Sehr geehrte Privatanleger,

bald ist es soweit: am Dienstag, den 25. Juli erscheint mein neues Buch Endlich mit Aktien Geld verdienen: Mit der Königsanalyse® die besten Unternehmen.

Die Mitglieder unseres Börsenbriefs erhalten von uns ein Exemplar zugesandt – als Dankeschön, als Basis für eigene Entscheidungen und als Nachschlagewerk zu unserer Methode. Zusätzlich erhalten unsere Mitglieder den exklusiven Videokurs mit mir und dem bekannten YouTuber Kolja Barghoorn („Aktien mit Kopf“) im Wert von 1.990€.

Um die Königsanalyse® unverbindlich kennenzulernen, können Sie das Buch auch separat bestellen. Besuchen Sie hierzu unsere Webseite www.endlich-mit-aktien-geld-verdienen.de. Dort können Sie sich außerdem kostenlos für unser Bonusmaterial im Wert von 660€ registrieren.

Auf dem Privatinvestor-Tag im Herbst 2022 habe ich die Fokussierung der Anlagestrategie meiner Fonds erläutert – back to basics. Das beinhaltet:

  • Investments überwiegend im westlichen Einflussbereich
  • BlueChips und krisensichere Investments
  • Weniger Trades
  • BigTech, Markenartikler, Energie, Edelmetalle und Rohstoffe sowie einige speziellere Mittelständler

Das hat sich bereits ausgezahlt – die Performance im ersten Halbjahr 2023 ist erfreulich. So darf es weitergehen, obwohl natürlich auch wieder ein Rückschlag kommen kann. Im brandaktuellen Interview mit Mario Lochner (ex Mission Money) diskutiere ich das aktuelle Investmentumfeld.

Zurück zu meinem Buch „Endlich mit Aktien Geld verdienen“. Es war deutlich aufwendiger als eine politische Analyse des Weltgeschehens, da die Materie didaktisch aufbereitet werden musste und das Buch auch viele Zahlen und Beispiele enthält.

Ich freue mich sehr, dass es nun fertig ist. Beim Schreiben konnte ich auch noch einmal mein eigenes Börsianerleben und meine Erfahrungen reflektieren. Eine ganz wichtige Lehre ist:

„Bei der Qualität keine Kompromisse eingehen.“

Die folgende Grafik zeigt drei Unternehmen der sogenannten „New Economy“ der Jahre 1998 bis 2001. Eines davon – ein früher Star – ist von der Bildfläche verschwunden, ein Unternehmen hat sich ganz ordentlich entwickelt und eines hat sich fantastisch entwickelt.

Intershop ist der gefallene Star, United Internet (WKN: 508903) ein Unternehmen mit einer ordentlichen Entwicklung (obwohl der Kurs seit einigen Jahren fällt) und ATOSS Software (WKN: 510440) der Star. Ein gutes Unternehmen reißt viele schlechte heraus.  In Kapitel 2 meines Buches arbeite ich das noch einmal heraus.

Bei der Qualität keine Kompromisse eingehen! Oft, wenn ich diese Maxime missachtet habe, musste ich dafür bezahlen. Aber man wird ja älter und weiser.

In seinem letzten Jahresbericht spricht Warren Buffett davon, dass es in den letzten 60 Jahren (seit er Berkshire Hathaway übernommen hatte) ca. ein Dutzend Investments waren, welche für die außerordentliche Performance von Berkshire verantwortlich waren – also eins alle fünf Jahre.

„Einige unserer Unternehmen sind verschwunden, viele haben sich mäßig entwickelt, einige gut und einige herausragend.“

Auch Buffett hat also nicht nur Top-Picks. Aber ein Top-Pick alle fünf Jahre hat gereicht, um die außerordentliche Performance von Berkshire zu ermöglichen.

Ich wünsche Ihnen allen einen guten Sommer.

Auf gute Investments!

Prof. Dr. Max Otte

Herausgeber Der Privatinvestor


In der Tech-Industrie beherrscht ein Thema die Schlagzeilen: der globale Hype um die Künstliche Intelligenz (KI). Die ganze Welt forscht an entsprechenden Modellen. Milliarden werden in KI-Entwicklungsprojekte gepumpt. Aber getreu dem Motto „The winner takes it all“: Am Ende könnte nur eine einzige große KI-Plattform das Rennen machen.

In den USA kämpfen gleich mehrere Unternehmen um den Spitzenplatz. OpenAI, eine Kooperation von Microsoft, entwickelt Modelle um den derzeit viel diskutierten Chatbot ChatGPT. Meta und Alphabet arbeiten an ähnlichen Entwicklungen für ihre eigenen Sprachmodelle. Mit einigen Einschränkungen gilt dies auch für Apple und dessen Sprachsystem Siri. Amazon arbeitet an maßgeschneiderten Lösungen für seine Kunden.

Die Unternehmen legen im Hinblick auf ihren jeweiligen Entwicklungsfortschritt in Sachen KI wohl kaum alle Karten auf den Tisch. Zudem sind sich selbst Experten uneinig darüber, welche Version der Künstlichen Intelligenz am Ende die Nase vorn haben wird. Daher ist es umso spannender, die zuletzt publizierten Fortschritte der einzelnen Konzerne zu betrachten.

Microsoft in der Pole Position

Bei den auch für „normalsterbliche“ User relevanten KI-Anwendungen erscheint Microsoft zurzeit in der Spitzenposition. Gerade erst hat das Unternehmen bekannt gegeben, dass aktuell mithilfe von „Microsoft 365 Copilot“ entsprechende Funktionen in die Büroprogramme wie Word, Outlook und PowerPoint integriert werden.

In diesem Zusammenhang stellte Microsoft einen neuartigen Business Chat vor. Dieser operiert nicht nur mit den Inhalten eines öffentlich zugänglichen KI-Sprachmodellen, sondern verwendet auch persönliche Inhalte wie Chats, E-Mails, Kalendereinträge und andere Dokumente der User. Der Software-Konzern will mit „Microsoft 365 Copilot“ seine Vormachtstellung auf dem Sektor der Office-Software absichern und weiter ausbauen.

Wie ein Sprecher von Microsoft erklärte, könnten diese Anwendungen auch bedenkenlos in der Europäischen Union eingesetzt werden. Sie erfüllten die Bestimmungen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der EU. Dabei seien die KI-Lösungen auch nicht an die englische Sprache gebunden, sondern funktionierten beispielsweise auch sehr gut auf Deutsch.



Meta mischt mit

Auch der Facebook- und Instagram-Anbieter Meta mischt kräftig mit beim Thema KI. Kürzlich hat das Unternehmen ein Computer-Vision-Model unter der Bezeichnung Image Joint Embedding Predictive Architecture (I‑Jepa) vorgestellt. Mit dieser Anwendung sollen KI-gesteuerte Roboter die Welt so ähnlich wahrnehmen wie Menschen. Das soll effizienter sein als bisherige Verfahren und bessere Ergebnisse liefern.

Demnach kann I-Jepa seine Umgebung nach und nach verstehen. Die Anwendung ergänzt fehlende Informationen in Bildern und kann auf diese Weise vorhersagen, wie das Bild komplett aussehen soll – ganz ähnlich wie sich auch menschliche Augen die Welt um sich herum aufbaut. Vergleichbare Konkurrenz-Modelle arbeiten hier auf Pixelbasis und füllen so jedes Detail aus.

Google mit neuartigem KI-Übersetzer

Reisende oder im Ausland tätige Mitarbeiter nutzen Übersetzer wie Palm bereits längere Zeit. Anwendungen dieser Art dürften dank KI bald in einer ganz neuen Qualität verfügbar sein. Die Alphabet-Tochter Google hat ein neues Modell mit dem Namen Audio-Palm präsentiert, das sowohl Sprache als auch Text erkennen, verar­beiten und erzeugen kann. Und das sogar mit der eigenen Stimme des jewei­ligen Nutzers. 

