Apple: „A great business“

Vor Kurzem präsentierte Apple in Kalifornien sein erstes Mixed-Reality-Headset, das unter dem Namen Vision Pro Anfang 2024 in den Handel kommen soll. Nach Angaben des Managements handelt es sich dabei um die wichtigste jemals gemachte Ankündigung, ein „revolutionäres neues Produkt“ und eine vollständig neue Plattform. Nach den Worten von Apple-CEO Tim Cook sei die neue Brille „der Anfang einer Reise zu einem neuen Umgang mit Technik im persönlichen Umfeld.“  

Wenn die neue Vision Pro in einigen Monaten (zunächst in den USA) erhältlich sein wird, soll sie stolze 3.499 USD kosten. Das ist ein Mehrfaches von dem, was die derzeit bereits verfügbaren Konkurrenzprodukte kosten. Daher stellt sich schon die Frage, woher der Apple-Chef seinen Optimismus nimmt. Obwohl – wie war das eigentlich beim iPhone?

Auch bei der Markteinführung des iPhones war das Gerät nicht das erste Smartphone im Handel. Denn auch das iPhone war im Vergleich zu den Produkten der Wettbewerber wesentlich teurer. Und dennoch wurde es ein absoluter Renner. Insofern sind ehrgeizigen Erwartungen von Tim Cook im Hinblick auf die Vision Pro vielleicht doch nicht so ambitioniert, wie sie auf den ersten Blick erscheinen.

Apple baut Spitzenposition als wertvollstes Unternehmen der Welt aus

Bereits seit einigen Jahren gilt Apple als wertvollstes Unternehmen der Welt. Daran konnten auch die Corona-Pandemie und die diversen Krisen des Jahres 2022 nur wenig ändern. Im Gegenteil: Der iPhone-Hersteller aus dem kalifornischen Cupertino steht heute besser da als vor Corona und hat, was den Börsenwert betrifft, seinen Abstand zu den Unternehmen auf Position 2 und 3 weiter ausgebaut.  

So beträgt die Marktkapitalisierung von Apple aktuell (Stand: 23.06.23) rund 2,7 Billionen EUR. Microsoft auf Platz 2 weist einen Börsenwert von ca. 2,3 Billionen EUR aus.

Der saudi-arabische Öl- und Gaskonzern Saudi Aramco rangiert mit einer Marktkapitalisierung von 1,9 Billionen EUR an dritter Stelle.

Dass die Apple-Aktie die Kursturbulenzen des Jahres 2022 inzwischen komplett überwunden hat, zeigt der Kurs-Chart in eindrucksvoller Weise:

Apple hat seit dem Jahresbeginn eine steile Performance hingelegt

Apple-Quartalszahlen: Mac-Sparte drückt Ergebnis

Apple vermeldete zwar im zweiten Quartal 2022/23 einen leichten Umsatzrückgang (-3 %), sowohl iPhones (+2 %) als auch das im Segment Services enthaltende Angebot über den App Store bleiben jedoch gefragt. Verantwortlich für das Umsatzminus war in erster Linie ein schwächeres Mac-Geschäft.

Die vierteljährliche Dividende wird, wenn auch nur um 1 US-Cent, zum elften Mal in Folge angehoben. Am 18. Mai haben die Aktionäre 0,24 USD je Aktie erhalten. Auf ein Jahr hochgerechnet, zahlt Apple somit künftig 0,96 USD aus. Die aktuelle Dividendenrendite von 0,6 % auf den jetzigen Kurs bleibt damit ausbaufähig, aber das Wachstumspotenzial, dass sich dem Konzern derzeit u. a. in Indien bietet, ist umso interessanter. Vor wenigen Wochen eröffnete Apple in Indien seine ersten beiden eigenen Stores.

Indien gewinnt für Apple nicht nur als Absatzmarkt an Bedeutung, sondern auch als Produktionsstandort. Apple lässt den größten Teil seiner Geräte bislang in China fertigen, hat aber in den vergangenen Jahren verstärkt Produktionskapazitäten in Ländern wie Indien und auch Vietnam aufgebaut.

Als Termin für die Ergebnisse des dritten Quartals 2022/2023 hat Apple den 26.07.2023 angegeben.

Bald neues Milliarden-Geschäft dank ChatGPT-App?

Die bevorstehende Einführung der VR-Brille kann durchaus als neuer Hoffnungsträger angesehen werden. Aber unabhängig davon eröffnet sich gerade für Apple an ganz anderer Stelle eine weitere lukrative Einnahmequelle. In den USA bietet OpenAI nun eine iOS-Version seiner KI ChatGPT im Apple -Store an. Neben einer Gratis-Version gibt es auch eine gebührenpflichtige Abo-Variante. Die Bezahlversion, in der ChatGPT schneller arbeitet und zudem mehr Funktionen bietet, kostet monatlich 19,99 USD.

In den USA nutzen Hochrechnungen zufolge rund 285 Millionen Menschen ein Smartphone. Der Marktanteil von Apple wurde im März 2023 bei 53,1 % ermittelt. Demnach nutzen etwa 150 Millionen US-Amerikaner ein iPhone. Wenn sich nur 5 % davon für ein ChatGPT-Abo entscheiden, wären dies im Apple -Store jährliche Umsätze in Höhe von 1,8 Mrd. USD. Davon streicht Apple 30 % ein. Das wäre immerhin bereits über eine halbe Milliarde USD.



Warren Buffet und Apple

Im Investmentportfolio von Berkshire Hathaway hat die Position Apple derzeit einen Anteil von nahezu 50 %. Auf der diesjährigen Hauptversammlung der Beteiligungsgesellschaft bekräftigte Warren Buffett noch einmal seine Aussage:

It‘s far better to buy a wonderful company at a fair price than a fair company at a wonderful price.“

(Lieber ein großartiges Unternehmen zu einem fairen Preis als ein faires Unternehmen zu einem großartigen Preis.)

Apple erfüllt für Buffett eindeutig das Attribut „großartig“. Das machte das Orakel von Omaha deutlich. Wir teilen die Meinung und führen Apple seit Jahren in der Datenbank unseres wöchentlichen Kapitalanlagebriefes „Der Privatinvestor“.

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Auf gute Investments

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Kerstin Franzisi

Chefredakteurin Der Privatinvestor

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