Die Erholung des russischen Rubel, der nach der Invasion in die Ukraine die Hälfte seines Wertes gegenüber dem US-Dollar verloren hat, setzt sich fort. Anfang Mai notierte der Rubel sogar etwa 10 % höher gegenüber dem Greenback als vor Beginn des Krieges in der Ukraine.

Als der Rubel in Richtung seines Tiefs bei 140 zum Dollar taumelte, ließ sich US-Präsident Joe Biden zu dem Seitenhieb hinreißen, aus dem Rubel sei jetzt „rubble“ geworden, das US-amerikanische Wort für Schutt.

Wie ist eine so starke Erholung möglich, wenn der Westen ständig neue Sanktionen gegen das Land verhängt und die Invasion der Ukraine aus russischer Sicht hinter den Erwartungen zurückbleibt, wenn zudem ausländische Unternehmen reihenweise Russland verlassen? Hinzu kommt auch, dass Russlands Zentralbank auf einen Teil ihrer Devisenvorräte derzeit keinen Zugriff hat, weil diese eingefroren sind.

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Der erste und wichtigste Grund ist der Handel mit Öl und Gas. Russlands Energieexporte leiden bisher kaum unter den Sanktionen, im Gegenteil: Bloomberg erwartet für das laufende Jahr, dass Russland mit Energieausfuhren über 300 Milliarden Dollar einnehmen wird.

Das wären über ein Drittel mehr als im Vorjahr. Wichtigster Grund dafür sind wiederum die kräftig gestiegenen Öl- und Gaspreise. Öl der US-Sorte WTI schoss allein im März von 90 auf zeitweise 130 Dollar in die Höhe.

Ein wichtige Rolle spielt auch, dass der Westen, der täglich mehrere hundert Millionen Dollar für russisches Öl und Gas ausgibt, zunächst seine Rechnungen in harten Devisen bei nicht sanktionierten Banken begleicht. Diese wiederum tauschen dann in Rubel ein und halten die Nachfrage nach der russischen Währung hoch.

Was den Rubel ebenfalls stützt, ist die nach der Invasion eingeführte Verpflichtung für russische Firmen, 80% ihrer Deviseneinnahmen in die heimische Währung einzutauschen. Natürlich hilft hier auch die Forderung des Kremls an westliche Käufer russischer Energie, das importierte Gas in Rubel zu zahlen.

Ein weiterer Grund hat mit den Sanktionen zu tun. Diese treffen weniger die Exporte, dafür mehr die Importe Russlands, was dazu beiträgt, dass Russland seine Handelsbilanz verbessern kann, obwohl es von Teilen des Welthandels abgeschnitten wurde. Das steigert die Überschüsse. Mit den Deviseneinnahmen klettert die Nachfrage nach dem Rubel.

Neben den Umtausch-Vorschriften für Devisen der Exporteure gibt dem Rubel auch noch eine andere staatliche Intervention zusätzlichen Auftrieb: Der Kreml hat Devisenausfuhren von Unternehmen und Privatpersonen beschränkt. Ausländer haben es jetzt schwerer, Vermögenswerte in Russland zu verkaufen. Dadurch werden weniger Rubel in ausländische Devisen getauscht.

All das hilft dem Rubel. Die kräftigste Stütze dürfte jedoch der anhaltend hohe Export von Öl und Gas sein. Und das hilft zu erklären, warum die EU und die USA so viel Druck ausüben, um Öl- und Gas-Importe aus Russland weiter kräftig zu reduzieren. Das würde nicht nur die Kriegskasse des Kreml treffen, sondern auch den Rubel schwächen helfen. Die in der Folge importierte Inflation würde dann den gesellschaftlichen Druck auf Präsident Putin erhöhen.

Wladimir Putin liefert die Erholung des Rubel derzeit jedoch innenpolitisch Punkte, denn ein stärkerer Rubel zügelt nicht nur die Inflation, er liefert auch der Regierungsdarstellung Vorschub, wonach die Sanktionen nicht viel Wirkung haben.

Dennoch gibt es Zweifel an der Nachhaltigkeit der jüngsten Rubel-Erholung. Interventionen stützen den Rubel, er wäre ohne die Eingriffe deutlich schwächer. Und in Europa scheint man mit Ausnahmen fest entschlossen, trotz der prognostizierten Probleme für die eigene Energie-Versorgung die Einfuhren von Öl und Gas aus Russland deutlich zu drosseln.

Wenn Sie in diesen unsicheren Zeiten nach Möglichkeiten einer nachhaltigen Vermögensanlage und wie Sie Ihr Kapital vor Inflation schützen können suchen, nehmen Sie mit uns Kontakt auf. Folgen Sie einfach dem Link oder rufen Sie direkt Herrn Philipp Schäferhoff unter der +49 (0) 221 98 65 33 94 an.

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Neben Warren Buffett gilt George Soros als einer der renommiertesten Investoren der Welt. Seine Soros Fund Management, LLC ist eine private US-Investment-Management-Firma, die mittlerweile als Family Office geführt wird, nachdem sie lange Zeit als Hedgefonds strukturiert war.

Der in Budapest geborene George Soros gründete seine Soros Fund Management bereits 1970. Vorher arbeitete er bei der deutschstämmigen Fondsgesellschaft Arnhold und S. Bleichröder in New York. Soros Fund Management ist einer der wichtigsten Berater der US-Fondsgesellschaft Quantum Group of Funds. Aktuell weist das Portfolio der Gesellschaft einen Gesamtwert von rund 6,5 Mrd. USD aus.

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Zur Investment-Legende wurde George Soros als er 1992 für einen Quantum-Hedgefonds auf dem Devisenmarkt eine Wette gegen das britische Pfund (GBP) gewann, die dem Finanzprodukt innerhalb einer Woche einen Gewinn von 1,8 Mrd. USD bescherte.

George Soros zählt laut Ranking der “Forbes 400”-Liste aus dem Jahr 2021 mit einem Nettovermögen von etwa 8,6 Mrd. USD zu den zehn reichsten Hedgefonds-Managern der Welt. Obwohl er offiziell keine Investitionen von Klienten mehr verwaltet, aber noch Investitionen über seinen Familien-Fonds tätigt, lohnt ein Blick auf dessen Portfolio und die jüngsten Aktivitäten bzw. Veränderungen.

Wie jeder Investor, dessen Vermögen 100 Mio. USD übersteigt, muss auch George Soros der US-Börsenaufsicht SEC vierteljährlich Veränderungen hinsichtlich des eigenen Portfolios melden. Die Publikation gelangt nur mit einiger Verzögerung an die Öffentlichkeit. Vor einigen Wochen berichtete die SEC über die Aktivitäten von Soros Fund Management aus dem vierten Quartal 2021. Die jüngsten Transaktionen im Hinblick auf die fünf größten Positionen von Soros Fund Management sind dabei besonders interessant. Seine Strategie ist anders, als die von Warren Buffett.

Die Top-Five im Soros-Portfolio

5. Platz: Amazon

Mit einer Gewichtung von 3,7 % (Stand: 31.12.2021) bleibt Amazon die fünftgrößte Position im Portfolio von Soros Fund Management. Den Bestand hat Soros allerdings um 17.560 Aktien auf 74.401 Anteilsscheine reduziert. Aktuell (Stand: 19.05.2022) weisen die im Portfolio verblieben Amazon-Papiere einen Wert von rund 160 Mio. USD auf.

4. Platz: IHS Markit (mittlerweile mit S&P Global fusioniert)

Mittlerweile (seit Februar 2022) hat IHS Market mit S&P Global Inc. fusioniert. IHS-Aktien sind deshalb mittlerweile in S&P Global-Aktien aufgegangen. Doch noch im vierten Quartal 2021, also Monate vor der Fusion, stockte Soros sein Engagement in den Daten- und Informationsdienstleister IHS Markit auf. Der Starinvestor kaufte im Schlussquartal 2021 für seinen Familienfonds 506.025 Anteile zu dem bestehenden Aktienpaket hinzu. Insgesamt hielt Soros Fund Management per 31.12.2021 fast drei Millionen Papiere. Die Gewichtung im Portfolio betrug 5,8 %.

3. Platz: D. R. Horton

R. Horton ist ein US-Bauunternehmen, das sich in erster Linie auf die Produktion von Einfamilienhäusern spezialisiert hat. Mit einem Jahresumsatz von ca. 14 Mrd. USD ist D. R. Horton der größte Hausbauer in den Vereinigten Staaten. Soros Fund Management hielt zum Jahreswechsel noch rund 3,6 Millionen D. R. Horton-Aktien, die heute (Stand: 19.05.2022) einen Wert von rund 243 Mio. USD darstellen. Im Berichtszeitraum hatte Soros sein Aktienpaket um 693.875 Papiere verringert, so dass das Investment nunmehr im gesamten Portfolio von Soros Fund Management mit 5,8 % gewichtet ist.

