Ohne Cloud geht in der heutigen Welt so gut wie nichts mehr. Daten werden nicht mehr lokal abgespeichert, sondern in der Cloud. Filme, Musik und TV-Sendungen werden gestreamt. Selbst Software-Programme sind heute cloud-basiert und erfordern keine lokale Installation auf dem Rechner mehr. Möglich ist all dies nur dank entsprechend schneller und hochleistungsfähiger Netzwerkstrukturen. Getrieben von der voranschreitenden Digitalisierung, steigt das Datenvolumen „in der Wolke“ dabei kontinuierlich. Dies erzeugt ständig neue technologische Herausforderungen.

Die Cloud-Anbieter müssen ihren Kunden zu jedem Zeitpunkt schnelle und zuverlässige Datenübertragungsraten bieten können. Nichts ist für den Anwender ärgerlicher als eine nicht funktionierende Internetseite oder lange Ladezeiten beim Abruf oder Speichern von Cloud-Daten. Der Idealzustand ist für den Nutzer erreicht, wenn alles gefühlt in Echtzeit funktioniert – wir also gar nicht merken, dass die Daten und Programme unter Umständen tausende Kilometer entfernt von dem Standort sind, von wo aus wir diese abrufen. Je mehr Anwender ihre Daten in der Cloud speichern und je mehr Nutzer ihre Daten gleichzeitig abrufen, desto höher sind die Anforderungen an die Leistungsfähigkeit der Cloud-Technologie.

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Schnelle Technik für Big Data

Der Ausbau von Cloud-Diensten erfordert auch den Ausbau von Cloud-Infrastrukturen. Immer komplexere Aufgaben und immer höhere Datenströme sollen schließlich bewältigt werden. Ein Stau in der „Datenautobahn“ wäre der Supergau. Damit genau dies nicht passiert, braucht es hochleistungsfähige Switches. Switches sind also so etwas wie das Nervensystem einer Cloud. Als Schaltzentralen in den Cloudstrukturen verankert, koordinieren sie die Datenflut und sorgen für einen reibungslosen Ablauf. Ein führender Anbieter solcher Switches ist Arista Networks.

Arista Networks produziert sogenannte Layer-3-Switches. Das ist eine Kombination von Routern und Switches. Typische Anwendungsgebiete dieser Switches liegen in den Hochleistungscomputern innerhalb der Rechenzentren von Cloud-Anbietern wie beispielsweise Amazon Web Services, Microsoft Azure und Google. Ausgestattet mit der hauseigenen linux-basierten Software EOS, können Arista-Switches beeindruckend schnell riesige Datenströme transportieren und verarbeiten. Die Switches lassen sich zudem leicht in die Unternehmensstruktur der Kunden einbinden.

Das US-amerikanische Unternehmen Arista Networks wurde im Jahr 2004 gegründet mit Hauptsitz in Santa Clara im Silicon Valley südlich von San Francisco. Der Hersteller von Netzwerktechnik ging 2014 an die Börse (NYSE) und hat heute Entwicklungsniederlassungen in Nashua (New Hampshire), Bangalore, Dublin und dem kanadischen Vancouver.

Goldene Zeiten für Hightech-Zulieferer

Die Cloud-Branche wächst wie (fast) keine andere. Wir haben uns einmal die Umsatzentwicklung im Bereich Cloud-Computing angesehen. Der Begriff Cloud-Computing beschreibt die Verlagerung von Speicherplatz, Rechenkapazität oder Software-Anwendungen vom lokalen PC in die Cloud.

2020 lag das weltweite Umsatzvolumen bei rund 270 Mrd. USD, in diesem Jahr geschätzt schon bei 332 Mrd. USD. Dies entspricht einem Wachstum von 23 %. Für nächstes Jahr wird der Umsatz im Cloud-Computing auf fast 400 Mrd. USD geschätzt.

Tatsächlich ist auch dies das Ergebnis der diesjährigen E&Y-Weihnachtsumfrage. Die Konsumlust der Deutschen zu Weihnachten ist unter das Niveau von vor drei Jahren gesunken. Planten die Deutschen in den Jahren 2018 bis 2020 für Weihnachtsgeschenke im Durchschnitt jeweils Ausgaben von rund 280 EUR ein, sind es 2021 nur 273 EUR. Dies ist immerhin ein Rückgang der geplanten Pro-Kopf-Ausgaben um 3 %.

Die Nummer 1 in Technologie und Wachstum

Als Anbieter von essenziellen Bauteilen einer leistungsfähigen Cloud-Infrastruktur steht Arista Networks im Hintergrund. Die Produkte von Hightech-Zulieferern wie Arista Networks und anderen in zweiter Reihe agierenden Unternehmen sind dabei jedoch unverzichtbar für die Anbieter von Cloud-Diensten. Von diesen „Helden im Hintergrund“ ist Arista Networks der am schnellsten wachsende Anbieter. Dies hat seinen Grund: Das Unternehmen bietet dank seines Technologievorsprungs die schnellsten und leistungsfähigsten Switches am Markt.

Ein weiterer Wachstumstreiber von Arista Networks liegt in einem wichtigen Schlüsselkunden: Microsoft. Microsoft baut seine Cloud-Kapazitäten zurzeit stark aus. Überall auf dem Globus eröffnet der Konzern regionale Cloud- und Server-Zentren. Doch nicht nur von diesem Expansionskurs profitiert Arista Networks. Bestehende Cloud-Strukturen brauchen regelmäßige Wartung und Upgrades – schließlich müssen sie zu jeder Zeit den immer höheren Leistungsanforderungen gerecht werden.

Wenn Arista Networks seinen Technologievorsprung dauerhaft halten kann, ist dem Unternehmen nicht nur die Kundentreue von Microsoft sicher, auch die anderen großen Cloud-Anbieter werden eine Zusammenarbeit anstreben.

Starke Entwicklung setzt sich fort

Mit einem Umsatz von 748,7 Mio. USD gelang Arista Networks ein Wachstum von 23,7 % gegenüber dem Vorjahr. Die Bruttomarge (nach GAAP) liegt mit 63,9 % weiterhin in der Zielspanne von 63 bis 65 % für das Gesamtjahr. Das Nettoergebnis stieg um 33,2 % von 168,4 auf 224,3 Mio. USD. Damit setzt der Konzern die Entwicklung aus den Vorquartalen fort.

Im Neun-Monatszeitraum stellen wir ein Umsatzplus von 27,2 % fest, beim Gewinn verzeichnet Arista Networksein Wachstum von 33 %. Auf diesem Niveau will der Konzern auch im Schlussquartal wachsen. Damit bleiben die bisherigen Prognosen bestätigt.

Hoch im Kurs und in den Erwartungen

Arista Networks ist einer der großen Gewinner der voranschreitenden Digitalisierung. Ohne die Produkte des Hightech-Herstellers wären Cloud-Lösungen von heute gar nicht möglich. Das Geschäftsmodell ist grundsolide, die Marktpositionierung könnte kaum besser sein. Vor diesem Hintergrund ist das Unternehmen aus dem Silicon Valley ein spannender Investment-Kandidat.

Mitte November führte Arista Networks einen Aktiensplit im Verhältnis 1:4 durch. Die Anzahl der Aktien hat sich dadurch vervierfacht, der Anteil am Grundkapital und Kurs hat sich entsprechend geviertelt. An der grundsätzlichen Bewertung des Unternehmens ändert das jedoch nichts.

Genauso wie sich Arista Networks hoher Wachstumsraten erfreuen kann, ist auch die Kursentwicklung auf steilem Niveau. Aktuell rangiert der Titel mit 131,12 USD (Stand: 15.12.2021) nur knapp unter dem Allzeit-Hoch von Anfang November. Mit Blick auf die zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten des Technologieführers bleiben wir in jedem Fall mit großem Interesse am Ball.

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Mit großen Schritten naht die Zeit des guten Essens, der festlich geschmückten Tannenbäume und nicht zuletzt der Geschenke: Weihnachten steht vor der Tür. Nicht nur für viele von uns, auch für Amazon ist dies in der Regel die schönste Zeit des Jahres. In keinem anderen Zeitraum klingeln die Kassen des Online-Händlers so sehr wie im Weihnachtsquartal. Doch wird dies auch dieses Jahr so sein? Als Amazon im Oktober seine Zahlen für das abgelaufene dritte Quartal veröffentlichte, gab der Konzern auch eine Prognose für das vierte Quartal. Darin gibt sich der Tech-Gigant ungewohnt vorsichtig.

Zwischen 130 und 140 Mrd. USD soll sich der Umsatz in den Monaten Oktober bis Dezember diesmal bewegen. Einerseits wäre dies ein neuer Höchststand, doch das Wachstum gegenüber dem Vorjahresquartal (125,6 Mrd. USD) läge bei gerade mal 3 bis 11 %. Der operative Gewinn soll sogar nur zwischen 0 und 3 Mrd. USD betragen. Im vierten Quartal 2020 wies die Bilanz einen operativen Gewinn von fast 7 Mrd. USD aus.

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Stapelte das Management um den noch recht neuen CEO Andy Jassy einfach nur tief und wenn ja, warum? Oder müssen wir uns bei Amazon darauf einstellen, dass die Wachstumsära vorbei ist? Es gibt nachvollziehbare Gründe, warum die Wachstumserwartungen diesmal verhaltener ausfallen.

Beeinträchtigte Lieferketten

Amazon sieht sich höheren Kosten ausgesetzt. Aufgrund der Pandemie sind Lieferketten beeinträchtigt. Andererseits dürfte die aktuelle Situation bei Verbrauchern erst recht dafür sorgen, dass Geschenke und sonstige Einkäufe online bestellt werden.

Beispiel Deutschland: Einer Umfrage von E&Y zufolge waren 2015 noch 75 % der Konsumenten davon überzeugt, ihre Geschenke direkt im Laden zu kaufen. 2020 waren es nur noch 42% und dieses Jahr wollen nur noch 35% der Deutschen ihre Weihnachtseinkäufe im stationären Einzelhandel erledigen.

Budget für Weihnachtsgeschenke sinkt

Die Online-Einkäufe nehmen insgesamt zu. Die aktuell wieder verschärften Corona-Maßnahmen und die Angst vor der neuen Virusvariante Omikron dürften hier als zusätzlicher Katalysator wirken. Dem Online-Marktplatz von Amazon spielt dies zweifelsohne in die Karten.

Gut möglich also, dass sich die bisherigen Prognosen des Konzerns zum Schlussquartal doch als zu vorsichtig erweisen. Lieber so als umgekehrt. Doch gleichwohl könnte noch ein anderer Faktor das Wachstum dämpfen. Was nämlich, wenn die Verbraucher ihr Budget für Weihnachtsgeschenke und die sonstigen Ausgaben für die Feiertage zurückschrauben?

