Telemedizin gewinnt an Fahrt.

+ aus der Praxis: So prognostizieren Sie den Free Cashflow eines Unternehmens.

Die europäische Tourismusbranche liegt am Boden. Im April kamen zum ersten Mal seit Beginn der Aufzeichnungen keine, ganz offiziell null, ausländische Touristen nach Spanien. So zumindest die aktuellen Zahlen des Instituts für Nationale Statistik (INE). Kein Wunder angesichts der geschlossenen Grenzen und strengen Kontaktbeschränkungen.

Während der saisonalen Spitzenzeiten im Juli und August kamen in den vergangenen Jahre rund 10 Mio. Touristen pro Monat nach Spanien. Die saisonalen Talsohlen gruppieren sich um Dezember und Januar mit etwa 4 Mio. Ankünften pro Monat. In den Frühjahresmonaten der Vorjahre lag die Zahl der Gäste bei etwa 7 Millionen.

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Für die spanische Tourismusindustrie, die jährlich etwa 180 Mrd. EUR erwirtschaftet, nahezu 15 Prozent des landesweiten Bruttoinlandsproduktes, ist der April in Regelzeiten ein Übergangsmonat. Er ist der Zeitraum, in dem die Umsätze nach den relativ ruhigen Wintermonaten wieder anziehen. Die 7 Mio. Spanien-Touristen im April 2019 beispielsweise gaben gemeinsam 7 Mrd. EUR aus. Diese, von vielen kleinen und großen Firmen fest eingeplanten, Einnahmen brachen 2020 komplett weg.

Und aller Voraussicht nach wird der Mai nicht wesentlich ertragreicher verlaufen sein als der April. Obwohl Bars und Restaurants in allen spanischen Städten ihre Terrassen wieder öffnen dürfen und auch Hotels wieder Gäste, unter strengen Auflagen, empfangen können, werden sie vorerst nur den lokalen Markt bedienen. Reisen zwischen den spanischen Provinzen, aus anderen Gründen als geschäftlichen, bleiben mindestens bis zum 21. Juni verboten.

Spaniens Tourismus ist nur ein Beispiel. Gravierende Folgen hat das Corona-Umfeld auch für zahlreiche börsennotierte Airlines und Hotelketten. Nun muss EasyJet um den Verbleib im Londoner Index FTSE 100 bangen. Am heutigen Mittwoch soll Index-Anbieter FTSE Russell den Abstieg des Billig-Fliegers verkünden. Auch die Hotelkette Whitbread steht auf der Abschussliste.

Rendite von Staatsanleihen weiter auf Talfahrt

Schon vor der Corona-Krise waren die Euro-Staatsanleihen angesichts von Null- und Minuszinsen unattraktiv. Nun hat auch die US-Notenbank die kurzfristigen Zinsen auf eine Bandbreite von 0 bis 0,25 Prozent gesenkt. Damit versiegt auch die letzte vermeintliche Renditequelle auf dem Feld der Staatsanleihen. Es ist kaum zu erwarten, dass die Zinsen hier zeitnah wieder hochfahren werden.

Amazon-Anleihe findet reißenden Absatz

Während auch zahlreiche Unternehmensanleihen von den Rating-Agenturen herabgestuft wurden, punktet Jeff Bezos bei den Anlegern. Trotz eines mageren Zinskupons von 0,4 Prozent wurde ihm die neue Anleihe förmlich aus den Händen gerissen. Sie war dreifach überzeichnet. Insgesamt 10 Mrd. USD frisches Kapital flossen am vergangenen Montag auf diesem Weg in die Amazon-Kasse.

Zum Vergleich: Die letzte Anleihe des Unternehmens musste 2017 noch mit 1,9 Prozent verzinst werden.

Immer wieder Tech: Telemedizin endlich vor dem Durchbruch?

Das Ärztebewertungsportal Jameda vermeldete bereits Ende März, dass es im Vergleich zum Vormonat eine Steigerung um 1.000 Prozent bei der Nachfrage nach Videosprechstunden gegeben habe. Die bundesweite Nachfrage hat sich im April auf hohem Niveau stabilisiert.

Detailliertere Zahlen kommen aus Baden-Württemberg. Rund 9.000 Nutzer verwenden nach Angaben der dortigen Kassenärztlichen Vereinigung (KVBW) inzwischen das Telemedizin-Projekt „Docdirect“. Hier können sich Patienten per Videotelefonie für eine medizinische Beratung an niedergelassene Ärzte wenden. Die absoluten Zahlen sind noch recht niedrig. Doch die steigende Tendenz ist unübersehbar. Vor allem in der Altersgruppe der 20- bis 40-Jährigen gewinnt die digital gestützte Beratung an Akzeptanz.

„Docdirect“ dient der baden-württembergischen Landesregierung auch zum Aufbau von „Gerda“, einem E-Rezept-Dienst. „Gerda“ steht hier für „geschützter E-Rezept-Dienst der Apotheken“. Noch befindet sich das Projekt in der regionalen Modellphase, soll aber alsbald landesweit ausgerollt werden und bundesweit als Blaupause dienen.

Intel stampft seinen „Coffee Lake-S“ ein

Das Kundeninteresse habe sich weiter und von der CPU-Serie Core i-8000 weg entwickelt, so das Management rund um CEO Robert Swan. PC-Hersteller und Händler können die Prozessoren noch bis zum 18. Dezember 2020 bestellen. Die letzte Auslieferung erfolgt am 4. Juni 2021.

Inzwischen verkauft Intel den Core i5-10600K mit ebenfalls sechs CPU-Kernen und 12 Threads (Hyper-Threading) sowie mit höheren Taktfrequenzen zu einem günstigeren Preis als den i-8000.

Kick-off für deutsche 5G-Infrastruktur

5G steht vor der Tür. Und hier will auch Telefónica Deutschland mitmischen. Mit Komponenten des schwedischen Ausrüsters Ericsson soll der Netzausbau nun an Fahrt gewinnen. Hintergrund sind auch die politischen Bedenken gegen die starke Präsenz von Huawei auf dem europäischen Markt.

Im O2-Netz wird weiterhin auf die Unterstützung von Nokia und Huawei gesetzt. Das 5G-Kernnetz jedoch soll zu wesentlichen Teilen von Ericsson gebaut werden. Telefónica will bis 2021 ein eigenständiges 5G-Kernnetz mit vollständiger Cloud-Kompatibilität aufbauen.

Für uns Anleger sind die Architekten der IT-Infrastruktur weiterhin sehr interessant. Im Gegensatz zu vielen anderen Branchen verzeichnet die Telekommunikationsbranche auch während der Corona-Krise eine steigende Nachfrage. Umsätze, Gewinne und Dividenden sind äußerst robust. Natürlich profitieren nicht alle Anbieter. Auch in dieser Branche beobachten wir Konzentrationsprozesse. Daher sollten Investoren einzelne Investments genau prüfen. Doch die Detailanalyse kann sich lohnen.

So prognostizieren Sie den Free Cashflow eines Unternehmens

Vor der Rendite hat der liebe Gott den flinken Bleistift gesetzt. Und die Prognose des Cashflows ist eines der Herzstücke der fundamentalen Unternehmensanalyse.

Möchten Sie wissen, wie die Berechnung funktioniert?

Bevor wir beginnen, sollten wir zuerst definieren, was der Cashflow, auf Deutsch der „Kapitalfluss“, überhaupt ist.

Der Free Cashflow (FCF) ist der Betrag an Bargeld, der übrig bleibt, nachdem ein Unternehmen seine Rechnungen bezahlt hat, um das Tagesgeschäft am Laufen zu halten.

