Haben Sie auch den Eindruck, dass Fußgängerzonen und Einkaufspassagen immer mehr zu „Geisterstädten“ werden? Überall stehen Läden leer: Viele, vor allem kleinere Fachgeschäfte haben aufgegeben. Schuld daran hat nicht allein die Pandemie, es ist vor allem der Siegeszug des Online-Handels, der physische Läden verdrängt. Diese Entwicklung war schon lange vor Corona im Gange und wurde nun lediglich beschleunigt.

Big Player im Online-Handel

Einer der größten Profiteure ist zweifellos Amazon. Mehr als 20.000 Mitarbeiter sorgen allein in Deutschland dafür, dass etwa 45 Millionen Kunden täglich aus mehr als 200 Millionen Produkten wählen können.

Hierzulande gewinnt der Konzern zunehmend an Reichweite. 58 % des gesamten Online-Handelsumsatzes in Deutschland gingen 2020 auf das Konto von Amazon (Eigenhandel und Amazon Market Place zusammengerechnet). Nach den USA, wo der Konzern immer noch fast 70 % seines Umsatzes generiert, ist Deutschland mit einem Umsatzanteil von 8 % der zweitwichtigste Markt für den Online-Giganten. Das Wachstum, das Amazon dabei an den Tag legt, ist beeindruckend. In den letzten zehn Jahren stieg der Umsatz im Durchschnitt um 25,4 % je Jahr.

Innovationen als Wachstumsmotor

Das Unternehmen betrachtet Ideen als Vermögenswerte und fördert den Innovationsgeist deshalb permanent. Nichts ist zudem besser, als schon heute zu verstehen, was der Trend von morgen sein wird. Das gigantische Datenvolumen, das Amazon zur fortlaufenden Auswertung und Analyse zur Verfügung steht, ist für den Konzern eine große Hilfe. So kann er besser verstehen, was die Kunden morgen kaufen möchten.

Das Geschäftsmodell, den „virtuosen Kreislauf“, den Jeff Bezos einst auf einer Serviette verewigte, kommt einem Perpetuum Mobile zumindest schon recht nahe: Einmal in Gang gebracht, läuft es und treibt sich von selbst an.

Einstieg ins internationale Frachtgeschäft

Nie stehen bleiben, immer weiter in neue Märkte vordringen ist deshalb das Motto des Konzerns. Das neueste Projekt von Amazon: der Einstieg ins internationale Frachtgeschäft ein. Der größte Onlinehändler der Welt zu sein, reicht dem Konzern nicht. Nun will Amazon auch in der Logistikbranche zu einem dominanten Player aufsteigen – mithilfe seiner neu gegründeten Geschäftseinheit „Amazon Global Logistics“. Amazon will für die unabhängigen Händler auf seinem Market Place den weltweiten Transport der Waren übernehmen. Bislang mussten diese ihre Lieferketten selbst organisieren.

Künftig stellt Amazon den Importeuren Kapazitäten auf fremden Containerschiffen und in Frachtflugzeugen zur Verfügung und das sehr wahrscheinlich zu Kampfpreisen. Der Zeitpunkt ist denkbar günstig. Viele europäische Importeure leiden unter den deutlich gestiegenen Frachtkosten für Container. Amazon kann damit nicht nur die Transportbranche gewaltig aufmischen, auch bindet das Unternehmen seine Händler dadurch noch stärker an sich.

Zusammenarbeit mit Universal Music

Logistik ist nicht die einzige Branche, die sich Amazon gerade vornimmt. Gerade baut Amazon auch die Zusammenarbeit mit Universal Music aus. Im Rahmen der Vereinbarungen sollen Abonnenten beim Streamingdienst Amazon Music Unlimited nun Zugang zu noch mehr Musik in HD, Ultra HD und Spatial Audio aus dem umfangreichen Katalog von Universal Music haben. Außerdem können Fans Merchandise-Artikel direkt über die Amazon Music-App kaufen, einschließlich Bekleidung von Bravado, dem Merchandise-Arm von Universal Music.

Politische Regulierungen erwartet

Derzeit bringt die EU mit dem „Digital Service Act“ ein Gesetz auf den Weg, das künftig das Werbegeschäft von Plattformen großer Internetanbieter („Gatekeeper“) stärker beschränken dürfte. Im Zuge der neuen Verordnung könnte Amazon beispielsweise gezwungen sein, seinen Geschäftspartnern nicht verbieten zu dürfen, deren Produkte auch auf anderen Plattformen anzubieten oder öffentliche Kritik am Konzern zu äußern.

Trotz der erwarteten Regulierungen wird Amazon für uns weiterhin stark bleiben. Bei Der Privatinvestor ist Amazon schon länger eine Position in unserer Datenbank und dies wird vorerst auch so bleiben. Die Aktie ist zudem eine Position im PI Global Value Fund und im PI Vermögensbildungsfonds.

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Man hatte sich bei Facebook (heute Meta) über die Jahre irgendwie schon daran gewöhnt: eine Erfolgsmeldung jagt die nächste, die Superlativen geben sich die Klinke in die Hand. Ist diese Zeit nun vorbei? Zumindest hat es einen Kursabsturz, wie er Anfang Februar passierte, in der knapp zehnjährigen Börsengeschichte des Unternehmens noch nie zuvor gegeben. Die Aktie von Meta stürzte innerhalb eines Tages um 30 % ab!

Am 02.02.2022 schloss die Aktie an der Börse Nasdaq noch mit 323,00 USD. Am nächsten Tag eröffnete sie mit 244,64 USD. Binnen weniger Stunden waren damit bereits 185 Mrd. USD Marktkapitalisierung vernichtet. Im Laufe des Tages und auch in den Folgetagen ging es weiter abwärts. Gedrückt durch den börsenweiten Effekt des Beginns der russischen Kriegsoffensive in der Ukraine erreichte die Meta-Aktie am 24. Februar mit 191,06 USD einen neuen Tiefstand wie es ihn seit knapp zwei Jahren nicht mehr gegeben hat.

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Was ist geschehen?

Auslöser für den beispiellosen Kursverlust in der Unternehmensgeschichte waren die kurz zuvor veröffentlichten Zahlen zum vierten Quartal sowie zum Gesamtjahr 2021. Die Umsatzentwicklung sieht dabei gar nicht mal so schlecht aus: Die Erlöse stiegen im Schlussquartal um 20 %, im Gesamtjahr ging es 37 % nach oben.

Doch eine Nachricht deutet auf ernste Risse im Geschäftsmodell hin und erschütterte deshalb den Aktienkurs: Facebook verliert Nutzer. Die Zahl der täglich aktiven Nutzer ging im Schlussquartal 2021 um rund 1 Million zurück. Es ist das erste Mal seit dem Börsengang, dass es bei Facebook rückwärtsgeht. Im Vorquartal war die Zahl der täglichen Nutzer noch um etwa 25 Mio. gewachsen.

Bei den Nutzern, die ihr Profil mindestens einmal im Monat aufrufen, ist noch Wachstum zu verzeichnen – allerdings auch dort nur noch mit angezogener Handbremse. Diese Entwicklung hat „Mr. Market“ ganz offensichtlich mehr als nur verunsichert. Viele Investoren befürchten, dass dies der Beginn einer Abwärtsspirale sein könnte.

Statt Wachstum droht Stagnation

In jedem Fall steht Meta derzeit vor großen Herausforderungen. Nicht nur der Rückgang bei den täglichen Facebook-Nutzern bereitet dem Konzern Kopfzerbrechen. Meta sieht sich insgesamt bei seinen drei großen Plattformen Facebook, Instagram und WhatsApp zum ersten Mal in seiner 18-jährigen Unternehmensgeschichte mit stagnierenden Nutzerzahlen konfrontiert.

Allen voran dürfte das soziale Netzwerk Facebook in Kanada, USA, aber auch in vielen Ländern Europas eine Sättigungsgrenze erreicht haben. Hinzu kommt, dass viele Analysten davon sprechen, das Netzwerk verliere vor allem unter jungen Leuten zunehmend an Relevanz. Dies würde die Wachstumsproblematik sozusagen strukturell betonieren.

Die Konkurrenz schläft nicht

Für die „Generation von morgen“ ist Facebook längst „von gestern“. Das ist für das Unternehmen ein ernstes Problem. Andere Netzwerke verzeichnen starke Zuläufe. Facebook sieht vor allem die Video-Plattform TikTok des chinesischen Konzerns Bytedance – übrigens die einzige global erfolgreiche Social-Media-App, die nicht aus den USA kommt – als zentralen Konkurrenten.

TikTok wurde durch Mini-Videos, die man innerhalb kürzester Zeit via Smartphone aufnehmen, bearbeiten und posten kann, sehr erfolgreich. Durch die schnelle Konsumierbarkeit erreichen die Mini-Videos gerade unter jungen Nutzern hohe Reichweiten, ohne dass eine aufwendige Produktion nötig ist. Dadurch sind sie auch für Werbefirmen sehr interessant. Meta reagierte darauf (seit September 2021 zunächst in den USA, mittlerweile in über 150 Ländern) mit einer Ausweitung der Video-Funktion bei Facebook auf sogenannte „Reels“. Reels sind Videos mit einer Länge von 15 bis maximal 60 Sekunden, vergleichbar mit den Mini-Videos auf TikTok.

Ob diese funktionale Annäherung an den Konkurrenten die grundlegende Akzeptanzerosion der jungen Generationen aufzuhalten vermag, darf zumindest angezweifelt werden. Außerdem wird sich der Wettbewerb in Zukunft mit Sicherheit weiter verschärfen. Zuletzt ist beispielsweise die bereits im letzten Herbst angekündigte Social-Media-Plattform „Truth Social“ der Mediengruppe von Ex-US-Präsident Donald Trump im US-amerikanischen Apple App Store gestartet. Unabhängig davon, was daraus entstehen mag, für Meta wird die Jagd nach neuen Nutzern immer schwieriger.

