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Covid-19 pusht die Gig Economy.

+ aus der Praxis: 4 Hinweise auf gutes Management

Covid-19 lässt die Tech-Unternehmen florieren. Dazu gehören auch Titel wie Wix.com und Fiverr, die wir uns heute einmal genauer anschauen möchten.

Fiverr ist bereits seit einem guten Jahrzehnt wichtiger Player der sogenannten Gig Economy. Freiberufler bewerben ihre Dienste auf der Plattform. Unternehmen buchen diese. So entstehen kleine Werkverträge, beispielsweise über die Erstellung einer Website oder das Design eines Buchumschlags. Der Aktienkurs der israelischen Firma Fiverr International ist seit ihrem Börsengang an der NYSE im Juni 2019 um über 200 Prozent gestiegen. Allein im Mai 2020 kletterte der Kurs um 66 Prozent.

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Grund waren auch die starken Zahlen zum 1. Quartal 2020: Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 44 Prozent auf 34,2 Mio. USD. Die Nettoverluste gingen von 0,20 USD auf 0,08 USD pro Aktie zurück.

Nicht erst seit dem Börsengang wird die Plattform sukzessive aufgewertet. So wurden zum Beispiel die Algorithmen, die Wiederholungskäufe und Kategorien-übergreifende Käufe empfehlen, stetig optimiert. Im Juli 2019 wurden die Fiverr Studios eingeführt. Hier können Freiberufler für einzelne Projekte kooperieren.

Die Pandemie pusht die Gig Economy weiter voran. Zahlreiche Unternehmen forcieren nun das Home Office, müssen aber auch verstärkt über Out-Sourcing nachdenken. Für sie stellt Fiverr nun mehr denn je ein überaus hilfreiches Tool dar. Die Algorithmen helfen beim Finden der besten Kandidaten für einen Job. Auch die Koordination der Freelancer-Teams wird durch die Plattform selbst immer besser unterstützt. Dies entlastet die beauftragenden Unternehmen. Wir sehen noch viel Potenzial für weiteres Wachstum in der Zukunft.

Fiverr agiert dabei auf einem stabilen Fundament. Die liquiden Mittel überwiegen die Verbindlichkeiten deutlich. Das Current Ratio beträgt 2,14.

Auch Wix.com möchte Unternehmen im Internet unterstützen, stellt dazu einen Homepage-Baukasten zur Verfügung. Grundfunktionen sind kostenlos, doch für zusätzliche Dienste wie Shop-Systeme, individuelle Webadressen und Analyse-Tools müssen die Nutzer Geld zahlen.

2006 wurde das Unternehmen in Tel Aviv gegründet. 7 Jahren später folgte der Börsengang. 2019 konnte sich das Management über insgesamt 150 Mio. Nutzer freuen. Konkurrenten wie Shopify haben zwar noch deutlich mehr Medienpräsenz, doch die Zahlen zum  1. Quartal 2020 waren hervorragend: Die Nachfrage steigt kontinuierlich. Der Wachstumstrend ist intakt. Angetrieben vom Abo-Modell „Creative Subscriptions“ stiegen die Einnahmen um 24 Prozent auf 216 Mio. USD. Der Free Cashflow liegt heute bereits bei 40 Mio. USD.

Investitionen werden weiter vorangetrieben. Neben dem Website-Vorlagen-Portfolio werden auch die Integrationsmöglichkeiten digitaler Zahlungsanbieter stetig erweitert. Auch die direkte Betreuung der Kunden bei der Erstellung ihrer Websites gewinnt an Bedeutung.

Auch dank dessen konnte Wix.com im vergangenen April 3,2 Mio. neue Nutzer gewinnen – ein Plus von 63 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Auch die Zahl der Premium-Abonnements stieg gegenüber April 2019 deutlich an: +207 Prozent.

„Sobald die Leute verstanden hatten, dass wir in den Lockdown gehen werden, gab es einen massiven Aufschwung“, so Nir Zohar, COO von Wix.com. Übrigens: Zohar sitzt auch im Vorstand von Fiverr International.

Wix.com ist stärker verschuldet als Fiverr, kommt aber dennoch auf ein ordentliches Current Ratio von 1,5. Für einen Wachstumstitel ist das sehr gut. Bereits seit 2015 wird Free Cash Flow generiert – mit deutlich zweistelligen Wachstumsraten Jahr für Jahr.

