am 03.02.2023 habe ich Berkshire Hathaway (B-Aktie WKN: A0YJQ2) empfohlen (Der Privatinvestor 05/2023). Ich habe auch ein Webinar für unsere Mitglieder zu Berkshire abgehalten und die Aktie analysiert. Im Webinar erklärte ich, warum Berkshire Hathaway meine Top-Empfehlung war. (Das Webinar können Sie als Mitglied in unserem Archiv ansehen.)
In den Fonds war Berkshire damals schon seit einiger Zeit unsere größte Position. Die Aktie steht in unseren Portfolios aktuell rund 16 % im Plus. Das Gute – die Story ist noch nicht vorbei.
Warren Buffett ist der beste Investor der Welt. Eine Rendite von durchschnittlich 20 % je Jahr über einen Zeitraum von 56 Jahren – das ist bisher keinem anderen Investor gelungen. Auch mit 93 Jahren beherrscht er sein Handwerk noch. Seine Nachfolge ist geregelt.
In meinem Webinar erläuterte ich auch, wie Warren Buffett (wahrscheinlich) den Inneren Wert der Berkshire-Aktie bestimmt. Dazu gibt es Aussagen von ihm aus den Berkshire-Geschäftsberichten Mitte der 90er Jahre. Berkshire Hathaway besteht im Grunde aus zwei Unternehmen – auf der einen Seite die operativ tätigen Beteiligungen und auf der anderen Seite das Investmentportfolio (Aktien und Wertpapiere).
So ist Berkshire nämlich zugleich „Wertpapierfonds“ und „Private-Equity-Gesellschaft“. Warren Buffett addiert deshalb den Bilanzwert der Wertpapierinvestments sowie der Liquidität und den Wert der operativ tätigen Gesellschaften. Diese ermittelt er, indem er das Betriebsergebnis aller operativen Gesellschaften mit dem Faktor von 11 multipliziert.
Im Februar kamen wir mit dieser Methode auf einen Inneren Wert von 420 USD für die B-Aktie und 630.000 USD für die A-Aktie. An der New Yorker Börse notierte die B-Aktie am 3. Februar zu 305,92 USD. Der damalige Preis bot also eine Sicherheitsmarge von rund 30 %.
In den nachfolgenden Wochen fiel die Aktie erst einmal um 4 %. Wenn Sie schon länger dabei sind, wissen Sie, das ist völlig normal. Wir kaufen meistens in die Schwäche hinein. (Manchmal springen wir allerdings auch auf einen fahrenden Zug auf.)
Ab Mitte April hatte die Aktie dann ihre zwischenzeitlichen Kursverluste aufgeholt.
Wenn Sie den Empfehlungen des PI 05/2023 gefolgt sind und eine Position Berkshire aufgebaut haben, können Sie sich Stand jetzt über Kursgewinne von bis zu 17 % freuen.
Das Potenzial der Aktie ist auch noch nicht ausgereizt. Das aktuelle Kursniveau von 358,23 USD (Schlusskurs 10.08.23) bietet noch ein Potenzial von weiteren 17 % zum fairen Wert. Die Verkaufsschwelle setzen wir zudem bei Qualitätsunternehmen wie Berkshire bei 30 % über dem Inneren Wert an. Das wäre ein Kurs von 546 USD. Und selbst, wenn Berkshire irgendwann in der Zukunft dieses Niveau erreicht, würden wir nicht sofort verkaufen, sondern erst einmal genau analysieren, ob sich der Innere Wert nicht verändert bzw. erhöht hat.
Nun meldete Berkshire Hathaway am 05. August neue Zahlen und brach damit erneut alle Rekorde. Der Nettogewinn lag im zweiten Quartal bei 35,9 Mrd. USD. Zum einen hat sich das Investmentportfolio prächtig entwickelt. Zum anderen lief es auch operativ sehr gut. Die Versicherungsgesellschaften von Berkshire Hathaway profitierten sowohl von den steigenden Zinsen (bei ihren Geldanlagen) als auch von höheren Prämien.
Versicherungen sind das operative Kerngeschäft von Berkshire, auch wenn etliche Beteiligungsfirmen in anderen Branchen tätig sind (z. B. See’s Candies in der Süßwarenbranche, Brooks im Segment Laufschuhe und Borsheims in der Schmuckbranche).
Das Betriebsergebnis, also der Gewinn, den Berkshire mit seinen operativen Beteiligungen im Zeitraum April bis Juni erwirtschaftete, lag bei 10 Mrd. USD. Dies ist der höchste operative Quartalsgewinn, den Berkshire bisher jemals erreichte.
Auf gute Investments!
Dieser Artikel ist ein Auszug aus der Kolumne von Prof. Dr. Max Otte, die in unserer Ausgabe 32/2023 am 11. August 2023 erschienen ist.
https://boersenbrief.privatinvestor.de/wp-content/uploads/2023/06/Der-Privatinvestor-Warren-Buffett-Berkshire-Hathaway-2023.png7681024Max Ottehttps://boersenbrief.privatinvestor.de/wp-content/uploads/2024/03/ifve-logo-mit-schriftx385.pngMax Otte2023-08-28 13:03:232023-08-28 14:12:58Bei Berkshire ist noch Potenzial
Konjunkturelle Sorgen veranlassten viele Unternehmen im letzten Jahr zu Sparmaßnahmen. Den Rotstift setzten sie dabei u.a. bei den Werbeausgaben an. Dies bekam Alphabet (WKN: A14Y6F) zu spüren. Sowohl die Werbeumsätze über die Video-Plattform YouTube als auch über das Google-Suchmaschinennetzwerk gingen seit Herbst 2022 zurück.
Auch Chat GPT und dessen Integration von Microsoft in die Suchmaschine Bing verursachte in den letzten Monaten bei so manchem Alphabet-Aktionär Stirnrunzeln. Geht die Google-Ära damit zu Ende?
Bislang dominierte Google den Suchmaschinenmarkt ohne nennenswerte Konkurrenz. „Googeln“ hat es als Verb längst in den Duden geschafft. Bing von Microsoft fristete bisher ein nahezu belangloses Dasein. Jetzt, angereichert mit neuen KI-Funktionen, schließen wir nicht aus, dass Microsoft dem Platzhirsch Alphabet doch Marktanteile abluchsen kann.
Google will den Spitzenplatz bei Suchmaschinen auch im KI-Zeitalter verteidigen
Dennoch sind wir überzeugt, dass Alphabet im Suchmaschinen-Geschäft ein, wenn nicht gar „der“ dominante Player bleiben wird. Alphabet gibt zudem in Sachen generative KI im Moment ebenfalls ordentlich Gas. Mit Bard brachte der Konzern nur wenig zeitversetzt zu Chat GTP einen eigenen Chatbot heraus. Eine speziell für den medizinischen Einsatz geschulte Version befindet sich gerade in der Testphase ebenso wie eine Journalismus-KI mit Namen Genesis.
Die jüngsten Zahlen, die Alphabet für sein abgelaufenes zweites Quartal 2023 veröffentlichte, zeigen außerdem, wie robust das Kerngeschäft (Werbung) ist. Nach zwei schwächeren Quartalen (Q4/2022 und Q1/2023) gelang dem Konzern in diesem Segment bereits jetzt wieder die Trendwende. Die Werbeumsätze über das Google-Suchmaschinennetzwerk stiegen im Zeitraum April bis Juni 2023 von 40,7 auf 42,6 Mrd. USD an. Das entspricht einem Plus von 4,7 %. Auch die Anzeigenerlöse über die Video-Plattform YouTube erholen sich wieder. Diese stiegen von 7,3 auf knapp 7,7 Mrd. USD (+5,4%).
Der operative Gewinn wuchs im zweiten Quartal 2023 von 19,4 auf 21,8 Mrd. USD. Dies geht nach wie vor fast ausschließlich auf das Werbegeschäft zurück und entspricht einem Plus von 12,4%. Das Nettoergebnis verbesserte sich von 16,0 auf 18,4 Mrd. USD (+15,0%).
Das Umsatzwachstum in der Cloud-Sparte bleibt mit einem Plus von fast 28% im deutlich zweistelligen Bereich. Von 6,3 Mrd. USD kletterten die darüber generierten Erlöse auf 8,0 Mrd. USD. Damit trägt das Cloud-Geschäft nun knapp 11 % zum Konzernumsatz bei. Vor einem Jahr waren es nur 9%. Wir erwarten, dass der Umsatzbeitrag dieser Sparte in den kommenden Jahren weiter zunehmen wird.
Sehr erfreulich ist zudem, dass das Cloud-Geschäft nun in der Gewinnzone angelangt ist. Vor einem Jahr wies Alphabet in diesem Segment noch einen operativen Verlust in Höhe von 590 Mio. USD aus. Jetzt steht an dieser Stelle ein operativer Gewinn in Höhe von 395 Mio. USD. Noch ist die operative Marge mit jetzt 4,9 % gering. Zum Vergleich: Das Werbe- und Servicegeschäft der Konzerntochter Google bringt derzeit eine operative Marge von über 35%. Doch immerhin, ein Anfang ist in der Cloudsparte gemacht.
Lohnt sich aktuell ein Einstieg bei Alphabet?
Wir werden die Entwicklung von Chat GPT und Bing im Auge behalten. Sollte Alphabet seine Marktposition behaupten können und sollte sich das jetzt präsentierte Wachstum in den Folgequartalen fortsetzen, kann dies den Inneren Wert weiter erhöhen.
Wo dieser genau liegt, erfahren Sie in unserem wöchentlichen Kapitalanlagebrief. Als Mitglied haben Sie jederzeit Zugriff auf unser Ausgabenarchiv sowie unsere stets aktuell gehaltene Unternehmensdatenbank. Hier können Sie unsere Bewertungen zu Alphabet und den weiteren Fokusunternehmen jederzeit abrufen.
Auf gute Investments!