Wachsende Restriktionen belasten das Geschäftsmodell

Einen direkten Negativ-Einfluss auf die Werbeeinnahmen, die zentrale Umsatzquelle bei Facebook, verortet Meta bei Apple: Der iPhone-Hersteller ermöglicht seit April letzten Jahres proaktiv, das Tracking, also das Verfolgen der Nutzungsgewohnheiten, auf seinen Smartphones zu deaktivieren. Viele Nutzer machen seitdem davon Gebrauch. Facebook kann dadurch deutlich weniger Daten zur zielkundenspezifischen Werbeausspielung erfassen. Der Konzern beziffert den dadurch entstandenen Einnahmeverlust auf bislang rund 10 Mrd. USD.

Weitere Belastungen des Geschäftsmodells von Meta kommen durch strengere Regulierungen von politischer Seite. Die EU bringt derzeit mit dem „Digital Services Act“ ein Gesetz auf den Weg, das künftig das Werbegeschäft von Plattformen wie Facebook stärker beschränken dürfte. Sensible persönliche Informationen wie Religionszugehörigkeit, Gesundheit und sexuelle oder politische Orientierung sollen ohne ausdrückliche Zustimmung seitens der User nicht mehr genutzt werden dürfen, um personalisierte Werbung auszuspielen.

Auch im eigenen Land erfährt Meta Gegenwind durch die Politik. Der US-Kongress arbeitet an schärferen Kartellgesetzen, um stärker gegen Wettbewerbsverzerrung durch Monopolbildung vorgehen zu können. Auch die Rückabwicklung der letzten Übernahme des bekannten Gif-Dienstes Giphy steht derzeit in Verhandlungen. Meta dürfte es jedenfalls in den kommenden Jahren wesentlich schwerer haben, durch Akquisitionen zu wachsen.

Defizitäres Metaversum, unsichere Zukunft für Anleger

Wachsende Konkurrenz auf der einen, immer mehr Restriktionen auf der anderen Seite – das alles steht natürlich nicht erst seit dem massiven Kursverlust Anfang Februar bei Meta auf dem Zettel. Im Gegenteil: Der Umfirmierung von Facebook zu Meta lag eine strategische Neuausrichtung des perspektivischen Geschäftsmodells zu Grunde. Das „Metaversum“, eine neue virtuelle Welt und laut Meta-CEO Marc Zuckerberg die nächste Generation des Internets, soll die Wende bringen. Allein 10 Mrd. USD hat der Konzern im vergangenen dafür ausgegeben, nochmal 20 Mrd. sollen es in diesem Jahr werden.

Ob und wann diese Vision rentable Wirklichkeit werden wird, steht in den Sternen, denn die geplanten neuen, virtuellen Welten des Metaversums benötigen außerordentlich hohe Internet-Bandbreiten, um beispielsweise ein flüssiges Erlebnis via VR-Brille zu ermöglichen. Der weltweite Ausbau der „Netz-Qualität“ liegt jedoch nicht im Leistungsbereich von Meta, sondern bei den dafür zuständigen Telekommunikationskonzernen.

Aktuell liegt der Kurs der Meta-Aktie mit 203,49 USD (Stand: 01.03.2022) zwar wieder leicht über dem kürzlichen Tiefpunkt, die angeführten Unsicherheiten stehen einem möglichen Einstieg aus unserer Sicht allerdings gewichtig entgegen. Zum Glück gibt es jedoch in diversen Marktbereichen auch weiterhin viele substanzstarke Unternehmen mit stabilen und gut für die Zukunft aufgestellten Geschäftsmodellen. Wir behalten Branchen und Märkte für Sie im Blick, um wertbasierte Investment-Gelegenheiten auf Grundlage systematischer Analysemethoden zu identifizieren.

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Atomkraft? Nein dankeder Leitspruch der Anti-Atomkraft-Bewegung der Siebziger und Achtziger hat eine ganze Generation begleitet und für viele Diskussionen gesorgt. Vorerst beendet wurde die Kontroverse, als Angela Merkel für Deutschland nach der Katastrophe im japanischen Atomkraftwerk Fukushima den Ausstieg aus der Kernenergie erklärte. Zahlreiche Vorzeichen haben sich jedoch seither geändert.

Nutznießer könnte der Uranhändler Yellow Cake werden, der auf den Rohstoffmärkten physisches Uran aufkauft, in der Absicht, dies später zu höheren Preisen weiterzuverkaufen. Eingelagert wird das Uran währenddessen bei zwei Uran-Produzenten, mit denen Yellow Cake entsprechende Vereinbarungen geschlossen hat: Cameco in Kanada und Orano in Frankreich.

Atomkraft als „notwendiges Übel“

Auch wir sind keine Verfechter der Atomenergie. Wünschenswert wäre, wenn andere Technologien und die dafür benötigte Infrastruktur soweit wären, dass wir den Schalter einfach umlegen und unseren Energiebedarf vollständig aus nachhaltigen, erneuerbaren Quellen speisen könnten. Dem ist aber nicht so. Die Energiewende wird ein langwieriger Prozess, zumal diese durch die neuerliche Bestrebung der EU, der Atomenergie nun einen grünen Stempel zu verpassen, ohnehin ad absurdum geführt wird.

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Verkehrte Welt: Nachhaltigkeitskriterien

Getreu dem Motto, was nicht passt, wird passend gemacht, will die EU die Atomenergie als nachhaltig einstufen. Die Klimaziele könnten dadurch leichter erreicht werden – gleichzeitig aber könnte Uran dadurch zu einem gefragten ESG-Investment mutieren.

Dies wäre ein weiterer Beleg dafür, welch Etiketten-Schwindel ESG im Grunde ist. Wir wählen unsere Investmentideen wegen ihres Geschäftsmodells aus und nicht aufgrund eines Umwelt-Siegels, dessen Kriterien wenig nachvollziehbar und schon gar nicht in sich stimmig sind. Im Fall von Yellow Cake besteht aber die Option, von diesem Hype zu profitieren.

Putin leistet Schützenhilfe

Daneben könnte die Atomkraft indirekt von dem aktuellen militärischen Übergriff Putins auf die Ukraine profitieren. Denn allgemein wird davon ausgegangen, dass es wegen der Reaktion des Westens in Form von wirtschaftlichen Sanktionen zu einer Verknappung von Erdgas kommen wird. Und das wiederum träfe Deutschland besonders hart, weil Erdgas hierzulande als Übergangslösung in der Energiewende gilt.

Deutsche Energiepolitik wohl nicht alleinseligmachend 

Auch wenn Deutschland dabei ist, sich von seinen AKWs zu verabschieden, andere Länder tun dies nicht. Im Gegenteil. In Finnland wurde gerade ein neues Atomkraftwerk fertigstellt. Auch Frankreich, Großbritannien und Japan halten an der Atomkraft fest.

Der Uranpreis bekam zuletzt gewaltig unter Druck. Für uns ergeben sich daraus Chancen, denn wir sehen gute Gründe, warum der Uranpreis sich wieder fangen sollte. Davon wird auch Yellow Cake profitieren. Und wer jetzt ein Engagement wagt, kann ein gutes Stück vom Kuchen abbekommen. Als Händler und nicht als Uran-Förderer entfallen bei Yellow Cake die mit der Uran-Produktion verbundenen Risiken.

Angebot sinkt, Nachfrage steigt

Der Uranpreis wird in der Gewichtseinheit Pfund (453,592 g) gemessen. Aktuell steht der Preis bei rund 45 USD je Pfund. Da sich die Förderung für die meisten Produzenten aber bei diesem Preis nicht rechnet, haben sie die Förderung deutlich heruntergefahren oder sogar ganz eingestellt.

Als Daumengröße gilt ein Mindestpreis von 50 USD je Pfund, ab dem die Uranförderung wieder profitabel wird. Auf diesem Niveau stand der Uran-Sportpreis jedoch zuletzt im Jahr 2011. Das Angebot hat sich somit über ein Jahrzehnt lang immer weiter verknappt.

Diese jahrelange Verknappung auf der Produktionsseite könnte bald auf eine steigende Nachfrage treffen. Denn selbst, wenn in Deutschland drei weitere Reaktoren Ende 2021 vom Netz gingen, entstehen anderorts neue Anlagen. Allen voran bauen China und Indien, aber auch die Arabischen Emirate neue Atomkraftwerke, welche Uran benötigen. Laut dem Weltverband für Nuklearenergie (World Nuclear Association) befinden sich in China 18 Reaktoren im Bau, weitere 37 sind geplant. In Indien entstehen derweil sieben Anlagen, noch einmal die doppelte Anzahl soll zu einem späteren Zeitpunkt entstehen.

Auf die steigende Nachfrage können die Produzenten nicht sofort reagieren, denn bis eine stillgelegte Mine wieder in Betrieb genommen werden kann, vergehen ein bis eineinhalb Jahre. Dies wird den Preis zusätzlich nach oben treiben.

Lieferverbindlichkeiten laufen aus

Ein weiterer Punkt, der zu einer steigenden Nachfrage und damit auch steigenden Preisen führen kann, sind die Lieferverpflichtungen zwischen Produzenten und Abnehmern. Abgesehen von einem Händler wie Yellow Cake sind vor allem Energieversorger, die AKWs betreiben, die Abnehmer. Diese sind meist über langjährige Lieferverträge geregelt. Irgendwann laufen diese dennoch aus und müssen erneuert werden.

In den USA ist dies bald der Fall. Bereits in diesem Jahr besteht in den USA schätzungsweise ein Versorgungsdefizit von 16 % der benötigten Menge. In der EU reichen die Altbestände noch etwas länger, aber ab 2025 kann es auch dort kritisch werden. Bei der Preisverhandlung haben die Uran-Produzenten deshalb gute Karten.

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Auf das letzte Jahr geblickt waren die spektakulärsten Börsenstürmer klar bei den Tech-Werten zu finden – dem pandemiebedingten Digitalisierungs-Boost sei’s gedankt. Viele andere Bereiche wirkten für „Mr. Market“ dagegen blass, selbst wenn auch hier solide Wachstumsraten und zukunftsgerichtete Unternehmensentwicklungen zu verzeichnen waren. Mit der neuen Zinspolitik der FED kündigt sich nun eine veränderte Investitionslandschaft an.

