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Die Preisspirale dreht sich. In den USA liegt die Inflation mittlerweile bei 7,9 %, in Deutschland bei 7,3 %. 5 %– das war die durchschnittliche Inflationsrate der von Stagflation geplagten 70er Jahre. Nur dreimal wurde diese Zahl in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland übertroffen oder erreicht: 1973, während des ersten Ölpreisschocks. Die Inflation stieg damals kurzzeitig auf 7 %. Dann 1979, während des zweiten Ölpreisschocks (Inflation bei 6 %) und noch einmal nach der Wiedervereinigung. Damals stand die Inflation ebenfalls kurz bei 5 %.

Diesmal ist Inflation keine Kurzgeschichte. Wir sind in eine längere Periode massiver Inflation eingetaucht. Was Marcel Fratzscher, Leiter des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) vor wenigen Monaten noch „Panikmache“ nannte, und EZB-Direktorin Isabel Schnabel herunterspielte, ist Realität geworden.

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Wie werden unsere Regierungen mit dieser Entwicklung umgehen? Die amerikanische Fed hat einen zaghaften Zinsschritt eingeleitet. Da die Amerikaner und Briten – anders als die Kontinentaleuropäer – die Bilanzen der Geschäftsbanken weitgehend saniert haben und in Kriegs- und Krisenzeiten Kapital in die USA als sicheren Hafen fließt, kann man sich das bis zu einem gewissen Grad leisten.

Ich teile die Ansicht von Hans-Werner Sinn: Inflation ist immer auch ein soziales Problem. Die Mittelschicht wird um ihre Ersparnisse gebracht, die oft in Form von Geldvermögen und Pensionsansprüchen vorliegen, die einkommensschwächeren Schichten müssen den Gürtel enger schnallen, denn sie geben einen großen Teil ihres Einkommens für den Grundbedarf aus.

In etlichen Ländern ist das erkannt worden: Polen hat zum Beispiel schon vor einiger Zeit mit einer massiven Senkung der direkten Steuern auf Verbrauchsgüter reagiert. Deutschland laboriert mit einer halbgaren und komplexen Lösung bei Rabatten auf Benzin und Diesel herum.

Die Frage geht aber weiter: Wie gehen die Staaten mit den Schulden um?

Die Société Générale sieht dafür vier Möglichkeiten:

  1. Inflation.
  2. Schuldenschnitt, Insolvenz, Währungsreform.
  3. Wachstum, Innovation, Reform.
  4. Sparen, Steuererhöhungen.

Eine Möglichkeit ist Inflation. Die haben wir jetzt. Sicher werden wir auch den Gürtel enger schnallen müssen (Sparen, Steuererhöhungen). Steuererhöhungen sind dabei auch ein erzwungener Vermögenstransfer. Zudem wird es in irgendeiner Form Schuldenschnitte, Insolvenzen und Währungsreformen oder Manipulationen geben müssen. Auch der von Daniel Stelter vorgeschlagene Schuldentilgungsfonds gehört dazu: Man packt einfach Staatsschulden in Höhe von zum Beispiel 60 % des BIP in einen Fonds und stellt diesen für 20, 30 oder mehr Jahre tilgungsfrei. Auch das ist ein Vermögenstransfer zu Lasten der Gläubiger und zu Gunsten der Schuldner.

Fakt ist, dass wir im Zuge der Kriegsstimmung weitere Ausgabenerhöhungen bekommen werden. Ob diese in Form einer Erhöhung des Verteidigungsetats oder des „Green New Deals“ sinnvoll sind, lasse ich dahingestellt. Fakt ist auch, dass wir Steuererhöhungen bekommen werden und dass wir weiter in die Kriegs- und Zwangswirtschaft hineinrutschen. Auch Schuldenschnitte und währungsreformähnliche Aktionen sind denkbar. Ein Hinweis darauf ist für mich, dass man nun auch in Europa die privaten Kryptowährungen angeht (wie in China) und sie durch staatliche Kryptos zu ersetzen versucht. Zwar scheiterte das Verbot der Kryptowährungen Anfang März am Europäischen Parlament, aber das Thema ist auf der Tagesordnung.

Aktien werden damit immer unabdingbarer. Egal, wie es kommen wird: Mit den richtigen Aktien stehen Sie auf der richtigen Seite.

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Die Preisspirale dreht sich. In den USA liegt die Inflation mittlerweile bei 7,9 %, in Deutschland bei 7,3 %. 5 %– das war die durchschnittliche Inflationsrate der von Stagflation geplagten 70er Jahre. Nur dreimal wurde diese Zahl in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland übertroffen oder erreicht: 1973, während des ersten Ölpreisschocks. Die Inflation stieg damals kurzzeitig auf 7 %. Dann 1979, während des zweiten Ölpreisschocks (Inflation bei 6 %) und noch einmal nach der Wiedervereinigung. Damals stand die Inflation ebenfalls kurz bei 5 %.

Diesmal ist Inflation keine Kurzgeschichte. Wir sind in eine längere Periode massiver Inflation eingetaucht. Was Marcel Fratzscher, Leiter des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) vor wenigen Monaten noch „Panikmache“ nannte, und EZB-Direktorin Isabel Schnabel herunterspielte, ist Realität geworden.

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Wie werden unsere Regierungen mit dieser Entwicklung umgehen? Die amerikanische Fed hat einen zaghaften Zinsschritt eingeleitet. Da die Amerikaner und Briten – anders als die Kontinentaleuropäer – die Bilanzen der Geschäftsbanken weitgehend saniert haben und in Kriegs- und Krisenzeiten Kapital in die USA als sicheren Hafen fließt, kann man sich das bis zu einem gewissen Grad leisten.

Ich teile die Ansicht von Hans-Werner Sinn: Inflation ist immer auch ein soziales Problem. Die Mittelschicht wird um ihre Ersparnisse gebracht, die oft in Form von Geldvermögen und Pensionsansprüchen vorliegen, die einkommensschwächeren Schichten müssen den Gürtel enger schnallen, denn sie geben einen großen Teil ihres Einkommens für den Grundbedarf aus.

In etlichen Ländern ist das erkannt worden: Polen hat zum Beispiel schon vor einiger Zeit mit einer massiven Senkung der direkten Steuern auf Verbrauchsgüter reagiert. Deutschland laboriert mit einer halbgaren und komplexen Lösung bei Rabatten auf Benzin und Diesel herum.

Die Frage geht aber weiter: Wie gehen die Staaten mit den Schulden um?

Die Société Générale sieht dafür vier Möglichkeiten:

  1. Inflation.
  2. Schuldenschnitt, Insolvenz, Währungsreform.
  3. Wachstum, Innovation, Reform.
  4. Sparen, Steuererhöhungen.

Eine Möglichkeit ist Inflation. Die haben wir jetzt. Sicher werden wir auch den Gürtel enger schnallen müssen (Sparen, Steuererhöhungen). Steuererhöhungen sind dabei auch ein erzwungener Vermögenstransfer. Zudem wird es in irgendeiner Form Schuldenschnitte, Insolvenzen und Währungsreformen oder Manipulationen geben müssen. Auch der von Daniel Stelter vorgeschlagene Schuldentilgungsfonds gehört dazu: Man packt einfach Staatsschulden in Höhe von zum Beispiel 60 % des BIP in einen Fonds und stellt diesen für 20, 30 oder mehr Jahre tilgungsfrei. Auch das ist ein Vermögenstransfer zu Lasten der Gläubiger und zu Gunsten der Schuldner.

Fakt ist, dass wir im Zuge der Kriegsstimmung weitere Ausgabenerhöhungen bekommen werden. Ob diese in Form einer Erhöhung des Verteidigungsetats oder des „Green New Deals“ sinnvoll sind, lasse ich dahingestellt. Fakt ist auch, dass wir Steuererhöhungen bekommen werden und dass wir weiter in die Kriegs- und Zwangswirtschaft hineinrutschen. Auch Schuldenschnitte und währungsreformähnliche Aktionen sind denkbar. Ein Hinweis darauf ist für mich, dass man nun auch in Europa die privaten Kryptowährungen angeht (wie in China) und sie durch staatliche Kryptos zu ersetzen versucht. Zwar scheiterte das Verbot der Kryptowährungen Anfang März am Europäischen Parlament, aber das Thema ist auf der Tagesordnung.

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Warren Buffett ist bei seinen Investments nicht gerade für spontane oder vorschnelle Entscheidungen bekannt. Manche Investoren betrachten ihn sogar eher als Zauderer. Anders ist die häufig geäußerte Kritik an den immensen Barbeständen (mehr als 145 Mrd. USD) von Berkshire Hathaway nicht zu erklären. Doch nun ist Bewegung in Buffetts Geldspeicher gekommen, wie immer: etwas anders als erwartet.

Auch im zurückliegenden Jahr hat die Aktie der Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway hervorragend performt. Daran konnten auch die Folgen der Pandemie, das Ende der ultralockeren Geldpolitik sowie Putins militärischer Übergriff auf die Ukraine nichts ändern. Warren Buffetts Investmentstrategie hat sich mit einem Anstieg von mehr als 45 % der Berkshire Hathaway-Aktie B auf Sicht von zwölf Monaten als überragend erwiesen.

Und er bewegt sich doch

Das „Orakel von Omaha“ gibt alle drei Monate Einblicke in das Portfolio seiner Holding Berkshire Hathaway. Wie alle anderen großen institutionellen Investoren ist diese verpflichtet, der US-Börsenaufsicht (SEC) am Ende eines jeden Quartals über sämtliche Beteiligungen Informationen abzustatten. Am 31.12. des vergangenen Jahres war es wieder einmal soweit und der Bericht ist nun öffentlich verfügbar.

Erdöl-Investments stehen im Vordergrund

Im vierten Quartal 2021 hat der Star-Investor seine Investitionen im Hinblick auf steigende Erdöl-Preise ausgeweitet. Wie aus Pflichtangaben an die US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht, hat Buffett im entsprechenden Zeitraum seinen Anteil am Energiekonzern Chevron um über 30 % erhöht. Der Öl-Multi ist damit die neuntgrößte Position von Berkshire Hathaway.

Wie zahlreiche andere Investments von Warren Buffet gilt Chevron als klassische Dividenden-Aktie. Der Konzernzahlt derzeit eine Dividende von 4,2 %. Dies war aber nicht der einzige Grund für Buffett, einzusteigen. Buffett schnappte sich eine erste Position in Chevron bereits im dritten Quartal 2020. Er war davon überzeugt, dass sich die internationale Wirtschaft nach der Corona-Krise wieder relativ schnell erholt. Und damit lag Buffett zumindest im Jahr 2021 schon mal nicht daneben. Der Chevron-Kurs kletterte im vergangenen Jahr um 39 % und performte seit Jahresanfang 2022 bereits um mehr als 45 %. Infolge der Ukraine-Krise stieg der Preis für Erdöl zuletzt deutlich.

