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Krise als Turbo: Tesla nutzt seine Chance

+ aus der Praxis: Don’t buy the News!

Im Mai wurden 2,5 Mio. neue Arbeitsplätze in den USA geschaffen. Die offizielle Arbeitslosenrate liegt nun bei 13 Prozent. Auch diese Zahlen haben sicherlich den Aktienmarkt Ende vergangener Woche weiter gepusht. Wir beobachteten zuletzt hohe Mittelzuflüsse in Unternehmensanleihen der Schwellenländer, aber auch aus den USA in Richtung europäischer Aktien. Die Bullen laufen ungebremst weiter.

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Von Jeremy Grantham habe ich Ihnen an dieser Stelle schon mehrfach berichtet. In der „Financial Times“ widersprach der Value Investor nun vor wenigen Tagen den Bullen und warnte vor einer „Spirale des Optimismus“. Die Spanne zwischen Finanzmärkten und Realwirtschaft sei so groß wie nie zuvor, weshalb er selbst nun auf sinkende Kurse setze.

Kann die Konjunktur einfach wieder angeknipst werden?

Analysten von Morgan Stanley glauben weiterhin an eine V-förmige Erholung. Die Entwicklung des Nasdaq gibt ihnen zumindest in Bezug auf die Finanzmärkte recht. Doch es stellt sich die Frage, was die Börsen aktuell repräsentieren. Nehmen sie die konjunkturelle Erholung in der Realwirtschaft vorweg? Oder spiegeln sie doch eher die rasant wachsenden Bilanzen der Notenbanken wider?

Letzteres bejahen Analysten der Citigroup. Sie mahnen an, dass die aktuellen Gewinnschätzungen für 2021 viel zu hoch seien. Der aktuellen Rallye sollten Investoren nicht hinterherlaufen. Auch viele Hedgefonds halten sich noch zurück. Der Druck auf ihre Asset Manager wächst natürlich angesichts eines sich ebenfalls erholenden MSCI World Index.

Auch die Großinvestoren können den seit Jahren anhaltenden Tech-Trend nicht komplett ignorieren. Die hochkapitalisierten Internet-Unternehmen wie Amazon, Facebook und Netflix begeben sich mittlerweile wieder auf Rekordjagd. Entsprechend gut läuft es auch beim TecDAX, der ein wenig am Schlepptau des amerikanischen Nasdaq hängt.

Doch jüngere Anzeichen sprechen auch dafür, dass manche Unternehmen aus den alten Industriebranchen eine Aufholjagd starten werden. In Deutschland sind diese Dinosaurier überrepräsentiert. Sehr ähnlich stellt sich das Bild in Japan dar. Hier hatte der Nikkei Index zuletzt einen guten Lauf. Das Land ist relativ gut verschont geblieben von Covid-19 und es finden sich noch einige Unternehmen mit soliden Bilanzen. Gerade in der Krise kommt es auf solch stabile Fundamente ganz besonders an.

Tesla hat es einfacher: Krise als Chance

Forschung und Entwicklung ist ein anderes Standbein, das während der Pandemie an Bedeutung gewinnt. Nehmen wir beispielsweise die Autoindustrie: Deutsche Schwergewichte wie BMW, Daimler und Volkswagen haben mit Altlasten zu kämpfen und müssen Kosten reduzieren, während Tesla seinen ohnehin großen technischen Vorsprung noch weiter ausbauen kann.

Das Model 3 verbraucht nahezu 10 Prozent weniger Strom auf 100 Kilometer als das Elektro-Vorzeigeprojekt ID.3, das Volkswagen für den Sommer angekündigt hatte. Das nunmehr seit 8 Jahren produzierte Model S von Tesla ist 20 Prozent effizienter als der Audi e-tron. Teslas Antriebsstränge kosten pro Auto rund 3.000 EUR weniger als die der deutschen Konkurrenz.

Und dank des florierenden Online-Handels verkaufte sich das Model 3 im März 2020 auch innerhalb Europas deutlich häufiger als alle Diesel- und Benzin-Fahrzeuge von Volkswagen.

Nun verdient Tesla sogar Geld

Mit Blick auf die vergangenen 12 Monate liegt die operative Marge bei 3,23 Prozent. Der operative Cashflow liegt bei 2,6 Mrd. USD und der Free Cashflow bei 992 Mio. USD. Währenddessen wurden die langfristigen Verbindlichkeiten deutlich gesenkt, das Current Ratio auf 1,24 gesteigert.

TUI will sich gesundschrumpfen

Die Touristikbranche kann sich aktuell gerade so über Wasser halten. Bei TUIfly stehen 700 Arbeitsplätze und die Standorte Köln, Bremen und Münster-Osnabrück zur Diskussion. Nach dem Darlehen der Förderbank KfW in Höhe von 1,8 Mrd. EUR sollen bereits weitere Anträge in Arbeit sein. Die Abnahme neuer Boeing-Maschinen des Typs Max 737 wurde nach hinten verschoben. Nachdem Auftraggeber wie Eurowings ebenfalls Flottenkürzungen angekündigt haben, muss sich TUIfly zukünftig wieder verstärkt auf das hausinterne TUI-Geschäft konzentrieren.

Im ersten Quartal 2020 schrumpfte der TUI-Umsatz um mehr als 10 Prozent. Die Verschuldung wurde deutlich nach oben getrieben. Das Umlaufvermögen deckt nur noch rund die Hälfte der kurzfristigen Verbindlichkeiten. Doch eine Ende ist nicht in Sicht. Die Corona-Monate April bis Juni werden den Konzern sicherlich noch härter getroffen haben.