Tatsächlich ist auch dies das Ergebnis der diesjährigen E&Y-Weihnachtsumfrage. Die Konsumlust der Deutschen zu Weihnachten ist unter das Niveau von vor drei Jahren gesunken. Planten die Deutschen in den Jahren 2018 bis 2020 für Weihnachtsgeschenke im Durchschnitt jeweils Ausgaben von rund 280 EUR ein, sind es 2021 nur 273 EUR. Dies ist immerhin ein Rückgang der geplanten Pro-Kopf-Ausgaben um 3 %.

Branchenprimus ist unantastbar

Nichtsdestotrotz behält Amazon seinen starken Rückenwind durch die zunehmende Digitalisierung. Das Unternehmen profitiert sowohl von steigenden Online-Bestellungen als auch vom Cloud-Boom. Die globale Marktführerschaft in beiden Bereichen ist unantastbar. Die Cloud-Umsätze, die Amazon Web Services in einem Jahr einfährt, sind mehr als doppelt so hoch als die der Nr. 2 (Microsoft). Und auch wenn es vielen Verbrauchern Angst macht, dass sich der Konzern wie ein Krake fast in allen Branchen und Bereichen unseres Alltags festsetzt, deutlich mehr Kunden akzeptieren es. Amazon Prime gewann im vergangenen Jahr so viele neue Nutzer wie nie zuvor.

Cloud-Umsätze generieren Löwenanteil am operativen Gewinn

Das Cloud-Geschäft ist einer der größten Wachstumsmotoren und der mit Abstand größte Profitbringer von Amazon. Millionen von Firmen lagern ihre ausufernden Datenbestände in „die Wolke“ aus. Netflix, Facebook, BBC und viele andere Großkonzerne nehmen die Cloud-Dienste der Amazon-Tochter AWS in Anspruch.

Im Geschäftsjahr 2020 wuchs das Cloud-Geschäft um 30 %. In den ersten neun Monaten 2021 hat sich das Wachstum sogar auf 36 % beschleunigt. Noch macht der Cloud-Umsatz nur 13,4 % der Konzernerlöse aus. Dafür generiert Amazon mit dieser Sparte über 60 % des operativen Gewinns.

Cloud-Dienste werden in der Zukunft noch viel wichtiger werden. Neben dem weiter zunehmenden Online-Handel steckt vor allem auch in diesem Bereich noch viel Wachstumsmusik. Die langfristigen Perspektiven für Amazon sehen daher weiter gut aus.

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Ihre Kerstin Franzisi

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Der Online-Handel explodiert mehr und mehr. In den vergangenen anderthalb Jahren erfreute sich die „Internet-Einkaufsstraße“ eines noch nie dagewesenen Stroms an Neukunden. Sehr beliebt ist mittlerweile auch das Konzept „click and collect“. Kunden bestellen Online, holen die Ware aber in einer Filiale in ihrer Nähe ab. Und das Wachstumspotenzial ist auch weiterhin enorm. Erst 10 bis 15 % aller Einkäufe werden weltweit online abgewickelt. Corona hat hier natürlich ordentlich Schub gegeben: Für die kommenden Jahre rechnen Analysten der UBS bei den digitalen Zahlungslösungen am US-Markt mit einer jährlichen Wachstumsrate von 7 bis 8 %. Global erwarten die Experten sogar einen Anstieg um jährlich 8 bis 10 %.

Mit steigendem Online-Geschäft steigen zwangsläufig auch die Nutzungszahlen von digitalen Zahlungsdiensten. In diesem Zusammenhang bemerkenswert: Die im Online-Handel genutzten Bezahlungsmöglichkeiten haben einen starken Netzwerkeffekt. Je mehr Verbraucher einen digitalen Zahlungsdienst nutzen, desto mehr Händler bieten diese Option an der Kasse an und wiederum desto mehr Verbraucher nutzen den Dienst in der weiteren Folge. Der Netzwerkeffekt führt zu einer Aufwärtsspirale, die sich von selbst antreibt.

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Geschäftsmodell: digitales Bezahlen

Digitale Zahlungsdienstleistungen sind ein attraktiver Wachstumsmarkt. Als Pionier der Branche, der das Potenzial für digitale Bezahllösungen früh erkannt hat, war PayPal lange Zeit (fast) allein auf weiter Flur. PayPal wurde 2000 von eBay gegründet und gehörte bis zur Abspaltung im Jahr 2015 zu dem Konzern. Im Jahr der Trennung vom Internet-Auktionshaus erfolgte auch direkt der Börsengang. PayPal ist mittlerweile eine so starke Marke und global derart präsent, dass der eingangs genannte Netzwerkeffekt kaum noch zu bremsen, geschweige denn zu stoppen ist.

Die Anzahl der Nutzer des Online-Bezahldienstes ist seit Gründung kontinuierlich gestiegen. Nach eigenen Angaben registrierte PayPal im dritten Quartal 2021 rund 416 Mio. aktive Kundenkonten. Im Vergleich zum Vorjahresquartal stieg die Zahl der aktiven PayPal-Accounts damit um etwa 15 %. PayPal profitiert rund um den Globus von dem ausgeprägten Boom beim Online-Shopping. Die Anzahl der Transaktionen über den digitalen Bezahldienstleister belief sich im dritten Quartal 2021 auf rund 4,9 Mrd.

Die Konkurrenz schläft nicht

Im Internet spielen digitale Zahlungsmittel schon lange eine entscheidende Rolle, aber auch außerhalb des „Netzes“ nimmt dies zu. Das lockt auch die Konkurrenz. Mittlerweile haben sich diverse weitere Akteure hinzugesellt: Klarna (Zahlungsanbieter aus Schweden), Apple Pay, Amazon Pay, Google Pay. Immer neue Anbieter kommen auf den Markt. In der Schweiz wird beispielsweise „getwintet“ (das Bezahlsystem Twint ist eine gemeinsame App der Schweizer Postfinance, der UBS, Zürcher Kantonalbank sowie der Schweizer Börse SIX), in den USA erfreut sich vor allem die Cash-App von Square steigender Nutzerzahlen und einer immer größeren Präsenz in den Medien. Das Unternehmen wurde 2009 in San Francisco gegründet. Seit 2015 ist es an der New Yorker Börse. Square ist damit zwar neun Jahre jünger als PayPal, die Börsenhistorie ist aber genauso lang.

PayPal vs. Square – Wachstum ist relativ

Lange Zeit fristete Square bei Investoren eher ein unbekanntes Dasein. Jetzt sind Unternehmen und Aktie in aller Munde. Dabei verlief die Kursentwicklung in den letzten zwölf Monaten eher turbulent. Es gab ein munteres Auf und Ab. Vom Fleck bewegte sich das Papier auf Jahressicht dabei nicht. Betrachten wir nur den Verlauf im November, ging es 16 % nach unten. Dabei war die Geschäftsentwicklung sensationell. 2020 konnte Square seine Erlöse mehr als verdoppeln. Und auch das Wachstum, das uns die Geschäftszahlen der letzten zwölf Monate (Zeitraum: 01.10.2020 bis 30.09.2021) zeigt (+76 %), ist spektakulär.

Mit einem Umsatzplus von 21 % (2020) beziehungsweise 15 % (letzte zwölf Monate) sieht PayPal dagegen fast schon wie eine „lahme Schnecke“ aus. Nachdem Square bis jetzt ausschließlich in den USA tätig war, streckt das Unternehmen nun auch seine Fühler nach Europa aus. Muss PayPal sich also warm anziehen? Wird Square der bisherigen Nr. 1 demnächst den Rang ablaufen?

Noch ist Square beim Umsatz ein gutes Stück weg von PayPal. Doch das Unternehmen holt auf. Aktuell steht es 24,6 zu 16,7 Mrd. USD. Wir sind dennoch überzeugt, dass PayPal die Nase vorne behalten kann. Der Vorteil von PayPal: das Unternehmen ist bekannter und viel breiter aufgestellt. Bei dem aktuell fulminanten Wachstum von Square müssen Sie zudem berücksichtigen, dass dies von einem zunächst viel niedrigeren Umsatzlevel ausging. Bei kleinerer Ausgangsbasis ist es relativ betrachtet leichter, hohe Wachstumsraten zu generieren, schließlich fällt das Wachstum stärker ins Gewicht.

Wettbewerbsvorteile: Größe und Vertrauensvorsprung

In einer Sache könnte sich Square tatsächlich auf dem europäischen Markt schneller durchsetzen – mit seiner App, die einen schnellen und unkomplizierten Geldtransfer von Nutzern untereinander ermöglicht. Während sich PayPal mit seinem Dienst Venmo offensichtlich vorerst weiterhin auf den US-Markt zu konzentrieren scheint, ist Square bereits dabei, nach Europa vorzupreschen. Dafür gelang es PayPal, Venmo nun auf dem US-Marketplace von Amazon zu platzieren und damit endlich einen ersten Fuß in die Tür des größten Online-Shops der Welt zu bekommen.

Ab 2022 will Amazon auf dem US-Markt Zahlungen mit dem digitalen Bezahldienst Venmo anbieten. Dieser gehört seit 2013 zu PayPal und ist in den USA gerade bei der jüngeren Generation extrem beliebt. Venmo zählt bereits 70 Mio. Nutzer. Die Bezahlmöglichkeit auf Amazon wird die Bekanntheit und Reichweite auf einen Schlag deutlich erhöhen. Auch Amazon erhofft sich dadurch selbstverständlich Vorteile. Das Unternehmen zeigt der jungen Generation, wie „hip“ es ist und am Ende geht es natürlich immer um die Gewinnung neuer Kunden und mehr Umsatz. Und im wahrscheinlichen Erfolgsfall wird es bestimmt nicht lange auf sich warten lassen, bis Venmo auch auf dem europäischen Markt Einzug hält.

Die neue Kooperation mit Amazon ermöglicht PayPal daher eine ganz andere Expansionsmöglichkeit. Dies zeigt gleichzeitig: es sind nicht nur die unterschiedlichen Größenproportionen, die PayPal einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Square verschaffen. PayPal ist ein global dominanter Player. Alle Welt kennt und nutzt PayPal. Das Vertrauen, das sich PayPal über die Jahre bei seinen Kunden aufgebaut hat, müssen sich Square und andere Anbieter noch erarbeiten.

Wo soll die Reise hingehen?