Wie Wissenschaftler erklärten, übertreffe Audio-Palm bestehende Systeme für Sprach­über­set­zungs­auf­gaben erheb­lich. Zudem genüge bereits eine kurze gespro­chene Auffor­derung, damit das Modell die eigene Stimme des Users auf verschiedene andere Spra­chen über­tragen könne. Bei Model von Google handelt es sich um die Zusam­men­füh­rung des KI-Audio­gene­rators Audio-LM und dem KI-Sprach­model Palm. Letzteres findet etwa auch im Chatbot Bard von Google Verwendung.

Apple etwas zurückhaltender

Apple gibt sich beim Thema KI zurückhaltender als die Konkurrenz. CEO Tim Cook erklärte im Zuge der Präsentation der jüngsten Quartalszahlen, dass generative künstliche Intelligenz „sicherlich sehr interessant“ sei. Allerdings fügte er noch hinzu, dass es bei Anwendungen wie ChatGPT „eine Reihe von Problemen gibt, die geklärt werden müssen, worüber an verschiedenen Stellen gesprochen wird“.

Bei der Integration von generativer KI in seine Plattformen geht Apple beinahe schon „traditionell“ vorsichtig und mit Bedacht vor. Unter dem Eindruck der rasanten Entwicklungen der zurückliegenden Monate scheint der Konzern aber unter Zugzwang zu stehen. Er darf dabei nicht den Anschluss verlieren. Einiges deutet darauf hin, dass es dazu nicht kommen wird.

Insgesamt hat Apple seit März über 80 Stellen mit Bezug auf KI (AI) ausgeschrieben. Den Stellenausschreibungen zufolge baut das Unternehmen ein „engagiertes Kernteam“ auf, das die Gestaltung der Vorgehensweise skizzieren soll, wie generative KI-Technologien die mobilen Computerplattformen von Apple verändern soll.

Amazon investiert in AI Innovation Center

Amazon Web Services (AWS) stärkt um seine Präsenz auf dem Markt für generative KI. Der führende Anbieter von Cloud-Diensten investiert 100 Mio. USD in die Gründung des AWS Generative AI Innovation Center. Durch diese Initiative sollen Kunden mit Experten für KI und maschinelles Lernen zusammengebracht werden.

Dabei herauskommen sollen die Entwicklung und Bereitstellung maßgeschneiderter Anwendungen für verschiedene Branchen. Warum AWS den Kunden den Zugang zur neuesten KI-Technologie ermöglicht? Der Konzern möchte seinen Marktanteil in diesem Geschäftsfeld erhöhen und die Wettbewerber übertreffen.

Wer wird das Rennen machen?

Insgesamt bleibt es spannend. KI-Anwendungen lassen sich in den unterschiedlichsten Bereichen integrieren und so werden die Lösungen der Big Tech Konzerne viele Abnehmer finden. Experten wie der Bloomberg-Analyst Mandepp Singh schätzen, dass der Markt für generative KI bis 2032 ein Umsatzvolumen von 1,3 Billionen USD erreichen wird. Trotz des aktuellen Wettlaufs wäre der Markt also groß genug, dass hier mehrere große Konzerne dauerhaft mitmischen.

Für unsere Leser und Mitglieder von Der Privatinvestor behalten wir deshalb sowohl Amazon als auch Alphabet, Microsoft und Apple im Auge. Wir stellen diese Unternehmen regelmäßig unserer Königsanalyse und unsere Datenbank verrät, zu welchen Kursen Sie in diese Aktien einstiegen bzw. aussteigen sollten.

Auf gute Investments

Ihre Kerstin Franzisi

Chefredakteurin Der Privatinvestor


Sehr geehrte Privatanleger,

ChatGPT, Bard, Adobe Firefly – der Markt für „generative KI“ nimmt allmählich Fahrt auf. Experten wie der Bloomberg-Analyst Mandeep Singh schätzen, dass diese Branche in den nächsten neun Jahren um 42 % wachsen und bis 2032 ein Umsatzvolumen von 1,3 Billionen USD erreichen wird. Bei derartigen Wachstumsaussichten ist es kein Wunder, dass sich viele Unternehmen im Moment darauf stürzen. Der KI-Wettlauf unter den Technologie-Konzernen ist in vollem Gange. Wer wird das Rennen machen? Gerade bei kleinen Startups steht hier viel auf dem Spiel. Da wird es in einigen Jahren heißen „top oder flop“.

Wir setzen beim Thema KI auf die großen Player. Amazon  (WKN: 906866), Alphabet  (WKN: A14Y6F) und Microsoft (WKN: 870747) dominieren die Branche schon jetzt. Und wir sind überzeugt, dass dies so bleiben wird. Schon alleine, weil diese Konzerne über Milliarden verfügen, um derartige Technologien voranzutreiben. Oder sich das entsprechende Knowhow eben hinzuzukaufen. So machte es Microsoft im Falle von ChatGPT. Der Softwareriese stieg Anfang des Jahres für rund 10 Mrd. USD beim Entwickler dieses Chatbots ein. Microsoft hält derzeit 49 % der Anteile an OpenAI. Eine Komplettübernahme wäre früher oder später denkbar.

Amazon richtet gerade ein eigenes Innovationszentrum für generative KI ein. Damit will der Konzern Firmenkunden bei der Entwicklung generativer KI-Lösungen unterstützen. Unter anderem wird Amazon den Unternehmen seine KI-Experten zur Verfügung stellen. Diese „Großzügigkeit“ ist selbstverständlich nicht uneigennützig. Zum einen bindet Amazon Firmen dadurch noch stärker an sich. Zum anderen kann sich der Konzern von seinen Kunden auch die eine oder andere Idee für neue Produkte holen. Schließlich bekommt Amazon hautnah mit, was Unternehmen brauchen und wollen.



Im Vergleich zum OpenAI-Engagement von Microsoft ist diese aktuelle Investition von Amazon geradezu ein Klacks. Das „AWS Generative AI Innovation Center“ wird Amazon etwa 100 Mio. USD kosten. Doch was für diesen Konzern mit einem Jahresumsatz von 514 Mrd. USD nicht der Rede wert ist, wäre für manches Startup schon eine ordentliche Hürde.

KI-Anwendungen lassen sich in den unterschiedlichsten Bereichen integrieren und so werden die Lösungen von Amazon, Alphabet und Microsoft viele Abnehmer finden. Ein aktuelles Beispiel ist Booking (WKN: A2JEXP). Im Bereich Big Data und Maschinelles Lernen hat der Online-Reiseanbieter bereits immenses Knowhow. Darauf basieren die personalisierten Reiseempfehlungen, die Sie nach nur einmaligem Surfen auf der Plattform angezeigt bekommen. Jetzt kombiniert das Unternehmen diese Daten mit ChatGPT zu einem neuen digitalen Reiseplaner. Gut für OpenAI und damit auch gut für Microsoft.

Ist die hier besprochene Aktie jetzt einen Kauf wert? Wir führen die Aktie in unserer Unternehmensdatenbank. Als Mitglied haben Sie darauf jederzeit Zugriff wie auch zu unserem Heftarchiv. Hier können Sie die Bewertungen unserer Titel (u.a. Kaufschwelle, Verkaufsschwelle, fairer Wert) nachlesen und somit entscheiden, ob sich ein Einstieg für Sie aktuell lohnt. Sichern Sie sich heute noch Ihren Zugang mit einem Abonnement oder Club-Mitgliedschaft.    

Auf gute Investments!

Ihre

Kerstin Franzisi

Chefredakteurin Der Privatinvestor


Vor Kurzem präsentierte Apple in Kalifornien sein erstes Mixed-Reality-Headset, das unter dem Namen Vision Pro Anfang 2024 in den Handel kommen soll. Nach Angaben des Managements handelt es sich dabei um die wichtigste jemals gemachte Ankündigung, ein „revolutionäres neues Produkt“ und eine vollständig neue Plattform. Nach den Worten von Apple-CEO Tim Cook sei die neue Brille „der Anfang einer Reise zu einem neuen Umgang mit Technik im persönlichen Umfeld.“  

Wenn die neue Vision Pro in einigen Monaten (zunächst in den USA) erhältlich sein wird, soll sie stolze 3.499 USD kosten. Das ist ein Mehrfaches von dem, was die derzeit bereits verfügbaren Konkurrenzprodukte kosten. Daher stellt sich schon die Frage, woher der Apple-Chef seinen Optimismus nimmt. Obwohl – wie war das eigentlich beim iPhone?

