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Sehr geehrte Privatanleger,

nachdem Donald Trump am 2. April seinen Zoll-Hammer verkündet hatte, stürzten die Börsen bis zum 7. April massiv ab: Der S&P 500 in der Spitze um bis zu 20 %, DAX und Dow Jones bis zu 15 %. Mittlerweile haben sich die Börsen wieder etwas erholt.

Am 10. April kündigte Trump ein 90-tägiges Moratorium der Zölle bei vielen Ländern an. Die US-Börsen sprangen an einem Tag um über 10 %, auch unsere Big Techs Microsoft, Amazon und Alphabet.


Vermögenscheck: Balancieren Sie das Risiko in Ihrem Portfolio

Aktien und Anleihen befinden sich in einer Korrektur. Diesmal könnte es sich um einen Bärenmarkt handeln, der länger anhält als zuvor. Jetzt ist die richtige Zeit, Ihr Vermögen für die kommenden Jahre neu zu balancieren. Im Rahmen unseres kostenfreien Vermögenschecks können Sie mit dem Team der Max Otte Fonds über Ihre finanziellen Ziele sprechen. Vereinbaren Sie hier Ihren kostenfreien Termin:


Dies ist nicht die erste verrückte Phase, die ich an der Börse erlebe. Den 19. Oktober 1987, den „schwarzen Montag“, erlebte ich als Praktikant der damaligen Frankfurter Sparkasse von 1822 (heute nur noch Frankfurter Sparkasse) auf dem Parkett der Frankfurter Börse. Zur Erinnerung: Das war der erste Crash seit dem Zweiten Weltkrieg. Es ging an einem Tag um 20 % runter, ausgelöst durch computergesteuerte „Portfolioversicherungen“, die im Grunde nichts anderes waren als die massenhafte Auslösung von Stop-Loss-Aufträgen.

Bei der nächsten sehr langwierigen Börsenkorrektur von 2000 bis 2003 war ich schon seit 1999 mit Kapitalmarktinformationen für Privatanleger aktiv und beriet seit 2001 auch Privatkunden, denen ich half, durch die lange Korrektur zu navigieren und sie zu überstehen. In dieser Zeit gab es zwar keinen ausgemachten Crash, aber der DAX verlor im Laufe von drei Jahren 75 % seines Wertes. Eine dreijährige Baisse kommt in jedem Jahrhundert nur ein oder zwei Mal vor. Das war schon eine Geduldsprobe.

Dann die Finanzkrise von 2008, die mich einem breiteren Publikum bekannt machte. Der Corona-Crash von 2020. Und dazwischen einige kleinere scharfe Korrekturen, so wie der China-Crash 2016.

Auch diesmal werden sich die Börsen wieder beruhigen. Wir stehen allerdings vor einem fundamentalen Systemwandel. Mit seinen Zöllen leitet Trump endgültig die De-Globalisierung ein, die mit der Finanzkrise begann und mit COVID und der Diskussion über die Lieferketten Fahrt aufnahm. Die Transformation der Weltordnung ist in vollem Gange. Am Ende werden nach meiner Auffassung ein chinesischer und ein US-amerikanischer Block stehen; mit Westeuropa als Anhängsel und abhängigem Territorium der USA.



Im Bild des Welthandels lässt sich das schon deutlich sehen. Zwischen dem Jahr 2000 und dem Jahr 2024 hat China die USA in vielen Ländern als größten Handelspartner abgelöst. Durch ihre willkürliche, machtorientierte Sanktionspolitik und die Konfiskation von Auslandsvermögen vieler Länder, haben die USA viel Vertrauen verspielt.

Wir investieren weiterhin über 50 % unseres Portfolios in Qualitätsunternehmen mit hohen Kapitalrenditen. In der neuen Welt sind regional tätige Unternehmen, Gold und Rohstoffe interessant. Unser Investment in den polnischen Einzelhändler Dino Polska  hat uns schon viel Freude gemacht, und wir sind zuversichtlich, dass das weiter der Fall sein wird. CTS Eventim hat eine starke Stellung in Europa. Um Big Tech kommt im Westen auch niemand herum. (China hat für alle US-Big Techs eine eigene App. Die bräuchte Europa auch, aber das ist aktuell Wunschdenken.)

Die heftigen Turbulenzen der letzten Tage haben sich erst einmal gelegt. Aber die Welt ist in einer fundamentalen Transformation. Die Märkte sind immer noch etwas teuer.

Eine Lehre aus meinem eigenen Investmentleben ist, dass ich in Crashs oftmals zu früh eingekauft habe. Wir bleiben cool.

Um mehr über die Anlagelösungen der Max Otte Fonds zu erfahren, kontaktieren Sie Herrn Philipp Schäferhoff (+49 (0) 221 98 65 33 94, [email protected]) oder nutzen Sie unseren kostenfreien Vermögenscheck.

Auf gute Investments!

Ihr Prof. Dr. Max Otte

PS: Man kann Donald Trump vieles vorwerfen, nur keine Inkonsistenz in seinen grundlegenden Ideen. Schon 1987 hatte sich der damals gerade Vierzigjährige in ganzseitigen Anzeigen in der New York Times zu außenpolitischen und außenwirtschaftspolitischen Themen geäußert. Schon damals sagte man ihm Ambitionen auf das Präsidentenamt nach, die er aber standhaft dementierte.

Unter anderem schrieb er damals: „Es ist an der Zeit, dass wir unsere massiven Defizite mit Japan beenden und dass wir andere, die es sich leisten können, bezahlen lassen. Unser Schutz ist für diese Länder hunderte von Milliarden Dollar wert und ihre Abhängigkeit von unserem Schutz ist viel höher als umgekehrt.

Man kann nicht sagen, man habe es nicht gewusst.

Diese Kolumne ist ursprünglich in Ausgabe 15/2025 des Kapitalanlagebriefs DER PRIVATINVESTOR am 11. April 2025 erschienen.


Sehr geehrte Privatanleger,

am 02. April kündigte Donald Trump Zölle auf fast alle Waren in der gesamten Welt an. Die Zollsätze reichen von 10 % über 20 % für die EU und Japan, 24 % für Autos aus der EU bis zu mehr als 50 % für China. Am Folgetag verloren der Dow Jones 4 % und der S&P 500 5 % ihres Wertes.

Der PI Global Value Fund und der Max Otte Multiple Opportunities Fund blieben mit -3 % zunächst relativ stabil (Stand 04. April 2025). Unsere seit drei Jahren eher sicherheitsorientierte Positionierung, die auch dazu geführt hatte, dass unsere Fonds etwas langsamer gestiegen sind als die Märkte, könnte sich nun langsam auszahlen.


Vermögenscheck: Balancieren Sie das Risiko in Ihrem Portfolio

In Zeiten der globalen Umbrüche ändern sich die Risiken der verschiedenen Anlageklassen. Um Privatanleger bei ihren finanziellen Zielen zu unterstützen, bieten wir Ihnen unseren Vermögenscheck an. Das Team der Max Otte Fonds nimmt sich dabei die Zeit, um Ihre Vermögensaufteilung zu prüfen. Vereinbaren Sie hier Ihren kostenfreien Termin:


Trump verspricht sich von den Zöllen eine Linderung des hohen US-Außenwirtschaftsdefizits von 4 % des BIP, genauso wie durch die Zolleinnahmen eine deutliche Verringerung des Haushaltsdefizits von 6 % des BIP. Wenn es nach Trump ginge, sollten die Zolleinnahmen den Zinsdienst des amerikanischen Bundeshaushalts von immerhin 900 Mrd. USD pro Jahr decken.