PayPal hat eine klare Strategie: Das Unternehmen will sich von einem reinen digitalen Bezahldienst zu einem umfassenden Finanzdienstleister weiterentwickeln. Mit seiner komplett überarbeiteten App für iOS und Android kommt der Konzern seinem Ziel wieder ein ganzes Stück näher. Mit der neuen „Super-App“ sind quasi alle Geldgeschäfte des täglichen Lebens wie Überweisungen, Daueraufträge, Abbuchungen oder die Bezahlung von Rechnungen möglich. Nutzer können die App mit ihren Bank- und Kreditkartenkonten verknüpfen und sehen damit immer ihren aktuellen Kontostand. Ebenso bietet die App eine digitale Geldbörse („Wallet“) und die Verwaltung von Kryptowährungen an. In den USA bietet PayPal zudem bereits Sparkonten an (jährliche Verzinsung aktuell bei 0,4 %). Das ist zwar mager, damit bietet PayPal aber dennoch deutlich mehr als die meisten anderen US-Banken (Durchschnitt bei 0,06 %). Damit wird der Konzern immer mehr zum Konkurrenten für mobile Direktbanken.

Square hingegen scheint seine „strategische Vision“ entweder noch nicht ganz gefunden zu haben oder kommuniziert diese zumindest nicht so eindeutig. Jedenfalls kaufte Square in diesem Jahr für knapp 300 Mio. USD den Musik-Streaming-Anbieter Tibal. Was hat Square vor? Will das Unternehmen künftig noch stärker in die digitale Medienwelt vorstoßen? Uns sind die Beweggründe dieser Akquisition noch nicht so ganz schlüssig. Letztes Jahr meldete Square über Twitter, dass man 50 Mio. USD in Bitcoin investiert habe. Auch diesbezüglich bleiben bei uns Jubelrufe aus. Unsere Ansicht zu Bitcoin & Co. als Investitionsobjekt ist kritisch.

Sein Firmenkapital in Bitcoin zu investieren und dies auch noch als Publicity zu nutzen, ist eine Sache. Eine völlig andere ist es, stattdessen an dem allgemeinen Bitcoin-Hype mitzuverdienen, indem man seinen Kunden eine Handelsplattform dafür zur Verfügung stellt. Diesen Weg ist PayPal gegangen. PayPal-Kunden in den USA und seit kurzem auch in Großbritannien können mittlerweile über ihr PayPal-Konto Kryptowährungen halten und handeln. Es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis PayPal dies auch in anderen Ländern anbietet.

Bei den Margen muss Square noch aufholen

Das operative Ergebnis von Square war im letzten Jahr erstmals leicht positiv. PayPal hingegen fährt seit langem satte Gewinne ein. Auch was die Cashflows betrifft hat Square noch Aufholbedarf. Die Free Cashflowmarge steht bisher nur bei 4 % und auch die operative Cashflowmarge schafft es gerade mal auf 5 %. PayPal hingegen hat Margen von 20 % (FCF) und 24 % (op. CF).

Markt groß genug für beide

Was noch nicht ist, kann ja noch werden. Der Markt erscheint uns grundsätzlich groß genug für beide. Sowohl PayPal als auch Square sind gut positioniert in einem perspektivisch vielversprechenden Wachstumsmarkt. Dennoch hat PayPal aus unserer Sicht die Nase vorn. Der Platzhirsch überzeugt bei Strategie, Wettbewerbsvorteilen und Margen. Das Geschäftsmodell erfreut sich wachsenden Verständnisses und steigender Akzeptanz, auch unter älteren Semestern. Die jungen Generationen bezahlen sowieso mit der „digitalen Geldbörse“. Mit Venmo hat PayPal gute Möglichkeiten, in Zukunft noch spezifischer auf die Bedürfnisse der jungen Verbraucher einzugehen.

Für uns ist das Unternehmen aus Kalifornien der inoffizielle „Goldstandard“ des digitalen Zahlungsverkehrs. Kaum ein Online-Shop kann es sich leisten, seinen Kunden diese Bezahloption zu verweigern. Die Entwicklung, die PayPal in den letzten Jahren als Unternehmen selbst, aber auch am Aktienmarkt hinlegte war fulminant. Ausgeschöpft ist bei diesem Tech-Wert aber noch gar nichts. Nicht zuletzt aus demographischen Gründen bietet sich noch sehr interessantes Wachstumspotenzial.

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Es gibt viele Unternehmen, die zwar Jahr um Jahr ein glänzendes Umsatzwachstum hinlegen, auf der Gewinnseite bleibt von diesem Wachstum aber kaum etwas hängen, weil alles in die Erschließung neuer Märkte oder Werbeausgaben gesteckt wird. Dass kann wie im Fall von Amazon aufgehen. Das Geschäftsmodell des Online-Giganten ist – nicht zuletzt durch den pandemiebedingten Digitalisierungs-Boost – intakter denn je. Doch nicht immer wird bei einer solchen Strategie Mehrwert für Anleger geschaffen. Neben dem bloßen Umsatzwachstum ist auch die Profitabilität eines Geschäfts wichtig.

Ein Unternehmen, das dies als sehr erfolgreicher Branchenkonsolidierer bestens verstanden hat, ist der schwedische Industriezulieferer Addtech. Dieses Technologie-Handelsunternehmen ging im Jahr 2001 aus der Firma Bergman & Beving hervor. Bergman & Beving wurde 1906 als Handelsgesellschaft gegründet, um technische Produkte aus Deutschland zu importieren und an die schnell wachsende schwedische Industrie zu verkaufen. Nach rascher Expansion erfolgte der Börsengang unter dem Namen Addtech im Jahr 2001. Das Geschäftsmodell ist also seit über 100 Jahren kontinuierlich erfolgreich – und dabei sehr profitabel.

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Die Kraft der Gruppe

Aktuell besteht Addtech aus 140 operativen Unternehmen in 20 Ländern, die alle bestrebt sind, in ihren jeweiligen Nischen Marktführer zu sein. Der Vorteil von Addtech ergibt sich aus der Flexibilität eines kleinen Unternehmens mit breitem Netzwerk und den soliden finanziellen Ressourcen der Gruppe. Das operative Geschäft ist in fünf Geschäftsfelder organisiert: Automation, Components, Energy, Industrial Process und Power Solutions.

Das Produktportfolio ist aufgrund der vielen Beteiligungen und 100-prozentigen Tochtergesellschaften äußerst breit aufgestellt. Es reicht von standardisierten Kleinteilen und Produkten wie Dichtungen, Ventile, Schalter, Steckdosen und Batterien über komplexere Produkte wie Sensortechnik, Bewegungsmelder sowie Transformatoren bis hin zu kundenspezifischen Hightech-Lösungen. Rund die Hälfte der angebotenen Produkte sind Standardprodukte, die restlichen 50 % entfallen auf kundenspezifische Entwicklungen.

Beispielsweise verkauft Addtech spezifische Schalter und Sensoren an Tetra Pak und ABB oder spezielle Dichtungen, Ketten oder Schwingungsdämpfer an Sandvik und Equinor (ehemals Statoil). Insgesamt ist der Handel mit Technologien sehr fragmentiert und zyklisch. Während der Markt für Standardprodukte daher sehr hohem Wettbewerb ausgesetzt ist, bietet sich mit kundenspezifischen Lösungen interessantes Wachstumspotenzial. Entwicklungspotenzial ist auch durch die geographische Ausdehnung und die Erschließung neuer Anwendungsgebiete gegeben.

Mehrwert durch vernetzte Spezialisierung

Mit seinem hochgradig diversifizierten Angebot verfolgt Addtech das Ziel, den Nutzen für seinen Endkunden, aber auch für seine Tochtergesellschaften und deren Zulieferer zu erhöhen. Diese Denkweise ist immer präsent und steht auch im Unternehmensnamen – daher das „Add“ in „Addtech“. Der Wettbewerbsvorteil ist eindeutig die tiefgreifende Beziehung zu Kunden und Lieferanten. Die Kunden können alles aus einer Hand erhalten, da die Wahrscheinlichkeit, dass Addtech eine genau darauf zugeschnittene Tochtergesellschaft im Portfolio hat, groß ist.

Akquisitionen waren bei Addtech schon immer ein wichtiger Bestandteil der Strategie und Wachstumsgleichung. Die Investmentphilosophie dieser schwedischen Unternehmensgruppe deckt sich dabei sehr mit unseren eigenen. Auch wenn Addtech jedes Jahr durchschnittlich zehn bis zwölf Übernahmen einfädelt, ist jeder Deal wohlüberlegt. Den eigenen Kompetenzbereich kennt die Konzernspitze dabei genau. So konzentriert sich Addtech bewusst auch weiterhin in erster Linie auf den skandinavischen Markt. Ebenso wird die Preisdisziplin stets gewahrt und die Konzernverschuldung konsequent im Auge behalten.

Am liebsten kauft Addtech mittelständische Familienbetriebe im Industriesektor, die es in ihrer ganz speziellen Nische zum Hidden Champion – also spezialisierte (Welt-)Marktführer, deren Namen jedoch international weitestgehend unbekannt sind – geschafft haben. Auf diese Weise erweitert die Firmengruppe ihr Produkt- und Dienstleistungsportfolio kontinuierlich. Egal ob es um Sensorik, Hydraulik, Automatisierungs- und IoT-lösungen oder Entsorgungs- und Recyclingsysteme geht – Industriekunden jeder Branche können bei fast allen technologischen und unternehmerischen Fragestellungen in Addtech einen kompetenten Partner, Zulieferer und Berater finden.

Freundliche Übernahme auf Wunsch

Viele kleine und mittelgroße Industrieunternehmen, die meist als Familienunternehmen geführt werden, haben irgendwann ein Nachfolgeproblem. Oder ihnen bleiben aufgrund der fehlenden Größe und fehlender Skaleneffekte bestimmte Märkte versperrt. Addtech tritt in der Regel nie aktiv auf diese Unternehmen zu, sondern es läuft umgekehrt. Die Unternehmen kommen auf Addtech zu, da sie aus eigenen Stücken sehr gerne an Addtech verkaufen möchten.

In mindestens zweifacher Hinsicht ist Addtech ein gewünschter Käufer. Erstens hat die Firma tiefgreifende operative Erfahrung und Skaleneffekte im Einkauf. Durch den Vergleich mit anderen Tochtergesellschaften entwickeln sich neue Unternehmen in der Gruppe sehr schnell weiter und der Ideenaustausch innerhalb der Gruppe sorgt für bessere Kundenlösungen. Des Weiteren kann man durch höhere Stückzahlen Standardprodukte günstiger einkaufen und den Kunden konkurrenzfähigere Angebote unterbreiten.

Zweitens: Die gekauften Firmen behalten ihre Unabhängigkeit und entfalten mit der neuen Eigentümerschaft ihre Blüte. Addtech bietet den übernommenen Unternehmen sehr gute Entwicklungsmöglichkeiten und hilft bei der Entfaltung des vollen Potenzials aktiv mit. Nach eigenen Angaben geht es über 95 % der Akquisitionen – und wir sprechen hier von mehr als 100 Unternehmen in den letzten zwölf Jahren – dank Addtech heute besser als vor der Übernahme. 

