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Mehr als nur „Home Office“-Profiteur: Slack will die E-Mail ersetzen

Nach dem September war auch der Oktober von einer deutlichen Korrektur geprägt. Der Max Otte Vermögensbildungsfonds schloss den Monat mit -2,33% und einem NAV von 241,35 EUR. Gegenüber unseren Vergleichsindizes konnten wir uns jedoch als resistenter beweisen. Der DAX verlor im Oktober fast zweistellig und beendete den Monat mit -9,44%. Der MSCI World EUR gab 2,49% nach und der Stoxx Europe 600 verlor 5,19%. In der Gruppe unserer Vergleichsfonds liegen wir mit unserer Performance für den Oktober an der Spitze.

Nach den heftigen Einbrüchen im März folgte eine schnelle Erholung der Märkte, die teilweise sogar zu neuen Höchstständen führte. In den letzten Monaten beobachten wir eine erneute Gegenbewegung. Aus diesem Grund halten wir auch zu Ende Oktober 27,56% des Fonds in Liquidität. Wir beobachten die Märkte sehr genau und warten auf gute Gelegenheiten, um attraktive Unternehmen bei einer nächsten Korrektur günstig zu kaufen.

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Thema des Monats: Slack

Mit Slack haben wir im dritten Quartal eine Neuaufnahme vorgenommen. Das Unternehmen ist ein Profiteur des Arbeitens aus der Entfernung bzw. ortsunabhängig und damit auch der weiterhin aktuellen Coronakrise. Hierbei geht es allerdings um weit mehr als nur das „Home-Office“. Der Gründer und CEO von Slack hat die Vision vor Augen, die E-Mail (und teilweise auch das Telefon) abzulösen und eine Art „digitales Büro“ mithilfe von Slack anzubieten. Im Gegensatz zur E-Mail, wo neue Nachrichten unsortiert im Posteingang erscheinen, ist die Idee hinter Slack in zuvor eingerichteten Themenkanälen (Channels) gezielt, auch über Unternehmensgrenzen hinweg und „näher am Geschehen“ zu kommunizieren. Dabei bietet Slack neben dem schriftlichen Informationsaustausch z.B. auch Videokonferenz- und Bildschirmteilfunktionen an. Slack dient aber nicht nur als reines Kommunikationswerkzeug, sondern soll die zentrale Schaltstelle der (digitalen) Arbeit sein. Die Software bietet Verknüpfungen/Zugänge zu anderen Drittanbieterprogrammen, wie bspw. Salesforce, Adobe oder den Microsoft Office-Anwendungen. Auch können Dateien ausgetauscht und archiviert werden, sodass Slack ebenfalls als Wissensdatenbank dient