Boom für Zoom

Auf der Gewinnerseite der Pandemie steht auch der immer bekannter werdende Anbieter von Videokonferenz-Software. Dies machten die Zahlen für das 1. Quartal 2020 mehr als deutlich. Der Umsatz von Zoom sprang auf 328 Mio. USD, der Gewinn auf 27 Mio. USD. Das Management hob den Jahresausblick deutlich an: Der Umsatz soll im Gesamtjahr 2020 auf 1,8 Mrd. USD steigen. Der Preis der Aktie stieg nachbörslich um gut 6 Prozent. Eine Dividende gibt es nicht.

Mehr als eine Randbemerkung wert: Auf der Investoren-Konferenz sagte CEO Eric Yuan, die neue Verschlüsselungssoftware gebe es nur für zahlende Kunden. Denn: „Wir wollen auch mit dem FBI zusammenarbeiten und mit den örtlichen Strafverfolgungsbehörden.“

Covid-19 treibt das Online-Business an. Giganten à la Jeff Bezos‘ Amazon profitieren genauso wie Newcomer vom Schlage Fiverr und Wix.com. Daneben sind aber auch die sogenannten „Bleib-zu-Hause-Aktien“ weiterhin von Interesse. Obwohl die Beschränkungen weltweit zurückgeschraubt werden, ist der Trend des Home Office und der physischen Distanzierung weiter intakt. Die Menschen werden auch nach den Lockdowns deutlich mehr Zeit zu Hause verbringen.

An dieser Entwicklung will auch Sega Sammy Holdings teilhaben. Vielleicht kennen Sie den traditionsreichen Videospiele-Hersteller Sega. Dieser fusionierte im Jahr 2004 mit Sammy Corporation, einem der größten Spieleautomatenhersteller Japans.

Sega arbeitet nun daran, den Arcade-Markt mit Hilfe der sogenannten „Fog-Gaming“-Technologie auf den Kopf zu stellen. Das Prinzip folgt einer ähnlichen Philosophie wie Googles Videospiel-Streamingdienst Stadia: Anstatt dass die Spiele auf lokalen Geräten laufen, sollen sie aus der Cloud gezogen werden. Hier kommt es technisch auf geringe Latenzzeiten an, um ein flüssiges Spielerlebnis zu ermöglichen. Interessant ist die Technologie nicht nur für Heimanwender. Auch Spielhallen könnten „Fog Gaming“ nutzen, um Hardware-Kosten zu sparen.

Die Umsatzentwicklung von Sega Sammy war in den letzten Jahren sehr mau. Profitabel war das Geschäft nicht. Der Return on Invested Capital betrug zuletzt nur 0,73 Prozent. Free Cashflow wurde in den letzten Jahren nur selten erwirtschaftet. Das Unternehmen hat auf einem wachsenden Markt viele Entwicklungen verschlafen. Ob nun die finanzielle und personelle Power existiert, gegen Googles Stadia bestehen zu können, ist mehr als fraglich.

Mehr Linux für Lenovo

PC-Hersteller Lenovo hat angekündigt, bei seinen Workstations der Serien ThinkPad P und ThinkStation künftig verstärkte auf Linux-Betriebssysteme setzen zu wollen. Anstelle von Windows 10 Pro können Käufer nun künftig jede Hardware-Zusammenstellung wahlweise mit vorinstalliertem Ubuntu-Linux oder Red Hat Enterprise Linux konfigurieren. Das Unternehmen aus Hongkong, das u.a. für IBM fertigt, wuchs in den letzten 10 Jahren durchschnittlich um je 11 Prozent. 1,2 Mrd. USD Free Cashflow wurden im Geschäftsjahr 2019/20 generiert. Rund 66 Prozent des Gewinns werden aktuell an die Aktionäre in Form von Dividenden ausgeschüttet.

Schlechte Lage für Lkw-Hersteller in den USA

Nach Schätzungen von FTR Transportation Intelligence fiel die  Zahl der Aufträge für schwere Lkw im Mai 2020 um 37 Prozent im Vergleich zum bereits schwachen Vorjahresmonat. Gegenüber Mai 2018 liegt das Minus sogar bei 81 Prozent. Negativer Höhepunkt des Monats war der Konkurs von Comcar Industries, dem Betreiber von vier Speditionen mit insgesamt rund 950 Beschäftigten: CCC Transportation, CT Transportation, CTL Transportation und MCT Transportation.

Was macht einen guten Manager aus?

Nir Zohar, Eric Yuan, Jeff Bezos… Wir sind heute auch über den einen oder anderen Unternehmensverantwortlichen gestolpert. Für uns Anleger spielen diese Persönlichkeiten eine ganz besondere Rolle. Sie sind es, die die Unternehmen, die wir als Aktionäre gekauft haben oder noch kaufen wollen, leiten. Auf sie kommt es an, wenn es darum geht, zukünftige Wachstumschancen zu erkennen und in einer sich wandelnden Welt profitabel zu wirtschaften.

