größer (wertvoller) ist jedes einzelne Stück. Mit den Aktienrückkäufen will Buffett also den Wert der verbleibenden Aktien steigern.

Doch warum ist Warren Buffett bei Neuinvestments seit langem so zögerlich? Sehr wahrscheinlich hat er ganz genaue Vorstellungen davon, was er gerne kaufen möchte. Aber auch der Preis muss für ihn stimmen. Seine Philosophie ist eindeutig: Grundsätzlich kauft der Star-Anleger keine Aktien, die zum aktuellen Zeitpunkt überbewertet sind. Da sich derzeit die internationalen Börsen auf einem Höhenflug befinden, wartet er wohl lieber ab.

Eher ein Luxusproblem

Mit Aktienrückkaufen wird – wenn richtig angewendet – Mehrwert für Aktionäre geschaffen. Bei Berkshire Hathawayist dies definitiv der Fall. Doch warum scheint sich Buffett lieber darauf zu konzentrieren, als andere Deals zu tätigen?

Berkshire Hathaway hat seit vielen Jahren ein Luxusproblem: Schon lange hat die Holding eine Größe erreicht, bei der kleine und mittelgroße Unternehmen für einen Kauf tabu sind. Im Grunde bleiben nur Blue-Chips oder die Möglichkeit, ganze Unternehmen zu kaufen.

Keine Dividende

Wem Dividenden wichtig sind, wird bei Berkshire Hathaway nach wie vor vergeblich hoffen. Ein Grundprinzip von Buffett ist es, unnötige Steuern möglichst zu vermeiden. Bei einer Ausschüttung würden zwangsläufig Kapitalertragssteuern anfallen. Indem die Gewinne im Unternehmen bleiben, vermeidet Buffett diesen Aufwand. Er schafft lieber Mehrwert für sich und alle Aktionäre über Aktienrückkäufe.

Nachfolge geklärt

Seit langem fragt sich die Öffentlichkeit mit Spannung, wen Warren Buffett zu seinem Nachfolger küren wird. Als gesetzt galten dabei schon länger Greg Abel, Leiter der Energiesparte von
Berkshire Hathaway sowie Versicherungschef Ajit Jain, ein Cousin des ehemaligen Deutsche-Bank-Chefs Anshu Jain. Bei der diesjährigen Hauptversammlung war es so weit: Der 90-jährige Star-Investor überließ Abel und Jain zeitweise die Bühne. Beide stellten sich zum ersten Mal den Fragen der virtuell zugeschalteten Aktionäre. Damit haben die beiden Manager einen wichtigen Schritt in Richtung Buffett-Erbe getan.

Über das 282 Mrd. USD schwere Aktienportfolio sollen die beiden Manager jedoch nicht bestimmen dürfen. Dieses soll eines Tages von den Berkshire-Hathaway-Investment-Managern Ted Weschler und Todd Combs verwaltet werden. Sie managen schon jetzt jeweils rund 10 % des Portfolios.

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Langsam geht das kulturelle Leben wieder los – es werden aktuell wieder viele Konzerte und Tourneen angekündigt. Lange lag das Live-Geschäft aufgrund der pandemiebedingten Lockdowns und Kontaktbeschränkungen auf Eis. Jetzt geht es mit zunehmender Geschwindigkeit wieder los, so die Hoffnung vieler Künstler, Veranstalter und anderer Kulturschaffender. Was während der gesamten Zeit jedoch nie verstummte, ist die Musik selbst. Im Gegenteil: Wenn es eins gab, was man in den vergangenen anderthalb Jahren die ganze Zeit über verstärkt machen konnte, um eine positive Stimmung halten zu können, war es – neben ausgiebigen Film- und Serienabenden – der Genuss von Musik.