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Wie eben bekannt wurde, hat Buffet darüber hinaus vor wenigen Tagen seinen Anteil bei Occidental Petroleum um fast 1 Mrd. USD erhöht. Damit befinden sich inzwischen 136,4 Mio. Aktien der US-Ölgesellschaft im Gesamtwert von knapp 7,2 Mrd. USD im Bestand von Berkshire Hathaway. Dies entspricht einem Anteil von 14,6 % an Occidental Petroleum. Bereits Anfang März hatte der Investor 91,2 Mio. Anteilscheine des Unternehmens erworben. Es gibt bereits Spekulationen, Buffett könne an einer kompletten Übernahme von Occidental interessiert sein.

Weitere Zukäufe

Zusätzlich zu den Erdöl-Engagements stockte Warren Buffett zwischen Oktober und Dezember 2021 seine Investitionen in das auf hochwertige Einrichtungen spezialisierte Unternehmen RH, den Hartbodenhändler Floor & Decor Holdings und den Mediengiganten Liberty Sirius XM auf. Daneben tätigte Berkshire Hathaway neue Investitionen in das Medienkonglomerat Liberty Media Formula One, den Entwickler von Computerspielen Activision Blizzard und die brasilianische Bank Nu Holdings.

Activision Blizzard besonders interessant

Die Investition in den Spieleentwickler Activision Blizzard erscheint besonders interessant. Denn sie wurde durchgeführt, bevor die Übernahme von Activision durch Microsoft im Januar veröffentlicht wurde. Buffett hat von dem daraus resultierenden Anstieg der Activision Blizzard-Aktie erheblich profitiert hat. Der Kurssprung der Aktie nach der Veröffentlichung betrug etwa 20 %.

Krisenfeste Zusammensetzung des Berkshire-Portfolios

Warren Buffett hat zuletzt den Anteil seiner Erdöl-Investments massiv aufgestockt. Das dürfte sich im Zusammenhang mit den steigenden Ölpreisen als kluger Schachzug erweisen. Im Umfeld steigender Zinsen sollten sich auch seine defensiven Dividenden-Titel wie Verizon, Coca-Cola und Kraft Heinz relativ gut behaupten. Darüber hinaus dürfte auch das Engagement in der Versicherungssparte bei Berkshire Hathaway nach wie vor für wachsende Cashflows sorgen.

Die starke Konzentration auf Unternehmen in den USA ist ein wichtiges Argument, dass für Berkshire Hathawayspricht. Buffett, der nur wenige Investments außerhalb der Vereinigten Staaten eingegangen ist, engagiert sich dementsprechend wenig bis kaum in Russland, China oder Europa, die vor allem von der aktuellen geopolitischen Krise betroffen sind.

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Die Rohstoffpreise haben in den letzten Wochen und Monaten weiter angezogen und ein Ende der Preisspirale scheint nicht in Sicht. Dies spielt Rohstoffaktien im Moment in die Karten. Glencore + 15, Anglo American Palatinum + 15, Vale +17%, Pan American Silver + 18%– gerade in den letzten vier Wochen erhielten viele Rohstoffaktien noch einmal einen deutlichen Schub. Auf Sicht der letzten drei Monaten stehen etliche Titel nun zwischen 30- und 40% im Plus. Beim peruanischen Minenunternehmen CIA de Minus de Buenaventura sind es sogar 46 %.

Dies trifft auch auf Ölkonzerne zu. Weil die Saudis nun ihre Fördermengen wieder hochfahren, gab der Ölpreis zwar wieder etwas nach und in der Folge verloren auch die Aktien von Exxon Mobil, Chevron und Co. ein paar Prozentpunkte, doch die Performance seit Jahresanfang kann sich weiterhin sehen lassen. Exxon Mobil beispielsweise steht auf Drei-Monats-Sicht 34% im Plus. Chevron sogar 44 % (Stand 20.03.2022).

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In der aktuellen Situation können Öl-Titel eine Option sein. Vieles spricht dafür, dass die Ölpreise (wie auch andere Rohstoffpreise) noch länger auf hohem Niveau bleiben werden.

Des Weiteren bieten viele Ölkonzerne attraktive Dividendenrenditen. Bei Exxon Mobil beträgt die aktuelle Dividendenrendite zum jetzigen 4,5 % (brutto). Bei TotalEnergies gibt es derzeit 5,8 % und bei Shell und Chevronsind es rund 3,5 %. Mit derartigen Dividenden lässt sich die Inflation abfedern.

Rohstoffaktien sind Zykliker

 Rohstoffunternehmen sind Zykliker. Ihre Geschäftsentwicklung Ihre Geschäftsentwicklung hängt stark von der Entwicklung der für sie relevanten Rohstoffpreise ab – bei Mineralölkonzerne ist folglich der Ölpreis ein entscheidender Faktor.

Bei dem jetzigen Preisniveau von 107 USD je Barrel (Brent) hingegen alle Ölkonzerne profitabel arbeiten. Selbst diejenigen, die relativ hohe Förderkosten aufweisen.

Vor zwei Jahren sah dies anders aus. Sinkende Ölpreise setzten die Margen unter Druck. Als der Ölpreis (Brent) im April 2020 bei 21,50 USD je Barrel stand, rechnete sich ihr Geschäft gar nicht mehr. Weil die Förderkosten über dem Rohölverkaufspreis lagen, schrieben die Konzerne Verluste.

Preisspirale wird weiter angetrieben

Im Moment spricht vieles dafür, dass der Rohölpreis auf hohem Niveau bleiben wird. Die Weltlage ist seit Ausbruch des Ukraine-Krieges extrem angespannt. Dies treibt die Preisspirale an. Der Ölpreis hat in den letzten vier Wochen noch einmal um 10 % zugelegt. Seit August 2021 ist der Ölpreis um rund 40 % gestiegen. Auf Sicht der letzten zwölf Monate ging es 52 % nach oben.

Im Webinar „Zur aktuellen Lage“ vom 09.03.2022, erläuterten Prof. Max Otte und sein Analystenteam der PI Privatinvestor Kapitalanlage GmbH , warum in ihren Fonds derzeit Rohstoffunternehmen eine der vier Säulen sind:

In der Vergangenheit haben sich Rohstoffunternehmen bei inflationären Tendenzen bewährt. Vieles spricht dafür, dass Rohstoffaktien auch jetzt zu den Inflationsgewinnern gehören werden.

Ölpreise werden länger oben bleiben

Durch den Krieg in der Ukraine ist die Welt nun eine andere. Selbst wenn der Krieg bald beendet würde, was wir hoffen, wird das Verhältnis der westlichen Industriestaaten zu Putin und damit zu Russland als möglicher Handelspartner über viele Jahre schwierig bleiben.

In den letzten Jahrzehnten hatte sich Europa – insbesondere Deutschland – sehr abhängig von Energie „made in Russia“ gemacht. Wenn die EU wie die USA ein Embargo gegen russisches Öl verhängen würden (wogegen sich die Bundesregierung noch derzeit weiter wehrt) würde dies das Angebot über längere Zeit verknappen. Alternativen zu russischem Öl und Gas, beispielsweise Flüssiggas (LNG) aus den USA ist zudem teurer.

Hinzukommt, dass Deutschland die dafür erforderliche Infrastruktur erst mal noch hinstellen muss. Dies kostet Zeit und Geld.

Die Kosten für das nun in Stade geplante Flüssiggas-Terminal werden sich auf mindestens 800 Mio. EUR belaufen. Bundeskanzler Scholz hat sich im Februar zwar für eine schnelle Fertigstellung stark gemacht, aber alleine das Genehmigungsverfahren dürfte mindestens ein Jahr dauern. Erst dann kann es mit dem Bau losgehen. Bis die Anlage einsatzbereit ist, werden wohl noch Jahre vergehen. Bis dahin muss Deutschland für die Anlieferung von Flüssiggas weiterhin die LNG-Terminals von Frankreich, den Niederlanden und Belgien nutzen.

All dies hält die Preise oben.

Downstream-Geschäft attraktiver als Upstream 

In der Ölbranche unterscheidet man zwischen drei Bereichen: Upstream, Midstream und Downstream.  Das Downstream-Geschäft ist dabei wesentlich attraktiver. Unternehmen, die in diesem Bereich stark aktiv sind, sind zudem im Vorteil – sie können steigende Preise sofort an Verbraucher weitergeben und umgekehrt, können sie im Falle sinkender Preise kleinere Anpassungsschritte wählen.

Unter Downstream versteht man die Weiterverarbeitung des Rohöls zu spezifischen Produkten. Das gesamte daran angeschlossene Distributionsgeschäft, zum Beispiel der Betrieb eines Tankstellennetzwerks, gehört dazu. Gerade das Tankstellengeschäft ist sehr interessant. Die unmittelbare Weitergabe steigender Preise bekommen wir derzeit alle an der Zapfsäule schmerzhaft zu spüren.

Unter „Upstream“ versteht man das Explorationsgeschäft, also die reine Förderung von Öl und Gas. Dazu betriebene Offshore-Anlagen sind Bohrinseln im Meer. Die auf dem Festland betriebenen Bohranlagen werden als Onshore-Anlagen bezeichnet. „Midstream“ ist die Lagerung und der Weitertransport zu Kunden.

Niedrige Förderkosten von Vorteil

Von der Höhe der Förderkosten, die ein Unternehmen aufbringen muss, um Öl zu fördern, hängt die Höhe der Margen ab. Je niedriger die Förderkosten, desto mehr bleibt bei den Konzernen hängen. Besonders ordentlich dürfte derzeit die Kasse bei Chevron und TotalEnergies klingeln. Beide Unternehmen geben ihre Förderkosten mit rund 18 USD an (Chevron sogar mit 16 bis 18 USD). Ihre Förderkosten sind damit deutlich niedriger als bei ihren Konkurrenten. Exxon Mobil beispielsweise weist derzeit Förderkosten von knapp über 40 USD je Barrel aus. Der Konzern hat sich jedoch zum Ziel gesetzt die Kosten bis 2027 auf rund 30 USD zu senken.

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Der Krieg in der Ukraine hat zu heftigen Kapriolen an den Rohstoffmärkten geführt. So stieg der Nickelpreis vorletzte Woche binnen zwei Handelstagen um 250 %. Die Benzinpreise haben ein Rekordhoch erreicht, ein Ende der Preisspirale ist nicht in Sicht.