Ihre Kerstin Franzisi Chefredakteurin Der Privatinvestor
https://boersenbrief.privatinvestor.de/wp-content/uploads/2022/12/Newsletter_Alphabet_Children-e1692361979648.png8571878Adrianos Kotsiashttps://boersenbrief.privatinvestor.de/wp-content/uploads/2024/03/ifve-logo-mit-schriftx385.pngAdrianos Kotsias2023-08-18 14:34:352023-08-18 14:35:25Alphabet: Werbeumsätze ziehen wieder an
Die Dekarbonisierung, die Abkehr von den fossilen Energieträgern in allen Bereichen der Wirtschaft, gilt als größte Herausforderung unserer Zeit. Ein möglicher Ausweg ist die Wasserstoff-Technologie. Kein Wunder, dass Unternehmen, die sich in diesem Bereich engagieren, an der Börse und bei den Anlegern hoch im Kurs stehen. Einer der bedeutendsten Player dieses Sektors ist Air Liquide.
Air Liquide ist insgesamt einer der führenden Anbieter von Gasen aller Art – für die Industrie und die Medizin. Der Konzern mit Hauptsitz in Paris, erwirtschaftete 2022 einen Umsatz von knapp 30 Mrd. EUR. Nach eigenen Angaben verfügt das Unternehmen über einzigartiges Know-how im Bereich gasförmiger und flüssiger Wasserstoff und beherrscht die gesamte H2-Wertschöpfungskette. Air Liquide sieht sich in den Bereichen der kohlenstoffarmen Produktion, der Speicherung und der Distribution als Technologieführer.
Grünem Wasserstoff gilt Priorität
Welche Bedeutung die Wasserstoff-Technologie aktuell in der Politik besitzt, hat der jüngste Staatsbesuch von Bundeskanzler Scholz und Bundeswirtschaftsminister Habeck in Kanada gezeigt. Dabei unterzeichneten Habeck und der kanadische Energieminister Jonathan Wilkinson Mitte Februar ein Abkommen, das den Export von Wasserstoff von Kanada nach Deutschland ab dem Jahr 2025 sicherstellen soll.
Nicht nur in Deutschland, auch in anderen europäischen Staaten wird die Wasserstofferzeugung aus erneuerbaren Energiequellen hochgefahren. Frankreich verfolgt im Hinblick auf die H2-Wirtschaft einen eigenen Weg. Das Land setzt zwar auch auf die Wasserstoffwirtschaft, möchte jedoch erreichen, dass die EU auch mit Atomstrom hergestellten Wasserstoff als „erneuerbar“ anerkennt.
Trotz der vorhandenen Diskrepanzen fördern Frankreich wie Deutschland ehrgeizige Wasserstoff-Projekte in Milliardenhöhe. Die diversen ambitionierten Klimaziele sollen und müssen erreicht werden. Das hilft Unternehmen, die im Sektor Wasserstoff-Technologie tätig sind, wie eben Air Liquide – und das sogar auf direkte Art und Weise.
Hervorragende Zahlen im Jahr 2022
Ebenfalls Mitte Februar hat Air Liquide seine Zahlen für das Geschäftsjahr 2022 präsentiert. Der französische Industriegase-Konzern weist einen Umsatz in Höhe von 29,9 Mrd. EUR aus. Das sind 28,3 % mehr als ein Jahr zuvor. Auf vergleichbarer Basis, also um Währungs-, Akquisitions- und Energiepreiseffekte bereinigt, stieg der Umsatz um 7 %.
Mit einem Umsatzvolumen von nun 11,4 Mrd. EUR generierte das Unternehmen in Europa nun erstmals den größten Umsatzanteil (38 %). Die USA, der bislang größte Markt, bleibt mit 10,7 Mrd. EUR Umsatz jedoch dicht dahinter. Der Umsatz mit Kunden aus der Großindustrie legte von 6,9 auf 10,5 Mrd. EUR zu (+51 %). Mit Kunden aus der Elektronikbranche steigerte Air Liquide seine Erlöse um 22 %, während in der Gesundheitsbranche immerhin 6 % mehr umgesetzt wurde. Der operative Gewinn stieg um 16,9 % und das Nettoergebnis um 7,3 %.
Beim Cashflow ist Wachstum ebenfalls Programm. Der operative Cashflow stieg von 5,3 auf 6,3 Mrd. EUR. Dies ist ein Plus von über 18 %. Die operative Cashflowmarge steht mit 20,9 % hervorragend da.
Starker Jahresauftakt 2023
Auch im ersten Quartal 2023, über das Air Liquide am Donnerstag, den 27. April berichtete, lief es gut. Der Konzernumsatz legte um 4,2 % um. Auf vergleichbarer Basis, also bereinigt um die Folgen der hohen Energiepreise und des schwachen Euro betrug das Wachstum 6,2 %. Der Cashflow stieg um 14,3 %.
Der Kurs der Air Liquide-Aktie spiegelt die hervorragende Entwicklung. Insbesondere seit Herbst 2022 zog die Aktie deutlich an. Seit dem Jahrestief Ende September 2022 bei ca. 115 EUR stieg die Aktie bis dato auf etwa 162,50 EUR (Stand: 27.04.23). Das entspricht einem Plus von über 40 %.
Großzügige Dividendensteigerung
Air Liquide kann es sich leisten. Das Unternehmen lässt seine Aktionäre am Erfolg teilhaben. Die diesjährige Dividendensteigerung fällt üppig aus. Air Liquide hebt den Ausschüttungsbetrag je Aktie um fast 12 % von 2,64 EUR auf jetzt 2,95 EUR an. Bei dem aktuellen Kurs beträgt die Dividendenrendite rund 2,0 %. Zahltag ist der 17. Mai. Ex-Dividenden-Tag ist der 15. Mai. Aktionäre, die im Bonus-Programm registriert sind, werden auf diese reguläre Dividende noch einmal 10 % zusätzlich erhalten. Das bedeutet 3,245 EUR je Anteilsschein.
Joint Venture mit TotalEnergies
Wie beide Unternehmen vor wenigen Wochen mitteilten, planen TotalEnergies und Air Liquide die Gründung eines Joint Ventures zu gleichen Teilen. Ziel ist der Aufbau eines Netzes von Wasserstofftankstellen für schwere Nutzfahrzeuge entlang wichtiger europäischer Transportrouten. Die mehr als 100 Wasserstofftankstellen sollen an strategisch bedeutenden Korridoren in Frankreich, den Benelux-Ländern und Deutschland aufgebaut werden.
Dabei wird TotalEnergies seine Expertise über den Betrieb und das Management von Tankstellennetzen und den Vertrieb von Energie an Endkunden einbringen. Air Liquide wird sein technologisches Know-how entlang der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette beitragen.
Investitionen in China
Air Liquide investiert in China 60 Mio. EUR in Modernisierung von Luftzerlegungsanlagen. Ziel des Umbaus ist es, den CO2-Fußabdruck der Anlagen in Tianjin zu reduzieren. Statt mit Dampf sollen die Anlagen künftig mit Strom betrieben werden – idealerweise aus erneuerbaren oder zumindest kohlenstoffarmen Energiequellen. Die Luftzerlegungsanlagen, die unter anderem Sauerstoff produzieren, versorgen die in Tianjin angesiedelten Chemie- und Industrieunternehmen.
https://boersenbrief.privatinvestor.de/wp-content/uploads/2023/04/shutterstock_1968388150-scaled.jpg17092560IFVE Institut für Vermögensentwicklunghttps://boersenbrief.privatinvestor.de/wp-content/uploads/2024/03/ifve-logo-mit-schriftx385.pngIFVE Institut für Vermögensentwicklung2023-04-28 13:51:132023-04-28 14:33:49Air Liquide: Gewinner des Klimawandels
der Privatinvestor ist ein Kapitalanlage- und Aktienbrief. Unsere Aufgabe als Team ist es, attraktive und sichere Aktien zu identifizieren und zu bewerten. In den letzten Monaten haben wir die Königsanalyse® noch einmal verfeinert sowie die Datenbank weiter fokussiert.
Gelegentlich erlaube ich mir, Kommentare zu anlagerelevanten wirtschaftspolitischen Themen. Demnächst jährt sich der russische Angriffskrieg in der Ukraine. Leider war dieser Krieg vorauszusehen. Schon Mitte 1995, als es noch keinen Wladimir Putin gab, war das Konfliktfeld abzusehen, wenn man etwas von Geopolitik versteht. Ich habe damals an der Princeton University auch darüber gearbeitet.
In „Der Crash kommt“ schrieb ich 2006: „Auf Phasen stürmischen Aufschwungs folgt Abschwung, auf Frieden Krieg.“ Meine Lektorin, ganz im Geist der Zeit, wollte mir den Nebensatz streichen. Ich bestand darauf, dass er im Buch blieb. Und so können Sie ihn darin finden, wenn sie ein Exemplar besitzen. Derzeit ist das Buch nur noch antiquarisch verfügbar, da ich von Econ „gecancelt“ wurde. Glücklicherweise werden die Bücher dann bei FBV neu aufgelegt, wenn ich die Zeit dafür finde. Aktuell bin ich am letzten Kapitel von „Endlich mit Aktien Geld verdienen“.
In „Weltsystemcrash“ prognostizierte ich im Herbst 2019 zunehmend autoritäre Staaten und kriegerische Auseinandersetzungen. Wenige Monate später hatten wir die Covid-Pandemie, etwas mehr als zwei Jahre später einen großen Krieg. Ich habe auf Seite 398 mit 1. Zunehmender Blockbildung und Neuer Kalter Krieg inkl. Stellvertreterkriegen, 2. Großer Krieg und 3. Multipolare Weltordnung drei Szenarien entworfen.
Szenario 1 war für mich das wahrscheinlichste, Szenario 3 das wünschenswerteste aber unwahrscheinlichste. Szenario 1 ist eingetreten. Die nächsten Jahre werden ungemütlich, selbst dann, wenn es uns gelingen würde, eine Eskalation des Ukrainekrieges zu vermeiden oder sogar, diesen zu beenden. Auch in dieser unschönen Welt müssen Sie Anlageentscheidungen treffen. Grundsätzlich sind auch jetzt Aktien ein wichtiger Teil Ihres Vermögensmix.