Und genauso, wie in Sachen TV-Unterhaltung Netflix, Amazon Prime und Co. den klassischen DVD-Verkäufen längst den Rang abgelaufen haben, wird Musik mehr und mehr über Streaming-Plattformen wie Spotify, Apple Music und andere Wettbewerber gehört. Ganz gleich, ob Film- oder Musikindustrie: Das Geschäftsmodell Streaming boomt. Und, obwohl auch schon lange vor COVID ein Megatrend, wird hier für die Zukunft noch ein großes Wachstums- und Entwicklungspotenzial erwartet. Einer Studie von Statista zufolge wird im Segment Digitale Musik bis Ende dieses Jahres ein weltweiter Umsatz in Höhe von mehr als 20 Mrd. € erwartet. Dieser soll bis zum Jahr 2025 ein Marktvolumen von knapp 29 Mrd. € erreichen.

Wachstumsmarkt Musik-Streaming

Das Musik-Streaming verdrängt Downloads und CD-Verkäufe immer mehr. Der Branchen-Primus Spotify beispielsweise kann sich vor Neukunden kaum retten: Über 356 Millionen monatlich aktive Nutzer vermeldete der schwedische Anbieter Ende Juli im Bericht zum zweiten Quartal. Fast jeder zweite davon ist ein Premiumkunde mit entsprechendem Premium Account. Sowohl Umsatz als auch Zahl der Kundenkonten wuchsen mit einer Rate von über 20 %. Bisherigen Prognosen zufolge soll sich dieses Wachstum fortsetzen. Bei Amazon Music und Apple Music sieht es ganz ähnlich aus. Doch die Streaming-Dienste sind nicht die Einzigen, die ordentlich absahnen. Ihnen vorgeschaltet sind die Musik-Labels, die die Mehrheit der Künstler bei sich unter Vertrag haben und deshalb über die weltweiten Vermarktungsrechte ihrer Songs verfügen.

Um ein attraktives und breites Angebot bieten zu können, kommen die Streaming-Dienste nicht um dauerhafte Lizenzzahlungen an die Musik-Labels herum (was diese wiederum an ihre Kunden über die Abogebühren weiterreichen). Tatsächlich gelang den Plattenfirmen durch diese neue Einnahmequelle die Trendwende. Umsatz und Gewinn wachsen wieder – und das recht ordentlich. In den nächsten Jahren wird Musik-Streaming weiter an Bedeutung gewinnen. Damit bietet sich auch für die Musik-Labels ein spannendes Potenzial steigender Lizenzeinnahmen.

Frisch an der Börse – die Nummer 1 der Musikkonzerne

Das starke Wachstum des Streaming-Marktes im Bereich Musik ist natürlich auch für Anleger hochinteressant – vor allem jetzt, wo auch ein direktes Engagement in die Nr. 1 der Branche möglich ist: Universal Music Group. Bis vor kurzem war das Unternehmen eine hundertprozentige Tochter des Medienkonzerns Vivendi. Am 21. September gliederte Vivendi diesen Bereich jedoch als eigenständiges Unternehmen aus und seitdem ist die Universal Music Group an der Euronext Amsterdam gelistet. Der Börsengang der Universal Music Group war bislang der größte Börsengang an einem europäischen Handelsplatz in diesem Jahr.

Der erste offizielle Börsenkurs von rund 25 EUR lag dabei starke 35 % über dem Ausgabepreis von 18,50 EUR. 60 % der Anteile wurden im Zuge des IPO an die Aktionäre des ehemaligen Mutterkonzerns Vivendi ausgegeben. Vivendi selbst ist mit 10 % der Aktien weiterhin an der Universal Music Group beteiligt. Die restlichen 30 % gingen an neue Investoren, darunter zum Beispiel US-Investor William Ackman oder den chinesischen Technologiekonzern Tencent.