Das bedeutet für uns Investoren: Wie erkennen wir ein gutes Management? Welches Management ist unser Geld wert?

Zur Beantwortung dieser Fragen will ich Ihnen an dieser Stelle ein paar kurze Stichpunkte an die Hand geben:

  1. CEOs können sich vor allem auf zwei unterschiedliche Arten hervortun: mit Wertschöpfung im operativen Geschäft und mit intelligenter Kapitalallokation.
  2. Unterscheiden Sie bitte zwischen der Geschäftsentwicklung und der Entwicklung des Aktienkurses! Gutes Management führt zu guten Geschäftszahlen. Das ist verständlich. Doch ob diese gute Zahlen auch zu steigenden Aktienkursen führen, steht auf einem ganz anderen Blatt. Das heißt: Bewerten Sie das Management stets nur anhand der Geschäftsberichte. Ob Sie als Anleger Rendite einfahren, hängt ganz wesentlich davon ab, zu welchem Kurs sie gekauft haben. Und dafür können die Manager nichts…
  3. Charlie Munger, der Wingman von Warren Buffett, gibt gerne folgenden Ratschlag: Versuchen Sie nicht, den besten aller Manager zu finden. Versuchen Sie nur, die schlechten Manager und ihre Unternehmen auszusortieren. Das ist sehr viel effizienter.
  4. Und dann geht es natürlich auch um die Haltung des Manager gegenüber seinen Investoren, gegenüber Ihnen also. Kommuniziert er offen und transparent? Können Sie seine Sicht auf die Zukunft nachvollziehen?

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Covid-19 pusht die Gig Economy.

+ aus der Praxis: 4 Hinweise auf gutes Management

Covid-19 lässt die Tech-Unternehmen florieren. Dazu gehören auch Titel wie Wix.com und Fiverr, die wir uns heute einmal genauer anschauen möchten.

Fiverr ist bereits seit einem guten Jahrzehnt wichtiger Player der sogenannten Gig Economy. Freiberufler bewerben ihre Dienste auf der Plattform. Unternehmen buchen diese. So entstehen kleine Werkverträge, beispielsweise über die Erstellung einer Website oder das Design eines Buchumschlags. Der Aktienkurs der israelischen Firma Fiverr International ist seit ihrem Börsengang an der NYSE im Juni 2019 um über 200 Prozent gestiegen. Allein im Mai 2020 kletterte der Kurs um 66 Prozent.

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Grund waren auch die starken Zahlen zum 1. Quartal 2020: Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 44 Prozent auf 34,2 Mio. USD. Die Nettoverluste gingen von 0,20 USD auf 0,08 USD pro Aktie zurück.

Nicht erst seit dem Börsengang wird die Plattform sukzessive aufgewertet. So wurden zum Beispiel die Algorithmen, die Wiederholungskäufe und Kategorien-übergreifende Käufe empfehlen, stetig optimiert. Im Juli 2019 wurden die Fiverr Studios eingeführt. Hier können Freiberufler für einzelne Projekte kooperieren.

Die Pandemie pusht die Gig Economy weiter voran. Zahlreiche Unternehmen forcieren nun das Home Office, müssen aber auch verstärkt über Out-Sourcing nachdenken. Für sie stellt Fiverr nun mehr denn je ein überaus hilfreiches Tool dar. Die Algorithmen helfen beim Finden der besten Kandidaten für einen Job. Auch die Koordination der Freelancer-Teams wird durch die Plattform selbst immer besser unterstützt. Dies entlastet die beauftragenden Unternehmen. Wir sehen noch viel Potenzial für weiteres Wachstum in der Zukunft.

Fiverr agiert dabei auf einem stabilen Fundament. Die liquiden Mittel überwiegen die Verbindlichkeiten deutlich. Das Current Ratio beträgt 2,14.

Auch Wix.com möchte Unternehmen im Internet unterstützen, stellt dazu einen Homepage-Baukasten zur Verfügung. Grundfunktionen sind kostenlos, doch für zusätzliche Dienste wie Shop-Systeme, individuelle Webadressen und Analyse-Tools müssen die Nutzer Geld zahlen.

2006 wurde das Unternehmen in Tel Aviv gegründet. 7 Jahren später folgte der Börsengang. 2019 konnte sich das Management über insgesamt 150 Mio. Nutzer freuen. Konkurrenten wie Shopify haben zwar noch deutlich mehr Medienpräsenz, doch die Zahlen zum  1. Quartal 2020 waren hervorragend: Die Nachfrage steigt kontinuierlich. Der Wachstumstrend ist intakt. Angetrieben vom Abo-Modell „Creative Subscriptions“ stiegen die Einnahmen um 24 Prozent auf 216 Mio. USD. Der Free Cashflow liegt heute bereits bei 40 Mio. USD.