Weiterhin auf Expansionskurs

Die weltweiten Lieferengpässe, unter denen viele Unternehmen seit Pandemiebeginn leiden, wirkten sich auf das Geschäft von Addtech bislang kaum aus. Mit seiner Akquisitionsstrategie fährt Addtech unbeirrt fort. Im ersten Halbjahr 2021 tätigte der schwedische Industriezulieferer sage und schreibe elf Übernahmen! Addtech holte sich damit künftige Umsätze in Höhe von mindestens 840 Mio. SEK ins Haus. Dies entspricht etwa 7 % des aktuellen Konzernumsatzes von Addtech in den letzten zwölf Monaten.

Auch in der zweiten Jahreshälfte ist Addtech weiter auf Einkaufstour. Im Oktober 2021 kamen zwei Unternehmen hinzu: Zum einen übernahmen Addtech in Deutschland die ABH Stromschienen GmbH (ABH). Das Unternehmen entwickelt und liefert energiesparende Stromverteilungssysteme für Anwendungen in Rechenzentren, Industrie und Elektromobilität. ABH ergänzt die bestehenden Aktivitäten von Addtech im Geschäftsbereich Elektrifizierung sehr gut und stärkt die Positionen auf dem deutschen Markt. Daneben kam mit Ko Hartog Verkeerstechniek BV ein niederländischer Hersteller von Lichtsignalanlagen als weiterer Neuzugang in die schwedische Handelsgruppe.

Die Zeichen stehen auf Wachstum

Nach stabiler Seitenlage im Jahr 2020/21, das am 31. März 2021 zu Ende ging, ist Addtech mittlerweile wieder zu deutlichem Wachstum zurückgekehrt. Das Geschäft zog vor allem im zweiten Quartal 2021/22 (Juli bis September 2021) wieder kräftig an. So stieg der Umsatz in diesem Zeitraum gegenüber dem Vorjahr um 20 %.

Der operative Gewinn legte um 39 % zu und bei der EBITA-Marge, die sich von 10 auf 13,1 % erhöhte, wurde gleich ein neuer Rekord aufgestellt. Für das erste Halbjahr weist Addtech ein Umsatzplus von 18 % aus. Das organische Wachstum betrug dabei 10 %. Und auch der operative Gewinn stieg im ersten Halbjahr deutlich, nämlich um 35 %. Das kann man mit Fug und Recht profitabel nennen!

Gute Zukunftsaussichten, stabile Bilanz

Insgesamt bietet Addtech seinen Kunden aus den unterschiedlichsten Industriebereichen sehr innovative Lösungen zur digitalen Transformation, aber auch Energieeinsparung. Beides sind derzeit die priorisierten Themen in der Industrie. Addtech ist deshalb in interessanten und wachstumsstarken Zukunftsmärkten positioniert.

Da die Zinsen derzeit so niedrig sind, kann Addtech seine strategischen Übernahmen hervorragend finanzieren. Angst, dass sich das Unternehmen damit übernimmt, müssen wir dennoch nicht haben. Ein Großteil der Zukäufe finanziert der Konzern weiterhin über seine Cashflows. Die Eigenkapitalquote bleibt mit knapp 31 % solide.

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Gerade ging es durch sämtliche Medien. In Deutschland steht die Inflationsrate derzeit bei 5,2 %. Das ist der höchste Wert seit 1992. Private Haushalte spüren besonders die gestiegenen Energiepreise aber auch die Teuerung bei Lebensmitteln.

Nehmen wir uns die Erzeugerpreise vor – diese sind ein guter Indikator für die Entwicklung der allgemeinen Inflationsrate – sieht es noch viel düsterer aus. Im Oktober stiegen die Preise für gewerbliche Produkte gegenüber dem Vorjahresmonat um 18.4 % und damit so stark wie seit siebzig (!) Jahren nicht mehr.

Siebzig Jahre. Das war 1951. Derzeit jagt ein Preishoch das nächste. Auf die Anstiege während der ersten Ölkrise 1974 wurden übertroffen. Haupttreiber sind die Energiepreise. Erdgas ist um 80 % gestiegen, die Energiepreise insgesamt um fast 50 %. Vorleistungsgüter stiegen binnen Jahresfrist um 18 %, Metalle um 38 %, Verpackungsmittel aus Holz um 82 %.

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Die Europäische Zentralbank geht nach wie vor davon aus, dass der Anstieg der Inflation nur vorübergehend ist und strebt eine „mittelfristige Inflationsrate“ von 2 % an. Dazu passt überhaupt nicht, dass die EZB-Mitarbeitergewerkschaft eine deutlich höhere Inflationsanpassung fordert als die vorgeschlagenen 1,3 %.

Laut der Gewerkschaft führt die Differenz zwischen der vorgeschlagenen Gehaltserhöhung und dem Anstieg der Lebenshaltungskosten nämlich zu einem „dauerhaften Kaufkraftverlust“ für die Mitarbeiter. Selbst wenn der Anstieg der Inflation nur vorübergehend sein sollte, gäbe es keine Garantie, dass die Mitarbeiter ihre Verluste wieder ausgleichen können. „ Die EZB ist nicht in der Lage (oder willens?), ihre eigenen Mitarbeiter gegen die Auswirkungen der Inflation zu schützen“, so die Kritik der EZB-Gewerkschaft.

Die Mitarbeiter der EZB könnten mit ihrer Einschätzung richtig liegen. Das Ende der Fahnenstange scheint in Sachen Inflation jedenfalls noch nicht unbedingt in Sicht. Die Bundesbank rechnet in ihrem jüngsten Monatsbericht, der am 22. November veröffentlichwurde, mit einer Inflation von knapp 6 %.

Gleichzeitig dürfte die Stagflation zurückkehren. Dieser Begriff setzt sich aus „Stagnation“ und „Inflation“ zusammen. Zu Stagflation haben wir in unserem Blog bereits im Juni 2021 geschrieben.

Der Ifo-Geschäftsklimaindex fiel gegenüber dem Vormonat um 1,2 Punkte auf 96,5. Das ist der fünfte Rückgang in Folge. „Lieferenpässe und die vierte Corona-Welle machen den Unternehmen zu schaffen“, kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest.

Der Ifo-Index war in der Vergangenheit recht treffsicher. Engpässe bei Rohstoffen und die schärferen Corona-Beschränkungen schaffen zusätzliche Belastungen. Ich erwarte bestenfalls eine Stagnation, wahrscheinlich sogar eine Schrumpfung der Wirtschaft.

Dennoch: Die Aktienkurse sind insgesamt nicht überzogen und auch in dieser Situation gibt es Unternehmen, die profitieren und wachsen. Es wird allerdings immer deutlicher: Kontoguthaben sind keine Alternative.

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Die Autovermietbranche hat es seit Corona alles andere als leicht. Seit letzter Woche kursiert die Angst wegen der neuen Corona-Variante Omikron. Dies geht auch an der Börse nicht spurlos vorüber. Schon gar nicht an den Aktien des Autovermieters Sixt. Die Vorzugsaktie (WKN: 723133) gab am Freitag, den 26. November 10 % nach.

Seitdem hat der Kurs aber schon wieder etwas Boden gut gemacht. Gegenüber ihrem Corona-Tief Mitte März 2020 steht die Aktie immer noch mehr als 180 % im Plus. Auch das Hoch vor der Krise, im Februar 2020, bleibt deutlich überschritten.

Sixt ist ein Beispiel dafür, dass gut geführte Unternehmen Krisensituationen nutzen können – auch in schwierigen Branchen. Während der große Wettbewerber Hertz Insolvenz anmelden musste, ging Sixt verstärkt aus der Krise hervor.

Sixt bietet neben der Fahrzeug-Vermietung auch Car-Sharing, Fahrdienste und Auto-Abos auf seiner Mobilitätsplattform an. Mit dem Auto-Abo können die Kunden sich für einen Monat ein Fahrzeug aussuchen, welches sie danach einfach wieder kündigen können. Im Abo sind alle Versicherungen sowie Kraftfahrzeugsteuern enthalten. Sixt ist in 110 Ländern der Welt vertreten und verfügt über 205.400 Fahrzeuge, die über 2.067 Stationen verteilt werden.

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Bis heute familiengeführt

Das Unternehmen ist in vierter Generation familiengeführt. Sixt ist nicht der größte Autovermieter, jedoch der qualitativ hochwertigste durch seinen Premium-Ansatz. Kurzfristig ist Sixt begünstigt von steigenden Gebrauchtwagenpreisen. Es gibt durch die neu erworbenen Marktpositionen in den USA einen Katalysator für das Wachstum. Hinzu kommen die Umsatzerholungen, die stattfinden sollten, sobald uneingeschränktes Reisen wieder möglich ist. Eine Verschlimmerung der Pandemie ist hingegen ein Risikofaktor.

Vier mögliche Wachstumsfelder

Sobald sich die Corona-Krise entspannt (was angesichts der aktuellen Entwicklungen nochmals dauern dürfte) ergeben sich vier mögliche Wachstumsfelder für Sixt:

  1. Anorganisches Wachstum in den USA

Sixt sicherte sich in der Corona-Krise zehn bedeutsame Flughafenstationen aus der Insolvenz des Wettbewerbs Hertz. Damit ist Sixt nun an 25 der 30 wichtigsten Flughäfen des Landes vertreten. Die zehn neuen Standorte haben ein jährliches Marktvolumen von mehr als 3 Mrd. USD.

  1. Rückkehr der Urlauber

Das Unternehmen verdient mit Privatkunden den größten Umsatzanteil. Sobald sich die Corona-Situation etwas auflockert, werden viele ihren Urlaub nachholen

  1. Robo-Taxis

Gemeinsam mit der Intel-Tochter Mobileye will Sixt im nächsten Jahr einen Robo-Taxi-Dienst in München anbieten. Mobileye wird Eigentümer der Fahrzeugflotte sein. Sixt wird sich um die Bereitstellung, Wartung und den Betrieb der Flotte kümmern. Die selbstfahrenden Autos können über die Sixt-App geordert werden. „One“ – die Mobilitätsplattform von Sixt – wird somit um einen weiteren Dienst angereichert. Sixt verfolgt das Ziel, einer der führenden Anbieter innovativer und digitaler Premium-Mobilität zu werden.

  1. Nachhaltige Mobilität

Es soll in den kommenden Monaten CO2-sparsame Optionen für Sixt Ride (Taxi-Dienst) geben. Um den CO2-Fußabdruckk zu mildern, sollen mehr elektrifizierte und hybride Fahrzeuge zum Einsatz kommen. Die Car-Sharing-Flotte von Sixt in den Niederlanden besteht heute schon aus reinen E-Fahrzeugen.

Der Fall Sixt zeigt noch etwas anderes: Es lohnt sich, bei guten Unternehmen Kursschwankungen auszusitzen. Im Corona-Crash brach der Kurs um fast 60% ein. Diejenigen, die zu diesem Zeitpunkt aus Angst verkauft haben oder per Stop-Loss aus der Position rausflogen, haben den Wiedereinstieg womöglich nicht wieder gefunden. Aus diesem Grund zahlt sich Geduld an der Börse meist aus.