Diese Rechnungen umfassen Löhne und Gehälter des Personals, Versorgungsleistungen, Lieferungen und alle anderen Betriebsausgaben. Im Allgemeinen ist ein Unternehmen desto besser dran, je mehr Free Cashflow generiert wird. Das macht Sinn, denn es bedeutet, dass das Unternehmen mehr Geld verdient, als es zum Betrieb benötigt, dass sich also seine Produkte auf dem Markt gut verkaufen und das Unternehmen seine Kosten unter Kontrolle hat.

Nun zu Schritt Nummer 1:

Besorgen Sie sich die Kapitalflussrechnung des Unternehmens!

Für börsennotierte Unternehmen können Sie die Kapitalflussrechnung kostenlos von Websites wie Google Finance oder Yahoo Finance erhalten, oder aber von der Website des Unternehmens selbst. Schauen Sie einfach mal auf die Seite „Investor Relations“. Hier werden Dokumente für Investoren, wie Jahresberichte und Jahresabschlüsse, veröffentlicht.

Die Kapitalflussrechnung enthält viele Informationen, aber die Teile, die bei der Berechnung des FCF besonders wichtig sind, hören auf diese englischen Namen:

Cash from Operating Activities

Capital Expenditures

Schritt 2:

Berechnen Sie den Free Cashflow!

Die Formel lautet:

FCF = (Cash from Operating Activities) – (Capital Expenditures)

Auf den ersten Blick recht einfach, doch wenn Sie den FCF zur Berechnung des inneren Wertes einer Aktie verwenden möchten, dürfen Sie sich nicht nur auf das letzte Geschäftsjahr verlassen. Stattdessen müssen Sie die Konsistenz über mehrere Jahre hinweg betrachten, um sicherzustellen, dass das letzte Jahr kein Zufall oder etwas Außergewöhnliches war.

Schritt 3 lautet daher:

Achten Sie auf Konsistenz beim Free Cashflow!

Um ein langfristig zuverlässiges Bild zu erhalten, ist es die Mühe wert, Daten aus 10 Jahren zu recherchieren. Die Zahlen erhalten Sie auf den „Investor Relations“-Seiten des zu analysierenden Unternehmens.

Apropos: An diesem Punkt erkennen Sie bereits erste Anzeichen für die Qualität des Managements. Gute Vorstände und Manager kommunizieren transparent und verständlich. Sie scheuen sich nicht, die Daten langer Zeiträume leicht auffindbar zu präsentieren.

Die Berechnung des prozentualen Anstiegs im Vergleich zum Vorjahr ermöglicht es Ihnen, das zukünftige FCF-Wachstum zu prognostizieren. Die Formel lautet:

Prozentualer Anstieg = ( FCF1 – FCF0) / FCF0 * 100

FCF0 ist hier das Basisjahr, FCF1 das Folgejahr.

Diese Berechnung führen Sie für mindestens 10 aufeinanderfolgende Jahre durch. Stieg der FCF durchweg an, ist dies ein großartiges Zeichen. Ein solches Ergebnis bedeutet, dass es dem Unternehmen nicht nur gelungen ist, einen konstant positiven Free Cashflow zu generieren, sondern dass es auch in der Lage war, den erwirtschafteten FCF-Betrag Jahr für Jahr zu erhöhen.

Schritt 4:

Überprüfen Sie die aktuelle Leistung!

Zur Abrundung dieses Teils der Analyse sollten Sie sich auch ansehen, wie das Unternehmen im laufenden Geschäftsjahr abschneidet, um sicherzustellen, dass sich die positive Entwicklung auch fortsetzen kann. Dazu benötigen Sie die aktuellen Quartalszahlen zum Cashflow.

Schritt 5:

Ist die Fortentwicklung des Free Cashflows realistisch?

Stellen Sie sich abschließend die folgenden Fragen:

Sind nach dem, was Sie über das Unternehmen nun herausgefunden haben, Ihre Annahmen überhaupt realistisch?

Wie wahrscheinlich ist es, dass das Unternehmen diese Höhe von Free Cashflow weiterhin erzielen kann?

Der beste Weg, diese Fragen zu beantworten, ist ein Blick in den Jahresbericht des Unternehmens. Suchen Sie nach einer Beschreibung des Geschäftsmodells und des Produktportfolios sowie nach einer Akquise-Strategie.

Gibt es neue Konkurrenten, die in den Markt eintreten und einen Anteil an den zukünftigen Gewinnen haben werden?

Ist mit einem Anstieg der Rohstoff- oder Arbeitskosten zu rechnen?

Verfügt das Unternehmen über eine stabile Managementstruktur?

Hat das Management-Team eine lange Amtszeit hinter sich, und sind die bisherigen Pläne erfolgreich gewesen?

Die Eigenkapitalrendite dient oft als Messgröße für die Effektivität des Managements. Auch die Höhe der Schulden ist relevant.

Hat das Unternehmen neben dem wachsenden Free Cashflow eine starke Bilanz und eine stabile Managementstruktur könnte die Annahme richtig sein, dass das Unternehmen auch zukünftig in der Lage sein wird, seine Leistungen der Vorjahre zu wiederholen.

Doch seien Sie vorsichtig!

Vergangene Leistungen sind kein Indikator für zukünftige Leistungen. Tatsächlich ist es nicht ratsam, langfristig Wachstumsraten von 10 Prozent oder mehr vorherzusagen. Höhere Werte sind äußerst selten.

Das liegt in der Natur der Sache: Wenn ein Unternehmen sehr groß wird, wird seine Wachstumsrate sinken, da die schiere Größe des Unternehmens es wesentlich erschwert, hohe Wachstumsraten zu erzielen. Aus diesen Gründen sollte die langfristige FCF-Wachstumsrate fast immer unter 10 Prozent liegen. Ein immer noch sehr stolzer Wert.

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Im Internet ist Timing alles

Heute nur ein kurzes Lebenszeichen. Denn in wenigen Stunden publizieren wir Nummer 05/2019 von Der Privatinvestor DividendenKönige. Wir arbeiten auf Hochtouren an einer auch diesmal sehr lesenswerten Ausgabe.

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Gefallene Engel in der Reisebranche

Jede Krise hat auch auf dem Aktienmarkt ihre Opfer. Zurzeit ist die Tourismusbranche aufgrund der Maßnahmen gegen Corona arg in Mitleidenschaft geraten: TUI, Norwegian Cruise Line, Royal Caribbean Cruises. Aber wir beobachten auch, dass parallel zu den Lockerungen die Zahl der Buchungen wieder zunimmt. Während das Geschäft langsam an Fahrt aufnimmt, können wir Anleger die etablierten Touristik-Titel teilweise zu einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 0,5 kaufen.

Ähnliche Chancen bieten sich bei Ticketdienstleistern und Vermittlern à la TripAdvisor. Sie agieren zudem asset-light, müssen nur relativ niedrige Fixkosten tragen und besitzen wenig physische Infrastruktur, die auch dann gepflegt werden muss, wenn Umsätze ausbleiben.

Gretchenfrage: Wird der Konsum nachgeholt?

In puncto Tourismus können wir diese Frage durchaus bejahen. Die Menschen wollen wieder raus und etwas erleben – auch wenn die Handbremse noch deutlich angezogen ist. Vermutlich werden die Kunden jetzt vor allem auf Qualität setzen, was den großen Veranstaltern zugute kommen wird.

Die Lehren aus vergangenen Epidemien

Auch SARS in den Jahren 2002/03 hatte, natürlich auf sehr viel niedrigerem Level, Auswirkungen auf Handel und Reisen. Insbesondere Kanada und Singapur waren damals betroffen. In Kanada fiel das reale Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2003 um rund 1,5 Mrd. USD bzw. 0,15 Prozent. Die größten Auswirkungen von SARS waren im Tourismussektor zu verzeichnen. Hier entstand Kanada ein landesweiter Verlust von 1,1 Mrd. USD.