Die Historie des Musikgiganten reicht bis in die 30er-Jahre zurück. Neun Jahrzehnte und zahlreiche Fusionen später ist die Universal Music Group heute der größte Musikkonzern der Welt. Insgesamt sind es fast 100 Labels und Sublabels, die das Unternehmen unter seinem Dach vereint, darunter legendäre Labels wie Blue Note, Def Jam Recordings, Deutsche Grammophon, Geffen Records, Motown Records, Virgin und viele andere. Je nachdem, welche Quelle wir heranziehen, wird der Universal Music Group ein Marktanteil von 30 bis 32 % zugesprochen. Der Abstand zur Nr. 2 und 3 ist in jedem Fall groß. Während Sony Music über einen Marktanteil von 21 % verfügt, sind es bei Warner Music 16 %. Der Rest entfällt auf wesentlich kleinere Independent Labels.

Musik-Business heute: Lizenzgeschäft statt Plattenverkäufe

Die Universal Music Group verfügt über den umfangreichsten Musikkatalog der Welt. Er enthält die populärsten Künstler und Aufnahmen aus allen Genres und damit die wichtigsten Werke aus über 100 Jahren Musikgeschichte. Die Liste der Künstler, über deren Werke das Unternehmen die Verwertungsrechte besitzt, ist schier unendlich. Dazu gehören unter anderem: Bon Jovi, Mariah Carey, Eminem, Sarah Connor, Robbie Williams, Helene Fischer, Tokio Hotel, die Rolling-Stones, ABBA, Nirvana und die Beatles. Die Universal Music Group mit ihrem gigantischen Musikkatalog profitiert von Lizenzgebühren (im Fachjargon „Royalties“), sobald die Songs beispielsweise über Streaming-Plattformen, im Radio oder im TV abgerufen werden.

Auch die Royalties für Bob-Dylan-Songs kassiert seit kurzem die Universal Music Group. Bis letztes Jahr hielt der Künstler die Rechte an seinen mehr als 600 Songs selbst. Im Dezember 2020 trat der die Rechte jedoch für 300 Mio. USD ab. Der Preis mag sich im ersten Moment nach sehr viel anhören, tatsächlich glauben viele Experten aber, dass sich diese Investition für die Universal Music Group auszahlen wird. Bob Dylan ist einer der meistgecoverten Künstler der Welt. Und jedes Mal, wenn nun einer seiner Songs im Radio oder TV gespielt wird, von einem anderen Künstler neu interpretiert wird oder Teile daraus in der Werbung verwendet werden, verdient die Universal Music Group daran.

Streaming bedeutet Abomodell

Letztes Jahr lag der Umsatz der Musikindustrie weltweit bei rund 21,6 Mrd. USD. Dies umfasst Einkünfte aus dem physischen (z. B. CDs) und digitalen (Downloads) Musikverkauf, Streaming sowie Performance-Rechte und Synchronisation. Gegenüber dem Vorjahreswert kam es dabei zu einer Steigerung in Höhe von 7,4 %. Dabei nimmt Streaming einen immer größeren Teil ein. 2019 waren es bereits 11,2 Mrd. USD. 2020 stiegen die Streaming-Umsätze auf 13,4 Mrd. USD.

Das ist ein Zuwachs von 19,6 %. Streaming wächst damit auch deutlich stärker als der Gesamtmarkt. Downloads gingen indes weiter auf 1,2 Mrd. USD zurück. Der Verkauf klassischer Tonträger brachte noch 4,2 Mrd. USD ein (–4,5 %). Die gesamte Branche wird damit immer mehr zu einem Abogeschäft. Aus Anlegersicht entsteht dadurch eine größere Planungssicherheit, da die Umsätze der Universal Music Group immer kalkulierbarer werden.

Skalierbares Geschäftsmodell mit Zukunft

Weil die Universal Music Group gerade erst an die Börse ging, gehen die zurückgerechneten Geschäftszahlen lediglich bis 2018 zurück. Dies reicht jedoch aus, um eindeutig feststellen zu können: Einen negativen Corona-Effekt gab es nicht. Im Gegenteil, die Umsätze stiegen auch während der Pandemie munter weiter. Ebenso der Gewinn. Dieser stieg sogar überproportional zum Umsatz, sodass die operative Marge sowie die Nettomarge weiter ausgebaut wurden.

