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Sehr geehrte Privatanleger,

nachdem Donald Trump am 2. April seinen Zoll-Hammer verkündet hatte, stürzten die Börsen bis zum 7. April massiv ab: Der S&P 500 in der Spitze um bis zu 20 %, DAX und Dow Jones bis zu 15 %. Mittlerweile haben sich die Börsen wieder etwas erholt.

Am 10. April kündigte Trump ein 90-tägiges Moratorium der Zölle bei vielen Ländern an. Die US-Börsen sprangen an einem Tag um über 10 %, auch unsere Big Techs Microsoft, Amazon und Alphabet.


Vermögenscheck: Balancieren Sie das Risiko in Ihrem Portfolio

Aktien und Anleihen befinden sich in einer Korrektur. Diesmal könnte es sich um einen Bärenmarkt handeln, der länger anhält als zuvor. Jetzt ist die richtige Zeit, Ihr Vermögen für die kommenden Jahre neu zu balancieren. Im Rahmen unseres kostenfreien Vermögenschecks können Sie mit dem Team der Max Otte Fonds über Ihre finanziellen Ziele sprechen. Vereinbaren Sie hier Ihren kostenfreien Termin:


Dies ist nicht die erste verrückte Phase, die ich an der Börse erlebe. Den 19. Oktober 1987, den „schwarzen Montag“, erlebte ich als Praktikant der damaligen Frankfurter Sparkasse von 1822 (heute nur noch Frankfurter Sparkasse) auf dem Parkett der Frankfurter Börse. Zur Erinnerung: Das war der erste Crash seit dem Zweiten Weltkrieg. Es ging an einem Tag um 20 % runter, ausgelöst durch computergesteuerte „Portfolioversicherungen“, die im Grunde nichts anderes waren als die massenhafte Auslösung von Stop-Loss-Aufträgen.

Bei der nächsten sehr langwierigen Börsenkorrektur von 2000 bis 2003 war ich schon seit 1999 mit Kapitalmarktinformationen für Privatanleger aktiv und beriet seit 2001 auch Privatkunden, denen ich half, durch die lange Korrektur zu navigieren und sie zu überstehen. In dieser Zeit gab es zwar keinen ausgemachten Crash, aber der DAX verlor im Laufe von drei Jahren 75 % seines Wertes. Eine dreijährige Baisse kommt in jedem Jahrhundert nur ein oder zwei Mal vor. Das war schon eine Geduldsprobe.

Dann die Finanzkrise von 2008, die mich einem breiteren Publikum bekannt machte. Der Corona-Crash von 2020. Und dazwischen einige kleinere scharfe Korrekturen, so wie der China-Crash 2016.

Auch diesmal werden sich die Börsen wieder beruhigen. Wir stehen allerdings vor einem fundamentalen Systemwandel. Mit seinen Zöllen leitet Trump endgültig die De-Globalisierung ein, die mit der Finanzkrise begann und mit COVID und der Diskussion über die Lieferketten Fahrt aufnahm. Die Transformation der Weltordnung ist in vollem Gange. Am Ende werden nach meiner Auffassung ein chinesischer und ein US-amerikanischer Block stehen; mit Westeuropa als Anhängsel und abhängigem Territorium der USA.



Im Bild des Welthandels lässt sich das schon deutlich sehen. Zwischen dem Jahr 2000 und dem Jahr 2024 hat China die USA in vielen Ländern als größten Handelspartner abgelöst. Durch ihre willkürliche, machtorientierte Sanktionspolitik und die Konfiskation von Auslandsvermögen vieler Länder, haben die USA viel Vertrauen verspielt.

Wir investieren weiterhin über 50 % unseres Portfolios in Qualitätsunternehmen mit hohen Kapitalrenditen. In der neuen Welt sind regional tätige Unternehmen, Gold und Rohstoffe interessant. Unser Investment in den polnischen Einzelhändler Dino Polska  hat uns schon viel Freude gemacht, und wir sind zuversichtlich, dass das weiter der Fall sein wird. CTS Eventim hat eine starke Stellung in Europa. Um Big Tech kommt im Westen auch niemand herum. (China hat für alle US-Big Techs eine eigene App. Die bräuchte Europa auch, aber das ist aktuell Wunschdenken.)

Die heftigen Turbulenzen der letzten Tage haben sich erst einmal gelegt. Aber die Welt ist in einer fundamentalen Transformation. Die Märkte sind immer noch etwas teuer.

Eine Lehre aus meinem eigenen Investmentleben ist, dass ich in Crashs oftmals zu früh eingekauft habe. Wir bleiben cool.

Um mehr über die Anlagelösungen der Max Otte Fonds zu erfahren, kontaktieren Sie Herrn Philipp Schäferhoff (+49 (0) 221 98 65 33 94, [email protected]) oder nutzen Sie unseren kostenfreien Vermögenscheck.

Auf gute Investments!

Ihr Prof. Dr. Max Otte

PS: Man kann Donald Trump vieles vorwerfen, nur keine Inkonsistenz in seinen grundlegenden Ideen. Schon 1987 hatte sich der damals gerade Vierzigjährige in ganzseitigen Anzeigen in der New York Times zu außenpolitischen und außenwirtschaftspolitischen Themen geäußert. Schon damals sagte man ihm Ambitionen auf das Präsidentenamt nach, die er aber standhaft dementierte.

Unter anderem schrieb er damals: „Es ist an der Zeit, dass wir unsere massiven Defizite mit Japan beenden und dass wir andere, die es sich leisten können, bezahlen lassen. Unser Schutz ist für diese Länder hunderte von Milliarden Dollar wert und ihre Abhängigkeit von unserem Schutz ist viel höher als umgekehrt.

Man kann nicht sagen, man habe es nicht gewusst.

Diese Kolumne ist ursprünglich in Ausgabe 15/2025 des Kapitalanlagebriefs DER PRIVATINVESTOR am 11. April 2025 erschienen.


Sehr geehrte Privatanleger,

am 02. April kündigte Donald Trump Zölle auf fast alle Waren in der gesamten Welt an. Die Zollsätze reichen von 10 % über 20 % für die EU und Japan, 24 % für Autos aus der EU bis zu mehr als 50 % für China. Am Folgetag verloren der Dow Jones 4 % und der S&P 500 5 % ihres Wertes.

Der PI Global Value Fund und der Max Otte Multiple Opportunities Fund blieben mit -3 % zunächst relativ stabil (Stand 04. April 2025). Unsere seit drei Jahren eher sicherheitsorientierte Positionierung, die auch dazu geführt hatte, dass unsere Fonds etwas langsamer gestiegen sind als die Märkte, könnte sich nun langsam auszahlen.


Vermögenscheck: Balancieren Sie das Risiko in Ihrem Portfolio

In Zeiten der globalen Umbrüche ändern sich die Risiken der verschiedenen Anlageklassen. Um Privatanleger bei ihren finanziellen Zielen zu unterstützen, bieten wir Ihnen unseren Vermögenscheck an. Das Team der Max Otte Fonds nimmt sich dabei die Zeit, um Ihre Vermögensaufteilung zu prüfen. Vereinbaren Sie hier Ihren kostenfreien Termin:


Trump verspricht sich von den Zöllen eine Linderung des hohen US-Außenwirtschaftsdefizits von 4 % des BIP, genauso wie durch die Zolleinnahmen eine deutliche Verringerung des Haushaltsdefizits von 6 % des BIP. Wenn es nach Trump ginge, sollten die Zolleinnahmen den Zinsdienst des amerikanischen Bundeshaushalts von immerhin 900 Mrd. USD pro Jahr decken.