Ob das so funktionieren wird, sei dahingestellt, denn Zölle haben vielfältige Auswirkungen. Beim Importeur sorgen sie für Zolleinnahmen, treiben die Preise der Importgüter in die Höhe (Inflation) und dürften das Volumen der Importe sinken lassen. Beim Exporteur dürften sowohl die Verkaufspreise als auch die Volumina sinken. Bei manchen Gütern reagieren die Volumina aber nicht auf die Preise (die Nachfrage ist „unelastisch“). Der Gesamteffekt ist also immer eine Verknüpfung von Preis- und Volumeneffekt.

Auf jeden Fall werden sich die Zölle bremsend auf den Welthandel auswirken und die ohnehin schon angespannte Lage der Weltwirtschaft verschärfen. Ob sie langfristig zu einer Reindustrialisierung der USA führen, ist ungewiss.

Trump sieht sich in der Tradition des Präsidenten William McKinley (1846-1901, von 1897-1901 Präsident). Unter McKinley hatten die USA hohe Zölle, die für einen großen Teil des – damals allerdings wesentlich kleineren – Staatshaushalts aufkamen. McKinley wieder steht in der Tradition des ersten Finanzministers der USA, Alexander Hamilton (1757-1804) und des Deutschamerikaners Friedrich List (1798-1846). Es stimmt, dass die USA unter McKinley prosperierten. Sie schlugen allerdings mit dem Spanisch-Amerikanischen Krieg auch den Weg in den Imperialismus ein, der von einem anderen Deutschamerikaner, dem früheren US-Innenminister Carl Schurz (1829-1906), erbittert bekämpft wurde. Trump hat auch schon Scherze darüber gemacht, dass sowohl Hamilton als auch McKinley eines unnatürlichen Todes starben.

Fest steht: Die De-Globalisierung, die ich zum ersten Mal in „Der Crash kommt“ 2006 angesprochen hatte und die nach der Finanzkrise begann und mit COVID Fahrt aufgenommen hat, ist in vollem Gange. Wir sehen uns in unserer weitgehend vorsichtigen Positionierung bestätigt, auch wenn wir so den Tech-Boom der letzten Jahre nur teilweise mitgemacht haben.

Mit Gold haben wir einen wichtigen Sicherheitsanker im Portfolio, mit Berkshire Hathaway ein Unternehmen, das von der De-Globalisierung profitieren könnte. Gleiches gilt für unsere Gas- und Rohstoffproduzenten.

Um mehr über die Anlagelösungen der Max Otte Fonds zu erfahren, kontaktieren Sie Herrn Philipp Schäferhoff (+49 (0) 221 98 65 33 94, [email protected]) oder nutzen Sie unseren kostenfreien Vermögenscheck.

Auf gute Investments!

Ihr

Ihr Prof. Dr. Max Otte

Diese Kolumne ist ursprünglich in Ausgabe 14/2025 des Kapitalanlagebriefs DER PRIVATINVESTOR am 04. April 2025 erschienen.


Ist Berkshire Hathaway jetzt einen Kauf wert? Wir führen die Aktie in unserer Unternehmensdatenbank. Als Mitglied haben Sie darauf jederzeit Zugriff wie auch zu unserem Heftarchiv. Hier können Sie die Bewertungen unserer Titel (u.a. Kaufschwelle, Verkaufsschwelle, fairer Wert) nachlesen und somit entscheiden, ob sich ein Einstieg für Sie aktuell lohnt. Sichern Sie sich heute noch Ihren Zugang mit einem Abonnement oder Club-Mitgliedschaft.    

Sehr geehrte Privatanleger,

wir lassen uns gerne in unseren Meinungen oder Vorurteilen bestätigen. Es ist angenehm, Zustimmung zu bekommen. Es ist bequem. Es ist menschlich. Fakten, die unser Weltbild und unsere Meinungen in Frage stellen könnten, werden gerne verdrängt. Im Vokabular der verhaltenswissenschaftlichen Psychologie heißt das „kognitive Dissonanz“.

Es sind oft Außenseiter ohne Erfahrung, die den Status Quo herausfordern und so die großen Innovationen oder Entdeckungen hervorbringen. Elon Musk war weder ein Experte bei Bezahlsystemen noch bei E-Autos noch bei der Weltraumfahrt. Die Experten waren bei Visa, GM und der NASA.

Wenn Sie Teil einer Organisation, des Establishments oder zum Beispiel der Finanzbranche sind, ist es sehr schwer, die allgemeine Meinung zu hinterfragen. Wenn Innovationen Ihren Job oder Ihr Geschäftsmodell bedrohen, ist die Neigung, an deren Erfolg zu glauben, drastisch reduziert.

Als Investor müssen Sie:

1. wissen, was Ihre Investmentthese ist und was deren Voraussetzungen sind

2. diese These kritisch hinterfragen

Das Hinterfragen ist dabei viel wichtiger, als Bestätigung zu suchen.

Ich persönlich versuche, bei jedem Investment vor allem die Gegenthesen zu finden und deren Wahrscheinlichkeit zu bewerten. Natürlich ist es ideal, diese Gegenthesen mit jemandem zu diskutieren, der sie vertritt. Wenn so jemand nicht vorhanden ist, müssen Sie es eben mit sich selber ausmachen.

Meine Hauptthese, die ich auch in Endlich mit Aktien Geld verdienen vertrete, ist, dass es (fast) immer interessante Investments am Aktienmarkt gibt. Eine Nebenthese ist, dass „die Märkte“ aktuell trotz wieder satter Bewertungen im Big-Tech-Sektor nicht zu teuer sind. Wenn Sie etwas Liquidität für den Herbst aufbauen wollen, können Sie dies tun. Stressfreier ist es, mit Qualitätsaktien einfach dabeizubleiben.

Bestellen Sie das Buch auf www.endlich-mit-aktien-geld-verdienen.de und erfahren Sie in sieben Kapiteln, wie Sie die besten Aktien der Welt finden.

Auf gute Investments!

Ihr

Prof. Dr. Max Otte

Sehr geehrte Privatanleger,

ein regelmäßiges passives Einkommen in Form von Dividenden – das ist eine tolle Sache. Können Sie mit den Dividendeneinnahmen eine Rentenlücke schließen, sonstige zusätzliche Ausgaben (z. B. Urlaubsreisen) finanzieren oder sogar ganz davon leben, dann können Sie sich entspannt zurücklehnen. Kursbewegungen werden dann für Sie immer mehr zur Nebensache.

Dies, weil Ihr passives Dividendeneinkommen gleichbleibt oder sogar wächst – ganz unabhängig davon, wo die Aktienkurse stehen. Insofern hilft Ihnen eine Dividendenstrategie auch dabei, dass Sie in einer hektischen Börsenphase „cool“ bleiben.