Investitionen werden weiter vorangetrieben. Neben dem Website-Vorlagen-Portfolio werden auch die Integrationsmöglichkeiten digitaler Zahlungsanbieter stetig erweitert. Auch die direkte Betreuung der Kunden bei der Erstellung ihrer Websites gewinnt an Bedeutung.

Auch dank dessen konnte Wix.com im vergangenen April 3,2 Mio. neue Nutzer gewinnen – ein Plus von 63 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Auch die Zahl der Premium-Abonnements stieg gegenüber April 2019 deutlich an: +207 Prozent.

„Sobald die Leute verstanden hatten, dass wir in den Lockdown gehen werden, gab es einen massiven Aufschwung“, so Nir Zohar, COO von Wix.com. Übrigens: Zohar sitzt auch im Vorstand von Fiverr International.

Wix.com ist stärker verschuldet als Fiverr, kommt aber dennoch auf ein ordentliches Current Ratio von 1,5. Für einen Wachstumstitel ist das sehr gut. Bereits seit 2015 wird Free Cash Flow generiert – mit deutlich zweistelligen Wachstumsraten Jahr für Jahr.

Boom für Zoom

Auf der Gewinnerseite der Pandemie steht auch der immer bekannter werdende Anbieter von Videokonferenz-Software. Dies machten die Zahlen für das 1. Quartal 2020 mehr als deutlich. Der Umsatz von Zoom sprang auf 328 Mio. USD, der Gewinn auf 27 Mio. USD. Das Management hob den Jahresausblick deutlich an: Der Umsatz soll im Gesamtjahr 2020 auf 1,8 Mrd. USD steigen. Der Preis der Aktie stieg nachbörslich um gut 6 Prozent. Eine Dividende gibt es nicht.

Mehr als eine Randbemerkung wert: Auf der Investoren-Konferenz sagte CEO Eric Yuan, die neue Verschlüsselungssoftware gebe es nur für zahlende Kunden. Denn: „Wir wollen auch mit dem FBI zusammenarbeiten und mit den örtlichen Strafverfolgungsbehörden.“

Covid-19 treibt das Online-Business an. Giganten à la Jeff Bezos‘ Amazon profitieren genauso wie Newcomer vom Schlage Fiverr und Wix.com. Daneben sind aber auch die sogenannten „Bleib-zu-Hause-Aktien“ weiterhin von Interesse. Obwohl die Beschränkungen weltweit zurückgeschraubt werden, ist der Trend des Home Office und der physischen Distanzierung weiter intakt. Die Menschen werden auch nach den Lockdowns deutlich mehr Zeit zu Hause verbringen.

An dieser Entwicklung will auch Sega Sammy Holdings teilhaben. Vielleicht kennen Sie den traditionsreichen Videospiele-Hersteller Sega. Dieser fusionierte im Jahr 2004 mit Sammy Corporation, einem der größten Spieleautomatenhersteller Japans.

Sega arbeitet nun daran, den Arcade-Markt mit Hilfe der sogenannten „Fog-Gaming“-Technologie auf den Kopf zu stellen. Das Prinzip folgt einer ähnlichen Philosophie wie Googles Videospiel-Streamingdienst Stadia: Anstatt dass die Spiele auf lokalen Geräten laufen, sollen sie aus der Cloud gezogen werden. Hier kommt es technisch auf geringe Latenzzeiten an, um ein flüssiges Spielerlebnis zu ermöglichen. Interessant ist die Technologie nicht nur für Heimanwender. Auch Spielhallen könnten „Fog Gaming“ nutzen, um Hardware-Kosten zu sparen.

Die Umsatzentwicklung von Sega Sammy war in den letzten Jahren sehr mau. Profitabel war das Geschäft nicht. Der Return on Invested Capital betrug zuletzt nur 0,73 Prozent. Free Cashflow wurde in den letzten Jahren nur selten erwirtschaftet. Das Unternehmen hat auf einem wachsenden Markt viele Entwicklungen verschlafen. Ob nun die finanzielle und personelle Power existiert, gegen Googles Stadia bestehen zu können, ist mehr als fraglich.

