für 2023 erwarten die Konjunkturforschungsinstitute nun nach wie so oft anfänglich zu optimistischen Prognosen eine Rezession. Die Teuerung soll auf 8,7 Prozent steigen, was einer Kaufkrafthalbierung ungefähr alle acht Jahre entspräche. Schon im fünften Monat liegt die Inflation über sieben Prozent.
Gleichzeitig sind die Aktienmärkte nicht wirklich billig. Auch nach der Korrektur ist das Shiller-KGV des amerikanischen Aktienmarktes noch hoch und hat gerad einmal von 36 auf 30 korrigiert. Da besteht durchaus noch Luft nach unten, wobei der langfristige Chart hier irreführend sein kann. Durch die Plattformwirtschaft haben sich die Kennzahlen für viele Unternehmen verändert. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis zum Beispiel hat kaum noch Aussagekraft, weswegen Warren Buffett den Buchwert als Indikator für den Wert des Berkshire-Konzerns schon vor einigen Jahren aussortiert hat. Auch das Shiller-KGV-dürfte nachhaltig höher ausfallen als in der Vergangenheit. Aber wieviel, das lässt sich schwer abschätzen.
Langfristige Entwicklung des Shiller-KGV in den USA
Es kann durchaus noch 20 oder 30 Prozent runtergehen. Muss aber nicht. Auch hatten wir noch keine Ausverkaufssituation wie in der Finanzkrise oder während des Corona-Crashs. Eine solche Situation kann angesichts des eskalierenden Kriegs und der bevorstehenden Wirtschaftskrise durchaus eintreten. Muss aber auch nicht. Gleichzeitig schmilzt das Geld auf dem Konto dahin. Es kommt ganz auf die individuelle Situation an, wie Sie sich hier positionieren sollten. Extrem risikoscheue Investoren haben vielleicht eine maximale Quote von Geld und Liquidität von 50 Prozent. Bei normaler Risikobereitschaft vielleicht 25. In den Fonds halten wir ebenfalls eine kleine Liquiditätsreserve von ca. 10 bis 15 Prozent, um reagieren zu können, falls es tatsächlich zum Ausverkauf kommt. Grundsätzlich bleiben wir stark in Aktien investiert. Aktien von Unternehmen mit krisensicheren Geschäftsmodellen sind angesichts der bevorstehenden Verwerfungen immer noch eine der sichersten Vermögensklassen.
https://boersenbrief.privatinvestor.de/wp-content/uploads/2022/09/water-g1b5b1aabb_1920-1.jpg12801920IFVE Institut für Vermögensentwicklunghttps://boersenbrief.privatinvestor.de/wp-content/uploads/2024/03/ifve-logo-mit-schriftx385.pngIFVE Institut für Vermögensentwicklung2022-10-05 08:43:512023-03-13 09:46:34Investieren oder nicht?
Wir kennen das ja schon: Warren Buffett ist kein Freund großer Veränderungen. Besonders wenn es um das Portfolio seiner Investmentholding Berkshire Hathaway geht. Auch im zurückliegenden Quartal, dessen Zahlen am 16.08.22 bekannt gegeben wurden, ist das Orakel von Omaha seinen Lieblingsinvestments treu geblieben.
Verglichen mit dem ersten Quartal 2022 war Buffett diesmal zudem deutlich zurückhaltender. Während er im Zeitraum Januar bis März im Berkshire-Portfolio Käufe mit einem Gesamtvolumen von 51 Mrd. USD tätigte, erwarb er im zweiten Quartal lediglich Aktien im Wert von 6 Mrd. USD.
Interessant und vor allem sehr aufschlussreich sind seine jüngsten Transaktionen dennoch.
Quelle: Businessinsider.de/Instagram 30.08.2022
Buffett – großer Fan von Apple
Eine der größten Positionen, die Buffett für Berkshire Hathaway im zweiten Quartal 2022 hinzugekauft hat, waren rund 4 Millionen Apple-Aktien. Insgesamt hält Buffetts Beteiligungsholding nun fast 900 Millionen Aktien des iPhone-Herstellers. Diese entsprechen im Moment einem monetären Gegenwert von 122 Mrd. USD und machen mit einer Gewichtung von 40 % die derzeit größte Position im Berkshire-Depot aus.