Unternehmen wie Microsoft (WKN: 870747) und Alphabet (WKN: A14Y6F) werden (leider) unser Leben auch in den nächsten Jahren bestimmen. Der Trend zum Luxus ist ungebrochen, wie die Rekordergebnisse von LVMH2 (WKN: 853292) zeigen. Berkshire Hathaway3 (WKN: A0YJQ2), über die ich vorletzte Woche schrieb, steht fundamental hervorragend da und hat Wertpotenzial. Fossile Energien werden wieder benötigt. Die Deutsche Industrie ist allerdings immer stärker unter Druck. Hier sollten Sie nur sehr selektiv investieren. Mit Aktien von Unternehmen mit einer vorhersehbar stabilen bis positiven Entwicklung können Sie der Weltkrise trotzen. Immobilien hingegen sind in vielerlei Hinsicht gefährdet, bis hin zu Zwangsabgaben.
Daneben, aber auch das habe ich mehrfach an dieser Stelle geschrieben, rege ich an, dass Sie sich Gedanken zur Krisenvorsorge machen. Das kann Punkte wie Standort, Ausland, Edelmetalle, Nahrungsmittel-, Energie- und Gebäudesicherheit umfassen. Machen Sie dies lieber einmal intensiv und gelegentlich kurze Checkups als permanent. Wie auch bei der Gesundheitsvorsorge kann es zu einem „Hobby“ werden, und die Sorgen nehmen überhand. Das sollte nicht passieren. Tun Sie, was Sie können. Und dann sollte es auch gut sein.
https://boersenbrief.privatinvestor.de/wp-content/uploads/2022/07/20161022mk180-scaled-e1657969783653.jpg11961945IFVE Institut für Vermögensentwicklunghttps://boersenbrief.privatinvestor.de/wp-content/uploads/2024/03/ifve-logo-mit-schriftx385.pngIFVE Institut für Vermögensentwicklung2023-03-10 12:25:572023-03-13 09:37:10Aktien – ein wichtiger Teil Ihres Vermögensmix
Ob kleine oder große Investoren, alle haben sie in diesen schwierigen Zeiten erfahren müssen, dass es mit den einst so erfolgreichen Wachstumswerten gar nicht mehr so reibungslos aufwärts geht. Auch die jüngste Kurserholung etwa an der NASDAQ kann darüber nicht hinwegtäuschen. Allerdings gibt es inzwischen auch bei kleineren Softwareanbietern – besonders bei jenen, die eine Nische besetzen – berechtigten Grund zu Optimismus: wie bei Atoss Software.
Atoss Software ist führender Anbieter im Hinblick auf Personalmanagement-Software in Europa. Damit hat das Unternehmen die perfekte Nische für sich gefunden und ist das Paradebeispiel eines exzellenten, inhabergeführten Hidden Champions. Atoss ist seit über 30 Jahren der Spezialist für Personalmanagement-Software. Nicht ohne Grund ist das Unternehmen in der DACH-Region in diesem Bereich die Nr. 1. Vielen größeren Softwarehäusern schien diese Sparte zu speziell zu sein. Sie haben diesen Bereich deshalb lange Zeit vernachlässigt.
Die wirtschaftliche Entwicklung der vergangenen Jahre spricht Bände. Mittlerweile präsentierte Atoss Software 16 Rekordjahre in Folge und auch der Jahresauftakt 2022 war beeindruckend.#
Während die Geschäftszahlen von Atoss Software wie von der Unternehmensführung kommuniziert von einem Rekord zum nächsten eilen, hinkt die Entwicklung des Aktienkurses dem deutlich hinterher. Auf Sicht von 12 Monaten müssen die Aktionäre einen (Buch-)Verlust von rund 32 % hinnehmen. Allerdings deutet der Chart an, dass sich etwa seit Anfang Oktober ein neuer Aufwärtstrend etabliert hat.
Die Diskrepanz zwischen der Entwicklung der wirtschaftlichen Zahlen und der Performance des Kurses könnte auch ein Indiz für eine starke Zurückhaltung der Börsianer in einem noch immer sehr schwierigen Marktumfeld sein. Das lässt wiederum auf ein recht hohes Nachholpotential schließen.
Atoss-Vorstand sehr zuversichtlich
Nach den erfreulichen Quartalszahlen ist der Vorstand nunmehr der Meinung, dass er seine zu Jahresbeginn angehobene Prognose für das Gesamtjahr 2022 von 110 Mio. EUR Gesamtumsatz und einer EBIT-Marge von über 25 % leicht zu übertreffen. Die zunehmende Cloud Fokussierung sowie eine verstärkte internationale Ausrichtung des Konzerns wird der Gesellschaft auch darüber hinaus langfristig nachhaltige Wachstumsperspektiven sichern. Dabei soll die EBIT-Marge bis 2025 auf 30 % ansteigen.
Der Anteil der wiederkehrenden Erlöse an den gesamten Umsatzerlösen – und damit das zentrale Schlüsselelement des künftigen Wachstums des Atoss Konzerns – erhöhte sich in der Folge weiter deutlich und beläuft sich nun auf insgesamt 58 % (Vorjahr 51 %). Die Umsätze mit Beratungsleistungen konnten auf 20,4 Mio. EUR (Vorjahr 18,0 Mio. EUR) ausgebaut werden.
Sollte sich die Erfolgsstory von Atoss Software im bisherigen Tempo fortsetzen, können auch Privatinvestoren relativ sicher sein, dass bald wieder schwarze Zahlen auf ihrem Kurszettel erscheinen.
Verkaufsgerüchte beeinflussen die Kursentwicklung
Zu achten ist dabei nicht zuletzt auf die Eigentümerperspektive. Der Gründer Andreas Obereder führt das Unternehmen seit 1987. Als zu Beginn dieser Woche Gerüchte aufkamen, dass Obereder seine Unternehmensanteile verkaufen will, sprang der Kurs um über 12 Prozent nach oben. Allerdings konkretisierte sich dies nicht, der Kurs korrigierte wieder. Sollte es aus Altersgründen zu einem Verkauf oder Wechsel kommen, bleibt zu beobachten, an wen die Anteile übergehen.
In der Ausgabe 23/2022 unseres Börsenbriefs haben wir Atoss einer gründlichen Prüfung nach der Königsanalyse® unterzogen. Wenn Sie Ihr Depot mit Qualitätstiteln nach der wertorientierten Kapitalanlage erfolgreich pflegen wollen, empfehlen wir Ihnen eines unserer Abonnements. Als Vollabonnent oder Clubmitglied haben Sie Zugriff auf unser Archiv.
https://boersenbrief.privatinvestor.de/wp-content/uploads/2022/11/Atoss1-100.jpg10801920IFVE Institut für Vermögensentwicklunghttps://boersenbrief.privatinvestor.de/wp-content/uploads/2024/03/ifve-logo-mit-schriftx385.pngIFVE Institut für Vermögensentwicklung2022-11-25 13:50:002022-11-25 13:50:02Rekorde in der Nische – Atoss Software
Vor rund fünf Monaten kündigte Philip Morris (WKN: A0NDBJ) an, Swedish Match (WKN: A3CNFX) übernehmen zu wollen. Jetzt ist der Deal über die Bühne gegangen. Die EU-Wettbewerbskommission gab grünes Licht. Am 4. November entschieden die Swedish-Match-Aktionäre mehrheitlich, das Angebot anzunehmen. Auf Managementebene waren sich die beiden Tabakkonzerne schon seit Monaten einig. Swedish Match riet seinen Aktionären zu diesem Schritt und wurde nun bestätigt.
Swedish-Match-Investor Elliott steht hinter dem Deal
Der jetzige Übernahmepreis von 116 SEK je Aktie dürfte auch den aktivistischen Investor Elliott zufriedenstellen. Denn immerhin hat Philip Morris sein ursprüngliches Kaufgebot von 106 SEK je Aktie nun um fast 10 % erhöht. Damit geht der Plan von Elliott auf. Kurz nachdem Philip Morris sein erstes Übernahmegebot für Swedish Match abgab, ging Elliott eine Beteiligung von 5,5 % an Swedish Match ein und prompt forderte er daraufhin einen höheren Übernahmepreis.
Diese Strategie wenden Elliott und andere aktivistische Hedgefonds seit einigen Jahren immer wieder an, wenn sich größere Übernahmen anbahnen. Sie steigen mit einer Minderheitsbeteiligung in das Unternehmen, das übernommen werden soll, ein und verlangen anschließend eine Nachbesserung des Kaufangebots. Ihnen geht es lediglich darum, aus der Übernahme möglichst viel Kapital zu schlagen. Damit haben Elliott und Co. – wie jetzt auch – in den meisten Fällen Erfolg.
Im September erhöhte Elliott seine Beteiligung an Swedish Match auf 7,25 %. Das nun von 106 auf 116 SEK erhöhte Kaufangebot bringt Elliott Mehreinnahmen in Höhe rund 100 Mio. USD. Insgesamt erlöst er mit der Andienung seiner rund 110,6 Millionen Swedish-Match-Aktien an Philip Morris nun 10,2 Mrd. USD.
Philipp Morris steht für Innovationen im Tabakgeschäft
Während selbstverständlich alle Swedish-Match-Aktionäre von dem nachgebesserten Kaufpreis profitieren, wäre aus Perspektive der Philip-Morris-Aktionäre der ursprüngliche Preis besser gewesen. Immerhin zahlt der US-Konzern nun rund 15,2 Mrd. SEK bzw. 1,4 Mrd. USD mehr. Insgesamt bewertet Philip Morris Swedish Match nun mit 16,3 Mrd. USD. Dies entspricht etwa dem 9,5-fachen Jahresumsatz, den Swedish Match im letzten Jahr erwirtschaftete. Günstig sieht anders aus, aber wir halten den Preis noch gerade so für vertretbar.