Eine solche Strategie geht auf, wenn die Unternehmen, die Sie der Dividende wegen in Ihrem Portfolio halten, zuverlässig ausschütten. Im Idealfall investieren Sie in Unternehmen, die die Dividende jährlich erhöhen. Doch wie sicher sind künftige Dividendenauszahlungen? Die Coronajahre sowie der Ausbruch des Ukraine-Krieges, brachte jedenfalls die Ausschüttungspolitik von so manchem Unternehmen ins Wanken, das bis dato als absolut zuverlässiger Dividendenwert galt.

Bei welchen Unternehmen können wir uns wirklich auf die Dividende verlassen? Als Anleger müssen Sie wissen: Eine 100 %ige Sicherheit gibt es beim Investieren nie. Je länger allerdings ein Unternehmen schon eine Dividende zahlt und diese regelmäßig erhöht, ohne dabei die Substanz anzutasten, desto wahrscheinlicher sind steigende Dividendenzahlungen in der Zukunft.

Ein Unternehmen, bei dem wir die Dividende inklusive Steigerung für sehr sicher halten, ist Coca-Cola (WKN: 850663). Seit 104 Jahren zahlt der Konzern eine Dividende aus. Die erste Ausschüttung erfolgte 1920 – ein Jahr nach dem Börsengang. Die letzten 61 Jahre steigerte der Getränkeriese den Dividendenbetrag je Aktie mindestens einmal jährlich. Damit ist Coca-Cola in der Liga der Dividendenaristokraten weit vorne dabei.

Wenn Sie in solche Dividenden-Klassiker zu einem halbwegs angemessenen Preis einsteigen, ist dies für Ihre Dividendenstrategie schon die halbe Miete. Erst recht, wenn es sich um ein krisenfestes und konjunkturunabhängiges Geschäftsmodell wie im Fall von Coca-Cola handelt. Weder Corona noch der Ukraine-Krieg oder die weltweit stark gestiegene Inflation konnten der Umsatz- und Gewinnentwicklung von Coca-Cola etwas anhaben. Auch dies ist ein guter Indikator für relativ sichere Dividendenzahlungen in der Zukunft.

Klar ist: Dividenden sind kein Selbstläufer und – anders als der Kupon bei Anleihen – nicht garantiert. Auch langjährige und verlässliche Dividendenzahler müssen bei Gewinneinbrüchen ihre Dividenden kürzen. Falls Sie als Investor großen Wert auf Dividenden legen, sollten Sie daher die Unternehmensentwicklung gut analysieren.

Der Privatinvestor bietet Ihnen hierfür die passende Unterstützung. Wir liefern Ihnen Woche für Woche fundierte Analysen ausgewählter Qualitätsunternehmen. Werden Sie jetzt Mitglied und sichern Sie sich den exklusiven Videokurs „Endlich mit Aktien Geld verdienen“ im Wert von 1.990 Euro als Willkommensgeschenk.

Auf gute Investments!

Ihr Kerstin Franzisi

Chefredakteurin Der Privatinvestor


Sehr geehrte Privatanleger,

am 03.02.2023 habe ich Berkshire Hathaway (B-Aktie WKN: A0YJQ2) empfohlen (Der Privatinvestor 05/2023). Ich habe auch ein Webinar für unsere Mitglieder zu Berkshire abgehalten und die Aktie analysiert. Im Webinar erklärte ich, warum Berkshire Hathaway meine Top-Empfehlung war. (Das Webinar können Sie als Mitglied in unserem Archiv ansehen.)

In den Fonds war Berkshire damals schon seit einiger Zeit unsere größte Position. Die Aktie steht in unseren Portfolios aktuell rund 16 % im Plus. Das Gute – die Story ist noch nicht vorbei.

Warren Buffett ist der beste Investor der Welt. Eine Rendite von durchschnittlich 20 % je Jahr über einen Zeitraum von 56 Jahren – das ist bisher keinem anderen Investor gelungen. Auch mit 93 Jahren beherrscht er sein Handwerk noch. Seine Nachfolge ist geregelt.

In meinem Webinar erläuterte ich auch, wie Warren Buffett (wahrscheinlich) den Inneren Wert der Berkshire-Aktie bestimmt. Dazu gibt es Aussagen von ihm aus den Berkshire-Geschäftsberichten Mitte der 90er Jahre. Berkshire Hathaway besteht im Grunde aus zwei Unternehmen – auf der einen Seite die operativ tätigen Beteiligungen und auf der anderen Seite das Investmentportfolio (Aktien und Wertpapiere).

So ist Berkshire nämlich zugleich „Wertpapierfonds“ und „Private-Equity-Gesellschaft“. Warren Buffett addiert deshalb den Bilanzwert der Wertpapierinvestments sowie der Liquidität und den Wert der operativ tätigen Gesellschaften. Diese ermittelt er, indem er das Betriebsergebnis aller operativen Gesellschaften mit dem Faktor von 11 multipliziert.

Im Februar kamen wir mit dieser Methode auf einen Inneren Wert von 420 USD für die B-Aktie und 630.000 USD für die A-Aktie. An der New Yorker Börse notierte die B-Aktie am 3. Februar zu 305,92 USD. Der damalige Preis bot also eine Sicherheitsmarge von rund 30 %.

In den nachfolgenden Wochen fiel die Aktie erst einmal um 4 %. Wenn Sie schon länger dabei sind, wissen Sie, das ist völlig normal. Wir kaufen meistens in die Schwäche hinein. (Manchmal springen wir allerdings auch auf einen fahrenden Zug auf.)

Ab Mitte April hatte die Aktie dann ihre zwischenzeitlichen Kursverluste aufgeholt.

Wenn Sie den Empfehlungen des PI 05/2023 gefolgt sind und eine Position Berkshire aufgebaut haben, können Sie sich Stand jetzt über Kursgewinne von bis zu 17 % freuen.

Das Potenzial der Aktie ist auch noch nicht ausgereizt. Das aktuelle Kursniveau von 358,23 USD (Schlusskurs 10.08.23) bietet noch ein Potenzial von weiteren 17 % zum fairen Wert. Die Verkaufsschwelle setzen wir zudem bei Qualitätsunternehmen wie Berkshire bei 30 % über dem Inneren Wert an. Das wäre ein Kurs von 546 USD. Und selbst, wenn Berkshire irgendwann in der Zukunft dieses Niveau erreicht, würden wir nicht sofort verkaufen, sondern erst einmal genau analysieren, ob sich der Innere Wert nicht verändert bzw. erhöht hat.

Nun meldete Berkshire Hathaway am 05. August neue Zahlen und brach damit erneut alle Rekorde. Der Nettogewinn lag im zweiten Quartal bei 35,9 Mrd. USD. Zum einen hat sich das Investmentportfolio prächtig entwickelt. Zum anderen lief es auch operativ sehr gut. Die Versicherungsgesellschaften von Berkshire Hathaway profitierten sowohl von den steigenden Zinsen (bei ihren Geldanlagen) als auch von höheren Prämien.

Versicherungen sind das operative Kerngeschäft von Berkshire, auch wenn etliche Beteiligungsfirmen in anderen Branchen tätig sind (z. B. See’s Candies in der Süßwarenbranche, Brooks im Segment Laufschuhe und Borsheims in der Schmuckbranche).

Das Betriebsergebnis, also der Gewinn, den Berkshire mit seinen operativen Beteiligungen im Zeitraum April bis Juni erwirtschaftete, lag bei 10 Mrd. USD. Dies ist der höchste operative Quartalsgewinn, den Berkshire bisher jemals erreichte.