Ob das so funktionieren wird, sei dahingestellt, denn Zölle haben vielfältige Auswirkungen. Beim Importeur sorgen sie für Zolleinnahmen, treiben die Preise der Importgüter in die Höhe (Inflation) und dürften das Volumen der Importe sinken lassen. Beim Exporteur dürften sowohl die Verkaufspreise als auch die Volumina sinken. Bei manchen Gütern reagieren die Volumina aber nicht auf die Preise (die Nachfrage ist „unelastisch“). Der Gesamteffekt ist also immer eine Verknüpfung von Preis- und Volumeneffekt.

Auf jeden Fall werden sich die Zölle bremsend auf den Welthandel auswirken und die ohnehin schon angespannte Lage der Weltwirtschaft verschärfen. Ob sie langfristig zu einer Reindustrialisierung der USA führen, ist ungewiss.

Trump sieht sich in der Tradition des Präsidenten William McKinley (1846-1901, von 1897-1901 Präsident). Unter McKinley hatten die USA hohe Zölle, die für einen großen Teil des – damals allerdings wesentlich kleineren – Staatshaushalts aufkamen. McKinley wieder steht in der Tradition des ersten Finanzministers der USA, Alexander Hamilton (1757-1804) und des Deutschamerikaners Friedrich List (1798-1846). Es stimmt, dass die USA unter McKinley prosperierten. Sie schlugen allerdings mit dem Spanisch-Amerikanischen Krieg auch den Weg in den Imperialismus ein, der von einem anderen Deutschamerikaner, dem früheren US-Innenminister Carl Schurz (1829-1906), erbittert bekämpft wurde. Trump hat auch schon Scherze darüber gemacht, dass sowohl Hamilton als auch McKinley eines unnatürlichen Todes starben.

Fest steht: Die De-Globalisierung, die ich zum ersten Mal in „Der Crash kommt“ 2006 angesprochen hatte und die nach der Finanzkrise begann und mit COVID Fahrt aufgenommen hat, ist in vollem Gange. Wir sehen uns in unserer weitgehend vorsichtigen Positionierung bestätigt, auch wenn wir so den Tech-Boom der letzten Jahre nur teilweise mitgemacht haben.

Mit Gold haben wir einen wichtigen Sicherheitsanker im Portfolio, mit Berkshire Hathaway ein Unternehmen, das von der De-Globalisierung profitieren könnte. Gleiches gilt für unsere Gas- und Rohstoffproduzenten.

Um mehr über die Anlagelösungen der Max Otte Fonds zu erfahren, kontaktieren Sie Herrn Philipp Schäferhoff (+49 (0) 221 98 65 33 94, [email protected]) oder nutzen Sie unseren kostenfreien Vermögenscheck.

Auf gute Investments!

Ihr

Ihr Prof. Dr. Max Otte

Diese Kolumne ist ursprünglich in Ausgabe 14/2025 des Kapitalanlagebriefs DER PRIVATINVESTOR am 04. April 2025 erschienen.


Ist Berkshire Hathaway jetzt einen Kauf wert? Wir führen die Aktie in unserer Unternehmensdatenbank. Als Mitglied haben Sie darauf jederzeit Zugriff wie auch zu unserem Heftarchiv. Hier können Sie die Bewertungen unserer Titel (u.a. Kaufschwelle, Verkaufsschwelle, fairer Wert) nachlesen und somit entscheiden, ob sich ein Einstieg für Sie aktuell lohnt. Sichern Sie sich heute noch Ihren Zugang mit einem Abonnement oder Club-Mitgliedschaft.    


Sehr geehrte Privatanleger,

im Büchlein „Das Tao des Charlie Munger“ sind viele der besten Sprüche des langjährigen, 2023 verstorbenen Partners von Warren Buffett gesammelt. Es lohnt sich, im Büchlein zu lesen. Munger hatte wesentlichen Anteil am Erfolg von Warren Buffett und brachte ihn in den 1970er Jahren dazu, vermehrt auf Wachstumsunternehmen zu setzen und nicht nur spottbillige Aktien zu kaufen.

Ultimativ war Buffett der Reichere der beiden, weshalb man Munger mit seinen „nur“ rund 2,6 Milliarden auch „poor Charlie“ nannte. Ein Grund: Buffett waren ab 1969 die Aktienmärkte zu teuer, weshalb er seine Positionen bis auf Berkshire Hathaway verkaufte und die Buffett Partnership auflöste. Als dann während der Ölkrise 1973/74 die Aktienmärke einbrachen, konnte Buffett massiv einkaufen. Sein Zitat hierzu: „I feel like an oversexed guy in a harem.“ Charlie Munger hatte seine Positionen behalten. Er brauchte nach 1973/74 mehrere Jahre, um den Breakeven zu erreichen. Der Gesamtmarkt fiel nach 1973/74 viele Jahre, stagnierte dann und nahm erst wieder Anfang der 80er Jahre an Fahrt auf.

Seit einigen Jahren schon werde ich vorsichtiger. Dabei gilt mir Warren Buffett als Indikator. Er hat mehr als die Hälfte seiner größten Aktienposition – Apple verkauft und hält über 330 Mrd. USD an liquiden Mitteln.

Mittlerweile machen die fünf größten Aktien Apple, NVIDIA, Microsoft, Amazon, Meta 29 % der Marktkapitalisierung des S&P 500 aus. Das ist die höchste Konzentration seit den „Nifty Fifty” um 1970 herum. Damals folgte, wie bereits geschrieben, eine der schlechtesten Perioden überhaupt für den Aktienmarkt.



Nun plädiere ich nicht dafür, alle Positionen aufzulösen. Aber es wäre zu überlegen, signifikante Liquiditätsreserven zu halten. Gerade, wenn man aktiver Unternehmer ist oder war, fällt es besonders schwer, Geld herumliegen und nicht arbeiten zu lassen. Das ist aber ein Unterschied zwischen Investor und Unternehmer. Nach 1969 hat Buffett vier Jahre (!) geduldig gewartet, um auf Einkaufstour zu gehen.

In „Das Tao des Charlie Munger“ findet sich auf Seite 41 folgendes Zitat von Munger:

„Der Weg zum Reichtum besteht darin, zehn Millionen Dollar auf dem Girokonto liegen zu haben für den Fall, dass ein gutes Geschäft des Weges kommt.“

Wir haben – mit einigen Unterbrechungen – 15 fantastische Jahre am Aktienmarkt gehabt. Die zweite Amtszeit von Trump wird nicht so einfach wie die erste. Das Standardrezept der Republikaner – Steuern runter – wird nicht funktionieren. Die Reserven sind aufgebraucht; die USA sind zu hoch verschuldet; und die Lage ist zu verfahren.

Es lohnt sich, über Liquidität nachzudenken. Berkshire Hathaway selber ist dabei keine schlechte Wahl. In meinen Fonds ist dies die größte Position. Nachdem die A-Aktie vor wenigen Wochen ein Allzeithoch von knapp 742.000 USD verzeichnete, steht sie jetzt bei 702.613 USD (Stand 01.02.2025).

Unsere Fonds sind mit den Krisen-Assets Berkshire Hathaway, Edelmetallen und Liquidität auf die nächste Korrektur am Aktienmarkt vorbereitet.