2020 verbuchte die Universal Music Group bei Umsätzen von 7,4 Mrd. EUR einen Nettogewinn in Höhe von 1,4 Mrd. EUR. Gute Aussichten bei den prognostizierten Entwicklungen speziell auf dem Streaming-Markt. „Ich glaube, dass wir erst am Anfang der Wachstumswelle stehen, da Musik-Abos und werbefinanziertes Streaming weltweit zunehmen werden“, so die Einschätzung von Universal-Chef Lucian Grainge.

Außerdem winkt eine solide Dividende. Das Management jedenfalls hat sich zu einer jährlichen Ausschüttung von mindestens 50 % des Gewinns bekannt. So wie die Gewinne sich derzeit entwickeln, würde dies auch jährlich steigende Dividenden bedeuten. Ausgehend von den bisher verfügbaren Daten ergibt sich aus dem für das Jahr 2020 rückgerechneten Gewinn ein Ergebnis je Aktie von 0,75 EUR. Eine Ausschüttungsquote von 50 % wären also 0,375 %. Zum jetzigen Kurs von 26,46 EUR (Stand 09.11.2021) ergäbe dies eine Dividendenrendite von grob 1,5 %. Selbst wenn die aktuelle Dividendenrendite noch gering wäre, bei jährlichen Steigerungen wird es in einigen Jahren interessant. Wir bleiben bei diesem sehr interessanten Börsenneuling in jedem Fall für Sie am Ball!

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Seit Jahren liefern sich Apple und Microsoft einen heißen Kampf um den Titel „wertvollstes Unternehmen der Welt“. Meistens hatte Apple die Nase vorn, doch vor Kurzem konnte Microsoft wieder einmal den Platz an der Sonne erobern. Mit einer Marktkapitalisierung von 2,49 Billionen USD gelang es dem von Bill Gates gegründeten Konzern es das erste Mal seit 16 Monaten, Apple (Marktwert 2,46 Billionen) hinter sich zu lassen.

Das Geschäftsmodell von Microsoft ist vielschichtig. Der Konzern bietet Anwendungsprogramme und Betriebssysteme sowie Hardware (z.B. Laptops, Tastaturen, Joysticks, Mäuse etc.). Daneben vertreibt der Konzern sogenannte ERP-Software. Zudem ist Microsoft mit seiner Spielekonsole Xbox in der Gaming-Sparte aktiv.

Es ist das dritte Mal, dass Microsoft Apple als „wertvollste Unternehmen der Welt“ vom Thron stößt. Dies gelang dem Software-Riesen schon einmal 2018 und auch im Juli 2020. Die erneute Ablösung kommt nicht von ungefähr. Der iPhone-Hersteller bekommt den aktuellen Chipmangel und die Lieferengpässe offensichtlich viel stärker zu spüren, als Microsoft. Apple musste deshalb auch seine ursprünglich geplante Produktionsmenge für das iPhone 13 erheblich drosseln.

Deutliche Unterschiede beim Umsatz

Wenn wir das Umsatzvolumen beider Unternehmen vergleichen, hat Apple weiterhin die Nase vorn. Während der iPhone-Hersteller zuletzt einen Jahresumsatz von fast 366 Mrd. USD erwirtschaftete, sind es bei Microsoft 168 Mrd. USD. Unter diesem Aspekt ist Apple mehr als doppelt so groß wie Microsoft.

Bei der Bilanzsumme ist die Differenz wiederum weniger evident – Apple rund 351 Mrd. USD, Microsoft knapp 334 Mrd. USD (jeweils Geschäftsjahr 2020/21). Bei der Eigenkapitalquote geht der Punkt eindeutig an Microsoft. Während der Konzern eine Eigenkapitalquote von über 40 % aufweist, liegt sie bei Apple nur bei rund 18 %.