Profitiert Slack vom Zoom-Effekt?

Interessantere Investments finden wir weit ab der Touristik-Branche. Der Bürokommunikations-Dienst Slack steigerte seinen Umsatz in dem Ende April abgeschlossenen ersten Geschäftsquartal um 49,57 Prozent auf 201,7 Mio. USD. Für Branchenkenner eine Enttäuschung. Nicht wenige hatten mit deutlich höherem Wachstum gerechnet. Der Verlust im ersten Quartal belief sich auf 74,4 Mio. USD.

In den vergangenen 12 Monate erwirtschaftete Slack jedoch zum ersten Mal einen positiven operativen Cashflow. Auch der Free Cashflow kommt den schwarzen Zahlen immer näher.

Die Bilanz ist für ein solch junges Tech-Unternehmen erfreulich solide. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten wurden im ersten Quartal nochmals reduziert, die Cash-Position erhöht. Das Current Ratio liegt aktuell bei 3,32.

Mit Hilfe von Amazon Web Services will Slack die eigenen Dienste in Zukunft optimieren und für eine engere Verzahnung mit den B2B-Diensten von Amazon sorgen. In Sachen technischer Performance und bei der Gewinnung neuer Nutzerkreise bietet dieses Vorhaben interessantes Potenzial.

Don’t buy the News!

U, V, W oder L? Oder doch ganz anders? Das in den Wirtschaftsmedien rauf und runter zitierte Alphabet der Wirtschaftserholung wird immer länger. Nur eines ist gewiss: Makroökonomische Entwicklungen liegen außerhalb unserer Kontrolle.

Was wir beeinflussen können, ist unser persönliches Anlageverhalten. Wenn Sie Ihre Strategie langfristig auslegen, werden kurzfristige Marktschwankungen, die durch Angst und Gier verursacht werden, wenig Einfluss auf Ihren Börsenerfolg haben. Sie müssen nicht darauf verzichten, zu wissen, was in der Welt geschieht, aber Sie sollten sich genau überlegen, von wem Sie sich beraten lassen.

Das Erfolgsrezept für Investitionen besteht darin, über die Unternehmen, an denen Sie interessiert sind, genau Bescheid zu wissen und Ihr Geld dann zu investieren, wenn Sie Ihre Nachforschungen abgeschlossen haben.

Vergessen Sie nicht: Auch Finanzmedien müssen Aufmerksamkeit generieren – die Währung des Internets.

Je besser es Ihnen persönlich gelingt, den auf diesem Weg entstehenden Lärm auszublenden, desto erfolgreicher werden Sie als Investor sein.

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Krise als Turbo: Tesla nutzt seine Chance

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Im Mai wurden 2,5 Mio. neue Arbeitsplätze in den USA geschaffen. Die offizielle Arbeitslosenrate liegt nun bei 13 Prozent. Auch diese Zahlen haben sicherlich den Aktienmarkt Ende vergangener Woche weiter gepusht. Wir beobachteten zuletzt hohe Mittelzuflüsse in Unternehmensanleihen der Schwellenländer, aber auch aus den USA in Richtung europäischer Aktien. Die Bullen laufen ungebremst weiter.

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Auch die Großinvestoren können den seit Jahren anhaltenden Tech-Trend nicht komplett ignorieren. Die hochkapitalisierten Internet-Unternehmen wie Amazon, Facebook und Netflix begeben sich mittlerweile wieder auf Rekordjagd. Entsprechend gut läuft es auch beim TecDAX, der ein wenig am Schlepptau des amerikanischen Nasdaq hängt.

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Tesla hat es einfacher: Krise als Chance

Forschung und Entwicklung ist ein anderes Standbein, das während der Pandemie an Bedeutung gewinnt. Nehmen wir beispielsweise die Autoindustrie: Deutsche Schwergewichte wie BMW, Daimler und Volkswagen haben mit Altlasten zu kämpfen und müssen Kosten reduzieren, während Tesla seinen ohnehin großen technischen Vorsprung noch weiter ausbauen kann.

Das Model 3 verbraucht nahezu 10 Prozent weniger Strom auf 100 Kilometer als das Elektro-Vorzeigeprojekt ID.3, das Volkswagen für den Sommer angekündigt hatte. Das nunmehr seit 8 Jahren produzierte Model S von Tesla ist 20 Prozent effizienter als der Audi e-tron. Teslas Antriebsstränge kosten pro Auto rund 3.000 EUR weniger als die der deutschen Konkurrenz.

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Mit Blick auf die vergangenen 12 Monate liegt die operative Marge bei 3,23 Prozent. Der operative Cashflow liegt bei 2,6 Mrd. USD und der Free Cashflow bei 992 Mio. USD. Währenddessen wurden die langfristigen Verbindlichkeiten deutlich gesenkt, das Current Ratio auf 1,24 gesteigert.

TUI will sich gesundschrumpfen

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Im ersten Quartal 2020 schrumpfte der TUI-Umsatz um mehr als 10 Prozent. Die Verschuldung wurde deutlich nach oben getrieben. Das Umlaufvermögen deckt nur noch rund die Hälfte der kurzfristigen Verbindlichkeiten. Doch eine Ende ist nicht in Sicht. Die Corona-Monate April bis Juni werden den Konzern sicherlich noch härter getroffen haben.