2. Platz: Liberty Broadband

Noch Mitte 2021 war der US-Telekommunikationsdienstleister Liberty Broadband die größte Position im Portfolio von Soros Fund Management. Im Berichtszeitraum verkaufte der Starinvestor allerdings mehr als 652.175 Aktien. Das bedeutete eine Reduzierung des Investments an dem Kabeldienstleistungsunternehmen um 17 % innerhalb des Familienfonds. Trotzdem machten die verbliebenen 3.249.893 Broadband-Anteilscheine knapp 7,2 % des gesamten Portfolios von Soros Fund Management aus. Heute (Stand: 19.05.2022) beträgt Wert der Beteiligung etwa 367 Mio. USD.

1. Platz: Rivian Automotive

Von Null auf 100: Mit dem Kauf von 19.835.761 Anteilen an dem US-Elektroautohersteller im damaligen Wert von über 2 Mrd. USD hat George Soros die einschneidendste Veränderung in seinem Portfolio vollzogen. Interessant ist dabei auch, dass Soros auf einen Börsenneuling setzte, denn Rivian ging erst im November 2021 an die Börse. Zum Jahreswechsel 2021/22 stellte Rivian mit einer Gewichtung von etwa 30 % die mit Abstand größte Position in Soros‘ Portfolio dar. Allzu glücklich dürfte die Investmentlegende damit im Moment nicht sein, denn die Aktie musste in den letzten Monaten ordentlich Federn lassen. Der aktuelle monetäre Gegenwert ((Stand: 19.05.2022) ) dieser Position beträgt etwa 583 Mio. USD.

Nicht alle neue Investitionen lohnen sich sofort

Anders als Warren Buffett, der in jüngster Zeit in erster Linie in Papiere von Ölgesellschaften (Chevron und Occidental Petroleum) sowie von Finanzdienstleistern (Alleghany Corp.) investiert hat, setzt George Soros trotz des sich bereits abzeichnenden Beginns der US-Zinswende stark auf Wachstumstitel.

Dass auch große Investmentlegenden nicht auf Anhieb ins Schwarze treffen, beweist die gravierendste Entscheidung von George Soros. Der Kauf von Rivian Automotive ist geradezu ein Paradebeispiel dafür, dass auch Starinvestoren nicht immer den richtigen Zeitpunkt treffen. Denn die Aktie des Elektrofahrzeug-Produzenten hat seit Ende 2021 etwa 75 % ihres Wertes eingebüßt.

Dabei muss die Investition in den Elektroautobauer nicht zwangsläufig ein Schlag ins Wasser gewesen sein. Rivian konnte im ersten Quartal 2022 sein selbstgestecktes Produktionsziel zwar nicht erreichen, weil der Autobauer unter dem Chipmangel und anderen Lieferengpässen leidet, die Energiewende ist nun allerdings beschleunigt und kann dem Hersteller mittelfristig in die Karten spielen. Es muss sich natürlich zeigen, ob Rivian gegen Konkurrenten wie Tesla ankommt. Im nächsten Bericht SEC-Bericht von Soros Fund Management wird jedenfalls spannend sein, zu erfahren, wie Soros mit der Position umgegangen ist – ob er einfach nur die Füße stillhielt, ob er reduziert oder im Gegenteil sogar nachgekauft hat.

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Die Zahl der aktiven Raucher sinkt von Jahr zu Jahr. Die Tabakindustrie befindet sich deshalb schon seit Jahren in einem grundlegenden Wandel. Immer mehr Verbraucher wollen von sich aus gesundheitsbewusster leben. Aber auch so manche Regierung schiebt klassischen Zigaretten bald einen endgültigen Riegel vor (siehe z.B. Neuseeland und Großbritannien).

Auf Genuss muss und soll laut Tabakindustrie trotzdem nicht verzichtet werden. Ein riesiger Markt verlangt nach rauchfreien Alternativen. Bei den Unternehmen, die hier immer wieder mit innovativen Ideen und Produkten auf sich aufmerksam machen, stechen zwei heraus. Der skandinavische Tabakkonzern Swedish Match sowie der Marlboro- und IQOS-Erfinder Philip Morris International.

Phillip Morris arbeitet seit 2016 an der Geschäftsumwandlung, weg von der klassischen Zigarette, hin zu Erhitzern und Verdampfern. Mit seinem Verdampfersystem IQOS startet der Konzern in Europa seit Jahren durch. 2021 machte der Tabakkonzern rund 9,1 Mrd. USD Umsatz mit den Alternativprodukten zur herkömmlichen Zigarette. Insgesamt hat der Anteil der rauchfreien Produkte am Gesamtumsatz von Philip Morris International im vierten Quartal 2021 die Marke von 30 % überschritten. Der Konzern will nach eigenen Angaben bis 2025 mindestens die Hälfte des Konzernumsatzes mit rauchfreien Produkten erreichen.

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Swedish Match beging diesen Weg als erster Vertreter seiner Branche und verbannte die klassische Zigarette bereits 1999 aus seinem Portfolio. Nur noch ein kleines Zigarrensegment wird seitdem fortgeführt. Seitdem konzentriert sich der schwedische Konzern vor allem auf Kautabak und damit verwandte Produkte. Neuester Verkaufsschlager sind die Nikotin-Pouches des Unternehmens. Dabei handelt es sich um Nikotinbeutel, die ebenfalls im Mund gekaut werden können.

Nun bahnt sich eine Mega-Übernahme an. Philip Morris International will seine rauchfreie Zukunft scheinbar mittels Abkürzung gehen. Gerade brachte der US-Konzern ebenfalls kaubare Nikotintäschchen auf den Markt. Doch noch viel schneller könnte Philip Morris ans Ziel kommen, würde man sich den Marktführer dieser neuartigen Zigarettenalternative ganz einfach einverleiben…

Übernahmeangebot seit letzter Woche offiziell

Gedacht, geplant: Am 10. Mai gab es bereits Gerüchte. Seit dem 11.05.2022 steht ein offizielles Übernahmeangebot im Raum: Philip Morris bietet je Swedish-Match-Aktie 106,00 SEK. Umgerechnet bewertet der Marlboro-Erfinder seinen schwedischen Wettbewerber damit mit rund 16 Mrd. USD. Legt man den Aktienkurs vom 9. Mai – also dem letzten Handelstag, bevor die ersten Übernahmegerüchte in Umlauf kamen – zugrunde, liegt das Angebot von Philip Morris 40 % darüber. Auf den gemittelten Kurs der letzten 90 Handelstage sind es sogar 46 %.

Der Kurs von Swedish Match hat sich dem Kaufangebot längst ein gutes Stück angenähert. Am Tag des Übernahmeangebots sprang der Kurs der Swedish-Match-Aktie auf bis zu 103,64 SEK. Seitdem ist der Kurs wieder leicht gesunken. Im Moment scheint er sich um die 101 SEK eingependelt zu haben (Kurs am 19.05.2022: 101,41 SEK). Zu dem kleinen Rücksetzer kam es, weil sich so mancher Investor nach dem steilen Kursanstieg (+ 35 % innerhalb weniger Tage) lieber schon jetzt am offenen Markt von der Aktie trennte. Ganz nach dem Motto: „Lieber der Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach“. Schließlich weiß man mit Abgabe eines Übernahmegebot noch nicht, ob es am Ende tatsächlich dazu kommt.

Im Fall von Swedish Match stehen die Chancen dafür nicht so schlecht. Laut einer Pressemitteilung von Swedish Match empfiehlt das Management seinen Aktionären, das Angebot anzunehmen. Die Konzernspitze berücksichtige dabei die langfristigen Wachstumsaussichten des Konzerns wie auch die Risiken, die mit der Übernahme verbunden seien. Aktionäre werden zwischen Ende Juni und Ende September die Möglichkeit haben, zum Übernahmeangebot Stellung zu nehmen. Nach schwedischem Recht müssen mindestens 90 % der Aktionäre dem Deal zustimmen, damit er vollzogen werden kann.

Nach dem Kaufangebot von Philip Morris schnellte der Kurs von Swedish Match in die Höhe.

Neue Märkte durch schwedische Innovation

Swedish Match wurde 1917 gegründet. Zunächst stellte das Unternehmen hauptsächlich Streichhölzer her. Später kamen Tabakprodukte und Feuerzeuge hinzu. Seit geraumer Zeit hat sich Swedish Match auf die Produktion von Nikotinbeuteln spezialisiert, die unter dem Namen „Snus“ vermarktet werden. Das sind kleine, in Dosen verpackte Tabakportionen, die zwischen Oberlippe und Gaumen gesteckt werden und Nikotin abgeben. Beliebt sind diese seit Jahrzehnten in Schweden und Norwegen.