Wenn wir über Energie sprechen, meinen wir in der westlichen Industriewelt vor allem Gas und Öl. In beidem sind wir in Europa und noch einmal im besonderen Maße in Deutschland abhängig von Russland. Allein bei Erdgas bezieht Deutschland über 60 % seiner Bedarfsmenge aus russischen Quellen. Auch russische Kohle wird in Deutschland noch zu einem großen Teil für die Stromerzeugung eingesetzt. 2020 kamen 45 % der importierten Kohle und Kohleprodukte wie Briketts oder Koks aus Russland. 2021 stieg dieser Anteil nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamts sogar auf 57 %. Ein kurzfristiger Ersatz gilt als schwierig. Der Kohlepreis steht derzeit bei 310 USD je Tonne (Stand 21.03.2022), zweitweise waren es sogar 440 USD.

Beim Öl sieht es nicht besser aus: Russland ist der zweitgrößte Erdölproduzent der Welt und steht für mehr als ein Zehntel der weltweiten Produktion. Der Internationalen Energieagentur (IEA) zufolge exportiert Russland täglich etwa 5 Mio. Barrel Rohöl. Selbst eine Reduktion dieser Menge wäre nur schwer aufzufangen, da die internationalen Märkte schon seit Monaten vom Öl-Kartell OPEC eher knapp versorgt werden. Das haben die Verbraucher in der jüngeren Vergangenheit vor allem an den Zapfsäulen zu spüren bekommen.

 

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat zur Entspannung der Versorgungslage in der zweiten Märzhälfte ein Energieabkommen mit dem Emirat Katar über die Lieferung von Gas abgeschlossen. Was daraus wird, muss man abwarten.

Die Bundesregierung gab zudem 435.000 Tonnen Öl frei, was laut Wirtschaftsministerium rund 3 % der deutschen Erdölreserve entspricht. Die Entscheidung Deutschlands folgt auf den Beschluss der Mitgliedstaaten der IEA vom 1. März 2022. Das Gremium hatte in einer Sondersitzung beschlossen, dass aufgrund der angespannten Lage wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine international insgesamt Ölreserven im Umfang von 60 Mio. Barrel freigegeben werden sollen.

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Am 8. März, haben die USA einen Importstopp für russisches Öl verhängt. Eine gangbare Sanktion, da die USA im Vergleich zu Europa deutlich weniger von russischem Öl abhängig sind. Gerade einmal 100.000 Barrel pro Tag flossen vor dem Importstopp von Russland in die Vereinigten Staaten. Das sind lediglich 8 % der importierten Mengen. Ganz anders die Situation in Deutschland. Ein Öl- und Gasembargo seitens der EU würde Russland sehr viel härter treffen. Wohl aus Angst vor einem gewaltigen Versorgungsleck spricht sich die Bundesregierung bislang noch gegen einen Importstopp russischer Energieträger aus. Es war von Anfang an falsch, sich so abhängig von einem Lieferanten zu machen.

Ohne Edelmetalle steht die Industrie still

Die kriegsbedingte Verschärfung der Inflation betrifft unterdessen nicht nur die Energieversorgung. Nach den pandemiebedingten Logistik-Staus der vergangenen zwei Jahre treibt die neue Gefahr von Lieferengpässen auch die Preise anderer Industrierohstoffen in die Höhe. Vor allem Metalle sind betroffen. Ohne Metalle und Metallverbindungen ist die Herstellung von Industriegütern quasi unmöglich. Aluminium-Komponenten beispielsweise sind für den Bau von Autos, Flugzeugen, Gebäuden, Konsumgütern oder Verpackungen unabdingbar.

Nickel und Eisen sind Bestandteile verschiedener Stahlsorten, Kupfer befindet sich in nahezu sämtlichen elektrischen Produkten. Neben Aluminium und Kupfer ist vor allem Nickel erheblich teurer geworden. Russland ist nach China, Australien und Brasilien der viertwichtigste Produzent der Welt für Industriemetalle. Die beiden russischen Unternehmen Rusal und Norilsk Nickel sind sogar Weltmarktführer für Aluminium und Nickel.

Sanktionen westlicher Staaten haben die größten Container-Reedereien der Welt dazu veranlasst, Frachtlieferungen von und nach Russland auszusetzen. Die Preise an den Metallbörsen steigen in der Folge rapide an. Aluminium hatte am 7. März kurzfristig die Marke von 4.000 USD je Tonne erstmalig überschritten. Der Nickelpreis ist bis knapp unter 50.000 USD je Tonne gestiegen. Wir reden hier über eine Preissteigerung seit Anfang März von grob 65 %.

Die größte Metall-Importabhängigkeit von Russland besteht bei Palladium. Das Edelmetall wird unter anderem für die Herstellung von Katalysatoren für Autos und industrielle Anlagen verwendet. Hier hat Russland mit einem weltweiten Förderanteil von über 40 % eine besonders wichtige Rolle. Der Rohstoffpreis von Palladium je Feinunze (31,1 Gramm) übertraf sogar das Allzeithoch vom Februar 2020.

Ungewisse Zukunft im internationalen Rohstoffhandel

Bislang fließen Öl und Gas weiter nach Europa und auch andere wichtige Rohstoffe werden noch gehandelt. Allen Bereichen ist jedoch eins gemein: Die Angst vor Lieferengpässen lässt die Preise explodieren. Neben den genannten Energieträgern und den Industriemetallen sind auch Rohstoffe wie Stahl, Holz, Uran und Agrarrohstoffe wie zum Beispiel Weizen stark betroffen.

Die Politik ist hin- und hergerissen: Einerseits wollen die Regierungen Europas Druck durch wirtschaftliche Sanktionen auf Russland ausüben, um dem Krieg in der Ukraine Einhalt zu gebieten. Andererseits bestehen große Abhängigkeiten und handelspolitische Verflechtungen, deren Abbruch die eigenen Volkswirtschaften und damit letztlich auch die nationalen Bevölkerungen belasten wird.

Letztlich bedeuten die Erhöhungen der Weltrohstoffpreise auch einen weiteren Inflationsschub. Geldvermögen und Sparguthaben sind also immer noch keine gute Idee.

Ruhe bewahren in Kriegs- wie Krisenzeiten

Wie sich der Krieg in der Ukraine weiterentwickeln wird, kann ebenso wenig vorhergesagt werden, wie die Kursentwicklung der Aktien. Sicher ist nur: es gibt Branchen und Bereiche, die stärker betroffen sind als andere. Öl- und Energietitel sowie Minen- und Rohstofftitel werden sehr wahrscheinlich Inflationsgewinner sein.

Auch die großen Tech-Konzerne halten sich bislang gut, Wachstumsaussichten sind weiter da. Allerdings trennt sich hier die Spreu vom Weizen, wie zum Beispiel der Absturz von Meta zeigt. Daneben gibt es viele Unternehmen und Werte mit Kursverlusten, die langfristig wieder auf Erholung und Wachstum hoffen dürfen.

Als Menschen können wir uns nur wünschen, dass der Krieg möglichst schnell endet. Als Anleger natürlich ebenso. Hier gilt jedoch einmal umso mehr, Ruhe zu bewahren, gerade mit Blick auf wertbasierte Langfristinvestments.

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Zurzeit sind die Märkte mehr denn je in Bewegung, an der Börse geht es rauf und runter. Und doch gibt es globale Entwicklungen, die in ihrer Grundtendenz über jede Krise erhaben sind. Eine davon ist die demografische Entwicklung. Immer mehr Menschen werden immer älter. Die steigende Lebenserwartung und gleichzeitige Alterung der Gesellschaft ist eine Tatsache und lässt die Nachfrage nach Betreuungs- und Pflegedienstleistungen steigen.

Die letzten beiden Pandemiejahre haben dabei gezeigt: wir agieren hierzulande schon jetzt am beziehungsweise nicht selten sogar unterm Limit. In Deutschland, aber auch anderswo in Europa herrscht Pflegenotstand. Personalmangel und die dafür verantwortlichen Strukturen sind wichtige Agendapunkte unserer Regierung.

18.300 Kilometer von uns entfernt, in Neuseeland, gibt es ein Unternehmen, von dem wir uns vieles abschauen könnten. Seit den 80er Jahren im Pflegesektor aktiv, macht das Unternehmen vieles anders und noch mehr richtig. Es geht um Ryman Healthcare. Das Unternehmen betreibt Wohnparks für Senioren, sowohl am Heimatmarkt Neuseeland als auch in Australien.

Was macht Ryman Healthcare anders als der Rest?

Hierzulande werden Seniorenresidenzen, in denen ältere Menschen ein selbständiges Leben führen können, und Pflege- und Betreuungseinrichtungen oftmals vollständig getrennt geführt. In Insellösungen werden bei Bedarf weitere Dienstleister, beispielsweise für Pflege oder medizinische Betreuung, hinzugezogen. Das ist aber kostspielig, ineffizient und für die Bewohner mit vielen Unsicherheiten (wechselnde Zuständigkeiten, eingeschränkte Flexibilität, nicht garantierte Kontinuität, etc.) verbunden.

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Ryman Healthcare hingegen versteht das gesamte Spektrum von Alterswohnsitz und Betreuungsangebot als ganzheitliches Geschäftsmodell. Es unterscheidet sich noch dazu in Größe und Service-Angebot sehr von unseren in Europa bekannten Senioren- und Pflegeeinrichtungen. Vor allem das Freizeitangebot für die Bewohner ist viel breiter. Es wird von Schwimmbädern, Wellness, Tanz- und Fitnesskursen, Kinos, bis hin zum Golfplatz je nach verfügbarer Fläche alles geboten. Auch die Leistungsbereiche von Teil-Betreuung bis Intensivpflege sind nahtlos in das Gesamtpaket integriert.

Bei den von Ryman Healthcare betriebenen „Retirement Villages“ sind die unterschiedlichsten Wohnsituationen auf einer Fläche vereint. Für die Bewohner bedeutet dies den Vorteil, dass sie ihre vertraute Umgebung nicht verlassen müssen, wenn sich ihre Lebenssituation und ihr Pflegebedarf ändert. Die Bewohner der Häuser und Apartments erhalten so die Gewissheit, dass für sie gesorgt wird und sie nicht wieder umziehen müssen, weil das Fürsorgekonzept alle Pflegestufen abdeckt.

Umfassendes System aus Infrastruktur und Dienstleistung

Auch in Sachen Infrastruktur agiert Ryman Healthcare ganzheitlich. Das Unternehmen plant, baut und managt all seine Seniorenzentren selbst. Sowohl das Land als auch die kompletten Immobilien auf den Arealen sind im Besitz des Unternehmens. Seine Einnahmen generiert Ryman Healthcare zum einen durch die laufenden Gebühren für Pflegedienstleistungen – was sehr gut kalkulierbare und wiederkehrende Cashflows generiert. Der Löwenanteil der Einnahmen aber liegt im Verkauf von sogenannten Wohnrechten.