Auch bei der Markteinführung des iPhones war das Gerät nicht das erste Smartphone im Handel. Denn auch das iPhone war im Vergleich zu den Produkten der Wettbewerber wesentlich teurer. Und dennoch wurde es ein absoluter Renner. Insofern sind ehrgeizigen Erwartungen von Tim Cook im Hinblick auf die Vision Pro vielleicht doch nicht so ambitioniert, wie sie auf den ersten Blick erscheinen.

Apple baut Spitzenposition als wertvollstes Unternehmen der Welt aus

Bereits seit einigen Jahren gilt Apple als wertvollstes Unternehmen der Welt. Daran konnten auch die Corona-Pandemie und die diversen Krisen des Jahres 2022 nur wenig ändern. Im Gegenteil: Der iPhone-Hersteller aus dem kalifornischen Cupertino steht heute besser da als vor Corona und hat, was den Börsenwert betrifft, seinen Abstand zu den Unternehmen auf Position 2 und 3 weiter ausgebaut.  

So beträgt die Marktkapitalisierung von Apple aktuell (Stand: 23.06.23) rund 2,7 Billionen EUR. Microsoft auf Platz 2 weist einen Börsenwert von ca. 2,3 Billionen EUR aus.

Der saudi-arabische Öl- und Gaskonzern Saudi Aramco rangiert mit einer Marktkapitalisierung von 1,9 Billionen EUR an dritter Stelle.

Dass die Apple-Aktie die Kursturbulenzen des Jahres 2022 inzwischen komplett überwunden hat, zeigt der Kurs-Chart in eindrucksvoller Weise:

Apple hat seit dem Jahresbeginn eine steile Performance hingelegt

Apple-Quartalszahlen: Mac-Sparte drückt Ergebnis

Apple vermeldete zwar im zweiten Quartal 2022/23 einen leichten Umsatzrückgang (-3 %), sowohl iPhones (+2 %) als auch das im Segment Services enthaltende Angebot über den App Store bleiben jedoch gefragt. Verantwortlich für das Umsatzminus war in erster Linie ein schwächeres Mac-Geschäft.

Die vierteljährliche Dividende wird, wenn auch nur um 1 US-Cent, zum elften Mal in Folge angehoben. Am 18. Mai haben die Aktionäre 0,24 USD je Aktie erhalten. Auf ein Jahr hochgerechnet, zahlt Apple somit künftig 0,96 USD aus. Die aktuelle Dividendenrendite von 0,6 % auf den jetzigen Kurs bleibt damit ausbaufähig, aber das Wachstumspotenzial, dass sich dem Konzern derzeit u. a. in Indien bietet, ist umso interessanter. Vor wenigen Wochen eröffnete Apple in Indien seine ersten beiden eigenen Stores.

Indien gewinnt für Apple nicht nur als Absatzmarkt an Bedeutung, sondern auch als Produktionsstandort. Apple lässt den größten Teil seiner Geräte bislang in China fertigen, hat aber in den vergangenen Jahren verstärkt Produktionskapazitäten in Ländern wie Indien und auch Vietnam aufgebaut.

Als Termin für die Ergebnisse des dritten Quartals 2022/2023 hat Apple den 26.07.2023 angegeben.

Bald neues Milliarden-Geschäft dank ChatGPT-App?

Die bevorstehende Einführung der VR-Brille kann durchaus als neuer Hoffnungsträger angesehen werden. Aber unabhängig davon eröffnet sich gerade für Apple an ganz anderer Stelle eine weitere lukrative Einnahmequelle. In den USA bietet OpenAI nun eine iOS-Version seiner KI ChatGPT im Apple -Store an. Neben einer Gratis-Version gibt es auch eine gebührenpflichtige Abo-Variante. Die Bezahlversion, in der ChatGPT schneller arbeitet und zudem mehr Funktionen bietet, kostet monatlich 19,99 USD.

In den USA nutzen Hochrechnungen zufolge rund 285 Millionen Menschen ein Smartphone. Der Marktanteil von Apple wurde im März 2023 bei 53,1 % ermittelt. Demnach nutzen etwa 150 Millionen US-Amerikaner ein iPhone. Wenn sich nur 5 % davon für ein ChatGPT-Abo entscheiden, wären dies im Apple -Store jährliche Umsätze in Höhe von 1,8 Mrd. USD. Davon streicht Apple 30 % ein. Das wäre immerhin bereits über eine halbe Milliarde USD.



Warren Buffet und Apple

Im Investmentportfolio von Berkshire Hathaway hat die Position Apple derzeit einen Anteil von nahezu 50 %. Auf der diesjährigen Hauptversammlung der Beteiligungsgesellschaft bekräftigte Warren Buffett noch einmal seine Aussage:

It‘s far better to buy a wonderful company at a fair price than a fair company at a wonderful price.“

(Lieber ein großartiges Unternehmen zu einem fairen Preis als ein faires Unternehmen zu einem großartigen Preis.)

Apple erfüllt für Buffett eindeutig das Attribut „großartig“. Das machte das Orakel von Omaha deutlich. Wir teilen die Meinung und führen Apple seit Jahren in der Datenbank unseres wöchentlichen Kapitalanlagebriefes „Der Privatinvestor“.

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Kerstin Franzisi

Chefredakteurin Der Privatinvestor

Vor rund vier Monaten haben wir Bechtle (WKN: 515870) bereits eingehend geprüft (Der Privatinvestor 50/2022). Mittlerweile hat das Unternehmen seine Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2022 veröffentlicht. Auf dieser Grundlage haben wir die Bewertung in der Ausgabe 17/2023 vom 28. April noch einmal umfassend aktualisiert. Lesen Sie hier weiter, um zu erfahren, warum Bechtle für uns ein spannendes Investment bleibt.

Als Abonnent haben Sie zu unserer Unternehmensdatenbank und unserem Heftarchiv Zugriff. Hier können Sie die Bewertungen unserer Titel (u.a. Kaufschwelle, Verkaufsschwelle, fairer Wert) jederzeit nachlesen und somit nachprüfen, ob sich ein Einstieg für Sie aktuell lohnt. Sichern Sie sich heute noch Ihren Zugang mit einem Abonnement oder Club-Mitgliedschaft.    

Das Bewertungsniveau von Bechtle ist derzeit attraktiv. Dies erst recht, wenn Sie sich das Potenzial, das bei diesem IT-Dienstleister noch besteht, vor Augen führen. Eine funktionierende IT-Infrastruktur ist heutzutage das Rückgrat ein jeder Firma. Entsprechend groß ist der Bedarf bei Firmenkunden nach einem zuverlässigen Partner, die sie hinsichtlich Modernisierung berät und zudem diese Infrastruktur verwaltet. 

Gleichzeitig ist diese Branche in Europa noch sehr stark fragmentiert. In Deutschland beispielsweise sind Schätzungen zufolge rund 90.000 IT-Dienstleister wie Bechtle aktiv. Rund 80.000 davon, also fast 90 %, sind rein lokal tätig und generieren weniger als 1 Mio. EUR Umsatz. 

Nur rund 200 IT-Häuser erwirtschaften einen Jahresumsatz zwischen 50 und 250 Mio. EUR und gerade einmal 48 Unternehmen generieren Erlöse von über 250 Mio. EUR. Allein am Heimatmarkt sind die Akquisitions- und Expansionsmöglichkeiten für Bechtle also riesig. Hinzu kommt das Entwicklungspotenzial im Rest Europas.

Gerade ist Bechtle dabei, sich über sein Handelsgeschäft (Segment E-Commerce) hinaus auch außerhalb der DACH Region als führendes IT-Systemhaus zu etablieren. Dem Unternehmen ist es die letzten zehn Jahre ununterbrochen gelungen, das jeweilige Vorjahresergebnis zu übertreffen. Und es sieht ganz so aus, als setze sich dies auch 2023 fort. Besser könnte es zum 40. Geburtstag von Bechtle nicht laufen – jedenfalls nicht, was die Geschäftsentwicklung betrifft.