Innerhalb der EU sind die Beutel aktuell nur in Schweden zugelassen. Mehrere Versuche, Snus auch in anderen EU-Ländern genehmigen zu lassen, sind bislang gescheitert. In den USA hingegen ist Snus Seit 2019 zugelassen. Gerade die USA, wo Kautabak schon seit jeher beliebt ist, ist daher ein sehr interessanter Markt für die Nikotinbeutel – mittlerweile sogar auch komplett ohne den Einsatz von Tabak. Hier ist Swedish Match als innovativer „First Mover“ ganz vorne. Denn während in Europa noch das klassische Snus Hauptprodukt ist, finden vor allem in den USA die neuartigen tabakfreien Nikotin-Pouches großen Anklang.

Die wichtigste Marke in diesem neuen Geschäftsfeld ist ZYN. Insbesondere in den USA verschaffte sich das Unternehmen damit einen großen Vorsprung. Die Pouches von Swedish Match wurden als erste tabakfreie Nikotinprodukte von der FDA zugelassen. Noch dazu erhielten die Produkte die Einstufung als „weniger gesundheitsschädlich“. Im Segment Pouches verfügt Swedish Match in den USA bereits über einen Marktanteil von 75 %. Auch bei klassischem Kautabak sind die Schweden in den USA mit einem Marktanteil von 42 % führend.

Ein strategischer „Match“

Die Übernahme von Swedish Match passt zur Entwicklungsstrategie des US-Konzerns und würde für Philip Morris International auf einen Schlag neue Wachstumspotenziale auf dem US-Markt für rauchfreie und risikoreduzierte Nikotinprodukte eröffnen. Auf diese Weise könnte der Marlboro-Erfinder bei seiner Transformation in eine rauchfreie Zukunft einiges an Boden gutmachen.

Kritische Stimmen sehen in der möglichen Übernahme des schwedischen Konzerns eine erneute Annäherung an die umstrittene Tabakindustrie, anstatt wie erst 2021 angekündigt, stärker im Bereich Wellness und Gesundheit zu expandieren. Genau vor diesem Hintergrund hatte Philip Morris International noch im vergangenen Jahr das Unternehmen Fertin Pharma und die Vectura Group übernommen, die in den Bereichen Raucherentwöhnung und Asthmamedikation tätig sind.

Die Verhandlungen laufen

Mit dem Kauf von Swedish Match winkt eine verlockende Abkürzung im Transformationsprozess von Philip Morris International. Vor allem die neuen tabakfreien Nikotin-Pouches gehen klar einher mit der strategischen Neuausrichtung des US-Konzerns. Für das generelle Thema „rauchfreie Zukunft“ wäre Swedish Match wohl trotz kritischer Einwände in jedem Fall eine klare Bereicherung für Philip Morris. Viele Experten glauben daher daran, dass die Übernahme stattfinden wird. In einigen Monaten werden wir Gewissheit haben. Ein strategischer „Match“ wäre es in jedem Fall.

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„Wer redet denn da so viel?“, fragte Warren Buffett etwas genervt, als er am 30. April in Omaha die zweite Hälfte der diesjährigen Hauptversammlung seines Konglomerates eröffnete. In der ersten Sitzungshälfte waren nur 7 Fragen beantwortet worden.

So wenige Fragen für einen halben Tag. Das war dem auf Kommunikation bedachten Maestro nicht genug. Es war ein neuer Tiefstand in Amerikas größtem Aktionärs-Happening seit zwei Jahren. Dabei gibt es in den unruhigen Tagen des laufenden Börsenjahres 2022 durch Krieg, Inflation und Zinswende doch wahrlich mehr Fragen als sonst üblich.

Offenbar hatte Buffett selbst einen Teil der Schuld an der schleppenden Fragerunde, denn er würzte diese Versammlung ausgiebig gleich mit mehreren schlagzeilenträchtigen Bemerkungen.

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Buffett geißelte die Kasino-Mentalität an der Wall Street, die immer mitverdiene, wenn gehandelt wird, aber ganz besonders üppig immer dann profitiert, wenn die Emotionen überhandnehmen, wenn sich Anleger wie „Spieler“ verhalten“, statt wie „Investoren.“

CNN schrieb nach diesem Machtwort von einem „Pontifikat“.

Der 91-jährige Buffett nahm sich in diesem Jahr auffallend Zeit für die bevorzugten Ziele seiner oft deutlichen Kritik: Investmentbanken und Brokerhäuser. Es gebe Investoren, die wüssten nichts über Aktien und ließen sich von Brokern beraten, die noch weniger wüssten, beklagte er.

Große US-Firmen seien mittlerweile zu „Poker-Chips“ verkommen, so die Investoren-Legende. Kein Wunder, dass der auf strategische Entscheidungen und Geduld setzende Buffett hier eine toxische Atmosphäre wittert.

Fünf Stunden nahmen sich er und seine Führungskräfte, darunter Vize-Chairman Charlie Munger Zeit, um die Fragen in der ersten Hauptversammlung seit 2019 mit anwesendem Publikum zu beantworten.

Buffett wäre nicht Buffett, wenn er nicht auch in turbulenten Börsenzeiten Chancen zum Investment sähe. Satte 51 Mrd. Dollar habe Berkshire im ersten Quartal zusätzlich in Aktien investiert, allein 7 Mrd. davon seien für den Kauf von Occidental-Aktien aufgewendet worden, womit Buffetts Anteil an dem Energiekonzern nunmehr 15,2% beträgt.

„Occidental generiert tonnenweise freien Cashflow und nutzt ihn, um Schulden abzutragen und Gewinne an Aktionäre auszuschütten, von denen Berkshire jetzt der größte ist.“ Mit diesen Worten zitierte die Finanzseite von Yahoo in Großbritannien Darren Pollock, einen Portfoliomanager bei Cheviot Value Management.

Buffett hat eine klare Entscheidung zu Gunsten der amerikanischen Ölindustrie getroffen, die wir auch für die Fonds der PI Privatinvestor Kapitalanlage GmbH von Max Otte getroffen haben.

Auch bei den US-Ölwerten beweist Buffett wieder einmal eine goldene Nase. Wenige Tage nachdem Berkshire in einer Pressemitteilung den Kauf von weiteren 5,9 Millionen Occidental-Petroleum-Aktien am 2. und 3. Mai bekanntgegeben hatte, meldeten US-Zeitungen hervorragende Zahlen für das Öl-Unternehmen.

FoxBusiness berichtete von einem starken ersten Quartal für den Energiekonzern mit einem kräftigen Turnaround bei den Ergebnissen. Der Nettogewinn habe zuletzt 4,7 Milliarden Dollar betragen, nach einem Verlust von 346 Millionen im Vorjahresquartal.

Der wichtigste Treiber: Steigende Ölpreise.

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In stürmischen (Börsen-)Zeiten suchen Anleger noch mehr als sonst nach möglichst krisenfesten Anlagemöglichkeiten. Speziell vor dem Hintergrund der aktuellen Inflationsraten (Deutschland 7,4 %, USA 8,4 %) liegen die Vorteile Dividenden-Aktien auf der Hand. Dazu haben wir bereits letzte Woche geschrieben. Dividenden helfen nicht nur, der Inflation entgegenzuwirken. Anders als Aktienkurse, die stark schwanken können, sorgen Dividenden für relativ stabile passive Einkommen.

Insbesondere die Hersteller von täglichen Verbrauchsgütern haben im Dividendenadel einen festen Stand. Da wären beispielsweise Coca-Cola und Procter & Gamble. Der Erfinder der braunen Zuckerbrause erhöht seine Dividende seit 60 Jahren ausnahmslos jedes Jahr. Bei Procter & Gamble sind es sogar schon 66 Jahre. Auch Colgate-Palmolive ist Mitglied in der Liga der Dividendenaristokraten.

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Aus dem Badezimmer- und Küchenschrank nicht mehr wegzudenken.

Colgate-Palmolive ist ein Unternehmen, das in Sachen Grundbedarf kaum wegzudenken ist. Der Hersteller von Zahnpflegeprodukten und Spülmittel ist in über 200 Ländern aktiv. Dank seiner vielen Marken wie Meridol, Colgate, Ajax, Elmex, Palmolive, Softlan etc. ist Colgate-Palmolive heute in nahezu jedem Haushalt vertreten – sehr wahrscheinlich auch bei Ihnen.

Quelle: colatepalmolive.com

Die Produkte werden täglich benutzt und verbraucht. Wiederkauf ist vorprogrammiert. Was Umsätze und Cashflows betrifft, steht Colgate-Palmolive deshalb auf sehr sicheren Beinen. Für Aktionäre können deshalb auch die Dividenden sprudeln.

60 Jahre Dividendensteigerung

Heute, am 13. Mai 2022, war es wieder so weit. Colgate-Palmolive schüttete je Aktie eine Quartalsdividende in Höhe von 0,47 USD aus. Die Dividende wurde dabei um 4,4 % angehoben. Auf das Gesamtjahr hochgerechnet gibt es im Moment somit 1,88 USD je Aktie. Dies entspricht beim derzeitigen Kurs von 77,04 USD (Stand: 13.05.2022) einer Dividendenrendite von immerhin 2,4 %. Vor dem Hintergrund der aktuellen Inflationsraten mag dies wenig beeindruckend wirken, sehr beeindruckend ist dafür die Dividendenhistorie.