Auf gute Investments!

Dieser Artikel ist ein Auszug aus der Kolumne von Prof. Dr. Max Otte, die in unserer Ausgabe 32/2023 am 11. August 2023 erschienen ist.

Konjunkturelle Sorgen veranlassten viele Unternehmen im letzten Jahr zu Sparmaßnahmen. Den Rotstift setzten sie dabei u.a. bei den Werbeausgaben an. Dies bekam Alphabet (WKN: A14Y6F) zu spüren. Sowohl die Werbeumsätze über die Video-Plattform YouTube als auch über das Google-Suchmaschinennetzwerk gingen seit Herbst 2022 zurück.

Auch Chat GPT und dessen Integration von Microsoft in die Suchmaschine Bing verursachte in den letzten Monaten bei so manchem Alphabet-Aktionär Stirnrunzeln. Geht die Google-Ära damit zu Ende?

Bislang dominierte Google den Suchmaschinenmarkt ohne nennenswerte Konkurrenz. „Googeln“ hat es als Verb längst in den Duden geschafft. Bing von Microsoft fristete bisher ein nahezu belangloses Dasein. Jetzt, angereichert mit neuen KI-Funktionen, schließen wir nicht aus, dass Microsoft dem Platzhirsch Alphabet doch Marktanteile abluchsen kann.

Google will den Spitzenplatz bei Suchmaschinen auch im KI-Zeitalter verteidigen

Dennoch sind wir überzeugt, dass Alphabet im Suchmaschinen-Geschäft ein, wenn nicht gar „der“ dominante Player bleiben wird. Alphabet gibt zudem in Sachen generative KI im Moment ebenfalls ordentlich Gas. Mit Bard brachte der Konzern nur wenig zeitversetzt zu Chat GTP einen eigenen Chatbot heraus. Eine speziell für den medizinischen Einsatz geschulte Version befindet sich gerade in der Testphase ebenso wie eine Journalismus-KI mit Namen Genesis.

Die jüngsten Zahlen, die Alphabet für sein abgelaufenes zweites Quartal 2023 veröffentlichte, zeigen außerdem, wie robust das Kerngeschäft (Werbung) ist. Nach zwei schwächeren Quartalen (Q4/2022 und Q1/2023) gelang dem Konzern in diesem Segment bereits jetzt wieder die Trendwende. Die Werbeumsätze über das Google-Suchmaschinennetzwerk stiegen im Zeitraum April bis Juni 2023 von 40,7 auf 42,6 Mrd. USD an. Das entspricht einem Plus von 4,7 %. Auch die Anzeigenerlöse über die Video-Plattform YouTube erholen sich wieder. Diese stiegen von 7,3 auf knapp 7,7 Mrd. USD (+5,4%).

Der operative Gewinn wuchs im zweiten Quartal 2023 von 19,4 auf 21,8 Mrd. USD. Dies geht nach wie vor fast ausschließlich auf das Werbegeschäft zurück und entspricht einem Plus von 12,4%. Das Nettoergebnis verbesserte sich von 16,0 auf 18,4 Mrd. USD (+15,0%).

Das Umsatzwachstum in der Cloud-Sparte bleibt mit einem Plus von fast 28% im deutlich zweistelligen Bereich. Von 6,3 Mrd. USD kletterten die darüber generierten Erlöse auf 8,0 Mrd. USD. Damit trägt das Cloud-Geschäft nun knapp 11 % zum Konzernumsatz bei. Vor einem Jahr waren es nur 9%. Wir erwarten, dass der Umsatzbeitrag dieser Sparte in den kommenden Jahren weiter zunehmen wird.

Sehr erfreulich ist zudem, dass das Cloud-Geschäft nun in der Gewinnzone angelangt ist. Vor einem Jahr wies Alphabet in diesem Segment noch einen operativen Verlust in Höhe von 590 Mio. USD aus. Jetzt steht an dieser Stelle ein operativer Gewinn in Höhe von 395 Mio. USD. Noch ist die operative Marge mit jetzt 4,9 % gering. Zum Vergleich: Das Werbe- und Servicegeschäft der Konzerntochter Google bringt derzeit eine operative Marge von über 35%. Doch immerhin, ein Anfang ist in der Cloudsparte gemacht.

Lohnt sich aktuell ein Einstieg bei Alphabet?

Wir werden die Entwicklung von Chat GPT und Bing im Auge behalten. Sollte Alphabet seine Marktposition behaupten können und sollte sich das jetzt präsentierte Wachstum in den Folgequartalen fortsetzen, kann dies den Inneren Wert weiter erhöhen.

Wo dieser genau liegt, erfahren Sie in unserem wöchentlichen Kapitalanlagebrief. Als Mitglied haben Sie jederzeit Zugriff auf unser Ausgabenarchiv sowie unsere stets aktuell gehaltene Unternehmensdatenbank. Hier können Sie unsere Bewertungen zu Alphabet und den weiteren Fokusunternehmen jederzeit abrufen.

Auf gute Investments!

Ihre Kerstin Franzisi
Chefredakteurin Der Privatinvestor

Die Dekarbonisierung, die Abkehr von den fossilen Energieträgern in allen Bereichen der Wirtschaft, gilt als größte Herausforderung unserer Zeit. Ein möglicher Ausweg ist die Wasserstoff-Technologie. Kein Wunder, dass Unternehmen, die sich in diesem Bereich engagieren, an der Börse und bei den Anlegern hoch im Kurs stehen. Einer der bedeutendsten Player dieses Sektors ist Air Liquide

Air Liquide ist insgesamt einer der führenden Anbieter von Gasen aller Art – für die Industrie und die Medizin. Der Konzern mit Hauptsitz in Paris, erwirtschaftete 2022 einen Umsatz von knapp 30 Mrd. EUR. Nach eigenen Angaben verfügt das Unternehmen über einzigartiges Know-how im Bereich gasförmiger und flüssiger Wasserstoff und beherrscht die gesamte H2-Wertschöpfungskette. Air Liquide sieht sich in den Bereichen der kohlenstoffarmen Produktion, der Speicherung und der Distribution als Technologieführer.

Grünem Wasserstoff gilt Priorität

Welche Bedeutung die Wasserstoff-Technologie aktuell in der Politik besitzt, hat der jüngste Staatsbesuch von Bundeskanzler Scholz und Bundeswirtschaftsminister Habeck in Kanada gezeigt. Dabei unterzeichneten Habeck und der kanadische Energieminister Jonathan Wilkinson Mitte Februar ein Abkommen, das den Export von Wasserstoff von Kanada nach Deutschland ab dem Jahr 2025 sicherstellen soll.

Nicht nur in Deutschland, auch in anderen europäischen Staaten wird die Wasserstofferzeugung aus erneuerbaren Energiequellen hochgefahren. Frankreich verfolgt im Hinblick auf die H2-Wirtschaft einen eigenen Weg. Das Land setzt zwar auch auf die Wasserstoffwirtschaft, möchte jedoch erreichen, dass die EU auch mit Atomstrom hergestellten Wasserstoff als „erneuerbar“ anerkennt.