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In den vergangenen 12 Monate erwirtschaftete Slack jedoch zum ersten Mal einen positiven operativen Cashflow. Auch der Free Cashflow kommt den schwarzen Zahlen immer näher.

Die Bilanz ist für ein solch junges Tech-Unternehmen erfreulich solide. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten wurden im ersten Quartal nochmals reduziert, die Cash-Position erhöht. Das Current Ratio liegt aktuell bei 3,32.

Mit Hilfe von Amazon Web Services will Slack die eigenen Dienste in Zukunft optimieren und für eine engere Verzahnung mit den B2B-Diensten von Amazon sorgen. In Sachen technischer Performance und bei der Gewinnung neuer Nutzerkreise bietet dieses Vorhaben interessantes Potenzial.

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U, V, W oder L? Oder doch ganz anders? Das in den Wirtschaftsmedien rauf und runter zitierte Alphabet der Wirtschaftserholung wird immer länger. Nur eines ist gewiss: Makroökonomische Entwicklungen liegen außerhalb unserer Kontrolle.

Was wir beeinflussen können, ist unser persönliches Anlageverhalten. Wenn Sie Ihre Strategie langfristig auslegen, werden kurzfristige Marktschwankungen, die durch Angst und Gier verursacht werden, wenig Einfluss auf Ihren Börsenerfolg haben. Sie müssen nicht darauf verzichten, zu wissen, was in der Welt geschieht, aber Sie sollten sich genau überlegen, von wem Sie sich beraten lassen.

Das Erfolgsrezept für Investitionen besteht darin, über die Unternehmen, an denen Sie interessiert sind, genau Bescheid zu wissen und Ihr Geld dann zu investieren, wenn Sie Ihre Nachforschungen abgeschlossen haben.

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Je besser es Ihnen persönlich gelingt, den auf diesem Weg entstehenden Lärm auszublenden, desto erfolgreicher werden Sie als Investor sein.

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Online-Handel boomt: Was macht Ebay?

+ aus der Praxis: Finden Sie herausragende Kapitalallokatoren!

Dank der Interventionen der US-Notenbank fährt die Wall Street seit Wochen bereits auf Autopilot. Der S&P 500 kletterte in den letzten zwei Monaten um nahezu 38 Prozent. Auch weltweit ist die Dynamik der laufenden Rallye enorm. Der deutsche Aktienindex DAX stieg im Mai um 6,68 Prozent und damit deutlich stärker als der breite europäische Index Stoxx Europe 600, der 3,04 Prozent hinzugewann. Der weltweite Aktienindex MSCI World kam um 3,11 Prozent voran.

FOMO – The Fear of Missing Out

Vor diesem Hintergrund wächst die Angst vieler Anleger, etwas verpassen zu können. Dementsprechend steigt ihre Risikobereitschaft. Schauen wir nun auf ein paar Einzeltitel…

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Ein Zombie auf der Standspur

Im August 2014 notierte die Aktie von Hertz bei 105 USD. Ab 2018 beobachteten wir folgende Kettenreaktion: Die Verschuldung schnellte drastisch in die Höhe. Das Verhältnis von Verbindlichkeiten zu Eigenkapital betrug schließlich 15,4. Die Flotte musste Schritt für Schritt liquidiert werden, um das nötige Cash für den Schuldendienst aufbringen zu können. Die potenziellen Käufer bemerkten die Notlage des Autovermieters und drückten sukzessive die Preise. Da die Autos als Sicherheit für laufende Kredite dienen, traten erneut die Fremdkapitalgeber auf den Plan und verlangten einen Nachschuss. Vor wenigen Tagen floh Hertz daher in den US-Gläubigerschutz. Heute greifen die Regeln gemäß Chapter 11 und der Aktienkurs liegt bei 1,50 USD.

Hertz ist nun fleißig auf der Suche nach neuen Kapitalgebern. Die US-Regularien bieten dafür einen relativ großen Spielraum. Und die Chancen stehen auch nicht schlecht. Schließlich ist viel Geld im Markt. Hertz hat unter dem Strich große Chancen, als Zombie weiter existieren zu können. Für uns Anleger ist die Firma jedoch keine Option.

Schon vor Corona war Hertz schlecht aufgestellt: negativer Free Cashflow und langfristig sinkende Gewinne trotz stetig leicht steigender Umsätze. Für die Konkurrenz wird es in nächster Zeit jedoch auch nicht einfacher. Vom Hertz-Zombie geht zwar keine Gefahr mehr aus. Doch gleichzeitig bricht in der Krise die Nachfrage weg.

Alle reden vom Online-Handel. Und was macht Ebay?

Das Unternehmen hätte angesichts Corona durchaus Potenzial. Plattformen sind angesagt. Wichtige Ankeraktionäre drängen bereits darauf, sich wieder auf das Kerngeschäft zu fokussieren und beispielsweise die Kleinanzeigen-Sparte sowie das Autovermittlungsportal mobile.de zu veräußern. Doch gerade diese Randbereiche sorgen heute noch für Wachstum.

Das Online-Auktionshaus selbst macht immer weniger Umsatz. Hinsichtlich Infrastruktur und Logistik hinkt Ebay den Konkurrenten Amazon und Alibaba deutlich hinterher. In Zukunft sollen zwar mehr professionelle Händler angelockt werden. Doch gerade diese profitieren vom Lock-in-Effekt des Bezos-Imperiums. Auch können sie dank Shopify, Wix.com und Co. eigene Shop-Systeme immer leichter realisieren. Ebay als Marke zieht immer schwächer. Warum sollten die Profis also noch auf diesen betagten Gaul setzen?