Mehr Linux für Lenovo

PC-Hersteller Lenovo hat angekündigt, bei seinen Workstations der Serien ThinkPad P und ThinkStation künftig verstärkte auf Linux-Betriebssysteme setzen zu wollen. Anstelle von Windows 10 Pro können Käufer nun künftig jede Hardware-Zusammenstellung wahlweise mit vorinstalliertem Ubuntu-Linux oder Red Hat Enterprise Linux konfigurieren. Das Unternehmen aus Hongkong, das u.a. für IBM fertigt, wuchs in den letzten 10 Jahren durchschnittlich um je 11 Prozent. 1,2 Mrd. USD Free Cashflow wurden im Geschäftsjahr 2019/20 generiert. Rund 66 Prozent des Gewinns werden aktuell an die Aktionäre in Form von Dividenden ausgeschüttet.

Schlechte Lage für Lkw-Hersteller in den USA

Nach Schätzungen von FTR Transportation Intelligence fiel die  Zahl der Aufträge für schwere Lkw im Mai 2020 um 37 Prozent im Vergleich zum bereits schwachen Vorjahresmonat. Gegenüber Mai 2018 liegt das Minus sogar bei 81 Prozent. Negativer Höhepunkt des Monats war der Konkurs von Comcar Industries, dem Betreiber von vier Speditionen mit insgesamt rund 950 Beschäftigten: CCC Transportation, CT Transportation, CTL Transportation und MCT Transportation.

Was macht einen guten Manager aus?

Nir Zohar, Eric Yuan, Jeff Bezos… Wir sind heute auch über den einen oder anderen Unternehmensverantwortlichen gestolpert. Für uns Anleger spielen diese Persönlichkeiten eine ganz besondere Rolle. Sie sind es, die die Unternehmen, die wir als Aktionäre gekauft haben oder noch kaufen wollen, leiten. Auf sie kommt es an, wenn es darum geht, zukünftige Wachstumschancen zu erkennen und in einer sich wandelnden Welt profitabel zu wirtschaften.

Das bedeutet für uns Investoren: Wie erkennen wir ein gutes Management? Welches Management ist unser Geld wert?

Zur Beantwortung dieser Fragen will ich Ihnen an dieser Stelle ein paar kurze Stichpunkte an die Hand geben:

  1. CEOs können sich vor allem auf zwei unterschiedliche Arten hervortun: mit Wertschöpfung im operativen Geschäft und mit intelligenter Kapitalallokation.
  2. Unterscheiden Sie bitte zwischen der Geschäftsentwicklung und der Entwicklung des Aktienkurses! Gutes Management führt zu guten Geschäftszahlen. Das ist verständlich. Doch ob diese gute Zahlen auch zu steigenden Aktienkursen führen, steht auf einem ganz anderen Blatt. Das heißt: Bewerten Sie das Management stets nur anhand der Geschäftsberichte. Ob Sie als Anleger Rendite einfahren, hängt ganz wesentlich davon ab, zu welchem Kurs sie gekauft haben. Und dafür können die Manager nichts…
  3. Charlie Munger, der Wingman von Warren Buffett, gibt gerne folgenden Ratschlag: Versuchen Sie nicht, den besten aller Manager zu finden. Versuchen Sie nur, die schlechten Manager und ihre Unternehmen auszusortieren. Das ist sehr viel effizienter.
  4. Und dann geht es natürlich auch um die Haltung des Manager gegenüber seinen Investoren, gegenüber Ihnen also. Kommuniziert er offen und transparent? Können Sie seine Sicht auf die Zukunft nachvollziehen?

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Pharma will Künstliche Intelligenz zur Medikamentenforschung nutzen

 

Gestern berichtete ich Ihnen bereits von einigen Unternehmen aus der Computer-Gaming-Szene, die in Zeiten von Corona als „Bleib-zu-Hause-Aktien“ hoch gehandelt werden. Activision Blizzard ist einer der absoluten Giganten auf diesem Markt. In den letzten 8 Wochen stieg die Marktkapitalisierung um fast 30 Prozent.

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Die Hit-Schmiede verliert die Gunst ihrer Fans

Auch außerhalb der Spieler-Szene erlangte das Unternehmen bereits große Bekanntheit, vor allem mit seinem Online-Rollenspiel-Hit World of Warcraft. An dessen Höhepunkt waren ihm rund 12 Mio. Spieler weltweit verfallen.

1991 gegründet als nerdige Spieleschmiede, wurde Blizzard im Sommer 2008 von Wettbewerber Activision übernommen. 10 Jahre später erwirtschaftete der Konzern einen Umsatz von 7,5 Mrd. USD. Blizzard hat starke Marken geschaffen, viele Klassiker, die oft erfolglos kopiert wurden. Und es war ein wichtiger Vorreiter im Bereich der Online-Rollenspiele. Das Unternehmen veranstaltet mit der Blizzcon sogar eine eigene jährliche Messe.