Die erste Ausschüttung nahm Colgate-Palmolive 1895 vor. Seitdem und damit seit 128 Jahren mussten Aktionäre kein einziges Jahr darauf verzichten. Die letzten 60 Jahre steigerte der Konzern die Dividenden ausnahmslos jedes Jahr. Wir können uns damit auch künftigen Steigerungen sehr sicher sein.

Typisch für US-Konzerne schüttet auch Colgate-Palmolive vierteljährlich aus. Nach der Dividende ist somit vor der Dividende. Schon in drei Monaten, also im August, fließt die nächste Dividende.

Gegen jede Krise gefeit

Das Geschäftsmodell von Colgate-Palmolive hat einen entscheidenden Vorteil: die Güter, die das Unternehmen herstellt, zählen zum Grundbedarf. Die Produkte werden daher auch in Krisenzeiten nachgefragt und konsumiert. Umsatzschwankungen zeichnen sich daher kaum ab. Dies war selbst während der Corona-Pandemie nicht der Fall. Statt zu sinken, sind die Umsätze in den Jahren 2020 und 2021 sogar weiter gestiegen. 2020 um 5% und 5,8 %. Insgesamt weist Colgate-Palmolive eine sehr stabile Geschäftsentwicklung auf.

Umsatzwachstum auch in schwierigen Zeiten

Auch in diesem Jahr soll es nach den jüngsten Prognosen gemächlich nach oben gehen. Für das Gesamtjahr 2022 rechnet der Konzern mit einem organischen Umsatzwachstum zwischen 4 und 6 %. Der Nettoumsatz soll zwischen 1 und 4 % zulegen.

Unrealistisch ist dies nicht, wenn wir uns die Zahlen zum ersten Quartal ansehen. Die Gewinne gingen aufgrund der weltweit massiv gestiegenen Rohstoffpreise und Logistikkosten zwar zurück, der Umsatz stieg jedoch nominal um 1,5 %. Das organische Wachstum lag bei 4,0 %. Dies ist auf Preiserhöhungen zurückzuführen. Während das Absatzvolumen leicht nachgab und auch negative Währungseffekte auf den nominalen Umsatz drückten, konnte Colgate-Palmolive seine Verkaufspreise um 5,5 % anheben.

Was den Aktienkurs von Colgate-Palmolive betriff, ist es eher unwahrscheinlich, dass dieser kurzfristig riesige Sprünge hinlegt. Aber genauso ist es eben auch ein abrupter Sinkflug unwahrscheinlich. Das ist es, was den Grundbedarfssektor auszeichnet. Durch das unerschütterliche Geschäftsmodell und seine kontinuierliche Ausschüttungspolitik ist Colgate-Palmolive der Prototyp eines krisenresistenten Dividendentitels.

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Warren Buffett hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er kein Freund von Kryptowährungen ist. Jüngst haben er und sein engster Mitarbeiter Charlie Munger auf dem Aktionärstreffen von Berkshire Hathaway in Omaha erneut gegen Bitcoin und Co. gewettert. Warren Buffett ist der Meinung, dass Bitcoin nichts hergibt und den US-Dollar niemals ersetzen wird.

Buffett würde nach wie vor keine Bitcoins kaufen. Vor über 10.000 Besuchern erklärte der US-Starinvestor, Bitcoin sei keine produktive Anlageklasse und produziere nichts Greifbares. CNBC zitiert das Orakel von Omaha, auch Buffett wisse nicht, ob der Kurs der Kryptowährung im nächsten Jahr oder in zehn oder 15 Jahren steige oder falle. Vielmehr habe Bitcoin etwas Magisches an sich, die Leute hätten aber schon viele Dinge mit Magie verbunden.

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Eher ein Glücksspiel

Damit vergleicht die Investorenlegende die Kryptowährung indirekt mit einem Schneeballsystem. Denn ein Schneeballsystem basiert vor allem aufgrund der Suggestion eines oder mehrerer (imaginären) Werte und, weil ausreichend Investoren daran glauben. Das Orakel von Omaha ist der festen Überzeugung, dass diejenigen, die Bitcoins besitzen, einzig und allein darauf angewiesen sind, dass jemand anderes bereits ist, einen höheren Preis dafür zu bezahlen.

Zwar räumte Buffett ein, dass einige Investoren digitale Währungen produktiv nutzten, etwa durch Lending (Gewährung eines Krypto-basierten Darlehens). Dennoch seien Krypotwährungen hochspekulativ und bis auf Bitcoin sei noch keine andere digitale Währung in der breiten Öffentlichkeit angekommen.

Bitcoins werden mithilfe von PC-Grafikkarten und einem erheblichen Einsatz von elektrischer Energie (dem sogenannten Mining) gewonnen. Daher repräsentiert der „Wert“ der Kryptowährung im Grunde nach Buffett allenfalls die Kosten des verbrauchten Stroms. Diese Kosten können weder zurückgeführt noch zurückgewonnen werden können.

Buffett: nicht einmal 25 USD für alle Bitcoins der Welt

Im Laufe der Hauptversammlung von Berkshire Hathaway, zog Buffett einen 20-Dollar-Schein und erklärte „I wouldn`t pay 25 USD for all the bitcoin in the world“ 

Das ist ein deutliches Statement – vor allem angesichts dessen, dass die gut 19 Millionen auf dem Markt befindlichen Bitcoin-Einheiten aktuell einen Wert von über 700 Mrd. USD darstellen. Niemals, so der Investor weiter, würden die USA den USD durch irgendeine andere Währung, wie beispielsweise einen Berkshire-Coin, ersetzen. Es gibt nur eine Währung, die akzeptiert wird –eben den USD.

Auch Charlie Munger kann Bitcoin nichts abgewinnen

Buffets Geschäftspartner Charlie Munger zeigt sich auf der Veranstaltung ebenfalls nicht von Bitcoin überzeugt. Er sagte: „In meinem Leben haben ich es mir antrainiert, Ding zu vermeiden, die dumm, böse und irgendwie schlecht für den Commerz sind. Und Bitcoin erfüllt alle diese drei Kriterien.“

Die Kryptowährung sei wahrscheinlich bald nichts mehr wert und untergrabe das Zentralbanksystem, das die Wirtschaft so dringend benötige. Das Festhalten an Bitcoin lasse die USA zudem im Vergleich zu China wie einen Dummkopf aussehen. Die kommunistischen Führer dort hätten sich als deutlich smarter erweisen, weil sie die Kryptowährung bereits verboten hätten.

Buffet investiert lieber in reale Werte

In den vergangenen Monaten hat Warren Buffett auch mit seinen Aktivitäten am Markt unter Beweis gestellt, dass er reale Werte bevorzugt. Für seine Holding Berkshire Hathaway hat er stattdessen in Öl-, Finanz- und Tech-Konzerne investiert. So wurde etwa die Beteiligung an dem Computerspielehersteller Activision Blizzard um 5,6 Mrd. USD auf 9,5 % erhöht.

Ebenso hat das Beteiligungsunternehmen seine Anteile an den Ölkonzernen Chevron und Occidental Petroleum ausgebaut. Außerdem hat Buffett weitere 4,2 Mrd. USD in Aktien von Hewlett Packard investiert und den Versicherungskonzern Alleghany für 11,6 Mrd. USD übernommen.

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Vergangene Woche veröffentlichte Amazon neue Zahlen. Die Reaktion an der Börse war eindeutig: die Aktie gab daraufhin zweitweise um 10% nach. Schon in den Wochen zu Woche hatte die Aktie korrigiert. Auf Monatssicht büßte der größte Online-Händler der Welt ein Viertel seiner vorherigen Marktkapitalisierung ein.

Ist Amazon nun einen Kauf wert? Einerseits waren die jüngsten Zahlen ernüchternd. Der Umsatz wuchs nur mit einer Rate von 7 %. Das ist nicht das, was wir von dem Internetriesen gewohnt sind. In der Corona-Pandemie präsentierte der Konzern Wachstumsraten von 40 bis 50%. Eine jetzige Abschreibung in Milliardenhöhe auf die Beteiligung am E-Mobilitätsunternehmen Rivian sorgte zudem für einen Quartalsverlust in Höhe von 3,8 Mrd. USD.

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Andererseits, wenn Sie sich überlegen, welche Unternehmen voraussichtlich in zehn Jahren noch eine dominierende Position haben werden, so gehört Amazon wahrscheinlich dazu. Der Konzern hat sich mit all seinen Produkten und Dienstleistungen in (fast) alle Bereiche unseres Lebens derart festgesetzt, dass sich viele von uns ein Leben ohne Amazon nur schwer vorstellen können.