Die hierzu gegenläufige Kursentwicklung der letzten zwölf Monate (-6 %) ist für uns ein weiterer Beweis, dass „Mr. Market“ im Moment verkennt, was in Bechtle steckt. 

Vision 2030: Ziele in greifbarer Nähe 

Im letzten Jahr steigerte Bechtle den Umsatz um 13,6 % auf 6,03 Mrd. EUR. Das Segment IT-Systemhaus wuchs dabei um 14,2 %. In der Sparte IT-E-Commerce betrug das Wachstum 12,5 %. Der operative Gewinn legte auf Konzernebene um 9,1 % zu. Die Umsatzrendite weist Bechtle mit 5,9 % aus. 

Trotz dieses Wachstums war das Jahr auch von Herausforderungen geprägt. Traditionell ist nämlich das Geschäft mit Mittelstandskunden das Rückgrat des Konzerns. Gerade dieses Kundensegment bekam jedoch die Auswirkungen enorm gestiegener Rohstoff- und Energiepreise stark zu spüren. Einige betroffene Unternehmen stellten deshalb diverse IT-Investitionen kurzfristig zurück. Dank erfolgreicher Auftragsakquise bei Großkunden konnte Bechtle dies kompensieren. Alles, was so mancher mittelständische Bechtle-Kunde an Investitionen im Moment aufschiebt, ist außerdem nicht gänzlich aufgehoben. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, werden die Unternehmen ihre IT früher oder später modernisieren und erweitern müssen. Das Umsatzziel, das sich Bechtle in seiner „Vision 2030“ bei 10 Mrd. EUR setzt, halten wir deshalb weiterhin für greifbar. 

Der IT-Dienstleister ist im Hinblick auf die aktuellen Geschäftszahlen ein Investment mit einer attraktiven Langfristperspektive. Wir bleiben für Sie am Ball und berichten regelmäßig über Neuigkeiten. 

Auf gute Investments!

Ihre Kerstin Franzisi

Chefredakteurin Der Privatinvestor

Titelbild: Bechtle AG (https://www.bechtle.com)


Sie haben Fragen zum Abonnement und unseren weiteren Angeboten?

Kontaktieren Sie mich gerne:

Philipp Schäferhoff

[email protected]

+49 221 99 80 19-12

Sehr geehrte Privatanleger,

regelmäßig halten wir für Sie nach neuen Investmentideen Ausschau. So werden wir in den kommenden Monaten mit Sicherheit den einen oder anderen neuen Titel vorstellen. Wir werden hierbei jedoch selektiver vorgehen. Durch unsere überarbeiteten Königskriterien sind die Aufnahmekriterien außerdem strenger.

Für uns Investoren ist es eine wichtige Erkenntnis, dass wir das Rad nicht immer neu erfinden müssen. Sie können immens viel Zeit mit der Suche nach vermeintlich neuen und noch unentdeckten „Investmentperlen“ verbringen. Zugegeben, das ist sehr aufregend und spannend. Sehr viel spannender, als auf altbekannte Blue-Chips zu setzen. Entscheidend ist am Ende aber, dass Sie mit Ihren Investmententscheidungen Geld verdienen. Mit Unternehmen, die in ihrem Bereich Marktführer sind und das seit Jahrzehnten, stehen die Chancen dafür recht gut – sofern der Einstiegspreis stimmt.

Solche „Investmentklassiker“ bieten einen weiteren Vorteil: Sie geben Ihrem Portfolio und damit Ihnen selbst mehr Ruhe. Sie müssen nicht täglich die Kurse verfolgen und über Käufe oder Verkäufe nachdenken. Selbst in einer Krise können Sie besser schlafen, wenn Sie um die Qualität und Unverwüstbarkeit der Geschäftsmodelle wissen, an denen Sie beteiligt sind.

Ein solches Dauerinvestment ist für uns mitunter Coca-Cola (WKN: 850663). Getränke gehören nun mal zum Grundbedarf. Geht es um nicht-alkoholische Softdrinks ist das Unternehmen der größte Anbieter der Welt.



Die Corona-Jahre waren für den Konzern nicht einfach. Die Umsätze im Event- und Gastrogewerbe fielen längere Zeit aus. Die damit verbundenen Umsatzeinbußen waren schmerzhaft. Existenzbedrohend war die Situation für Coca-Cola allerdings nie. Damit war auch Ihr Investment zu keiner Zeit gefährdet. (Auf zwischenzeitliche Kursverluste müssen wir uns als Investoren immer einstellen. Das aus unserer Sicht echte Risiko ist das Ausfallrisiko, also ob ein Unternehmen überlebt oder nicht.)

Die Zahlen, die Coca-Cola für das abgelaufene Geschäftsjahr 2022 vorlegte, können sich sehen lassen. Der Umsatz stieg um 11 % von 38,7 auf 43,0 Mrd. USD. Durch die gestiegenen Rohstoffpreise und Energiekosten wurde die Gewinnentwicklung etwas ausgebremst, der operative Gewinn könnte dennoch um gute 6 % zulegen. Die EBIT-Marge blieb bei hohen 25,5 %. Das organische Umsatzwachstum lag bei 16 %.

Coca-Cola konnte seine Verkaufspreise im letzten Jahr durchschnittlich um 11 % anheben – ohne dass der Absatz dadurch zurückging. Im Gegenteil, das Absatzvolumen stieg sogar um 5 %. So etwas schaffen nur Spitzenunternehmen. Interessantes Detail: Am stärksten nahm die Verkaufsmenge in Lateinamerika zu (+6 %). Ausgerechnet in der Region, in der die Preise am stärksten, nämlich um 17 %, erhöht wurden.

Vor allem wenn Ihnen jährliche Dividendensteigerungen wichtig sind, ist Coca-Cola eine Aktie, an der Sie nicht vorbeikommen. Gerade erhöhte das Unternehmen den Ausschüttungsbetrag je Aktie das 61. Jahr in Folge. Die durchschnittliche Steigerungsrate in den letzten zehn Jahren liegt bei 5 % p. a.

Wir haben die Königspunkte und den Inneren Wert bei Coca-Cola anhand der neuen Zahlen überprüft. Wir halten Sie in unserem wöchentlichen Börsenbrief regelmäßig auf dem Laufenden, was die Entwicklung bei Coca-Cola betrifft.

Das Heftarchiv und die Datenbank mit den Bewertungen ist unseren Abonnenten und Clubmitgliedern vorbehalten. Sichern Sie sich jetzt Ihre exklusiven Vorteile und bestellen Sie sich das für Sie passende Produkt.

Auf gute Investments!

Ihre

Kerstin Franzisi

Chefredakteurin Der Privatinvestor

Sehr geehrte Privatanleger,

in Krisenzeiten funktionieren zwei Preissegmente besonders gut: Das Luxussegment und genau das Gegenteil. Dies zeigt sich derzeit nicht nur an der Supermarktkasse. Auch die neuesten Zahlen von LVMH (WKN: 853292) und Inditex (WKN: A11873) belegen dieses Phänomen schwarz auf weiß: Beide Unternehmen schreiben derzeit Rekordergebnisse.

LVMH ist der größte Luxusgüterkonzern der Welt. Das Segment Fashion & Lederwaren, das mit Marken wie Louis Vuitton, Marc Jacobs, Fendi oder Dior Bekleidung und Taschen abdeckt, generiert über die Hälfte der Umsätze. Inditex ist mit der Marke ZARA eines der größten Bekleidungsunternehmen der Welt, dabei aber am anderen Ende der Preisskala angesiedelt.

Der französische Luxusgüterkonzern steigerte seinen Umsatz im letzten Jahr um 23,3 % auf 79,2 Mrd. EUR. Mit jetzt +17 % bleibt die Wachstumsdynamik auch im ersten Quartal 2023 hoch. Fashion & Lederwaren weist dabei ein organisches Wachstum von 18 % aus. Der zweitgrößte Bereich – Selektiver Einzelhandel – zu dem u. a. die Parfümerie-Kette Sephora gehört, wuchs sogar um 30 % (organisch 28 %).