Trotz der vorhandenen Diskrepanzen fördern Frankreich wie Deutschland ehrgeizige Wasserstoff-Projekte in Milliardenhöhe. Die diversen ambitionierten Klimaziele sollen und müssen erreicht werden. Das hilft Unternehmen, die im Sektor Wasserstoff-Technologie tätig sind, wie eben Air Liquide – und das sogar auf direkte Art und Weise.

Hervorragende Zahlen im Jahr 2022

Ebenfalls Mitte Februar hat Air Liquide seine Zahlen für das Geschäftsjahr 2022 präsentiert. Der französische Industriegase-Konzern weist einen Umsatz in Höhe von 29,9 Mrd. EUR aus. Das sind 28,3 % mehr als ein Jahr zuvor. Auf vergleichbarer Basis, also um Währungs-, Akquisitions- und Energiepreiseffekte bereinigt, stieg der Umsatz um 7 %.

Mit einem Umsatzvolumen von nun 11,4 Mrd. EUR generierte das Unternehmen in Europa nun erstmals den größten Umsatzanteil (38 %). Die USA, der bislang größte Markt, bleibt mit 10,7 Mrd. EUR Umsatz jedoch dicht dahinter. Der Umsatz mit Kunden aus der Großindustrie legte von 6,9 auf 10,5 Mrd. EUR zu (+51 %). Mit Kunden aus der Elektronikbranche steigerte Air Liquide seine Erlöse um 22 %, während in der Gesundheitsbranche immerhin 6 % mehr umgesetzt wurde. Der operative Gewinn stieg um 16,9 % und das Nettoergebnis um 7,3 %.

Beim Cashflow ist Wachstum ebenfalls Programm. Der operative Cashflow stieg von 5,3 auf 6,3 Mrd. EUR. Dies ist ein Plus von über 18 %. Die operative Cashflowmarge steht mit 20,9 % hervorragend da.

Starker Jahresauftakt 2023

Auch im ersten Quartal 2023, über das Air Liquide am Donnerstag, den 27. April berichtete, lief es gut. Der Konzernumsatz legte um 4,2 % um. Auf vergleichbarer Basis, also bereinigt um die Folgen der hohen Energiepreise und des schwachen Euro betrug das Wachstum 6,2 %. Der Cashflow stieg um 14,3 %.

Der Kurs der Air Liquide-Aktie spiegelt die hervorragende Entwicklung. Insbesondere seit Herbst 2022 zog die Aktie deutlich an. Seit dem Jahrestief Ende September 2022 bei ca. 115 EUR stieg die Aktie bis dato auf etwa 162,50 EUR (Stand: 27.04.23). Das entspricht einem Plus von über 40 %.

Großzügige Dividendensteigerung

Air Liquide kann es sich leisten. Das Unternehmen lässt seine Aktionäre am Erfolg teilhaben. Die diesjährige Dividendensteigerung fällt üppig aus. Air Liquide hebt den Ausschüttungsbetrag je Aktie um fast 12 % von 2,64 EUR auf jetzt 2,95 EUR an. Bei dem aktuellen Kurs beträgt die Dividendenrendite rund 2,0 %. Zahltag ist der 17. Mai. Ex-Dividenden-Tag ist der 15. Mai. Aktionäre, die im Bonus-Programm registriert sind, werden auf diese reguläre Dividende noch einmal 10 % zusätzlich erhalten. Das bedeutet 3,245 EUR je Anteilsschein.

Joint Venture mit TotalEnergies

Wie beide Unternehmen vor wenigen Wochen mitteilten, planen TotalEnergies und Air Liquide die Gründung eines Joint Ventures zu gleichen Teilen. Ziel ist der Aufbau eines Netzes von Wasserstofftankstellen für schwere Nutzfahrzeuge entlang wichtiger europäischer Transportrouten. Die mehr als 100 Wasserstofftankstellen sollen an strategisch bedeutenden Korridoren in Frankreich, den Benelux-Ländern und Deutschland aufgebaut werden.

Dabei wird TotalEnergies seine Expertise über den Betrieb und das Management von Tankstellennetzen und den Vertrieb von Energie an Endkunden einbringen. Air Liquide wird sein technologisches Know-how entlang der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette beitragen.

Investitionen in China

Air Liquide investiert in China 60 Mio. EUR in Modernisierung von Luftzerlegungsanlagen. Ziel des Umbaus ist es, den CO2-Fußabdruck der Anlagen in Tianjin zu reduzieren. Statt mit Dampf sollen die Anlagen künftig mit Strom betrieben werden – idealerweise aus erneuerbaren oder zumindest kohlenstoffarmen Energiequellen. Die Luftzerlegungsanlagen, die unter anderem Sauerstoff produzieren, versorgen die in Tianjin angesiedelten Chemie- und Industrieunternehmen.

Aus gute Investments

Ihre Kerstin Franzisi

Chefredakteurin | Der Privatinvestor

Linde (WKN: A2DSYC) ist nicht mehr im DAX gelistet. In Zukunft will der Industriekonzern seine Aktie nur noch am New York Stock Exchange notieren. Das ist folgerichtig: Bereits 2018 hatte Linde seinen Firmensitz in das irische Dublin verlegt. Nun löst sich der deutsche Traditionskonzern vollständig vom Standort Deutschland. Ist Linde also jetzt ein attraktives Investment? Wir setzen in unserem Langfristdepot schon lange auf den Wettbewerber Air Liquide (WKN: 850133). Er ist in der Branche technischer Gase die weltweite Nummer 2 – nach Linde. Lesen weiter, um einen direkten Vergleich zu sehen.

Linde & Air Liquide: Gleichstarke Bilanzqualität

Wir werden gefragt, ob das Unternehmen eine Alternative zu unserem Datenbanktitel ist. Oder, warum wir uns überhaupt für die Nr. 2 anstatt die Nr. 1 der Industriegase-Branche entschieden haben. Tatsächlich unterscheiden sich die beiden Wettbewerber beim operativen Geschäft sowie der Bilanzqualität kaum.

Während Linde im Zeitraum 01.10.2021 bis 30.09.2022 einen Umsatz in Höhe von umgerechnet 31,1 Mrd. EUR generierte, waren es bei Air Liquide im gleichen Zeitraum 29,1 Mrd. EUR. Der Abstand ist somit marginal. Auch in Sachen Wachstum, Margen und Eigenkapitalquote liegen beide Unternehmen nahe beieinander. Beim Verhältnis der Nettoschulden zum operativen Cashflow schneidet Linde im Moment sogar ein bisschen besser ab.

Dennoch haben wir einen triftigen Grund, warum wir Air Liquide gegenüber Linde bevorzugen: Es liegt am Management.

Beim Management fehlt es an Vertrauen

Bei Linde müssen wir leider die Kommunikation mit den Aktionären in Frage stellen. Damit haben wir auch Zweifel an der Eigentümerperspektive des Managements. Schon bei der Fusion von Linde mit Praxair missfiel uns die Kommunikation. Die ganze Art und Weise, wie der damalige Aufsichtsratsvorsitzende von Linde, Wolfang Reitzle, den Deal trotz starken Widerstands in den eigenen Reihen durchpaukte, war skandalös.

Verkauft wurde uns der Zusammenschluss dann auch noch als „Fusion unter Gleichen“. In Wahrheit handelte es sich aber um eine Übernahme durch den US-Wettbewerber. Von Linde ist heute nur noch der Name geblieben. Das neue Management wurde von Anfang an überwiegend durch Praxair-Personal besetzt. Führungsstil und Unternehmenskultur sind heute ebenfalls typisch amerikanisch.