In den zurückliegenden Jahren hat Buffet kein Geheimnis um seine Vorliebe für Apple gemacht. Buffett bezeichnet den Tech-Giganten schon einmal als „Familienjuwel“ und „wahrscheinlich das beste Unternehmen“, das er kenne. Der berühmte Investor hat zwischen 2016 und 2018 rund 36 Mrd. USD für den Aufbau seiner Beteiligung am iPhone-Hersteller ausgegeben. Und das bedeutet, dass Buffett sein Geld, das er in Apple-Aktien investiert hat, in wenigen Jahren mehr als vervierfacht hat.
Ölbranche weiter im Fokus
Zudem erwarb Berkshire Hathaway 2,4 Millionen weitere Chevron-Aktien im aktuellen Wert von etwa 380 Mio. USD, und erhöhte damit seine Position auf 161 Millionen Anteilscheine. Chevron nimmt Berkshire-Aktienportfolio als viertgrößte Position einen Anteil von rund 8 % ein.
Darüber hinaus kaufte Buffett weitere 22 Millionen Aktien der Ölgesellschaft Occidental Petroleum im derzeitigen Gegenwert von rund 1,4 Mrd. USD, wodurch sich der Gesamtbesitz auf 158,5 Millionen erhöhte. Bald wird Berkshires Anteil an Occidental Petroleum noch höher sein. Wie Mitte August bekannt wurde, reichte Buffett bereits am 17. Juli bei der Federal Regulatory Commission (FERC) einen Antrag ein, um die Beteiligung auf bis zu 50% erhöhen zu können. Die Bewilligung dazu ist nun erteilt. Das würde bedeuten, dass der Starinvestor weitere 19,2 Mrd. USD in Aktien dieses Unternehmens steckt.
Aber auch das könnte nur ein vorläufiger Schritt auf dem Weg zu einer möglicherweise angestrebten Übernahme sein. Die sukzessiven Käufe von Berkshire Hathaway von Occidental-Aktien sind typisch für Buffett, wenn er die Übernahme des Unternehmens vorbereitet. Beispielsweise bei der Versicherungsgesellschaft Geico, die seit 1996 zu 100 % zum Konglomerat des Starinvestors gehört, war seine Vorgehensweise ganz ähnlich.
Weitere Transaktionen
Des Weiteren kaufte Berkshire Hathaway im zweiten Quartal 2022 weitere vier Millionen Aktien am Videospieleanbieter Activision Blizzard. Aktien von Ally Financial und Paramount Global wurden ebenfalls hinzugefügt. Abgesehen von den Verkäufen der Anteilscheine von General Motors und Verizon veräußerte Berkshire Hathaway auch Aktien von Store Capital und U.S. Bancorp, der bislang neuntgrößten Position im Buffett-Depot.
Verluste in Milliardenhöhe – Buffett bleibt gelassen
Aufgrund der schwierigen Börsenphase musste Berkshire Hathaway im zweiten Quartal 2022 einen Verlust von rund 43,7 Mrd. USD hinnehmen. Im Vorjahresquartal stand an derselben Stelle ein Gewinn von rund 28,1 Mrd. USD bekannt geben. Derartige Ergebnisschwankungen bei Berkshire Hathaway beunruhigen uns jedoch nicht im Geringsten. Dafür sind nämlich in erster Linie Kursschwankungen im Investmentportfolio verantwortlich. Wir sind diesbezüglich mit Warren Buffett einer Meinung, der anlässlich der jüngsten Quartalsergebnisse erneut betonte: „Die Investmentgewinne oder -verluste im Quartal sind meist bedeutungslos“.
Viel aussagekräftiger ist der operative Gewinn, den Berkshire Hathaway über seine Tochtergesellschaften generiert. Dieser stieg gegenüber um Vorjahr um etwa 6,7 Mrd. USD im auf rund 9,3 Mrd. USD. Insbesondere das Versicherungsgeschäft seiner Tochtergesellschaften Geico und Co. läuft bestens.