Magische Grenze überschritten

Erst im Sommer 2021 gelang es Microsoft nach Apple als zweites Unternehmen der Welt, mit seiner Marktkapitalisierung die magische Grenze von 2 Billionen USD zu überschreiten. Der Konzern betrachtet das starke, auch durch Corona induzierte Wachstum als dauerhaften Trend. Klassische Felder wie Windows, Computer und auch Xbox sinken im Umsatz, die sehr margenstarken Geschäftsmodelle um Cloud und Services wachsen dafür rasant.

Die Umsätze mit dem Cloud-Dienst Azure stiegen im vierten Quartal 2020/21 (endete am 30.09.2021) um 51 %. Seit dem letzten Jahr ist Azure zudem eine größere Einnahmequelle als das Windows-Betriebssystem. Als sehr lukrativ entpuppt sich mittlerweile auch das soziale Netzwerk LinkedIn. Das Umsatzwachstum lag hier im Schlussquartal bei 46 % und der Bereich LinkedIn Marketing Solutions steigerte die Erlöse um 97 %.

Einkaufstour á la Microsoft

Auch in diesem Jahr war Microsoft fleißig auf Einkaufstour. Gerade erst kam Chipchamp dazu. Das Startup aus Australien, das ein Programm zur Bearbeitung von Videos im Browser entwickelt hat, ergänzt das Angebot von Microsoft clever, denn da das Programm quasi von jedem (auch ohne große Vorkenntnisse) bedient werden können soll, ist die Zielgruppe groß. Da Chipchamp bereits als Webapplikation entwickelt wurde, ist es für Microsoft ein Klacks, damit seine Cloud-basierten Produktivitätsangebote in Microsoft 365 zu ergänzen.

Chipchamp hat ein Programm zur Erstellung und Bearbeitung von Videos im Browser entwickelt. Zielgruppen sind Kleinunternehmer, Vermarkter, Influencer, Studenten, Pädagogen, Familien und Informationsarbeiter aller Art. Der technische Ansatz von Chipchamp besteht darin, die Einfachheit einer Web-App mit der Fähigkeit zu kombinieren, Videos mit der vollen Rechenleistung eines PCs mit Grafikprozessor-Beschleunigung zu verarbeiten, etwas, das bisher auf traditionelle Videoanwendungen beschränkt war.

Im Juni übernahm Microsoft für eine nicht veröffentlichte Summe das Unternehmen ReFirm Labs. Dabei handelt es sich um einen Spezialisten für Firmware-Analyse. Nur einen Monat später kam der Cyber-Security- Spezialist RiskIQ dazu. Der Kaufpreis lag bei 500 Mio. USD. Zu den Kunden zählen unter anderem Facebook, BMW und American Express. Dass sich Microsoft im Bereich der Cyber-Sicherheit verstärkt, ist nachvollziehbar. Die Produkte des Softwareriesen gehören zu den beliebtesten Zielen von Cyberangriffen weltweit. Erst vor wenigen Wochen wurden ein Angriff auf die Microsoft Exchange Server bekannt.

Jüngste Microsoft-Quartalszahlen übertreffen Erwartungen

Bei den Zahlen für das erste Quartal 2021/22 (Zeitraum 01.07. – 30.09.2021) konnte Microsoft die Erwartungen der Branche mit einem Umsatzzuwachs von 22 % im Hinblick auf das Vorjahr übertreffen. Insgesamt belief sich die Summe der Umsätze in Q1 2021/22 auf 45,3 Mrd. USD. Zu diesem Wachstum trug vor allen Dingen erneut der Cloud-Service Azure bei. Hier stieg der Umsatz um satte 50 % im Jahresvergleich.