Inditex gelang im Geschäftsjahr 2022/23, das am 31. Januar 2023 zu Ende ging, ein Umsatzplus von 17,5 % auf den neuen Rekordstand von 32,6 Mrd. EUR. Der Gewinn stieg dazu überproportional um 27 % auf 5,4 Mrd. EUR. Dass Produkte mit niedrigschwelligen Preisen derzeit gefragter sind denn je, liegt auf der Hand: Hohe Inflation, die stark gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise, eine geopolitisch massiv angespannte Lage, Angst um die Zukunft – all dies sind Gründe, warum viele Verbraucher den Gürtel enger schnallen müssen.


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Dass auf der anderen Seite ausgerechnet Luxusprodukte eine hohe Nachfrage erfahren, hängt ebenfalls mit der aktuellen Weltlage zusammen. Die Stammkundschaft von LVMH, also diejenigen Kunden, für die Dom Perignon, Mode von Dior etc. ganz normal und alltäglich sind, sagen sich im Moment: „Jetzt erst recht.“ Dies vielleicht zum einen, weil sie angesichts der hohen Unsicherheit Zerstreuung suchen. Zum anderen, weil sie zeigen wollen „mir geht es weiterhin gut, ich kann es mir leisten“.

Unternehmen, die mit ihren Produkten preislich irgendwo dazwischen positioniert sind – im sogenannten Mittelpreissegment – haben es derzeit besonders schwer. Das zeigt das aktuelle Beispiel von ESPRIT: Nachdem die Bekleidungskette schon kurz vor dem „Aus“ stand, schrieb sie 2021 endlich wieder schwarze Zahlen. Der Moment des Aufatmens währte allerdings nur kurz. Letztes Jahr schrieb das Unternehmen erneut Verluste. Als Hauptgrund gibt ESPRIT die schwache Nachfrage im Hauptmarkt Europa an. Bei Inditex läuft es hingegen gerade am europäischen Markt hervorragend. Am Heimatmarkt Spanien stieg der Umsatz um 14,4 %. Im Rest Europas verzeichnete der ZARA-Besitzer ein Rekordumsatzwachstum von sage und schreibe 47,5 %.

Wir haben vor Kurzem sowohl LVMH als auch Inditex einer Bewertungsüberprüfung unterzogen. LVMH hatten wir bereits im Oktober 2022 unserer neuen Königsanalyse® gestellt, Inditex bisher noch nicht. Bei dem Update zu LVMH haben wir uns daher kurzgehalten. Unser Fokus galt in erster Linie dem fairen Wert, den wir auf eine mögliche Anhebung hin überprüft haben.

Auf gute Investments!

Ihre

Kerstin Franzisi

Chefredakteurin Der Privatinvestor

Auf gute Investments!

Ihre Kerstin Franzisi

Chefredakteurin Der Privatinvestor

Sehr geehrte Privatanleger,

wenn Sie Privatinvestor-Abonnent sind, wissen Sie, dass Aktien eine gute Möglichkeit des Werterhalts auch und gerade in Krisenzeiten sind. Das haben Sie den meisten anderen Privatanlegern voraus. Nun hat sich wieder eine meiner Prognosen bestätigt, die damit im Zusammenhang steht.

Ich schreibe immer wieder, dass man mit der Immobilie „immobil“ ist. Immobilien können durchaus Teil Ihres Vermögensmixes sein. Aber sie sollten vorsichtig „gewichtet“ sein, weil die Risiken aus meiner Sicht höher sind als bei Aktien. Bei den meisten Deutschen und Österreichern ist dies nicht der Fall. Da macht die Immobilie einen Großteil, und im Durchschnitt 50 % des Vermögens aus.

In Weltsystemcrash schrieb ich 2019 auf Seite 441: Die Mittelschicht muss die Zeche zahlen. Es ist nicht zu einer Währungsreform gekommen. Auch ansonsten sind allzu offensichtliche Schröpfungen der Mittelschicht, zum Beispiel durch Sondersteuern und Umlagen, bislang ausgeblieben. Dafür hat die „smarte Diktatur“ (Harald Welzer) die Bürger umso smarter zur Kasse gebeten.

Des Weiteren schrieb ich davon, dass Niedrigzinsen und Inflation, versteckte Inflation, eine Erosion der öffentlichen Güter wie Sicherheit, Schulbildung und Gesundheitsversorgung die Bürger belasten werden. Auch die Ausweitung von Repression und Kontrollstaat sagte ich auf Seite 444 voraus.

Aktuell geht die smarte Enteignung der Deutschen in ihre nächste Phase: Durch das von Wirtschaftsminister Robert Habeck durchgesetzte Verbot des Neubaus von Öl- und Gasheizungen ab 2024 sind viele Deutsche ärmer geworden. Bei manchen ist die Existenz bedroht.

Als ich Weltsystemcrash schrieb, dachten die meisten Menschen noch nicht an Krieg. Auch das geopolitische Szenario, das heute entsteht, habe ich auf Seite 398 beschrieben und mit der Eintrittswahrscheinlichkeit „hoch“ versehen:

Neuer Kalter Krieg: Bildung eines US-dominierten westlichen Blocks und eines von China dominierten Blocks. Status von Russland und China offen. Risiken: Gesellschaften werden im Wettbewerb zunehmend totalitärer. Wettbewerb eskaliert zu Krieg.

In der „Kriegswirtschaft“ – so ein Cover des manager magazin vom Mai 2022 – lassen sich wirtschaftspolitische Zwangsmaßnahmen leichter durchsetzen. Ich habe keinen Zweifel daran, in wessen Interesse oder Auftrag Nordstream II gesprengt wurde. Auf Seite 134 in Weltsystemcrash schreibe ich, wie die USA den Druck auf Deutschland erhöhen, Nordstream II nicht fertigzustellen.

Die strategischen Interessen der USA sind offensichtlich: Die USA wollen Russland weiter schwächen und stattdessen amerikanisches und kuwaitisches Öl und Gas verkaufen. Knapp vier Jahre später ist das Realität.

Aktien sind auch in dieser Phase unverzichtbar. Da Aktien weitgehend in den Händen der großen Fondsgesellschaften und der Vermögenden sind, hat der Aktienbesitz eine gute Lobby. Aktien werden von Enteignungsmaßnahmen weitgehend verschont, es sei denn, es trifft ein Land aufgrund von Sanktionen (Gazprom). Zudem hat Kapital „schnelle Füße“, wie ein altes Sprichwort sagt. Solange es keine umfassenden Kapitalverkehrskontrollen gibt, kann es den Standort wechseln.

Aktien von den richtigen Unternehmen haben zudem eine gute Resilienz gegen Krisen oder profitieren sogar davon. In unserem Fonds machen Edelmetalle, Energie- und Rohstofftitel ungefähr 40 % des Investitionsvolumens aus. Gerade in den vergangenen Tagen stiegen die Ölaktien aufgrund der neuen Mengenbegrenzungen der OPEC deutlich. Big Tech-Unternehmen, die ca. 15 % unserer Portfolios ausmachen, profitierten in der sogenannten Pandemie massiv. Nach einer deutlichen und überfälligen Korrektur 2022 geht die Entwicklung jetzt weiter.

Ich sage auch in dieser Weltlage: „Auf gute Investments!“

max-otte-privatinvestor-kolumne

Ihr Prof. Dr. Max Otte

Herausgeber Der Privatinvestor

Diese Kolumne ist in voller Länge erstmalig in der Ausgabe 14/2023 vom 07.04.2023 erschienen. Wenn Sie regelmäßig Einschätzungen und Kommentare von Prof. Dr. Max Otte lesen möchten, sichern Sie sich jetzt ein Abonnement oder eine Clubmitgliedschaft unseres Börsenbriefs. Mit dem 4-wöchigen Testbezug können Sie uns auch erst einmal unverbindlich kennenlernen. Wir freuen uns auf Sie!