Wenn Sie mehr über unsere Anlagestrategie erfahren möchten, kontaktieren Sie gerne unseren Privatkundenbetreuer Herrn Philipp Schäferhoff (+49 (0) 221 98 65 33 94, [email protected]).

Auf gute Investments!

Ihr

Prof. Dr. Max Otte

Diese Kolumne ist ursprünglich in Ausgabe 04/2025 unseres Kapitalanlagebriefs vom 25. Januar 2025 erschienen.


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Sehr geehrte Privatanleger,

ein regelmäßiges passives Einkommen in Form von Dividenden – das ist eine tolle Sache. Können Sie mit den Dividendeneinnahmen eine Rentenlücke schließen, sonstige zusätzliche Ausgaben (z. B. Urlaubsreisen) finanzieren oder sogar ganz davon leben, dann können Sie sich entspannt zurücklehnen. Kursbewegungen werden dann für Sie immer mehr zur Nebensache.

Dies, weil Ihr passives Dividendeneinkommen gleichbleibt oder sogar wächst – ganz unabhängig davon, wo die Aktienkurse stehen. Insofern hilft Ihnen eine Dividendenstrategie auch dabei, dass Sie in einer hektischen Börsenphase „cool“ bleiben.

Eine solche Strategie geht auf, wenn die Unternehmen, die Sie der Dividende wegen in Ihrem Portfolio halten, zuverlässig ausschütten. Im Idealfall investieren Sie in Unternehmen, die die Dividende jährlich erhöhen. Doch wie sicher sind künftige Dividendenauszahlungen? Die Coronajahre sowie der Ausbruch des Ukraine-Krieges, brachte jedenfalls die Ausschüttungspolitik von so manchem Unternehmen ins Wanken, das bis dato als absolut zuverlässiger Dividendenwert galt.

Bei welchen Unternehmen können wir uns wirklich auf die Dividende verlassen? Als Anleger müssen Sie wissen: Eine 100 %ige Sicherheit gibt es beim Investieren nie. Je länger allerdings ein Unternehmen schon eine Dividende zahlt und diese regelmäßig erhöht, ohne dabei die Substanz anzutasten, desto wahrscheinlicher sind steigende Dividendenzahlungen in der Zukunft.

Ein Unternehmen, bei dem wir die Dividende inklusive Steigerung für sehr sicher halten, ist Coca-Cola (WKN: 850663). Seit 104 Jahren zahlt der Konzern eine Dividende aus. Die erste Ausschüttung erfolgte 1920 – ein Jahr nach dem Börsengang. Die letzten 61 Jahre steigerte der Getränkeriese den Dividendenbetrag je Aktie mindestens einmal jährlich. Damit ist Coca-Cola in der Liga der Dividendenaristokraten weit vorne dabei.

Wenn Sie in solche Dividenden-Klassiker zu einem halbwegs angemessenen Preis einsteigen, ist dies für Ihre Dividendenstrategie schon die halbe Miete. Erst recht, wenn es sich um ein krisenfestes und konjunkturunabhängiges Geschäftsmodell wie im Fall von Coca-Cola handelt. Weder Corona noch der Ukraine-Krieg oder die weltweit stark gestiegene Inflation konnten der Umsatz- und Gewinnentwicklung von Coca-Cola etwas anhaben. Auch dies ist ein guter Indikator für relativ sichere Dividendenzahlungen in der Zukunft.

Klar ist: Dividenden sind kein Selbstläufer und – anders als der Kupon bei Anleihen – nicht garantiert. Auch langjährige und verlässliche Dividendenzahler müssen bei Gewinneinbrüchen ihre Dividenden kürzen. Falls Sie als Investor großen Wert auf Dividenden legen, sollten Sie daher die Unternehmensentwicklung gut analysieren.

Der Privatinvestor bietet Ihnen hierfür die passende Unterstützung. Wir liefern Ihnen Woche für Woche fundierte Analysen ausgewählter Qualitätsunternehmen. Werden Sie jetzt Mitglied und sichern Sie sich den exklusiven Videokurs „Endlich mit Aktien Geld verdienen“ im Wert von 1.990 Euro als Willkommensgeschenk.

Auf gute Investments!

Ihr Kerstin Franzisi

Chefredakteurin Der Privatinvestor


Sehr geehrte Privatanleger,

am 03.02.2023 habe ich Berkshire Hathaway (B-Aktie WKN: A0YJQ2) empfohlen (Der Privatinvestor 05/2023). Ich habe auch ein Webinar für unsere Mitglieder zu Berkshire abgehalten und die Aktie analysiert. Im Webinar erklärte ich, warum Berkshire Hathaway meine Top-Empfehlung war. (Das Webinar können Sie als Mitglied in unserem Archiv ansehen.)

In den Fonds war Berkshire damals schon seit einiger Zeit unsere größte Position. Die Aktie steht in unseren Portfolios aktuell rund 16 % im Plus. Das Gute – die Story ist noch nicht vorbei.

Warren Buffett ist der beste Investor der Welt. Eine Rendite von durchschnittlich 20 % je Jahr über einen Zeitraum von 56 Jahren – das ist bisher keinem anderen Investor gelungen. Auch mit 93 Jahren beherrscht er sein Handwerk noch. Seine Nachfolge ist geregelt.

In meinem Webinar erläuterte ich auch, wie Warren Buffett (wahrscheinlich) den Inneren Wert der Berkshire-Aktie bestimmt. Dazu gibt es Aussagen von ihm aus den Berkshire-Geschäftsberichten Mitte der 90er Jahre. Berkshire Hathaway besteht im Grunde aus zwei Unternehmen – auf der einen Seite die operativ tätigen Beteiligungen und auf der anderen Seite das Investmentportfolio (Aktien und Wertpapiere).

So ist Berkshire nämlich zugleich „Wertpapierfonds“ und „Private-Equity-Gesellschaft“. Warren Buffett addiert deshalb den Bilanzwert der Wertpapierinvestments sowie der Liquidität und den Wert der operativ tätigen Gesellschaften. Diese ermittelt er, indem er das Betriebsergebnis aller operativen Gesellschaften mit dem Faktor von 11 multipliziert.

Im Februar kamen wir mit dieser Methode auf einen Inneren Wert von 420 USD für die B-Aktie und 630.000 USD für die A-Aktie. An der New Yorker Börse notierte die B-Aktie am 3. Februar zu 305,92 USD. Der damalige Preis bot also eine Sicherheitsmarge von rund 30 %.

In den nachfolgenden Wochen fiel die Aktie erst einmal um 4 %. Wenn Sie schon länger dabei sind, wissen Sie, das ist völlig normal. Wir kaufen meistens in die Schwäche hinein. (Manchmal springen wir allerdings auch auf einen fahrenden Zug auf.)

Ab Mitte April hatte die Aktie dann ihre zwischenzeitlichen Kursverluste aufgeholt.

Wenn Sie den Empfehlungen des PI 05/2023 gefolgt sind und eine Position Berkshire aufgebaut haben, können Sie sich Stand jetzt über Kursgewinne von bis zu 17 % freuen.

Das Potenzial der Aktie ist auch noch nicht ausgereizt. Das aktuelle Kursniveau von 358,23 USD (Schlusskurs 10.08.23) bietet noch ein Potenzial von weiteren 17 % zum fairen Wert. Die Verkaufsschwelle setzen wir zudem bei Qualitätsunternehmen wie Berkshire bei 30 % über dem Inneren Wert an. Das wäre ein Kurs von 546 USD. Und selbst, wenn Berkshire irgendwann in der Zukunft dieses Niveau erreicht, würden wir nicht sofort verkaufen, sondern erst einmal genau analysieren, ob sich der Innere Wert nicht verändert bzw. erhöht hat.