Aktuell ist das Geschäft noch relativ kapitalintensiv, da viel in Forschung und Entwicklung sowie Marketing und Vertrieb investiert wird, um die Funktionen ständig auszubauen sowie Neukunden zu akquirieren. Mit einer Nettoliquiditätsposition zum letzten Quartal von 700 Mio. USD ist die Kriegskasse aber mehr als ausreichend gefüllt. In Zukunft sollte der Anteil der Ausgaben zum Umsatz aber deutlich sinken (die Entwicklung ist bereits abzusehen), wie es bei reifen und ausgewachsenen Softwareunternehmen die Regel ist und sich ein „Asset-light Modell“ etablieren. Das Unternehmen ist aufgrund der vorgenannten Investitionen aktuell noch in der Gewinn- und Verlustrechnung defizitär. Die Software ist aber skalierbar, sodass potenziell hohe zweistellige Margen winken. Zudem sind der operative sowie der freie Cashflow bereits mit mittleren einstelligen Margen positiv. Slack ist ein schnell wachsendes Unternehmen. Allein im letzten Quartal konnte die Anzahl der Kunden um 30% gesteigert werden. Das Unternehmen rechnet mit einem Gesamtmarktpotential (TAM) von rund 28 Mrd. USD – bei einem Umsatz im letzten Geschäftsjahr von 630 Mio. USD ist als noch viel Potenzial vorhanden und sogar Platz für weitere Wettbewerber. Slack gilt in seinem Tätigkeitsbereich als First-Mover. Größter Konkurrent ist Microsoft Teams – jedoch mit einem um drei Jahre verzögerten Markteintritt. Zudem nutzen nur rund 20% der MS Office-Anwender auch die eigene (meist kostenlose) Software, während sich das kostenpflichtige Slack großer Beliebtheit und starken Zugewinnen erfreuen darf. Vier der sechs größten Telefonkonzerne in den USA nutzen Slack, so wie auch IBM, Alphabet oder Amazon. Es kommen also gerade digital-affine Kunden hinzu. Mit Slack Connect können bis zu 20 Unternehmen einen Channel untereinander teilen und gemeinsam nutzen. Dies schafft enorme Netzwerkeffekte gegen die Konkurrenz. Beeindruckend ist das hohe User-Engagement bei Slack. Der typische Slack-User hat die App 10+ Stunden am Tag geöffnet und nutzt sie dabei aktiv für 100+ Minuten. Das ist eine von keiner anderen Software erreichte Userbindung und ist sogar wesentlich größer als das Engagement bei den Social Networks: Die durchschnittliche tägliche Nutzung bei Facebook beträgt 60 Minuten und YouTube 40 Minuten. Im jüngsten Quartal hatte Slack mit etwas Gegenwind zu kämpfen, da einige Kunden auch Arbeitsplätze abbauten und somit einzelne Lizenzen gekündigt wurden. Trotzdem wächst das Unternehmen weiterhin deutlich zweistellig. Zudem sind nur rund 20% der Kunden in Branchen tätig, die von der Krise stärker getroffen sind. Slack hat das Potenzial die Kommunikation grundlegend zu verändern und die zentrale Schaltstelle für das digitale Arbeiten zu werden. Der Anteil der großen Kunden (mit über 100.000 USD Umsatz p.a.) nimmt stetig zu und betrug zuletzt 37% – Tendenz steigend.

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Transaktionen Oktober 2020

Im Oktober haben wir die Tech-Giganten Amazon und Microsoft in den Fonds aufgenommen. Amazon und Microsoft sind klare Gewinner von Corona und der dadurch beschleunigten Digitalisierung. Der Online-Handel bei Amazon wird im Weihnachtsgeschäft florieren und das Cloud-Geschäft wächst bei beiden Unternehmen ebenso rasant. Das Cloudgeschäft ist langfristig der Werttreiber der Beteiligungen. Auch eine Abspaltung vom Cloudgeschäft könnte insbesondere bei Amazon zusätzliche Werte generieren, weil das Cloudgeschäft dann Partnerschaften mit Konkurrenten eingehen kann. Bei den Titeln Flow Traders, Zur Rose, TeamViewer, Gazprom und Grenke haben wir nochmal aufgestockt. Flow Traders ist unser natürlicher Hedge in volatilen Märkten. Bei Zur Rose sehen wir weiterhin enormes Potenzial durch die Plattformstrategie und die Einführung des E-Rezeptes in Deutschland. Ebenfalls großes Potenzial bietet der Vorreiter der Fernwartung TeamViewer. Das Unternehmen profitiert von der zunehmenden Digitalisierung und diese Entwicklung wurde durch das Coronavirus noch beschleunigt. Gazprom bleibt ein Riese im Energiemarkt und auch die Unsicherheiten um die Fertigstellung von Nord Stream 2 sehen wir nicht bedrohlich. Die Entwicklungen zum chinesischen Markt sind deutlich relevanter. Grenke hat schon große Teile der Vorwürfe entkräftet und zudem Konsequenzen im Aufsichtsrat und der allgemeinen Aufstellung gezogen. Wir sehen das Unternehmen auf einem guten Weg, sich wieder zu erholen. Mit dem Verkauf von Skechers und Sberbank haben wir das Portfolio noch widerstandsfähiger bezogen auf die Auswirkungen der Lockdown-Maßnahmen gemacht.

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Prof. Dr. Max Otte

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