Die Auswirkungen der Krise waren vor allem in Regionen mit einem stark ausgebauten Dienstleistungssektor, beispielsweise Hongkong und Peking, zu spüren.

Facebook nimmt TikTok ins Visier

Mit Collab hat das New Product Experimentation Team von Mark Zuckerberg eine neue App gelauncht. Mit dieser können Nutzer kurze Videos aufnehmen, bearbeiten und veröffentlichen. Wie zu Pionierzeiten des Vorreiters TikTok – eine App, die vor allem von der Generation Z fleißig genutzt wird – stehen bei Collab musikalische Veröffentlichungen im Vordergrund. So können befreundete User auch Videos zusammenfügen, um kurze Lieder entstehen zu lassen. Ob es Facebook damit gelingt, dem TikTok-Anbieter Bytedance echte Konkurrenz zu machen, ist fraglich. TikTok stellt heute eine der beliebtesten Apps unter jungen Leuten dar. Die Historie des Internets zeigt: Timing ist besonders wichtig. Kopien einer Idee werden kaum so erfolgreich wie das Original. Um Aufmerksamkeit zurück zu erhalten, müssen neuartige Konzepte und Angebote her.

Unsere Algorithmen nutzen die Anziehungskraft des menschlichen Gehirns auf Trennendes aus.

So stand es auf einer Präsentationsfolie, die im Jahr 2018 der Geschäftsleitung von Facebook gezeigt wurde. Die damalige Warnung der unternehmensinternen Untersuchungsgruppe: Wenn der Mechanismus des Algorithmus nicht verändert werde, werde den Nutzern sukzessiv polarisierende Inhalte ausgespielt – vor allem auf dem Gebiet der Politik. Mark Zuckerberg und sein Management nahmen dies anscheinend mit einem Achselzucken hin.

Bereits eine frühere Untersuchung hatte ihnen verdeutlicht, dass 64 Prozent der Facebook-Nutzer, die einer extremistischen Gruppe auf Facebook beigetreten waren, diese Entscheidung nur getroffen hatten, da der Algorithmus ihnen diesen Schritt vorgeschlagen hatte.

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Pharma will Künstliche Intelligenz zur Medikamentenforschung nutzen

 

Gestern berichtete ich Ihnen bereits von einigen Unternehmen aus der Computer-Gaming-Szene, die in Zeiten von Corona als „Bleib-zu-Hause-Aktien“ hoch gehandelt werden. Activision Blizzard ist einer der absoluten Giganten auf diesem Markt. In den letzten 8 Wochen stieg die Marktkapitalisierung um fast 30 Prozent.

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Die Hit-Schmiede verliert die Gunst ihrer Fans

Auch außerhalb der Spieler-Szene erlangte das Unternehmen bereits große Bekanntheit, vor allem mit seinem Online-Rollenspiel-Hit World of Warcraft. An dessen Höhepunkt waren ihm rund 12 Mio. Spieler weltweit verfallen.

1991 gegründet als nerdige Spieleschmiede, wurde Blizzard im Sommer 2008 von Wettbewerber Activision übernommen. 10 Jahre später erwirtschaftete der Konzern einen Umsatz von 7,5 Mrd. USD. Blizzard hat starke Marken geschaffen, viele Klassiker, die oft erfolglos kopiert wurden. Und es war ein wichtiger Vorreiter im Bereich der Online-Rollenspiele. Das Unternehmen veranstaltet mit der Blizzcon sogar eine eigene jährliche Messe.

In den letzten Jahren hat sich jedoch viel Kritik und Enttäuschung angehäuft

Vor allem die deutlich nachlassende Produktqualität gilt vielen treuen Kunden als Verrat an den eigenen Unternehmenswerten. Während früher einige Titel über Jahre entwickelt und getestet wurden, Zwischenversionen gestrichen und Konzepte komplett über den Haufen geworfen wurden, um am Ende echte Genre-Klassiker auf den Markt zu bringen, werden heutzutage bei vielen Titeln nicht einmal die vom Marketing angepriesenen Features implementiert.

Heute legt die noch bestehende, programmierfreudige Fan-Community selbst Hand an, um manch eine vermisste Spielfunktion selbst einzubauen.

Genau diese Anhänger werden heute jedoch weitgehend missachtet von Blizzard. Vor einigen Jahren wurden erfolgreiche Gamer und treue Fans sogar in den Produkten des Unternehmens verewigt. Heute macht Mobile-Gaming mehr als die Hälfte des Konzernumsatzes aus. Hier sind echte Nerds jedoch Fehlanzeige. Wer nur kurz in der U-Bahn daddelt, gilt dem Management heute anscheinend mehr als der seit Jahren treue Fan, der stundenlang am PC spielen kann – aber eben auch in der Lage ist, mit konstruktiver Kritik an der Produktentwicklung mitzuwirken.

Seit der Fusion mit Activision scheint der Fokus verrückt worden zu sein: Kurzfristiger Umsatz statt langfristige Entwicklung des Geschäftsmodells. Die einstmals starken Marken werden es in Zukunft immer schwerer haben. Ob neue Marken, wie das Smartphone-Spiel „Candy Crush“ – aktuell ein Drittel des Umsatzes – diese Verluste langfristig auffangen werden, ist fraglich.

Randbemerkung: Im Zuge von Corona wurde die Blizzcon 2020 abgesagt. Anfang 2021 soll sie als Online-Event nachgeholt werden.

Deutschland hat nur wenige Tech-Aushängeschilder

Eines davon ist Cherry, ein renommierter Tastaturhersteller aus der Oberpfalz. Nun wurde bekannt, dass der US-amerikanische Investor Argand Partners die Mehrheit an dem Branchenschwergewicht mit weltweit 430 Mitarbeitern übernommen hat.

Die Otto Group rechnet mit Gewinneinbußen für das laufende Geschäftsjahr 2020/21. Der Paketdienstleister Hermes soll zum Teil veräußert werden. Die historisch schlechte Konsumstimmung werde „zu einem bereits erkennbaren Rückgang der Nachfrage insbesondere von Textilien und einem generell steigenden Preiswettbewerb führen“, so Vorstandschef Alexander Birken.

Derweil prescht Platzhirsch Amazon weiter vor. Es wurden Gerüchte laut, nach denen die insolvente Kaufhauskette JCPenney und die Kinokette AMC auf der Wunschliste von Jeff Bezos stehen sollen. Insidern zufolge arbeitet Amazon an einem eigenen Kino-Angebot für seine Prime-Kunden.

ieder raus und etwas erleben. Und so auch die Anleger. Viele wittern womöglich Chancen, wo keine sind.

Meng Wanzhou, CFO von Huawei, droht weiterhin die Auslieferung an die USA. Nach der Entscheidung des Supreme Court der kanadischen Provinz British Columbia muss sie weiterhin eine elektronische Fußfessel tragen.  Kern der Vorwürfe gegen sie sind angeblich bewusst falsche Angaben gegenüber Banken über Iran-Geschäfte von Huawei. Peking drückt dagegen. Kurz nach Wanzhous Festnahme wurden ein kanadischer Diplomat und ein kanadischer Geschäftsmann unter dem Vorwurf der Spionage inhaftiert und sitzen nun in einem chinesischen Gefängnis. Zwei weitere Kanadier wurden wegen angeblichen Drogenschmuggels zum Tode verurteilt.

Boeing hat die Produktion seines krisengeschüttelten Jets 737 Max wieder aufgenommen. Wann die Flieger wieder abheben werden, ist natürlich weiter unklar. Der Konzern kämpft mit der eigenen Kostenstruktur und wird diese Woche mehr als 6.700 Mitarbeiter entlassen.