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Die immer wieder notwendigen Kontaktbeschränkungen in diversen Phasen der Corona-Krise haben die Digitalisierung mächtig vorangebracht. Microsoft- und Apple-Aktien erklimmen einen Höchststand nach dem anderen. Die Kehrseite der Medaille: Die Pandemie-bedingte Störung der Lieferketten macht nicht nur der Automobilindustrie sondern auch vielen Herstellern von Hard- und Software große Probleme.

Alle Jahre wieder

Manch einer erinnert sich an den Film „Täglich grüßt das Murmeltier“. Wie der Schauspieler Bill Murray in seiner Filmrolle des Wetteransagers befinden auch wir uns derzeit scheinbar in einer Endlosschleife – eine Covid-Welle jagt die nächste. Und nun droht auch noch die jüngste Corona-Variante Omikron. Das hinterlässt an der Börse Spuren. Denn viele Anleger befürchten weitere langfristige Folgen. Bereits heute machen sich die verschiedenen Störungen von Lieferketten in zahlreichen Branchen bemerkbar.

Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) sind die Lieferketten vieler Unternehmen noch immer vor allem in den USA und der Eurozone beeinträchtigt. Dagegen sind China und die meisten Schwellenländer nicht so stark in Mitleidenschaft gezogen. Hintergrund der Entwicklung: Zahlreiche Staaten haben Anti-Pandemie-Maßnahmen eingeführt, die große Verzögerungen in den Wertschöpfungs- und Lieferketten nach sich gezogen haben.

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Auf diese Weise haben beispielsweise Beschränkungen an logistischen Schnittstellen zu Lieferstaus von produktionswichtigen Komponenten geführt. Was dazu führte, dass viele Zuliefererbetriebe in ihren Abläufen gestört wurden und werden. Klar: Diese konnten und können nunmehr ihren Lieferverpflichtungen nicht mehr in vollem Umfang nachkommen. So hakt es im System. Der Ausfall von Arbeitskräften durch Reisebeschränkungen und Krankheit tut ein Übriges.

Absatz von Smartphones ausgebremst

Die Verkäufe von Smartphones werden laut der Analyse-Gesellschaft Gartner weiter von der Knappheit von Bauteilen behindert. Allein im letzten Quartal seien durch die Engpässe 4 bis 5 % weniger Geräte abgesetzt worden. In erster Linie betreffe dies ältere und einfache Modelle, die noch nicht für das neue 5G-Funknetz gerüstet sind.

Laut Gartner werde die Knappheit noch wenigstens zwei Quartale lang anhalten. Dies könne die Konsolidierung innerhalb der Branche beschleunigen. Nach den kürzlich veröffentlichten Berechnungen von Gartner verringerten sich die weltweiten Smartphone-Verkäufe im dritten Quartal 2021 insgesamt im Vergleich mit dem Vorjahreszeitpunkt um 6,8 % auf rund 342,3 Millionen Geräte. Unternehmen wie beispielsweise Samsung sind besonders stark von den Lieferengpässen betroffen.

Auch Apple leidet unter dem Chipmangel

Derzeit produziert Apple 10 Millionen iPhones weniger. Denn die Knappheit von Halbleiterchips und Mikroprozessoren hält an. Und dies betrifft auch Apple. Der Konzern kann sein Produktionsziel für das iPhone 13 momentan nicht erreichen. Von 90 Millionen geplanten Geräten können voraussichtlich nur 80 Millionen hergestellt werden.

Die Zulieferer Broadcom und Texas Instruments können nicht genügend Halbleiter liefern. Das niederländische Unternehmen Ka Hartog Verkeerstechniek BV kam hinzu. Es handelt sich dabei um einen Spezialisten für Lichtsignalanlagen und andere Verkehrssicherheitslösungen. Hauptmärkte sind die Niederlande und Großbritannien. Apple musste nach laut Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg die Produktionsziele für das iPhone im Weihnachtsquartal deutlich zurücknehmen.

Trotz alledem haben sich die Lieferengpässe bei Apple bislang nicht auf die positive Entwicklung der immer noch sehr dynamischen Geschäftsentwicklung und erst recht nicht auf die des Kurses ausgewirkt.

Neueste Quartalsergebnisse wieder top

Apple veröffentlichte Ende Oktober die Finanzergebnisse des vierten Quartals 20/21. Das vierte Quartal des Konzerns endete schon Ende September. Der Nettoumsatz des Unternehmens belief sich in diesem Vierteljahreszeitraum auf 83,4 Mrd. USD. Dabei entfielen 65,1 Mrd. USD auf den Bereich iPhone, Mac, iPad sowie Wearables wie beispielsweise die Apple Watch. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast 30 %.

Der Tech-Gigant hat in seinem Bericht zum 4. Quartal 20/21 einen Betriebsgewinn von 23,8 Mrd. USD bekanntgegeben, was einer Umsatzrendite von 28,5 % entspricht. Apple verzeichnete darüber hinaus in Q4 einen Nettogewinn in Höhe von 20,6 Mrd. USD. Der Konzern konnte damit den Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (12,7 Mrd. USD) um 62 % steigern.

Neue Herausforderungen in Sicht

Apple will mit neuen M1-Chips den PC-Markt aufrollen. Der iPhone-Hersteller hat zwei neue Hochleistungs-Chipsysteme angekündigt, mit denen er seine Abkehr von Intel-Prozessoren beschleunigen will. Die in einem Videostream präsentierten M1 Pro und M1 Max sind stark verbesserte Versionen des M1-Chips, den Apple vor einem Jahr vorstellte. Sie bilden künftig das
Herzstück der neuen MacBook-Pro-Modelle. Die erste Auflage des M1 diente Apple dazu, die Mikroprozessoren von Intel im Einstiegs- und Mittelklasse-Segment der Macintosh-Computer abzulösen.

Nun nimmt Apple mit seinen eigenen Systemen auch den Markt der Hochleistungs-Laptops ins Visier. Beim M1 Pro verspricht das Unternehmen eine 70 % bessere Prozessorleistung (CPU), eine doppelt so hohe Grafikleistung im Vergleich zum M1. Der im Vergleich zum M1 Pro noch deutlich leistungsfähigere M1 Max verfügt wie die Pro-Variante über zehn Rechenkerne (acht Leistungs- und zwei Effizienzkerne). Mit einer verdoppelten Speicherband- breite und anderen Verbesserungen kommt er auf die vierfache Grafikleistung des ursprünglichen M1.

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In den USA rangierte Skechers unter den Sportschuhherstellern schon länger auf Platz drei. Mittlerweile ist das Unternehmen aus Manhattan Beach, Kalifornien auch weltweit die Nr. 3 – und es spricht einiges dafür, dass Skechers dieser Platz auf dem Siegertreppchen sicher bleibt.

Das Unternehmen wächst wie fast kein anderes seiner Branche. Die Ergebnisdelle aus dem letzten Jahr ist längst wieder ausgebügelt. Sogar mehr als das: die kumulierten Zahlen der ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2021 zeigen auch gegenüber 2019 zweistelliges Wachstum.

Für das Gesamtjahr peilt Skechers einen Umsatz zwischen 6,15 und 6,20 Mrd. USD an. Wenn dies gelingt (was wir angesichts der aktuellen Entwicklung für absolut machbar halten), könnte der Abstand zu Wettbewerbern wie Puma und Under Armour nochmals größer werden. Das Umsatzwachstum gegenüber 2020 würde bei rund einem Drittel liegen. Gegenüber dem Vorkrisenjahr 2019 wäre es ein Plus zwischen 18 und 19 %

Die Nr. 3 unter den Sportschuherstellern

Bei einer Gegenüberstellung der Konzernumsätze rangiert Skechers auf dem vierten Platz. Dieser Vergleich wird der Marktstellung von Skechers aber nicht gerecht. Denn während Skechers sich bis heute (fast) ausschließlich auf dem Schuhsektor bewegt, sind die anderen Hersteller auch im Bekleidungssegment sehr präsent. Laut Statista entfallen bei Nike rund ein Drittel der Umsätze auf Bekleidung und Accessoires. Bei Under Armour sollen es sogar fast 80 % sein.

Stellt man die Umsätze rein aus dem Sportschuhsektor gegenüber, fällt das Ranking anders aus. Skechers kommt direkt nach Nike und Adidas und der Abstand zu den nachfolgenden Herstellern ist deutlich. Schon aus diesem Grund ist Skechers zuzutrauen, diesen Platz auf dem Siegertreppchen auch langfristig verteidigen zu können.

Überzeugend bei Wachstum und Margen

Auch die Wachstumsraten und operativen Margen (jeweils Durchschnitt der letzten fünf Jahre) der einzelnen Hersteller haben wir uns vorgenommen. Uns fällt auf: Bei den meisten Unternehmen ist entweder die Marge gut oder das Wachstum. Bei Puma wuchs der Umsatz in den letzten fünf Jahren zwar mit einer Rate von über 12 %, dafür fällt die operative Marge von durchschnittlich 6,7 % weniger berauschend aus.

Adidas wiederum glänzt mit einer operativen Marge von 9,3 %, in Sachen Wachstum passiert jedoch nicht viel. Skechers hingegen steht sowohl beim Wachstum (9,4 % p.a. in den letzten fünf Jahren) als auch bei der Marge (8,2 %) gut da.

Noch etwas überzeugt uns an Skechers: Hochrechnungen zufolge liegt der globale Umsatz im Segment Sportschuhe derzeit bei rund 186 Mio. EUR. Bis 2025 wird ein Volumenanstieg auf 218 Mio. EUR erwartet. Dies entspräche einer jährlichen Steigerungsrate von 4 %. Skechers wächst mit jährlich 9,4 % also mehr als doppelt so schnell wie der Gesamtmarkt.

Positionierung geglückt

Handelt es sich bei Skechers überhaupt um einen „echten“ Sportschuhhersteller oder ist es vielmehr ein Mode- und Lifestyleunternehmen? Statt um eine optimale Funktionalität für bestimmte Sportarten (z. B. Fußball, Laufen oder Basketball), ging und geht es Skechers in erster Linie um Tragekomfort und Bequemlichkeit. Wirklich sportartenspezifisches Schuhwerk finden Sie in der Produktpalette von Skechers daher eher weniger. Dafür ist Skechers mittlerweile „die“ Marke für sehr bequeme Freizeittreter.