Und was das Beteiligungsportfolio betrifft, fällt unser Fazit ebenfalls positiv aus: Der Starinvestor wählt seinen eigenen Fokus, bei dem es eben nicht um kurzfristige sondern in erster Linie um langfristige Wertsteigerungen geht. Wenn Sie als Investor ebenfalls einen langfristigen Anlagehorizont verfolgen, sind Sie bei Berkshire Hathaway richtig.
https://boersenbrief.privatinvestor.de/wp-content/uploads/2022/09/wp4251192-warren-buffett-wallpapers-scaled.jpg17072560IFVE Institut für Vermögensentwicklunghttps://boersenbrief.privatinvestor.de/wp-content/uploads/2024/03/ifve-logo-mit-schriftx385.pngIFVE Institut für Vermögensentwicklung2022-09-10 09:54:492022-09-10 09:57:50Buffett setzt auf Bewährtes
bereits im Jahr 2007 wurde Deutschland von China als drittgrößte Wirtschaftsnation der Welt abgelöst (hinter den USA und Japan). Mittlerweile ist China mit Abstand die zweitgrößte Wirtschaftsnation. Seit 2008 ist China auch Exportweltmeister – zuvor hatte Deutschland diesen Titel sechsmal inne.
Nun aber droht etwas, das ich noch vor wenigen Jahren nicht für möglich gehalten hätte: Wahrscheinlich wird Deutschlands Handelsbilanz im August ins Negative drehen. Das heißt, wir importieren mehr Waren und Dienstleistungen als wir exportieren. Für ein Land ohne Rohstoffe, das vom Handel abhängt, ist das sehr gefährlich.
Die sich abzeichnende Krise ist selbstverschuldet. Die 2011 mit großer Fanfare eingeleitete „Energiewende“ wird immer mehr zu einem Desaster. Deutschland hat hinter Bermuda die höchsten Energiepreise der Welt, zweieinhalb Mal so hoch wie die der USA, 80 % höher als in Frankreich und fünfmal so hoch wie in Russland. Durch die Öl- und Gasembargos steigen die Preise weiter. Und trotzdem ist noch nicht einmal die Versorgung gesichert. Am 2. Juli riet das Habeck-Ministerium zur Anschaffung von Notstromaggregaten.
Die gibt es natürlich kaum noch. Ich hatte letztes Jahr vorgesorgt. Jetzt müssen die Dinger nur noch angeschlossen werden. In Börsenbrief-Ausgabe 40/2021 vom 8. Oktober 2021 habe ich über den Blackout geschrieben. Die weiter steigenden Energiepreise sind eine Ursache der sich abzeichnenden negativen Handelsbilanz. Weil wir weniger Öl und Gas aus Russland beziehen, müssen wir dies woanders teurer einkaufen. Außerdem begeben wir uns in die Abhängigkeit von Scheichs und Monarchen im Nahen Osten, die, vorsichtig gesagt, mit der Demokratie ebenso wenig am Hut haben wie Wladimir Putin.
Und während die deutsche Handelsbilanz ins Minus dreht, ist der Rubel stärker als vor Ausbruch des Krieges. Gleichzeitig streichen wir europäische Rüstungsprojekte und kaufen fleißig in den USA Waffen ein, was die Handelsbilanz weiter belastet. Es scheint, dass es in diesem Krieg vor allem zwei Verlierer gibt: natürlich vor allen anderen die Ukraine, aber auch Deutschland.
Die Krise wird sich weiter zuspitzen. Halten Sie Reserven in Edelmetallen aber auch im relativ sicheren Ausland. Wie Sie wissen, haben wir in Liechtenstein gesetzeskonforme Lösungen.
Gleichzeitig drehen etliche Aktien in den Bereich „billig“. Die Märkte insgesamt sind es allerdings nach allen Metriken noch nicht. Aussichtsreiche Kandidaten sind auch klassische Werte wie Intel (WKN: 855681). Wir prüfen aktuell etliche Investmentideen und werden Sie auf dem Laufenden halten. Es eilt allerdings nicht, da nach unserer Auffassung die Korrektur noch eine Weile weitergehen wird.
https://boersenbrief.privatinvestor.de/wp-content/uploads/2022/07/20161022mk180-scaled-e1657969783653.jpg11961945IFVE Institut für Vermögensentwicklunghttps://boersenbrief.privatinvestor.de/wp-content/uploads/2024/03/ifve-logo-mit-schriftx385.pngIFVE Institut für Vermögensentwicklung2022-07-16 13:01:502023-03-13 09:46:41Adé, Exportweltmeister