Seit 2011 bereits ist das Umsatzwachstum rückläufig. Der Free Cashflow entwickelt sich höchst volatil. Und auch die Bilanz könnte solider sein. In den letzten beiden Jahren hat Ebay von den Reserven gezehrt.

Um überhaupt noch eine Chance zu haben, müsste Ebay massiv investieren in umfangreiche Service-Tools für Verkäufer, in digitale Zahlungsmöglichkeiten und in die Lieferlogistik. Das Erwachen aus dem Dornröschenschlaf wäre teuer. Wer will die Investition stemmen, während zahlreiche Konkurrenten schon längst auf der Überholspur unterwegs sind? Vielleicht ein aktivistischer Investor, der einen Gegenentwurf zu Amazon aufbauen will? Aktuell sieht es eher nach einem Ausverkauf aus.

Neue Zoom-Lücken

Gestern habe ich Ihnen bereits von der Kooperation zwischen dem Videokonferenz-Dienstleister Zoom und den US-amerikanischen Behörden berichtet. Die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung wird nur zahlenden Kunden bereitgestellt. Schließlich wolle man sich gutstellen mit dem FBI. Nun wurde eine weitere Sicherheitslücke bekannt. Hacker können Chats in der Meeting-Software manipulieren, um Schadcode auf den Computern der Nutzer auszuführen.

Sicherheitsforscher von Cisco haben die Schwachstellen, eigenen Angaben zufolge, in der Zoom-Version 4.6.11 entdeckt. Welche Betriebssysteme von den Lücken bedroht sind, ist derzeit unbekannt. Für Windows 10 ist die Version 5.0.5 aktuell.

AMD startet neuen Angriff auf Nvidia

Der Chiphersteller will noch in 2020 wieder bei den schnellsten Grafikkarten konkurrieren können. Laut CFO Devinder Kumar soll die neue High-End-Grafikkarte noch vor den beiden Spielekonsolen PlayStation 5 und Xbox Series X erscheinen, die beide auf AMD-Kombiprozessoren mit RDNA-2-GPUs nebst Zen-2-CPUs setzen.

Die Karte soll nicht nur die schnellste aus der Radeon-Familie werden, sondern es auch mit Nvidias GeForce-Topmodellen aufnehmen können.

Die AMD-Aktie notierte gestern bei 52,63 USD. Langfristig beträgt das Umsatzwachstum 2,2 Prozent. In 2019 wurde erstmals wieder seit 2011 ein Free Cashflow in dreistelliger Millionenhöhe erwirtschaftet. Die Bilanz ist mit einem Current Ration von 1,9 solide. Eine Dividende wird nicht gezahlt.

Haftbefehl gegen den „Prinz von Samsung“

Lee Jae-yong wird vorgeworfen, im Zuge der Fusion von Samsung C&T mit Cheil Industries im Jahr 2015 betrügerische Transaktionen durchgeführt, Aktienmanipulation betrieben und Buchhaltungsbetrug begangen zu haben.

Haftbefehle erließ die Zentralstaatsanwaltschaft von Seoul zudem gegen zwei weitere ehemalige Führungskräfte: Choi Gee Sung, den ehemaligen CEO von Samsung, und den Präsidenten des inzwischen aufgelösten Corporate Strategy Office, Kim Jong Jung, über das die Samsung-Familie Lee das Unternehmens-Konglomerat Samsung steuerte.

Und damit wären wir auch heute wieder beim Thema „gutes Management“.

Auf jeden Steve Jobs können Dutzende John Sculleys folgen

Nach vielen innovativen Jahren mit Gründer Jobs wurde der Apple-Konzern in den 90er Jahren von Nachfolger Sculley fast in den Abgrund manövriert.

Manager sind das Produkt ihrer Zeit und ihres Umfelds. Nicht selten ist Konformität in Vorstandsetagen und Sitzungssälen ein enorm wichtiger Faktor, um oben mitschwimmen zu dürfen.

Gute Kapitalallokatoren brauchen Durchhaltevermögen

Viele Absolventen der Business Schools versuchen hervorragende Führungskräfte im operativen Geschäft zu werden. Doch nur wenige von ihnen streben danach, das von uns Anlegern zur Verfügung gestellte Kapital bestmöglich zu verwenden.

Gute operative Führung ist weitaus prestigeträchtiger: satte Gewinne berichten, Konkurrenten ausstechen und junge Talente anziehen. Das machte mehr her in den Medien als langfristig steigende Kapitalrenditen. Mit einem bahnbrechenden neuen Produkt können CEOs über Nacht berühmt werden. Gute Kapitalallokation hingegen kommt erst nach einigen Monaten zum Tragen.

Als Investoren müssen wir natürlich auf beide Seiten achten. Doch wir beobachten, dass es eher schwierig ist, als guter Kapitalallokator zu versagen, wenn es um das operative Geschäft geht. Manager, die langfristig gut wirtschaften wollen mit den Geldmitteln ihrer Investoren, müssen ihr Geschäftsmodell konkurrenzfähig halten, müssen innovative Produkte anbieten, müssen ihr Unternehmen auch personell zukunftsfähig gestalten.

Wir Anleger sollten also ein wenig mehr Augenmerk auf die Kapitalrenditen lenken. Auch aus einem zweiten Grund: Die Unternehmen der Manager, die oft in der Presse brillieren, werden am Aktienmarkt zumeist fair bewertet. Wenn eine Investmentchance in der Zeitung steht, ist sie oft schon keine mehr.