Nun meldete Berkshire Hathaway am 05. August neue Zahlen und brach damit erneut alle Rekorde. Der Nettogewinn lag im zweiten Quartal bei 35,9 Mrd. USD. Zum einen hat sich das Investmentportfolio prächtig entwickelt. Zum anderen lief es auch operativ sehr gut. Die Versicherungsgesellschaften von Berkshire Hathaway profitierten sowohl von den steigenden Zinsen (bei ihren Geldanlagen) als auch von höheren Prämien.

Versicherungen sind das operative Kerngeschäft von Berkshire, auch wenn etliche Beteiligungsfirmen in anderen Branchen tätig sind (z. B. See’s Candies in der Süßwarenbranche, Brooks im Segment Laufschuhe und Borsheims in der Schmuckbranche).

Das Betriebsergebnis, also der Gewinn, den Berkshire mit seinen operativen Beteiligungen im Zeitraum April bis Juni erwirtschaftete, lag bei 10 Mrd. USD. Dies ist der höchste operative Quartalsgewinn, den Berkshire bisher jemals erreichte.

Auf gute Investments!

Dieser Artikel ist ein Auszug aus der Kolumne von Prof. Dr. Max Otte, die in unserer Ausgabe 32/2023 am 11. August 2023 erschienen ist.

Konjunkturelle Sorgen veranlassten viele Unternehmen im letzten Jahr zu Sparmaßnahmen. Den Rotstift setzten sie dabei u.a. bei den Werbeausgaben an. Dies bekam Alphabet (WKN: A14Y6F) zu spüren. Sowohl die Werbeumsätze über die Video-Plattform YouTube als auch über das Google-Suchmaschinennetzwerk gingen seit Herbst 2022 zurück.

Auch Chat GPT und dessen Integration von Microsoft in die Suchmaschine Bing verursachte in den letzten Monaten bei so manchem Alphabet-Aktionär Stirnrunzeln. Geht die Google-Ära damit zu Ende?

Bislang dominierte Google den Suchmaschinenmarkt ohne nennenswerte Konkurrenz. „Googeln“ hat es als Verb längst in den Duden geschafft. Bing von Microsoft fristete bisher ein nahezu belangloses Dasein. Jetzt, angereichert mit neuen KI-Funktionen, schließen wir nicht aus, dass Microsoft dem Platzhirsch Alphabet doch Marktanteile abluchsen kann.

Google will den Spitzenplatz bei Suchmaschinen auch im KI-Zeitalter verteidigen

Dennoch sind wir überzeugt, dass Alphabet im Suchmaschinen-Geschäft ein, wenn nicht gar „der“ dominante Player bleiben wird. Alphabet gibt zudem in Sachen generative KI im Moment ebenfalls ordentlich Gas. Mit Bard brachte der Konzern nur wenig zeitversetzt zu Chat GTP einen eigenen Chatbot heraus. Eine speziell für den medizinischen Einsatz geschulte Version befindet sich gerade in der Testphase ebenso wie eine Journalismus-KI mit Namen Genesis.

Die jüngsten Zahlen, die Alphabet für sein abgelaufenes zweites Quartal 2023 veröffentlichte, zeigen außerdem, wie robust das Kerngeschäft (Werbung) ist. Nach zwei schwächeren Quartalen (Q4/2022 und Q1/2023) gelang dem Konzern in diesem Segment bereits jetzt wieder die Trendwende. Die Werbeumsätze über das Google-Suchmaschinennetzwerk stiegen im Zeitraum April bis Juni 2023 von 40,7 auf 42,6 Mrd. USD an. Das entspricht einem Plus von 4,7 %. Auch die Anzeigenerlöse über die Video-Plattform YouTube erholen sich wieder. Diese stiegen von 7,3 auf knapp 7,7 Mrd. USD (+5,4%).

Der operative Gewinn wuchs im zweiten Quartal 2023 von 19,4 auf 21,8 Mrd. USD. Dies geht nach wie vor fast ausschließlich auf das Werbegeschäft zurück und entspricht einem Plus von 12,4%. Das Nettoergebnis verbesserte sich von 16,0 auf 18,4 Mrd. USD (+15,0%).

Das Umsatzwachstum in der Cloud-Sparte bleibt mit einem Plus von fast 28% im deutlich zweistelligen Bereich. Von 6,3 Mrd. USD kletterten die darüber generierten Erlöse auf 8,0 Mrd. USD. Damit trägt das Cloud-Geschäft nun knapp 11 % zum Konzernumsatz bei. Vor einem Jahr waren es nur 9%. Wir erwarten, dass der Umsatzbeitrag dieser Sparte in den kommenden Jahren weiter zunehmen wird.

Sehr erfreulich ist zudem, dass das Cloud-Geschäft nun in der Gewinnzone angelangt ist. Vor einem Jahr wies Alphabet in diesem Segment noch einen operativen Verlust in Höhe von 590 Mio. USD aus. Jetzt steht an dieser Stelle ein operativer Gewinn in Höhe von 395 Mio. USD. Noch ist die operative Marge mit jetzt 4,9 % gering. Zum Vergleich: Das Werbe- und Servicegeschäft der Konzerntochter Google bringt derzeit eine operative Marge von über 35%. Doch immerhin, ein Anfang ist in der Cloudsparte gemacht.

Lohnt sich aktuell ein Einstieg bei Alphabet?

Wir werden die Entwicklung von Chat GPT und Bing im Auge behalten. Sollte Alphabet seine Marktposition behaupten können und sollte sich das jetzt präsentierte Wachstum in den Folgequartalen fortsetzen, kann dies den Inneren Wert weiter erhöhen.

Wo dieser genau liegt, erfahren Sie in unserem wöchentlichen Kapitalanlagebrief. Als Mitglied haben Sie jederzeit Zugriff auf unser Ausgabenarchiv sowie unsere stets aktuell gehaltene Unternehmensdatenbank. Hier können Sie unsere Bewertungen zu Alphabet und den weiteren Fokusunternehmen jederzeit abrufen.

Auf gute Investments!

Ihre Kerstin Franzisi
Chefredakteurin Der Privatinvestor

Die Dekarbonisierung, die Abkehr von den fossilen Energieträgern in allen Bereichen der Wirtschaft, gilt als größte Herausforderung unserer Zeit. Ein möglicher Ausweg ist die Wasserstoff-Technologie. Kein Wunder, dass Unternehmen, die sich in diesem Bereich engagieren, an der Börse und bei den Anlegern hoch im Kurs stehen. Einer der bedeutendsten Player dieses Sektors ist Air Liquide

Air Liquide ist insgesamt einer der führenden Anbieter von Gasen aller Art – für die Industrie und die Medizin. Der Konzern mit Hauptsitz in Paris, erwirtschaftete 2022 einen Umsatz von knapp 30 Mrd. EUR. Nach eigenen Angaben verfügt das Unternehmen über einzigartiges Know-how im Bereich gasförmiger und flüssiger Wasserstoff und beherrscht die gesamte H2-Wertschöpfungskette. Air Liquide sieht sich in den Bereichen der kohlenstoffarmen Produktion, der Speicherung und der Distribution als Technologieführer.