Klassische Konsumgüterunternehmen und sonstige Dividendenwerte werden plötzlich wieder interessant. Eine gesetzte Marktposition, relativ gut vorhersehbare Geschäftsentwicklung, verlässliche Dividenden – das alles sind in unruhigen Börsenzeiten gute Argumente für die Anleger. Zwar sind hier keine plötzlichen Wachstumsexplosionen zu erwarten, dafür aber kontinuierliche und stabile Erträge. Denn: Das Geschäft mit Konsumgütern ist krisenresistent, da die Produkte immer ge- und verbraucht werden.

Konsumgüter mit kontinuierlichem Bedarf

Einen sehr erfolgreichen Player auf dem Konsumgütermarkt kennen die meisten Privatanleger wahrscheinlich zumindest nicht namentlich. Seine Produkte hingegen hat jedoch jeder schon benutzt. Die Rede ist von dem schwedischen Konzern Essity, einem der weltweit führenden Hersteller von Haushalts- und Hygienepapieren. Zewa, Tempo, Leukoplast und DEMAK’UP (Wattepads) sind nur vier der bekanntesten Marken im Portfolio des Unternehmens.

Außer Toilettenpapier, Küchenrollen, Taschentüchern und Servietten hat Essity auch Babywindeln, Inkontinenz- und Wundversorgungsprodukte im Portfolio. Das Unternehmen ist auf einem guten Weg, zu einem umfassenden Gesundheits- und Hygieneunternehmen zu werden – und das nicht nur bei Endverbrauchern. Es herrscht hoher Bedarf im B2B-Bereich. Zu den Kunden dort zählen öffentliche Einrichtungen, Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und Reinigungsfirmen ebenso wie ganz grundsätzlich jedes Unternehmen. Sanitäre Anlagen gibt es schließlich branchenübergreifend und weltweit.

Essity ist in Europa stark und ebenso in Nordamerika. Mittlerweile ist aber auch die Marktposition in den Schwellenländern beachtlich. 38 % der Nettoumsätze des Unternehmens stammen bereits aus der Region Emerging Markets. Dies ist auch deshalb spannend, weil die Märkte dort noch nicht so gesättigt und deshalb höhere Wachstumsraten möglich sind.

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Solides Geschäftsjahr mit Aufschwung gen Ende

Letztes Jahr im November hatte die Aktie einen recht guten Lauf, seitdem hat sie aber wieder nach unten korrigiert. Dabei entwickelt sich das Geschäft trotz gestiegener Rohstoffpreise solide. Dies belegen die Zahlen für das Geschäftsjahr 2021. Seinen Bericht hierzu hat das Unternehmen vor kurzem veröffentlicht. Im Schlussquartal 2021 weist Essity in seiner Erfolgsrechnung einen Umsatz in Höhe von 34,2 Mrd. SEK (ca. 3,3 Mrd. EUR) aus.

Gegenüber dem Vorjahr konnten die Erlöse damit um 10,6 % zulegen. Das organische Wachstum betrug 8 % und fiel damit fast so hoch aus, wie das gesamte Umsatzwachstum im dritten Quartal. Dank des sich wieder stabilisierenden und beschleunigenden Wachstums konnten die Umsatzrückgänge im ersten Halbjahr bis Jahresende ausgeglichen werden. Mit 121,8 Mrd. SEK zog der Jahresumsatz 2021 mit dem vom Vorjahr gleich.

Globale Bremse: steigende Rohstoffpreise

Der operative Gewinn ging im vierten Quartal um knapp ein Drittel zurück. Im Gesamtjahr ergab sich ein Rückgang von 20 %. Der Nettogewinn ging um 27 % (viertes Quartal 2021) beziehungsweise 16 % (Gesamtjahr 2021) zurück. Der Grund: steigende Rohstoffpreise. Die Erzeugerpreise für Holz zogen im letzten Jahr massiv an, seit der zweiten Jahreshälfte hatte sich die Preissteigerung nochmals spürbar beschleunigt. Allein im Dezember stieg der Preis für Holz um 54,1 %. Dadurch stieg bei Essity auch der Einkaufspreis für Frischfasern, was die Produktionskosten steigert und die Gewinnmarge schmälert.

Essity rechnet auch im aktuellen Geschäftsjahr mit Auswirkungen. Um diesen Effekt etwas abzufedern, sind weitere Preiserhöhungen geplant. Schon letztes Jahr erhöhte Essity seine Verkaufspreise im Konsumgütergeschäft. Akzeptanzprobleme hat Essity dabei keine: Toilettenpapier, Küchenrollen und Papiertaschentücher werden nun mal benötigt. Selbst wenn die Kunden wegen weiter steigender Preise irgendwann verstärkt zu den Discount- und Handelsmarken greifen sollten – auch diese werden zu einem Großteil von Essity produziert.

Stroh statt Holz

Neben Rohstoffpreisen und Aktienkursen ist auch sonst bei dem Hersteller von Haushalts- und Hygienepapier im Moment einiges in Bewegung. Durch alternative Rohstoffe, die zum einen günstiger sind und zudem schneller nachwachsen, will Essity nicht nur die Umwelt schonen, sondern gleichzeitig den Effekt steigender Holzpreise etwas abfedern. Eine Lösung könnten Strohfasern sein. Im deutschen Produktionsstandort Mannheim startete Essity im letzten Jahr die Produktion von Haushaltspapier aus diesem Material. Bei Erfolg wird das Unternehmen dies auf andere Produktionsstätten ausweiten.

Der durch das neue Verfahren produzierte Zellstoff ist in der Qualität mit Frischfaserzellstoff aus Holz vergleichbar, der Produktionsprozess ist aber nachhaltiger, da weniger Wasser und Energie eingesetzt werden. Gleichzeitig wird mit Stroh ein nachwachsender Rohstoff verwendet, der die Rohstoffbasis um eine nachhaltige und skalierbare Faserart erweitert. Das Stroh wird von landwirtschaftlichen Betrieben aus dem Umkreis beschafft. Verwendet wird der Halm, der übrig bleibt, nachdem das Getreide geerntet wurde. Essity ist der erste Haushaltspapier-Hersteller, der auf ein solches neues Verfahren setzt.

„Grünes Papier“

Nicht nur die Rohstoffe, aus denen Küchenrollen, Papiertaschentücher und Toilettenpapier künftig hergestellt werden, sollen die Umwelt schonen. Essity will seinen gesamten Produktionsprozess künftig CO2-neutral gestalten. Statt Erdgas will das Unternehmen dafür grünen Wasserstoff in seinem Herstellungsprozess verwenden. Ein Pilotprojekt läuft in Deutschland gerade an. In seinem Werk in Mainz-Kostheim wird bei laufendem Betrieb der Einsatz von Erdgas sukzessive durch umweltfreundlich erzeugten Wasserstoff ersetzt. Essity investiert 4 Mio. EUR (ca. 40 Mio. SEK) in dieses Vorhaben. Ab Herbst 2022 soll die Produktionsanlage dann zu 100 % mit grünem Wasserstoff betrieben werden.

In der Papierindustrie ist Essity damit ein Vorreiter. Wenn das Pilotprojekt im Werk Mainz-Kostheim erfolgreich ist, sollen schrittweise sämtliche Werke des Konzerns auf eine CO2-neutrale Produktion umgestellt werden. Bis 2050 will Essity eine vollständig emissionsfreie Produktion erreichen. Um dies zu erreichen, testet Essity auch andere Produktionsverfahren aus. In Neuseeland investiert das Unternehmen gerade in eine Papierproduktionsanlage, die mithilfe von geothermischem Dampf betrieben werden soll. Auch dies wäre die weltweit erste Papierproduktion dieser Art.

Klarer Kurs Richtung Expansion

Trotz des herausfordernden Marktumfelds (Stichwort: Rohstoffkosten) investiert Essity fortlaufend in den Ausbau seines Geschäfts. Im letzten Jahr war das Unternehmen fleißig auf Einkaufstour. Sechs Akquisitionen kamen dazu: In Australien verleibte sich Essity das Hygieneunternehmen Asaleo Care ein. In Lateinamerika übernahm Essityfast alle Anteile des Hygienekonzerns Familia (die Beteiligung liegt nun bei 95,8 %).

Des Weiteren gab es noch vier kleinere Übernahmen im medizinischen Bereich. Insbesondere im Gesundheitsbereich werden sich wohl auch künftig noch interessante Potenziale für das schwedische Unternehmen eröffnen. Essity etabliert sich in diesem Markt immer weiter und entwickelt sich dadurch mehr und mehr von einem Papierhersteller zu einem ganzheitlichen Gesundheits- und Hygieneunternehmen.

Verlässliche Dividendensteigerungen

Da Essity noch nicht so lange als eigenständiges Unternehmen an der Börse ist, ist die Dividendenhistorie noch recht kurz. Dafür hat sich das Management von Anfang an für seine langfristige und stetige Dividendenpolitik ausgesprochen. Die Dividende soll immer mindestens stabil zum Vorjahr gehalten und wann immer möglich gesteigert werden. Eine Steigerung wird es für das Geschäftsjahr 2021 in jedem Fall geben.

Der Konzern schlägt 7,00 SEK vor. Gegenüber der letzten Dividende (6,75 SEK) entspricht dies einer Anhebung um fast 4 %. Bezogen auf den aktuellen Kurs ergibt sich eine Dividendenrendite von 2,7 %. Wissend, dass auch in Zukunft Steigerungen möglich und wahrscheinlich sind, ist dies schon mal etwas, worauf man aufbauen kann.

Nerven schonen mit Konsumgütern

Die Investitionen und vor allem auch Akquisitionen der letzten beiden Jahre zeigen: Essity will sich immer mehr zu einem ganzheitlichen Gesundheitsunternehmen weiterentwickeln. Dabei bleibt das Unternehmen den Tugenden des Konsumgüterbereichs treu: Essity ist keine Wachstumsmaschine, bietet dafür aber ein sehr krisenrobustes Geschäftsmodell mit Produkten, die immer gebraucht werden. Zusätzlich stehen regelmäßige Dividendensteigerungen in Aussicht.