Die Bewohner erkaufen sich bei Vertragsaufnahme ein Wohnrecht auf Lebenszeit in einer von Ryman Healthcaregeführten Wohnparkanlage. Sie zahlen dabei eine hohe Summe auf einmal und im Voraus, ähnlich wie bei einem Immobilienerwerb. Allerdings liegen die Preise dabei unterhalb der normalen Durchschnittspreise für Wohnimmobilien. So kann der Erwerb des Wohnrechts auf Lebenszeit eine gute Alternative zum klassischen Eigenheim sein. Das Wohnrecht auf Lebenszeit in einer Anlage von Ryman Healthcare ist für viele Pensionäre aber noch aus einem anderen Grund attraktiv: Indem sie sich dort „einkaufen“, haben sie automatisch auch die Garantie auf einen späteren Pflegeplatz, sollten sie diesen irgendwann benötigen.

Starkes Geschäftsmodell, schwächelnder Kurs

Nach dem Börsentief im März 2020 lief es bis August letzten Jahres recht gut für die Aktie von Ryman Healthcare. Die Aktie legte in diesem Zeitraum 72 % zu. Seitdem hat das Papier aber wieder spürbar korrigiert. Mit derzeit 9,52 NZD (entspricht etwa 5,90 EUR, Stand: 17.03.2022) steht die Aktie nur noch knapp über ihrem Kurstief während des Corona-Crashs. Die Pandemie hat das Unternehmen zwar gut überstanden, dennoch ging diese nicht spurlos an dem Unternehmen vorbei.

Höhere Schutzmaßnahmen, wie beispielsweise die Errichtung von Keimschleusen, der höhere Bedarf an Desinfektionsmitteln, medizinischen Masken und höherer Personalaufwand drückten in den letzten beiden Jahren auf die Gewinne. Ein zusätzlicher Faktor, der den Kurs der Aktie beeinflusst haben könnte, liegt im Immobilienmarkt des Geschäftsgebiets von Ryman Healthcare. Die Immobilienpreise in Neuseeland und Australien haben um 7 bis 8 % korrigiert.

Nichtsdestotrotz sprechen die demographischen Entwicklungen in dieser Region auch weiterhin für das Geschäftsmodell von Ryman Healthcare.

Weitere Objekte in der Pipeline

Deshalb setzt das Unternehmen seinen erfolgreichen Expansionskurs der letzten Jahre uneingeschränkt fort. Im Nordwesten von Melbourne entsteht gerade ein neues Seniorendorf für 155 Mio. NZD (entspricht rund 96,17 Mio. EUR). Auf dem sechs Hektar großem Grundstück sollen schöne Villen für unabhängiges Wohnen und ein komplettes Altenpflegezentrum, einschließlich spezialisierter Demenzpflege, entstehen. Damit baut Ryman Healthcare seine Stellung in Melbourne aus und ergänzt die fünf bereits in Betrieb befindlichen Dörfer. Acht weitere sind zudem in Planung.

Auch auf dem Heimatmarkt Neuseeland ist der Bauplan gut gefüllt. Weitere 15 Seniorendörfer werden dort entwickelt. Damit werden in den nächsten drei bis vier Jahren die bestehenden 43 Seniorendörfer nochmal stark ausgeweitet. Zusätzlich sind bereits Landkäufe für elf zukünftige Standorte getätigt. Insgesamt hat das Unternehmen im letzten Geschäftshalbjahr (dieses endete am 30. September 2021) 406,4 Mio. NZD (entspricht etwa 252,17 Mio. EUR) für Neu- und Ausbauten sowie Landkäufe investiert.

Zukunftsaussichten bleiben optimistisch

Das mittelfristige Ziel ist die Verdoppelung des bereinigten Gewinns alle fünf Jahre. Dies entspricht einem jährlichen Wachstum von 15 %. An dieser Zielsetzung wird auch weiter festgehalten, obwohl der Gewinn letztes Jahr aufgrund von pandemiebedingten Mehrkosten, wie zusätzliches Personal und Sicherheit sowie die zeitweise Stilllegung von Baustellen, rückläufig war.

Aufgrund der kontinuierlichen Entwicklungsstrategie der Vergangenheit, der hohen Reputation von Ryman Healthcare und der zunehmend älter werdenden Bevölkerung in Australien und Neuseeland halten wir dieses Vorhaben für ambitioniert, aber realistisch.

Dividende leicht reguliert für Wachstumspielraum

An oberster Stelle steht für Ryman Healthcare derzeit der Ausbau der Kapazitäten. Zur Verwirklichung dieser langfristigen Wachstumspläne wurde deshalb auch etwas an der Dividendenpolitik geschraubt. Bislang sah diese eine Ausschüttung von 50 % des bereinigten Gewinns vor. Diese wird nun auf eine Spanne von 30 bis 50 % angepasst, um größere finanzielle Spielräume für zukünftige Landkäufe zu erschließen.

An der halbjährlichen Ausschüttung wird sich nichts ändern. Die Zwischendividende im Dezember für das Geschäftsjahr 2021 blieb mit 0,88 NZD je Anteilsschein gegenüber dem Vorjahr unverändert. Die Höhe der Schlussdividende (voraussichtlich im Juni) steht noch nicht fest. Auf Basis der Dividendenzahlungen der letzten zwölf Monate bietet die Aktie von Ryman Healthcare eine aktuelle Dividendenrendite von 2,2 %.

Starkes Geschäftsmodell mit langfristig stabiler Perspektive

Trotz der Ergebnisdelle im letzten Jahr ist das Geschäftsmodell von Ryman Healthcare aus unserer Sicht intakt. Auch wenn die Immobilienpreise zuletzt etwas korrigierten, den Preisabschlägen, die Ryman Healthcare dem gegenüberstellen kann, kann dies noch lange nicht gefährlich werden. Denn obwohl die Preise am „normalen“ Immobilienmarkt nachgaben, konnte Ryman Healthcare die Wiederverkaufspreise für seine Appartements weiter steigern. Dies unterstreicht die unangefochtene Marktstellung des Unternehmens ebenso wie die Langlebigkeit und Qualität seiner Objekte.

An der demografischen Entwicklung in Australien und Neuseeland hat sich nichts geändert. Die Nachfrage nach Pflegedienstleistungen wird in den nächsten Jahren weiter steigen. Aufgrund des exzellenten Rufs als Pflegedienstleister und Arbeitgeber ist Ryman Healthcare für viele Neuseeländer und Australier die absolute Nummer 1, wenn es um Wohnen und Pflege im Alter geht. Die Langfristperspektiven des Unternehmens bleiben daher aus unserer Sicht von den aktuellen Gewinnrücksetzern komplett unbeeinflusst.

Auch eine Immobilienkrise kann Ryman Healthcare überstehen, weil die Schulden nur 24,7 % des gesamten Immobiliarvermögens entsprechen und hier ausreichend Puffer für eine Krise vorhanden ist. Wir halten dieses spannende und krisenfeste Unternehmen jedenfalls im Blick und identifizieren für Sie günstige Handlungsoptionen auf Basis unserer wertbasierten Analysekriterien.

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Deutschland dürfte im laufenden Quartal in eine Rezession zurückfallen. Panik ist aber an den Börsen kein guter Ratgeber, Geduld ist nun gefragt.

Wer seit der vergangenen Woche auf den Autobahnen unterwegs war, konnte es regelrecht sehen: Der Verkehr auf Deutschlands Straßen, auch auf Bundes- und Landesstraßen, beruhigt sich zusehends. Jetzt wird fast jede Fahrt, die nicht ins Büro oder zurück angetreten werden muss, vorher noch einmal auf ihre Notwendigkeit überprüft. Und ein Tempolimit ist bei 2,20 Euro je Liter Super E10 nicht mehr nötig, wer 140km/h fährt, wird auf der Autobahn nicht mehr so oft überholt. Die galoppierenden Energiepreise bremsen die Deutschen aus. Und mit ihnen ihre Wirtschaft.

Noch wird es in den Medien ganz verschämt erwähnt, das “R“-Wort, die drohende Rezession. Wenn niemand zuschaut, wird es jedoch schon kräftig “gegoogelt.“ Das legt eine Grafik auf Basis der Angaben in “Google Trends“ nahe. Mit dieser Funktion lässt sich wunderbar beobachten, wie häufig ein Begriff oder Suchwort von den Teilnehmern derzeit im Internet abgerufen wird. Die Kurve für das Suchwort “Rezession“ steigt richtig steil an.

Auch bei den Ökonomen macht sich Unruhe breit. Die Meinungen sind geteilt, doch das Pendel neigt sich zunehmend in Richtung Rezession. Denn schon im 4. Quartal 2021 legte die Wirtschaft den Rückwärtsgang ein. Und jetzt ziehen die Energiepreise so scharf an, dass sie die Mobilität der Deutschen beeinträchtigen und den Konsum zügeln. Hinzu kommen erneut unterbrochene Zulieferketten, von der Autobranche über die Stahlindustrie bis hin zur Bautätigkeit und der Halbleiterproduktion. In der Logistikbranche wird zudem wegen der hohen Dieselpreise vor einem Kollaps vieler kleiner Unternehmen gewarnt – und in der Folge vor möglichen Versorgungsengpässen, die wirtschaftliche Tätigkeit zusätzlich drosseln werden.

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Führende Wirtschaftsforscher sprechen bereits offen über einen Rückfall in die Rezession, auch weil die Wirtschaft noch nicht die Folgen der Corona-Pandemie verkraftet hat. “Mit dem Ausbruch des Krieges zwischen Russland und der Ukraine ist ein Rückgang des Bruttoinlandsprodukts und eine technische Rezession sehr wahrscheinlich geworden“, sagt Stefan Kooths, der Vizepräsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft. DIW-Präsident Marcel Fratzscher erwartet als Folge des Ukraine-Krieges nicht nur eine Rezession, sondern hält auch eine Inflation bis zu zehn Prozent für denkbar.

Im Essener RWI Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung veranschlagt Konjunkturchef Torsten Schmidt die Wahrscheinlichkeit einer Rezession auf 90 Prozent. Der ehemalige Chef des Rentenfondsmanagers “Pimco“ und Professor an der Wharton School der University of Pennsylvania, Mohamed El-Erian, sagt Europa ein Abrutschen in die Rezession vorher. Er rät den Regierungen im Westen, Konjunkturprogramme aufzusetzen.

Die größte Gefahr geht dabei nicht von den vom Krieg in Mitleidenschaft gezogenen Volkswirtschaften in Russland und der Ukraine aus, obgleich deren wirtschaftliche Tätigkeit jeweils um etwa ein Drittel schrumpfen soll – die Ukraine vor allem wegen der Kriegszerstörungen, Russland wegen der Sanktionen, dem teilweisen Ausschluss von SWIFT und dem Einfrieren der Guthaben der Zentralbank.