Aus zwei Gründen halten wir die Akquisition für strategisch sehr sinnvoll. Erstens nimmt Philip Morris damit einen Konkurrenten vom Markt. Zweitens stärkt der Konzern seine schon jetzt gute Position im Wachstumssegment „rauchfreie Tabakalternativen“ noch einmal deutlich. Mit seinem Verdampfersystem IQOS konnte Philip Morris in Europa bereits voll durchstarten.
Dank Swedish Match wird das Unternehmen nun auch zu einem international dominanten Player für Kau- und Schnupftabak sowie Nikotin-Pouches. Letzteres ist die neueste Erfindung der Tabakindustrie. Es handelt sich dabei um teebeutelähnliche Täschchen, die mit Nikotin (oftmals aber sogar ohne Tabak) gefüllt sind, und die man sich unter die Oberlippe klemmt. Der dafür im Moment wichtigste Markt sind die USA. Genau dort ist Swedish Match mit derartigen Produkten – und damit künftig Philip Morris – die Nr. 1.
Ein internationaler Konzern mit Schlagkraft
Der Deal könnte auch die Wettbewerbssituation gegenüber dem bisherigen „Schwesterunternehmen“ Altria verändern. Einst unter einem gemeinsamen Dach, grenzten die beiden Konzerne ihre Märkte bislang klar voneinander ab. Während Altria bis jetzt exklusiv den US-Markt bediente, gehörte Philip Morris der Rest der Welt.
Wird Philip Morris künftig mit den Marken von Swedish Match selbst auf dem US-Markt auftreten?
Oder wird auch dies zu einem neuen Lizenzgeschäft für Altria?
Dies bleibt noch abzuwarten. Doch egal wie, Philip Morris ist das Tabakunternehmen, das sich aus unserer Sicht bisher am besten auf den Wandel in der Tabakindustrie (Stichwort „rauchfreier Tabak- und Nikotinkonsum) eingestellt hat. Der Kauf von Swedish Match ist in dieser Hinsicht ein weiterer Meilenstein.
Auf gute Investments
Sie interessiert, wie wir die Aktie von Philip Morris im Detail einschätzen?
Bereits vor Abschluss des Swedish-Match-Geschäfts, haben wir Philip Morris in unserem Börsenbrief Der Privatinvestor Ausgabe 43-2022 anhand unserer neuen Königsanalyse® überprüft. Wir haben sowohl die Qualität ermittelt als auch, ob die Aktie derzeit eine Kauf-, Halte- oder Verkaufsposition ist. Sie möchten unsere Analyseergebnisse einsehen? Testen Sie unseren Börsenbrief 4 Wochen lang gratis und unverbindlich.
https://boersenbrief.privatinvestor.de/wp-content/uploads/2022/11/Philip_morris-3.png10801920IFVE Institut für Vermögensentwicklunghttps://boersenbrief.privatinvestor.de/wp-content/uploads/2024/03/ifve-logo-mit-schriftx385.pngIFVE Institut für Vermögensentwicklung2022-11-11 09:37:112022-11-14 10:53:00Passt wie Streichholz auf Zigarette: Philip Morris übernimmt Swedish Match
„Investing ist simple, but not easy.“ Laut Warren Buffett ist kluges Investieren keine hochkomplexe Raketenwissenschaft oder benötigt gar Berechnungen, die nur Hochleistungscomputer bewältigen können. Es kommt vielmehr darauf ein, eine möglichst einfache und transparente Strategie zu entwickeln und diese dann konsequent zu verfolgen. Genau letzteres ist meist der schwierige Part. Denn „Mr. Market“ macht uns immer wieder mit seinen manisch-depressiven Stimmungsschwankungen zu schaffen…
Der Privatinvestor vertritt daher die Philosophie: Eine Anlagestrategie muss geeignet sein, die kurzfristigen Zyklen und Schwankungen der Börse zu überstehen. An langfristige Trends kann und soll sie sich wiederum anpassen. Wir haben aus letzterem Grund unsere bewährte Königsanalyse® verfeinert. Damit bildet die Methode aktuelle Entwicklungen ab und knüpft gleichzeitig an kontinuierliche Investmenterfolge an, die sich in unseren Musterdepots wiederfinden. Im Folgenden erfahren Sie, welche Punkte wir an der Königsanalyse® verändert haben sowie ein aktuelles Beispiel.
Transparente Aktienanalyse auf Basis der Value-Investing-Prinzipien
Die grundlegende Struktur der Königsanalyse® belassen wir wie bisher. Ebenso bleiben wir den Prinzipien des Value Investing treu. Wir prüfen auch künftig anhand von zehn Kriterien die Qualität des Geschäftsmodells, des Managements und der Bilanz. Auch bleibt es bei einer Maximalpunktzahl von 100 Königspunkten.
Allerdings haben wir die einzelnen Prüfkriterien teilweise neu sortiert, angepasst beziehungsweise die Gewichtung leicht verändert:
Unser neues Punkteschema (40 – 30 – 30) gewichtet die Anzahl der Königspunkte etwas anders als zuvor. Beim Geschäftsmodell sind weiterhin bis zu 40 KP möglich. Beim Management sind es jetzt 30 KP (vorher 40 KP) und bei der Bilanz weiterhin 30 KP.
Wir haben die Prüfkriterien hinsichtlich des Kapitalmanagements nun mit unseren sonstigen Bilanzkriterien zusammengeführt. Diese Entscheidung trafen wir, weil sich die Kapitalmanagemententscheidungen, die die Konzernleitung trifft, im Grunde stets unmittelbar in der Bilanz widerspiegeln.
In der Kategorie Management konzentrieren wir uns folglich auf die Eigentümerperspektive, den Background des Managements und die operative Unternehmensführung. Die Eigentümerperspektive gewichtigen wir künftig stärker. Hier sind nun bis zu 12 KP möglich. Andere Kriterien wie zum Beispiel Qualifikation & Fluktuation (zusammen maximal 6 KP) gewichten wir dafür etwas schwächer.
Die Veränderungen ergeben sich aus unseren Beobachtungen über die vergangenen Jahre hinweg. Hiermit ist die Methode noch besser geeignet, die relevanten Fundamentaldaten eines Unternehmens auf den Punkt zu bringen. Unserer Philosophie, die Bewertung so transparent und simpel wie möglich und so komplex wie nötig zu halten, ist damit Rechnung getragen.
Ein aktuelles Beispiel der Königsanalyse®: Microsoft in der Bewertung
Jeder Aktientitel wird bei Der Privatinvestor gegen die beschriebenen Kriterien geprüft. Die Gesamtzahl der Königspunkte zeigt auf, ob es sich aktuell um ein attraktives Investment handelt.
Den Aufbau des Bewertungsmodells sehen Sie wie folgt am Beispiel der Microsoft-Aktie. In diesem Übersichtskasten sehen Sie die zehn Hauptkriterien, die wir – selbstverständlich im Hintergrund anhand vieler Unterkriterien – prüfen.
In unserem Scoring-Modell sind maximal 100 Punkte möglich (in jeder Kategorie 10). Je höher die Punktzahl, desto höher die Qualität. Microsoft erhielt zu dem Zeitpunkt 88 Königspunkte.
Die Punktzahl ist eine der höchsten, die wir bisher einem Unternehmen vergeben haben. Dies macht Microsoft aktuell zu einem sehr guten Investment.
Grundsätzlich arbeiten wir mit unserer Methode tendenziell vorsichtig und vergeben im Zweifel eher weniger Punkte als zu viele. Dies vor dem Hintergrund, dass gerade Privatinvestoren primär Verluste vermeiden müssen.
Eine gesunde Skepsis ist daher angesagt. Statt auf Hypes und Modethemen einzugehen, berücksichtigt die Königsanalyse nur valide Kriterien, die Aufschluss auf den fairen Wert geben.
Die neue Königsanalyse® zeigt Stärken und Schwächen eines Unternehmens klar auf
Als wertorientierte Investoren sind wir schon seit mehreren Jahrzehnten an den Kapitalmärkten aktiv. Die Erfahrung zeigt: Es lohnt sich, an der eigenen Strategie langfristig festzuhalten. Nervosität und ständige Wechsel erhöhen hingegen die Verlustrisiken. Dennoch bedarf es immer wieder eines Auffrischung der Strategie, um neuen Entwicklungen gerecht zu werden.
In den vergangenen Jahren haben sich die Rolle und die Erwartungen an das Management börsennotierter Konzerne deutlich verändert. Dem wird unsere aufgefrischte Methode gerecht, ohne jedoch die ursprüngliche Anlagestrategie aus den Augen zu verlieren.
In unserem Börsenbrief Der Privatinvestor finden Sie wöchentlich spannende Investmentchancen mit ausführlicher Bewertung auf Basis der Prinzipien des Value Investing. Falls Sie uns erst noch unverbindlich kennenlernen möchten, nutzen Sie gerne die Möglichkeit unseres kostenlosen Testabonnement über 4 Ausgaben.
Außerdem liegt die Methode den Investmententscheidungen unserer Musterdepots zugrunde, die verlässlich den Referenzindex DAX schlagen. Unsere Musterdepots sind für Abonnenten und Clubmitglieder jederzeit einsehbar.
https://boersenbrief.privatinvestor.de/wp-content/uploads/2022/10/Koenigsanalyse_neu.png10801920IFVE Institut für Vermögensentwicklunghttps://boersenbrief.privatinvestor.de/wp-content/uploads/2024/03/ifve-logo-mit-schriftx385.pngIFVE Institut für Vermögensentwicklung2022-10-28 16:48:222022-11-10 18:27:34Unsere neue Königsanalyse®
Abwärtstendenzen an den Börsen versteht Warren Buffett wie kaum ein anderer als Chance für Gelegenheitskäufe. Weil Marktteilnehmer häufig zu Übertreibungen neigen, ergeben sich für gewiefte Investoren immer wieder Möglichkeiten zum Kauf unterbewerteter Unternehmen. Dem Starinvestor könnte sich im derzeit laufenden Bärenmarkt wieder der ein oder andere interessante Deal anbieten.