Mit aktuell 23,47 EUR (Stand: 21.02.2022) liegt der Kurs von Essity derzeit um einiges unter dem letzten Hoch von 30,11 EUR Ende November. Trotz eines möglichen Revivals von Konsumgüteraktien hat der große Run noch nicht begonnen. Dies kann Chancen eröffnen.

Wir halten es grundsätzlich, aber auch gerade in Zeiten großer Schwankungen an der Börse, für intelligent, sein auf langfristigen Vermögensaufbau ausgerichtetes Portfolio mit Anteilen gut aufgestellter Konsumgüterunternehmen zu diversifizieren. Das schont die Nerven, vor allem, wenn es in anderen Anlagebereichen mal wieder drunter und drüber geht.

Wir bleiben für Sie am Ball und analysieren kontinuierlich Märkte und Unternehmen, um wertbasierte Anlagegelegenheiten zu identifizieren und das in ruhigen wie in stürmischen Börsenzeiten.

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Viele von Ihnen werden sich noch an die Zeit erinnern, als zu bestimmten Zeitpunkten im Jahr der große Run auf die Kaufhäuer stattfand. Wahre Menschenmassen drängten sich lange vor der Öffnung vor den Eingangstüren. Und wenn die schließlich öffneten, gab es einen ungebremsten Ansturm auf die sogenannten Krabbeltische.

An der Börse haben wir bei Tech-Werten gerade eine ähnliche Situation. Milliarden von USD Börsenwert sind durch die Zinsängste vernichtet worden. Beispiel PayPal: die Marktkapitalisierung des Zahlungsdienstleisters steht aktuell bei rund 140 Mrd. USD. Vor sechs Monaten kostete das Unternehmen noch mehr als doppelt so viel. Zuckerbergs Meta ist bereits als Interessent ins Gespräch gebracht worden.

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Schnäppchen auf dem Wühltisch?

Nicht nur PayPal, auch Unternehmen wie Block, Roblox, Affirm oder Peloton haben spürbar korrigiert. Ihnen gegenüber stehen die Tech-Riesen, die ähnlich wie Warren Buffet auf wahrhaft gigantischen Cash-Reserven sitzen, die sie im Laufe von Corona erwirtschaftet haben. Ein Blick auf die Cash-Bestände der US-amerikanischen Big Player zeigt, dass sie mühelos am „Winterschlussverkauf“ teilnehmen könnten.

Microsoft als Vorreiter

Microsoft war der erste Konzern, der die Kursschwäche eines kleineren Tech-Titels für ein Übernahmeangebot ausgenutzte. Der Softwareriese will den Spieleanbieter Activision für 95,00 USD je Aktie übernehmen. Zum Zeitpunkt des Angebots (Mitte Januar 2022) hatte sich der Kurs von Activision etwa halbiert.

Eine ganze Reihe der großen Tech-Konzerne steht in den Startlöchern. Amazon wird Interesse am gefallenen Pandemie-Star Peloton sowie an Affirm nachgesagt. Bei Apple gibt es Gerüchte um eine mögliche Übernahme des Cash-App-Dienstleisters Block und Roblox könnte ein Fall für Alphabet werden.

Im Vergleich mit den „kleineren“ Tech-Werten haben die Großen der Branche auch unter Kursaspekten die allgemeine Börsenschwäche der vergangenen Wochen und Monate, relativ gut überstanden.

Wachstumsmaschinen par excellence

Sowohl Amazon als auch Microsoft präsentierten kürzlich neue Zahlen – und die hatten es in sich. Microsoftverbucht einen neuen Umsatzrekord. Im Zeitraum Oktober bis Dezember 2021 (für den Konzern das zweite Quartal im Geschäftsjahr 2021/22) erlöste der Softwareriese 51,7 Mrd. USD und knackte damit erstmals die Marke von 50 Mrd. USD in einem Quartal. Gegenüber dem Vorjahresquartal stieg der Umsatz um 20 %. Der Gewinn lag bei 18,8 Mrd. USD, das entspricht einem Plus von 21 %.

Fast die Hälfte des Umsatzes erzielte Microsoft mit dem Cloud-Geschäft. Die Erlöse in diesem Segment stiegen um 32 % auf 22,1 Mrd. USD. Am stärksten wuchs der Bereich Azure mit 46 %, dicht gefolgt von Dynamics 365 mit 45 %. Dahinter rangieren LinkedIn (37 %), Werbeeinnahmen mit Bing und News (32 %) sowie Serverprodukte (29 %).

Bei Amazon wuchs der Umsatz im vierten Quartal 2021 zwar nur um 9 %, im Gesamtjahr ging es aber stolze 22 % nach oben. Der Nettogewinn hat sich letztes Jahr verdoppelt.

Mit KGVs von 68 (Amazon) bzw. 34 (Microsoft) sind beide Konzerne derzeit keine Schnäppchen  – dafür sind es, wie die aktuelle Geschäftsentwicklung belegt, Wachstumsmaschinen par excellence. Und durch intelligente Übernahmen, können sich diese Konzerne zudem neues Wachstum ins Haus holen.

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Cyber-Sicherheit ist ein wichtiges Thema. Die Anforderungen für Firmen, sich vor Cyber-Angriffen zu schützen, steigen. Dies unter anderem, weil immer mehr Daten und Prozesse in die Cloud wandern. Durch zunehmend dezentrale Arbeitsweisen wie Home-Office oder Fernwartung werden die Strukturen dafür zudem immer komplexer. Für Anbieter von Sicherheitssoftware hat damit ein goldenes Zeitalter begonnen.

Bei Check Point Software war davon in den letzten zwei Jahren noch wenig zu spüren. Obwohl das Unternehmen einer der führenden Anbieter auf diesem Gebiet ist, stellte sich bislang kein beschleunigtes Wachstum ein. Mit einem Umsatzplus von 3,5 % wuchs das Unternehmen mit Hauptsitz in Israel 2020 in dem gleichen überschaubaren Tempo weiter wie schon seit vielen Jahren.

Jetzt scheint das Unternehmen das Gaspedal gefunden zu haben. Im vierten Quartal 2021 wuchs der Umsatz um 6 %, für das Gesamtjahr präsentierte Check Point ein Umsatzplus von 5 %.

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Auch der Ausblick von CEO Gil Shwed und das neue Auftreten des Unternehmens in der Öffentlichkeit, etwa auf seiner hauseigenen Online-Messe rund um das Thema Cyber-Sicherheit, machen deutlich: Check Point will 2022 Schluss mit „gemächlich“ machen und in die Wachstumsoffensive gehen. Passend dazu verpasst sich das Unternehmen ein neues und dynamischeres Logo.

Wachstumstreiber Abogeschäft

Die aktuelle Umsatzentwicklung rührt vor allem von einem starken Wachstum im Abogeschäft (Subscription) her. Die darüber generierten Erlöse klettern im vierten Quartal um 14 %, im Gesamtjahr um 13 %. Mit 750 Mio. USD steht dieses Segment mittlerweile für 35 % der Umsätze.

Da Check Point seine Verkaufsstrategie vor einigen Jahren darauf umgestellt hat und in Zukunft keine Einzellizenzen mehr anbieten wird, wird sich das Geschäft nach und nach weiter dahin verlagern.

Für die Firmenkunden bietet das Abomodell zudem einen Vorteil: ihre Sicherheitsstruktur bleibt dank regelmäßiger Updates immer auf dem aktuellen Stand. Das ist auch erforderlich, denn Cyberkriminalität wird immer ausgeklügelter.

Produktneuheit: schnellste Firewall der Welt

Check Point Software gilt auf dem Gebiet der Cybersicherheit als Technologieführer. Diese Position stellte das Unternehmen gerade erst wieder unter Beweis. Zum Jahresauftakt präsentierte der Konzern eine neue Firewall-Generation – die derzeit schnellste der Welt.

Die Firewall arbeitet dabei in Quantengeschwindigkeit. Sie ist 10mal schneller als bisherige Lösungen auf dem Markt und die Performance soll sogar beim 20-Fachen bisheriger Firewalls sein.

Dies war nur eine der Produktneuheiten, die Check Point auf seiner hauseigenen Online-Messe rund um das Thema Cyber-Sicherheit, der „Check Point Exchange 360“, vergangene Woche präsentierte.

Die Marktposition scheint gesichert

Mittlerweile tummeln sich auch mehr und mehr kleinere Anbieter mit innovativen Sicherheitslösungen am Markt. Ein großer Player wie Check Point hat dennoch nichts zu befürchte. Die kleinen Anbieter sind in aller Regel immer nur auf einen kleinen Teilbereich der Branche Cyber-Sicherheit spezialisiert.

Check Point ist ein dominanter „Komplett-Anbieter“. Für Firmen ist dies sehr praktisch, denn Sie haben für alle Sicherheitsbelange in Sachen IT und IT-Infrastruktur einen Ansprechpartner. Kleinere Anbieter können das Angebot möglicherweise zwar ergänzen, aber nicht ersetzen.

Besonders interessante Kandidaten, die sich am Markt gut entwickeln und bei Kunden gefragt sind, könnte Check Point zudem früher oder später aufkaufen. Akquisitionen sind bei dem Konzern durchaus ein Teil der Wachstumsgleichung.

Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Großkunden von Check Point abwenden und zu einem anderen dominanten Player wechseln ist ebenfalls gering. Die Wechselkosten wären enorm  hoch und warum sollten sie auch, wenn Check Pointder Technologieführer ist? Damit handelt es sich bei Check Point nicht nur um ein Unternehmen in einer zukunftsträchtigen Branche sondern auch um ein Geschäftsmodell mit tiefem Burggraben.

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In unserem Börsenbrief „Der Privatinvestor“ führen wir Check Point in unserer Datenbank. Wir beobachten die Entwicklung des Unternehmens fortlaufend und wir berechnen auch regelmäßig den Inneren Wert der Aktie sowie die Kauf- und Verkaufschwelle. Testen Sie „Der Privatinvestor“. Bestellen Sie 4 Ausgaben kostenlos und unverbindlich.