Hervorragende Kapitalallokatoren dagegen fliegen meist unter dem Radar. Hier warten zahlreiche Chancen auf geduldige Anleger.

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Im Internet ist Timing alles

Heute nur ein kurzes Lebenszeichen. Denn in wenigen Stunden publizieren wir Nummer 05/2019 von Der Privatinvestor DividendenKönige. Wir arbeiten auf Hochtouren an einer auch diesmal sehr lesenswerten Ausgabe.

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Gefallene Engel in der Reisebranche

Jede Krise hat auch auf dem Aktienmarkt ihre Opfer. Zurzeit ist die Tourismusbranche aufgrund der Maßnahmen gegen Corona arg in Mitleidenschaft geraten: TUI, Norwegian Cruise Line, Royal Caribbean Cruises. Aber wir beobachten auch, dass parallel zu den Lockerungen die Zahl der Buchungen wieder zunimmt. Während das Geschäft langsam an Fahrt aufnimmt, können wir Anleger die etablierten Touristik-Titel teilweise zu einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 0,5 kaufen.

Ähnliche Chancen bieten sich bei Ticketdienstleistern und Vermittlern à la TripAdvisor. Sie agieren zudem asset-light, müssen nur relativ niedrige Fixkosten tragen und besitzen wenig physische Infrastruktur, die auch dann gepflegt werden muss, wenn Umsätze ausbleiben.

Gretchenfrage: Wird der Konsum nachgeholt?

In puncto Tourismus können wir diese Frage durchaus bejahen. Die Menschen wollen wieder raus und etwas erleben – auch wenn die Handbremse noch deutlich angezogen ist. Vermutlich werden die Kunden jetzt vor allem auf Qualität setzen, was den großen Veranstaltern zugute kommen wird.

Die Lehren aus vergangenen Epidemien

Auch SARS in den Jahren 2002/03 hatte, natürlich auf sehr viel niedrigerem Level, Auswirkungen auf Handel und Reisen. Insbesondere Kanada und Singapur waren damals betroffen. In Kanada fiel das reale Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2003 um rund 1,5 Mrd. USD bzw. 0,15 Prozent. Die größten Auswirkungen von SARS waren im Tourismussektor zu verzeichnen. Hier entstand Kanada ein landesweiter Verlust von 1,1 Mrd. USD.

Die Auswirkungen der Krise waren vor allem in Regionen mit einem stark ausgebauten Dienstleistungssektor, beispielsweise Hongkong und Peking, zu spüren.

Facebook nimmt TikTok ins Visier

Mit Collab hat das New Product Experimentation Team von Mark Zuckerberg eine neue App gelauncht. Mit dieser können Nutzer kurze Videos aufnehmen, bearbeiten und veröffentlichen. Wie zu Pionierzeiten des Vorreiters TikTok – eine App, die vor allem von der Generation Z fleißig genutzt wird – stehen bei Collab musikalische Veröffentlichungen im Vordergrund. So können befreundete User auch Videos zusammenfügen, um kurze Lieder entstehen zu lassen. Ob es Facebook damit gelingt, dem TikTok-Anbieter Bytedance echte Konkurrenz zu machen, ist fraglich. TikTok stellt heute eine der beliebtesten Apps unter jungen Leuten dar. Die Historie des Internets zeigt: Timing ist besonders wichtig. Kopien einer Idee werden kaum so erfolgreich wie das Original. Um Aufmerksamkeit zurück zu erhalten, müssen neuartige Konzepte und Angebote her.

Unsere Algorithmen nutzen die Anziehungskraft des menschlichen Gehirns auf Trennendes aus.

So stand es auf einer Präsentationsfolie, die im Jahr 2018 der Geschäftsleitung von Facebook gezeigt wurde. Die damalige Warnung der unternehmensinternen Untersuchungsgruppe: Wenn der Mechanismus des Algorithmus nicht verändert werde, werde den Nutzern sukzessiv polarisierende Inhalte ausgespielt – vor allem auf dem Gebiet der Politik. Mark Zuckerberg und sein Management nahmen dies anscheinend mit einem Achselzucken hin.

Bereits eine frühere Untersuchung hatte ihnen verdeutlicht, dass 64 Prozent der Facebook-Nutzer, die einer extremistischen Gruppe auf Facebook beigetreten waren, diese Entscheidung nur getroffen hatten, da der Algorithmus ihnen diesen Schritt vorgeschlagen hatte.

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Deutsche Wohnen bald im DAX? Doch Corona drückt die Mieten.

Die aktuelle Krise hat uns Anlegern bereits so einige Power-Unternehmen offenbart, die langfristige Trends setzen. Corona wirkt als starker Katalysator.

Vielen fällt natürlich Amazon als erstes ein. Aber auch in Deutschland gibt es einige kleine Unternehmen, die einen zweiten Blick verdient haben. So hat der Berliner Lieferdienst Hello Fresh seit dem März-Tief um rund 100 Prozent zugelegt. Ähnlich hohe Zugewinne verbucht Zooplus, ein Online-Händler für Tierbedarf, der für dieses Jahr mit starken Zuwächsen bei Umsatz und Gewinn plant. Deutlich im Plus steht auch Scout24 mit einer Marktkapitalisierung von 7 Mrd. EUR. Der Betreiber von diversen digitalen Vermittlungsportalen und seine Aktionäre freuen sich über einen Kursanstieg von 60 Prozent seit März.