In der Vergangenheit hat das Orakel von Omaha mehr als einmal bewiesen, dass er diesbezüglich ein gutes Händchen besitzt. Beispielsweise hatte Buffett während der Finanzkrise 2008 Aktienpakete von Goldman Sachs im Wert von 5 Mrd. USD und von General Electric im Wert von etwa 3 Mrd. USD zu einem Schnäppchenpreis gekauft. Damals war kaum ein anderer Investor auf eine solche Idee gekommen oder wäre dazu in der Lage gewesen.
Auch Berkshire Hathaway mit Kursverlusten
In der jüngeren Vergangenheit hatten Aktienanleger kaum Grund zu Freudensprüngen. Dazu gehören verschiedene Ursachen: Die deutlich verschärften Inflationsentwicklung, welche durch Leitzinsanhebungen zahlreicher Notenbanken überall auf dem Globus angefacht wurde und wird; die noch immer nicht überwundenen Pandemie; und der Krieg in der Ukraine. Nach wie vor befinden sich die Aktien vieler Unternehmen im Abwärtstrend.
Auch Berkshire Hathaway, die Holding von Warren Buffett, macht da keine Ausnahme. Dabei hat das einmal ganz anders ausgesehen. Obwohl die Aktie des Konglomerats auf Sicht von zwölf Monaten noch immer ein Plus von 16 Prozent verzeichnet, hat sich der Wert der Anteilscheine seit Ende März 2022 in EUR bis heute (Stand: 17.10.22) um rund 15 Prozent reduziert.
Immerhin erweist sich die Investmentgesellschaft von Warren Buffett im Hinblick auf die allgemeine Entwicklung an den Aktienmärkten als relativ robust. Denn während der S&P 500 Verluste auf Jahressicht von rund 20% seit Ende März 2022 sowie der Jones rund -17 verzeichneten, steht Berkshire Hathaway gar nicht so schlecht da.
Selbst Coca-Cola nicht mehr so stark
Für die schwächere Performance der Berkshire Hathaway-Aktie gibt es natürlich Gründe. Inzwischen machen die immer noch sehr hohen Inflationsraten auch den stabilsten Value-Werten zu schaffen. Sogar die Coca-Cola-Aktie, die entgegen dem Trend erst Ende August 2022 einen neuen Höchststand markiert hat, musste seither einen Teil ihrer Kursgewinne abgegeben.
Auch die Papiere von Berkshire Hathaway reagieren auf die wachsenden Rezessionssorgen, die sich nicht nur in Europa, sondern auch in den USA breit machen. Denn auch die stark konjunkturorientierte Holding würde wahrscheinlich unter einem wirtschaftlichen Abschwung mehr leiden als unter einer höheren Inflation bei einer gleichzeitig gut laufenden Konjunktur.
Geht Buffett erneut auf Schnäppchenjagd?
Wer das Verhalten des US-Starinvestors in der Vergangenheit beobachtet hat, den wird es nicht verwundern, wenn Buffet in Börsenphasen wie diesen vermehrt nach Kaufgelegenheiten Ausschau hält, die Perspektiven genau kalkuliert und keinesfalls übereilt zur Tat schreitet. Dennoch wäre es gut möglich, dass Buffett relativ zeitnah seinem Ruf als antizyklischer Investor alle Ehre macht.
Beispielsweise hat Buffett im ersten Quartal 2022 – gerade als Russland den militärischen Angriff auf die Ukraine startete – Aktien im Wert von 51 Mrd. USD zugekauft. Damit stellte das Orakel von Omaha einen neuen Rekord innerhalb seiner jahrzehntelagen Aktivitäten als Investor auf. Daher ist es alles andere als abwegig, dass Buffett auch im laufenden Bärenmarkt sich wieder für den ein oder anderen Deal interessieren könnte.
Kein Wunder, dass mittlerweile eine ganze Reihe von Gerüchten kursieren. Inzwischen wird bereits darüber spekuliert, der Altmeister könne möglicherweise bei der arg gebeutelten Schweizer Großbank Credit Suisse einsteigen.
Auch weiterer Buy-Back-Boom möglich
Unter Marktteilnehmern wird ebenfalls darüber diskutiert, ob der Buffett nach einer längeren Phase der Zurückhaltung wieder vermehrt Aktien der eigenen Holding zurückkaufen könnte. Im Jahr 2021 erwarb Buffett Aktien von Berkshire Hathaway im Volumen von durchschnittlich 6 Mrd. USD pro Quartal zurück, 2022 dagegen kaufte er deutlich weniger eigene Anteilscheine. Im ersten Halbjahr 2022 betrug das Rückkaufvolumen insgesamt nur etwas mehr 4 Mrd. USD.
Allerdings dürfte dies damit zusammenhängen, dass sich für den Starinvestor in den vergangenen Monaten attraktivere Gelegenheiten ergeben haben. Das könnte sich aber auch schon bald wieder ändern. Denn eine ganze Reihe von Experten hält die Aktien von Berkshire Hathaway auf dem derzeitigen Niveau für unterbewertet. Schließlich tendiert das Kurs-Buchwert-Verhältnis um die Marke von 1,3 und wäre damit eigentlich auf einem Level, das günstig erscheint. Und Buffett ist sicherlich nicht entgangen, dass dieses Niveau deutlich unter dem historischen Durchschnitt von 1,4 liegt.
Genügend Reserven zur Verfügung
Sowohl für große Aktienrückkäufe als auch für eine forcierte Schnäppchenjagd sollte Buffett genügend Cash-Reserven zur Verfügung haben. Berkshire Hathaway besaß laut Daten von „Market Insider“ von Ende Juni 105 Mrd. USD in bar. Das sind etwa 75 Mrd. USD mehr als die selbst verordnete Mindestreserve von 30 Mrd. USD.
https://boersenbrief.privatinvestor.de/wp-content/uploads/2022/09/wp4251192-warren-buffett-wallpapers-scaled.jpg17072560IFVE Institut für Vermögensentwicklunghttps://boersenbrief.privatinvestor.de/wp-content/uploads/2024/03/ifve-logo-mit-schriftx385.pngIFVE Institut für Vermögensentwicklung2022-10-23 14:08:322022-11-10 18:27:58Buffett vor neuer Schnäppchentour?
Die Zeichen stehen eindeutig auf Rezession. Damit steckt auch der Einzelhandel tief in der Krise. In Deutschland etwa sank der GFK-Konsumklima-Index im September auf einen Wert von -36,9 Punkten. Der Index belegt damit nicht nur einen starken Einbruch im Einzelhandel – dies ist der schlechteste Wert seit Beginn der Erhebung im Jahr 1991. Und dabei wird es sehr wahrscheinlich nicht bleiben. Für den Oktober prognostiziert GfK ein neues Rekordtief bei -42,5 Punkten.
Die Ursachen liegen auf der Hand. Wegen der hohen Inflation – aktuell 10,9 % – achten viele Menschen stärker auf die Preise. Sie überlegen genau, welche Anschaffungen wirklich nötig sind. Darüberhinausgehenden Konsum schrauben sie zurück. Zudem machen die gestiegenen Energiekosten dem stationären Einzelhandel erheblich zu schaffen.
Luxus bleibt von der Krise verschont
Es gibt allerdings ein Einzelhandelsunternehmen, bei dem von Krise jede Spur fehlt: LVMH. Der Luxusgüterkonzern veröffentlichte gerade seine Zahlen für das dritte Quartal. Das Unternehmen mit Marken wie Louis Vuitton, Moët & Chandon, Hennessy, Cartier usw. setzt sein Umsatzwachstum ungebremst fort. Die Erlöse stiegen im dritten Quartal um 27,4 %. Im zweiten Quartal waren es 27 % und im ersten Quartal 29 %. Das organische Umsatzwachstum liegt aktuell bei 19 %. In der größten Sparte Mode & Lederwaren wuchs der Umsatz organisch sogar um 22 %. Auch alle anderen Segmente legten zweistellig zu.
Noch etwas ist an den neuen Zahlen von LVMH interessant: Während das Geschäft in Asien sich weiter erholte und moderat zulegte, fiel das Wachstum in den USA und Europa besonders stark aus. Ausgerechnet Europa – wo die Energiekrise sich am stärksten auswirkt…
Dies verdeutlicht ein interessantes Phänomen: Luxus ist und bleibt auch in der Krise gefragt. Als absoluter Platzhirsch im Luxussegment profitiert LVMH davon. Das Kundensegment, das der Konzern mit seinen zahlreichen Marken in den Bereichen Mode, Accessoires, Lederwaren, Schmuck und Spirituosen anspricht, verfügt auch jetzt über eine ausreichend starke Kaufkraft. Es sieht zudem ganz danach aus, als will sich die Klientel von LVMH gerade jetzt etwas gönnen. Ganz nach dem Motto „wer hat, der hat“ oder vielleicht auch, um sich von der weltweit pessimistischen Marktstimmung abzulenken.
Operative Marge gesteigert
Auch für LVMH haben sich die Einkaufspreise (insbesondere von Rohstoffen) und damit die Produktionskosten erhöht. Bisher hat LVMH aber keinerlei Problem, die gestiegenen Kosten an seine Endkonsumenten weiterzugeben.
Deshalb konnte auch der Gewinn in der ersten Jahreshälfte kräftig wachsen. Der operative Gewinn legte um 33,4 % zu. Das Wachstum fiel hier sogar stärker aus als auf der Umsatzseite. Die operative Marge hat sich damit von zuvor bereits hohen 26,6 % (H1 2022) auf jetzt 27,9 % erhöht. LVMH gelingt es also, während die Weltwirtschaft in eine Krise schlittert, seine Margen zu steigern. Einen besseren Beleg für die erstklassige Qualität dieses Unternehmens gibt es nicht.