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Der Traum vom Eigenheim – in früheren Generationen war das für viele Menschen das erklärte Ziel ihrer Arbeitsleistung. Mit Erreichen einer stabilen beruflichen Lage und vielleicht noch einem Bausparvertrag von den Eltern im Nacken, war der Bau oder Kauf einer Immobilie, egal ob Haus oder Wohnung, eine der beliebtesten Arten der privaten Finanzplanung. Und zwar sowohl mit Blick auf Wertentwicklung als auch als Ideal der Absicherung fürs Alter.

Doch was früher als „sichere Bank“ galt, muss spätestens seit der Finanzkrise 2007/2008 neu bewertet werden. Der Wertverfall bei Immobilien – wir erinnern uns: das Platzen der Immobilienblase in den USA war einer der Auslöser, der die Lawine ins Rollen gebracht hatte – hat den Ruf des Eigenheims als sichere Geldanlage in den Köpfen der meisten Privatanleger zumindest angeschlagen.

Beim Stichwort Wertverfall müssen wir natürlich differenzieren. Wir reden nicht über Häuser und Wohnungen in den Toplagen der Großstädte und Metropolen dieser Welt. Hier steigen die Preise weiter in immer astronomischere Höhen. Das wiederum macht einen aktuellen Kauf allerdings auch nicht attraktiver, zumal hier bereits die nächste Immobilienblase anzuklopfen droht. In den Städten und Speckgürteln nehmen die Immobilienpreise schon heute absurde Dimensionen an.

In weiten Teilen des Landes sieht es jedoch ganz anders aus: Häuser, Wohnungen und Grundstücke verlieren an Wert, man denke nur an die strukturschwachen Regionen im Osten Deutschlands. Aber auch in vielen – und nicht nur ländlichen – Gebieten des Westens sinken die Immobilienpreise oder sind von Wertverlust bedroht. Sicherer Werterhalt oder Vermögenszuwachs sieht jedenfalls anders aus.

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Die eigenen vier Wände sind keine Geldanlage

In den Köpfen der meisten Deutschen ist der Traum vom Eigenheim jedoch noch immer tief verankert. Man spart sich schließlich die Miete und kann das Eigenheim später wieder mit Gewinn verkaufen, so ungefähr lautet das allgemeine Narrativ der Befürworter. Doch eins muss man zunächst einmal klarstellen: Der Kauf oder Bau einer selbstgenutzten Immobilie ist keine Investition im klassischen Sinne, sondern Konsum. Eine sinnvolle Investition ist davon gekennzeichnet, dass sie produktiv ist, also Erträge abwirft. Eine selbstgenutzte Immobilie kostet aber in der Regel kontinuierlich Geld.

Neben der Abzahlung der Bau- oder Kauffinanzierung bei der Bank, kommen die üblichen permanenten Betriebskosten und Steuern hinzu. Eine zusätzliche und wesentliche Unbekannte ist die Kostenstelle für Instandhaltungsarbeiten. Hier kommen früher oder später auf jeden Immobilienbesitzer Aufwände zu, die vorab kaum konkret zu beziffern sind. Das reine Sparen der Miete macht daher aus den eigenen vier Wänden noch lange kein produktives Investment.

Immobilien werden immer kostenintensiver

In den großen Städten ist Wohnen eh schon lange zum Luxus geworden, das Bauen selbst allerdings wird flächendeckend immer teurer. Im November 2021 war der Anstieg der Baupreise laut Statistischem Bundesamt so stark wie seit 50 Jahren nicht mehr. Der Grund dafür ist recht einfach: Als Folge der Corona-Pandemie gibt es überall große Engpässe bei Baumaterial. Die Rohstoffe sind knapp geworden und die Lieferketten befinden sich rund um den Globus im Stau. Dies lässt die Preise steigen.

Und das betrifft eben nicht nur Neubauten, sondern genauso alle Arbeiten in Richtung Wartung, Reparaturen und Ausbauten bei Bestandsimmobilien. Allein der Preis für Baustahl ist innerhalb eines Jahres um 71 % gestiegen. Dämmmaterial um 32 % und Bauholz um sage und schreibe 83 %! Hinzu kommen schwerfällige Verwaltungsapparate, die aufgrund der fehlenden Digitalisierung für Genehmigungsverfahren endlos brauchen, um das bürokratische Räderwerk rund um Gutachten, Bauprojekte und Förderungen ins jeweilige Ziel zu steuern. Da kann man schon von „ambitioniert“ sprechen, wenn die neue Bauministerin Klara Geywitz den Plan zum Bau von 100.000 neuen Sozialwohnungen ankündigt.

Keine guten Aussichten für Bauprojekte

Experten gehen davon aus, dass es im Jahresverlauf 2022 zu weiteren Preissteigerungen kommen wird. Das Lieferkettenproblem wird sich voraussichtlich nicht schnell in Luft auflösen. Auch wenn die Einschränkungen im Zuge der Pandemie irgendwann vorbei sind, wird es noch viel Zeit brauchen, bis Produktionen wieder auf vollen Touren laufen und die geschädigten logistischen Strukturen wieder hergestellt sind.

Bauherren werden wohl auch in Zukunft finanziell vor immer neue Herausforderungen gestellt. Und es bleibt der berechtigte Zweifel, ob die niedrigen Zinsen den Mehraufwand an Kapital abfedern können. Wir rechnen jedenfalls in den nächsten Jahren mit einer erheblichen Reihe an Baupleiten.

Und dann ist da noch die Inflation, die schon jetzt ungeahnte Höhen erreicht (USA im Dezember 2021 +7 %). Die immer weiter steigenden Baupreise werden ihrerseits wiederum für weitere kräftige Preisschübe sorgen und dadurch die Inflation noch weiter antreiben. Dieser verheerenden Dynamik gegenübergestellt, klingen die beschwichtigenden Aussagen der Notenbanken, dass die hohen Inflationsraten nur vorübergehend seien, wie reine Lippenbekenntnisse.

Erste Wahl für Privatanleger: Qualitätsaktien

Großstädtische Preisblase, Wertverfall auf dem Land, Bauteuerung und Inflation – vor diesem Hintergrund hat die „Sachwertinvestition Immobilie“ erheblich an Attraktivität eingebüßt und rückt mindestens in die zweite Reihe. Zur langfristigen Vermögenssicherung und -vermehrung sind Wertpapierbeteiligungen an substanzstarken Unternehmen mehr denn je das Mittel der Wahl für Sie als Privatanleger.

Auch wenn die Aktienindizes aktuell einerseits historische Höchststände erreichen und andererseits großen Schwankungen unterliegen, gibt es immer wieder gute Gelegenheiten an der Börse. Es gilt, die Unternehmen zu identifizieren, deren Geschäftsmodelle und Strukturen perspektivisch so gut aufgestellt sind, dass sich ein Investment zum gegebenen Kurszeitpunkt lohnen kann.

Wir analysieren für Sie die Märkte und Unternehmen in unserem Kapitalanlagebrief „Der Privatinvestor“, damit Sie genau diese Gelegenheiten für Ihren langfristigen Vermögensaufbau nutzen können.

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Das Lieblingsgetränk von Warren Buffett ist hinlänglich bekannt: Cherry Coke. Nach eigenen Angaben konsumierte er zeitweise sogar bis zu fünf Dosen pro Tag. Ein ehemaliger Nachbar, Don Keough (späterer Coca-Cola-Präsident und Chief Operating Officer), hatte ihn auf den Geschmack gebracht. Dabei ist Buffett nicht nur Konsument der Kult-Brause, sondern auch ein Großaktionär des Konzerns.

Warren Buffett investierte 1988 1 Mrd. USD in die Coca-Cola-Aktie und erwarb damit rund 6 % der Anteilscheine. Inzwischen hat der Starinvestor seine Beteiligung auf über 9 % aufgestockt. Über seine Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway hält er 400 Mio. Aktien von Coca-Cola. Im Portfolio seiner Holding ist dies die drittgrößte Position. Das Aktienpaket hat aktuell einen Wert von etwa 25 Mrd. USD.

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„Our favorite holding period is forever“

Kurz nach seinem Einstieg bei dem Getränkekonzern schrieb Buffett 1989 im Jahresbrief von Berkshire Hathaway sinngemäß: „Wenn wir Anteile an herausragenden Unternehmen mit herausragendem Management besitzen, ist unsere bevorzugte Haltedauer ewig.“ Dafür ist sein Investment bei Coca-Cola ein Paradebeispiel.

Zweifellos kann die Coca-Cola-Aktie in Sachen Kursentwicklung nicht mit Tech-Werten konkurrieren. In den vergangenen fünf Jahren hat die Aktie immerhin ein Plus von rund 50 % erzielt (Börse NYSE, in USD). Was manch ein Investor als „langweiliges“ Papier bezeichnen würden, entspricht exakt dem Beuteschema von Warren Buffett. Dass der Konzern darüber hinaus auch noch sein Lieblingsgetränk herstellt, dürfte für den Langfristinvestor der Eiswürfel in der Cherry-Coke sein.

Selbst Corona bremst Coke nur kurz

Das Jahr 2020 war nicht einfach für Coca-Cola. In vielen Teilen der Erde brachen die Umsätze im Gastronomie- und Eventsektor über Monate fast vollständig weg. Zwar wurde dafür mehr Cola, Fanta und Co. zuhause getrunken, dies konnte das Umsatzloch im „Außer-Haus-Geschäft“ jedoch nicht kompensieren. Unterm Strich ging der Umsatz um 11,4 % zurück. Das Nettoergebnis büßte 13,5 % ein. Als größter Softdrink-Hersteller der Welt kann Coca-Cola dennoch so einiges wegstecken. Derzeit hat der Kurs des Konzerns fast wieder das Vorkrisen-Niveau erreicht.

Unsere Kernthese besteht fort: Coca-Cola ist ein Langfristinvestment, das von nichts und niemandem unterzukriegen ist. Vor allem Dividendenfans kommen bei diesem Unternehmen dauerhaft auf ihre Kosten. Und das gilt auch für Warren Buffet, für den im bisherigen Verlauf der Pandemie das Thema „(Teil)-Verkauf“ niemals auf der Tagesordnung gestanden hat.