Den größten Bremseffekt haben dafür die eskalierenden Energiepreise, die gestörten Lieferketten und die Inflation. Als zusätzlichen Preistreiber fürchtet man unter den Ökonomen auch die Nahrungsmittel bzw. deren Grundlagen (die Ukraine hat einen Anteil von 8,5% am weltweiten Weizenexport, Russland sogar 19,7%; Quelle: Statista).

Die Wachstumsprognosen für die deutsche Wirtschaft wurden bereits gestutzt. Treffen die Voraussagen für eine Rezession mit einem erneuten BIP-Rückgang im ersten Quartal 2022, das Ende März ausläuft, zu, dann hätte das weitreichende Folgen nicht nur für Investitionen, die die Unternehmen zurückstellen, sondern auch für den Arbeitsmarkt und für das Steueraufkommen des Staates, dem es immer schwerer fällt, die nötigen Mittel für wichtige Ausgaben aufzutreiben.

An den Börsen geht das ganze Drama nicht spurlos vorüber. Dort sorgen die anziehende Inflation, die gestörten Lieferketten und die anstehende Zinswende seit Jahresbeginn für Konsternierung und für Kurskapriolen. Der DAX ist bereits auf den tiefsten Stand seit November 2020 gefallen. An den US-Börsen haben auf Monatsbasis zyklische Konsumwerte knapp 16 Prozent, Finanztitel rund 11 Prozent und Technologie-Werte knapp 14 Prozent verloren.

Für die Notenbanken, vor allem die Fed, die mit der anstehenden Zinswende – bei der Fed dürfte der Startschuss am 16. März fallen – den Preisauftrieb eindämmen wollen, wird die Gratwanderung zwischen dem Bremsen der Inflation und einem Abwürgen der angeschlagenen Konjunktur jetzt noch viel kniffliger. Sie könnten wegen der Rezessionsaussichten die avisierten Zinsschritte behutsamer einleiten und damit beim Kampf gegen die Inflation schwach dastehen, was die sozialen Spannungen erhöhen könnte. Oder sie könnten bei ihrem Versuch, im Kampf gegen die Inflation ihre Glaubwürdigkeit zu bewahren, die Börsen noch weiter auf Talfahrt schicken.

Für Anleger gilt daher: Keine Panik, aber genaues Beobachten, Geduld und Vertrauen auf bewährte Investment-Profis, vor allem Value-Investoren, die Aktien mit Substanz und Widerstandskraft herauspicken, um das Depot zu festigen.

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Steigende Rohstoffpreise können Sie aktuell an jeder Tankstelle verfolgen. Fast jeden Tag kosten die diversen Kraftstoffe ein paar Cent mehr. Aber nicht nur die: Auch Kohle, Erdgas, Weizen oder Bauholz werden immer teurer. Da ist es keine Überraschung, dass Edelmetalle, die als besonders krisenfest gelten, ebenfalls nicht günstiger werden.

Das bringt natürlich auch frischen Schwung für Silberproduzenten wie Pan American Silver aus dem kanadischen Vancouver. Wie der Name es bereits verrät, unterhält das Unternehmen neben weiteren Entwicklungsprojekten in Südamerika sieben Silberminen in Mexiko, Peru, Argentinien und Bolivien. Da der Minenbetreiber sowohl Silber als auch dessen „großen Bruder“ Gold fördert, schlagen Investoren gleich zwei Fliegen mit einer Klappe.

Hohe Nachfrage durch neue Einsatzgebiete

Silber ist im Gegensatz zu anderen Edelmetallen auch ein gefragter Industrierohstoff. Das Analysehaus Metal Focus ging für das Jahr 2021 von einem Anstieg der Industrienachfrage auf 1,03 Mrd. Unzen Silber aus. Damit näherte sich der Wert wieder dem Rekordhoch von 1,07 Mrd. Unzen aus dem Jahr 2013.

Wegen seiner hervorragenden Leitfähigkeit ist Silber unter anderem in der Computer- und Chipindustrie sehr begehrt. Dank der nützlichen Eigenschaft Bakterien abzutöten, wird das Metall zudem in der Medizin eingesetzt – überall dort, wo es auf Sterilität ankommt, und auch in Medikamenten.

Außerdem steigt der Bedarf an Silber durch die Einführung der neuen 5G-Technologie. Kenner des Marktes sprechen in diesem Zusammenhang von dem bisher größten Evolutionssprung in der Geschichte der Kommunikationstechnologie. 5G würde ohne Silber nicht funktionieren. Die neue Kommunikationstechnologie wird u. a. in Robotertechnik, Konsumenten und Fahrzeugelektronik, Computern, medizinischen Geräten und tragbarer Elektronik zum Einsatz kommen.

All dies spricht für einen langfristig steigenden Silberpreis.

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Neuer Schwung nach den Lockdowns

Der „Corona“-Schock aus 2020 scheint überwunden. Aufgrund der damaligen Lockdown-Maßnahmen standen die Minen in den Monaten dieses Jahres zeitweise still. Mitte Januar 2022 veröffentliche Pan American Silver die jüngsten Unternehmensdaten. Demnach betrug die konsolidierte Silberproduktion 5,3 Millionen Unzen im vierten Quartal 2021 und 19,2 Millionen Unzen im gesamten Geschäftsjahr 2021. Die konsolidierte Goldproduktion belief sich im vierten Quartal 2021 auf 156.700 Unzen und 579.300 Unzen im Geschäftsjahr 2021.

Die jüngst veröffentlichten Produktionszahlen liegen zwar etwas niedriger als die von Pan American Silver prognostizierten Daten (Silber: 20,5 und 22 Mio. Unzen; Gold: 605.000 bis 655.000 Unzen). Allerdings fällt dieses relativ kleine Defizit aufgrund der aktuellen weltpolitischen Gegebenheiten und den mannigfaltigen Anwendungsgebieten für Edelmetalle kaum ins Gewicht. Dem langfristigen Kursverlauf der Pan American Silver-Aktie hat dies jedenfalls nicht wesentlich geschadet.

Der Umsatz von Pan American Silver betrug im vierten Quartal 2021 422,2 Mio. USD und 1,6 Mrd. USD im gesamten Geschäftsjahr 2021 gegenüber 1,4 Mrd. USD im Vorjahr.

Cashflow gesteigert

Ein starker operativer Cashflow führte zu einem Anstieg der Barguthaben des Unternehmens um 116,4 Mio. USD im Jahr 2021. Nach eigenen Angaben beendete Pan American Silver das Jahr mit liquiden Mitteln in Höhe von 283,6 Mio. USD und kurzfristigen Anlagen in Höhe von 51,7 Mio. USD. Die Net-Cash-Position beläuft sich derzeit auf mehr als 5 % der Marktkapitalisierung. Das ist immens und nur bei wenigen Unternehmen so zu finden.

Neue Dividendenpolitik angekündigt

Mit der Finanzierung seiner Dividende hat Pan American Silver dank seiner komfortablen Cash-Situation nicht die geringsten Schwierigkeiten. Im Gegenteil, das Unternehmen will seine Aktionäre nun sogar stärker entlohnen und so an der starken Cashflowentwicklung teilhaben lassen. Die gerade beschlossene neue Dividendenpolitik sieht vor, dass zur vierteljährliche Basisdividende von 0,10 USD je Stammaktie noch ein variabler Anteil obendrauf kommen kann.

Dieser variable Anteil wird an die Nettobarmittel des vorangegangenen Quartals gekoppelt. Je nach Höhe der Nettobarmittel kann es bis zu 8 US-Cents mehr geben, wie die nachfolgende Tabelle zeigt:

Quelle: Pan American Silver

Angesichts der aktuellen Nettoliquidität in Höhe von 283 Mio. USD gibt es als nächste Quartalsdividende 0,12 USD. Wenn dies auch in den Folgequartalen so bleibt, gibt es auf Jahressicht 0,48 USD je Anteilsschein.  Beim aktuellen Kurs von 25,99 USD (Schlusskurs 14.03.2022) entspricht dies einer Dividendenrendite von 1,8 %.

Weiterhin hohe Produktionszahlen erwartet

Auch für das Jahr 2022 geht Pan American Silver sowohl bei Gold als auch bei Silber von hohen Produktionszielen aus. Bei Silber erwartet das Unternehmen ein Ergebnis von 19,0 bis 20,5 Millionen Unzen und bei Gold geht der Konzern von 550.000 bis 605.000 Unzen aus.

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Wir stehen am Anfang einer schmerzhaften Kette von kriegsbedingten Produktionsstörungen.

Die massiven Sanktionen, die von der EU wegen des Angriffs auf die Ukraine gegen Russland verhängt worden sind, sollen den Angreifer schmerzen und so ein schnelles Ende der Kampfhandlungen herbeiführen. Außenministerin Annalena Baerbock sprach sogar davon, Russland zu “ruinieren.“ Doch schon wenige Tage nach Kriegsbeginn in der Ukraine zeigt sich: Die Sanktionen wirken auch stark in die andere Richtung, und zwar auf die EU, vor allem auf die deutsche Wirtschaft zurück. Schlimmere Schleifspuren als während Corona drohen jetzt.

Zahlreiche deutsche Firmen, vor allem in der Automobilbranche, dem Maschinenbau, der Software- und IT-Wirtschaft sowie in der Elektrobranche und der Chemie berichten von erheblichen Störungen in ihren Lieferketten. Ein Heizofen-Hersteller in Süddeutschland wurde in dieser Woche von seinen Lieferanten darüber informiert, dass der Zusammenbau der Öfen in Osteuropa nicht mehr gesichert sei.

Zahlreiche deutsche Firmen, vor allem in der Automobilbranche, dem Maschinenbau, der Software- und IT-Wirtschaft sowie in der Elektrobranche und der Chemie berichten von erheblichen Störungen in ihren Lieferketten. Ein Heizofen-Hersteller in Süddeutschland wurde in dieser Woche von seinen Lieferanten darüber informiert, dass der Zusammenbau der Öfen in Osteuropa nicht mehr gesichert sei.

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Das Unternehmen erhielt einen Brief von einem der Vorproduzenten, in dem von “schwerwiegenden Folgen für die Stahlindustrie“ die Rede ist. Dort heißt es: “Ein erheblicher Teil der Rohstoffe für Europa (Roheisen, Eisenerz) wurde von Stahlwerken aus der Ukraine und Russland bezogen. Aufgrund des Wirtschaftsembargos und der kriegsbedingten Produktions- und Transportbeschränkungen sind diese Versorgungsquellen leider versiegt.“ Nach unterbrochenen Lieferketten in der Folge der Corona-Pandemie sowie nach Preissprüngen für Rohstoffe und Komponenten, Kurzarbeit, Lockdowns und Corona-erkrankten Mitarbeitern nun auch noch das.