Die Dekarbonisierung, die Abkehr von den fossilen Energieträgern in allen Bereichen der Wirtschaft, gilt als größte Herausforderung unserer Zeit. Ein möglicher Ausweg ist die Wasserstoff-Technologie. Kein Wunder, dass Unternehmen, die sich in diesem Bereich engagieren, an der Börse und bei den Anlegern hoch im Kurs stehen. Einer der bedeutendsten Player dieses Sektors ist Air Liquide

Air Liquide ist insgesamt einer der führenden Anbieter von Gasen aller Art – für die Industrie und die Medizin. Der Konzern mit Hauptsitz in Paris, erwirtschaftete 2022 einen Umsatz von knapp 30 Mrd. EUR. Nach eigenen Angaben verfügt das Unternehmen über einzigartiges Know-how im Bereich gasförmiger und flüssiger Wasserstoff und beherrscht die gesamte H2-Wertschöpfungskette. Air Liquide sieht sich in den Bereichen der kohlenstoffarmen Produktion, der Speicherung und der Distribution als Technologieführer.

Grünem Wasserstoff gilt Priorität

Welche Bedeutung die Wasserstoff-Technologie aktuell in der Politik besitzt, hat der jüngste Staatsbesuch von Bundeskanzler Scholz und Bundeswirtschaftsminister Habeck in Kanada gezeigt. Dabei unterzeichneten Habeck und der kanadische Energieminister Jonathan Wilkinson Mitte Februar ein Abkommen, das den Export von Wasserstoff von Kanada nach Deutschland ab dem Jahr 2025 sicherstellen soll.

Nicht nur in Deutschland, auch in anderen europäischen Staaten wird die Wasserstofferzeugung aus erneuerbaren Energiequellen hochgefahren. Frankreich verfolgt im Hinblick auf die H2-Wirtschaft einen eigenen Weg. Das Land setzt zwar auch auf die Wasserstoffwirtschaft, möchte jedoch erreichen, dass die EU auch mit Atomstrom hergestellten Wasserstoff als „erneuerbar“ anerkennt.

Trotz der vorhandenen Diskrepanzen fördern Frankreich wie Deutschland ehrgeizige Wasserstoff-Projekte in Milliardenhöhe. Die diversen ambitionierten Klimaziele sollen und müssen erreicht werden. Das hilft Unternehmen, die im Sektor Wasserstoff-Technologie tätig sind, wie eben Air Liquide – und das sogar auf direkte Art und Weise.

Hervorragende Zahlen im Jahr 2022

Ebenfalls Mitte Februar hat Air Liquide seine Zahlen für das Geschäftsjahr 2022 präsentiert. Der französische Industriegase-Konzern weist einen Umsatz in Höhe von 29,9 Mrd. EUR aus. Das sind 28,3 % mehr als ein Jahr zuvor. Auf vergleichbarer Basis, also um Währungs-, Akquisitions- und Energiepreiseffekte bereinigt, stieg der Umsatz um 7 %.

Mit einem Umsatzvolumen von nun 11,4 Mrd. EUR generierte das Unternehmen in Europa nun erstmals den größten Umsatzanteil (38 %). Die USA, der bislang größte Markt, bleibt mit 10,7 Mrd. EUR Umsatz jedoch dicht dahinter. Der Umsatz mit Kunden aus der Großindustrie legte von 6,9 auf 10,5 Mrd. EUR zu (+51 %). Mit Kunden aus der Elektronikbranche steigerte Air Liquide seine Erlöse um 22 %, während in der Gesundheitsbranche immerhin 6 % mehr umgesetzt wurde. Der operative Gewinn stieg um 16,9 % und das Nettoergebnis um 7,3 %.

Beim Cashflow ist Wachstum ebenfalls Programm. Der operative Cashflow stieg von 5,3 auf 6,3 Mrd. EUR. Dies ist ein Plus von über 18 %. Die operative Cashflowmarge steht mit 20,9 % hervorragend da.

Starker Jahresauftakt 2023

Auch im ersten Quartal 2023, über das Air Liquide am Donnerstag, den 27. April berichtete, lief es gut. Der Konzernumsatz legte um 4,2 % um. Auf vergleichbarer Basis, also bereinigt um die Folgen der hohen Energiepreise und des schwachen Euro betrug das Wachstum 6,2 %. Der Cashflow stieg um 14,3 %.

Der Kurs der Air Liquide-Aktie spiegelt die hervorragende Entwicklung. Insbesondere seit Herbst 2022 zog die Aktie deutlich an. Seit dem Jahrestief Ende September 2022 bei ca. 115 EUR stieg die Aktie bis dato auf etwa 162,50 EUR (Stand: 27.04.23). Das entspricht einem Plus von über 40 %.

Großzügige Dividendensteigerung

Air Liquide kann es sich leisten. Das Unternehmen lässt seine Aktionäre am Erfolg teilhaben. Die diesjährige Dividendensteigerung fällt üppig aus. Air Liquide hebt den Ausschüttungsbetrag je Aktie um fast 12 % von 2,64 EUR auf jetzt 2,95 EUR an. Bei dem aktuellen Kurs beträgt die Dividendenrendite rund 2,0 %. Zahltag ist der 17. Mai. Ex-Dividenden-Tag ist der 15. Mai. Aktionäre, die im Bonus-Programm registriert sind, werden auf diese reguläre Dividende noch einmal 10 % zusätzlich erhalten. Das bedeutet 3,245 EUR je Anteilsschein.

Joint Venture mit TotalEnergies

Wie beide Unternehmen vor wenigen Wochen mitteilten, planen TotalEnergies und Air Liquide die Gründung eines Joint Ventures zu gleichen Teilen. Ziel ist der Aufbau eines Netzes von Wasserstofftankstellen für schwere Nutzfahrzeuge entlang wichtiger europäischer Transportrouten. Die mehr als 100 Wasserstofftankstellen sollen an strategisch bedeutenden Korridoren in Frankreich, den Benelux-Ländern und Deutschland aufgebaut werden.

Dabei wird TotalEnergies seine Expertise über den Betrieb und das Management von Tankstellennetzen und den Vertrieb von Energie an Endkunden einbringen. Air Liquide wird sein technologisches Know-how entlang der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette beitragen.

Investitionen in China

Air Liquide investiert in China 60 Mio. EUR in Modernisierung von Luftzerlegungsanlagen. Ziel des Umbaus ist es, den CO2-Fußabdruck der Anlagen in Tianjin zu reduzieren. Statt mit Dampf sollen die Anlagen künftig mit Strom betrieben werden – idealerweise aus erneuerbaren oder zumindest kohlenstoffarmen Energiequellen. Die Luftzerlegungsanlagen, die unter anderem Sauerstoff produzieren, versorgen die in Tianjin angesiedelten Chemie- und Industrieunternehmen.

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Ihre Kerstin Franzisi

Chefredakteurin | Der Privatinvestor

Gehen wir ein Investment ein, muss nicht nur die Qualität, sondern auch der Preis stimmen. Hohe Qualität zum Schnäppchenpreis – das ist uns folglich am liebsten. Diese Traumkonstellation ist allerdings im Moment nur selten an der Börse vorzufinden. Beim Kartonhersteller Mayr-Melnhof (WKN: 890447) jedoch ist sie tatsächlich zu finden.

Wachstum trotz schwieriger Rahmenbedingungen

Das Unternehmen hat gerade seine Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2022 vorgelegt: Ein Rekordjahr für Europas größten Karton- und Faltschachtelproduzenten. Der Umsatz legte um 53 % von 3,1 auf 4,7 Mrd. EUR zu. Der Gewinn wuchs dazu deutlich überproportional. So stieg der operative Gewinn (EBIT) um 89 %, das Nettoergebnis weist ein Plus von 81 % auf. Für uns besonders erfreulich: Das Wachstum ist nicht nur akquisitionsbedingt, sondern auch organisch.

Wie Mayr-Melnhof in seinem aktuellen Geschäftsbericht ungeschönt erläutert, war die Kartonnachfrage (Segment Board & Paper) im dritten Quartal zwar rückläufig. Eine Entwicklung, die sich auch im ersten Quartal 2023 fortsetzte.

An dem generellen Nachfragetrend nach Kartonverpackungen hat sich jedoch nichts geändert. Mittel- bis langfristig gehen wir weiter von einer steigenden Nachfrage aus. Der boomende Online-Handel sowie das Ziel vieler Firmen, auf umweltfreundlichere Verpackungen umzusteigen, werden den Absatz in den nächsten Jahren weiter ankurbeln.