Neue Chancen auf dem medizinischen Sektor

Seit 2018 haben sich die Investitionen vieler Pharmaunternehmen in die KI-gestützte Entwicklung neuer Medikamente deutlich erhöht. Die Künstliche Intelligenz leitet dabei anhand der Betrachtung von Millionen von Forschungsdaten eigene Erkenntnisse über die Wirkungsweise und Zusammensetzung neuer Wirkstoffe ab.

Das kanadische Biotechnologieunternehmen Cyclica beispielsweise arbeitet an einer Software, die biochemische Wechselwirkungen von Millionen verschiedener Moleküle mit etwa 150.000 Proteinen abgleicht. Biomediziner gehen davon aus, dass an komplexen Krankheiten wie Krebs Hunderte von Proteinen beteiligt sind. Cyclica möchte deshalb Moleküle finden, die mit dutzenden krankheitserregenden Proteinen wechselwirken, zugleich aber alle lebenswichtigen Proteine unberührt lassen. Gegenwärtig speisen die Forscher ihre Programme mit anonymisierten genetischen Daten, um herauszufinden, bei welchen Patienten die potenziellen Medikamente am besten wirken.

Merck und Bayer haben bereits angekündigt, mit Cyclica zusammenarbeiten zu wollen. Die konkreten Forschungsthemen bleiben jedoch noch geheim.

Der Biotech-Riese Celgene arbeitet aktuell mit dem britischen Software-Entwickler Exscientia zusammen, um neue Wirkstoffe für drei konkrete Proteine zu finden. Die Kollaboration zwischen Exscientia und dem britischen Pharmaunternehmen GlaxoSmithKline hat bereits zu einer angeblich „viel versprechenden Wirkstoff-Verbindung geführt, die chronische obstruktive Lungenerkrankungen behandeln soll“.

Auch Pfizer und Novartis sind auf dem Feld aktiv, bauen hausinterne KI-Abteilungen auf, um ihre Medikamentenentwicklung zu verbessern.

Der gesamte Forschungszweig steht jedoch noch am Anfang. Optimistische Kenner der Materie gehen von ersten klinischen Versuchen ab Ende 2020 aus.

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Ist Tesla uneinholbar vorn?

Deutschland steckt nun auch offiziell in einer dicken Rezession. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im 1. Quartal 2020 um 2,2 Prozent gegenüber dem 4. Quartal 2019. „Der stärkste Rückgang seit der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 und der zweitstärkste Rückgang seit der deutschen Vereinigung“, so das Statement der Statistiker. Da das BIP bereits im letzten Quartal 2019 um 0,1 Prozent geschrumpft war, sprechen sie nun von einer „technischen Rezession“.

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Die Stimuli der Zentralbanken treiben die Börsen

Die Fed kauft aktuell mehr US-Staatsanleihen, als Washington herausgibt. Japan will seine Fiskalpakete weiter ausbauen. Der chinesische Volkskongress und die Zentralbank sind sich ebenso einig über weitere Liquiditätshilfen und Zinssenkungen. In Singapur sehen wir bereits das vierte Konjunkturpaket. Und es gibt Gerüchte, dass die EZB trotz des Urteils des Bundesverfassungsgerichts weitere deutsche Bundesanleihen kaufen wird.

Wichtig: Am heutigen Mittwoch wird der 500 Mrd. EUR schwere Wiederaufbauplan der EU-Kommission erwartet.

Wir können uns also kaum wehren: Das Geld kommt gerade von allen Seiten. Und auch dieses sucht sich immer den Weg des geringsten Widerstands

Wo fließt es nun hin?

Was unternehmen beispielsweise die US-Amerikaner mit ihren Staatsschecks? Ein wesentlicher Teil fließt auch in den Aktienmarkt.

Vermeintliche Fortschritte bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs bescherten Novavax gestern einen Kurssprung. Der Aktienkurs der Pharmafirma steig um knapp 18 Prozent.  Was war der Grund für den Kurssprung? Die simple Meldung, dass nun rund 100 Probanden für eine erste klinische Testphase gesucht werden. Nicht mehr…

Wie die Erfolgsaussichten der Impfstoffforscher aussehen, erkennen wir womöglich an dieser Meldung: Sanofi verkauft seinen Anteil, rund 21 Prozent, an Regeneron Pharmaceuticals. Zuletzt hatte hier die Hoffnung auf eine „Antikörper-Cocktail-Therapie“ für Verzückung bei den Anlegern gesorgt. Bei Sanofi zumindest scheint die Skepsis nun zu überwiegen.

Forscher der Oxford University stufen die Erfolgsaussichten der eigenen Impfstoff-Ambitionen auf nur noch 50 Prozent ein.

Und auch Gilead Sciences musste etwas kleinlaut zugeben, dass sein Medikament Remdesivir nur solchen Patienten weiterhilft, die bereits beatmet werden. Eine alleinige Therapie mit dem Wirkstoff erscheint nicht erfolgversprechend.

Doch mit dem schleichenden Ende des Lockdowns steigt die Hoffnung. Die Menschen wollen wieder raus und etwas erleben. Und so auch die Anleger. Viele wittern womöglich Chancen, wo keine sind.

Auch manche Industriewerte erleben ein leichtes Comeback

Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder und viele andere holen Idee der Autokaufprämie wieder aus der Mottenkiste, um Volkswagen, Daimler, BMW und Co. angesichts der einbrechenden Nachfrage auf den Beinen zu halten.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron macht bereits Nägel mit Köpfen, kündigte an, seiner heimischen Autoindustrie mit einem Hilfspaket von mehr als 8 Mrd. EUR unter die Arme zu greifen. Er will nicht weniger als 1 Mio. „saubere Autos“ binnen der kommenden 5 Jahre bauen lassen. Frankreich soll damit zu Europas Top-Autobauer heranwachsen.

Düstere Aussichten für deutsche Autobauer

In wie weit solche Hilfsmaßnahmen der in Europa strauchelnden Branche helfen werden, bleibt abzuwarten. Zumindest um die deutschen Autobauer sieht es meiner Meinung nach düster aus. Tesla wächst und wächst. Nicht nur Batterien lässt Elon Musk in den eigenen Fabriken herstellen. Mittlerweile hat man auch die Kooperation mit Grafikprozessorenhersteller Nvidia beenden können, da die eigenen Prozessoren sehr viel leistungsfähiger sind. Gerade in puncto Autonomes Fahren gilt: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Tesla hat in den letzten Jahren bereits Abermillionen von Daten und Insights sammeln können. Gerade die deutschen Konkurrenten liegen hier meilenweit zurück. Sie haben zudem keine eigene Infrastruktur, keine eigenen Prozessoren, keine eigenen Batterien. Ich fürchte, diese Tür hat sich für den Industriestandort Deutschland bereits geschlossen.

Corona gefährdet auch die Digitalwirtschaft

In den letzten Wochen schrieb auch ich an dieser Stelle oft von den Krisengewinnern aus der Digitalwirtschaft. Doch auf lange Sicht sind diese Unternehmen natürlich keineswegs gegen Probleme in der realen Welt gefeit.

Denn auch große Teile ihrer Infrastruktur liegen außerhalb der virtuellen Räume. Ihr daily business geschieht im echten Leben. Netflix beispielsweise ist abhängig von Produktionsteams und Film-Sets. Seit Mitte März ruhen die Aktivitäten an den Produktionsstandorten.

Auch Adobe, Entwickler von Software für Kreative und Künstler, leidet darunter, dass seit Beginn der Krise das kulturelle Leben nahezu vollkommen brach liegt. Es gibt keine Events, auf denen gefilmt wird. Clubs, die sonst Flyer produzieren, sind geschlossen. Online-Marketing ist stark zurückgefahren.