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Fokus auf Gesundheitsbranche

Hier sticht Eli Lilly hervor. Das 1876 gegründete US-Unternehmen kooperiert mit einigen Biotech-Unternehmen, zwecks Entwicklung eines Anti-Covid-19-Wirkstoffs.

Albert Bourla, CEO von Konkurrent Pfizer, geht davon aus, dass ein Impfstoff gegen Covid-19 bereits Ende Oktober 2020 marktreif sein könnte. Pfizer arbeitet mit der deutschen Firma Biontech an mehreren möglichen Impfstoffen in Europa und den USA.

Doch das Forschungsbild ist noch unscharf. Vor gut 2 Wochen enthüllte die US-amerikanische Biotech-Firma Moderna die ersten Daten aus einer Studie am Menschen: Ihr Covid-19-Impfstoff löste bei Menschen eine Immunantwort aus und schützte Mäuse vor Lungeninfektionen mit Sars-CoV-2. Die recht positiven Daten ließen zwar den Aktienkurs in die Höhe schnellen, einige Wissenschaftler bemängelten jedoch die fehlende Validierbarkeit. Wichtige Daten wurden nicht zur Verfügung gestellt.

Andere Impfstoff-Tests haben gezeigt, dass Infektionen in den Lungen von Affen, die Sars-CoV-2 ausgesetzt waren, verhindert werden konnten – nicht jedoch in anderen Organen.

Der Weg scheint noch weit…

Immobilien: Immer noch sichere Sachwerte?

Es mehre sich die Anzeichen, dass das Berliner Immobilien-Unternehmen Deutsche Wohnen in wenigen Tagen in den deutschen Leitindex DAX aufgenommen werden könnte. Die kommende außerordentliche DAX-Prüfung steht am 4. Juni 2020 an. Die Beförderung könnte dann 18 Tage später offiziell gemacht werden. Der größte deutsche Vermieter, Vonovia aus Bochum, wird bereits seit 2015 im DAX geführt.

Und gerade dessen CEO Rolf Buch liebäugelt immer noch mit einer Übernahme der Deutschen Wohnen. Seine Juristen haben bereits beim norwegischen Staatsfonds und bei BlackRock, die beide sowohl bei Vonovia als auch bei Deutsche Wohnen engagiert sind, angefragt. Mit dem Management von Deutsche Wohnen gab es jedoch noch keine offiziellen Gespräche.

Die Immobilien-Aktien werden aktuell vor allem vom hohen Business-Anteil belastet. Vermieter von Büros und Ladenzeilen müssen Mietausfälle verkraften, leiden unter dem geänderten Konsum- und Arbeitsverhalten. Wer braucht noch all die Bürotürme, wenn es im Home Office genauso gut funktioniert? Hier steht viel totes Kapital herum.

Auch in den US-Shopping-Malls herrschte im April gähnende Leere. Die Konsumausgaben sanken um 13,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Gleichzeitig kletterte die Sparquote auf 33 Prozent, nachdem sie im März noch bei 12,7 Prozent gelegen hatte.

Der Preisverfall bei den gewerblichen Immobilien hat aber auch Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt. Pandemie und Home Office haben, zumindest bereits in den USA, die Nachfrage aus den teuersten Städten herausgesogen. Da immer mehr Unternehmen teure Mieten in prestigeträchtigen Gegenden vermeiden, wollen auch viele Arbeitnehmer nicht mehr die Großstadtpreise für ihre Mietwohnungen zahlen, wenn sie die entsprechenden Annehmlichkeiten nicht nutzen können. Auch sie suchen nach erschwinglicheren Optionen außerhalb der großen Zentren.

Beispiel: Im Mai fiel der Median der Mietpreisforderungen für eine Einzimmerwohnung in San Francisco gegenüber April um 2,6 Prozent auf 3.360 USD – ein Rückgang um 9,2 Prozent zum Vorjahresmonat. In Los Angeles, in San Diego und in New York City sind die Mieten ebenfalls deutlich gesunken.

Erfolgreiche Neuemission

Der niederländische Kaffeekonzern JDE Peet’s ist am vergangenen Freitag erfolgreich an der Amsterdamer Börse gestartet. Die Aktie notierte zum Start bei 35 EUR. Gezeichnet werden konnte sie im Vorfeld für maximal 32,25 EUR. Nach mehrfacher Überzeichnung wurden dann auch der IPO auf den 29. Mai vorverlegt.

Bekannt und profitabel wurde JDE mit Kapsel-Kaffee der Marken Senseo und Tassimo. Zu seinen neuen Ankerinvestoren gehören nun der Quantum Fonds von George Soros und der US-Fondsriese Fidelity Management and Research (FMR). Die Mehrheit bleibt bei der Familie Reimann. 17 Prozent der Anteile befinden sich im Streubesitz.

Tech hat jetzt den Burggraben

In diesen Corona-Zeiten sind es, noch mehr als schon zuvor, die großen IT-Unternehmen, die mit kräftigem Wachstum, soliden Bilanzen und stetigen Cashflows glänzen.

Facebook stellt seinen Quellcode des Deep-Learning-Frameworks DEtection TRansformer (DETR) zur freien Verfügung und sein Messenger WhatsApp ist mit weitem Abstand der beliebteste in Deutschland. 96 Prozent aller Bundesbürger nutzen ihn nach Erkenntnissen einer Umfrage der Bundesnetzagentur. Auf den Plätzen 2 und 3: Facebook Messenger und Instagram – allesamt Produkte aus dem Hause Zuckerberg.