In den letzten Jahren hat sich jedoch viel Kritik und Enttäuschung angehäuft

Vor allem die deutlich nachlassende Produktqualität gilt vielen treuen Kunden als Verrat an den eigenen Unternehmenswerten. Während früher einige Titel über Jahre entwickelt und getestet wurden, Zwischenversionen gestrichen und Konzepte komplett über den Haufen geworfen wurden, um am Ende echte Genre-Klassiker auf den Markt zu bringen, werden heutzutage bei vielen Titeln nicht einmal die vom Marketing angepriesenen Features implementiert.

Heute legt die noch bestehende, programmierfreudige Fan-Community selbst Hand an, um manch eine vermisste Spielfunktion selbst einzubauen.

Genau diese Anhänger werden heute jedoch weitgehend missachtet von Blizzard. Vor einigen Jahren wurden erfolgreiche Gamer und treue Fans sogar in den Produkten des Unternehmens verewigt. Heute macht Mobile-Gaming mehr als die Hälfte des Konzernumsatzes aus. Hier sind echte Nerds jedoch Fehlanzeige. Wer nur kurz in der U-Bahn daddelt, gilt dem Management heute anscheinend mehr als der seit Jahren treue Fan, der stundenlang am PC spielen kann – aber eben auch in der Lage ist, mit konstruktiver Kritik an der Produktentwicklung mitzuwirken.

Seit der Fusion mit Activision scheint der Fokus verrückt worden zu sein: Kurzfristiger Umsatz statt langfristige Entwicklung des Geschäftsmodells. Die einstmals starken Marken werden es in Zukunft immer schwerer haben. Ob neue Marken, wie das Smartphone-Spiel „Candy Crush“ – aktuell ein Drittel des Umsatzes – diese Verluste langfristig auffangen werden, ist fraglich.

Randbemerkung: Im Zuge von Corona wurde die Blizzcon 2020 abgesagt. Anfang 2021 soll sie als Online-Event nachgeholt werden.

Deutschland hat nur wenige Tech-Aushängeschilder

Eines davon ist Cherry, ein renommierter Tastaturhersteller aus der Oberpfalz. Nun wurde bekannt, dass der US-amerikanische Investor Argand Partners die Mehrheit an dem Branchenschwergewicht mit weltweit 430 Mitarbeitern übernommen hat.

Die Otto Group rechnet mit Gewinneinbußen für das laufende Geschäftsjahr 2020/21. Der Paketdienstleister Hermes soll zum Teil veräußert werden. Die historisch schlechte Konsumstimmung werde „zu einem bereits erkennbaren Rückgang der Nachfrage insbesondere von Textilien und einem generell steigenden Preiswettbewerb führen“, so Vorstandschef Alexander Birken.

Derweil prescht Platzhirsch Amazon weiter vor. Es wurden Gerüchte laut, nach denen die insolvente Kaufhauskette JCPenney und die Kinokette AMC auf der Wunschliste von Jeff Bezos stehen sollen. Insidern zufolge arbeitet Amazon an einem eigenen Kino-Angebot für seine Prime-Kunden.

ieder raus und etwas erleben. Und so auch die Anleger. Viele wittern womöglich Chancen, wo keine sind.

Meng Wanzhou, CFO von Huawei, droht weiterhin die Auslieferung an die USA. Nach der Entscheidung des Supreme Court der kanadischen Provinz British Columbia muss sie weiterhin eine elektronische Fußfessel tragen.  Kern der Vorwürfe gegen sie sind angeblich bewusst falsche Angaben gegenüber Banken über Iran-Geschäfte von Huawei. Peking drückt dagegen. Kurz nach Wanzhous Festnahme wurden ein kanadischer Diplomat und ein kanadischer Geschäftsmann unter dem Vorwurf der Spionage inhaftiert und sitzen nun in einem chinesischen Gefängnis. Zwei weitere Kanadier wurden wegen angeblichen Drogenschmuggels zum Tode verurteilt.

Boeing hat die Produktion seines krisengeschüttelten Jets 737 Max wieder aufgenommen. Wann die Flieger wieder abheben werden, ist natürlich weiter unklar. Der Konzern kämpft mit der eigenen Kostenstruktur und wird diese Woche mehr als 6.700 Mitarbeiter entlassen.

Neue Chancen auf dem medizinischen Sektor

Seit 2018 haben sich die Investitionen vieler Pharmaunternehmen in die KI-gestützte Entwicklung neuer Medikamente deutlich erhöht. Die Künstliche Intelligenz leitet dabei anhand der Betrachtung von Millionen von Forschungsdaten eigene Erkenntnisse über die Wirkungsweise und Zusammensetzung neuer Wirkstoffe ab.

