Mehr als blauer Dunst

Was in der nicht allzu fernen Vergangenheit noch undenkbar war, ist heute Realität: Raucher werden manchmal behandelt wie Aussätzige. Blauer Dunst ist in geschlossenen Räumen verpönt. Vor Büros, öffentlichen Einrichtungen und vielen Gaststätten stehen die Jünger des Nikotins oft nur noch vor der Tür. Dennoch verdienen die Big Player der Tabakindustrie nicht schlecht.  

Zu den vier größten der Branche zählen neben Altria, Imperial Brands, British American Tobacco auch der Marktführer Philip Morris International (PMI). Der Marktanteil von PMI beträgt weltweit (die USA und China ausgenommen) etwa 28 %. Das Quartett besitzt beinahe ein Preissetzungsmonopol. Infolge dessen steigen bei allen die Gewinne und Dividenden zuverlässig, obwohl sich die Anzahl der verkauften Zigaretten stetig verringert.

Zahlen sprechen für PMI

PMI weist derzeit eine Marktkapitalisierung von 152,6 Mrd. USD aus. 2020 lag der Umsatz des Tabakkonzerns bei 34,0 Mrd. USD und der operative Gewinn bei etwa 14,3 Mrd. USD. Obwohl das Unternehmen wie so viele unter der Pandemie gelitten hat, spricht vor allem die herausragende Dividendenhistorie für die PMI-Aktie. Entsprechend optimistisch sind die Erwartungen für die Zeit nach Covid-19.

Wie PMI Mitte April mitgeteilt hat, belief sich der Umsatz des Konzerns im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2021 (31. März 2021) auf rund 7,6 Mrd. USD (Vorjahr: 7,2 Mrd. USD). Der operative Gewinn auf bereinigter Basis lag bei 3,5 Mrd. USD (Vorjahr: 2,8 Mrd. USD). Seit Jahresanfang 2021 liegt die PMI-Aktie an der Wall Street auf der aktuellen Kursbasis mit ca. 22,9 % im Plus.

Wie geht es weiter mit dem Rauchen?

Obwohl PMI mit seinen Marken Marlboro, L&M, Parliament und Chesterfield in 180 Ländern vertreten ist, geht der Konsum von klassischen Zigaretten immer weiter zurück. Einer US-Studie aus dem Jahr 2017 zufolge sank der Raucheranteil an der Weltbevölkerung zwischen 1990 und 2015 um fast ein Drittel. Allerdings hat die Unternehmensführung von Philip Morris International diese Entwicklung frühzeitig erkannt und entsprechend reagiert.

Bereits Anfang 2018 hat Philip Morris angekündigt, in absehbarer Zeit keine klassischen Zigaretten mehr zu verkaufen. Und hatte auch gleich die Lösung parat: IQOS – die Alternative zur Zigarette. Das System ist ein Verdampfer und verwendet ausschließlich echten Tabak. Daher bietet es auch echten Tabakgenuss. Im Unterschied zur E-Zigarette, die auf Liquids (flüssiges Nikotin) basieren. IQOS besetzt auf innovative Art eine Lücke zwischen der klassischen Zigarette und der E-Zigarette.

PMI unternimmt damit selbst recht viel, um die eigenen Kunden vom Rauchen abzubringen. Natürlich mit dem Ziel, diese auf ein Produkt der „nächsten Generation“ umzustellen. Bis 2025 sollen es 40 Millionen Kunden sein, die diesen Wechsel vollzogen haben. Laut Schätzungen des Unternehmens nutzen weltweit bereits 15 Millionen Menschen die Verdampfer. Zwei Drittel von ihnen sollen nach Unternehmensangaben Umsteiger sein.

PMI ist immer weiterhin sehr rentabel

Tabakkonzerne sind immer noch krisenfeste und konjunkturunabhängige Investments. Wer dem Laster des Rauchens nachgeht, findet auch Wege, es zu finanzieren. Corona hat der Zigarettenindustrie weniger geschadet als vielen anderen Großunternehmen. Ihre Produkte werden in Supermärkten und Tankstellen verkauft. Das sind Geschäftsstellen, die auch in der Krise als essenziell galten und daher auch während der weltweiten Lockdowns geöffnet blieben.

Raucher sind erstaunlich markentreu. Selbst in Zeiten, in denen das Geld nicht ganz so locker sitzt, ist kaum einer bereit, von einer teuren auf eine günstigere Marke zu wechseln. In der Theorie tut es auch mal der Drehtabak aus dem Discounter. In der Praxis sieht dies zum Glück von PMI jedoch anders aus. Raucher machen die nahezu alljährlichen Preissteigerungen der Konzerne ohne große Proteste mit. PMI konnte 2020 trotz Corona Preissteigerungen von durchschnittlich 5,4 % durchsetzen. Währungsbereinigt gingen die Umsätze im selben Zeitraum zwar um 4,5 % zurück. Der operative Gewinn kletterte aber um mehr als 5 %. Die Nettomarge des Konzerns belief sich 2020 auf ausgezeichnete 25 %.

Philipp Morris International (PMI) ist der weltweite Marktführer unter den Tabakkonzernen. Das Unternehmen generiert einen Großteil seiner Umsätze mit populären Marken wie Marlboro oder Winston. Aber auch bei innovativen Produkten wie dem Erhitzer bedient PMI global inzwischen mehr als 15 Millionen Nutzer. Auch die für 2021 erwartete Dividendenrendite von fast 5 % ist bemerkenswert. Bedauerlicherweise hat Corona auch PMI zugesetzt. Aber sollten Sie als Privatinvestor die Philipp Morris-Aktie deswegen verkaufen? Oder sollten Sie vorerst einmal abwarten? Andererseits könnte die aktuelle Situation eine Gelegenheit für den Ausbau oder Aufbau einer (neuen) Position sein. Wichtig ist, die aktuelle Situation richtig zu beurteilen. Nur dann können Sie optimal reagieren. Unsere Datenbank gibt Ihnen die Möglichkeit, aktuelle Entwicklungen zu erkennen und auf dieser Basis richtig zu entscheiden. Unsere Toolbox verhilft Ihnen dazu, Ihre Anlagestrategie zu verfeinern. Wir möchten, dass Sie Ihre Anlageentscheidungen auf fundierter Grundlage fällen können. Selbst kurzfristige Entwicklungen entgehen Ihnen nicht mehr.

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