Wird Zuckerberg Bezos vom Thron stoßen?

In der vergangenen Woche berichtete ich Ihnen bereits von Facebooks neuem Shop-Feature. Aber ernsthafte Konkurrenz für das Imperium Bezos ist diese neue Funktion natürlich nicht. Denn in Wirklichkeit ist Amazon viel mehr als ein Webshop-Front-End. Die enorme Auswahl, die hohe Zuverlässigkeit und die gute Logistik sind auf die Schnelle nicht nachahmbar. Dazu kommt der Lock-In-Effekt von Amazon Prime. Insbesondere bei der Logistik werden die vielen einzelnen Anbieter, die Facebook-Shops potenziell nutzen könnten, kaum mit Qualität und Geschwindigkeit von Amazon mithalten können.

Schon heute finden mehr als 50 Prozent aller Produktsuchen nicht mehr auf Google statt, sondern direkt auf Amazon. Der potenzielle Flickenteppich der vielen kleinen Facebook-Shops wird hier kaum eine attraktive Alternative bieten können.

Aber Facebook hat mit seinen Shops durchaus eine Chance – auf anderem Gebiet als Logistik und Effizienz. Amazon eignet sich gut, um schnell einzukaufen. Gute Geschichten, die Trends setzen und Moden in Gang bringen können, vermisst man hier jedoch. Nicht zuletzt dank Instagram hat Facebook genau an diesem Punkt die Chance, das Shopping-Erlebnis aufzuwerten. Firmen wie About You zeigen schon seit vielen Jahren, dass Storytelling ein immer bedeutungsvolleres Feature darstellt, um Konsum anzuheizen. Die Facebook-Shops und ihre Betreiber werden in diese von Amazon nicht beherrschte Lücke stoßen können.

Einer der ganz großen Investoren auf dem IT-Sektor ist Softbank. Im Rahmen einer Finanzierungsrunde hat nun auch der der asiatische Fahrdienst Didi Chuxing 500 Mio. USD von der japanischen Holding erhalten.

Welchen Sinn ein solch großes Investment in einen Uber-Konkurrenten angesichts von Corona und Lockdowns macht, steht in den Sternen. Auf Gewinne wartet Didi Chuxing noch vergebens. Zuletzt stellte sich Softbanks Investition in den Bürovermieter WeWork als Fehlgriff heraus. Auch ein Corona-Opfer. Didi Chuxing wirkt nun wie eine gewollte Wiederholung.

Schon bei Uber war der Knackpunkt, dass das Unternehmen massiv Geld verbrannt hatte für eine weltweite Expansion. Und dieser Cashburn steigerte sich desto schneller, je aggressiver Uber in immer neue Segmente und Regionen vordrang.

Wir Anleger tun gut daran, die hoffnungsfrohen Wachstumsstories, die während Corona aufpoppen, kritisch zu hinterfragen. Growth hat Value in der letzten Dekade deutlich übertrumpft. Doch schöne Geschichten ersetzen nicht die detaillierte Analyse von Geschäftsmodell, Management und Bilanz.

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Zündet Tesla jetzt den Cashflow-Turbo?

Das Münchner Flugtaxi-Startup Lilium hat einen prominenten neuen Investor gefunden. Baillie Gifford, bislang bekannt für seine Finanzspritzen an Tesla, Amazon und Airbnb, gab 35 Mio. USD. In der neuen Finanzierungsrunde flossen zudem weitere 340 Mio. USD.

Andere Unternehmen aus der Flugverkehrsbranche warten noch vergeblich auf gute Nachrichten. Boeing konnte im Mai lediglich vier neue Verkehrsflugzeuge ausliefern. Und nur eine einzige neue Bestellung konnte der Auftragsliste hinzugefügt werden. Auf der anderen Seite wächst die Liste der Stornierungen stetig. Vom 1. Januar bis zum 31. Mai wurden bereits 602 Aufträge zurückgezogen.

Bereits 2019 musste Boeing die Payout Ratio seiner Dividende auf 120 Prozent hochschrauben, um seine Aktionäre bei der Stange zu halten. Die Tragödien rund um 737 Max hatten viel Vertrauen gekostet. In den letzten 12 Monaten ist der Umsatz auf 70 Mrd. USD abgerutscht. Ein positiver Free Cashflow wurde zuletzt 2018 generiert.

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Tesla im Höhenflug: Jetzt winkt die Cash Cow

Baillie Gifford freut sich sicherlich besonders über seinen Tesla-Deal. Aktuell hält er mehr als 7,6 Prozent der Anteile. Die Aktie notiert heute bei rund 940 USD und damit nur 2,9 Prozent unter ihrem All Time High. Von Krise ist in Palo Alto zurzeit nichts zu spüren.

Richtig Oberwasser hat Elon Musk seit Oktober letzten Jahres, als Tesla, für viele überraschend, einen Quartalsgewinn ausweisen konnte. Auch die folgenden beiden Quartale endeten in den schwarzen Zahlen, sodass die aktuelle Phase die längste profitable der nunmehr bereits 17-jährigen Firmenhistorie darstellt. Im 10-Jahresdurchschnitt wächst der Tesla-Umsatz um mehr als 70 Prozent pro anno. Der operative Cashflow konnte zuletzt um 14 Prozent gesteigert werden. Und auch der Free Cashflow ist mittlerweile positiv. Mit Blick auf die letzten 12 Monate beträgt er 992 Mio. USD.