Nicht nur kalter Kaffee

Verbraucher sind heute wesentlich ernährungsbewusster und möchten den Zuckerkonsum reduzieren. Passen zuckerhaltige Limonaden also überhaupt noch ins Konzept? Coca-Cola ist sich der Herausforderung bewusst und hat diese auch angenommen. Viele Rezepturen nahm sich der Konzern im letzten Jahr erneut vor, um den Zuckergehalt weiter zu reduzieren.

Die Marketingstrategie wurde bereits vor Jahren grundlegend umgekrempelt. Zudem werden Cola, Fanta & Co. mittlerweile auch in kleineren Portionen angeboten. Retroflaschen aus Glas machen das Luxusgefühl – für den Verbraucher, der sich einfach mal was gönnen möchte – perfekt.

Der Konzern hat mit seinem gigantischen Marken- und Produktportfolio zudem längst viel mehr zu bieten als nur „Zuckerbrause“. Unter den 200 Marken, die der Konzern im Zuge seiner aktuellen Portfolio-Verschlankungen beibehalten will (vorher waren es über 400, die jetzt schrittweise reduziert werden), befinden sich auch zahlreiche Mineralwassersorten, Sportgetränke, Fruchtsäfte und Milchgetränke. Selbst Kaffee (Marke Costa) und Teegetränke (z. B. Fuze Tea) sind mit an Bord.

Die Dividende steigt und steigt und steigt …

Einer der wichtigsten Gründe für Warren Buffett an Coca-Cola festzuhalten, ist die überragende Ausschüttungsstrategie. Denn Coca-Cola ist ein Dividendenaristokrat der ersten Stunde. Es gibt nur wenige Unternehmen, die länger ausschütten und noch geringer ist die Zahl der Firmen, die ihre Dividende schon seit Langem jedes Jahr steigern: Im März 2021 steigerte Coca-Cola seine Dividende das 59. Jahr in Folge. Seit 1920 wird eine Gewinnbeteiligung ausgezahlt, die seitdem noch nie unterbrochen wurde.

Trotz der schwächeren Ergebnisse in 2020, bleibt der Konzern seiner Linie auch weiterhin treu. Dadurch ist die Aktie von Coca-Cola im Portfolio von Warren Buffett eine besondere Beteiligung. Da das „Orakel von Omaha“ schon einige Jahrzehnte investiert ist, bringt ihm dies bis heute eine mehr als ansprechende Dividendenrendite von knapp über 50 % gemessen am initialen Kaufpreis ein. Das führt klar vor Augen, dass sich langfristig orientiertes Investieren in eine starke Dividendenaktie wirklich lohnt.

Pläne für die Zukunft

Coca-Cola erweitert seinen Radius bei alkoholhaltigen Getränken. Nachdem der Limonadenhersteller bis vor kurzem ausschließlich auf Softdrinks setzte, will Coca-Cola nun ganz offensichtlich stärker in das Alkohol-Segment vordringen. Der Konzern schließt eine Partnerschaft mit Constellation Brands. Gemeinsam mit diesem strategischen Verbündeten soll eine neue Produktlinie mit Namen Fresca Mixed aufgebaut werden.

Der Markenname orientiert sich bewusst an der bereits stark wachsenden Coca-Cola Marke Fresca, die jedoch bislang ohne Alkohol angeboten wurde. Unter dem Namen Fresca Mixed werden künftig verzehrfertige Cocktails in Dosen verkauft.

Vorteile von „long only“

Das Beispiel Coca-Cola zeigt deutlich, dass es Warren Buffett seinen Grundsatz „Our favorite holding period is forever“ ernst nimmt und auch in die Praxis umsetzt. Die Coca-Cola-Aktie hat sich als Prototyp eines Buffett-Investments erwiesen. Das Geschäftsmodell des Konzerns ist einfach zu verstehen und die Wachstumsaussichten sind ungebrochen gut. Außerdem ist Coca-Cola Marktführer in seiner Branche.

Das Unternehmen hat in der Vergangenheit regelmäßig Aktien zurückgekauft. Dadurch wuchs der Anteil von Buffett zuverlässig, ohne dass er aktiv neue Anteile kaufen musste. Und nicht zuletzt: Der Softdrink-Hersteller aus Atlanta verfolgt eine verlässliche Dividendenpolitik: Anleger erhalten seit rund 50 Jahren regelmäßige Ausschüttungen. Außerdem wurde die Dividende immer wieder angehoben.

Ein weiterer Vorteil von Buffetts Langzeitstrategie: Als Privatinvestor sparen Sie Steuern, die wie immer bei Gewinnrealisierungen anfallen. Da schmeckt die Cola mit Kirschgeschmack aus Nachbars Garten besonders gut.

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Überbrückungshilfen, Kurzarbeitergeld, Härtefall-Programme, Grundsicherung: Die Deutschen und die Unternehmen, in denen sie beschäftigt sind, bekamen seit dem Ausbruch von Corona staatliche Hilfen wie noch nie. Der staatliche Stimulus in der Pandemie hat in Deutschland ein Gesamtvolumen im Umfang von 35 Prozent des Bruttoinlandsproduktes erreicht (siehe GRAFIK), mehr als in den meisten anderen Industrieländern.

Doch viel von ihrem Einkommen und diesen Hilfen konnten die Deutschen nicht ausgeben, denn im Verlauf der Pandemie schlossen immer wieder Restaurants, Reisen wurden verschoben, der Urlaub ins Inland verlegt, die Mobilität im Rahmen der Corona-Politik eingeschränkt. Hinzu kam die Angst vor einem Verlust des Arbeitsplatzes.

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Die eingetrübte Konsumfreude forcierte das Sparverhalten. In der Folge wuchs das Geldvermögen der Deutschen 2021 um mehr als sieben Prozent auf einen neuen Rekordwert von 7,7 Billionen Euro an. Die Sparquote ist auf ein Rekordniveau gestiegen. Das Volumen an Bargeld und Bankeinlagen hat ebenfalls einen neuen Rekord erreicht. Doch dieser Teil des Vermögens wirft für die Sparer aufgrund der Zinsflaute praktisch nichts mehr ab. Vielmehr wird dieses Vermögen durch Verwahrentgelte und Inflation still und heimlich entwertet bzw. aufgebraucht.

Der Anteil von Sichteinlagen und Bargeld am gesamten privaten Geldvermögen dürfte 2021 etwa 30 Prozent erreicht haben. Dieser Prozentsatz hatte 2008 noch bei 13,5 Prozent gelegen. Mitte 2020 lag er bereits bei über 28 Prozent. Die ganz aktuellen Zahlen werden erst im Verlauf des ersten Quartals 2022 von der Deutschen Bundesbank vorgelegt.

Was machen mit all dem Geld?

Das ist eine der häufigsten Fragen, die Bankern, Fondsmanagern und auch Journalisten wie mir gestellt wird. Sicher ist: Wer wartet, verliert: Und zwar viel! Wer sein Bares auf dem Girokonto schlummern lässt, kann bei offizieller Inflation, die für das Jahr 2021 lediglich mit 3,1 Prozent angegeben wurde, in Wirklichkeit aber in den vergangenen Monaten auf annähernd zehn Prozent gestiegen sein dürfte, binnen drei Jahren rund ein Viertel seiner Kontoeinlagen verlieren. Das wirkt wie eine deutliche Steuererhöhung. Hinzu kommen Negativzinsen, die von Banken beschönigend als Verwahrentgelte bezeichnet werden. Die Einlagen auf dem Girokonto sollten daher auf das reduziert werden, was man für ein paar Monate für laufende Ausgaben und Eventualitäten oder absehbar größere Pläne vorhalten will.

Was also tun? Das Geld auf dem Konto liegen lassen, ist keine gute Idee, denn im schlimmsten Fall wird es zusätzlich durch Entgelte reduziert. Und falls wir eine neue – und diesmal wahrscheinlich noch schwerere – Finanzkrise als 2009 erleben, sind Bankeinlagen längst nicht so krisensicher wie Aktien oder Immobilien.

Doch alternative Anlagen sind meist hoch bewertet. Viele Deutsche haben zuletzt aus der Not eine Tugend gemacht und haben sich nicht nur Edelmetalle zugelegt, sondern sind in den Aktienmarkt ausgewichen. Die Zahl der Aktionäre ist nach Angaben des Deutschen Aktieninstituts 2020 auf den höchsten Stand in fast 20 Jahren geklettert. Auch hier warten wir noch auf die aktuelleren Zahlen aus dem vergangenen Jahr.

Die als eher börsenscheu geltenden deutschen Sparer sind trotz der oft reichlichen Bewertungen an den Kapitalmärkten also auf einem richtigen Weg. Doch mit der erneuten Kurskorrektur, die Ende 2021 und zu Jahresbeginn an den Börsen eingesetzt hat, wird das Aufspüren vielversprechender Wertpapiere schwieriger und bedarf professioneller Begleitung.

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Was würden Sie antworten, wenn Sie nach dem größten Bekleidungsunternehmen der Welt gefragt würden?  Den meisten käme wahrscheinlich der schwedische Textilgigant H&M in den Sinn, stimmt’s? Kaum eine Fußgängerzone findet sich ohne Filiale, in Großstädten sind nicht selten sogar mehrere H&M-Stores anzutreffen. Und Hand auf’s Herz: (fast) jeder hat schon einmal irgendetwas bei dem schwedischen Einkleider eingekauft, ob online, stationär oder beides.

Dennoch gebührt die Krone einem anderen Akteur. Es ist ein Unternehmen, das wohl die wenigsten auf dem Schirm haben dürften – zumindest namentlich. Seine Hauptmarke hingegen ist sehr geläufig: Zara. Das Unternehmen, das dahintersteckt, heißt Industria de Diseño Textil oder kurz: Inditex.

Dieser Konzern verweist sämtliche Konkurrenten auf die Plätze, sowohl vom Umsatz (rund 24 Mrd. EUR) als auch von der Marktkapitalisierung (88,7 Mrd. EUR) her. Kein anderes Bekleidungsunternehmen schafft es in die Nähe von Inditex. Die einzigen ernstzunehmenden Konkurrenten sind H&M und Fast Retailing (Marke: Uniqlo). Doch auch sie liegen im Gesamtumsatz deutlich hinter Inditex zurück (H&M: ca. 19, 4 Mrd. EUR, Fast Retailing: ca. 16,2 Mrd. EUR).