Der Krieg im östlichen Europa beschert hiesigen Unternehmen die nächste Welle von Störungen, Preisschüben und düsteren Prognosen von Lieferanten, die bereits wenige Tage nach Kriegsbeginn signalisieren: Diese Runde könnte mit ihren absehbaren Auswirkungen wie Produktionsausfällen und Preisschüben noch ernster werden als die während der Pandemie.

Kein Wunder, denn auf Basis verfügbarer Daten der Plattform Interos, die Lieferketten analysiert, zeigt sich, dass etwa 1.100 US-amerikanische und 1.300 europäische Hersteller mindestens einen Direktlieferanten in Russland haben, jeweils 400 greifen auf Lieferanten in der Ukraine zurück. Auf Maschinenbauer entfallen, wie die WirtschaftsWoche unter Bezugnahme auf den Branchenverband VDMA berichtet, “rund 11 Prozent aller direkten oder über nur einen Zwischenhändler abgewickelten deutschen Lieferbeziehungen nach Russland oder in die Ukraine.“ Dahinter folgen mit rund 10 Prozent Software- und IT-Unternehmen und die Elektronikbranche mit 7 Prozent.

Doch solche Zahlen schildern im Zweifelsfall nicht das ganze Drama, das sich rund um stillgelegte Fließbänder und auf nervösen Teppichetagen abspielt. Denn schon einzelne Komponenten können trotz eines geringen Anteils an der gesamten Wertschöpfung ganze Branchen aus der Bahn werfen, wie man in der Autoindustrie sieht.

Dort stockt bei Herstellern wie Porsche, VW, BMW und Skoda bereits die Produktion, weil wichtige Komponenten fehlen. Im Zusammenhang mit der Ukraine sorgen vor allem Kabelbäume für erhebliches Kopfzerbrechen. An diesen Bordnetzen mit oft bis zu 8 Kilometern Kabeln pro Fahrzeug hängen Elektrik, Motorsteuerung, Assistenzsysteme, Signalfunktionen und viele weitere Leistungen.

Diese Bordnetze müssen für jedes KFZ-Modell maßgeschneidert werden und schon zu Produktionsbeginn verfügbar sein, denn sie können nicht nachträglich eingebaut werden. Hier werden nur geringe Lagerbestände von den Herstellern vorgehalten und neben Tunesien versorgt vor allem die Ukraine die europäischen Autobauer.

Der nach Industrieangaben wichtigste Zulieferer für die deutschen Hersteller ist hier der fränkische Bordnetz-Produzent Leoni, der seine beiden Fabriken mit mehreren tausend Beschäftigten im Südwesten der Ukraine nach Kriegsbeginn stilllegen musste. Eine Verlagerung der Produktion kann in solchen Fällen Monate dauern. Aber nicht nur das ist ein Problem. Selbst wenn die benötigte Stückzahl ohne Einschränkung weiter produziert werden könnte, wäre da noch – und das gilt auch für andere Komponenten in allen möglichen Industrien – die kriegsbedingte Störung von Transportwegen.

Die Sperrung des EU-Luftraums für russische Flieger sowie die gesperrten Lufträume im Kriegsgebiet führen zu einer erheblichen Einschränkung der Transportkapazität. Und die viel beschworene “Neue Seidenstraße“ mit ihren 11.000 Kilometern Strecke von China in westeuropäische Häfen, darunter den Binnenhafen Duisburg, deren größter Streckenteil durch Russland führt, fällt nun ebenso aus.

Auch im Rohstoffbereich nimmt die Ukraine für hiesige Hersteller teils eine Schlüsselposition ein. Die Ukraine gilt als einer der wichtigsten Lieferanten für das Edelgas Neon. Und das spielt in der Halbleiter-Produktion eine wichtige Rolle, weil es dort für Hochleistungs-Laser benötigt wird.

Russland, wo die Industrieproduktion ebenfalls nicht unberührt vom Krieg in der Ukraine bleiben wird, ist ebenfalls eine wichtige Rohstoffquelle für unsere Industrie. Der russische Anteil am Bedarf von Nickel und Platin beträgt etwa 10 Prozent. Die starke Vernetzung der Zulieferer wird auch hier wie ein Ketteneffekt in die Breite wirken.

Laut dem VDMA wird es in der Schlüsselindustrie Autobau “zu weiteren Beeinträchtigungen bei der Produktion von Fahrzeugen kommen.“ So, wie es scheint, steht die deutsche Wirtschaft erst am Anfang einer langen, schmerzhaften Kette von schweren Produktionsstörungen – und möglicherweise auch kurz vor einer Rezession, deren Ausmaße schwer abzuschätzen sind. Die ersten Signale verheißen nichts Gutes.

Andrej Turtschak, ein führendes Mitglied der Regierungspartei “Einiges Russland” und seit dem 28. Februar persönlich von den Sanktionen betroffen, schlägt vor, die im Zuge der Sanktionen geschlossenen Produktionsstandorte ausländischer Unternehmen zu verstaatlichen. Wörtlich sagte er weiter: “Das ist eine extreme Maßnahme, aber wir werden nicht zulassen, dass man uns in den Rücken fällt”, und: “Wir werden harte Vergeltungsmaßnahmen ergreifen und im Einklang mit den Gesetzen des Krieges handeln.”

Solche Aussagen machen es der Industrie auch nicht leichter Perspektiven zu entwickeln.

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Zu niedrigen Kursen einsteigen, zu hohen verkaufen – das ist eines der Grundprinzipien im Value Investing. Dies bedeutet, sich bisweilen gegen den Strom zu stellen und ganz bewusst dort nach Investmentchancen zu suchen, wo die meisten Anleger im Moment weglaufen. Dies ist derzeit beispielsweise bei Online-Apotheken der Fall.

Seit Sommer haben die Aktien von Shop-Apotheke (WKN: A2AR94) und Zur Rose (WKN: A0Q6J0) korrigiert, im Dezember kam dann der Absturz: Kurz vor den Weihnachtsfeiertagen mussten sie gut ein Drittel abgeben. Doch damit nicht genug, seit letzter Woche setzt sich die Talfahrt fort. Die Aktien der Online-Apotheken büßten seit dem 16. Februar weitere 20 % ein. Zur Rose steht nun bei unter 138 CHF Shop-Apotheke bei knapp 80 EUR (Stand: 03.03.2022). So niedrige Kurse sahen die Unternehmen seit Frühjahr 2020 nicht mehr.

Noch vor gut einem Jahr standen die Kurse auf Allzeithoch. Zur Rose etwa notierte am 8. Februar 2021 bei 509 CHF. Von der damaligen Marktkapitalisierung ist nur noch knapp ein Drittel übrig. Bei Shop-Apotheke ist es das gleiche Bild.

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Verschobenes E-Rezept sorgt für Panik

Das in Deutschland auf unbekannte Zeit verschobene E-Rezept sorgt für Panik. Schon der Einbruch vor zwei Monaten geht darauf zurück, so wie auch die jetzige Korrektur. Eigentlich sollte es am ersten Dezember losgehen mit dem digitalen Rezept, kurz vor Weihnachten gab das Bundesgesundheitsministerium aber bekannt, dass der Termin nicht gehalten werden kann. Deutschland ist ein großer und wichtiger Schlüsselmarkt für Online-Apotheken. Entsprechend hoch waren die mit dem E-Rezept verbunden Erwartungen. Diese sind vorerst geplatzt.

Nach wie vor bleibt ungewiss, wann die Testphase erfolgreich abgeschlossen sein wird und das E-Rezept endlich verpflichtend eingeführt werden kann. Eine neue Deadline gibt sich die Gematik – das ist die Gesellschaft, die für die Infrastruktur des E-Rezepts zuständig ist – nach dem ersten geplatzten Termin wohlweislich derzeit nicht mehr. Dafür steckte sich die Gesellschaft ein anderes konkretes Ziel. Die Testphase gilt als beendet, wenn 30.000 E-Rezepte erfolgreich eingereicht wurden. Dies kann in der Tat noch dauern, denn bis jetzt sind gerade einmal etwas mehr als 2.000 digitale Rezepte eingelöst, wie den offiziellen und täglich aktualisierten Daten der Gematik zu entnehmen ist.

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben

Dass «Mr. Markets» Begeisterung für Online-Apotheken deshalb im Moment zu wünschen übriglässt, ist nachvollziehbar. Schließlich trübt dies deren Wachstum spürbar ein. Einen derartigen Ausverkauf, wie wir ihn gerade erleben, finden wir dennoch nicht für gerechtfertigt.

Aufgeschoben heißt schließlich nicht aufgehoben. Die Digitalisierung schreitet voran macht auch vor unserem Gesundheitswesen keinen Halt. Die flächendeckende Einführung des E-Rezepts ist in Deutschland beschlossene Sache und gesetzlich verankert. Um dieses Projekt gänzlich zu kippen, wäre eine Gesetzesänderung erforderlich, die jedoch niemand will. Die neue Ampelregierung ließ schon während der Sondierungsgespräche durchblicken, dass sie die Digitalisierung im Gesundheitswesen gerne beschleunigen würde. Vorerst ist das nicht der Fall. Es scheitert derzeit – wie an anderer Stelle schon des Öfteren – an technischen Voraussetzungen. Das E-Rezept wird kommen, dies ist lediglich eine Frage der Zeit.

Wer als Investor diesbezüglich Geduld mitbringt, dem kann die aktuelle Korrektur eine interessante Chance eröffnen.

Wachstum auch ohne E-Rezept

Zudem wachsen die Umsätze bei den Online-Apotheken auch derzeit – und das völlig ohne E-Rezept. Während Online-Apotheke den Umsatz zuletzt um knapp 10% steigern konnte, weist Zur Rose für das Geschäftsjahr 2021 ein Umsatzplus von sogar 15,5% auf.

Zur Rose ist der aus unserer Sicht stärkere Player

Nicht nur, die Tatsache, dass Zur Rose stärker wächst (von einer höheren Basis) als die Konkurrenz, macht dieses Unternehmen für uns attraktiver. Das Geschäftsmodell von Zur Rose ist breiter aufgestellt und deshalb ebenfalls stärker. Denn anders als die Wettbewerber ist das Unternehmen nicht nur ein Online-Versandhändler für Medikamente, zur Rose mischt auch in der Telemedizin mit und öffnet seine Plattform für stationäre Apotheken.