Das kanadische Biotechnologieunternehmen Cyclica beispielsweise arbeitet an einer Software, die biochemische Wechselwirkungen von Millionen verschiedener Moleküle mit etwa 150.000 Proteinen abgleicht. Biomediziner gehen davon aus, dass an komplexen Krankheiten wie Krebs Hunderte von Proteinen beteiligt sind. Cyclica möchte deshalb Moleküle finden, die mit dutzenden krankheitserregenden Proteinen wechselwirken, zugleich aber alle lebenswichtigen Proteine unberührt lassen. Gegenwärtig speisen die Forscher ihre Programme mit anonymisierten genetischen Daten, um herauszufinden, bei welchen Patienten die potenziellen Medikamente am besten wirken.

Merck und Bayer haben bereits angekündigt, mit Cyclica zusammenarbeiten zu wollen. Die konkreten Forschungsthemen bleiben jedoch noch geheim.

Der Biotech-Riese Celgene arbeitet aktuell mit dem britischen Software-Entwickler Exscientia zusammen, um neue Wirkstoffe für drei konkrete Proteine zu finden. Die Kollaboration zwischen Exscientia und dem britischen Pharmaunternehmen GlaxoSmithKline hat bereits zu einer angeblich „viel versprechenden Wirkstoff-Verbindung geführt, die chronische obstruktive Lungenerkrankungen behandeln soll“.

Auch Pfizer und Novartis sind auf dem Feld aktiv, bauen hausinterne KI-Abteilungen auf, um ihre Medikamentenentwicklung zu verbessern.

Der gesamte Forschungszweig steht jedoch noch am Anfang. Optimistische Kenner der Materie gehen von ersten klinischen Versuchen ab Ende 2020 aus.

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Ist Tesla uneinholbar vorn?

Deutschland steckt nun auch offiziell in einer dicken Rezession. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im 1. Quartal 2020 um 2,2 Prozent gegenüber dem 4. Quartal 2019. „Der stärkste Rückgang seit der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 und der zweitstärkste Rückgang seit der deutschen Vereinigung“, so das Statement der Statistiker. Da das BIP bereits im letzten Quartal 2019 um 0,1 Prozent geschrumpft war, sprechen sie nun von einer „technischen Rezession“.

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Die Stimuli der Zentralbanken treiben die Börsen

Die Fed kauft aktuell mehr US-Staatsanleihen, als Washington herausgibt. Japan will seine Fiskalpakete weiter ausbauen. Der chinesische Volkskongress und die Zentralbank sind sich ebenso einig über weitere Liquiditätshilfen und Zinssenkungen. In Singapur sehen wir bereits das vierte Konjunkturpaket. Und es gibt Gerüchte, dass die EZB trotz des Urteils des Bundesverfassungsgerichts weitere deutsche Bundesanleihen kaufen wird.

Wichtig: Am heutigen Mittwoch wird der 500 Mrd. EUR schwere Wiederaufbauplan der EU-Kommission erwartet.

Wir können uns also kaum wehren: Das Geld kommt gerade von allen Seiten. Und auch dieses sucht sich immer den Weg des geringsten Widerstands

Wo fließt es nun hin?

Was unternehmen beispielsweise die US-Amerikaner mit ihren Staatsschecks? Ein wesentlicher Teil fließt auch in den Aktienmarkt.

Vermeintliche Fortschritte bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs bescherten Novavax gestern einen Kurssprung. Der Aktienkurs der Pharmafirma steig um knapp 18 Prozent.  Was war der Grund für den Kurssprung? Die simple Meldung, dass nun rund 100 Probanden für eine erste klinische Testphase gesucht werden. Nicht mehr…

Wie die Erfolgsaussichten der Impfstoffforscher aussehen, erkennen wir womöglich an dieser Meldung: Sanofi verkauft seinen Anteil, rund 21 Prozent, an Regeneron Pharmaceuticals. Zuletzt hatte hier die Hoffnung auf eine „Antikörper-Cocktail-Therapie“ für Verzückung bei den Anlegern gesorgt. Bei Sanofi zumindest scheint die Skepsis nun zu überwiegen.

Forscher der Oxford University stufen die Erfolgsaussichten der eigenen Impfstoff-Ambitionen auf nur noch 50 Prozent ein.

Und auch Gilead Sciences musste etwas kleinlaut zugeben, dass sein Medikament Remdesivir nur solchen Patienten weiterhilft, die bereits beatmet werden. Eine alleinige Therapie mit dem Wirkstoff erscheint nicht erfolgversprechend.

Doch mit dem schleichenden Ende des Lockdowns steigt die Hoffnung. Die Menschen wollen wieder raus und etwas erleben. Und so auch die Anleger. Viele wittern womöglich Chancen, wo keine sind.