Acht Marken, ein Marktführer

Acht Marken gehören aktuell zu Inditex: Zara, Pull&Bear, Massimo Dutti, Bershka, Stradivarius, Oysho, Zara Homeund Uterqüe. Die Erstgenannte, Zara, ist die bereits oben erwähnte Hauptmarke des Konzerns. Die bekannte Textilmarke steht für rund zwei Drittel des Umsatzes. Fast 16 Mrd. EUR Umsatz werden also allein durch die Marke Zara generiert. Schon mit dieser Marke stellt Inditex die Gesamtumsätze der meisten Wettbewerber in den Schatten.

Und nicht nur in Sachen Umsatzgröße hat Inditex die Nase vorn – das Unternehmen arbeitet hochprofitabel und verfügt mit derzeit 9,6 Mrd. EUR über eine Nettoliquidität auf Unternehmensrekordwert. Dies entspricht 11 % der Marktkapitalisierung. So aufgestellt konnte Inditex auch die Einschränkungen und Herausforderungen der Corona-Krise erfolgreich überstehen.

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Sonderweg in der Logistik

Ein Erfolgsfaktor des spanischen Textilriesen liegt in der Struktur seiner Logistik. Hier unterscheidet sich Inditex von allen Wettbewerbern. Im Gegensatz zur Konkurrenz arbeitet Inditex nämlich nicht mit der branchenüblichen Lieferstruktur über dezentrale Lagerhäuser, um die Warenversorgung seiner Standorte zu gewährleisten. Das Unternehmen unterhält nur ein einziges – aber dafür gigantisches – Zentrallager am Heimatmarkt Spanien. Von dort aus beliefert Inditex nahezu vollständig automatisiert sämtliche Filialen in der ganzen Welt.

Selbst die Geschäfte in Asien und Amerika bekommen von dort ihre Waren. Das ist umso beeindruckender, weil das Unternehmen mittlerweile immerhin rund 40 % seiner Umsätze außerhalb Europas generiert. Rund ein Fünftel der Umsätze kommen dabei bereits aus Asien. Durch diesen logistischen Sonderweg verschafft sich der spanische Branchenprimus einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil in Sachen Kosten und Effizienz.

Fit für die digitale Zukunft

Diverse Player der Bekleidungsindustrie haben das Thema „Digitalisierung“ mit all seinen Kannibalisierungseffekten auf den stationären Handel bereits früh auf dem Zettel gehabt (verglichen mit anderen Handelsbranchen). Auch auf diesem Gebiet ist Inditex vor allem mit seiner Hauptmarke Zara ganz vorne positioniert.

In seiner „All-in Customer Experience“ (auf Deutsch etwa: ganzheitliches Einkaufserlebnis) kann der Kunde zum Beispiel im Laden stöbern und einkaufen oder seinen Einkauf nach Hause liefern lassen. Umgekehrt kann jeder Online-Kauf weltweit alternativ auch in einer Filiale abgeholt werden. Das allein ist noch nichts Besonderes. Die nahtlose Verzahnung von Online- und Offline-Einkaufswelt findet sich jedoch auch in den Filialen selbst durch in die Ladenstruktur eingebettete Online-Terminals wieder.

Zunächst als Pilot in Spanien werden via eigens dafür entwickelter App weitere integrative Features angeboten, zum Beispiel die Produktsuche in der Filiale mittels RFID-Technologie („Click & Find“) oder die Reservierung einer Umkleidekabine zu einem bestimmten Zeitpunkt, um lange Warteschlangen zu vermeiden.

Inditex schafft auf diese Weise digitale Mehrwerte, von denen neben dem E-Commerce auch der stationäre Handel profitiert. Im Jahr 2021 wurden bereits über 25 % des Umsatzes über die unternehmenseigenen Online-Shops erzielt.

Starke Cashflows, beste Aussichten

Der operative Cashflow steht derzeit bei 6,2 Mrd. EUR und weist eine Marge von 24,3 % auf. Ein neuer Rekordwert. Diese hohen Cashflows verdankt Inditex unter anderem seiner effizienten Logistikstrategie und den daraus resultierenden sehr niedrigen Lagerbeständen. Deshalb sind die Cashflows auch deutlich höher als der Gewinn.

Da wir hier die Ergebnisse der zuletzt veröffentlichten zwölf Monate heranziehen, sind neben den starken Ergebnissen der ersten drei Quartale 2021 noch das schwache vierte Quartal 2020 enthalten. Für das Geschäftsjahr 2021 erwarten wir somit noch deutlich höhere Cashflows.

Auch dies belegt, dass Inditex die Krise bestens überstanden hat und längst wieder zurück auf seinem Wachstumskurs ist. Selbst als ein Jahr zuvor die Ergebnisse insgesamt und damit auch die Cashflows einbrachen, lag die operative Cashflowmarge noch bei fast 15 %. Der Durchschnitt der letzten zehn Jahre liegt bei 18,8 %.

 Dividenden werden regelmäßig erhöht

Inditex zahlt schon seit vielen Jahren eine Dividende. Diese wurde in der Vergangenheit auch regelmäßig erhöht. Im Geschäftsjahr 2020/21, das im Januar 2021 zu Ende ging, wurde sie aus Vorsicht eingekürzt. Nun dürfte die Dividende aber wieder angehoben werden. Zumindest auf das Vorkrisenniveau.

Durch seine hohe Nettoliquidität (zur Erinnerung: 9,6 Mrd. EUR) verfügt Inditex über ausreichende Reserven, um weiterhin in seine Expansion und sein zukünftiges Wachstum zu investieren. Auch Übernahmen wären denkbar. Wir könnten uns zudem eine Sonderausschüttung vorstellen, falls das Management seine Aktionäre für das Ausharren auch während der einjährigen Durststrecke belohnen will.

Schwacher Kurs trotz guter Unternehmenszahlen

Die Entwicklung der Unternehmensleistung von Inditex zeigt einen eindeutigen Trend nach oben. Inditex hat durch sein effizientes Geschäftsmodell und seine starke Bilanz (Stichworte: Logistikstrategie und Nettoliquidität) den pandemiebedingten Einbruch unbeschadet überstanden und blickt der Zukunft optimistisch entgegen.

An der Börse ist diese Trendwende noch nicht eingetroffen. Der Kurs der Aktie befindet sich seit Ende November 2021 im Sinkflug. Mit aktuell 25,99 EUR (Stand: 09.02.2022) ist der Titel ein ganzes Stück entfernt vom letzten Hoch im November 2021 (32,26 EUR) und noch weiter vom Allzeithoch im Mai 2027 (36,44 EUR).

In unserem Kapitalanlagebrief „Der Privatinvestor“ werden wir das Unternehmen in jedem Fall weiterhin für Sie verfolgen.

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Mitte Januar warfen zehnjährige Bundesanleihen zum ersten Mal seit Mai 2019 eine positive Rendite von 0,017 % ab. Was zunächst wie eine gute Nachricht klingt, hat einen faden Beigeschmack, denn die Angst vor der Zinswende und ihren Folgen geht um. Die Frage ist: Sollten Sie als Privatinvestor weiter auf Big-Techs setzen?

Bei dem historisch niedrigen Zinsniveau kann auf eine Zinserhöhung rasch die nächste folgen, und so weiter. Die zehnjährigen US-Treasuries weisen aktuell bereits eine Rendite von knapp 1,9 % auf. Noch ist der Leitzins in den USA unverändert, doch lange wird er dies nicht mehr bleiben. Die Zinswende ist seitens der Fed beschlossen. In diesem Jahr soll es drei Zinserhöhungen bis auf knapp 1 % geben. 2023 sollen weitere Zinsschritte folgen.

Steigen die Zinsen, sind zukünftige Erträge weniger wert, auch bei börsennotierten Unternehmen. Das beeinflusst vor allem Wachstumswerte aus der Tech-Branche, aber auch Dividendentitel können beeinträchtigt sein. Die Aktienkurse vieler Tech-Unternehmen und digitaler Geschäftsmodelle wurden zuletzt vor allem durch Erwartungen auf künftige Gewinne getrieben.

Tech-Werte: Bitte nicht abschreiben  

Dennoch gehört Big-Tech à la Microsoft und Alphabet weiter in ein Depot. Diese Unternehmen sind für unser Leben derart wichtig geworden, dass wir nicht mehr auf ihre Dienstleistungen und Produkte verzichten können. Die Digitalisierung geht weiter. Davon werden insbesondere die großen und etablierten Tech-Konzerne profitieren. Hier nicht dabei zu sein bzw. zu bleiben, wäre falsch.

Microsoft, Alphabet usw. weisen im Moment hohe Bewertungen auf. Vielleicht bewegen sich die Kurse eine längere Zeit nicht vom Fleck oder sie korrigieren sogar. Außerdem sind diese Unternehmen nicht extrem teuer. Das KGV von Alphabet steht bei 30, das von Microsoft bei 40. Von den KGVs in der Technologieblase, als Microsoft z. B. bei über 100 lag, sind wir weit entfernt.

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Starke Rücksetzer bieten Einstiegschancen

Zudem gibt es bei guten jüngeren Tech-Werten gerade jetzt massive Rücksetzer, selbst wenn diese solide aufgestellt sind. Die Aktie von FIVERR hat in den letzten vier Wochen mehr als 20 % eingebüßt. Seit November gab der Kurs mehr als die Hälfte ab.

Darin liegt aber auch eine Chance, denn das Wachstum bei FIVERR ist intakt. Im dritten Quartal 2021 stieg der Umsatz um 42 %. Bereits letzte Woche haben wir uns in unserem Blog deshalb FIVERR gewidmet.