Zudem gesundet auch die Bilanz. Der Verschuldungsgrad wurde in den letzten 3 Jahren deutlich gesenkt. Auch das Current Ratio ist für einen solchen Wachstumstitel mit 1,24 sehr ordentlich.

Die Chance, dass nun die Cash-Cow-Phase beginnen könnte, beflügelt die Fantasie vieler Anleger. Jeder neue Kursrücksetzer, so klein und kurz er auch sein mag, zieht neue Aktionäre an.

Neuer Tesla-Turbo: Nun schielt Elon Musk auch auf das lukrative Versicherungsgeschäft, das dank monatlicher Prämien steten Cashflow verspricht. Mit Kfz-Policen will er den europäischen Versicherungsmarkt aufwirbeln. Entsprechende Angebote wurden bereits in Kalifornien getestet und für gut befunden. Die Tesla-Versicherungen sind in dem US-Bundesstaat bis zu 30 Prozent billiger als die Konkurrenzprodukte. Die Rabatte werden in Kombination mit dem Tesla-Autopilot gewährt. Der große europäische Roll-Out könnte den Cashflow in Zukunft nochmals deutlich stabilisieren und ein solides Fundament für die auch in Zukunft notwendige Forschung bereiten.

Tesla als ESG-Investment?

Die Themen Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit gehören sicherlich zu den Forschungsfragen, die auch die Tesla-Genies angehen müssen. Nur direktes Recycling von Batteriezellen, das jedoch noch in den Kinderschuhen steckt, kann, nach einer Studie der Carnegie Mellon University aus dem Jahr 2019, verlässlich helfen, CO2-Emissionen zu verhindern. Aus den zylindrischen Zellen, auf die Tesla setzt, muss etwa 90 Prozent des Kathodenmaterials wiedergewonnen werden.

Zurzeit noch lohnt sich das Kobalt-Recycling wirtschaftlich. Doch die Preise auf dem Rohstoffmarkt schwanken. Bei Lithium ist es aktuell sogar noch günstiger, den frisch geförderten Rohstoff zu verwenden. Langfristig jedoch muss das Thema auf die Agenda.

Künstliche Intelligenz als Übersetzer

Ein Team von Facebook AI Research hat einen neuen Transcompiler vorgestellt, einen Übersetzer zwischen verschiedenen Programmiersprachen. Ihr „TransCoder“ übersetzt Programm-Code zwischen den Sprachen C++, Java und Python. 2,8 Millionen Open-Source-Programme dienten der Künstlichen Intelligenz als Trainingsmaterial.

Entwicklern bleibt womöglich in Zukunft erspart, Code von Grund auf neu schreiben zu müssen. So die Hoffnung. Doch die Praxis ist noch etwas komplizierter. Die unterschiedlichen Programmiersprachen weisen auch verschiedene Syntaxen auf. Zudem stützen sie sich auf eine Vielzahl von Plattform-APIs, Standard-Bibliotheksfunktionen und Variablentypen. Bis eine KI also absolut selbstständig Programmcode übersetzen kann, liegt noch viel Arbeit vor Facebook und den anderen Branchengrößen.

Huawei bei der Infrastruktur ganz vorn dabei

Für den Aufbau des 5G-Netzes ist Huawei nicht mehr wegzudenken. Dies zeigten bereits mehrere internationale Studien. Bis zum 31. Januar 2020 hat das chinesische Unternehmen über 3.000 Patentfamilien im Zusammenhang mit 5G deklariert, 2.400 davon auch innerhalb der EU. Daten des Europäischen Patentamts geben an, dass Huawei im Jahr 201, inklusive 5G, die meisten Patentanträge in der EU gestellt hat – mehr als 3.500.

Samsung folgt mit rund 2.800 deklarierten 5G-Patentfamilien auf Platz 2. Allerdings liegt Samsung bei den erteilten Genehmigungen noch vor Huawei. ZTE, der zweite große Hersteller aus China, rangiert mit knapp 2600 Patentfamilien auf Rang 3. Die beiden US-Hersteller Qualcomm und Intel vereinen zusammen nicht mehr als 2.000 Patentfamilien mit 1.000 genehmigten Patenten auf sich.

Bytedance trennt chinesischen vom internationalen Markt

Gerüchten in den Tech-Medien zufolge soll Bytedance, das chinesische Unternehmen hinter der Kurzvideo-App TikTok, neue Richtlinien eingeführt haben. Mitarbeiter, die sich in China befinden und für den dortigen Markt entwickeln, sollen demnach nicht mehr uneingeschränkten Zugang auf Codes und Datensätze erhalten.

Stimmen diese Berichte, könnte der Vorgang gerade hinsichtlich des Datenschutzes erhebliche Vorteile für die Nutzer mit sich bringen. In der Vergangenheit hatte Bytedance immer wieder erhebliche Kritik für seinen sorglosen Umgang mit persönlichen User-Daten geerntet. Durch eine erfolgreiche Trennung könnte sich der Tech-Konzern nicht mehr auf die chinesischen Datenschutzbestimmungen berufen.

Ein anderer Punkt ist natürlich die Entwicklung der Produktqualität. Die jüngste Vergangenheit zeigt, dass es, gerade wenn Machine Learning eingesetzt wird, auf die Menge der gesammelten Daten ankommt. Kann TikTok seinen Hype in der jungen Generation weiter fortsetzen, wenn die Datensphären wirklich getrennt werden? Diese Frage bleibt spannend.

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