Corona verschärft Risiken von Geschlossenen Fonds
Risiko Nr. 2: hohe Kosten, wenig Transparenz
Die Kosten von Geschlossenen Fonds werden vom Anbieter in der Regel erst am Ende eines Geschäftsjahres publik gemacht und in Rechnung gestellt. Dabei ist einem eventuellen Missbrauch Tür und Tor geöffnet. Investoren müssen sich voll und ganz auf den Anbieter verlassen können. Den meisten Anlegern jedenfalls dürfte es schwer fallen einzuschätzen, wie hoch beispielsweise die Wartungskosten oder Standgebühren eines Flugzeuges oder Containerschiffs anfallen.
Risiko Nr. 3: Sie binden Ihr Kapital auf sehr lange Zeit
Anleger von Geschlossenen Fonds binden sich und ihr Kapital extrem lang. Manchmal zwischen 10 und 20 Jahre. Ein etwaiger Ausstieg ist nahezu ausgeschlossen, da die Fondsgesellschaft die Anteile nicht jederzeit zurücknimmt.
Eine Möglichkeit, sich von einem Geschlossenen Fonds vorzeitig zu trennen ist der Zweitmarkt. In der Regel ist dies aber nur mit hohen Verlusten möglich. Probleme für Anleger wie bei dem Flugzeugfonds II sind derzeit keine Seltenheit. Auch viele Hotel-Fonds sind während der Pandemie wegen des ausbleibenden Tourismus unter Druck geraten. Infolge dessen versuchen zahlreiche Investoren ihre Anteile zu niedrigen Preisen auf dem Sekundär- oder Zweitmarkt los zu werden.
Risiko Nr. 4: Platzierungsrisiko
Bei jedem Geschlossenen Fonds gibt es eine sogenannte Kapitalbeschaffungs- oder Platzierungsphase. In dieser sammelt die emittierende Gesellschaft Kapital von Investoren, das zur Finanzierung des Projekts benötigt wird. Gelingt ihr das nicht oder nur unvollständig, kommt das Vorhaben nicht zustande. Nachteil: Die Anleger, die schon Kapital bereitgestellt haben, bekommen nur einen Teil ihres Geldes zurück. Die Kosten des Vorgangs, auch die der Rückabwicklung, werden ihnen in Rechnung gestellt.
Auf gute Investments!
Ihre Kerstin Franzisi
Chefredakteurin Der Privatinvestor
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