Aktie für Langfristinvestoren
Mit LVMH im Portfolio können Sie der aktuellen Krise trotzen. Auf Jahressicht hat die Aktie zwar auch leicht nachgeben. Mit derzeit -5,9 % hat sie sich aber deutlich stabiler entwickelt, als viele andere Aktien – selbst die Tech-Werte.
Wir lieben krisenresistente Geschäftsmodelle wie das von LVMH. In unserem Langfristdepot ist die Aktie deshalb seit rund zwei Wochen eine Position. Bereits jetzt ist die Aktie leicht im Plus (+3,6 %). Auch im Max Otte Multiple Opportunities Fund ist LVMH im Moment unter den zehn größten Positionen.[1]
Insbesondere freuen wir uns auch auf die künftigen Dividendenzahlungen, die wir bei LVMH erhalten werden. Schon in weniger als zwei Monaten erfolgt die nächste Ausschüttung. Am 5.12. zahlt der Konzern eine Zwischendividende für das Geschäftsjahr 2022 in Höhe von 5,00 EUR je Aktie aus. Die Schlussdividende wird dann im April 2023 fällig. Nach jetzigem Stand bietet LVMH auf das Gesamtjahr hochgerechnet eine Dividendenrendite von 2 %. Das ist überschaubar. Da der Konzern die Dividende aber regelmäßig steigert, wird es dabei nicht bleiben. Bei langfristigem Engagement steigt die Dividendenrendite auf Ihren Einstiegskurs von Jahr zu Jahr. Insgesamt stufen wir LVMH als Investment ein, bei dem sich ein langfristiges Engagement auszahlen sollte.
https://boersenbrief.privatinvestor.de/wp-content/uploads/2022/10/christian-wiediger-sRF-FoyPQss-unsplash-scaled.jpg17072560IFVE Institut für Vermögensentwicklunghttps://boersenbrief.privatinvestor.de/wp-content/uploads/2024/03/ifve-logo-mit-schriftx385.pngIFVE Institut für Vermögensentwicklung2022-10-16 11:09:422023-03-13 09:34:00LVMH: Luxus ist gefragter denn je
„Physisches Gold ist in punkto Krisenfestigkeit die Geldanlage Nummer Eins.“ Diese Ansicht war in der Vergangenheit von vielen Finanzexperten zu hören. In den zurückliegenden Monaten dürften bei Anlegern hingegen Zweifel aufgekommen sein. Denn der Goldpreis entwickelte sich parallel zu den Aktienmärkten – nämlich im Sinkflug. Hat Gold als Krisenwährung also ausgedient? Oder gibt es spezifische Gründe für den Rückgang, die bald schon wieder außer Kraft treten könnten?
Zinserhöhungen drücken Goldpreis
Infolge der US-Zinswende und der unmittelbar darauf einsetzenden Leitzinserhöhungen der Fed seit Frühjahr 2022 ist der Kurs des Goldpreises stark unter Druck geraten. Noch am 07.03.2022 notierte der Preis des begehrten Edelmetalls auf seinem jüngsten Hoch bei rund 2.070 USD pro Feinunze. Aktuell (Stand: 23.09.2022) sieht es ganz anders aus. Heute kostet die Feinunze Gold nur noch etwa 1.646 USD, was einen Rückgang um ca. 25,7 % bedeutet.
Goldkurs in US-Dollar
Wenn Sie als Privatinvestor wie gewohnt physisches Gold in EUR handeln, hat sich der Kursverfall des Edelmetalls für Sie weniger drastisch dargestellt. Denn hier macht sich die USD-Stärke deutlich bemerkbar, da der USD gegenüber dem EUR von Anfang März bis Mitte September um etwa 13 % zugelegt hat. So kostete ein EUR am 06.03.22 rund 1,11 USD, während heute ein EUR nur noch für ca. 0,98 USD zu haben ist. Das hat natürlich Auswirkungen für den Kurs des Goldpreises in EUR im Vergleich mit seinem Pendant in USD.
Goldkurs in Euro
Wenn die Feinunze Gold Anfang März etwa 1.884 EUR gekostet hat, zahlen Anleger derzeit rund 1.695 EUR, was einer Abschwächung des Kurses „nur“ um ca. 11,2 % entspricht. Hier zeigen sich deutliche Unterschiede zur Entwicklung des Goldpreises in USD, was aber in allererster Linie auf die auseinanderklaffende Performance der Währungspaares EUR/USD zurückzuführen ist.
Licht am Ende des Tunnels?
Aktuell scheint das größte Problem für physisches Gold zu sein, dass es im Gegensatz zu Anleihen nicht verzinst wird. Und einige Bonds weisen nach den ersten Leitzinserhöhungen der US-Notenbank bereits wieder relativ attraktive Verzinsungen von etwa 5% p.a. auf. Nach Angaben des World Gold Council wurden im August 2022 bei weltweiten Gold-ETFs Abflüsse von 51 Tonnen verzeichnet. Es ist davon auszugehen, dass diese Liquidität nun vor allem in Anleihen umgeschichtet wird.
Dies wird sich mittelfristig auch nicht ändern. Denn die Federal Reserve hat weitere Leitzinserhöhungen angekündigt. Die US-Notenbank hat erst Mitte September 2022 das Zinsniveau um 75 Basispunkte nach oben auf ein Niveau von 3,00 bis 3,25 angehoben. Anlässlich dessen hat der Fed-Chef, Jerome Powell, keinen Zweifel gelassen: In absehbarer Zeit wird die US-Zentralbank von ihrem eingeschlagenen Kurs einer restriktiven Geldpolitik nicht abweichen. Wir erleben Mario Draghis berühmt-berüchtigtes Credo „Whatever it takes!“ nun also mit umgekehrten Vorzeichen.
Demgegenüber steht allerdings eine steigende Nachfrage nach physischem Gold seitens der globalen Notenbanken sowie der Schwellenländer. Historisch betrachtet waren auch die 1970er-Jahre durch schwaches Wachstum und eine erhöhte Inflation charakterisiert – bei gleichzeitig steigendem Goldpreis. 1970 kostete beispielsweise die Feinunze noch knapp 38 USD, drei Jahre später zahlten Händler bereits mehr als 100 USD. Mittelfristig besteht bereits Hoffnung auf Erholungspotenzial: Die Fed könnte ihre Geldpolitik schon 2023 als Antwort auf ein sich abschwächende Wirtschaft wieder leicht lockern.
Wenn die Miner nicht mehr wollen …
Allerdings gibt es nicht nur finanzpolitische Aspekte, die für Investments in physisches Gold sprechen. Denn wichtige Gründe, die den Ruf der enormen Wertstabilität des Edelmetalls erklären, wenn nicht gar begründen, beruhen auf den besonderen Umständen der Produktion bzw. der Förderung von Gold. Aufgrund ihrer über Jahrzehnte hinweg erworbenen starken wirtschaftlichen Situation machen viele Goldminenbetreiber den Schürfbetrieb auf ihren Claims von dem Preis abhängig, den sie am Markt erzielen können.
Wenn die Förderkosten für eine Feinunze Gold den erreichbaren Ertrag übersteigen und somit einem möglichen Gewinn entgegenstehen, zögern die meisten Miner – selbst die Besitzer der ertragreichsten Claims – nicht sehr lange, ihre Maschinen einzumotten und die Tore vorübergehend zu schließen. Und das genau so lange, bis der Goldpreis wieder ein profitables Niveau erreicht. Aufgrund der aktuellen deutlichen Verteuerung von Öl, anderen Energieträgern und bald wohl auch von Arbeitslöhnen dürften die ersten Minenbesitzer wohl schon bald mit solchen Gedanken spielen.
Tritt diese Situation ein, wird es mit einiger Sicherheit zu einer Verknappung des Angebots kommen. Dies sollte wiederum zu einem höheren Goldpreis führen. Eine „bodenlose“ Verbilligung von physischem Gold wird es somit nicht geben. Beim Gold bleiben Angebot und Nachfrage also stets in einem Verhältnis, das langfristig steigende Preise begünstigt. Nicht zuletzt deshalb gilt das Edelmetall seit über 2000 Jahren als beständige Wertanlage.
Goldpreis: Günstig in der historischen Entwicklung
Wenn wir uns die Vergangenheit und hier besonders die historische Entwicklung des Goldpreises anschauen, können wir aus einer Bloomberg-Grafik entnehmen, dass dieser sich inflationsbereinigt vor Jahren erreichten Höchstständen entfernt hat.
Gold ist damit von einer Überbewertung – zumindest im historischen Vergleich – noch weit entfernt. Die hoch bewerteten Aktienmärkte haben in der Zwischenzeit eine starke Korrektur einstecken müssen. Beim Gold ist die Luft nach unten momentan deutlich geringer.
Max Otte Fonds: echte Alternative zu einem direkten Gold-Investment
Wenn Sie als Privatinvestor eine Geldanlag in physisches Gold beispielsweise wegen der schwierigen Lagerung scheuen, ist der Max Otte Multiple Opportunities Fund eine echte Alternative für Sie. Das Finanzprodukt ist einer der wenigen aktiv gemanagten Fonds für deutsche Privatinvestoren, der in physisches Gold anlegen darf. Der Max Otte Multiple Opportunities Fund hält derzeit rund 100 Kilogramm in Goldbarren sowie rund dreieinhalb Tonnen Silberbarren bzw. in Summe rund 14 % des Fondsvermögens in physischen Edelmetallen (Siehe: Managementkommentar – August 2022).
Beim Max Otte Multiple Opportunities Fonds handelt es sich um einen alternativen Investmentfonds (AIF). Er darf somit in unterschiedliche Assetklassen wie Aktien, physisches Gold und Silber, Anleihen und Liquidität investieren. Dabei kann das Management Einzelpositionen bis zu 25 % des Fondsvermögens eingehen und somit von den starken Kursentwicklungen der Beteiligungen länger profitieren. Das Erfolgsrezept: sorgfältige Kapitalmarktanalysen, ein langfristiger Ansatz und der Mut, Chancen zu nutzen und auch größere Positionen einzugehen.