Im Juli 2020 erwarb Zur Rose den deutschen Telemedizinanbieter TeleClinic. Die Akquisition erfolgte zum richtigen Zeitpunkt. Online-Sprechstunden nahmen, u.a. beschleunigt durch Corona, zu. Diese Entwicklung wird weiter gehen. Gesetze, die solche digitalen Dienstleistungen anfänglich noch erheblich einschränkten, sind mittlerweile gelockert. Seit Mai 2021 dürfen Ärzte in Deutschland bis zu 30% ihrer Sprechstunden per Video durchführen und bei den Kassen abrechnen. Die Öffnung wird weiter gehen, ebenso wie die Bereitschaft von Patienten, auf derartige Angebote zurückzugreifen. So sehen wir es aktuell auch mit der Möglichkeit, sich via Online-Sprechstunde krankschreiben zu lassen.

Welch vielseitige Möglichkeiten sich noch bieten, zeigt sich in der Schweiz. Auf dem Heimatmarkt gründete Zur Rose gemeinsam mit zwei großen Krankenkassen (CSS und Visana) und dem Telemedizinanbieter Medi24 eine digitale Gesundheitsplattform. Seit Sommer 2021 ist die zugehörige App „Well“ in einer Pre-Version im App Store sowie bei Google Play verfügbar. Im Frühjahr 2022 ist die Einführung der Vollversion geplant. So etwas kann Zur Rose dank seiner hauseigenen IT-Tochter auch in anderen Ländern einführen. Die Digitalisierung im Gesundheitssektor bietet eröffnet Expansionspotenzial in viele Richtungen.

In unseren Fonds sind wir deshalb schon vor einiger Zeit in Zur Rose eingestiegen. Seit die Kurse korrigieren, haben wir schon mehrmals nachgekauft. So auch letzten Monat. Nun hat die Aktie noch einmal korrigiert. Von unserer Investmentthese bringt uns dies nicht ab. Im Gegenteil. Aus unserer Sicht bestehen für Anleger mit langfristigem Anlagehorizont jetzt erst recht Chancen.

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Haben Sie auch den Eindruck, dass Fußgängerzonen und Einkaufspassagen immer mehr zu „Geisterstädten“ werden? Überall stehen Läden leer: Viele, vor allem kleinere Fachgeschäfte haben aufgegeben. Schuld daran hat nicht allein die Pandemie, es ist vor allem der Siegeszug des Online-Handels, der physische Läden verdrängt. Diese Entwicklung war schon lange vor Corona im Gange und wurde nun lediglich beschleunigt.

Big Player im Online-Handel

Einer der größten Profiteure ist zweifellos Amazon. Mehr als 20.000 Mitarbeiter sorgen allein in Deutschland dafür, dass etwa 45 Millionen Kunden täglich aus mehr als 200 Millionen Produkten wählen können.

Hierzulande gewinnt der Konzern zunehmend an Reichweite. 58 % des gesamten Online-Handelsumsatzes in Deutschland gingen 2020 auf das Konto von Amazon (Eigenhandel und Amazon Market Place zusammengerechnet). Nach den USA, wo der Konzern immer noch fast 70 % seines Umsatzes generiert, ist Deutschland mit einem Umsatzanteil von 8 % der zweitwichtigste Markt für den Online-Giganten. Das Wachstum, das Amazon dabei an den Tag legt, ist beeindruckend. In den letzten zehn Jahren stieg der Umsatz im Durchschnitt um 25,4 % je Jahr.

Innovationen als Wachstumsmotor

Das Unternehmen betrachtet Ideen als Vermögenswerte und fördert den Innovationsgeist deshalb permanent. Nichts ist zudem besser, als schon heute zu verstehen, was der Trend von morgen sein wird. Das gigantische Datenvolumen, das Amazon zur fortlaufenden Auswertung und Analyse zur Verfügung steht, ist für den Konzern eine große Hilfe. So kann er besser verstehen, was die Kunden morgen kaufen möchten.

Das Geschäftsmodell, den „virtuosen Kreislauf“, den Jeff Bezos einst auf einer Serviette verewigte, kommt einem Perpetuum Mobile zumindest schon recht nahe: Einmal in Gang gebracht, läuft es und treibt sich von selbst an.

Einstieg ins internationale Frachtgeschäft

Nie stehen bleiben, immer weiter in neue Märkte vordringen ist deshalb das Motto des Konzerns. Das neueste Projekt von Amazon: der Einstieg ins internationale Frachtgeschäft ein. Der größte Onlinehändler der Welt zu sein, reicht dem Konzern nicht. Nun will Amazon auch in der Logistikbranche zu einem dominanten Player aufsteigen – mithilfe seiner neu gegründeten Geschäftseinheit „Amazon Global Logistics“. Amazon will für die unabhängigen Händler auf seinem Market Place den weltweiten Transport der Waren übernehmen. Bislang mussten diese ihre Lieferketten selbst organisieren.

Künftig stellt Amazon den Importeuren Kapazitäten auf fremden Containerschiffen und in Frachtflugzeugen zur Verfügung und das sehr wahrscheinlich zu Kampfpreisen. Der Zeitpunkt ist denkbar günstig. Viele europäische Importeure leiden unter den deutlich gestiegenen Frachtkosten für Container. Amazon kann damit nicht nur die Transportbranche gewaltig aufmischen, auch bindet das Unternehmen seine Händler dadurch noch stärker an sich.

Zusammenarbeit mit Universal Music

Logistik ist nicht die einzige Branche, die sich Amazon gerade vornimmt. Gerade baut Amazon auch die Zusammenarbeit mit Universal Music aus. Im Rahmen der Vereinbarungen sollen Abonnenten beim Streamingdienst Amazon Music Unlimited nun Zugang zu noch mehr Musik in HD, Ultra HD und Spatial Audio aus dem umfangreichen Katalog von Universal Music haben. Außerdem können Fans Merchandise-Artikel direkt über die Amazon Music-App kaufen, einschließlich Bekleidung von Bravado, dem Merchandise-Arm von Universal Music.

Politische Regulierungen erwartet

Derzeit bringt die EU mit dem „Digital Service Act“ ein Gesetz auf den Weg, das künftig das Werbegeschäft von Plattformen großer Internetanbieter („Gatekeeper“) stärker beschränken dürfte. Im Zuge der neuen Verordnung könnte Amazon beispielsweise gezwungen sein, seinen Geschäftspartnern nicht verbieten zu dürfen, deren Produkte auch auf anderen Plattformen anzubieten oder öffentliche Kritik am Konzern zu äußern.

Trotz der erwarteten Regulierungen wird Amazon für uns weiterhin stark bleiben. Bei Der Privatinvestor ist Amazon schon länger eine Position in unserer Datenbank und dies wird vorerst auch so bleiben. Die Aktie ist zudem eine Position im PI Global Value Fund und im PI Vermögensbildungsfonds.

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Man hatte sich bei Facebook (heute Meta) über die Jahre irgendwie schon daran gewöhnt: eine Erfolgsmeldung jagt die nächste, die Superlativen geben sich die Klinke in die Hand. Ist diese Zeit nun vorbei? Zumindest hat es einen Kursabsturz, wie er Anfang Februar passierte, in der knapp zehnjährigen Börsengeschichte des Unternehmens noch nie zuvor gegeben. Die Aktie von Meta stürzte innerhalb eines Tages um 30 % ab!

Am 02.02.2022 schloss die Aktie an der Börse Nasdaq noch mit 323,00 USD. Am nächsten Tag eröffnete sie mit 244,64 USD. Binnen weniger Stunden waren damit bereits 185 Mrd. USD Marktkapitalisierung vernichtet. Im Laufe des Tages und auch in den Folgetagen ging es weiter abwärts. Gedrückt durch den börsenweiten Effekt des Beginns der russischen Kriegsoffensive in der Ukraine erreichte die Meta-Aktie am 24. Februar mit 191,06 USD einen neuen Tiefstand wie es ihn seit knapp zwei Jahren nicht mehr gegeben hat.

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Was ist geschehen?

Auslöser für den beispiellosen Kursverlust in der Unternehmensgeschichte waren die kurz zuvor veröffentlichten Zahlen zum vierten Quartal sowie zum Gesamtjahr 2021. Die Umsatzentwicklung sieht dabei gar nicht mal so schlecht aus: Die Erlöse stiegen im Schlussquartal um 20 %, im Gesamtjahr ging es 37 % nach oben.

Doch eine Nachricht deutet auf ernste Risse im Geschäftsmodell hin und erschütterte deshalb den Aktienkurs: Facebook verliert Nutzer. Die Zahl der täglich aktiven Nutzer ging im Schlussquartal 2021 um rund 1 Million zurück. Es ist das erste Mal seit dem Börsengang, dass es bei Facebook rückwärtsgeht. Im Vorquartal war die Zahl der täglichen Nutzer noch um etwa 25 Mio. gewachsen.

Bei den Nutzern, die ihr Profil mindestens einmal im Monat aufrufen, ist noch Wachstum zu verzeichnen – allerdings auch dort nur noch mit angezogener Handbremse. Diese Entwicklung hat „Mr. Market“ ganz offensichtlich mehr als nur verunsichert. Viele Investoren befürchten, dass dies der Beginn einer Abwärtsspirale sein könnte.

Statt Wachstum droht Stagnation

In jedem Fall steht Meta derzeit vor großen Herausforderungen. Nicht nur der Rückgang bei den täglichen Facebook-Nutzern bereitet dem Konzern Kopfzerbrechen. Meta sieht sich insgesamt bei seinen drei großen Plattformen Facebook, Instagram und WhatsApp zum ersten Mal in seiner 18-jährigen Unternehmensgeschichte mit stagnierenden Nutzerzahlen konfrontiert.

Allen voran dürfte das soziale Netzwerk Facebook in Kanada, USA, aber auch in vielen Ländern Europas eine Sättigungsgrenze erreicht haben. Hinzu kommt, dass viele Analysten davon sprechen, das Netzwerk verliere vor allem unter jungen Leuten zunehmend an Relevanz. Dies würde die Wachstumsproblematik sozusagen strukturell betonieren.

Die Konkurrenz schläft nicht

Für die „Generation von morgen“ ist Facebook längst „von gestern“. Das ist für das Unternehmen ein ernstes Problem. Andere Netzwerke verzeichnen starke Zuläufe. Facebook sieht vor allem die Video-Plattform TikTok des chinesischen Konzerns Bytedance – übrigens die einzige global erfolgreiche Social-Media-App, die nicht aus den USA kommt – als zentralen Konkurrenten.

TikTok wurde durch Mini-Videos, die man innerhalb kürzester Zeit via Smartphone aufnehmen, bearbeiten und posten kann, sehr erfolgreich. Durch die schnelle Konsumierbarkeit erreichen die Mini-Videos gerade unter jungen Nutzern hohe Reichweiten, ohne dass eine aufwendige Produktion nötig ist. Dadurch sind sie auch für Werbefirmen sehr interessant. Meta reagierte darauf (seit September 2021 zunächst in den USA, mittlerweile in über 150 Ländern) mit einer Ausweitung der Video-Funktion bei Facebook auf sogenannte „Reels“. Reels sind Videos mit einer Länge von 15 bis maximal 60 Sekunden, vergleichbar mit den Mini-Videos auf TikTok.