Es lässt sich nicht abstreiten: im Online-Handel mehren sich aktuell die Herausforderungen. Da wären unter anderem unterbrochene Lieferketten, steigende Preise und höhere Logistikkosten. Doch überlegen Sie: Wen treffen diese Herausforderungen stärker – den Giganten Amazon oder zum Beispiel den stationären Einzelhandel, der oft wesentlich höhere Logistik- und Lagerkosten hat?

Zudem hat Amazon reagiert. Der Konzern konnte es sich erlauben, seinen Handelspartnern einen Zuschlag von 5 % zu berechnen. Und mit seiner neu gegründeten Logistik-Sparte setzt der Konzern noch einen obendrauf. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass Amazon künftig selbst ordentlich im Frachtgeschäft mitmischen wird. (Siehe auch unser Blog-Beitrag „Amazon: die Expansion geht weiter“).

Gleichzeitig stiegen die Werbeeinnahmen von Amazon um 23 % und die Einnahmen aus der Sparte Web Service (Cloud) legten um sehr gute 36,5 % zu. Der Konzern wächst somit in wichtigen Segmenten weiterhin schnell.

Sollten man jetzt also einsteigen oder nachkaufen? Diese Frage kann jeder Anleger nur für sich selbst beantworten. Trotz Korrektur ist Amazon derzeit alles andere als ein Schnäppchen. Ich persönlich halte Amazon-Aktien, die ich teilweise sogar etwas teurer als zum aktuellen Kurs gekauft habe. Die jetzt begonnen Korrektur kann morgen vorbei sein – oder sich auch noch eine Weilte fortsetzen, wenn die Börse das zukünftige Wachstum dauerhaft niedriger bewertet. Aber das Unternehmen wird auch in zehn Jahren aller Voraussicht nach eine wichtige Rolle spielen.

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In Deutschland zogen die Verbraucherpreise im April gegenüber dem Vorjahr um 7,4 % an. In den USA überschritt die Inflationsrate bereits im März die Marke von 8 %. Nicht nur Verbraucher, auch Anleger stehen vor einem Problem. Ist die Geldentwertung nicht zu stoppen, drohen Sichtguthaben auf dem Bankkonto und andere Formen des Geldvermögens früher oder später wertlos zu werden.

Einen Ausweg gibt es jedoch: Dividendenaktien. Gerade jetzt sind zuverlässige Dividendenwerte Trumpf. Mit Dividendenrenditen von 4 %, 5 % oder sogar mehr, können Sie der Inflation entgegenwirken, diese zumindest spürbar abfedern.

Da Aktien eine Form des Sachvermögens sind, bieten Sie zudem per se einen gewissen Inflationsschutz. Solange das Unternehmen samt seinen Produktionsanlagen, Produkte und Dienstleistungen existiert, kann es niemals komplett wertlos werden. Der intrinsische Wert des Unternehmens (auch innerer Wert genannt) besteht fort, egal in welcher Währung oder Recheneinheit dieser gerade ausgedrückt wird.

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Dividendenaktien im Speziellen bieten noch einen weiteren Vorteil. Während Aktienkurse und damit die Buchgewinne in Ihrem Depot mitunter stark schwanken können, generieren Dividenden ein recht verlässliches passives Einkommen – völlig unabhängig und losgelöst von den aktuellen Aktienkursen. Dividendentitel sind somit ein Stabilitätsanker in Ihrem Depot, denn haben Unternehmen einmal mit der Auszahlung von Dividenden angefangen, legen sie künftig meistens sehr großen Wert auf eine stetige Ausschüttungspolitik. Noch dazu erhöhen viele Unternehmen ihre Dividenden im Zeitverlauf. Sollte die aktuelle Geschäftsentwicklung dies nicht hergeben, wird zumindest alles darangesetzt, unangenehme de Dividendenkürzungen zu vermeiden.

Münchener Rück: Trotzt schwankender Geschäftsentwicklung ist auf die Dividende Verlass

Ein anschauliches Beispiel, welchen Stabilitätsfaktor Dividenden bieten können ist die Münchener Rück. Die Geschäftsentwicklung dieses deutschen Rückversicherers kann Schwankungen unterliegen. Dies liegt am Wesen des Geschäfts, denn Häufigkeit und Intensität von Unwettern und Naturkatastrophen fallen von Jahr zu Jahr unterschiedlich aus. In manchen Jahren muss der Konzern deshalb höhere Schadensummen übernehmen als in anderen. Folglich schwanken auch die Gewinne.

Auf die Dividende ist dennoch Verlass. Münchener Rück ein sehr zuverlässiger Dividendenzahler. In den letzten 28 Jahren wurde die Dividende nicht einmal gekürzt. Die langfristige Dividendenentwicklung zeigt zudem eine klare Richtung: nach oben. Zwar nicht jedes Jahr, aber wann immer möglich, hebt der Konzern den Ausschüttungsbetrag je Aktie an.

Die Münchener Rück ist in ihrer Vorgehensweise nicht allein. Viele Unternehmen hatten auch während der Corona-Krise an ihrer Dividendenpolitik festgehalten – wie zum Beispiel Nestlé oder Coca-Cola.

US-Blue-Chips führen die Liga der Dividendenaristokraten an

Es gibt Unternehmen, die ihre Dividende seit Jahrzehnten jährlich steigern. Ist dies seit mindestens 25 Jahren der Fall, zählt ein Unternehmen zu den sogenannten Dividendenaristokraten. Auf Coca-Cola trifft dies zu. Der Getränkeriese steigert seine Ausschüttung seit 60 Jahren jedes Jahr.

Damit steht Coca-Cola als Dividendenaristokrat in der ersten Reihe. Dies trifft auch auf Johnson & Johnson zu, sowie auf Colgate-Palmolive. Insgesamt führen US-Blue-Chips die Liga der Dividendenaristokraten an. Der Industrieriese Archer Daniels Midland beispielsweise erhöhte seine Dividende in den letzten 47 Jahren ausnahmslos jedes Jahr. Bei Exxon Mobil, dem größten Öl- und Gaskonzern der USA, sind es mittlerweile 40 Jahre und bei Chevron 34.

Auch Warren Buffett setzt auf Dividendenaktien

Auch Investmentlegende Warren Buffett schätzt den Vorteil von einer Dividendenstrategie. 1988 kaufte er beispielsweise über seine Holding Berkshire Hathaway für 1 Mrd. USD Coca-Cola-Aktien und erwarb damit 6,3 % der Anteile an dem Getränkeriesen. Inzwischen hat Buffet die Beteiligung auf etwa 9,3 % aufgestockt. Berkshire Hathaway hält 400 Millionen Coca-Cola-Aktien.

Diese spülen dem „Orakel von Omaha“ bzw. dessen Holding seit Jahrzehnten jedes Jahr einen dreistelligen Millionenbetrag an Dividendeneinnahmen in die Kassen. Bei einer vierteljährlichen Dividende von 0,42 USD je Aktie waren es im letzten Jahr 672 Mio. USD. Gemessen am initialen Kaufpreis bedeutet dies zudem eine Dividendenrendite von über 50 %. Das führt klar vor Augen, dass sich ein langfristiges Engagement in starke Dividendenaktien wirklich lohnt. (Mehr zu dieser Lieblingsaktie von Warren Buffett auch in einen unserer früheren Blogbeiträge).

Coca-Cola ist nicht der einzige Dividendenwert im Portfolio von Warren Buffett. Berkshire Hathaway ist unter anderem auch an Verizon, Chevron und American Express beteiligt. Ende März 2022 kaufte Berkshire Hathaway zudem 121 Millionen Aktien des PC- und Druckerherstellers HP Inc. (Siehe auch unser Blog-Beitrag „Buffett baut um“).

Auf den aktuellen Kurs beträgt die Dividendenrendite von HP Inc. zwar nur 2,6 %, aber auch hier können sich Anleger regelmäßigen Steigerungen sicher sein. Die letzte Dividendensteigerung war sogar sehr stattlich. Gegenüber dem Vorjahr gibt es dieses Jahr stolze 30% mehr. Immerhin ist es zudem die fünfte jährliche Dividendenerhöhung in Folge. So kann es weiter gehen.

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Kerstin Franzisi

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Im Interview mit dem Sachbuchautor und Bitcoin-Befürworter Marc Friedrich diskutiert der Ökonom und Fondsmanager Prof. Dr. Max Otte erfolgreiche Anlagestrategien, vor allem die Frage, ob Kryptowährungen wie Bitcoin eine Alternative zu zentralen Währungssystemen sein können.