Insofern hat Skechers als relativer „Spätzünder“ der Branche dennoch eine Positionierung gefunden, die auch tatsächlich langfristig funktionieren kann. Skechers als „Spätzünder“ der Branche zu bezeichnen ist an dieser Stelle keinesfalls negativ gemeint. Zum einen ist Skechers mit seiner immerhin schon fast 30-jährigen Firmengeschichte (dieses Jubiläum feiert Skechers nächstes Jahr) trotzdem noch ein recht junger Player am Markt. Nike, Adidas und Co. existieren schon einige Jahrzehnte länger. Zum anderen hat die Strategie erst in den letzten Jahren auf dem internationalen Markt gezündet, dafür aber so richtig.

Hätte Ihnen der Name „Skechers“ vor fünf, sechs Jahren bereits etwas gesagt? Heute ist die Marke so gut wie jedem Verbraucher bekannt.

Eine Entwicklung, die die Strategie von Skechers so richtig entzündet hat, ist der starke Nachfragetrend bei Sneakers. Die Schuhe des Unternehmens sind aber nicht nur hip und sehen gut aus, sie sind auch noch extrem bequem. Aufgrund ihres leichten Tragegefühls werden Skechers zudem im Berufsalltag bestimmter Berufsgruppen (z. B. Service oder Pflegesektor) gerne getragen.

Neuer Umsatzrekord im dritten Quartal

Im dritten Quartal 2021 generierte Skechers Umsätze in Höhe von 1,55 Mrd. USD – so viel wie noch nie zuvor in einem dritten Quartal. Nachdem es im letzten Jahr erst einmal 4 % nach unten ging, ließ Skechers nun selbst den Umsatz aus dem dritten Quartal 2019 (1,35 Mrd. USD) weit hinter sich. Die Erlöse von vor zwei Jahren wurden um 14,5 % übertroffen.

Gegenüber 2020 gab es ein Plus von 19,2 %. Das Wachstum war dabei sowohl international als auch auf dem Heimatmarkt zweistellig. Während der US-Umsatz im dritten Quartal um 20,1 %. zulegte, stieg das internationale Geschäft um 18,6 %. Im Großhandel gab es zwar lediglich ein Plus von 10 %, dafür verzeichnete der Direktvertrieb (D2C) ein Wachstum von 44,1 %.

Nicht nur das dritte Quartal, sondern der gesamte bisherige Geschäftsverlauf von Skechers war stark. Der Umsatz stieg gegenüber 2020 um 41,7 %. Gegenüber 2019 gibt es ein Plus von 19,2 %. Das D2CGeschäft legte dabei ein Plus von sage und schreibe 59 % hin. Der operative Gewinn stieg gegenüber 2020 ebenfalls um fast 60 %. Gegenüber 2019 gab es zwar kein Wachstum, mit 146,2 Mio. USD wurde aber immerhin das Vorkrisenniveau wieder erreicht.

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Geopolitische Spannungen, Lieferengpässe, steigende Inflation – in angespannten Zeiten ist die Sehnsucht nach Sicherheit bei vielen Anlegern besonders groß. Eine Assetklasse, der in diesem Kontext hohe Aufmerksamkeit gilt, ist Gold. Gold gilt seit jeher als das Krisen-Asset schlechthin.

Warum ist dies so? Zunächst einmal ist es historisch bedingt. Aus einem bestimmten Grund wurde Gold schon immer als wertvoll angesehen. Gold genießt seit jeher ein hohes Vertrauen. Gold bildet seit Anbeginn der Zivilisation die Basis unseres heutigen Geldwesens. Bis 1973 galt sogar der Goldstandard, durch den wichtige Währungen wie der US-Dollar maßgeblich durch physische Goldreserven abgesichert waren und andersrum auch das Recht bestand, diese Währungen wieder in Gold umzutauschen.

Ein Wert zum Anfassen

Gold ist ein endlicher Rohstoff, das Angebot ist begrenzt und kann nicht einfach erhöht – oder von Notenbanken gedruckt – werden. Daneben ist Gold als Sachvermögen leichter (be)greifbar. Gold in physischer Form können Sie schließlich anfassen. Ganz anders als Aktien. Auch Aktien sind Sachvermögen (sie verbriefen eine Beteiligung an einem real existierenden Unternehmen), was für viele Anleger jedoch wesentlich abstrakter ist. Die Zeiten, in denen Aktien in Papierform gehandelt werden (woher der Begriff Wert“papier“ ursprünglich herrührt), sind lange vorbei.

Bei einer Goldmünze kann sich hingegen jeder sofort ihren Wert vorstellen. Sie können sie noch dazu bequem in die Hostentasche stecken und mit sich herumtragen. Noch etwas macht Gold als Anlageobjekt interessant: Es kann in Krisenzeiten Währungscharakter annehmen, jedenfalls war dies in der Vergangenheit schon der Fall.

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Ein Gedankenspiel

Stellen Sie sich einmal vor, Sie müssten heute einen Teil ihres Vermögens wie einen Schatz im Boden vergraben und dürften diesen erst in 40 bis 50 Jahren wieder heben. Was würden Sie in Ihre Schatzkiste hineinlegen? Banknoten in USD, Banknoten EUR, eine andere Währung oder Goldmünzen? Die Antwort dürfte in den meisten Fällen dieselbe sein: Gold.

In noch einer Sache sind sich viele Investment-Experten einig: Gold kann in jedem Fall eine sinnvolle Ergänzung sein und gehört in einem diversifizierten Anlageportfolio einfach dazu.

Goldpreis nahe Allzeithoch

Doch wie steht es um den Goldpreis? Eine Unze Gold kostet zurzeit um die 1.795 USD (Stand: 24.11.2021). Im August letzten Jahres lag der Preis mit über 2.000 USD auf einem historischen Höchststand. Die Frage, die sich viele stellen, lautet: Ist Gold nicht schon viel zu teuer?

Wenn man sich die Preisentwicklung seit 1970 anschaut, sehen wir ein historisches Allzeithoch im Jahr 1980 bei etwa 850 USD je Unze Gold. Verglichen mit dem Hoch von rund 2000 USD im August 2020 sprechen wir also von einer Preissteigerung von ungefähr 112 %. Das ist definitiv ordentlich. Und aus dieser Sicht ist es nur mehr als verständlich, dass der aktuelle Goldpreis von vielen als zu teuer empfunden wird. Was hierbei jedoch noch nicht berücksichtigt ist, ist die Inflation.

Um die offizielle Inflationsrate bereinigt, entsprächen die 850 USD von 1980 in heutiger Kaufkraft ungefähr 2.250 USD. Davon sind wir aktuell mit etwa 20 % noch ein gutes Stück entfernt.

Ein weiterhin anderes Bild ergibt sich, wenn wir berücksichtigen, dass die Berechnung der offiziellen Inflationsrate Mitte der 80-er Jahre verändert wurde. Eine Reihe von verschiedenen neuen statistischen Einflussfaktoren wurde in die offizielle Berechnungsmethode integriert mit einem klaren Ziel und Ergebnis: Die statistischen Zahlen zur Inflationsrate wurden auf diese Weise systematisch nach unten korrigiert – also beschönigt.

Preisentwicklung inflationsbereinigt

Ab 1986 haben diese statistischen Tricksereien dazu geführt, dass durchschnittlich 2,5 % Inflation pro Jahr weggerechnet werden. Die offizielle Inflationsrate ist seit 1986 also niedriger als die tatsächlich verringerte Kaufkraft. Wenn wir nun die Goldpreisentwicklung unter Berücksichtigung der ursprünglichen Inflationsberechnung betrachten, entsteht ein ganz anderes Szenario. Zurückgerechnet nach alter Methode entsprächen die 850 USD von 1980 in heutiger Kaufkraft rund 5.800 USD. Dem gegenüber steht der aktuelle Goldpreis bei etwa einem Drittel.

Unser zweistufiges inflationsbereinigtes Rechenbeispiel relativiert die Wahrnehmung des Goldpreises. Unabhängig davon ist natürlich die zukünftige Entwicklung des Goldpreises komplett unvorhersehbar. Wer etwas anderes behauptet, lügt schlicht und ergreifend. Niemand weiß, in welche Richtung sich der Goldpreis in der nächsten Zeit bewegen wird oder wann das nächste Allzeithoch erreicht wird.

Perspektive und Zukunft

Uns geht es hierbei in keiner Weise darum, ein Preisziel für Gold auszurufen, geschweige denn eine dahingehend aktuelle Investitionsempfehlung auszusprechen. Die inflationsbereinigte Sicht auf die Entwicklung des Goldpreises – gerade weil Gold als Krisen-Asset und -währung zu gleichen Teilen wahrgenommen wird – stellt jedoch eine Perspektive auf dieses Thema dar, für die wir Sie zumindest sensibilisieren möchten. Wenn wir die Inflation miteinbeziehen, sind wir beim Goldpreis von einem Blasenszenario und früheren Höchststanden jedenfalls ein gutes Stück entfernt.

Es ist derzeit an den Kapitalmärkten eine Flucht in Sachwerte festzustellen. In einem Melt-up oder in einem Crack-up Boom, in den wir möglichweise hineinlaufen, kann sich daher noch ein gewisses Potenzial für Gold bieten. Als Beimischung und zur stabilisierenden Diversifizierung einer auf langfristigen Vermögensaufbau ausgerichteten Anlagestrategie ist bleibt das Thema Edelmetalle – und Gold insbesondere – zumindest interessant.

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Essen und Trinken geht immer. Wir haben es in den Corona-Krisenzeiten erlebt. Und das wird sich wohl auch jetzt nicht ändern, wo in vielen Regionen Europas neue Lockdowns drohen oder bereits umgesetzt werden. Kein Wunder, dass die Konsumgüterindustrie hervorragende Zahlen feiert – wie der Getränkekonzern Diageo (ISIN GB0002374006/WKN 851247).

Beinahe in jeder Hausbar griffbereit

Diageo aus Großbritannien ist einer der weltweit führenden Anbieter von Spirituosen bekannter Marken wie Johnnie Walker, Captain Morgan, Smirnoff, Bailey’s, Tanqueray Gin und José Curvo. Daneben hält das Unternehmen Anteile an Moet Hennessy, dem führenden französischen Hersteller und Exporteur von Champagner und Cognac. Das Portfolio von Diageo wird durch kleinere Alkoholmarken wie Bundaberg Rum, Bell’s Scotch Whisky und Yeni Raki sowie Biersorten wie Guiness oder Harp Lager komplettiert.

Diageo weist für 2020/21 (Geschäftsjahr endet jeweils Ende Juni) einen Umsatz von rund 12,7 Mrd. GBP aus. Das Unternehmen ist in mehr als 180 Ländern tätig, beschäftigt weltweit fast 28.000 Mitarbeiter und seine Aktien werden in London und New York gehandelt.

Der Kursverlauf der Diageo-Aktie spiegelt die robuste Umsatzentwicklung der vergangenen Jahre. So stiegen die Anteilscheine des Spirituosenanbieters seit dem Höhepunkt von Covid-19 im Frühjahr 2020 um nahezu 100 %.