Auf zu neuen Ufern

Microsoft kontert Mark Zuckerbergs Metaverse. Nur wenige Tage nach der Metaverse-Präsentation von Apple zeigte Microsoft auf seiner eigenen Entwicklerkonferenz Ignite einen eigenen, relativ konkreten Gegenentwurf zu den Plänen von Facebook. Microsoft nennt seinen neuen Dienst Mesh. Mesh ist im Prinzip eine Weiterentwicklung des Dienstes Teams, durch die Konferenzen auch in einen komplett virtuellen Raum verlagert werden können. Notwendig ist dafür eine VR-Brille wie etwa die HoloLens von Microsoft. Die Teilnehmer erscheinen dadurch im virtuellen Konferenzraum als Avatar.

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Ihre Kerstin Franzisi

Chefredakteurin

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Es war nicht zu überhören beziehungsweise zu überlesen: Ex-US-Präsident Donald Trump plant eine eigene Social-Media-Plattform – „Truth Social“ wird sie heißen – und sorgte damit für einen neuen Börsenhype. Nach eigenen Aussagen soll sein soziales Netzwerk frei von Zensur und sonstiger Informationssteuerung sein. „Truth Social“ soll mehr als nur eine Alternative zu Facebook, Twitter, YouTube und Co. sein – es sei ein bewusster Gegenentwurf zur „Tyrannei“ der großen Tech-Konzerne, so Trump.

Eine Bewertung, die sicherlich nicht zuletzt darauf zurückzuführen ist, dass eben die zuletzt genannten Riesen-Netzwerke seine dort geführten Konten und Kommunikationskanäle Anfang des Jahres komplett gesperrt hatten. Und auch schon während seiner Amtszeit als US-Präsident kam Trump aufgrund von „Fakenews“ immer wieder in Konflikt mit Medien und sozialen Netzwerken. Die vollständige Sperrung seiner prominenten Netzwerk-Kanäle ist eine schmerzhafte Beschneidung seiner kommunikativen Reichweite. Allein auf seinem wichtigsten Kommunikationskanal Twitter hatten über 80 Mio. Nutzer seinen Kanal abonniert. Nun will Trump mit „Truth Social“ eine vermeintlich unabhängige Plattform ins Leben rufen. Eine zugangsbegrenzte erste Probeversion soll noch im November 2021 an den Start gehen. Ein offizieller Start für jeden gewillten Nutzer ist im nächsten Jahr geplant.

Doch was hat dies mit der Börse zu tun? Für sein geplantes Netzwerk „Truth Social“ gründete Trump eine neue Firma: die Trump Media & Technology Group (TMTG). Eben diese soll so schnell wie möglich an die Börse gehen. Jedoch nicht über einen regulären Börsengang. Stattdessen wählt Trump beziehungsweise die Trump Media & Technologie Group die Hintertür mittels eines SPAC ( „Special Purpose Acquisition Company“). Kurz nach Bekanntwerden dieser Nachricht hob der Kurs des SPAC regelrecht ab. Was in den letzten Wochen an der Börse geschehen ist, zeigt exemplarisch, wie verbreitet die Tendenz zum Pokern bei den Anlegern mittlerweile ist. Doch eins nach dem anderen …

Per Abkürzung an die Börse

Ein SPAC ist ein Unternehmenskonstrukt, welches zunächst über einen eigenen Börsengang Geld einsammelt, um dann im nächsten Schritt andere Unternehmen zu übernehmen und diese an der Börse zu platzieren. Ein SPAC ist also eine Mantelfirma, die selbst weder etwas produziert noch eine Dienstleistung anbietet. Ein derartiges Konstrukt ist für Firmen wie die Neugründung von Trump natürlich sehr interessant, denn ein klassischer Börsengang ist aufwendig. Es müssen ganz bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. Dazu gehört auch ein vorhandenes operatives Geschäft. Schließlich gilt es, potenzielle Anleger, aber auch Banken und Wirtschaftsprüfer, die den IPO begleiten, von der Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells zu überzeugen.