Auch manche Industriewerte erleben ein leichtes Comeback

Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder und viele andere holen Idee der Autokaufprämie wieder aus der Mottenkiste, um Volkswagen, Daimler, BMW und Co. angesichts der einbrechenden Nachfrage auf den Beinen zu halten.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron macht bereits Nägel mit Köpfen, kündigte an, seiner heimischen Autoindustrie mit einem Hilfspaket von mehr als 8 Mrd. EUR unter die Arme zu greifen. Er will nicht weniger als 1 Mio. „saubere Autos“ binnen der kommenden 5 Jahre bauen lassen. Frankreich soll damit zu Europas Top-Autobauer heranwachsen.

Düstere Aussichten für deutsche Autobauer

In wie weit solche Hilfsmaßnahmen der in Europa strauchelnden Branche helfen werden, bleibt abzuwarten. Zumindest um die deutschen Autobauer sieht es meiner Meinung nach düster aus. Tesla wächst und wächst. Nicht nur Batterien lässt Elon Musk in den eigenen Fabriken herstellen. Mittlerweile hat man auch die Kooperation mit Grafikprozessorenhersteller Nvidia beenden können, da die eigenen Prozessoren sehr viel leistungsfähiger sind. Gerade in puncto Autonomes Fahren gilt: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Tesla hat in den letzten Jahren bereits Abermillionen von Daten und Insights sammeln können. Gerade die deutschen Konkurrenten liegen hier meilenweit zurück. Sie haben zudem keine eigene Infrastruktur, keine eigenen Prozessoren, keine eigenen Batterien. Ich fürchte, diese Tür hat sich für den Industriestandort Deutschland bereits geschlossen.

Corona gefährdet auch die Digitalwirtschaft

In den letzten Wochen schrieb auch ich an dieser Stelle oft von den Krisengewinnern aus der Digitalwirtschaft. Doch auf lange Sicht sind diese Unternehmen natürlich keineswegs gegen Probleme in der realen Welt gefeit.

Denn auch große Teile ihrer Infrastruktur liegen außerhalb der virtuellen Räume. Ihr daily business geschieht im echten Leben. Netflix beispielsweise ist abhängig von Produktionsteams und Film-Sets. Seit Mitte März ruhen die Aktivitäten an den Produktionsstandorten.

Auch Adobe, Entwickler von Software für Kreative und Künstler, leidet darunter, dass seit Beginn der Krise das kulturelle Leben nahezu vollkommen brach liegt. Es gibt keine Events, auf denen gefilmt wird. Clubs, die sonst Flyer produzieren, sind geschlossen. Online-Marketing ist stark zurückgefahren.

Hinzu kommt, dass auch all diese und viele andere Internetkonzerne eine physische Infrastruktur pflegen müssen. Techniker aus Fleisch und Blut müssen sich um Rechenzentren und Glasfasernetze kümmern.

Insolvenz trotz Gaming-Boom

Ein gutes Beispiel liefert auch die Spiele-Industrie. Die Big Player der Spiele-Software-Branche zählen gemeinhin zu den aufstrebenden „Bleib-zu-Hause-Aktien“. Das Papier von Activision Blizzard zog seit März 2020 um gut 30 Prozent an.

Und auch im April hat sich der Trend des weltweit gestiegenen Spieleraufkommens laut neuester Zahlen des Marktforschungsinstituts Superdata Research weiter fortgesetzt. Die Analyse der rein digitalen weltweiten Umsätze ergab ein Plus von 17 Prozent gegenüber dem April 2019. Insgesamt konnten 10,5 Mrd. USD mit PC-, Konsolen- und Mobile-Spielen eingenommen werden. Den größten Zuwachs vermeldet dabei die Konsolen-Branche mit einem satten Plus von 42 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Und dennoch kommt es auch in diesem Sektor zu Problemen. Ein deutscher Mittelständler und Hersteller von Gaming-Zubehör steckt tief in die Krise. Die Jöllenbeck GmbH hat am 5. Mai 2020 den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Jöllenbeck stellt unter der Marke Speedlink zahlreiche Produkte mit Gamern als Zielgruppe her, von Tastaturen über Lenkräder bis Headsets.

Ganz so einfach ist es also nicht. Corona hat die Welt nicht monochrom gefärbt.

Für uns Investoren heißt es weiterhin, nicht den breiten Trends bedingungslos zu folgen. Stock Picking bleibt eine Kunst, die ein gutes Auge für Geschäftsmodell, Management, Profitabilität, Bilanz und zukünftige Erträge verlangt.

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Prof. Dr. Max Otte

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