Grünem Wasserstoff gilt Priorität

Welche Bedeutung die Wasserstoff-Technologie aktuell in der Politik besitzt, hat der jüngste Staatsbesuch von Bundeskanzler Scholz und Bundeswirtschaftsminister Habeck in Kanada gezeigt. Dabei unterzeichneten Habeck und der kanadische Energieminister Jonathan Wilkinson Mitte Februar ein Abkommen, das den Export von Wasserstoff von Kanada nach Deutschland ab dem Jahr 2025 sicherstellen soll.

Nicht nur in Deutschland, auch in anderen europäischen Staaten wird die Wasserstofferzeugung aus erneuerbaren Energiequellen hochgefahren. Frankreich verfolgt im Hinblick auf die H2-Wirtschaft einen eigenen Weg. Das Land setzt zwar auch auf die Wasserstoffwirtschaft, möchte jedoch erreichen, dass die EU auch mit Atomstrom hergestellten Wasserstoff als „erneuerbar“ anerkennt.

Trotz der vorhandenen Diskrepanzen fördern Frankreich wie Deutschland ehrgeizige Wasserstoff-Projekte in Milliardenhöhe. Die diversen ambitionierten Klimaziele sollen und müssen erreicht werden. Das hilft Unternehmen, die im Sektor Wasserstoff-Technologie tätig sind, wie eben Air Liquide – und das sogar auf direkte Art und Weise.

Hervorragende Zahlen im Jahr 2022

Ebenfalls Mitte Februar hat Air Liquide seine Zahlen für das Geschäftsjahr 2022 präsentiert. Der französische Industriegase-Konzern weist einen Umsatz in Höhe von 29,9 Mrd. EUR aus. Das sind 28,3 % mehr als ein Jahr zuvor. Auf vergleichbarer Basis, also um Währungs-, Akquisitions- und Energiepreiseffekte bereinigt, stieg der Umsatz um 7 %.

Mit einem Umsatzvolumen von nun 11,4 Mrd. EUR generierte das Unternehmen in Europa nun erstmals den größten Umsatzanteil (38 %). Die USA, der bislang größte Markt, bleibt mit 10,7 Mrd. EUR Umsatz jedoch dicht dahinter. Der Umsatz mit Kunden aus der Großindustrie legte von 6,9 auf 10,5 Mrd. EUR zu (+51 %). Mit Kunden aus der Elektronikbranche steigerte Air Liquide seine Erlöse um 22 %, während in der Gesundheitsbranche immerhin 6 % mehr umgesetzt wurde. Der operative Gewinn stieg um 16,9 % und das Nettoergebnis um 7,3 %.

Beim Cashflow ist Wachstum ebenfalls Programm. Der operative Cashflow stieg von 5,3 auf 6,3 Mrd. EUR. Dies ist ein Plus von über 18 %. Die operative Cashflowmarge steht mit 20,9 % hervorragend da.

Starker Jahresauftakt 2023

Auch im ersten Quartal 2023, über das Air Liquide am Donnerstag, den 27. April berichtete, lief es gut. Der Konzernumsatz legte um 4,2 % um. Auf vergleichbarer Basis, also bereinigt um die Folgen der hohen Energiepreise und des schwachen Euro betrug das Wachstum 6,2 %. Der Cashflow stieg um 14,3 %.

Der Kurs der Air Liquide-Aktie spiegelt die hervorragende Entwicklung. Insbesondere seit Herbst 2022 zog die Aktie deutlich an. Seit dem Jahrestief Ende September 2022 bei ca. 115 EUR stieg die Aktie bis dato auf etwa 162,50 EUR (Stand: 27.04.23). Das entspricht einem Plus von über 40 %.

Großzügige Dividendensteigerung

Air Liquide kann es sich leisten. Das Unternehmen lässt seine Aktionäre am Erfolg teilhaben. Die diesjährige Dividendensteigerung fällt üppig aus. Air Liquide hebt den Ausschüttungsbetrag je Aktie um fast 12 % von 2,64 EUR auf jetzt 2,95 EUR an. Bei dem aktuellen Kurs beträgt die Dividendenrendite rund 2,0 %. Zahltag ist der 17. Mai. Ex-Dividenden-Tag ist der 15. Mai. Aktionäre, die im Bonus-Programm registriert sind, werden auf diese reguläre Dividende noch einmal 10 % zusätzlich erhalten. Das bedeutet 3,245 EUR je Anteilsschein.

Joint Venture mit TotalEnergies

Wie beide Unternehmen vor wenigen Wochen mitteilten, planen TotalEnergies und Air Liquide die Gründung eines Joint Ventures zu gleichen Teilen. Ziel ist der Aufbau eines Netzes von Wasserstofftankstellen für schwere Nutzfahrzeuge entlang wichtiger europäischer Transportrouten. Die mehr als 100 Wasserstofftankstellen sollen an strategisch bedeutenden Korridoren in Frankreich, den Benelux-Ländern und Deutschland aufgebaut werden.

Dabei wird TotalEnergies seine Expertise über den Betrieb und das Management von Tankstellennetzen und den Vertrieb von Energie an Endkunden einbringen. Air Liquide wird sein technologisches Know-how entlang der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette beitragen.

Investitionen in China

Air Liquide investiert in China 60 Mio. EUR in Modernisierung von Luftzerlegungsanlagen. Ziel des Umbaus ist es, den CO2-Fußabdruck der Anlagen in Tianjin zu reduzieren. Statt mit Dampf sollen die Anlagen künftig mit Strom betrieben werden – idealerweise aus erneuerbaren oder zumindest kohlenstoffarmen Energiequellen. Die Luftzerlegungsanlagen, die unter anderem Sauerstoff produzieren, versorgen die in Tianjin angesiedelten Chemie- und Industrieunternehmen.

Aus gute Investments

Ihre Kerstin Franzisi

Chefredakteurin | Der Privatinvestor

Sehr geehrte Privatanleger,

obwohl ich auch vorher immer mal wieder in Funk und Fernsehen im Zusammenhang mit Kapitalmarkt- und ökonomischen Themen präsent war, hat „Der Crash kommt“ aus dem Jahr 2006 mich in der Finanzkrise einem breiteren Publikum bekannt gemacht. So kommt es, dass ich bis heute von vielen als „Crashprophet“ gehandelt werde, wobei ich doch zuvorderst leidenschaftlicher Aktieninvestor bin.

Nun haben wir also mal wieder eine Bankpanik. Das war abzusehen. Am 11. März wurde die Silicon Valley Bank, die sich auf Venture Capital spezialisiert hat, von der amerikanischen Bankenaufsicht geschlossen. Diese Bankenpleite ist die zweitgrößte in den USA nach Lehmann Brothers. Die Silicon Valley Bank hatte immerhin eine Marktkapitalisierung von 60 Mrd. USD und rund 175 Mrd. USD an Kundeneinlagen.

Bereits am 09. März hatte die freiwillige Abwicklung der US-Kryptobank Silvergate Capital für Nervosität gesorgt. Die erheblich kleinere Bank mit in der Spitze 6 Mrd. USD Marktkapitalisierung will sämtliche Kundeneinlagen zurückzahlen.