Die aktuelle Goldschwäche zum Nachkaufen nutzen
Fazit: Auch wenn der der Kurs des immer noch äußerst begehrten Edelmetalls in jüngster Zeit nachgegeben hat, ändert sich nichts daran, dass ein Investment in physisches Gold in punkto Werterhalt nicht zu toppen ist. Der Goldpreis wird seine aktuelle Schwäche wieder überwinden. Viele Aspekte wie die historische Betrachtung, eine beständige Nachfrage und fördertechnische Besonderheiten sprechen dafür. Mit dem Max Otte Multiple Opportunities Fund besitzen Privatinvestoren sich die Vorteile eines finanziellen Engagements in physisches Gold zu sichern.
Fazit: Auch wenn der der Kurs des immer noch äußerst begehrten Edelmetalls in jüngster Zeit nachgegeben hat, ändert sich nichts daran, dass ein Investment in physisches Gold in punkto Werterhalt nicht zu toppen ist. Der Goldpreis wird seine aktuelle Schwäche wieder überwinden. Viele Aspekte wie die historische Betrachtung, eine beständige Nachfrage und fördertechnische Besonderheiten sprechen dafür. Mit dem Max Otte Multiple Opportunities Fund besitzen Privatinvestoren sich die Vorteile eines finanziellen Engagements in physisches Gold zu sichern.
https://boersenbrief.privatinvestor.de/wp-content/uploads/2022/10/top-view-gunny-sack-with-gold-ore-scaled.jpg20662560IFVE Institut für Vermögensentwicklunghttps://boersenbrief.privatinvestor.de/wp-content/uploads/2024/03/ifve-logo-mit-schriftx385.pngIFVE Institut für Vermögensentwicklung2022-10-10 07:35:442023-03-13 09:33:59Wie krisenfest ist Gold wirklich?
Der Microsoft-Gründer und ehemals reichste Mann der Welt, Bill Gates, hat einmal gesagt: „Wenn ich eine feste Vorstellung einer Ziellinie gehabt hätte, hätte ich sie schon vor Jahren überschritten.“ Und obwohl Gates sich bereits 2008 aus dem operativen Geschäft des Unternehmens zurückgezogen hat, gilt diese Aussage im Hinblick auf den Konzern wohl heute noch. Grenzen scheint es für Microsoft nicht zu geben.
Microsoft tanzt auf vielen Hochzeiten
Als weltweit führendes Technologieunternehmen ist Microsoft ein breit diversifizierter Konzern, der eine Reihe von unterschiedlichen Diensten anbietet. Die drei Geschäftsfelder des Technologiegiganten lauten: Productivity and Business Processes, Intelligent Cloud und Personal Computing.
Productivity and Business Processes umfasst unter anderem Customer-Relationship-Management-Anwendungen (CRM), verschiedene Enterprises-Ressource-Planning-Systeme (ERP) sowie die in aller Welt bekannten Office-Produkte. Außerdem gehören verschiedene Marketing- und IT-Sicherheitslösungen sowie das Karrierenetzwerk LinkedIn dazu.
Herzstück im Segment Intelligent Cloud ist die Cloud-Plattform Azure, ergänzt um verschiedenen Serverprodukte und sonstige Clouddienste.
Personal Computing betreibt die Suchmaschine Bing. Ebenso ist hier die Gaming-Sparte inklusive Xbox integriert. Gerade die Expansion der Gaming-Sparte steht bei Microsoft derzeit im Fokus. Anfang 2022 übernahm der Konzern bekannt, den Spieleentwickler Activision Blizzard übernehmen zu wollen. Der Vorgang soll bis Mitte nächsten Jahres abgeschlossen sein. Microsoft würde mit dieser Übernahme auch Bereich Videospiele global in die Spitzengruppe der Anbieter aufsteigen.
Starkes Wachstum im Geschäftsjahr 2021/22
Vor wenigen Wochen präsentierte Microsoft seine Zahlen für das vierte Quartal sowie das Gesamtjahr 2021/22. (Das Geschäftsjahr des Konzerns dauert vom 1. Juli bis 30.06. ist also gegenüber dem Kalenderjahr um sechs Monate verschoben.)
Im vierten Quartal stieg der Umsatz um 12 %. Der operative Gewinn legte um 8 % zu und das Nettoergebnis wuchs um 2 %. Gegenüber den Vorquartalen und dem Vorjahr hat sich das Wachstum zwar abgeschwächt, dies ist aber zu einem Großteil auf Währungseffekte zurückzuführen. Zu konstanten Wechselkursen wären Umsatz und operativer Gewinn mit einer Rate von 16 bzw. 14 % gestiegen und der Nettogewinn hätte 8 % zugelegt. Zudem wirkten sich die erneuten Lockdowns in China auf das Ergebnis aus.
Im Gesamtjahr 2021/22 kletterte der Umsatz um 18 % (zu konstanten Wechselkursen +19 %). Operativer Gewinn und Nettoergebnis warten mit einem Wachstum von 19 bzw. 15 % auf.
Microsoft Azure auf dem Weg zur Nr. 1
Der Cloudmarkt wird von drei Tech-Giganten dominiert. Noch ist Amazon die Nr. 1. Laut Statista verfügte Amazon Web Services(AWS) im zweiten Quartal 2022 über einen Marktanteil von 34 %. Microsoft rangiert mit einem Marktanteil von 21 % auf dem Vize-Thron. Allerdings wird der Abstand zur Nummer 1 kleiner. Microsoft Azure weist im Vergleich zur Konkurrenz das derzeit stärkste Wachstum auf.
Während die Cloud-Umsätze von Microsoft im zweiten Quartal 2022 um 40 % zulegen konnten, gelang Amazon Web Services „nur“ ein Wachstum von 33 %. Selbst Google Cloud, die Cloudsparte von Alphabet (+36 %) konnte stärker zulegen als der Branchenprimus.
Eine deutliche Ansage an die Wettbewerber ist auch, dass Microsoft Azure unter den Fortune-500-Unternehmen eine Marktdurchdringung von 95 % erreicht. Dies ist laut der Konzernleitung darauf zurückzuführen, dass Microsoft seit geraumer Zeit seinen Großkunden intelligente Hybridlösungen in Sachen Cloud bereitstellt. Diesen Vorteil nutzt Microsoft, um die Preise der Google Cloud und AWS zu unterbieten. So entscheiden sich immer mehr Unternehmenskunden für Azure und werden dadurch langfristig im Ökosystem von Microsoft gehalten.
Neue Partnerschaften mit Unity und Verbund
Unternehmen, die sich für eine Cloud-Struktur von Microsoft entscheiden bleiben in der Regel dauerhaft dabei. Jeder neue Firmenkunde, den Microsoft in diesem Bereich an Land zieht, bedeutet damit langfristig wiederkehrende Einnahmen.
Gerade gab Microsoft neue Partnerschaften mit dem Spieleentwickler Unity Technologies und dem österreichischen Versorger Verbund bekannt. Unity nutzt künftig die Cloud-Plattform Azure für die Erstellung von 3D-Echtzeit-Erfahrungen. Die erstellten Inhalte sollen zudem auf einem vereinfachten Weg für Xbox-Konsolen und den PC veröffentlicht werden. Die Partnerschaft soll die Dienste von Unity global zugänglich machen und für Entwickler unter anderem den Workflow verbessern.
Bei der Zusammenarbeit mit Verbund geht es darum, gemeinsam innovative und nachhaltige Lösungen für die Energiebranche zu identifizieren, die unter anderem auf Cloud-Computing-Technologien, künstlicher Intelligenz, dem Internet of Things (IoT), Big Data und Mixed Reality basieren.
Microsoft wiederum kann dank der Zusammenarbeit auf Grünstrom von Verbund setzen. Das Unternehmen möchte bis 2030 den weltweiten Energiebedarf der eigenen Rechenzentren vollständig aus nachhaltigen erneuerbaren Quellen beziehen und setzt nun ein erstes Zeichen mit der Verbund Grünstromlieferung für das erste Microsoft Datacenter in Österreich.
Auch in Zukunft sind wir uns jedenfalls sicher, dass dem Geschäft von Microsoft keine Grenzen gesetzt sind. Dies macht Microsoft für uns zu einem spannenden Dauerinvestments. Wer in seinem Portfolio den Bereich Big Tech noch untergewichtet hat, sollte zumindest über die Aktie nachdenken.
https://boersenbrief.privatinvestor.de/wp-content/uploads/2022/09/MICROSOFT_BLIZZARD2-1.jpeg10001000IFVE Institut für Vermögensentwicklunghttps://boersenbrief.privatinvestor.de/wp-content/uploads/2024/03/ifve-logo-mit-schriftx385.pngIFVE Institut für Vermögensentwicklung2022-09-26 09:05:352022-09-26 09:05:37Microsoft: „Über den Wolken …“
Auf den Bühnen der Welt wird wieder gespielt. Das haben nach einer langen Zeit pandemiebedingter Auszeiten wohl mittlerweile die meisten in diesem Jahr schon mindestens einmal genossen. Am 24.08.2022 veröffentlichte CTS Eventim, der größte Konzertveranstalter und Ticketverkäufer in Europa, seine Zahlen zum zweiten Quartal. Diese jedenfalls sprechen eine deutliche Sprache: CTS Eventim hat sämtliche Erwartungen getoppt und mit dem ersten Halbjahr 2022 sogar den entsprechenden Vor-Corona-Zeitraum im Jahr 2019 übertroffen.
In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres erzielte CTS Eventim knapp über 734 Mio. EUR Umsatz. Das ist mehr als elfmal so viel wie in der ersten Hälfte des Lockdown-Jahres 2021 (65,3 Mio. EUR waren es hier). Insgesamt erwirtschaftete der Konzern 2021 vor dem Hintergrund von Verboten und Einschränkungen von Veranstaltungen durch die Corona-Pandemie einen Umsatz von 407,8 Mio. EUR. Im Jahr 2019, also vor Ausbruch der Pandemie, betrug der Umsatz mehr als 1,4 Mrd. EUR. Mehr als die Hälfte davon ist im laufenden Jahr schon erreicht (der Umsatz in der ersten Jahreshälfte 2019 lag bei 696,6 Mio. EUR). Man kann also mit Fug und Recht sagen, dass CTS Eventim wieder richtig auf Betriebstemperatur ist.