Auch jetzt gerade wieder kommuniziert Linde aus unserer Sicht nicht offen und ehrlich. Vor wenigen Tagen machte in den Medien die Runde, dass Linde sein Doppel-Listing beenden und sich von einer Quotierung an der Deutschen Börse zurückziehen wird. Damit verlässt das einstige Vorzeigeunternehmen der deutschen Industrie nun auch den DAX.

So stark wir das operative Geschäft von Linde finden, die Art und Weise wie das Management kommuniziert, hinterlässt bei uns schon wieder einen faden Beigeschmack. In unserer Königsanalyse schneidet Linde insgesamt bei den Managementkriterien schlechter ab. Damit ist und bleibt Air Liquide für uns die erste Wahl.

In unserer Unternehmensdatenbank finden Sie neben Air Liquide noch viele weitere spannende Titel. Die Entwicklung können Sie in unseren drei Musterdepots (Wachstums-, Dividenden- und Langfristdepots) sowie dem wöchentlichen Börsenbrief nachvollziehen.

In diesem Sinne: Auf gute Investments!

Weil er als einer der erfolgreichsten US-amerikanischen Investoren gilt, sind die Transaktionen von Warren Buffett, die er im abgelaufenen Jahr getätigt hat, von besonderem Interesse. Denn, was das Orakel von Omaha tut oder auch nicht tut, gibt Hinweise darauf, was Anleger im neuen Jahr von ihm erwarten dürfen. Immerhin addiert sich die Investitionssumme seiner Holding Berkshire Hathaway auf stolze 636 Mrd. USD (Stand: 01.01.2023).

Schon zum Jahreswechsel 2021/22 kündigte sich an, dass die Zeit der dauerhaft niedrigen Zinsen bald vorbei sein könnte. Mit dem Abklingen der belastenden Pandemie wurde allseits mit Leitzinserhöhungen vor allem durch die US-Notenbank Fed gerechnet. Was dann ja auch so kam. Was jedoch kaum jemand auf dem Zettel hatte, war der militärische Angriff Russlands auf die Ukraine.

Die Kombination der daraus resultierenden Rohstoffknappheiten vor allem bei Öl und Gas mit den durch die chinesische Null-Covid-Strategie gestörten Lieferketten stellte Verbraucher und Anleger vor große Herausforderungen. Schließlich führte all das weltweit zu einer stark anziehenden Inflation.

Buffett bleibt cool

Das schwierige Börsenumfeld beeinflusste im letzten Jahr auch die Performance von Berkshire Hathaway. Dabei zeigte sich der Kurs in den ersten vier Monaten im Vergleich zu vielen anderen Aktien äußerst robust. Von Januar 2022 bis Ende März 2022 konnte die Aktie von Berkshire Hathaway fast 20 % Kursgewinn verzeichnen.

Im zweiten Quartal 2022 erwischte es die Holding von Warren Buffett dann allerdings heftig. Innerhalb weniger Wochen verlor der Titel bis Mitte Juni mehr als ein Drittel seines Wertes. Aber Warren Buffett blieb cool. Denn von da an ging es wieder bergauf. Am Ende steht für die Holding ein Jahresplus in EUR von 8,6 %.

Wo Warren Buffett überraschte

Manche finden ihn langweilig, andere ihn total spannend. Worüber sich aber fast alle einig sind, ist sein Erfolg. Ein wichtiger Grund hierfür ist, dass Warren Buffett einen einmal eingeschlagenen Kurs meist konsequent beibehält. Mit einigen Entscheidungen hat das Orakel von Omaha im letzten Jahr jedoch überrascht.

Was bei manchen auf Nachhaltigkeit fokussierte Investoren sicher nicht gut angekommen ist, dass Buffett seine Investitionen im Bereich fossile Brennstoffe weiter ausgebaut hat. So hatte er bereits im vierten Quartal 2021 seinen Anteil am Energiekonzern Chevron um über 30 % erhöht. Darüber hinaus hat Buffet bei Occidental Petroleum zugeschlagen.

Die Occidental-Beteiligung von Berkshire steht unter den größten Positionen der Holding auf Platz sechs. Zuletzt hielt Buffett 194,3 Millionen Aktien von Occidental mit einem Marktwert 12,0 Mrd. USD. Es gibt bereits Spekulationen, Buffett könne an einer kompletten Übernahme von Occidental interessiert sein.

Das Engagement des Starinvestors in die Ölbranche kann vor dem Hintergrund von Putins Krieg gegen die Ukraine auch als Antwort auf die dadurch bedingte Verknappung der Energieressource verstanden werden. Und auch hier gibt ihm der Erfolg recht: Die Occidental Petroleum Aktie stieg im Jahr 2022 um rund 118 %.

Auch High-Tech im Fokus

Berkshire ist bei Apple schon seit dem Jahr 2016 beteiligt und hat das Aktienpaket bis auf einzelne Verkäufe auch im Jahr 2022 stetig auf mehr als 140 Mrd. USD nach aktuellen Kursen ausgebaut. Damit ist Buffett hält derzeit gut sechs % aller Apple-Aktien. Der iPhone-Hersteller ist damit das größte Einzelinvestment der Holding.

Wie aus dem Zwischenbricht zum dritten Quartal 2022 hervorgeht, hat Buffett sich nun auch bei einem der größten Lieferanten von Apple, der Taiwan Semiconductor Manufacturing Company Limited, kurz TSMC, engagiert. Laut diesen Unterlagen hat sich die Investmentgesellschaft für rund 4,1 Mrd. USD mit amerikanischen Anteilsscheinen von TSMC eingedeckt.

Berkshire Hathaway verringerte gleichzeitig seine Investments auf dem internationalen Finanzsektor. Dabei profitierte die Holding von der relativ niedrigen Bewertung des Aktienkurses von TSMC. Hintergrund: die aktuelle Inflationskrise und ein möglicher militärischer Übergriff Chinas auf Taiwan.

Aktienrückkäufe zurückgefahren

In den vergangenen Jahren kaufte das Orakel von Omaha einen wirklich großen Teil ausstehender Aktien zurück. Im Einzelnen sogar bis zu 25 Mrd. USD p.a. Zusammengenommen hat Warren Buffett innerhalb des Jahres 2022 rund 5,25 Mrd. US-Dollar für Aktienrückkäufe ausgegeben. Bei der aktuellen Börsenbewertung entspricht dies allerdings einem relativen niedrigen Anteil von unter 1 %, der kaum eine große Bedeutung für die Performance der Aktie von Berkshire Hathaway besitzen dürfte.

2023 wieder auf Einkaufstour

Offenbar ist die Phase rekordhoher Aktienrückkäufe bei Berkshire Hathaway zunächst vorbei. Warren Buffett hat vermutlich in den zurückliegenden Monaten immer wieder neue Möglichkeiten zum Investieren entdeckt und er andere Alternativen als erstrebenswerter einstuft. Dennoch ist es ihm aufgrund des nach wie vor hohen Cash-Bestands seiner Holding jederzeit möglich, diese wieder aufzunehmen.

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Auf gute Investments!