Bei einem SPAC sind die Hürden viel niedriger. Dies ermöglicht es, Unternehmen an die Börse gehen, die noch gar kein operatives Geschäft haben oder aus anderen Gründen die Voraussetzungen für einen regulären IPO nicht erfüllen würden. Für Unternehmen eröffnen sich dabei verlockende Chancen – und für Anleger schier unkalkulierbare Risiken. Eine detaillierte Ausführung über die Funktionsweise eines SPAC finden Sie hier in einem früheren Artikel von uns.

SPAC – und der Wahnsinn nimmt seinen Lauf

Am 21.10.2021 hat sich ein SPAC zum Thema „Truth Social“ gemeldet. Die Digital World Acquisition Corporation (DWAC) hat die Meldung rausgeschickt, Trumps Unternehmen akquirieren zu wollen. Was dann in unmittelbarer Folge an der Börse passiert ist, schildert eindrucksvoll, wie irrational und hochspekulativ Investitionen in das Finanzkonstrukt SPAC sein können. Die Ankündigungen von Trumps Vorhaben und dem geplanten Börsengang via SPAC haben unmittelbar für große Kurssprünge der Aktie von DWAC geführt.

Die Kursexplosion folgte dabei dem typischen Verbreitungsschema einer sogenannten „Meme-Aktie“ – also einem Börsentitel, der sich ähnlich wie ein virales Bild oder Video in den sozialen Netzwerken verbreitet. Auf Portalen wie beispielsweise Reddit oder Stocktwits war der Trump-SPAC die meistdiskutierte Aktie. Mehr und mehr Kleinanleger stiegen ein und pushten dadurch den Kurs nach oben. Noch am Tag der Meldung selbst wurden fast 500 Mio. Anteile von DWAC gehandelt. Am Folgetag waren es immer noch 130 Mio. Anteile, die den Besitzer gewechselt haben. Zum Vergleich: in den vergangenen zwei Wochen zuvor wurden durchschnittlich jeweils nur etwa 145.000 Aktien des SPAC gehandelt.

Die Macht und die schiere Zahl der Influencer und Social-Media-Kanäle mit ihren impulsgebenden Botschaften und hanebüchenen Insider-Informationen trifft offensichtlich auf eine Investitionsbereitschaft, für die pure Zockerei fast schon eine Beschönigung darstellen dürfte. Unterm Strich repräsentiert dieser irrationale Aktionismus eine Börsendynamik, die es so zuvor noch nie gab. Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit gibt es dafür genug.

Der Kater nach dem Hype

Der Kurswert der Aktien von DWAC führte an den beiden Tagen nach der Ankündigung zur Akquise der neuen Trump-Firma zu einer regelrechten Explosion der Euphorie. Zuvor lag der SPAC lange bei rund 10 USD. Bei Handelsschluss am 22.10.2021 an der Nasdaq notierte die Aktie bei 94,2 USD. Wohlgemerkt ausschließlich aufgrund des geäußerten Interesses eines SPAC an einem von vielen Börsenexperten zumindest als fragwürdig einzustufenden Geschäftsvorhaben des polarisierenden Ex-Präsidenten Donald Trump.

Und heute? Ist die Luft raus. Am 29.11.2021 meldete die New York Times einen möglichen Verstoß gegen die Bundeswertpapiergesetze der USA seitens DWAC. Der Vorwurf lautet, der Financier und Gründer von DWAC, Patrick Orlando, könnte bereits Monate vor dem Börsengang des SPAC mit Donald Trump über eine mögliche Akquisition gesprochen haben. Die US-Wertpapiergesetzgebung untersagt jedoch SPACs jegliche Absprache oder Planung von Übernahmen vor der Durchführung ihrer eigenen Börsengänge. Derzeit prüfen verschiedene Anwaltskanzleien Klageverfahren zu eventuellen Ansprüchen auf Investorenseite, die ein solcher Verstoß nach sich ziehen könnte.