Friedrichs zentrale These ist, dass sich Bitcoin als weltweites, dezentrales Zahlungsmittel etablieren könnte. Der Value-Investor Max Otte hält dagegen. Er äußert sich zurückhaltend, was volatile Anlageformen angeht, obwohl auch Growth-Investments wie Apple, Amazon oder Google in seinen Portfolios zu finden sind. Zudem erreicht Bitcoin mit einer Marktkapitalisierung von etwa 1,5 Billionen USD nur ungefähr den Wert eines der führenden Tech-Konzerne. Apple notiert sogar deutlich darüber.

Nachhaltiger Trend als vorrangiges Investitionsziel

Für Max Otte ist eines der wichtigsten Kriterien bei seinen Geldanlagen, ob das für ihn infrage kommende Investitionsziel einen nachhaltigen Trend aufweist. Diesen sieht er nicht unbedingt bei Kryptowährungen wie Bitcoin.

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Marc Friedrich hingegen gibt zu bedenken, dass es Bitcoin schon seit etwa zwölf Jahren gibt, obgleich Krypto-Anleger dabei auch eine ganze Reihe von Hausse- und Baisse-Phasen durchlebt haben.

Max Otte führt in seiner Argumentation außerdem an, dass die Qualität eines Währungssystems viel über die Qualität des zugrundeliegenden Rechtssystems aussagt. Für ihn gehört eine stabile, relativ inflationssichere Währung zu den primären öffentlichen Gütern, so wie die innere und äußere Sicherheit, eine soziale Grundversorgung oder Wissenschaft und Bildung. Otte ist der Auffassung,  dass wir mit der Abschaffung der D-Mark unser bewährtes zentrales Geldsystem aufgegeben haben. Folglich komme es immer wieder zu Inflationierungen.

Warum also nicht Bitcoin?

Friedrich hakt nach. Er möchte wissen, welche Argumente gegen ein Engagement in Kryptowährungen sprechen. Otte stellt klar, dass er nicht pauschal die Kryptos schlecht machen will. Allerdings gibt er zu bedenken, dass dezentrale Systeme wie die digitalen Währungen generell den großen Nachteil aufweisen, dass sie immer irgendwann von einem zentralen System übernommen bzw. gekapert werden. Darin sieht der Fondsmanager eines der größten Probleme hinsichtlich der Nachhaltigkeit von Bitcoin.

Ganz konkret beschreibt Otte ein mögliches Szenario, in dem Staaten bzw. deren Notenbanken durch Eingriffe wie Verbote, Steuern oder Gebühren die Funktionalität der Kryptos einschränken könnten. Als Beispiel nennt er die wiederholten Sanktionen der chinesischen Regierung im Hinblick auf Bitcoin.

Marc Friedrich: Verfechter von Bitcoin

Friedrich widerspricht und betont, dass Menschen in den westlichen, demokratisch geprägten Nationen derartige Eingriffe des Staates weniger tolerieren würden, auch wenn sich dies im Verlauf der Corona-Pandemie teilweise anders dargestellt habe. Hierin stimmen er und Max Otte überein.

Dennoch hält Friedrich Bitcoin für „die größte Revolution aller Zeiten“, so auch der Titel seines in diesem Interview angekündigten neuen Buches. Der Autor beschreibt Bitcoin als „einzige Chance, die wir haben, um ein besseres, faireres, transparenteres Geldsystem zu implementieren, was wirklich den Menschen hilft …“.

Darüber hinaus vertritt Friedrich die Auffassung, dass zentrale, staatlich installierte Währungssysteme (Friedrich nennt sie ausdrücklich Fiat-Betrugssysteme) menschliche Gesellschaften spalten und verarmen lassen. In Zeiten des Umbruchs – wie gerade jetzt – biete sich mit Bitcoin die Chance aus dem ausufernden Kreislauf digitaler Überwachung auszubrechen.

Übereinstimmung bei der Einschätzung der aktuellen Situation

Im Verlaufe der Diskussion ergibt sich aber auch eine Schnittmenge zwischen den unterschiedlichen Auffassungen: Otte und Friedrich stimmen beide zu, dass Staaten und große Tech-Konzerne die Pandemie mit dem Ziel genutzt haben, die digitale Überwachung der Bürger zu forcieren. Und das nicht nur in China. Im Unterschied zu Friedrich betrachtet Otte digitale Währungen jedoch – und das ist ein wichtiger Unterschied – als weiteren Schritt in diese Richtung.

Dem widerspricht Friedrich. Er führt an, dass dieser Einwand zwar für (wie beispielsweise von der in der Schweiz geplanten digitalen Franken) von den Notenbanken herausgegebene Kryptowährungen gelte – nicht aber für Bitcoin. Bitcoin als dezentrales Geldsystem könne nicht zur Überwachung oder Beobachtung missbraucht werden.

Fazit: Die Zweifel bleiben

 Am Ende des Interviews zeigt sich Prof. Otte nicht komplett überzeugt von der Kryptowährung Bitcoin. Friedrich kann in dem intensiven Gespräch die politische Argumentation von Max Otte im Hinblick auf Kryptowährungen nur teilweise entkräften. Otte verspricht Marc Friedrich, sich weiter mit dem Thema zu beschäftigen und die Diskussion zu einem späteren Zeitpunkt fortzusetzen.

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Markus Gärtner

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Der ehemalige ifo-Chef, Professor Hans-Werner Sinn, bezeichnete in einem viel beachteten Vortrag im März die Corona-Lockdowns als den größten Inflationstreiber vor Energie und Baumaterialien (wir haben seine Rede bei Privatinvestor TV in einem Video zusammengefasst). In China können wir jetzt erneut sehen, warum das stimmt.

Seit vier Wochen befindet sich die Wirtschafts- und Logistik-Metropole Shanghai im strengen Lockdown. Satellitenaufnahmen des Hafengebietes zeigen ein Heer weißer Punkte. Sie stehen für Frachtschiffe, die anlegen und löschen wollen, es aber nicht können.

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Auf 470 Ozeanriesen ist die Lieferketten-Armada, die zum Warten verdammt ist, angewachsen. Das Logistik-Magazin “Freight Waves“ befürchtet “Downstream-Effekte“ für globale Lieferketten, die alles in den Schatten stellen könnten, was wir in zwei Jahren Pandemie gesehen haben.

Die möglichen Folgen für die Inflationsraten in Europa sind derzeit unabsehbar (siehe Grafik).

Im Mai 2021 wurde das riesige Container-Terminal Yantian im Hafen der südchinesischen Stadt Shenzhen auf 30 Prozent seiner Kapazität heruntergefahren. Hunderttausende von Warensendungen konnten nicht transportiert werden, stapelten sich in Lagerhallen und Fabriken. Lieferketten nach Europa, in die USA und andere Teile Asiens kamen zum Stillstand.

Doch diesmal ist mit Shanghai eine ganze High-Tech-Stadt und Fracht-Metropole regelrecht stillgelegt. 25 Mio. Menschen in Shanghai können nicht aus ihren Häusern, der Lockdown, der im März begann, wurde vor wenigen Tagen nur leicht abgeschwächt. Die meisten Lagerhallen und Fabriken sind geschlossen, 90 Prozent der Trucks in der Hafenregion wurden abgestellt, Hafen und Flughafen laufen im Notfall-Modus.

Shanghai ist einer der größten Fertigungs- und Logistikstandorte in der Volksrepublik, mit Schwerpunkt auf Autos und Elektronik. Der Hafen ist der größte Container-Umschlagplatz der Welt. Exportware aus Shanghai bestreitet 7,2 Prozent der chinesischen Ausfuhren, jeder fünfte Container, der China in Richtung Rest der Welt verlässt, wird hier auf ein Schiff oder Flugzeug verladen.

Nun warten Ozeanriesen im Hafen, LKW stehen still, Ware, die in Shanghai nicht mehr gelöscht werden kann, wird in benachbarte Häfen umgeleitet. Auch dort füllen sich inzwischen Lagerhallen, bilden sich lange Schlangen.

“Das ist wahrscheinlich schlimmer als Wuhan“, zitiert das Logistik-Fachmagazin Freight Waves Jon Monroe, einen Lieferketten-Experten in einer lokalen Logistik-Firma. Und der spanische Finanzdienstleister BBVA sagt vorher, dass Chinas Behörden ihre rigorose “Null-Covid-Strategie“ mindestens bis Juni durchziehen werden. Lokale Beobachter gehen laut Freight Waves zum Teil davon aus, dass die schweren Störungen bis Herbst andauern könnten.

Die drakonischen Maßnahmen der lokalen Behörden beinhalten bis zu 40 Stunden Wartezeit für LKW-Fahrer, die Autobahn-Ausfahrten in Richtung Hafen nehmen wollen, Reedereien müssen 3-5 Tage warten, bevor sie überhaupt ihre Fracht in Empfang nehmen können. Die Folge: Frachtflüge werden serienweise gestrichen, Schiffe in andere Häfen der Region umgeleitet. Ende März war die Frachttätigkeit in Shanghai bereits um 30 Prozent gesunken.