Der aktuelle Nachfragerückgang ist nur kurzfristiger Natur. Bei etlichen Kunden von Mayr-Melnhof kam es selbst zu Produktions- und Auslieferungsverzögerungen, wodurch sie aktuell über angestaute Reserven – eben auch bei Verpackungsmaterialien verfügen. Sind diese erst einmal abgebaut, wird die Nachfrage wieder spürbar anziehen.

Die aktuelle Nachfrageschwäche ist ein optimaler Zeitpunkt, um in diversen Werken Umstrukturierungsmaßnahmen durchzuführen. Mayr-Melnhof wird dies an den Standorten Neuss in Deutschland, Frohnleiten (Österreich) und Kolicevo (Slowenien) genauso machen. Die Umstrukturierungen sollen im dritten Quartal 2023 abgeschlossen sein. Dann kann das Unternehmen wieder auf volle Produktionskapazität hochfahren.

Produktknowhow (z. B. für Beipackzetteln und Etiketten), sondern vor allem auch das Kundenportfolio. Bestandteil dieses Portfolios sind nach Aussage von Mayr-Melnhof nämlich weltweite Top-Pharmafirmen.

Preiserhöhungen? Kein Problem!

Die Umsatz- und Margensteigerung, die Mayr-Melnhof letztes Jahr gelang, ist nicht zuletzt der starken Preismacht des Unternehmens zu verdanken. Auch wenn die Firmengruppe die gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten erst mit etwas Zeitverzögerung an seine Kunden weitergeben konnte, bis Jahresende konnten die höheren Produktionskosten nicht nur gänzlich ausgeglichen, sondern sogar überkompensiert werden.

Den Kunden von Mayr-Melnhof blieb gar nichts anderes übrig, als die höheren Preise zu akzeptieren. Die Umsatzrendite stieg dadurch von 8,8 auf 10,9 %, die Nettomarge erhöhte sich von 6,2 auf 7,4 %.

Chart: Der Privatinvestor

Zudem heben wir die vorbildliche Eigentümerperspektive und das exzellente Gespür des Managements für Krisenmanagement und richtiges Timing von Akquisitionen hervor. Mayr-Melnhof ließ sich auch während der Corona-Zeit nicht von seinen Expansions- und Investitionsplänen abbringen. Im Gegenteil, das Unternehmen verstand diese Krise geschickt als Chance zu nutzen.

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Zuletzt haben wir Mayr-Melnhof in der Ausgabe 12/2023 eingehend beleuchtet. Den vollständigen Artikel können Sie als Abonnent oder Clubmitglied in unserem Archiv abrufen.

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Ihre Kerstin Franzisi

Chefredakteurin Der Privatinvestor

Verkehrswende hin oder her: Das Auto bleibt vieler Deutscher liebstes Kind. Die Diskussionen um E-Fahrzeuge, Wasserstoff-Antrieb und ganz aktuell die Kontroversen um mit E-Fuels betriebene Verbrenner-Motoren liefern Schlagzeilen ohne Ende. Kein Wunder, dass manch Autofahrer den Pkw-Markt verunsichert beäugt. Anbietern von Leihwagen, Car-Sharing und Fahrdienstleistungen spielt dies in die Karten. Bestes Beispiel: Deutschlands Branchenprimus Sixt.

Im Geschäftsjahr 2022 hat sich Sixt so stark entwickelt wie nie zuvor. Der Konzernumsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um 34,3 % auf 3,1 Mrd. EUR. Das Nettoergebnis wuchs um 23,3 % und erreichte mit 385,7 Mio. EUR einen neuen Rekordwert.

2021 litt Sixt noch unter den Störungen der Lieferketten und der eingeschränkten Lieferfähigkeit der Fahrzeughersteller aufgrund der Chipkrise. Dagegen konnte der Konzern im Jahr 2022 seine weltweite Fahrzeugflotte in den Ländern mit Kooperationspartnern im Jahresdurchschnitt um mehr als 10 % vergrößern.

Derzeit hat sich die allgemeine Lage entspannt. Experten gehen davon aus, dass sich die Lieferfähigkeit der Erstausrüster stetig verbessert. Für das laufende Jahr plant Sixt mit einer weiteren Vergrößerung seines Fuhrparks.

Stark im Auslandsgeschäft

Im Jahr 2022 trieb Sixt seine internationale Expansion weiter voran. Im Vergleich zum Vorjahr wuchs der Auslandsanteil am Konzernumsatz von 67,2 % auf 71,4 %. Besonders wichtig ist dabei das US-Geschäft. Dieses macht mittlerweile ein Drittel der Gesamterlöse aus. Tendenz weiter steigend, denn das dortige Potenzial ist noch gewaltig.

Denn bis jetzt hat Sixt in den USA lediglich einen Marktanteil von 3 %. Da kann in den nächsten Jahren noch so einiges gehen. Zudem ist Sixt gerade dabei, in Kanada Fuß zu fassen. Damit erschließt sich der Konzern einen weiteren Milliardenmarkt.

Noch immer etwas Nachholpotenzial

Obwohl der Kurs der Sixt-Vorzugsaktie in der jüngeren Vergangenheit wieder deutlich Boden gut machte, deutet der solide Geschäftsverlauf auf ein vorhandenes Nachholpotenzial. Der aktuelle Kurs (Stand: 27.03.23) von 73,40 EUR befindet sich noch mehr als 25 % unter dem Höchststand mit 92,90 EUR von Anfang November 2021.



Attraktive Sonderdividende

Unternehmen, die ihre Aktionäre nach einem besonders erfolgreichen Geschäftsjahr mit einer Sonderdividende belohnen, sehen wir gerne. Sixt geht diesen Weg, wann immer möglich. Schon in den Jahren 2014 und 2017 konnten sich Aktionäre über Sonderauszahlungen freuen. Dieses Jahr schlägt das Management erneut eine Sonderdividende vor.

Zusätzlich zur regulären Dividende soll es je Stamm- und Vorzugsaktie 2,00 EUR geben. Doch auch die reguläre Dividende will das Management großzügig erhöhen – bei beiden Aktiengattungen um rund 11 %. So stehen auf der diesjährigen Hauptversammlung am 23. Mai je Stammaktie 4,11 EUR und je Vorzugsaktie 4,13 EUR zur Abstimmung. Nehmen die Aktionäre diesen Vorschlag an, wovon man ausgehen kann, wird es je Stammaktie insgesamt 6,11 EUR und je Vorzugsaktie 6,13 EUR geben.

Die Dividendenrendite hat es damit in sich. Inklusive Sonderdividende sind es zum jetzigen Kurs von 120,40 EUR bei der Stammaktie immerhin 5%. Die Vorzugsaktie, die zu 73,90 EUR notiert, bietet sogar eine aktuelle Dividendenrendite von rund 8,3 %. (Kurse per 04.03.2023)

Preisdiskrepanz zur Stammaktie

Der um 40 % niedrigerer Preis und die dadurch deutlich höhere Dividendenrendite machen die Vorzugsaktie sehr viel attraktiver als die Stammaktie.

Eigentlich dürfte es einen solch großen Kursunterschied zwischen den beiden Aktiengattungen gar nicht geben, denn der Anteil am Grundkapital ist bei beiden Aktiengattungen identisch. Doch tatsächlich ist diese Bewertungsdiskrepanz bei Sixt seit Jahren ein Dauerphänomen.

Von dieser Marktanomalie können Anleger profitieren. Während die Stammaktie nach unseren Berechnungen bereits über dem fairen Wert notiert, ist die Vorzugsaktie noch leicht unterbewertet und insbesondere für Dividendenjäger interessant. Um die diesjährige Dividende mitnehmen zu können, muss der Erwerb vor dem 24.05.2023 (EX-Dividenden-Tag) erfolgen.

Alles, was einen guten Dividendenwert ausmacht

Auch wenn die Dividende während der Corona-Jahre 2020, 2021 ausgesetzt wurde, bzw. Inhaber der Vorzugsaktie lediglich die zugesicherte Pflichtdividende in Höhe von 0,05 EUR erhielten, ist Sixt ein exzellenter Dividendentitel. Der Ausbruch von Covid hatte das Unternehmen zunächst stark beeinträchtigt. Der Entscheid, eine Ausschüttung vorübergehend zu kürzen, war somit eine verantwortungsbewusste Vorsichtsmaßnahme.