Ein Ergebnis ist hier zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbar. Die Börse hat aber natürlich dennoch sofort reagiert: Der Aktienkurs von DWAC ist wieder gefallen. Aktuell liegt die SPAC-Aktie bei knapp unter 59 USD (Stand 04.11.2021). Einen Teil der seit dem 21. Oktober erreichten Gewinne hat DWAC also bereits wieder verloren. Das Tief vor dem Hype ist zwar noch nicht wieder erreicht, aber die Angst vor dem Komplettverlust ist bei den Anlegern angekommen.

Beiersdorf: Hort der Liquidität

Und auch Beiersdorf selbst steht nicht auf Experimente, was dem Konzern bereits einiges an Kritik von Seiten der Aktionäre eingebracht hat. Denn bei der Dividendenpolitik ist der Kosmetik- und Klebstoffkonzern ausgesprochen zurückhaltend. Seit einer gefühlten Ewigkeit hält Beiersdorf den Ausschüttungsbetrag je Aktie konstant bei 0,70 EUR je Anteilsschein. Mit gerade einmal 0,7 % ist die aktuelle Dividendenrendite alles andere als üppig. Dabei könnte durchaus mehr drin sein, denn von seinem Gewinn schüttet Beiersdorf seit Jahren nicht mehr als 20 bis 25% aus.

Und da Beiersdorf die einbehaltenen Gewinne nicht etwa in die Entwicklung neuer Produkte steckte, sondern die Liquidität stattdessen lieber hortete, ist die Forderung der Aktionäre nach einer höheren Dividende verständlich. Ende 2019 wies der Konzern eine Nettoliquidität in Höhe von fast 4,3 Mrd. EUR aus. Zum Ende des Geschäftsjahres 2020 waren es sogar 4,7 Mrd. EUR.

Obwohl Spötter Beiersdorf schon einmal als ein Geldinstitut mit angeschlossenem Kosmetik- und Klebstoffgeschäft bezeichnet haben, hat sich diese außerordentlich konservative Strategie gerade in den unsicheren Zeiten der Pandemie als vorteilhaft erwiesen. Durch die außerordentlich hohe Cash-Position hat sich der Konzern während der Krise als einer der robustesten Werte im Konsumgütersegment gezeigt. Selbst 2020 konnte Beiersdorf seine Eigenkapitalquote um rund einen Prozentpunkt auf etwas über 60 % steigern.

Stichwort: hochspekulativ

Sicher, finanziell breit aufgestellte Großspekulanten – wie die SPAC-Betreiber selbst – und bestimmt auch der ein oder andere glückliche Zocker mögen hier zwischenzeitlich mit einem satten Plus aus der Sache rausgehen (oder bereits rausgegangen sein). Mit einer langfristigen Investment-Strategie hat das aber rein gar nichts zu tun. Eines muss jedem Anleger klar sein: Ein Investment wie das hier Beschriebene ist ein rein gefühlsmäßig geleitetes Glücksspiel. Eine Entscheidungsgrundlage auf Basis von Daten oder Analyse gibt es nicht, schließlich existiert das – ohnehin zumindest fragwürdige – Unternehmensprojekt ja noch gar nicht.

Übrigens ging es beim letzten Mal, als Donald Trump ein börsennotiertes Unternehmen leitete, nicht gut für die Anleger aus. Sein Casino-Unternehmen, Trump Entertainment Resorts, verlor über die Jahre mehrere Hunderte Millionen USD und ging schließlich in die Insolvenz. Trump selbst hingegen verdiente Medienberichten zufolge im gleichen Zeitraum rund 82 Mio. USD durch Gebühren, Gehälter und Bonuszahlungen. Da bleiben wir doch mit größter Überzeugung wertbasiert investiert und setzen weiterhin auf Aktien etablierter Unternehmen mit Börsenerfahrung.

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Auf gute Investments!

Prof. Dr. Max Otte

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