Geschäftsmodell: Umsatzmaschine
Das Geschäftsmodell von CTS Eventim ist atemberaubend in Bezug auf Umsätze und Cashflows. Sie kennen es vielleicht aus eigener Erfahrung oder haben es schon mal gelesen: Es gibt Veranstaltungen, die sind schon nach nur wenigen Stunden ausverkauft. Als Europas führender Ticketanbieter, über den der Verkauf in den meisten Fällen abgewickelt wird, generiert also auch CTS Eventim binnen kürzester Zeit gigantische Umsätze (die Grenze von 1 Mrd. EUR wurde bereits 2017 erstmalig überschritten). Wie hoch genau der Anteil am Ticketpreis ist, der bei der Eventim-Gruppe hängenbleibt, ist zwar ein vom Unternehmen bis heute wohl gehütetes Geheimnis, ein Anteil von bis zu 10 % ist aber durchaus denkbar. Im Segment Ticketing lag der Umsatz in der ersten Jahreshälfte 2022 bei 201,5 Mio. EUR.
Neben dem Ticketing generiert das Unternehmen große Umsätze im Segment Live Entertainment. Hier agiert CTS Eventim als Veranstalter von großen Festivals wie beispielsweise Rock am Ring, Rock im Park, Hurricane oder Southside. Dabei tritt der Konzern oft gar nicht namentlich in Erscheinung. Der nach außen auftretendem Veranstalter ist häufig eine Tochtergesellschaft. Außerdem ist der Konzern europaweit als Betreiber von sehr gefragten Eventhallen wie etwa die Kölner LANXESS Arena, die K.B. Hallen in Kopenhagen, die Berliner Waldbühne und das EVENTIM Apollo in London involviert. Im Segment Live Entertainment stieg der Umsatz in den ersten sechs Monaten 2022 auf 541,5 Mio. EUR (im Vergleich: die ersten 6 Monate 2021 brachten nur 18,3 Mio. EUR ein!) und lag damit klar über dem Vergleichszeitraum 2019 mit 505 Mio. EUR.
Doch bei aller Euphorie über das gelungene Wiederaufleben des gesamten Veranstaltungsbetriebs nach Ende der europaweiten Lockdowns: Es bestehen weiterhin Unsicherheiten mit Blick auf den weiteren Jahresverlauf. Aus diesem Grund hat das Management von CTS Eventim auch keine Prognose für das Gesamtjahr abgegeben. Inflation und deutlich gestiegene Kostenstrukturen, Fachkräftemangel sowie drohende Energieknappheit sind bremsende Faktoren, die in ihrem Ausmaß, Stand heute, kaum zu beziffern sind. Dazu kommt die komplette Unvorhersehbarkeit bezüglich einer neuen Corona-Welle im Herbst mit all ihren potenziellen Einschränkungen für die durch die letzten zwei Jahre stark gebeutelte Veranstaltungsbranche. Deshalb hält sich CTS Eventim mit konkreten Ausblicken zurück, auch wenn seit Frühling dieses Jahres der Veranstaltungsbetrieb wieder ohne wesentliche Einschränkungen ablaufen konnte.
Ungebrochener Expansionskurs – auch während der Krise
Auch wenn das Geschäft kurzfristig aufgrund äußerlicher Faktoren beeinflusst werden könnte, langfristig sind die Perspektiven intakt.
CTS Eventim hat sich seine starke Marktpräsenz und seine führende Position in Europa über die Jahre durch eine intelligente Expansionsstrategie aufgebaut. Auf der einen Seite hat sich der Konzern immer wieder andere größere oder auch kleinere Konzertveranstalter einverleibt beziehungsweise Beteiligungen an umsatzstarken Locations erreicht. Mit dem Bau der größten Multifunktionsarena in Italien fügt CTS Eventim seinem Portfolio eine weitere Bühne für Großveranstaltungen aller Art hinzu.
Das Unternehmen hat den Bau der MSG Arena, die gerade in Mailand entsteht, übernommen und wird auch diese Multifunktionshalle künftig betreiben. Sie soll 2025 ihre Türen öffnen. Das Außengelände ist mehr als 10.000 Quadratmeter groß und kann für großangelegte Open-Air-Veranstaltungen genutzt werden. In der Halle selbst sollen 16.000 Menschen Platz finden. Ein Mega-Event ist jetzt schon mal sicher. 2026 ist dort die Austragung der Olympischen Winterspiele geplant.
Die zweite „Expansionssäule“ ist das Ticketing – ob angeschlossen an eigene Veranstaltungen und Locations oder davon losgelöst. Kaum ein Veranstalter kommt am Branchengiganten CTS Eventim vorbei, wenn es darum geht, Tickets für größere Veranstaltungen effektiv an das Publikum zu verkaufen. Im Gegenteil: Viele Akteure gehen sogar exklusive Partnerschaften ein. Die jüngste: Die Rudolf Weber-ARENA in Oberhausen ist seit dem 16. August 2022 offizieller Ticketing-Partner von CTS Eventim.
Wachstum durch intelligentes Ticketing
Auf dem Gebiet Ticketing punktet CTS Eventim neben seiner mächtigen Marktposition auch durch clevere Innovationen wie den neuen fälschungssicheren Digital-Tickets, dem sogenannten Eventim.Pass. Diese Tickets können ausschließlich mit der zugehören Eventim.App auf dem Smartphone erworben und abgerufen werden. Die Tickets werden in der App gespeichert, der für die Einlasskontrolle erforderliche QR-Code bleibt dabei aber zunächst unsichtbar. Dieser wird erst kurz vor Veranstaltungstermin angezeigt. Damit sind die Tickets fälschungssicher.
Die neue Tickettechnologie hat aber insbesondere für CTS Eventim noch einen weiteren Vorteil. Diese Tickets können ausschließlich auf dem konzerneigenen Zweitmarkt fanSALE weiterverkauft werden. Damit stärkt das Unternehmen seine diesbezügliche Position deutlich. Bisher testet CTS Eventim diese neue Ticket-Generation bei ausgewählten Veranstaltungen. Wenn der Konzern seinen Ticketverkauf irgendwann komplett auf den neuen Eventim.Pass umstellt, kontrolliert der Anbieter den Zweitmarkt bei allen Tickets, die über seine Plattformen laufen, vollständig.
Ticket-Software für Olympische Spiele 2024
Im Ticketing-Bereich konnte CTS Eventim noch einen weiteren hochkaratigen Deal abschließen: CTS Eventim soll gemeinsam mit Partnern die Ticket-Software und verbundene Dienstleistungen für die Olympischen und Paralympischen Spiele in Paris 2024 liefern. Das Konsortium aus dem Gemeinschaftsunternehmen mit der französischen Fnac Darty Gruppe namens France Billet und Orange Business Service habe einen entsprechenden Vertrag unterschrieben. Aus dem Vorhaben erwartet der Vorstand von CTS Eventim einen Umsatz in zweistelliger Millionenhöhe. Der Vertrag betrifft zunächst die für 2024 in Paris geplanten Sommerspiele. Im besten Falle könnte sich hieraus jedoch eine langfristige Kooperation mit dem Internationalen Olympischen Komitee entwickeln.
Gute Aussichten trotz Unwägbarkeiten für die Branche
CTS Eventim hat in der Krise gezeigt, wie stabil der Konzern ist und stetig weiter nach vorne gearbeitet. Die aktuellen Zahlen der ersten sechs Monate des laufenden Jahres zeigen eindrucksvoll, wie schnell der Konzern wieder auf der Überholspur sein kann. Die Vorsicht, mit der das Management den weiteren Jahresverlauf einordnet, spricht dabei nur für die vernünftige Perspektive der Konzernleitung: Nach zwei Jahren Quasi-Stillstand einer gesamten Branche und inmitten der Herausforderungen des aktuellen Weltgeschehens darf man zugestehen, nicht per Kristallkugel in die Zukunft sehen zu können.
Nichtsdestotrotz sind die Weichen gestellt, sodass es je nach Beeinträchtigungsgrad im Stile des ersten Halbjahres weitergehen kann. Und dass der Konzern auch Krise kann, hat er in den letzten Jahren mehr als bewiesen.
An der Börse wird dies recht volatil beurteilt. Wenn man sich das letzte Jahr anschaut, sieht man starke Kursschwankungen. Von seinem letzten Hoch bei 67,70 EUR im April dieses Jahres ist der Kurs der Aktie bis Auf 53 EUR am 22.08. gefallen. Die starken Halbjahreszahlen vom 24.08. ließen den Kurs in der direkten Folge bis auf 57,60 EUR steigen. Seitdem schwankt er leicht wieder nach unten. Aktuell liegt der Titel bei 54,30 EUR (Stand: 29.08.).
Wie sich die genannten Unwägbarkeiten für die Veranstaltungsbranche – und für CTS Eventim insbesondere – darstellen werden, weiß keiner genau. In jedem Fall haben wir mit CTS Eventim ein Unternehmen, dass für jegliches Szenario mehr als gut aufgestellt ist.
Ihre Kerstin Franzisi
Chefredakteurin | Der Privatinvestor
Der Privatinvestor – IHR KOSTENLOSES TESTABO
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https://boersenbrief.privatinvestor.de/wp-content/uploads/2022/09/excited-audience-watching-confetti-fireworks-having-fun-music-festival-night-copy-space-scaled.jpg17072560IFVE Institut für Vermögensentwicklunghttps://boersenbrief.privatinvestor.de/wp-content/uploads/2024/03/ifve-logo-mit-schriftx385.pngIFVE Institut für Vermögensentwicklung2022-09-18 13:20:312022-11-10 18:25:58CTS Eventim: diese Aktie ist ein echter Entertainer!