Hinzu kommt, dass auch all diese und viele andere Internetkonzerne eine physische Infrastruktur pflegen müssen. Techniker aus Fleisch und Blut müssen sich um Rechenzentren und Glasfasernetze kümmern.

Insolvenz trotz Gaming-Boom

Ein gutes Beispiel liefert auch die Spiele-Industrie. Die Big Player der Spiele-Software-Branche zählen gemeinhin zu den aufstrebenden „Bleib-zu-Hause-Aktien“. Das Papier von Activision Blizzard zog seit März 2020 um gut 30 Prozent an.

Und auch im April hat sich der Trend des weltweit gestiegenen Spieleraufkommens laut neuester Zahlen des Marktforschungsinstituts Superdata Research weiter fortgesetzt. Die Analyse der rein digitalen weltweiten Umsätze ergab ein Plus von 17 Prozent gegenüber dem April 2019. Insgesamt konnten 10,5 Mrd. USD mit PC-, Konsolen- und Mobile-Spielen eingenommen werden. Den größten Zuwachs vermeldet dabei die Konsolen-Branche mit einem satten Plus von 42 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Und dennoch kommt es auch in diesem Sektor zu Problemen. Ein deutscher Mittelständler und Hersteller von Gaming-Zubehör steckt tief in die Krise. Die Jöllenbeck GmbH hat am 5. Mai 2020 den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Jöllenbeck stellt unter der Marke Speedlink zahlreiche Produkte mit Gamern als Zielgruppe her, von Tastaturen über Lenkräder bis Headsets.

Ganz so einfach ist es also nicht. Corona hat die Welt nicht monochrom gefärbt.

Für uns Investoren heißt es weiterhin, nicht den breiten Trends bedingungslos zu folgen. Stock Picking bleibt eine Kunst, die ein gutes Auge für Geschäftsmodell, Management, Profitabilität, Bilanz und zukünftige Erträge verlangt.

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Deutsche Wohnen bald im DAX? Doch Corona drückt die Mieten.

Die aktuelle Krise hat uns Anlegern bereits so einige Power-Unternehmen offenbart, die langfristige Trends setzen. Corona wirkt als starker Katalysator.

Vielen fällt natürlich Amazon als erstes ein. Aber auch in Deutschland gibt es einige kleine Unternehmen, die einen zweiten Blick verdient haben. So hat der Berliner Lieferdienst Hello Fresh seit dem März-Tief um rund 100 Prozent zugelegt. Ähnlich hohe Zugewinne verbucht Zooplus, ein Online-Händler für Tierbedarf, der für dieses Jahr mit starken Zuwächsen bei Umsatz und Gewinn plant. Deutlich im Plus steht auch Scout24 mit einer Marktkapitalisierung von 7 Mrd. EUR. Der Betreiber von diversen digitalen Vermittlungsportalen und seine Aktionäre freuen sich über einen Kursanstieg von 60 Prozent seit März.

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Fokus auf Gesundheitsbranche

Hier sticht Eli Lilly hervor. Das 1876 gegründete US-Unternehmen kooperiert mit einigen Biotech-Unternehmen, zwecks Entwicklung eines Anti-Covid-19-Wirkstoffs.

Albert Bourla, CEO von Konkurrent Pfizer, geht davon aus, dass ein Impfstoff gegen Covid-19 bereits Ende Oktober 2020 marktreif sein könnte. Pfizer arbeitet mit der deutschen Firma Biontech an mehreren möglichen Impfstoffen in Europa und den USA.

Doch das Forschungsbild ist noch unscharf. Vor gut 2 Wochen enthüllte die US-amerikanische Biotech-Firma Moderna die ersten Daten aus einer Studie am Menschen: Ihr Covid-19-Impfstoff löste bei Menschen eine Immunantwort aus und schützte Mäuse vor Lungeninfektionen mit Sars-CoV-2. Die recht positiven Daten ließen zwar den Aktienkurs in die Höhe schnellen, einige Wissenschaftler bemängelten jedoch die fehlende Validierbarkeit. Wichtige Daten wurden nicht zur Verfügung gestellt.

Andere Impfstoff-Tests haben gezeigt, dass Infektionen in den Lungen von Affen, die Sars-CoV-2 ausgesetzt waren, verhindert werden konnten – nicht jedoch in anderen Organen.

Der Weg scheint noch weit…

Immobilien: Immer noch sichere Sachwerte?

Es mehre sich die Anzeichen, dass das Berliner Immobilien-Unternehmen Deutsche Wohnen in wenigen Tagen in den deutschen Leitindex DAX aufgenommen werden könnte. Die kommende außerordentliche DAX-Prüfung steht am 4. Juni 2020 an. Die Beförderung könnte dann 18 Tage später offiziell gemacht werden. Der größte deutsche Vermieter, Vonovia aus Bochum, wird bereits seit 2015 im DAX geführt.

Und gerade dessen CEO Rolf Buch liebäugelt immer noch mit einer Übernahme der Deutschen Wohnen. Seine Juristen haben bereits beim norwegischen Staatsfonds und bei BlackRock, die beide sowohl bei Vonovia als auch bei Deutsche Wohnen engagiert sind, angefragt. Mit dem Management von Deutsche Wohnen gab es jedoch noch keine offiziellen Gespräche.

Die Immobilien-Aktien werden aktuell vor allem vom hohen Business-Anteil belastet. Vermieter von Büros und Ladenzeilen müssen Mietausfälle verkraften, leiden unter dem geänderten Konsum- und Arbeitsverhalten. Wer braucht noch all die Bürotürme, wenn es im Home Office genauso gut funktioniert? Hier steht viel totes Kapital herum.

Auch in den US-Shopping-Malls herrschte im April gähnende Leere. Die Konsumausgaben sanken um 13,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Gleichzeitig kletterte die Sparquote auf 33 Prozent, nachdem sie im März noch bei 12,7 Prozent gelegen hatte.

Der Preisverfall bei den gewerblichen Immobilien hat aber auch Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt. Pandemie und Home Office haben, zumindest bereits in den USA, die Nachfrage aus den teuersten Städten herausgesogen. Da immer mehr Unternehmen teure Mieten in prestigeträchtigen Gegenden vermeiden, wollen auch viele Arbeitnehmer nicht mehr die Großstadtpreise für ihre Mietwohnungen zahlen, wenn sie die entsprechenden Annehmlichkeiten nicht nutzen können. Auch sie suchen nach erschwinglicheren Optionen außerhalb der großen Zentren.

Beispiel: Im Mai fiel der Median der Mietpreisforderungen für eine Einzimmerwohnung in San Francisco gegenüber April um 2,6 Prozent auf 3.360 USD – ein Rückgang um 9,2 Prozent zum Vorjahresmonat. In Los Angeles, in San Diego und in New York City sind die Mieten ebenfalls deutlich gesunken.

Erfolgreiche Neuemission

Der niederländische Kaffeekonzern JDE Peet’s ist am vergangenen Freitag erfolgreich an der Amsterdamer Börse gestartet. Die Aktie notierte zum Start bei 35 EUR. Gezeichnet werden konnte sie im Vorfeld für maximal 32,25 EUR. Nach mehrfacher Überzeichnung wurden dann auch der IPO auf den 29. Mai vorverlegt.

Bekannt und profitabel wurde JDE mit Kapsel-Kaffee der Marken Senseo und Tassimo. Zu seinen neuen Ankerinvestoren gehören nun der Quantum Fonds von George Soros und der US-Fondsriese Fidelity Management and Research (FMR). Die Mehrheit bleibt bei der Familie Reimann. 17 Prozent der Anteile befinden sich im Streubesitz.

Tech hat jetzt den Burggraben

In diesen Corona-Zeiten sind es, noch mehr als schon zuvor, die großen IT-Unternehmen, die mit kräftigem Wachstum, soliden Bilanzen und stetigen Cashflows glänzen.