Unternehmensstrategien ähneln sich

Die Unternehmensstrategien der großen Lebensmittel- und Getränkeanbieter ähneln sich besonders in einem Punkt. Bei allen Unternehmen scheint eine wichtige Devise zu lauten: Nur ja keinen aktuellen Trend verschlafen. Für uns Verbraucher wird dies vor allem beim Einkauf im Supermarkt deutlich. Egal, ob es sich um das neueste Superfood oder eine innovative Entwicklung im veganen Bereich dreht, Konzerne wie Nestlé oder Danone haben diese prompt im Angebot.

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Die Riesen der Branche reagieren auf neue Trends mit gezielten Akquisitionen. Die Neulinge werden einfach aufgekauft. Und so kommt es dann auch dazu, dass neue Produkte wesentlich schneller in den Regalen unserer Geschäfte auftauchen als es ohne die Aktivitäten der Konzerne der Fall wäre. Klar, kleinere Anbieter wie stark spezialisierte Startups haben es ungleich schwerer in die Angebotspalette der alles beherrschenden Supermarktketten zu gelangen.

Diageo verfolgt ebenfalls dieses Prinzip. Auch wenn es hierbei in erster Linie um die Verschiedenartigkeit der Geschmäcker geht. Und das gilt insbesondere für Whisky. Allein in Schottland besitzt der Konzern 28 Brennereien und ist zudem vor allem mit Johnnie Walker und Whisky-Mixgetränken in den USA vertreten.

Anlegerfreundliche Dividendenpolitik

Die Dividendenpolitik von Diageo kann durchaus als anlegerfreundlich bezeichnet werden, auch wenn die aktuelle Rendite der Ausschüttung nur knapp über 2 % liegt. In der Vergangenheit hob das Unternehmen die Dividende je Aktie regelmäßig an. Zuletzt wurde sie immerhin beibehalten.

Momentan gibt es 0,70 GBP je Anteilsschein. Die Payout Ratio lag dabei bei 62 %. Es ist sinnvoll, dass Diageo einen Teil der Gewinne einbehält. Dies gibt dem Unternehmen einen komfortablen Puffer, sollte es doch mal eine Durststrecke zu überbrücken geben.

Davon war letzten Jahr nichts zu spüren. Im Gegenteil, das Unternehmen erzielte einen Rekordumsatz und der Gewinn in Höhe von 2,7 Mrd. GBP ist der drittbeste in der aktuellen Dekade.  (Lediglich in den Geschäftsjahren 2017/18 und 2018/19 war das Nettoergebnis leicht höher.)

Optimistische Erwartungen

Wie die Diageo aktuell meldet, geht die Unternehmensführung in den kommenden Jahren von einer besseren Entwicklung seiner Geschäfte als noch vor der Pandemie aus. Wie das Unternehmen erklärt, soll der Umsatz in den nächsten drei Geschäftsjahren aus eigener Kraft um 5 bis 7 % jährlich steigen. Im gleichen Zeitraum soll der operative Gewinn um 6 bis 9 % pro Jahr zulegen. Die mittelfristigen Prognosen des Konzerns übersteigen damit die Wachstumsraten der Jahre 2016/17 bis 2018/19.

Dabei schöpft Diageo Hoffnung aus der Erholung des Handels und aus der Wiedereröffnung von Kneipen und Restaurants, auch wenn diese derzeit durch das Aufflackern von Covid-19 in einigen Teilen Europas Rückschläge hinnehmen muss.

Auf jeden Fall wird die optimistische Haltung bereits heute durch entsprechende Trends untermauert. Demnach soll der Umsatz in den ersten sechs Monate des laufenden Geschäftsjahres aus eigener Kraft um mindestens 16 % steigen. Im Vorjahreszeitraum hatte Diageo 7,2 Mrd. GBP umgesetzt. Wie Finanzvorstand Lavanya Chandrashekar in Aussicht gestellt hat, soll das organische Wachstum beim operativen Ergebnis noch höher ausfallen. Die Konzernspitze hofft darauf, dass die bislang starke Entwicklung auch im zweiten Teil des Geschäftsjahres anhalten wird.

Auf dem diesjährigen Kapitalmarkttag Mitte November, den Diageo alle zwei Jahre veranstaltet, erklärte CEO Ivan Menezes: „Seit unserem letzten Kapitalmarkttag haben wir weiterhin in unsere Marken investiert, unseren Fokus auf die Beschleunigung des Wachstums geschärft und schnell auf Veränderungen im Verbraucherverhalten reagiert.“

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Der schlaue Fuchs“ – so heißt es in der Fabelwelt. Tatsächlich kann man dieses Attribut auch dem Unternehmen Fuchs Petrolub zusprechen. Der Schmierstoffexperte verstand es ganz hervorragend, die Corona-Krise als Chance zu nutzen. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Mannheim tätigte seitdem mehrere clevere Zukäufe. Auch sonst stellt sich Fuchs Petrolub seinen Herausforderungen mit neuen innovativen Lösungen.

Wie die Geschäfte von Fuchs Petrolub laufen, hängt in erster Linie davon ab, wie es den Industriekunden des Schmierstoffspezialisten geht. Ein wichtiger Abnehmer ist mitunter die Automobilbranche. Genau diese Branche hat derzeit einen gewaltigen Durchhänger. Durch den weitweiten Chipmangel ausgebremst, mussten die Fahrzeughersteller ihre Produktionsmengen deutlich drosseln. Von diesem Sektor wird die Nachfrage nach Schmierstoffen und Spezialölen künftig aber sowieso nachlassen, denn elektrifizierte Fahrzeuge, auf die immer mehr gesetzt wird, brauchen kein Motorenöl mehr. Als „schlauer Fuchs“ ist das Unternehmen aber vorbereitet.

Neue Produktlinie für E-Mobilität

30 % des Konzernumsatzes generiert Fuchs Petrolub bislang mit Kunden aus der Automobilbranche. Abnehme sind dabei sowohl die Autohersteller als auch deren Zulieferer. Fahrzeuge mit E-Antrieb (egal ob rein elektrifiziert oder durch Wasserstoffbrennzellen betrieben) brauchen kein Motorenöl mehr, zumindest nicht wie bisher.

Gewieft wie Fuchs Petrolub ist, entwickelte der Konzern nun eine erste Produktlinie für Elektrofahrzeuge. Auch einen neuen Markennamen gibt es gleich mit dazu: Fuchs BlueEV. Die neue Produktlinie umfasst zunächst drei Produktkategorien: BlueEV Drive Fluid sind dabei spezifische Getriebeöle für hybride Antriebe. BlueEV MotorGreasebietet speziell für E-Mobilitätsanwendungen konzipierte E-Motorenfette. Last but not least wäre da noch BlueEV ThermaFluid – dielektrische Wärmeübertragungsmedien für automotive Anwendungen.

Fuchs Petrolub wird dieses Angebot mit Sicherheit weiter ausbauen. In jedem Fall zeigt diese neue Produktlinie, dass das Management wach ist und es versteht, auf Veränderungen am Markt mit innovativen Lösungen zu reagieren.

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Clevere Zukäufe in der Krise

Krisen bieten immer auch Chancen. Fuchs Petrolub hat diese Chancen hervorragend genutzt. Im November 2020 verleibte sich der Konzern den US-amerikanischen Wettbewerber PolySi Technologies ein. Einen Monat zuvor kaufte Fuchs Petrolub in Italien einen langjährigen Handelspartner (Welponer SRL).

Im Juli 2021 wurde das Schmierstoffgeschäft der schwedischen Gleitmo Technik AB übernommen. Fuchs Petrolubschluckt damit einen bisherigen Handelspartner. Der Deal umfasst neben dem Kundenstamm und Produktportfolio auch die komplette Belegschaft und sämtliche Mietverträge für Büros und Lager. Das Geschäft wird in die schwedische Konzerntochter Fuchs Lubricants Sweden AB integriert.

Erweiterung der Geschäftsaktivitäten in Afrika und in Asien

Seit einiger Zeit weitet Fuchs Petrolub seine Aktivitäten in Afrika weiter aus. Im März gründete der Konzern gemeinsam mit Alhamrani Gruppe ein neues Joint Venture. Die Unternehmen arbeiten bereits seit den 80er Jahren in der Region eng zusammen, so dass ein Joint Venture zwischen diesen beiden Parteien nun nahe lag. Das neue Gemeinschaftsunternehmen Fuchs Egypt Lubricants LLC ist eine Vertriebsgesellschaft, mit Hauptgeschäftsstelle und Zentrallager in Kairo. Produkte werden aus Saudi-Arabien und Europa importiert.

Für den Standort Ägypten entschieden sich die Unternehmen, weil das Land „gemessen am BIP eine der drei größten Volkswirtschaften in Afrika und einer der am stärksten industrialisierten Märkte auf dem Kontinent“ ist, so Alf Untersteller, der bei Fuchs Petrolub die Regionen Türkei, Afrika und Naher Osten verantwortet.

Auch in Asien expandiert Fuchs Petrolub. Eines der jüngsten Projekte ist ein Joint Venture in Vietnam mit STD & S, das im Februar 2021 ins Leben gerufen wurde. Auch dieses Gemeinschaftsunternehmen ist die Folge einer jahrelangen Zusammenarbeit. Fuchs Petrolub hält daran 70 %, STD & S 30 %.

Seit 2020 bereits in der Produktion CO2-neutral

CO2-neutral produzieren – dieses Ziel stecken sich derzeit viele Unternehmen. Coca-Cola etwa will bis 2040 klimaneutral sein. Google will dies bis immerhin bis 2030 schaffen und dabei auch tatsächlich nur noch vollständig kohlenstofffreie Energiequellen nutzen. Microsoft strebt bis dahin sogar eine negative CO2-Bilanz an. Das bedeutet, der Techriese will ab dann sogar mehr Kohlenstoffdioxid binden als auszustoßen.

So ambitioniert die Ziele auch sind, in den meisten Fällen umfasst der Zeithorizont zehn, wenn nicht gar zwanzig oder noch mehr Jahre. Fuchs Petrolub ist bei seiner Produktion bereits seit letztem Jahr CO2-neutral. Ab 2025 will das Unternehmen sogar sämtliche nicht-produzierenden Tochtergesellschaften und Joint Ventures an denen man beteiligt ist, in den Geltungsbereich der CO2-Neutralität einbeziehen.

Natürlich kommt ein Produktionsunternehmen wie Fuchs Petrolub um bestimmte Emissionen (zumindest nach derzeitigen Verfahren) nicht herum. Um die CO2-Neutralität dennoch zu erreichen, spielen deshalb auch CO2-Zertifikate für ausgewählte Klimaschutzprojekte eine Rolle. Dabei greift Fuchs Petrolub nicht etwa auf Tesla-Zertifikate zurück. Stattdessen unterstützt der Konzern weltweit diverse Umweltschutzprojekte. Gerne wählt das Unternehmen Projekte in Regionen, in denen es selbst tätig ist und die auch soziale Ziele verfolgen.