Wie schlimm der Rückstau, der den Welthandel weiter belastet und sich bis nach Europa auswirken wird, ist, das zeigen Aufnahmen aus der Erdumlaufbahn, zum Beispiel vom Sentinel-1-Satelliten.

Unterdessen wird auch in Peking ein harter Lockdown wie in Shanghai vorbereitet. Die 22 Millionen Einwohner der Hauptstadt müssen zum Corona-Test. Im Unterschied zu Shanghai ist Peking zwar keine industrielle Drehscheibe, dafür aber politische und Verwaltungshauptstadt. Hier residieren die politische Führung sowie viele ausländischer Diplomaten und Vertretungen. Ein Lockdown der Hauptstadt würde sich weniger als Inflationstreiber erweisen, dafür mehr als Schaufenster für die Vorgänge in China, weil hier auch viele wichtige Medien präsent sind.

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Die USA nutzen massiv ihre strategischen Vorteile

Der Krieg in der Ukraine sorgt für eine fundamentale und geostrategisch folgenreiche Umleitung wichtiger Energieströme auf dem Planeten. Hauptprofiteur der Sanktionen, die die globalen Energiemärkte umwälzen, sind die USA, die ihre LNG-Exporte nach Europa massiv ausweiten wollen. Der geplante Export-Push hat indes eine längere Vorgeschichte, er kommt nicht überraschend.

2016 begannen die USA mit dem Export von verflüssigtem Gas. Vier Jahre später, 2020, stieg das Land nach Australien und Katar zum drittgrößten LNG-Lieferanten der Welt auf. Im laufenden Jahr werden die USA sogar die globale Spitzenposition als größter Exporteur der Welt übernehmen. Im Dezember wurde Katar überholt.

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In den drei Monaten bis Februar 2022 ist Europa zum größten internationalen Absatzmarkt für LNG aus den USA aufgestiegen. Inzwischen wird mehr als die Hälfte der LNG-Exporte der USA nach Europa dirigiert, und die Regierung plant eine deutliche Ausweitung.

Die Öl- und Gasindustrie in den USA flankiert diese Entwicklung mit einer enormen Kampagne, die auf das politische Entscheidungszentrum in der Hauptstadt Washington zielt. In einem Newsletter vom 28. Februar forderte das „American Petroleum Institute“ die Regierung von Präsident Joe Biden auf, sie solle sicherstellen, „dass langfristig die amerikanische Energieführerschaft und -sicherheit“ gewährleistet werde. Es sei an der Zeit, „den Kurs zu ändern und Amerika seine einstmals dominante Rolle im Energiemarkt der Welt“ zurückzugeben.

Die Nord Stream 2-Pipeline wurde bekanntlich das erste prominente Opfer, als die EU gegen Russland wegen des Angriffs auf die Ukraine Sanktionen verhängte. In der EU hat ein politischer Wettlauf begonnen, um die Mitglieder möglichst schnell und weitgehend von Gas-Einfuhren aus Russland unabhängig zu machen. Auf beiden Seiten des Atlantiks laufen nun Vorbereitungen, um deutlich mehr LNG auf die europäische Seite zu befördern. Die USA heben für die Ausweitung ihrer Energiegeschäfte sogar die Sanktionen gegen Venezuela auf.

Auf deutscher Seite will die Ampelregierung von Bundeskanzler Olaf Scholz rund 2,5 Milliarden Euro ausgeben. In Brunsbüttel, im Kreis Dithmarschen, soll so schnell wie möglich ein schwimmendes Flüssiggas-Terminal gebaut werden. Hierfür, und für drei weitere geplante Standorte soll das Geld investiert werden. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat dies inzwischen bestätigt. „Jetzt werden wir gucken, wie schnell es geht“, lautet die sportliche Ansage, an der so manche Beobachter Zweifel haben. Über die Terminals soll Flüssiggas direkt nach Deutschland geliefert werden.

Die zusätzlichen Milliarden, die die Öl- und Gasindustrie der USA durch die hohen Preise und die zusätzlichen Exporte einstreichen wird, werden genutzt werden, um den eigenen Push in Richtung erneuerbare Energien, darunter Wasserstoff, zu finanzieren. Dieser Umbau hätte ohne derartige Unterstützung länger gedauert und hätte milliardenschwere Subventionen der US-Regierungen erfordert, öffentliches Geld, das sich die USA nun sparen.

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Hinzu kommt, dass mit einer starken Expansion der Exporte in Richtung Europa die hiesigen Abnehmer von Importen aus Russland losgelöst und noch stärker als bisher in die Sphäre – und damit in die Abhängigkeit – der USA gezogen werden.

Die zusätzlichen LNG-Verkäufe in Richtung Europa haben eine solche Dynamik erreicht, dass in den USA selbst die Umweltschützer nun die Regierung Biden daran erinnern – und unter Druck setzen – nicht die Klimaziele aus den Augen zu verlieren.

Die Vorbereitungen, die in den USA – vor allem in Texas und Louisiana – laufen, um die Exporte auszubauen, sind beeindruckend und werden von lokalen Zeitungen ausführlich beschrieben. Unweit von Port Arthur in Texas bauen demnach 4.000 Arbeiter in einem „Wald“ von mehr als 40 Kränen ein neues, 10 Milliarden Dollar teures Exportterminal. Unweit davon wird der „Highway 87“ umgeleitet, um ein weiteres Terminal zu errichten.

Doch wie schnell diese Umstellung und die anschließenden Exporte nach Europa realisiert werden, ist ungewiss. Auch der LNG-Hunger in Asien wächst bekanntlich rasant. Die 7 existierenden LNG-Exportterminals der USA arbeiten derweil am Anschlag. Etwa ein Dutzend weiterer Terminals haben die Starterlaubnis der US-Behörden, müssen aber noch ihre Finanzierung sichern.

Der Öl- und Gasindustrie der USA fällt so etwas wesentlich leichter. Die Topmanager der größten Firmen dieser Branche haben US-Berichten zufolge bereits Aktienrückkäufe der eigenen Unternehmen im Umfang von 45 Milliarden US-Dollar genehmigt. Die Dividenden steigen rasant. Und der Wert der Aktien, die Vorstandschefs in der amerikanischen Fracking-Branche halten, ist laut dem „Progressive Newswire“ in den ersten zweieinhalb Monaten des Jahres um 100 Millionen Dollar gestiegen.

Warren Buffet wusste schon, warum er bereits vor zwei Jahren damit begann, Aktien von Öl-Förderern nachzukaufen. (Details dazu auch in unserem Blog-Artikel „Buffett baut um“.) Auch bei Der Privatinvestor analysieren und besprechen wir regelmäßig wir US-amerikanische Ölaktien.

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Wie etliche Tech-Werte hat auch die Aktie von Bechtle in den Monaten spürbar korrigiert. Auf Sicht der letzten sechs Monate büßte das Unternehmen rund ein Viertel seiner Marktkapitalisierung ein. Für Investoren, die sich langfristig an dem führenden IT-Dienstleister der DACH-Region beteiligen wollen, eröffnet dies Chancen. Operativ könnte es Bechtle im Moment nicht besser gehen. Seinen Umsatz konnte das Unternehmen im vergangenen Jahr um über 5 % auf 5,31 Mrd. EUR steigern. Und die die Nachfragesituation ist mehr als intakt: Der Auftragsbestand liegt mit 1,8 Mrd. EUR auf einem historischen Höchststand (zum 31. Dezember 2021) und damit 80 % über dem Vorjahr.

Der IT-Spezialist Bechtle besetzt mit seiner Kombination aus Direktvertrieb von IT-Produkten mit umfassenden Systemhausdienstleistungen eine clevere Schnittstelle. Die digitale Transformation mit all ihren Hürden und Herausforderungen selbst in die Hand zu nehmen, fällt nämlich vielen Firmen schwer. Das Angebot an Hard- und Softwarestrukturen in Verbindung mit Cloud- oder Hybridlösungen ist gigantisch. Gerade für mittlere und kleinere Unternehmen, die keine IT-Abteilung „inhouse“ haben, ist dies eine große Aufgabe.

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Genau hier hat sich Bechtle als Dienstleister positioniert. Das in Neckarsulm 1983 gegründete Unternehmen bietet Firmen und öffentlichen Einrichtungen die gesamte Palette an IT-Infrastrukturdienstleistungen an, die im heutigen Arbeitsumfeld benötigt werden. Mit mehr als 80 IT-Systemhäusern in Deutschland, Österreich und der Schweiz ist Bechtle der größte Anbieter in der DACH-Region und zählt zu den führenden IT-Unternehmen in Europa. Mit seinen Handelsgesellschaften ist das Unternehmen außerdem auch im Bereich Hard- und Softwarehandel in 14 Ländern Europas präsent. Das Geschäft von Bechtle gliedert sich dabei in zwei Groß-Segmente: IT-Systemhaus & Managed Services und IT-E-Commerce.