Kurz darauf ging es dann weiter: Die Schockwellen erreichten etliche US-amerikanische Regionalbanken. Die Aktien der First Republic Bank, der Western Alliance Bancorp und der Pacwest Bancorp büßten zwischen 60 und 85 % ihres Marktwertes ein. Der Handel musste ausgesetzt werden. Hierfür könnte eine Regelung verantwortlich sein, die unter US-Präsident Donald Trump geändert wurde. Die Schwelle, bei der Banken als „systemrelevant“ gelten, wurde von einer Bilanzsumme von 50 Mrd. auf 250 Mrd. USD erhöht.

Die Regeln für kleinere Banken wurden gelockert. Nun machte sich die Sorge breit, dass diese Banken vielleicht zu aggressiv in ihrer Kreditvergabe waren. Die größeren US-Banken blieben hingegen weitgehend von massiven Kursabschlägen verschont.

Auch Europa erreichten die Schockwellen, wenngleich deutlich abgemildert. Die Aktie der Deutschen Bank gab um 20 % nach, was darauf schließen lässt, dass das Institut seine Gesundschrumpfungskur weitgehend absolviert hat. Nicht gerechnet hätte ich mit dem Totalabsturz der schweizerischen UBS, deren Aktie unter 1 CHF sank. Mittlerweile ist die Crédit Suisse Geschichte.

Eine der besten Möglichkeiten, von Paniken zu profitieren, ist und bleibt die Berkshire-Aktie. Das Unternehmen hatte Ende 2022 liquide Mittel von über 120 Mrd. USD in der Bilanz. Berkshire ist mittlerweile viel zu groß, als dass Warren Buffett oder seine Investmentmanager bei den meisten Aktien noch in großem Stil kaufen könnten, ohne sofort den Preis zu treiben. In Krisen allerdings zeigt Buffett seine Meisterhaftigkeit und schlägt oftmals zu. Berkshire Hathaway ist nach unseren Berechnungen 30 % unterbewertet – und es gibt zusätzlich die Chance, dass das Unternehmen von Krisen profitiert. Wir halten große Positionen.

Mehr über die Bewertung von Berkshire erfahren Sie in meinem Webinar am kommenden Dienstag. Melden Sie sich hier kostenlos für die Teilnahme an: ZUR ANMELDUNG

Auf gute Investments!

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Ihr Prof. Dr. Max Otte

Sehr geehrte Privatanleger,

der Privatinvestor ist ein Kapitalanlage- und Aktienbrief. Unsere Aufgabe als Team ist es, attraktive und sichere Aktien zu identifizieren und zu bewerten. In den letzten Monaten haben wir die Königsanalyse® noch einmal verfeinert sowie die Datenbank weiter fokussiert.

Gelegentlich erlaube ich mir, Kommentare zu anlagerelevanten wirtschaftspolitischen Themen. Demnächst jährt sich der russische Angriffskrieg in der Ukraine. Leider war dieser Krieg vorauszusehen. Schon Mitte 1995, als es noch keinen Wladimir Putin gab, war das Konfliktfeld abzusehen, wenn man etwas von Geopolitik versteht. Ich habe damals an der Princeton University auch darüber gearbeitet.

In „Der Crash kommt“ schrieb ich 2006: „Auf Phasen stürmischen Aufschwungs folgt Abschwung, auf Frieden Krieg.“ Meine Lektorin, ganz im Geist der Zeit, wollte mir den Nebensatz streichen. Ich bestand darauf, dass er im Buch blieb. Und so können Sie ihn darin finden, wenn sie ein Exemplar besitzen. Derzeit ist das Buch nur noch antiquarisch verfügbar, da ich von Econ „gecancelt“ wurde. Glücklicherweise werden die Bücher dann bei FBV neu aufgelegt, wenn ich die Zeit dafür finde. Aktuell bin ich am letzten Kapitel von „Endlich mit Aktien Geld verdienen“.

In „Weltsystemcrash“ prognostizierte ich im Herbst 2019 zunehmend autoritäre Staaten und kriegerische Auseinandersetzungen. Wenige Monate später hatten wir die Covid-Pandemie, etwas mehr als zwei Jahre später einen großen Krieg. Ich habe auf Seite 398 mit 1. Zunehmender Blockbildung und Neuer Kalter Krieg inkl. Stellvertreterkriegen, 2. Großer Krieg und 3. Multipolare Weltordnung drei Szenarien entworfen.

Szenario 1 war für mich das wahrscheinlichste, Szenario 3 das wünschenswerteste aber unwahrscheinlichste. Szenario 1 ist eingetreten. Die nächsten Jahre werden ungemütlich, selbst dann, wenn es uns gelingen würde, eine Eskalation des Ukrainekrieges zu vermeiden oder sogar, diesen zu beenden. Auch in dieser unschönen Welt müssen Sie Anlageentscheidungen treffen. Grundsätzlich sind auch jetzt Aktien ein wichtiger Teil Ihres Vermögensmix.

Unternehmen wie Microsoft (WKN: 870747) und Alphabet (WKN: A14Y6F) werden (leider) unser Leben auch in den nächsten Jahren bestimmen. Der Trend zum Luxus ist ungebrochen, wie die Rekordergebnisse von LVMH2 (WKN: 853292) zeigen. Berkshire Hathaway3 (WKN: A0YJQ2), über die ich vorletzte Woche schrieb, steht fundamental hervorragend da und hat Wertpotenzial. Fossile Energien werden wieder benötigt. Die Deutsche Industrie ist allerdings immer stärker unter Druck. Hier sollten Sie nur sehr selektiv investieren. Mit Aktien von Unternehmen mit einer vorhersehbar stabilen bis positiven Entwicklung können Sie der Weltkrise trotzen. Immobilien hingegen sind in vielerlei Hinsicht gefährdet, bis hin zu Zwangsabgaben.

Daneben, aber auch das habe ich mehrfach an dieser Stelle geschrieben, rege ich an, dass Sie sich Gedanken zur Krisenvorsorge machen. Das kann Punkte wie Standort, Ausland, Edelmetalle, Nahrungsmittel-, Energie- und Gebäudesicherheit umfassen. Machen Sie dies lieber einmal intensiv und gelegentlich kurze Checkups als permanent. Wie auch bei der Gesundheitsvorsorge kann es zu einem „Hobby“ werden, und die Sorgen nehmen überhand. Das sollte nicht passieren. Tun Sie, was Sie können. Und dann sollte es auch gut sein.

Auf gute Investments!

Ihr Prof. Dr. Max Otte

Die Manager im Silicon Valley sind in eine Winterstarre gefallen und warten darauf, ob und wie sehr die Rezession weltweit um sich greift. Die Massenentlassungen im Tech-Sektor erreichten im November und Dezember 2022 einen Höhepunkt mir insgesamt rund 150.000 gefeuerten Mitarbeitern. Wer noch nicht entlassen hat, hat Einstellungsstopps verhängt. 

Die Entlassungswelle bei den Titanen aus dem US-Technologiesektor hat zahlreiche Ursachen. Hierzu zählt unter anderem eine Reaktion auf das Ende des „Corona-Booms“, der vielen Tech-Konzerne eine Art Sonderkonjunktur beschert hatte. Ebenso haben ökonomische Entwicklungen wie Veränderungen in verschiedenen Gebieten des Tech-Sektors beigetragen. Die Unternehmen bereiten sich nach Jahren des Wachstums auf magere Jahre vor.

Anders als andere Branchen bescherte die Pandemie vielen Big Techs Rekordumsätze. Zuletzt gab es Massenentlassungen in diesem Ausmaß vor mehr als 20 Jahren beim Platzen der Dotcom-Blase.