Facebook stellt seinen Quellcode des Deep-Learning-Frameworks DEtection TRansformer (DETR) zur freien Verfügung und sein Messenger WhatsApp ist mit weitem Abstand der beliebteste in Deutschland. 96 Prozent aller Bundesbürger nutzen ihn nach Erkenntnissen einer Umfrage der Bundesnetzagentur. Auf den Plätzen 2 und 3: Facebook Messenger und Instagram – allesamt Produkte aus dem Hause Zuckerberg.

Wird Zuckerberg Bezos vom Thron stoßen?

In der vergangenen Woche berichtete ich Ihnen bereits von Facebooks neuem Shop-Feature. Aber ernsthafte Konkurrenz für das Imperium Bezos ist diese neue Funktion natürlich nicht. Denn in Wirklichkeit ist Amazon viel mehr als ein Webshop-Front-End. Die enorme Auswahl, die hohe Zuverlässigkeit und die gute Logistik sind auf die Schnelle nicht nachahmbar. Dazu kommt der Lock-In-Effekt von Amazon Prime. Insbesondere bei der Logistik werden die vielen einzelnen Anbieter, die Facebook-Shops potenziell nutzen könnten, kaum mit Qualität und Geschwindigkeit von Amazon mithalten können.

Schon heute finden mehr als 50 Prozent aller Produktsuchen nicht mehr auf Google statt, sondern direkt auf Amazon. Der potenzielle Flickenteppich der vielen kleinen Facebook-Shops wird hier kaum eine attraktive Alternative bieten können.

Aber Facebook hat mit seinen Shops durchaus eine Chance – auf anderem Gebiet als Logistik und Effizienz. Amazon eignet sich gut, um schnell einzukaufen. Gute Geschichten, die Trends setzen und Moden in Gang bringen können, vermisst man hier jedoch. Nicht zuletzt dank Instagram hat Facebook genau an diesem Punkt die Chance, das Shopping-Erlebnis aufzuwerten. Firmen wie About You zeigen schon seit vielen Jahren, dass Storytelling ein immer bedeutungsvolleres Feature darstellt, um Konsum anzuheizen. Die Facebook-Shops und ihre Betreiber werden in diese von Amazon nicht beherrschte Lücke stoßen können.

Einer der ganz großen Investoren auf dem IT-Sektor ist Softbank. Im Rahmen einer Finanzierungsrunde hat nun auch der der asiatische Fahrdienst Didi Chuxing 500 Mio. USD von der japanischen Holding erhalten.

Welchen Sinn ein solch großes Investment in einen Uber-Konkurrenten angesichts von Corona und Lockdowns macht, steht in den Sternen. Auf Gewinne wartet Didi Chuxing noch vergebens. Zuletzt stellte sich Softbanks Investition in den Bürovermieter WeWork als Fehlgriff heraus. Auch ein Corona-Opfer. Didi Chuxing wirkt nun wie eine gewollte Wiederholung.

Schon bei Uber war der Knackpunkt, dass das Unternehmen massiv Geld verbrannt hatte für eine weltweite Expansion. Und dieser Cashburn steigerte sich desto schneller, je aggressiver Uber in immer neue Segmente und Regionen vordrang.

Wir Anleger tun gut daran, die hoffnungsfrohen Wachstumsstories, die während Corona aufpoppen, kritisch zu hinterfragen. Growth hat Value in der letzten Dekade deutlich übertrumpft. Doch schöne Geschichten ersetzen nicht die detaillierte Analyse von Geschäftsmodell, Management und Bilanz.

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Ein aufstrebender Tech-Star aus Indien

+ aus der Praxis: Finden Sie die Anlagestrategie, die zu Ihnen passt!

Bis in die erste August-Hälfte dieses Jahres wurden laut S&P Global insgesamt 56 Mrd. USD in sogenannte „Junk Bonds“, Anleihen mit einem Non Investment Grade Rating, investiert – 50 Prozent mehr als in den früheren Rekordzeiträumen der Jahre 2012 und 2016 und mehr als 200 Prozent der Anleihen-Investitionen im gesamten August 2019.

Im zweiten Quartal 2020 emittierten Unternehmen, die von Private-Equity-Firmen übernommen worden waren, „Junk Bonds“ im Wert von mehr als 31 Mrd. USD. Dies ist der höchste Stand seit 2014. Das dritte Quartal läuft ganz ähnlich: Im Juli emittierten Unternehmen, die sich im Besitz von Private-Equity-Firmen befanden, „Junk Bonds“ für 10 Mrd. USD.

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Und nicht nur Private-Equity-Firmen holen sich auf diese Weise frisches Geld. Carnival, der größte Kreuzfahrtschiffbetreiber, mit einem aktuellen Rating von CCC, dessen Einnahmen fast auf Null zusammengebrochen sind, verkaufte Anfang August seine dritte Anleiheemission seit der Pandemie für insgesamt 900 Mrd. USD. Die Investoren erhalten dafür einen Coupon von fast 10 Prozent. Royal Caribbean, der zweitgrößte Kreuzfahrtschiffbetreiber, emittierte im Mai Anleihen in Höhe von 3,3 Mrd. USD.

Die Sicherheiten für diese Kreuzfahrtanleihen sind unter anderem die Kreuzfahrtschiffe. Aber der Wert dieser Schiffe ist aktuell nur sehr schwer zu ermitteln, denn bis die Kreuzfahrten wieder in vollem Gange sind, bedeuten sie nicht mehr als ein enormer Kostenpunkt. Kreuzfahrtreedereien verbrennen in der Corona-Krise Tag für Tag bares Geld. Schuldenberge wachsen. Wann die Branche wieder ein Investment wert sein wird, ist zurzeit nicht zu ermitteln. Sie schippert äußerst stürmischen Zeiten entgegen.

Am vergangenen Freitag haben wir in unserem Börsenbrief Der Privatinvestor ein großes Analyse-Update zu Disney gebracht.

Kevin Mayer, eine ehemalige Führungskraft im Mäusekonzern, hatte am 1. Juni 2020 den Posten als CEO von TikTok übernommen. Damals sagte er, er sei „begeistert“, dem Unternehmen beizutreten, und gelobte, die globale Expansion der App weiter voranzutreiben. Weniger als drei Monate später ist Mayer nun wieder draußen. Vanessa Pappas, Generaldirektorin von TikTok in Nordamerika, wird als Interims-CEO die globale Leitung des Unternehmens übernehmen.

In einem Brief an die Mitarbeiter, in dem Mayer am 28. August seinen Rücktritt erklärte, sagte Mayer, er habe sich damals für TikTok entschieden, weil Bytedance, die chinesische Muttergesellschaft von TikTok, aus seiner Sicht „absolut einzigartig“ sei und „die globale Internet-Landschaft verändert“. Mayer war parallel auch COO von Bytedance.

In seinem Brief fuhr er fort: „Ich verstehe, dass die Rolle, für die ich unterschrieben habe, einschließlich der weltweiten Leitung von TikTok, aufgrund der Maßnahmen der US-Regierung, die auf einen Ausverkauf des US-Geschäfts drängt, ganz anders aussehen wird.“

Der Rücktritt von Mayer ist ein erheblicher Rückschlag für TikTok. Er wird nicht nur den Bemühungen von TikTok schaden, zu beweisen, dass es sich um ein globales und nicht um ein chinesisches Unternehmen handelt, sondern auch die Ungewissheit über den möglichen Verkauf des US-Geschäfts von TikTok erhöhen. Trump hat den 12. November als neue Frist für die App genannt, bis zu der die App einen US-Käufer finden oder eingestellt werden soll.