Dafür zeigt sich Sixt jetzt bei der Gewinnausschüttung umso großzügiger und belohnt die Aktionäre, die dem Unternehmen auch während der Krise bis heute die Treue gehalten haben.

Sixt hat alles, was einen wirklich guten Dividendenwert ausmacht: Eine zuverlässige Dividende, die die Substanz jedoch nicht angreift, ein starkes Geschäftsmodell und eine starke Bilanz.

Auf gute Investments

Ihre Kerstin Franzisi

Chefredakteurin Der Privatinvestor

Was ist die Aktie von Sixt wert? Bis zu welchem Kurs kann man einsteigen? Bei welchem Kurs sollte man verkaufen? In unserem Börsenbrief Der Privatinvestor unterziehen wir Sixt regelmäßig einem Bewertungscheck. Wir ermitteln dabei den Inneren Wert sowie auch die Kauf- und Verkaufsschwelle. Profitieren Sie von unseren wöchentlichen Analysen. Jetzt 4 Wochen Kostenlos Testen

Der Siegeszug des US-amerikanischen iPhone-Herstellers Apple scheint nie ins Stocken zu geraten. Dieser Meinung ist wohl auch Warren Buffett, der bislang etwa 40 % des Anlagevermögens seiner Holding Berkshire Hathaway (rund 125 Mrd. USD) in den Tech-Giganten gesteckt hat. Daher wundert es kaum einen Börsianer, dass der Kurs des Hard- und Softwareriesen das Krisenjahr 2022 vergleichsweise gut überstanden hat.

Auf Sicht eines Jahres (Stand: 27.02.2023) zeigt der Chart der Apple-Aktie mit -11,1 % gegenüber der Entwicklung des NASDAQ 100 (rund -16,0 %) eine deutliche Outperformance. Das hat eine Reihe von Ursachen: Schon in der Vergangenheit hat es Apple immer wieder geschafft, mit schlauen Innovationen und der Optimierung des Geschäftsmodells ein überdurchschnittliches Wachstum zu generieren.

Selbst die Apple Watch ist inzwischen neben den Flaggschiff-Produkten iPad und iPhone sowie den wiederkehrenden Gewinnen aus App-Verkäufen ein Verkaufserfolg. Obwohl die Watch bei der Einführung im Jahr 2014 bei den Kunden wenig Begeisterung hervorgerufen hat, erzielt der Konzern mittlerweile 11 % des Umsatzes mit der digitalen Uhr.

Wann sind Aktienrückkäufe sinnvoll?

Aktienrückkäufe sind dann für ein Unternehmen sinnvoll, wenn die Gesellschaft ihre eigenen Aktien für unterbewertet hält und der Rückkauf zu einem höheren Wert führt – besonders dann, wenn die Aktien unterhalb ihres Inneren Wertes notieren. Durch den Rückkauf sind insgesamt weniger Aktien im Umlauf, wodurch der Gewinn pro Aktie automatisch steigt. Daraufhin sollte dann auch der Aktienkurs steigen.

Aktienrückkäufe können allerdings auch zum Verlust von Kapital führen. Etwa, wenn ein Konzern die eigenen Aktien zu einem über dem inneren Wert liegenden Preis zurückkauft. Solche Sachverhalte können Investoren nicht immer direkt erkennen. Denn am Ende beruht die Bewertung auch auf der subjektiven Einschätzung im Hinblick auf das zukünftige Wachstum des Unternehmens.



Weltmeister bei den Aktienrückkäufen

Apple ist nicht nur das wertvollste Unternehmen der Welt, der iPhone-Hersteller ist auch die Nummer Eins in punkto Aktienrückkäufe. Denn Apple hat im vergangenen Jahrzehnt für 550 Mrd. USD eigene Aktien vom Markt genommen (damit mehr als jedes andere Unternehmen) und wird auch nach eigenem Bekunden in Zukunft weiter massiv eigene Aktien zurückkaufen.

Im zurückliegenden, krisenreichen Jahr 2022 kaufte Apple insgesamt für 90 Mrd. USD eigene Anteilscheine zurück, was den Kurs in diesem Zeitraum nicht unmaßgeblich gestützt haben dürfte. Im kommenden April will der Konzern mitteilen, in welchem Umfang er für die nächsten zwölf Monate plant, eigene Aktien zurück zu kaufen. Experten sind der Meinung, dass der entsprechende Betrag gleich bleiben wird oder sogar erhöht werden könnte. Apple hat derzeit mehr als 150 Mrd. USD an flüssigen Mitteln in der Kasse.

Quartalszahlen leicht unter den Erwartungen

Die Zahlen für das abgelaufene erste Quartal des Geschäftsjahres 2022/23 lagen leicht unter den Erwartungen der Marktteilnehmer. Das Geschäftsjahr von Apple beginnt im Oktober, so dass das erste Quartal jeweils Ende Dezember endet. Dabei ging der Umsatz um 7,7 % zurück. Aufgrund zuvor angekündigter Lieferschwierigkeiten ist dieses Ergebnis keine große Überraschung.

Auch die Enttäuschung von „Mr. Market“ hielt nicht lange an. Nachdem der Kurs nach der Veröffentlichung der Daten am 2. Februar zunächst leicht nachgab, zog er kurz darauf wieder an. Während der Umsatz mit iPhones, Macs und Wearables rückläufig war, wurde der Erlös mit iPads um 29 % gesteigert. Am Gesamtumsatz macht die iPad-Sparte jedoch lediglich 8 % aus.

Im erheblich wichtigeren Service-Geschäft, das mittlerweile für immerhin 18 % der Umsätze steht, ging es 6,5 % nach oben. Am 16. Februar zahlte Apple die aktuelle Quartalsdividende in Höhe von 0,23 USD je Aktie aus (Ex-Dividenden-Tag dafür war der 10. Februar). Auf das Gesamtjahr hochgerechnet gibt es im Moment 0,92 USD je Anteilsschein. Dies entspricht beim aktuellen Kurs einer Dividendenrendite von 0,6 %.

Einige Innovationen in der Pipeline

Apple könnte kurz- bis mittelfristig mit einer Reihe von Innovationen aufwarten. Das Unternehmen arbeitet seit 2010 mit Hochdruck am Projekt E5: einer nicht-invasiven und kontinuierlichen Blutzuckermessung. Unlängst konnte Apple einige Meilensteine bei diesem Projekt vermelden. Ohne dass für die Blutentnahme in die Haut gestochen werden muss, soll sich dabei mit Lasertechnologie der Glukoseanteil im Körper eines Menschen verlässlich messen lassen. Apple geht nun davon aus, dass das Unternehmen diese Technologie tatsächlich auf den Markt bringen kann.

Darüber hinaus könnte ein faltbares iPhone auf den Markt kommen, das nach Meinung von Experten mehr Android-User zum Umstieg auf das Apple-Betriebssystem bewegen könnte. Ebenfalls ist bei der Bildschirmtechnologie der Umstieg auf sogenannte Micro-LED-Displays in der Pipeline. Im Vergleich zu den bisherigen Technologien haben diese Displays bessere Farben, einen höheren Kontrast und eine stärkere Leuchtkraft.  Außerdem ist Apple beim Thema künstliche Intelligenz noch immer im Rennen, selbst wenn zuletzt wenig dazu kommuniziert wurde. Nach Ansicht von Experten besitzt der Konzern die notwenigen Voraussetzungen, um einen eigenen generativen KI-Chatbot zu bauen.

In unserer Unternehmensdatenbank finden Sie neben Apple noch viele weitere spannende Titel. Die Entwicklung können Sie in unseren drei Musterdepots (Wachstums-, Dividenden- und Langfristdepots) sowie dem wöchentlichen Börsenbrief nachvollziehen. Sichern Sie sich jetzt Ihr Abonnement für diese exklusiven Informationen.

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Chefredakteurin Der Privatinvestor