Allerdings sind Krisen wie wir sie derzeit erleben wichtig, weil sie eine Chance zur Disziplinierung und Selbstreflexion eröffnen.

Einige Belegschaften erwischt es stärker als andere

Erstmals seit der Firmengründung im Jahr 2004 baut der ehemalige Facebook-Konzern Meta Stellen ab. Meta (WKN: A1JWVX) leidet Milliardenverlusten seiner Sparte “Reality Labs”. Hier bündelt das Unternehmen unter anderem die Entwicklung des “Metaversum”. Diese virtuelle Welt wurde noch vor wenigen Monaten von Firmenchef Mark Zuckerberg als besonders zukunftsträchtig bezeichnet. Zudem muss Meta wegbrechenden Werbeeinnahmen begegnen. Unter dem Strich sollen 11.000 Jobs wegfallen, was rund 13 % der Belegschaft entspricht.

Bei Konkurrent Twitter (WKN: A2R370) gab es bereits einige Monate zuvor Entlassungen größeren Stils. Nachdem Elon Musk den Kurznachrichtendienst übernommen hatte, feuerte er ca. 3.700 Beschäftigte. Das entspricht etwa der Hälfte der Belegschaft.

Amazon (WKN: 906866) hat ebenfalls angekündigt mehr als 18.000 Jobs zu streichen. Ein Insider hatte einige Monate zuvor von etwa 10.000 Jobs gesprochen. Insgesamt entspricht die neue Zahl rund sechs % der ca. 300.000 Beschäftigten in der Verwaltung.

Bei Microsoft (WKN: 870747) fällt der Mitarbeiterabbau relativ moderat aus. Laut einiger Medienberichte kürzt der Software-Konzern knapp 1.000 seiner insgesamt 221.000 Stellen. Der Konzern hatte erklärt, dass er seine Geschäftsbereiche konstant auf potentielle Optimierungen abklopfe und demnach strukturelle Anpassungen treffe. Es werde permanent in Bereichen eingespart, in denen unnötige Ressourcen gebunden sind, beispielsweise in der Gaming Sparte. 

Auch bei anderen US-Tech-Giganten wurden oder werden Stellen gestrichen. Zu den bekanntesten gehören Apple (WKN: 865985), HP (WKN: 870747), Alphabet (WKN: A14Y6F), Seagate (WKN: A3CQU7), Micron (WKN: 869020), Coinbase (WKN: A2QP7J) und Cisco (WKN: 878841).

Gründe für die Kündigungen

Während der Covid-Krise wurde bei vielen Unternehmen massiv Humankapital aufgebaut, um der massiv gestiegenen Nachfrage nachkommen zu können. Derzeit stagniert die Nachfrage jedoch je nach Konzern und Bereich. Eine Rezession droht und die Tech-Giganten werden auch von ihren Investoren dazu veranlasst, Einsparungsmaßnahmen infolge des steigenden Margen- und Kostendrucks zu treffen.

Zahlreiche Unternehmen haben während der Pandemie zu viele Mitarbeiter eingestellt und legen nun den Rückwärtsgang ein. Allerdings nutzen nicht wenige Firmen die Situation, um die weniger geeignete Beschäftigte loszuwerden und später dann neue Talente einzustellen. In den USA ist ein solches Vorgehen eine gängige Praxis. Auch in 2023 dürfte der Pro-Kopf-Umsatz in nahezu jedem IT-Unternehmen steigen.

Zudem weist das Wall Street Journal in einem Bericht darauf hin, dass der massive Stellenabbau bei den Tech-Konzernen in den USA im Widerspruch zum Trend auf dem restlichen Arbeitsmarkt steht. Andere Wirtschaftsbereiche sind weniger abhängig von der inzwischen beendeten Niedrigzinspolitik. Daher finde die große Mehrzahl der Entlassenen relativ schnell wieder eine neue Stelle.

Anlass zu Optimismus

Der Rückgang der Inflation auf internationaler Ebene gibt Anlass zu Optimismus auch, was den US-Arbeitsmarkt betrifft. Denn infolge einer geringeren Teuerungsrate kann die US-Notenbank Fed bei den angekündigten Zinsanhebungen weniger stringent vorgehen. Dadurch wird sich auch das erwartete Zinsumfeld für die US-Tech-Konzerne verbessern, was wohl dazu führen könnte die Entlassungswellen abzumildern.    

Hinweis für eine Abschwächung der globalen Inflation sind die grade erst publizierten US-Verbraucherpreisdaten in den USA. Im Dezember stiegen die US-Konsumentenpreise im Jahresvergleich nur noch um 6,5 %, was gegenüber Juni 2022 mit 9,1 % eine deutliche Verbesserung darstellt.

Linde (WKN: A2DSYC) ist nicht mehr im DAX gelistet. In Zukunft will der Industriekonzern seine Aktie nur noch am New York Stock Exchange notieren. Das ist folgerichtig: Bereits 2018 hatte Linde seinen Firmensitz in das irische Dublin verlegt. Nun löst sich der deutsche Traditionskonzern vollständig vom Standort Deutschland. Ist Linde also jetzt ein attraktives Investment? Wir setzen in unserem Langfristdepot schon lange auf den Wettbewerber Air Liquide (WKN: 850133). Er ist in der Branche technischer Gase die weltweite Nummer 2 – nach Linde. Lesen weiter, um einen direkten Vergleich zu sehen.

Linde & Air Liquide: Gleichstarke Bilanzqualität

Wir werden gefragt, ob das Unternehmen eine Alternative zu unserem Datenbanktitel ist. Oder, warum wir uns überhaupt für die Nr. 2 anstatt die Nr. 1 der Industriegase-Branche entschieden haben. Tatsächlich unterscheiden sich die beiden Wettbewerber beim operativen Geschäft sowie der Bilanzqualität kaum.

Während Linde im Zeitraum 01.10.2021 bis 30.09.2022 einen Umsatz in Höhe von umgerechnet 31,1 Mrd. EUR generierte, waren es bei Air Liquide im gleichen Zeitraum 29,1 Mrd. EUR. Der Abstand ist somit marginal. Auch in Sachen Wachstum, Margen und Eigenkapitalquote liegen beide Unternehmen nahe beieinander. Beim Verhältnis der Nettoschulden zum operativen Cashflow schneidet Linde im Moment sogar ein bisschen besser ab.

Dennoch haben wir einen triftigen Grund, warum wir Air Liquide gegenüber Linde bevorzugen: Es liegt am Management.

Beim Management fehlt es an Vertrauen

Bei Linde müssen wir leider die Kommunikation mit den Aktionären in Frage stellen. Damit haben wir auch Zweifel an der Eigentümerperspektive des Managements. Schon bei der Fusion von Linde mit Praxair missfiel uns die Kommunikation. Die ganze Art und Weise, wie der damalige Aufsichtsratsvorsitzende von Linde, Wolfang Reitzle, den Deal trotz starken Widerstands in den eigenen Reihen durchpaukte, war skandalös.

Verkauft wurde uns der Zusammenschluss dann auch noch als „Fusion unter Gleichen“. In Wahrheit handelte es sich aber um eine Übernahme durch den US-Wettbewerber. Von Linde ist heute nur noch der Name geblieben. Das neue Management wurde von Anfang an überwiegend durch Praxair-Personal besetzt. Führungsstil und Unternehmenskultur sind heute ebenfalls typisch amerikanisch.