Ihr Kerstin Franzisi

Chefredakteurin | Der Privatinvestor

„Wer gut schmiert, der gut fährt“. Dieser Spruch klingt für die meisten Unternehmen zwar etwas despektierlich, passt allerdings als Motto sehr gut zu dem Mannheimer MDAX-Konzern Fuchs Petrolub. Denn der Produzent und Anbieter für Schmierstoffe aller Art hat mit diesem Segment eine äußerst lukrative Nische besetzt. Damit hat sich das Unternehmen eine solide Finanzbasis erarbeitet. Fuchs Petrolub ist der weltweit größte unabhängige Anbieter von innovativen Schmierstofflösungen für nahezu alle Industrien und Anwendungsbereiche.

Im Portfolio sind mehrere tausend verschiedene Schmierstoffe vertreten. Beliefert werden Kunden aus dem Haushaltsbereich, dem Bergbau, der Landwirtschaft sowie der Stahl- und der Fahrzeugindustrie. Die jüngsten Entwicklungen – besonders im Hinblick auf die wirtschaftlichen Daten und den Kursverlauf der Aktie – geben Anlass zum Optimismus.

Aktuelle Quartalszahlen überzeugen

Im aktuellen Quartalsbericht findet sich für die ersten neun Monate 2022 ein Umsatz von 2.542 Mio. EUR (2.129), der 19 % über dem starken Vorjahreszeitraum mit 2.129 Mio. EUR lag. Das EBIT lag mit 280 Mio. EUR gegenüber 279 Mio. EUR leicht über dem Niveau des Vorjahres. Der freie Cashflow vor Akquisitionen lag hingegen deutlich unter dem des Vorjahreszeitraums, nämlich bei -31 Mio. EUR gegenüber 44 Mio. EUR.

Die Unternehmensführung begründet den negativen Effekt auf den freien Cashflow mit den weiterhin hohen Rohstoffpreisen und der starken Nachfrage. Dies habe zu einer erhöhten Mittelbindung im Nettoumlaufvermögen geführt. Alle Regionen hatten dabei überwiegend preisgetriebene Steigerungen gegenüber den ersten neun Monaten des Vorjahres verzeichnet. Dagegen befindet sich der chinesische Market im laufenden Jahr in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld. Vor allem die beharrlich durchgesetzte Null-Covid-Strategie macht der Wirtschaft noch immer zu schaffen. Auch Fuchs Petrolub musste in diesem Bereich spürbare Geschäftsrückgänge verzeichnen.

Stefan Fuchs, Vorstandsvorsitzender bei Fuchs Petrolub, stellt die positiven Entwicklung heraus: Das letzte Quartal „lag dank eines sehr guten dritten Quartals auf dem Niveau des sehr guten Vorjahres, welches von Nachholeffekten aus der Pandemiezeit sowie Rückenwind bei den Rohstoffpreisen profitiert hatte. Zum guten Ergebnis trug neben der Währungsentwicklung insbesondere die Region Nord- und Südamerika bei.“

Aktienkurs stark beflügelt

Der Kurs der Fuchs Petrolub-Aktie hat in der jüngeren Vergangenheit stark zugelegt – seit Anfang Oktober sogar einen neuen Aufwärtstrend ausgebildet. Unter den Einflüssen des Ukraine-Krieges und der Wende bei den Leitzinsen war der Aktienkurs des Schmierstoffherstellers in den ersten neun Monaten des Jahres 2022 stark unter Druck geraten.

Quelle: finanzen.net (Fuchs Petrolub-Chart)

Sinkender Ölpreis wirkt unterstützend

Natürlich ist der Ölpreis für einen Produzenten von Schmierstoffen ein entscheidender Kostenfaktor. Und weil der Preis für das schwarze Gold zu Beginn des Jahres infolge des Wegfalls des Öllieferanten Russland geradezu explodiert ist, hatte dies auch gravierende Auswirkungen auf die wirtschaftlichen Bedingungen und Kurs der Fuchs Petrolub-Aktie. Zur Erinnerung: Anfang März des Jahres 2022 kostete der Barrel Rohöl knapp 125 USD, aktuell (Stand: 02.12.22) nur noch rund 86 USD.

Quelle: finanzen.net (Ölpreisentwicklung (WTI))

Angesichts immer höherer Preise für Verbrauchsgüter und nach wie vor kaum sinkender Inflationszahlen ist dieser Umstand bislang allerdings noch längst nicht im Bewusstsein vieler Verbraucher und vor allem von Privatinvestoren angekommen. Da es sich bei der Inflationsrate um eine nachlaufende Kennzahl handelt wird es wohl auch noch einige Zeit dauern, bis diese Umstände für alle sichtbar werden.

Ein niedrigerer Ölpreis und damit sinkende Inflationsdaten werden selbstverständlich auch anderen Unternehmen helfen und mit einiger Sicherheit auch den Zentralbanken die Möglichkeit eröffnen, die Leitzinsen weniger stark steigen zu lassen. Der Performance der Fuchs Petrolub-Aktie hat diese Entwicklung jedenfalls zunächst einmal nicht geschadet.

Aktienrückkaufprogramm: Fuchs Petrolub betreibt Kurspflege 

Das Aktienrückkaufprogramm ließ sich der Konzern bereits im Mai auf der diesjährigen Hauptversammlung genehmigen. Seitdem machte das Management von dieser Möglichkeit fleißig Gebrauch. Im Zeitraum 14. bis 18. November kaufte Fuchs Petrolub knapp 54.300 Stammaktien und 26.200 Vorzugsaktien zurück. Seit dem Start des Programms am 27. Juni 2022 nahm das Unternehmen nun bereits über 1 Million Stammaktien und 853.100 Vorzugsaktien vom Markt. Insgesamt ist Fuchs Petrolub zu einem Rückkauf von jeweils bis zu 3 Millionen Stammaktien und 3 Millionen Vorzugsaktien berechtigt.

Einer der großen Trümpfe für Anteilseigner der Fuchs Petrolub-Aktie ist allerdings die konstant steigende Dividende. Für das Jahr 2022 dürfen die Aktionäre eine Ausschüttung von 1,05 EUR erwarten, was einer aktuellen Dividendenrendite von 3,66 % entspricht. Bemerkenswert ist auch die Prognose des Managements. Diese lautet: „Unsere globale Aufstellung und solide Finanzbasis sind unverändert robust, und Fuchs fokussiert sich weiterhin auf profitables Wachstum sowie die konsequente Umsetzung der Fuchs 2025-Strategie.“ 

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Auf gute Investments

Chefredakteurin Kerstin Franzisi | Der Privatinvestor

Ende November hätte Alphabet (WKN: A14Y6F) an der Börse NASDAQ beinahe wieder die Marke von 100 USD geknackt, doch seitdem geht es wieder nach unten. Aktuell notiert die Aktie bei knapp 95 USD. Die neue „Hiobsbotschaft“ in den Medien: Jetzt steht auch Alphabet durch einen aktivistischen Investor unter Druck.

Ein neuer Eigentümer mischt sich ein

TCI Fund Management ist bereits seit 2017 in Alphabet investiert. Bisher hielt sich TCI still im Hintergrund. Solange der Tech-Gigant zweistelliges Umsatzwachstum vorwies, gab es für ihn auch keinen Grund, laut zu werden. Doch 6 % Umsatzplus, wie es Alphabet nun im dritten Quartal präsentierte, sind dem aktivistischen Investor zu wenig.