Überzeugendes Geschäftsmodell

FIVERR, das „Amazon der Arbeitswelt“, erscheint auch für die Börsensaison 2022 als ein vielversprechender Investment-Kandidat. Die Arbeitswelt verändert sich. Die Digitalisierung, die auch hier mit großen Schritten voranschreitet, verändert nicht nur Arbeitsplatz (Stichwort „Home Office“), Arbeitsprozesse und Jobprofil. Nein, selbst der Recruiting-Prozess verlagert sich mehr und mehr ins Netz.

Mit der Übernahme von CreativeLive und Stoke Talent im Oktober bzw. November letzten Jahres hat FIVERR zwei Akquisitionen getätigt, die das Geschäft gut ergänzen. Die Zukäufe helfen FIVERR, eine Multi-Channel-Freiberuflerstrategie umzusetzen und Freiberufler bei vielen Aspekten zu unterstützen.

Langfrist-Strategie zahlt sich aus

Angesichts steigender Inflation gibt es keinen besseren Wertspeicher als Sachvermögen in Form von Unternehmen (Aktien), die von der digitalen Transformation, in der wir uns befinden, profitieren werden.

In unserem Langfristdepot unseres wöchentlichen Börsenbriefes „Der Privatinvestor“ halten wir Microsoft schon seit fast 15 Jahren. Die Aktie ist mittlerweile ein Ten-Bagger in unserem Musterdepot. Die kumulierte Performance steht bei 1.068%. Trotzdem werden wir uns von dieser Position nicht trennen. Gut möglich, sogar wahrscheinlich, dass der Kurs irgendwann korrigiert.

ABER: Wir stiegen damals bei einem Kurs von 22,80 EUR ein. Würden wir verkaufen, würden wir mit Sicherheit nie wieder zu diesem Preis hineinkommen. Noch dazu kassieren wir auf unseren Einstiegskurs eine Bruttodividendenrendite von 9,6 %. Und unsere Dividendenrendite wird steigen, je länger wir dabeibleiben. Denn Microsoft ist nicht nur ein starker Wachstumstitel, sondern auch ein Dividendenaristokrat.

Einen Titel mit derart hoher Qualität, intakten Zukunftsaussichten und noch dazu einer solchen Dividendenrendite sollten Sie eigentlich nie verkaufen. Denn, wie sagte Warren Buffett einmal: „Our favourite holding period is forever!“ (auf Deutsch: “Unsere bevorzugte Haltedauer ist ewig!“)

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Technologie-Konzerne – vor allem aus den USA – haben in den letzten Jahren gigantische Wachstumsraten hingelegt. Dies hat einen Grund: die Digitalisierung schreitet nicht erst seit der Pandemie mit Siebenmeilenstiefeln voran. Mit der Folge, dass Tech-Unternehmen immer mächtiger werden. Ihr Einfluss auf unseren Alltag und unsere gesellschaftlichen Strukturen ist mittlerweile derart groß, dass dies nun die Politik auf den Plan ruft. Die Stoßrichtung ist dabei international dieselbe: der Marktmacht von Big Tech soll Einhalt geboten werden.

Lange hatte die EU zugelassen, dass sich Amazon & Co. nahezu unreguliert ausbreiten. Damit soll nun Schluss sein. Ende 2021 verabschiedete die EU-Kommission ein Reformpaket mit neuen Wettbewerbsgesetzen. Im Zentrum stehen dabei der „Digital Markets Act“ (DMA) und der Ende Januar 2022 beschlossene „Digital Services Act“ (DSA). Eine Reihe neuer Wettbewerbsvorgaben richtet sich dabei ganz gezielt an die „Gatekeeper“ (dt. „Torhüter“) der Tech-Branche. Als eben solche werden in der digitalen Welt Unternehmen mit sehr großer Marktmacht und hoher Nutzerreichweite bezeichnet.

Worum geht es beim DMA und DSA?

Der Digital Market Act soll wettbewerbsschädliches Verhalten seitens der Internetriesen einschränken. Der Wettbewerb soll wieder belebt werden. So könnte beispielsweise Apple dazu gezwungen werden, auf seinen iPhones Apps der Konkurrenz zuzulassen. Oder Google und Amazon könnte untersagt werden, ihre eigenen Angebote in ihren Suchergebnissen zu bevorzugen. Noch bleibt dies abzuwarten.

Der Digital Services Act soll die Macht von Big Tech zusätzlich begrenzen, indem er die Nutzerwelt es Internet verändert. Dabei geht es grob zusammengefasst um größere Rechtssicherheit, höhere Transparenz, faireren Wettbewerb und besseren Verbraucherschutz in der Online-Welt.

Was für neue Regeln bringt der DSA?

Ein zentrales Element des DSA sind die neuen Regularien gegen die Verbreitung von rechtswidrigen Waren, Dienstleistungen oder Inhalten im Internet. Plattformbetreiber sollen künftig direkt und ohne richterlichen Beschluss behördliche Anordnungen zur Entfernung von illegalen Inhalten erhalten können und diese unmittelbar umsetzen müssen.

Dabei geht es zum Beispiel um strafbare Hasskommentare, gezielte Desinformation, Aufrufe zur Gewalt, Drogen- und Waffenhandel oder die unautorisierte Nutzung urheberrechtlich geschützter Werke. Bei besonders schweren Verstößen müssen die Anbieter zusätzlich proaktiv die Polizei miteinbeziehen.

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Mehr Transparenz und Schutz der Persönlichkeitsrechte

Ein weiterer Bestandteil des DSA ist die Offenlegung der Empfehlungsalgorithmen seitens der Digitalkonzerne. Damit soll für Verbraucher erkennbar werden, wer welche Inhalte zu sehen bekommt und auf welcher Informationsgrundlage dies geschieht. Sehr große Plattformen sollen zudem alternative Empfehlungssysteme anbieten, die nicht auf der Erstellung von Nutzerprofilen basieren.

Außerdem sollen besonders sensible persönliche Informationen wie Religionszugehörigkeit, Gesundheit und sexuelle oder politische Orientierung ohne ausdrückliche Zustimmung seitens der User überhaupt nicht mehr genutzt werden dürfen, um individuell priorisierte Inhalte oder personalisierte Werbung auszuspielen. Personalisierte Werbung an Minderjährige soll grundsätzlich ausgeschlossen werden.

Das Recht auf Nicht-Verfolgung

Die Verbraucher sollen durch den DSA die Hoheitsrechte über ihre persönlichen Daten und Informationen zurückerhalten. Das soll nicht nur der Hand der Unternehmen überlassen werden. Das Recht, digitale Dienste und Angebote anonym nutzen zu können (zumindest dort, wo es möglich ist), soll auch technisch wieder zum Nutzer zurückgehen.

Dafür sollen beispielsweise die nervigen Cookie-Abfragen bei nahezu jedem Website-Besuch wegfallen. Die gängige Praxis, die Zustimmung zum Tracking (also der Nachverfolgung der Web-Aktivitäten des einzelnen Users) viel einfacher zu gestalten als die oft komplizierte Verweigerung des Ganzen, soll ein Ende finden. Stattdessen soll eine Standardeinstellung im Internetbrowser oder im Betriebssystem jedem Nutzer ermöglichen, einmal und ganzheitlich festzulegen, ob man getrackt werden möchte oder eben nicht.

Was heißt das alles für die Tech-Giganten konkret?

Ob mit Blick auf den DMA oder den jüngst verabschiedeten DSA – Meta, Alphabet, Apple, Twitter, Amazon und alle sonstigen Online-Giganten müssen sich zukünftig in Europa auf strengere Regeln und Kontrollen einstellen. Die Internetriesen sollen ihren Kunden und Konkurrenten nicht länger die Regeln diktieren können. Bei Verstößen gegen die neuen Wettbewerbsregeln drohen den Konzernen empfindliche Geldstrafen von bis zu 6 % ihres Jahresumsatzes.

Der DSA soll die derzeit geltenden Regeln der E-Commerce-Richtlinie aus dem Jahr 2000 ablösen. „Wir holen uns die Kontrolle über die Internetgiganten zurück”, so die dänische Abgeordnete Christel Schaldemose, die den Entwurf im EU-Parlament federführend vorangetrieben hatte. Dabei ist noch unklar, wann der DSA schlussendlich in Kraft treten wird.

Noch bürokratische Wegstrecke bis zum Ziel

Die Abgeordneten des Europäischen Parlaments haben Ende Januar mit großer Mehrheit für den DSA gestimmt. Details zum verabschiedeten Gesetzesentwurf finden Sie hier auf den Seiten der EU-Kommission.

Als nächster Schritt folgt der Abstimmungsprozess, in dem die drei großen europäischen Institutionen – Parlament, Kommission und Rat – ein finales Gesetz erarbeiten. Dabei können und werden sicherlich noch punktuelle Anpassungen vorgenommen, bis der DSA zur praktischen Anwendung finden wird. Man rechnet damit, dass dies 2023 der Fall sein wird.

Gute Impulse, ja – Trendwende, eher weniger

Wie schon bei den verschiedenen Initiativen zur Wettbewerbsregulierung innerhalb der internationalen Gemeinschaft sehen wir auch im Reformpaket der EU-Kommission und ganz aktuell beim DSA viele gute und sinnvolle Ansätze. Das grundsätzliche Interesse, unsere Online-Welt zu einem besseren Ort zu machen, trifft wohl nirgends auf Widerspruch. Wie und mit welchem Effekt sich das Ganze in der Praxis umsetzen lässt, wird sich wohl erst retrospektiv zeigen. Was für uns allerdings schon jetzt sicher ist: Die weitere Entwicklung und das weitere Wachstum der Tech-Branche und seiner erfolgreichen Unternehmen wird sich fortsetzen.

Die Geschäftsmodelle der Internetgiganten und ihrer Peripherie sind derart stabil und zukunftssicher, dass jegliche Reglementierungsinitiative seitens der Politik einem natürlichen Evolutionsschritt im gesellschaftlich-wirtschaftlichen Entwicklungsprozess entspricht. Denn letztlich werden die einzelnen Punkte des DSA nur im Dialog zwischen den politischen und gesellschaftlichen Institutionen und Vertretern der branchenführenden Unternehmen selbst zum Leben erweckt werden können. Die Ära der Internetgiganten ist jedenfalls sicher noch lange nicht vorbei. Ganz im Gegenteil.

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