Facebook. Bytedance. TUI. Norwegian Cruise Line. TripAdvisor. Royal Caribbean Cruises.
Im Internet ist Timing alles
Heute nur ein kurzes Lebenszeichen. Denn in wenigen Stunden publizieren wir Nummer 05/2019 von Der Privatinvestor DividendenKönige. Wir arbeiten auf Hochtouren an einer auch diesmal sehr lesenswerten Ausgabe.
Gefallene Engel in der Reisebranche
Jede Krise hat auch auf dem Aktienmarkt ihre Opfer. Zurzeit ist die Tourismusbranche aufgrund der Maßnahmen gegen Corona arg in Mitleidenschaft geraten: TUI, Norwegian Cruise Line, Royal Caribbean Cruises. Aber wir beobachten auch, dass parallel zu den Lockerungen die Zahl der Buchungen wieder zunimmt. Während das Geschäft langsam an Fahrt aufnimmt, können wir Anleger die etablierten Touristik-Titel teilweise zu einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 0,5 kaufen.
Ähnliche Chancen bieten sich bei Ticketdienstleistern und Vermittlern à la TripAdvisor. Sie agieren zudem asset-light, müssen nur relativ niedrige Fixkosten tragen und besitzen wenig physische Infrastruktur, die auch dann gepflegt werden muss, wenn Umsätze ausbleiben.
Gretchenfrage: Wird der Konsum nachgeholt?
In puncto Tourismus können wir diese Frage durchaus bejahen. Die Menschen wollen wieder raus und etwas erleben – auch wenn die Handbremse noch deutlich angezogen ist. Vermutlich werden die Kunden jetzt vor allem auf Qualität setzen, was den großen Veranstaltern zugute kommen wird.
Die Lehren aus vergangenen Epidemien
Auch SARS in den Jahren 2002/03 hatte, natürlich auf sehr viel niedrigerem Level, Auswirkungen auf Handel und Reisen. Insbesondere Kanada und Singapur waren damals betroffen. In Kanada fiel das reale Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2003 um rund 1,5 Mrd. USD bzw. 0,15 Prozent. Die größten Auswirkungen von SARS waren im Tourismussektor zu verzeichnen. Hier entstand Kanada ein landesweiter Verlust von 1,1 Mrd. USD.
Die Auswirkungen der Krise waren vor allem in Regionen mit einem stark ausgebauten Dienstleistungssektor, beispielsweise Hongkong und Peking, zu spüren.
Facebook nimmt TikTok ins Visier
Mit Collab hat das New Product Experimentation Team von Mark Zuckerberg eine neue App gelauncht. Mit dieser können Nutzer kurze Videos aufnehmen, bearbeiten und veröffentlichen. Wie zu Pionierzeiten des Vorreiters TikTok – eine App, die vor allem von der Generation Z fleißig genutzt wird – stehen bei Collab musikalische Veröffentlichungen im Vordergrund. So können befreundete User auch Videos zusammenfügen, um kurze Lieder entstehen zu lassen. Ob es Facebook damit gelingt, dem TikTok-Anbieter Bytedance echte Konkurrenz zu machen, ist fraglich. TikTok stellt heute eine der beliebtesten Apps unter jungen Leuten dar. Die Historie des Internets zeigt: Timing ist besonders wichtig. Kopien einer Idee werden kaum so erfolgreich wie das Original. Um Aufmerksamkeit zurück zu erhalten, müssen neuartige Konzepte und Angebote her.
Unsere Algorithmen nutzen die Anziehungskraft des menschlichen Gehirns auf Trennendes aus.
So stand es auf einer Präsentationsfolie, die im Jahr 2018 der Geschäftsleitung von Facebook gezeigt wurde. Die damalige Warnung der unternehmensinternen Untersuchungsgruppe: Wenn der Mechanismus des Algorithmus nicht verändert werde, werde den Nutzern sukzessiv polarisierende Inhalte ausgespielt – vor allem auf dem Gebiet der Politik. Mark Zuckerberg und sein Management nahmen dies anscheinend mit einem Achselzucken hin.
Bereits eine frühere Untersuchung hatte ihnen verdeutlicht, dass 64 Prozent der Facebook-Nutzer, die einer extremistischen Gruppe auf Facebook beigetreten waren, diese Entscheidung nur getroffen hatten, da der Algorithmus ihnen diesen Schritt vorgeschlagen hatte.
Keine Kosten. Kein Risiko. Keine Abofalle.
Auf gute Investments!
Prof. Dr. Max Otte
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