TikTok hat in der vergangenen Woche eine Klage eingereicht, in der die Trump-Regierung beschuldigt wird, im Verbotsverfahren gegen den fünften Verfassungszusatz verstoßen zu haben. Das gesamte Verfahren könnte nun seitens Peking weiter erschwert werden. Gemäß neuer Regeln darf „IT-Technologie mit Personalisierung auf Basis von Datenanalyse“ nur mit einer Erlaubnis der Regierung ins Ausland verkauft werden.

Das britische Musikunternehmen MelodyVR gab vor wenigen Tagen bekannt, dass es die Musik-Streaming-Firma Napster für 70 Mio. USD übernehmen werde. Richtig, Napster. Genau die Software, mit der Sie, wenn Sie ungefähr in meinem Alter sind, um die Jahrtausendwende herum illegal Musik heruntergeladen haben könnten. Sein Geschäftsmodell hat sich im Laufe der Jahre verändert, aber die Marke Napster ist nie wirklich gestorben. Heute ist es ein Musik-Streaming-Dienst mit 3 Mio. Nutzern weltweit.

Die ursprüngliche Version von Napster wurde im Juni 1999 von den Brüdern Shawn und John Fanning ins Leben gerufen und von Shawn und seinem Freund Sean Parker, dem späteren ersten Präsidenten von Facebook als Unternehmen gegründet. Damals war das Teilen von MP3-Dateien eine große Herausforderung. Die Brüder dachten, sie könnten das Teilen viel einfacher machen, indem sie den Leuten über eine Peer-to-Peer-Filesharing-Software Zugang zu den Festplatten anderer Benutzer ermöglichen.

Haben Sie schon einmal von Reliance Industries gehört?

Der Mischkonzern wird von Dhirubhai Ambani, dem reichsten Mann Indiens, geleitet. Der digitale Arm des Konzerns, Reliance Jio, könnte bald zu Indiens Antwort auf Amazon, AT&T und Huawei werden.

Letzten Monat bestätigte Reliance Pläne, seine eigene 5G-Technologie ohne die Hilfe chinesischer Unternehmen aufzubauen. Dies würde Reliance Jio zum ersten Telekommunikationsunternehmen Indiens mit 5G-Fähigkeiten machen.

In den letzten 10 Jahren wuchsen die Umsätze von Reliance Industries um 11 Prozent pro anno. Aktuell generiert das Unternehmen einen Gewinn von 1,81 USD pro Aktie. Der Free Cashflow ist mittlerweile positiv, beläuft sich auf 2,9 Mrd. USD. Die Verschuldungsrate ist mit 0,45 niedrig.

Im Juli hat Google 4,5 Mrd. für 7,7 Prozent an Jio Platforms bezahlt. Beide planen nun, gemeinsam ein „erschwingliches“ 4G/5G-Smartphone der Einstiegsklasse zu entwickeln.

Insider erwarten, dass die 5G-Dienste von Jio während der Einführung um 10-15 Prozent billiger sein werden als die der Konkurrenz, was dem Unternehmen helfen wird, in Indien Marktführer zu werden. Außerdem wird seine China-taugliche Technologie international attraktiv sein.

Das Timing ist gut. Medienberichten zufolge hat Indiens Regierung Telekommunikationsunternehmen bereits aufgefordert, die Verwendung von Geräten chinesischer Unternehmen wie Huawei und ZTE zu vermeiden, und die USA, Großbritannien sowie Australien haben Huawei die Bereitstellung von 5G-Geräten und -Technologie in ihren Ländern verboten. Jio könnte sich Nokia und dem schwedischen Entwickler Ericsson anschließen, um diese Lücke zu füllen.

Bereits im April 2020 hatte Facebook eine 9,99-prozentige Beteiligung an Jio Platforms für 5,7 Mrd. USD gekauft. Acht Wochen später wurde Jio wird zum größten Telekommunikationsanbieter Indiens und Reliance erstmals schuldenfrei.

Reliance ist zweitgrößte Marke der Welt

Laut FutureBrand Index 2020 liegt der Konzern damit nur hinter Apple. Die Studie ordnet Jahr für Jahr die Top-100-Unternehmen nach Marktkapitalisierung und Bekanntheit. Samsung belegt im FutureBrand Index den dritten Platz, gefolgt von Nvidia, Microsoft und Nike. Reliance Industries besitzt über 100 Tochtergesellschaften und acht börsennotierte Unternehmen, aber der größte Teil der Einnahmen stammt aus dem Einzelhandel, dem Öl- und Petrochemie-Geschäft und aus der Telekommunikation.

Geldanlage ist Chefsache – Ihre eigene!

Jim Simons, der brillante Mathematiker hinter Renaissance Technologies, dem erfolgreichsten Hedge-Fonds der Welt, ist dafür bekannt, dass er täglich drei Schachteln Zigaretten raucht.  Bedeutet das, dass Sie das tun sollten?  Nein, natürlich nicht.  Wie Greg Zuckerman in seinem Buch „Der Meister der Märkte“ bemerkte:

„Auf die Frage, wie jemand, der sich so sehr der Wissenschaft verschrieben hat, trotz statistischer Möglichkeiten so viel rauchen konnte, antwortete Simons, seine Gene seien getestet worden, und er habe die einzigartige Fähigkeit, mit einer Gewohnheit umzugehen, die sich für die meisten als schädlich erwies.“

Was für Simons’ Biologie funktioniert, wird für Ihre wahrscheinlich nicht funktionieren, liebe Leser. Es ist schwer, dies in einer Welt zu akzeptieren, in der wir erwarten, dass es stets richtige und falsche Antworten gibt.

Dieselbe Logik erklärt, warum Menschen, die sich vegan ernähren, und Menschen, die sich fleischessend ernähren, so vehement gegeneinander argumentieren, obwohl es klare Beweise dafür gibt, dass beide Diäten die gesundheitliche Situation verbessern können. Eine Person, die zumeist hochverarbeitete Lebensmittel und Zucker konsumiert, wird wahrscheinlich gesundheitliche Vorteile bemerken, wenn sie von dieser Diät abweicht, unabhängig von der Richtung der Abweichung.  Aber sagen Sie das nicht den Fleischessern und Veganern, viele von ihnen sind zu sehr damit beschäftigt, die andere Seite zu widerlegen…

Wenn Sie diesen Deutungsrahmen auf das Thema Geldanlage anwenden, können Sie völlig neue Einsichten darüber gewinnen, was es bedeutet, ein guter Investor zu sein. Zum Beispiel habe ich vor kurzem herausgefunden, dass von den 5.586 Unternehmen der Welt, die über 200 Jahre alt sind, 56 Prozent in Japan angesiedelt sind.  Richtig, Japan.  Eine zurzeit vermeintliche Lachnummer der Investmentwelt und Ground Zero der größten Vermögensblase aller Zeiten ist auch die Heimat der meisten der ältesten Unternehmen der Welt.

Doch was ist schon ein 30 Jahre währender Drawdown für ein Unternehmen, das über 200 Jahre alt ist? Spielt es wirklich eine Rolle, dass der japanische Nikkei heute 23.139 Punkten steht, obwohl er am 29. Dezember 1989 mit 38.957 seinen Höchststand erreicht hatte?  Wenn Ihr Ziel die Gewinnmaximierung ist, dann ja.  Aber was, wenn Ihr Ziel die langfristige Nachhaltigkeit ist und nicht Kapitalwachstum um des Kapitalwachstums willen? Daraus lässt sich eine Lehre ziehen.

Letztendlich kommt es nur darauf an, dass Sie das finden, was für Sie funktioniert

Nicht das, was für Ihre Nachbarn funktioniert, nicht das, was für Ihre Kollegen funktioniert, und nicht das, was für Ihre Kollegen funktioniert.  Was für Sie funktioniert.  Das (Investoren-)Leben liegt im Auge des Betrachters.