Zwei Bereiche aus einer Hand

Das Leistungsangebot von Bechtle im Segment IT-Systemhaus & Managed Services umfasst die gesamte Wertschöpfungskette der IT (Digitalisierung, Cloud, IT-Security, Modern Workplace, IT-as-a-Service, etc.). Ein entscheidender Wettbewerbsvorteil ist, dass Bechtle seinen über 70.000 Kunden auf diese Weise ein lückenloses und herstellerunabhängiges Angebot rund um IT-Infrastruktur und IT-Betrieb aus einer Hand bieten kann. Durch die individuelle Zusammenstellung eines Angebots – bestehend aus unterschiedlichen, miteinander verknüpften Dienstleistungen und frei wählbaren Servicelevels – ist Bechtle in der Lage, für jeden Kunden eine passgenaue Lösung zu erarbeiten.

Im Bereich IT-E-Commerce bietet Bechtle seinen Kunden mit rund 40.000 Produkten im Onlineshop – von Hardware über Standardsoftware bis zu Peripherieartikeln – ein vollumfängliches Angebot rund um IT-Infrastrukturen. Dabei geht persönliche Beratung Hand in Hand mit effizienten Prozessen und schlanken Abläufen der Bestellabwicklung. Als Schnittstelle zwischen Anbietern von IT-Lösungen und Firmen, die diese benötigen, schafft Bechtle auf diese Weise eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Für Hersteller wie Microsoft oder Cisco wäre es viel zu aufwendig, jedes Kleinunternehmen als Kunde direkt zu beraten und zu betreuen. Für die Kunden wiederum wäre es zu aufwendig, mit jedem Anbieter separat zu verhandeln.

Trend zum „Abo-Modell“

Getrieben durch die digitale Transformation befindet sich der Markt für IT-Lösungen und -Services in einem großen Wandel. Neben den klassischen Geschäftsfeldern gewinnen zunehmend verbrauchsgestützte und cloudbasierte Bezugsmodelle an Bedeutung. Die Möglichkeit, IT-Infrastruktur und Softwarelösungen als Service zu „mieten“, wird immer mehr wahrgenommen. Folgerichtig geht auch bei Bechtle die Reise mehr und mehr in diese Richtung.

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Das ist auch für den Cashflow interessant, denn im Gegensatz zum klassischen Projektgeschäft bieten sogenannte Managed Services wiederkehrende Umsätze über die gesamte Vertragslaufzeit, die sich in der Regel auf vier bis sechs Jahre beläuft. Aufgrund der üblicherweise größeren Komplexität der angebotenen Leistungen sind in diesem Geschäftsfeld auch tendenziell etwas höhere Margen zu erzielen als im klassischen Projektgeschäft. Das zeigt sich auch in den aktuellen Unternehmensergebnissen.

Wachstumskurs ungebrochen

Die Mitte März veröffentlichten Zahlen für 2021 können sich sehen lassen: Bechtle hat im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 5,31 Mrd. EUR erzielt. Das sind 5,1 % mehr als im Vorjahr. Wem diese Umsatzentwicklung etwas „mau“ vorkommt, dafür gibt es eine Erklärung: Im Jahresabschluss 2021 wurde die Bilanzierungsmethode beim Handel mit Standardsoftwarelizenzen umgestellt. Danach wurden erhebliche Teile der auf diese Geschäfte entfallenden Umsätze nicht mehr komplett, sondern nur noch in Höhe der erzielten Bruttomarge ausgewiesen. Das eigentliche Geschäftsvolumen (dieses stieg um 7,3 % auf 6,25 Mrd. EUR), insbesondere aber der Gewinn des Unternehmens, blieb davon unberührt. Die ausgewiesene Marge stieg dadurch spürbar.

Das Vorsteuerergebnis wuchs um 18,4 % auf 320,5 Mio. EUR. Trotz erheblicher Lieferprobleme in der IT-Industrie konnte Bechtle seinen Erfolgskurs damit fortsetzen. Das Segment IT-Systemhaus erweist sich dabei weiterhin als das umsatz- und margenstärkste. Der Geschäftsbereich, der für 64 % der Konzernumsätze verantwortlich ist, generiert gleichzeitig auch zwei Drittel der operativen Gewinne (EBIT). Wachstumstreiber war aber vor allem das E-Commerce-Segment. Der Umsatz kletterte dort um 14,5 %, auf 1,9 Mrd. EUR. Das Wachstum verteilte sich auf alle 14 Ländermärkte von Bechtle mit besonders guten Ergebnissen in Deutschland, Frankreich und Osteuropa.

Zwölfte Dividendenerhöhung in Folge

Vor dem Hintergrund dieser starken Zahlen schlagen Vorstand und Aufsichtsrat eine Erhöhung der Dividende auf 0,55 EUR je Aktie vor. Dies wäre die zwölfte Erhöhung in Folge, entspräche einer Dividendensteigerung von 22,2 % gegenüber dem Vorjahreswert (0,45 EUR je Aktie) und wäre damit die zwölfte Erhöhung in Folge. Die Ausschüttungsquote liegt, gemessen am Konzernergebnis, bei knapp 30 %. Luft nach oben ist also auch in Sachen Dividende noch gegeben – ohne dass, dies den Wachstumskurs des Unternehmens bremsen würde.

Act local, think global

Der IT-Markt in Europa ist weiterhin stark fragmentiert, das Entfaltungspotenzial für Bechtle damit riesig. Der Fokus liegt also nach wie vor in erster Linie auf dem europäischen Markt. Dies ergibt auch absolut Sinn, da die Expansionsmöglichkeiten dort noch mehr als ausreichend sind. Dennoch hat Bechtle auch eine globale Wachstumsdimension in seine Unternehmensstrategie integriert.

Hierzu initiierte Bechtle bereits im Jahr 2013 die globale IT-Allianz GITA, um Kunden bei internationalen Projekten mit einheitlichen Qualitätsstandards zu unterstützen. Bechtle vertritt darin die Region Europa. Bisher gehörten dem Konsortium noch fünf weitere IT-Dienstleister aus den Regionen USA, Mexiko, Australien, China/Hongkong/Singapur sowie Lateinamerika an.

Mit dem kanadischen IT-Dienstleister Compugen, dem Microsoft-Spezialisten Inova Solutions in der Karibik sowie dem indischen Partner Dynacons wächst das von Bechtle mitgegründete internationale Partnernetzwerk nun um drei weitere erfahrene Mitglieder und baut so seine Marktpräsenz in Nord- und Mittelamerika sowie in Indien weiter aus.

Positiver Ausblick trotz Unsicherheiten

Die gesamtwirtschaftliche Lage war zu Jahresbeginn 2022 für Bechtle grundsätzlich positiv. Allerdings prägen zwei Unsicherheitsfaktoren die aktuelle Situation: der Krieg in der Ukraine mit ungewissen Folgen für die gesamte Weltwirtschaft und die globalen IT-Lieferschwierigkeiten, deren Fortdauer nach wie vor nicht verlässlich abschätzbar ist. Der grundsätzliche Trend und die Notwendigkeit, im Zuge der digitalen Transformation in IT zu investieren, halten jedoch unvermindert an.

Bechtle ist jedenfalls auf dem besten Weg, seine Langfristziele zu erreichen, die sich der Konzern alle zehn Jahre neu für die nächsten zwölf Jahre steckt. Die aktuelle „Vision 2030“, die 2018 aufgestellt wurde, sieht bis zum Jahr 2030 einen Jahresumsatz in Höhe von 10 Mrd. EUR vor. Mit Blick auf die jüngsten Zahlen halten wir das für absolut realistisch.

Mit einem Kurs von 43,92 EUR (Stand: 19.04.2022) ist die Aktie aktuell nicht unbedingt ein Schnäppchen. Dennoch zeigen die Unternehmensentwicklung und das Potenzial für die Zukunft von Bechtle, dass es sich lohnt, diese Firma auf dem Zettel zu haben. Qualität hat eben auch ihren Preis. Und wie schon zu Eingang erwähnt, notiert die Aktie derzeit immerhin rund 25 % günstiger als noch vor einem halben Jahr.

Wir berechnen den fairen Wert einer jeden Aktie nach unserer eigenen Methode und wir konzentrieren uns auf die langfristigen Perspektiven der Unternehmen. Auf diese Weise identifizieren wir nicht nur vielversprechende Unternehmen, sondern auch günstige Einstiegspunkte für Sie als Privatanleger.

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Der Testbezug umfasst 4 Ausgaben unseres Kapitalanlagebriefs Der Privatinvestor und ist ab dem Zeitpunkt der Anmeldung vier Wochen lang gültig. Sie gehen damit keine Verpflichtungen ein. Eine Notwendigkeit einer Kündigung besteht somit nicht.

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Keine Kosten. Kein Risiko. Keine Abofalle.



Auf gute Investments!

Prof. Dr. Max Otte

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