In einem offenen Brief an Alphabet-Chef Sundar Pichai fordert TCI aggressive Maßnahmen, um den Konzern möglichst schnell wieder auf mehr Wachstum und mehr Profitabilität zu trimmen. Seine Hauptforderungen: Ein radikaler Schnitt bei den Personalkosten. Auch Projekte wie Autonomes Fahren von Waymo solle Alphabet auf den Prüfstand stellen.

Alphabet investiert in zukunftsträchtige Innovationen

Es stimmt, Waymo – überhaupt der gesamte Bereich „Other Bets“ – ist bei Alphabet bis heute defizitär. Dank der starken Cashflows durch das Werbegeschäft kann sich der Konzern derartige Zukunftswetten aber leisten. Gerade Waymo hat in den letzten Monaten gute Fortschritte gemacht. Gerade ist Alphabet dabei, seine Robo-Taxis in weiteren US-Großstädten auf die Straße zu bringen. Nach Phoenix und San Francisco ist jetzt Los Angeles an der Reihe, weitere Städte sollen folgen. Das Projekt jetzt einzustampfen, wäre der absolut falsche Zeitpunkt.

Die Forderung nach Personalkostenkürzungen wiederum halten wir für nicht ganz abwegig. Seit 2017 ist die Mitarbeiterzahl um mehr als 20 % pro Jahr gestiegen. Das Mediangehalt soll nach Aussage von TCI zudem um zwei Drittel höher als bei Microsoft sein. Angesichts der gestiegenen Energie- und Hardwarepreise, welche derzeit die Margen drücken, können wir uns vorstellen, dass die Konzernspitze ganz ohne Zutun von TCI über diverse Einsparmaßnahmen nachdenkt – sehr wahrscheinlich auch auf der Personalkostenseite.

Alphabet ist weiterhin attraktiv

Insgesamt halten wir den Einfluss von TCI auf Alphabet medial für überschätzt. Das Aktienpaket des Hedgefonds hat zwar einen aktuellen Gegenwert von rund 6 Mrd. USD, prozentual macht die Beteiligung jedoch weniger als 0,5 % aus. Unsere Investmentthese jedenfalls bleibt durch den neuerlichen Aktivismus von TCI unbeeinflusst.

Alphabet ist und bleibt einer der großen Gewinner der voranschreitenden Digitalisierung. Die Entwicklung im Cloud-Geschäft – die Umsätze wuchsen hier auch im dritten Quartal um 36 % – belegt dies.

Auf gute Investments!

Ihr Kerstin Franzisi | Chefredakteurin Der Privatinvestor

Ob kleine oder große Investoren, alle haben sie in diesen schwierigen Zeiten erfahren müssen, dass es mit den einst so erfolgreichen Wachstumswerten gar nicht mehr so reibungslos aufwärts geht. Auch die jüngste Kurserholung etwa an der NASDAQ kann darüber nicht hinwegtäuschen. Allerdings gibt es inzwischen auch bei kleineren Softwareanbietern – besonders bei jenen, die eine Nische besetzen – berechtigten Grund zu Optimismus: wie bei Atoss Software.

Atoss Software ist führender Anbieter im Hinblick auf Personalmanagement-Software in Europa. Damit hat das Unternehmen die perfekte Nische für sich gefunden und ist das Paradebeispiel eines exzellenten, inhabergeführten Hidden Champions. Atoss ist seit über 30 Jahren der Spezialist für Personalmanagement-Software. Nicht ohne Grund ist das Unternehmen in der DACH-Region in diesem Bereich die Nr. 1. Vielen größeren Softwarehäusern schien diese Sparte zu speziell zu sein. Sie haben diesen Bereich deshalb lange Zeit vernachlässigt.

Die wirtschaftliche Entwicklung der vergangenen Jahre spricht Bände. Mittlerweile präsentierte Atoss Software 16 Rekordjahre in Folge und auch der Jahresauftakt 2022 war beeindruckend.#

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Kursentwicklung hinkt Geschäftsentwicklung hinterher

Während die Geschäftszahlen von Atoss Software wie von der Unternehmensführung kommuniziert von einem Rekord zum nächsten eilen, hinkt die Entwicklung des Aktienkurses dem deutlich hinterher. Auf Sicht von 12 Monaten müssen die Aktionäre einen (Buch-)Verlust von rund 32 % hinnehmen. Allerdings deutet der Chart an, dass sich etwa seit Anfang Oktober ein neuer Aufwärtstrend etabliert hat.

Die Diskrepanz zwischen der Entwicklung der wirtschaftlichen Zahlen und der Performance des Kurses könnte auch ein Indiz für eine starke Zurückhaltung der Börsianer in einem noch immer sehr schwierigen Marktumfeld sein. Das lässt wiederum auf ein recht hohes Nachholpotential schließen.

Atoss-Vorstand sehr zuversichtlich

Nach den erfreulichen Quartalszahlen ist der Vorstand nunmehr der Meinung, dass er seine zu Jahresbeginn angehobene Prognose für das Gesamtjahr 2022 von 110 Mio. EUR Gesamtumsatz und einer EBIT-Marge von über 25 % leicht zu übertreffen. Die zunehmende Cloud Fokussierung sowie eine verstärkte internationale Ausrichtung des Konzerns wird der Gesellschaft auch darüber hinaus langfristig nachhaltige Wachstumsperspektiven sichern. Dabei soll die EBIT-Marge bis 2025 auf 30 % ansteigen.

Der Anteil der wiederkehrenden Erlöse an den gesamten Umsatzerlösen – und damit das zentrale Schlüsselelement des künftigen Wachstums des Atoss Konzerns – erhöhte sich in der Folge weiter deutlich und beläuft sich nun auf insgesamt 58 % (Vorjahr 51 %). Die Umsätze mit Beratungsleistungen konnten auf 20,4 Mio. EUR (Vorjahr 18,0 Mio. EUR) ausgebaut werden.

Sollte sich die Erfolgsstory von Atoss Software im bisherigen Tempo fortsetzen, können auch Privatinvestoren relativ sicher sein, dass bald wieder schwarze Zahlen auf ihrem Kurszettel erscheinen.

Verkaufsgerüchte beeinflussen die Kursentwicklung

Zu achten ist dabei nicht zuletzt auf die Eigentümerperspektive.  Der Gründer Andreas Obereder führt das Unternehmen seit 1987. Als zu Beginn dieser Woche Gerüchte aufkamen, dass Obereder seine Unternehmensanteile verkaufen will, sprang der Kurs um über 12 Prozent nach oben. Allerdings konkretisierte sich dies nicht, der Kurs korrigierte wieder. Sollte es aus Altersgründen zu einem Verkauf oder Wechsel kommen, bleibt zu beobachten, an wen die Anteile übergehen.

In der Ausgabe 23/2022 unseres Börsenbriefs haben wir Atoss einer gründlichen Prüfung nach der Königsanalyse® unterzogen. Wenn Sie Ihr Depot mit Qualitätstiteln nach der wertorientierten Kapitalanlage erfolgreich pflegen wollen, empfehlen wir Ihnen eines unserer Abonnements. Als Vollabonnent oder Clubmitglied haben Sie Zugriff auf unser Archiv.

Auf gute Investments

Kerstin Franzisi

Chefredaktion | Der Privatinvestor