Ob diese funktionale Annäherung an den Konkurrenten die grundlegende Akzeptanzerosion der jungen Generationen aufzuhalten vermag, darf zumindest angezweifelt werden. Außerdem wird sich der Wettbewerb in Zukunft mit Sicherheit weiter verschärfen. Zuletzt ist beispielsweise die bereits im letzten Herbst angekündigte Social-Media-Plattform „Truth Social“ der Mediengruppe von Ex-US-Präsident Donald Trump im US-amerikanischen Apple App Store gestartet. Unabhängig davon, was daraus entstehen mag, für Meta wird die Jagd nach neuen Nutzern immer schwieriger.

Wachsende Restriktionen belasten das Geschäftsmodell

Einen direkten Negativ-Einfluss auf die Werbeeinnahmen, die zentrale Umsatzquelle bei Facebook, verortet Meta bei Apple: Der iPhone-Hersteller ermöglicht seit April letzten Jahres proaktiv, das Tracking, also das Verfolgen der Nutzungsgewohnheiten, auf seinen Smartphones zu deaktivieren. Viele Nutzer machen seitdem davon Gebrauch. Facebook kann dadurch deutlich weniger Daten zur zielkundenspezifischen Werbeausspielung erfassen. Der Konzern beziffert den dadurch entstandenen Einnahmeverlust auf bislang rund 10 Mrd. USD.

Weitere Belastungen des Geschäftsmodells von Meta kommen durch strengere Regulierungen von politischer Seite. Die EU bringt derzeit mit dem „Digital Services Act“ ein Gesetz auf den Weg, das künftig das Werbegeschäft von Plattformen wie Facebook stärker beschränken dürfte. Sensible persönliche Informationen wie Religionszugehörigkeit, Gesundheit und sexuelle oder politische Orientierung sollen ohne ausdrückliche Zustimmung seitens der User nicht mehr genutzt werden dürfen, um personalisierte Werbung auszuspielen.

Auch im eigenen Land erfährt Meta Gegenwind durch die Politik. Der US-Kongress arbeitet an schärferen Kartellgesetzen, um stärker gegen Wettbewerbsverzerrung durch Monopolbildung vorgehen zu können. Auch die Rückabwicklung der letzten Übernahme des bekannten Gif-Dienstes Giphy steht derzeit in Verhandlungen. Meta dürfte es jedenfalls in den kommenden Jahren wesentlich schwerer haben, durch Akquisitionen zu wachsen.

Defizitäres Metaversum, unsichere Zukunft für Anleger

Wachsende Konkurrenz auf der einen, immer mehr Restriktionen auf der anderen Seite – das alles steht natürlich nicht erst seit dem massiven Kursverlust Anfang Februar bei Meta auf dem Zettel. Im Gegenteil: Der Umfirmierung von Facebook zu Meta lag eine strategische Neuausrichtung des perspektivischen Geschäftsmodells zu Grunde. Das „Metaversum“, eine neue virtuelle Welt und laut Meta-CEO Marc Zuckerberg die nächste Generation des Internets, soll die Wende bringen. Allein 10 Mrd. USD hat der Konzern im vergangenen dafür ausgegeben, nochmal 20 Mrd. sollen es in diesem Jahr werden.

Ob und wann diese Vision rentable Wirklichkeit werden wird, steht in den Sternen, denn die geplanten neuen, virtuellen Welten des Metaversums benötigen außerordentlich hohe Internet-Bandbreiten, um beispielsweise ein flüssiges Erlebnis via VR-Brille zu ermöglichen. Der weltweite Ausbau der „Netz-Qualität“ liegt jedoch nicht im Leistungsbereich von Meta, sondern bei den dafür zuständigen Telekommunikationskonzernen.

Aktuell liegt der Kurs der Meta-Aktie mit 203,49 USD (Stand: 01.03.2022) zwar wieder leicht über dem kürzlichen Tiefpunkt, die angeführten Unsicherheiten stehen einem möglichen Einstieg aus unserer Sicht allerdings gewichtig entgegen. Zum Glück gibt es jedoch in diversen Marktbereichen auch weiterhin viele substanzstarke Unternehmen mit stabilen und gut für die Zukunft aufgestellten Geschäftsmodellen. Wir behalten Branchen und Märkte für Sie im Blick, um wertbasierte Investment-Gelegenheiten auf Grundlage systematischer Analysemethoden zu identifizieren.

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Atomkraft? Nein dankeder Leitspruch der Anti-Atomkraft-Bewegung der Siebziger und Achtziger hat eine ganze Generation begleitet und für viele Diskussionen gesorgt. Vorerst beendet wurde die Kontroverse, als Angela Merkel für Deutschland nach der Katastrophe im japanischen Atomkraftwerk Fukushima den Ausstieg aus der Kernenergie erklärte. Zahlreiche Vorzeichen haben sich jedoch seither geändert.

Nutznießer könnte der Uranhändler Yellow Cake werden, der auf den Rohstoffmärkten physisches Uran aufkauft, in der Absicht, dies später zu höheren Preisen weiterzuverkaufen. Eingelagert wird das Uran währenddessen bei zwei Uran-Produzenten, mit denen Yellow Cake entsprechende Vereinbarungen geschlossen hat: Cameco in Kanada und Orano in Frankreich.

Atomkraft als „notwendiges Übel“

Auch wir sind keine Verfechter der Atomenergie. Wünschenswert wäre, wenn andere Technologien und die dafür benötigte Infrastruktur soweit wären, dass wir den Schalter einfach umlegen und unseren Energiebedarf vollständig aus nachhaltigen, erneuerbaren Quellen speisen könnten. Dem ist aber nicht so. Die Energiewende wird ein langwieriger Prozess, zumal diese durch die neuerliche Bestrebung der EU, der Atomenergie nun einen grünen Stempel zu verpassen, ohnehin ad absurdum geführt wird.

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Verkehrte Welt: Nachhaltigkeitskriterien

Getreu dem Motto, was nicht passt, wird passend gemacht, will die EU die Atomenergie als nachhaltig einstufen. Die Klimaziele könnten dadurch leichter erreicht werden – gleichzeitig aber könnte Uran dadurch zu einem gefragten ESG-Investment mutieren.

Dies wäre ein weiterer Beleg dafür, welch Etiketten-Schwindel ESG im Grunde ist. Wir wählen unsere Investmentideen wegen ihres Geschäftsmodells aus und nicht aufgrund eines Umwelt-Siegels, dessen Kriterien wenig nachvollziehbar und schon gar nicht in sich stimmig sind. Im Fall von Yellow Cake besteht aber die Option, von diesem Hype zu profitieren.

Putin leistet Schützenhilfe

Daneben könnte die Atomkraft indirekt von dem aktuellen militärischen Übergriff Putins auf die Ukraine profitieren. Denn allgemein wird davon ausgegangen, dass es wegen der Reaktion des Westens in Form von wirtschaftlichen Sanktionen zu einer Verknappung von Erdgas kommen wird. Und das wiederum träfe Deutschland besonders hart, weil Erdgas hierzulande als Übergangslösung in der Energiewende gilt.

Deutsche Energiepolitik wohl nicht alleinseligmachend 

Auch wenn Deutschland dabei ist, sich von seinen AKWs zu verabschieden, andere Länder tun dies nicht. Im Gegenteil. In Finnland wurde gerade ein neues Atomkraftwerk fertigstellt. Auch Frankreich, Großbritannien und Japan halten an der Atomkraft fest.

Der Uranpreis bekam zuletzt gewaltig unter Druck. Für uns ergeben sich daraus Chancen, denn wir sehen gute Gründe, warum der Uranpreis sich wieder fangen sollte. Davon wird auch Yellow Cake profitieren. Und wer jetzt ein Engagement wagt, kann ein gutes Stück vom Kuchen abbekommen. Als Händler und nicht als Uran-Förderer entfallen bei Yellow Cake die mit der Uran-Produktion verbundenen Risiken.

Angebot sinkt, Nachfrage steigt

Der Uranpreis wird in der Gewichtseinheit Pfund (453,592 g) gemessen. Aktuell steht der Preis bei rund 45 USD je Pfund. Da sich die Förderung für die meisten Produzenten aber bei diesem Preis nicht rechnet, haben sie die Förderung deutlich heruntergefahren oder sogar ganz eingestellt.

Als Daumengröße gilt ein Mindestpreis von 50 USD je Pfund, ab dem die Uranförderung wieder profitabel wird. Auf diesem Niveau stand der Uran-Sportpreis jedoch zuletzt im Jahr 2011. Das Angebot hat sich somit über ein Jahrzehnt lang immer weiter verknappt.

Diese jahrelange Verknappung auf der Produktionsseite könnte bald auf eine steigende Nachfrage treffen. Denn selbst, wenn in Deutschland drei weitere Reaktoren Ende 2021 vom Netz gingen, entstehen anderorts neue Anlagen. Allen voran bauen China und Indien, aber auch die Arabischen Emirate neue Atomkraftwerke, welche Uran benötigen. Laut dem Weltverband für Nuklearenergie (World Nuclear Association) befinden sich in China 18 Reaktoren im Bau, weitere 37 sind geplant. In Indien entstehen derweil sieben Anlagen, noch einmal die doppelte Anzahl soll zu einem späteren Zeitpunkt entstehen.

Auf die steigende Nachfrage können die Produzenten nicht sofort reagieren, denn bis eine stillgelegte Mine wieder in Betrieb genommen werden kann, vergehen ein bis eineinhalb Jahre. Dies wird den Preis zusätzlich nach oben treiben.

Lieferverbindlichkeiten laufen aus

Ein weiterer Punkt, der zu einer steigenden Nachfrage und damit auch steigenden Preisen führen kann, sind die Lieferverpflichtungen zwischen Produzenten und Abnehmern. Abgesehen von einem Händler wie Yellow Cake sind vor allem Energieversorger, die AKWs betreiben, die Abnehmer. Diese sind meist über langjährige Lieferverträge geregelt. Irgendwann laufen diese dennoch aus und müssen erneuert werden.

In den USA ist dies bald der Fall. Bereits in diesem Jahr besteht in den USA schätzungsweise ein Versorgungsdefizit von 16 % der benötigten Menge. In der EU reichen die Altbestände noch etwas länger, aber ab 2025 kann es auch dort kritisch werden. Bei der Preisverhandlung haben die Uran-Produzenten deshalb gute Karten.

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Prof. Dr. Max Otte

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