Auch jetzt gerade wieder kommuniziert Linde aus unserer Sicht nicht offen und ehrlich. Vor wenigen Tagen machte in den Medien die Runde, dass Linde sein Doppel-Listing beenden und sich von einer Quotierung an der Deutschen Börse zurückziehen wird. Damit verlässt das einstige Vorzeigeunternehmen der deutschen Industrie nun auch den DAX.

So stark wir das operative Geschäft von Linde finden, die Art und Weise wie das Management kommuniziert, hinterlässt bei uns schon wieder einen faden Beigeschmack. In unserer Königsanalyse schneidet Linde insgesamt bei den Managementkriterien schlechter ab. Damit ist und bleibt Air Liquide für uns die erste Wahl.

In unserer Unternehmensdatenbank finden Sie neben Air Liquide noch viele weitere spannende Titel. Die Entwicklung können Sie in unseren drei Musterdepots (Wachstums-, Dividenden- und Langfristdepots) sowie dem wöchentlichen Börsenbrief nachvollziehen.

In diesem Sinne: Auf gute Investments!

Weil er als einer der erfolgreichsten US-amerikanischen Investoren gilt, sind die Transaktionen von Warren Buffett, die er im abgelaufenen Jahr getätigt hat, von besonderem Interesse. Denn, was das Orakel von Omaha tut oder auch nicht tut, gibt Hinweise darauf, was Anleger im neuen Jahr von ihm erwarten dürfen. Immerhin addiert sich die Investitionssumme seiner Holding Berkshire Hathaway auf stolze 636 Mrd. USD (Stand: 01.01.2023).

Schon zum Jahreswechsel 2021/22 kündigte sich an, dass die Zeit der dauerhaft niedrigen Zinsen bald vorbei sein könnte. Mit dem Abklingen der belastenden Pandemie wurde allseits mit Leitzinserhöhungen vor allem durch die US-Notenbank Fed gerechnet. Was dann ja auch so kam. Was jedoch kaum jemand auf dem Zettel hatte, war der militärische Angriff Russlands auf die Ukraine.

Die Kombination der daraus resultierenden Rohstoffknappheiten vor allem bei Öl und Gas mit den durch die chinesische Null-Covid-Strategie gestörten Lieferketten stellte Verbraucher und Anleger vor große Herausforderungen. Schließlich führte all das weltweit zu einer stark anziehenden Inflation.

Buffett bleibt cool

Das schwierige Börsenumfeld beeinflusste im letzten Jahr auch die Performance von Berkshire Hathaway. Dabei zeigte sich der Kurs in den ersten vier Monaten im Vergleich zu vielen anderen Aktien äußerst robust. Von Januar 2022 bis Ende März 2022 konnte die Aktie von Berkshire Hathaway fast 20 % Kursgewinn verzeichnen.

Im zweiten Quartal 2022 erwischte es die Holding von Warren Buffett dann allerdings heftig. Innerhalb weniger Wochen verlor der Titel bis Mitte Juni mehr als ein Drittel seines Wertes. Aber Warren Buffett blieb cool. Denn von da an ging es wieder bergauf. Am Ende steht für die Holding ein Jahresplus in EUR von 8,6 %.

Wo Warren Buffett überraschte

Manche finden ihn langweilig, andere ihn total spannend. Worüber sich aber fast alle einig sind, ist sein Erfolg. Ein wichtiger Grund hierfür ist, dass Warren Buffett einen einmal eingeschlagenen Kurs meist konsequent beibehält. Mit einigen Entscheidungen hat das Orakel von Omaha im letzten Jahr jedoch überrascht.

Was bei manchen auf Nachhaltigkeit fokussierte Investoren sicher nicht gut angekommen ist, dass Buffett seine Investitionen im Bereich fossile Brennstoffe weiter ausgebaut hat. So hatte er bereits im vierten Quartal 2021 seinen Anteil am Energiekonzern Chevron um über 30 % erhöht. Darüber hinaus hat Buffet bei Occidental Petroleum zugeschlagen.

Die Occidental-Beteiligung von Berkshire steht unter den größten Positionen der Holding auf Platz sechs. Zuletzt hielt Buffett 194,3 Millionen Aktien von Occidental mit einem Marktwert 12,0 Mrd. USD. Es gibt bereits Spekulationen, Buffett könne an einer kompletten Übernahme von Occidental interessiert sein.

Das Engagement des Starinvestors in die Ölbranche kann vor dem Hintergrund von Putins Krieg gegen die Ukraine auch als Antwort auf die dadurch bedingte Verknappung der Energieressource verstanden werden. Und auch hier gibt ihm der Erfolg recht: Die Occidental Petroleum Aktie stieg im Jahr 2022 um rund 118 %.

Auch High-Tech im Fokus

Berkshire ist bei Apple schon seit dem Jahr 2016 beteiligt und hat das Aktienpaket bis auf einzelne Verkäufe auch im Jahr 2022 stetig auf mehr als 140 Mrd. USD nach aktuellen Kursen ausgebaut. Damit ist Buffett hält derzeit gut sechs % aller Apple-Aktien. Der iPhone-Hersteller ist damit das größte Einzelinvestment der Holding.

Wie aus dem Zwischenbricht zum dritten Quartal 2022 hervorgeht, hat Buffett sich nun auch bei einem der größten Lieferanten von Apple, der Taiwan Semiconductor Manufacturing Company Limited, kurz TSMC, engagiert. Laut diesen Unterlagen hat sich die Investmentgesellschaft für rund 4,1 Mrd. USD mit amerikanischen Anteilsscheinen von TSMC eingedeckt.

Berkshire Hathaway verringerte gleichzeitig seine Investments auf dem internationalen Finanzsektor. Dabei profitierte die Holding von der relativ niedrigen Bewertung des Aktienkurses von TSMC. Hintergrund: die aktuelle Inflationskrise und ein möglicher militärischer Übergriff Chinas auf Taiwan.

Aktienrückkäufe zurückgefahren

In den vergangenen Jahren kaufte das Orakel von Omaha einen wirklich großen Teil ausstehender Aktien zurück. Im Einzelnen sogar bis zu 25 Mrd. USD p.a. Zusammengenommen hat Warren Buffett innerhalb des Jahres 2022 rund 5,25 Mrd. US-Dollar für Aktienrückkäufe ausgegeben. Bei der aktuellen Börsenbewertung entspricht dies allerdings einem relativen niedrigen Anteil von unter 1 %, der kaum eine große Bedeutung für die Performance der Aktie von Berkshire Hathaway besitzen dürfte.

2023 wieder auf Einkaufstour

Offenbar ist die Phase rekordhoher Aktienrückkäufe bei Berkshire Hathaway zunächst vorbei. Warren Buffett hat vermutlich in den zurückliegenden Monaten immer wieder neue Möglichkeiten zum Investieren entdeckt und er andere Alternativen als erstrebenswerter einstuft. Dennoch ist es ihm aufgrund des nach wie vor hohen Cash-Bestands seiner Holding jederzeit möglich, diese wieder aufzunehmen.

Wenn Sie die Grundlagen des Value Investing nach Warren Buffett genauer kennenlernen wollen, tragen Sie sich jetzt für unsere kostenlose Meisterklasse Value Investing ein. Sie erhalten darin Email für Email das Wissen, welches Sie für den Börsenerfolg benötigen.

Auf gute Investments!

Ihr Kerstin Franzisi

Chefredakteurin | Der Privatinvestor