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Zündet Tesla jetzt den Cashflow-Turbo?

Das Münchner Flugtaxi-Startup Lilium hat einen prominenten neuen Investor gefunden. Baillie Gifford, bislang bekannt für seine Finanzspritzen an Tesla, Amazon und Airbnb, gab 35 Mio. USD. In der neuen Finanzierungsrunde flossen zudem weitere 340 Mio. USD.

Andere Unternehmen aus der Flugverkehrsbranche warten noch vergeblich auf gute Nachrichten. Boeing konnte im Mai lediglich vier neue Verkehrsflugzeuge ausliefern. Und nur eine einzige neue Bestellung konnte der Auftragsliste hinzugefügt werden. Auf der anderen Seite wächst die Liste der Stornierungen stetig. Vom 1. Januar bis zum 31. Mai wurden bereits 602 Aufträge zurückgezogen.

Bereits 2019 musste Boeing die Payout Ratio seiner Dividende auf 120 Prozent hochschrauben, um seine Aktionäre bei der Stange zu halten. Die Tragödien rund um 737 Max hatten viel Vertrauen gekostet. In den letzten 12 Monaten ist der Umsatz auf 70 Mrd. USD abgerutscht. Ein positiver Free Cashflow wurde zuletzt 2018 generiert.

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Tesla im Höhenflug: Jetzt winkt die Cash Cow

Baillie Gifford freut sich sicherlich besonders über seinen Tesla-Deal. Aktuell hält er mehr als 7,6 Prozent der Anteile. Die Aktie notiert heute bei rund 940 USD und damit nur 2,9 Prozent unter ihrem All Time High. Von Krise ist in Palo Alto zurzeit nichts zu spüren.

Richtig Oberwasser hat Elon Musk seit Oktober letzten Jahres, als Tesla, für viele überraschend, einen Quartalsgewinn ausweisen konnte. Auch die folgenden beiden Quartale endeten in den schwarzen Zahlen, sodass die aktuelle Phase die längste profitable der nunmehr bereits 17-jährigen Firmenhistorie darstellt. Im 10-Jahresdurchschnitt wächst der Tesla-Umsatz um mehr als 70 Prozent pro anno. Der operative Cashflow konnte zuletzt um 14 Prozent gesteigert werden. Und auch der Free Cashflow ist mittlerweile positiv. Mit Blick auf die letzten 12 Monate beträgt er 992 Mio. USD.

Zudem gesundet auch die Bilanz. Der Verschuldungsgrad wurde in den letzten 3 Jahren deutlich gesenkt. Auch das Current Ratio ist für einen solchen Wachstumstitel mit 1,24 sehr ordentlich.

Die Chance, dass nun die Cash-Cow-Phase beginnen könnte, beflügelt die Fantasie vieler Anleger. Jeder neue Kursrücksetzer, so klein und kurz er auch sein mag, zieht neue Aktionäre an.

Neuer Tesla-Turbo: Nun schielt Elon Musk auch auf das lukrative Versicherungsgeschäft, das dank monatlicher Prämien steten Cashflow verspricht. Mit Kfz-Policen will er den europäischen Versicherungsmarkt aufwirbeln. Entsprechende Angebote wurden bereits in Kalifornien getestet und für gut befunden. Die Tesla-Versicherungen sind in dem US-Bundesstaat bis zu 30 Prozent billiger als die Konkurrenzprodukte. Die Rabatte werden in Kombination mit dem Tesla-Autopilot gewährt. Der große europäische Roll-Out könnte den Cashflow in Zukunft nochmals deutlich stabilisieren und ein solides Fundament für die auch in Zukunft notwendige Forschung bereiten.

Tesla als ESG-Investment?

Die Themen Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit gehören sicherlich zu den Forschungsfragen, die auch die Tesla-Genies angehen müssen. Nur direktes Recycling von Batteriezellen, das jedoch noch in den Kinderschuhen steckt, kann, nach einer Studie der Carnegie Mellon University aus dem Jahr 2019, verlässlich helfen, CO2-Emissionen zu verhindern. Aus den zylindrischen Zellen, auf die Tesla setzt, muss etwa 90 Prozent des Kathodenmaterials wiedergewonnen werden.

Zurzeit noch lohnt sich das Kobalt-Recycling wirtschaftlich. Doch die Preise auf dem Rohstoffmarkt schwanken. Bei Lithium ist es aktuell sogar noch günstiger, den frisch geförderten Rohstoff zu verwenden. Langfristig jedoch muss das Thema auf die Agenda.

Künstliche Intelligenz als Übersetzer

Ein Team von Facebook AI Research hat einen neuen Transcompiler vorgestellt, einen Übersetzer zwischen verschiedenen Programmiersprachen. Ihr „TransCoder“ übersetzt Programm-Code zwischen den Sprachen C++, Java und Python. 2,8 Millionen Open-Source-Programme dienten der Künstlichen Intelligenz als Trainingsmaterial.

Entwicklern bleibt womöglich in Zukunft erspart, Code von Grund auf neu schreiben zu müssen. So die Hoffnung. Doch die Praxis ist noch etwas komplizierter. Die unterschiedlichen Programmiersprachen weisen auch verschiedene Syntaxen auf. Zudem stützen sie sich auf eine Vielzahl von Plattform-APIs, Standard-Bibliotheksfunktionen und Variablentypen. Bis eine KI also absolut selbstständig Programmcode übersetzen kann, liegt noch viel Arbeit vor Facebook und den anderen Branchengrößen.

Huawei bei der Infrastruktur ganz vorn dabei

Für den Aufbau des 5G-Netzes ist Huawei nicht mehr wegzudenken. Dies zeigten bereits mehrere internationale Studien. Bis zum 31. Januar 2020 hat das chinesische Unternehmen über 3.000 Patentfamilien im Zusammenhang mit 5G deklariert, 2.400 davon auch innerhalb der EU. Daten des Europäischen Patentamts geben an, dass Huawei im Jahr 201, inklusive 5G, die meisten Patentanträge in der EU gestellt hat – mehr als 3.500.

Samsung folgt mit rund 2.800 deklarierten 5G-Patentfamilien auf Platz 2. Allerdings liegt Samsung bei den erteilten Genehmigungen noch vor Huawei. ZTE, der zweite große Hersteller aus China, rangiert mit knapp 2600 Patentfamilien auf Rang 3. Die beiden US-Hersteller Qualcomm und Intel vereinen zusammen nicht mehr als 2.000 Patentfamilien mit 1.000 genehmigten Patenten auf sich.

Bytedance trennt chinesischen vom internationalen Markt

Gerüchten in den Tech-Medien zufolge soll Bytedance, das chinesische Unternehmen hinter der Kurzvideo-App TikTok, neue Richtlinien eingeführt haben. Mitarbeiter, die sich in China befinden und für den dortigen Markt entwickeln, sollen demnach nicht mehr uneingeschränkten Zugang auf Codes und Datensätze erhalten.

Stimmen diese Berichte, könnte der Vorgang gerade hinsichtlich des Datenschutzes erhebliche Vorteile für die Nutzer mit sich bringen. In der Vergangenheit hatte Bytedance immer wieder erhebliche Kritik für seinen sorglosen Umgang mit persönlichen User-Daten geerntet. Durch eine erfolgreiche Trennung könnte sich der Tech-Konzern nicht mehr auf die chinesischen Datenschutzbestimmungen berufen.

Ein anderer Punkt ist natürlich die Entwicklung der Produktqualität. Die jüngste Vergangenheit zeigt, dass es, gerade wenn Machine Learning eingesetzt wird, auf die Menge der gesammelten Daten ankommt. Kann TikTok seinen Hype in der jungen Generation weiter fortsetzen, wenn die Datensphären wirklich getrennt werden? Diese Frage bleibt spannend.

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