Endspiel Europa

Eine deprimierende Wirtschaftslage muss nicht unbedingt zu einer schlechten Performance führen

Sehr geehrte Privatanleger,

ich habe gerade das faszinierende, aber auch erschreckende Buch „Endspiel Europa“ von Ulrike Guérot und Hauke Ritz gelesen. Wenn Sie mit meinen Positionen vertraut sind, dann wissen Sie, dass für mich Staaten und Geopolitik eine wichtige Rolle für die internationale Wirtschaft spielen.

Großkonzerne mit internationalem Geschäft können sich normalerweise nicht entwickeln, wenn nicht ihre Regierung hinter ihnen steht. Ulrike Guérot ist eine flammende Europäerin. Sie leitete sogar einige Jahre den von George Soros gegründeten European Council on Foreign Relations, bevor sie aufgrund ihrer Meinung in Ungnade fiel.

Völlig mit den Machteliten verspielte sie es sich durch ihre Corona-Kritik und das Europa-Buch. Die Universität Bonn kündigte ihr während einer Krankheit. Der Arbeitsgerichtsprozess steht noch aus. „Endspiel Europa“ ist eine lesenswerte, wenn auch deprimierende, Ergänzung zum „Weltsystemcrash“.

Das Buch zeigt auf, wie Europa seit Jahrzehnten systematisch gespalten wird und wie es zur jetzigen Malaise und letztlich auch zum Krieg in der Ukraine kam. Die Spaltungen sind vielfältig: zwischen Nord und Süd (Euro und Wirtschaftspolitik), Ost und West (NATO und Verteidigungspolitik), großen und kleinen Ländern. Eine derartige (außen-)politische Schwäche muss sich wirtschaftlich bemerkbar machen. Und sie tut es.

Während in der Finanzkrise 2008 die Wirtschaftsleistung der Eurozone und der USA noch ungefähr gleich groß waren, wuchs die europäische Wirtschaft seitdem kaum, die US-Wirtschaft hingegen deutlich. Mittlerweile ist die US-Wirtschaft doppelt so groß wie die europäische.

Während die US-Wirtschaft auch vom Ukraine-Krieg profitiert, leidet Europa. Besonders stupide ist in dieser Hinsicht die deutsche Politik. Unsere Energiekosten explodieren, wir schalten Kernkraftwerke ab, Nordstream II wird gesprengt und wir importieren teureres Flüssiggas aus den USA oder Katar und Atomstrom aus Frankreich. Aber auch hier zeigt sich die politische Schwäche Europas: In den ehemals französisch dominierten afrikanischen Ländern, südlich der Sahara, fanden in letzter Zeit sieben (!) Militärputschs statt, die vor allem die Verbindungen zu Frankreich kappen.

Damit ist Frankreichs Versorgung mit billigen Rohstoffen, vor allem Uran, akut bedroht. Die Atomstromnation Frankreich (Macron lässt sechs Kernkraftwerke bauen, um den deutschen Bedarf zu stillen) könnte vor gravierenden Problemen ähnlich denen Deutschlands stehen. Währenddessen konsolidieren sich die BRICS.

All dies sind geopolitische Entwicklungen, die ich in „Weltsystemcrash“ zumindest ansatzweise vorgezeichnet habe. Unsere Portfolios halten sich angesichts dieser Entwicklungen sehr gut. Seit Jahresbeginn haben der Max Otte Multiple Opportunities Fund +17,48 %, der PI Global Value Fund +16,37 % und der PI Vermögensbildungsfonds +15,77 % zugelegt. Dazu trägt auch die Tatsache bei, dass wir bei der Neuausrichtung unserer Strategie im Jahr 2021 auf konventionelle Energie und mit dem Unternehmen Yellow Cake (WKN: A2JEX5) auch auf Uran gesetzt haben. Und komplett auf DAX-Konzerne verzichten.

Auf gute Investments!

Ihr

Prof. Dr. Max Otte

Diese Kolumne ist ursprünglich in Ausgabe 36/2023 am 08.09.2023 erschienen. Sichern Sie sich jetzt Ihren kostenlosen Testbezug im Wert von 46€, um uns erstmalig kennenzulernen.



*Die im Video abgebildete Performance des Fonds stellt einen kumulierten Wert über den Zeitraum 01.01.2023 bis 04.09.2023 dar. Wertentwicklungen aus der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf zukünftige Wertentwicklungen zu. Bitte beachten Sie unsere Risikohinweise auf www.max-otte-fonds.de/rechtliche-hinweise mit den Risikohinweisen der Max Otte Fonds.

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