Fuchs Petrolub ist in jedem Fall aber auch ernsthaft bestrebt, seine Emissionen kontinuierlich weiter zu verringern. Dies gelingt. Im Zeitraum 2010 bis 2019 konnten die energiebedingten Emissionen je produzierte Tonne bereits um 26 % gesenkt werden.

Die Geschäftsentwicklung kann sich sehen lassen

Mit einem Umsatzrückgang von 7 % kam der Konzern recht gut durch das letzte Jahr. Seitdem hat sich das Geschäft wieder gut erholt. In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres gelang ein Umsatzplus von 22 % gegenüber 2020. Gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 ging es 9 % nach oben.

Fuchs Petrolub hat die Krise für sich gut genutzt und in den letzten 20 Monaten gleich mehrere strategisch kluge Übernahmen getätigt. So verleibte man sich also den einen oder anderen kleineren Konkurrenten ein oder man erweiterte die Wertschöpfungstiefe durch den Aufkauf früherer Zulieferer. Mit anderen Worten: Fuchs Petrolub hat verstanden, wie Krise geht!

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Ihre Kerstin Franzisi

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Ein bewegungsreiches Börsenjahr nähert sich allmählich dem Ende. Und schon jetzt kann man sagen: 2021 war ein Jahr der Börsengänge. Die Zahl der Initial Public Offerings (IPOs) und die Emissionsvolumina sind in Höhen gestiegen, die es in den letzten 20 Jahren nicht gegeben hat. Allein im dritten Quartal dieses Jahres sind laut EY weltweit 547 Unternehmen per regulärem IPO an die internationalen Börsen gegangen. Dies entspricht einer Steigerung von 23 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das aggregierte Emissionsvolumen stieg um 11 % auf 106,3 Mrd. USD.

Diese Werte fassen den Zeitraum zwischen Juli und September 2021 zusammen. Das vierte Quartal wird diese Tendenz sicher bestätigen bis ausbauen – vor allem, wenn wir uns das Zahlenwerk rund um den jüngsten Hype bei den Neubörsianern anschauen. Der Börsengang des US-amerikanischen Elektro-Autobauers Rivian hat am 10. November sämtliche Rekorde dieses Jahres gesprengt. 

Größter Börsengang 2021

Rivian hatte am 10. November 153 Mio. Anteile zum Ausgabepreis von 78 USD an der New Yorker Tech-Börse Nasdaq platziert. Bei Handelsstart lag der Kurs bereits auf der Marke von 106,75 USD und damit etwa 37 % über dem Ausgabepreis. Rivian hat damit aus dem Stand knapp 12 Mrd. USD eingenommen, was einer Marktbewertung des Unternehmens von über 75 Mrd. USD entsprach. In der unmittelbaren Folge explodierte die Aktie förmlich. Am 16.11.2021 lag der Kurs zwischenzeitlich bei knapp 175 USD. Zwei Tage später ist der Kurs bereits wieder stark gesunken, liegt aber immer noch über 127 USD.

Dass es bei Neuemissionen schnell mal rauf und runter gehen kann, haben wir schon oft erlebt. Der Hype um Riviannimmt allerdings Dimensionen an, die zumindest zum Staunen einladen. Aktuell wird Rivian mit einer Marktkapitalisierung von über 91 Mrd. USD bewertet (Stand: 18.11.2021). Damit ist der Autobauer höher bewertet als BMW, Ford und GM – nachdem zwischenzeitlich auch bereits die Giganten Daimler und VW auf die Plätze verwiesen wurden. Dieser kometenhafte Aufstieg gelingt Rivian übrigens, obwohl der Autobauer gerade erst angefangen hat, die ersten Fahrzeuge auszuliefern. Bis Ende Oktober wurden gerade einmal 189 Autos produziert.

Große Erwartungen, große Ankerinvestoren

Eine Frage drängt sich auf: Wie ist es möglich, dass ein absoluter Newcomer – noch dazu ohne bislang nennenswerte Produktion – so schnell in derart hohe Bewertungsbereiche steigt? Ein gewichtiger Faktor ist sicher, dass Rivian zwei Großinvestoren in der Hinterhand hat, die sowohl für finanzkräftigen Rückhalt sorgen als auch durch ihr starkes Engagement Vertrauen bei den Anlegern erzeugen.

Die Rede ist von Ford (hält aktuell 12 % der Rivian-Aktien) und Amazon (hält etwa 20 %). Amazon ist bereits seit 2019 in Rivian investiert und hat eine weitere wichtige Rolle für Rivian: der Onlinehänder ist gleichzeitig auch der größte Kunde des Autobauers. Bis 2030 sollen 100.000 Elektrolieferfahrzeuge, die Rivian gemeinsam mit Amazon entwickelt, produziert und ausgeliefert werden. Bis Ende 2022 sollen bereits die ersten 10.000 Fahrzeuge für Paketlieferungen zur Verfügung stehen. Daneben stützt sich die Geschäftsstrategie von Rivian auf die allgemeine Serienfahrzeugproduktion im E-Mobility-Sektor.

Marktlücke E-Pick-up  

Das Alleinstellungsmerkmal des US-Autobauers liegt in der Konzentration auf einen ganz bestimmten Fahrzeugtyp: Rivian will mit seinem ersten Modell die Fahrzeugklasse der Kleinlaster mit offener oder abgedeckter Ladefläche – die sogenannten Pick-ups – erobern. Mit diesem Ziel vor Augen hat das Start-up mit Hauptsitz im kalifornischen Irvine den Pick-up-Truck R1T und das SUV R1S entwickelt. Hiermit visiert Rivian selbstbewusst den Massenmarkt der Zukunft an. Vor allem in den USA sind Pick-ups sehr beliebte Fahrzeuge. Im Jahr 2020 waren hier rund 20 % aller Neuzulassungen Pick-ups.

Der R1T von Rivian ist der erste Serien-Pick-up mit Elektroantrieb auf dem Markt. Seit September läuft die Produktion des E-Pick-ups im ehemaligen Mitsubishi-Werk im US-Staat Illinois. Der R1T hat eine Leistung von starken 800 PS, erzeugt durch vier Elektromotoren, einer für jedes Rad. Der R1T ist mit drei verschiedenen Batteriekapazitäten erhältlich, die eine Reichweite von etwa 400, 480 beziehungsweise 640 Kilometer ermöglichen sollen. Alle Batteriepakete sollen an einer Schnellladestation innerhalb von etwa 50 Minuten auf bis zu 80 % Kapazität geladen werden können.

Die erste Version des R1T kostet 75.000 USD. Daneben ist eine ausstattungstechnisch abgespeckte Basisversion in Planung, die für 67.500 USD auf den Markt kommen soll. Aktuell hat Rivian bereits 50.000 Vorbestellungen für den R1T in den Auftragsbüchern. Bei der zweiten Modellreihe, dem E-SUV R1S, sollen die ersten Auslieferungen von Fahrzeugen zum Jahreswechsel hin starten.

Ist Rivian das nächste Tesla? 

In den Medien und Börsenforen werden viele Vergleiche zwischen Rivian und Tesla gezogen und in der Tat sind hier einige Gemeinsamkeiten zu verzeichnen: Beide Autobauer sind ausschließlich auf die Produktion von Elektrofahrzeugen konzentriert. Und beide flankieren diese Kernkompetenz mit anschließenden Plänen, eigene Batteriezellen entwickeln sowie eigene Ladeinfrastrukturen aufbauen zu wollen. Diese Geschäftsmodellnähe erzeugt daher sicher weiteres Futter für den Hype um Rivian.

Der Vergleich mit Tesla lässt bei den Anlegern vermutlich die Hoffnung entstehen, hier zu einem sehr frühen Zeitpunkt in eine ebenso steile Börsenkarriere einsteigen zu können, wie es beim Unternehmen von Elon Musk retrospektiv geglückt ist. Hinterher ist man schließlich immer schlauer. Bis jedoch aus dem komplexen Vorhaben von Rivian – und nichts anderes ist es ja zurzeit, das an der Börse bewertet wird – ein profitables Unternehmen wird, kann es auch im besten Fall noch einige Jahre dauern. Bei Tesla hat es zum Beispiel die Entwicklung bis zu einer stabilen Jahresproduktion von mehreren 100.000 Autos gebraucht, bis das Unternehmen nachhaltig in den Gewinnbereich gewachsen ist. Dies dürfte für Rivian noch in weiter Ferne liegen.

R. J. Scaringe, der CEO von Rivian, hat vor kurzem eine langfristige Produktionsprognose für sein Unternehmen bekanntgegeben: Bis zum Ende des Jahrzehnts soll Rivian eine Produktionskapazität von einer Million Autos pro Jahr erreichen. Von null auf eine Million in neun Jahren ist ein ambitioniertes Ziel, vor allem im Vergleich: Tesla liegt bei 14 Jahren, wenn es voraussichtlich nächstes Jahr die Millionenmarke knackt.

Riskante Rally mit offenem Ausgang

Wie bei vielen IPOs in diesem Jahr ist der anfängliche Hype eine Mischung aus hohen Erwartungen, einer offenbar übergreifend erhöhten Risikobereitschaft der Anleger sowie der Angst, eine einzigartige Gelegenheit zu verpassen – neudeutsch auch FOMO („Fear Of Missing Out“). Insgesamt ist das Thema E-Mobilität eh schon stark befeuert, die Nähe zu Börsenstar Tesla/Musk und das großflächige Engagement seitens Amazon bei Rivian lassen die Erwartungen – und damit den Aktienkurs – weiter steigen.

Auf der anderen Seite wird hier ein Unternehmen mit einem schwankenden Wert um die 100 Mrd. USD beziffert, welches in der ersten Jahreshälfte noch keinen Cent Umsatz, wohl aber 100 Mrd. USD Verlust zu verzeichnen hat. Und dabei steht noch in den Sternen, ob und in welcher Produktivität Rivian den hochgradig komplexen Schritt von Entwicklung und Prototypenbau in die Massenproduktion mit all ihren Implikationen – allein das Lieferketten-Management im Automobilsektor ist ein Thema für sich – meistern wird.

Dass der Börsenneuling schon jetzt weit höher bewertet ist als viele etablierte Konzerne der Automobilindustrie, sollte zumindest zu Vorsicht mahnen. Denn eins ist sicher: auch die großen Autobauer werden in Zukunft mehr und mehr auf Elektrofahrzeuge setzen und damit sukzessive den Konkurrenzdruck erhöhen. Und das innerhalb von gewachsenen Prozessstrukturen und Produktionskapazitäten, die beim Start-up Rivian bislang nur auf dem Reißbrett bestehen.

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Prof. Dr. Max Otte

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