Ist Tesla uneinholbar vorn?

Deutschland steckt nun auch offiziell in einer dicken Rezession. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im 1. Quartal 2020 um 2,2 Prozent gegenüber dem 4. Quartal 2019. „Der stärkste Rückgang seit der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 und der zweitstärkste Rückgang seit der deutschen Vereinigung“, so das Statement der Statistiker. Da das BIP bereits im letzten Quartal 2019 um 0,1 Prozent geschrumpft war, sprechen sie nun von einer „technischen Rezession“.

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Die Stimuli der Zentralbanken treiben die Börsen

Die Fed kauft aktuell mehr US-Staatsanleihen, als Washington herausgibt. Japan will seine Fiskalpakete weiter ausbauen. Der chinesische Volkskongress und die Zentralbank sind sich ebenso einig über weitere Liquiditätshilfen und Zinssenkungen. In Singapur sehen wir bereits das vierte Konjunkturpaket. Und es gibt Gerüchte, dass die EZB trotz des Urteils des Bundesverfassungsgerichts weitere deutsche Bundesanleihen kaufen wird.

Wichtig: Am heutigen Mittwoch wird der 500 Mrd. EUR schwere Wiederaufbauplan der EU-Kommission erwartet.

Wir können uns also kaum wehren: Das Geld kommt gerade von allen Seiten. Und auch dieses sucht sich immer den Weg des geringsten Widerstands

Wo fließt es nun hin?

Was unternehmen beispielsweise die US-Amerikaner mit ihren Staatsschecks? Ein wesentlicher Teil fließt auch in den Aktienmarkt.

Vermeintliche Fortschritte bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs bescherten Novavax gestern einen Kurssprung. Der Aktienkurs der Pharmafirma steig um knapp 18 Prozent.  Was war der Grund für den Kurssprung? Die simple Meldung, dass nun rund 100 Probanden für eine erste klinische Testphase gesucht werden. Nicht mehr…

Wie die Erfolgsaussichten der Impfstoffforscher aussehen, erkennen wir womöglich an dieser Meldung: Sanofi verkauft seinen Anteil, rund 21 Prozent, an Regeneron Pharmaceuticals. Zuletzt hatte hier die Hoffnung auf eine „Antikörper-Cocktail-Therapie“ für Verzückung bei den Anlegern gesorgt. Bei Sanofi zumindest scheint die Skepsis nun zu überwiegen.

Forscher der Oxford University stufen die Erfolgsaussichten der eigenen Impfstoff-Ambitionen auf nur noch 50 Prozent ein.

Und auch Gilead Sciences musste etwas kleinlaut zugeben, dass sein Medikament Remdesivir nur solchen Patienten weiterhilft, die bereits beatmet werden. Eine alleinige Therapie mit dem Wirkstoff erscheint nicht erfolgversprechend.

Doch mit dem schleichenden Ende des Lockdowns steigt die Hoffnung. Die Menschen wollen wieder raus und etwas erleben. Und so auch die Anleger. Viele wittern womöglich Chancen, wo keine sind.

Auch manche Industriewerte erleben ein leichtes Comeback

Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder und viele andere holen Idee der Autokaufprämie wieder aus der Mottenkiste, um Volkswagen, Daimler, BMW und Co. angesichts der einbrechenden Nachfrage auf den Beinen zu halten.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron macht bereits Nägel mit Köpfen, kündigte an, seiner heimischen Autoindustrie mit einem Hilfspaket von mehr als 8 Mrd. EUR unter die Arme zu greifen. Er will nicht weniger als 1 Mio. „saubere Autos“ binnen der kommenden 5 Jahre bauen lassen. Frankreich soll damit zu Europas Top-Autobauer heranwachsen.

Düstere Aussichten für deutsche Autobauer

In wie weit solche Hilfsmaßnahmen der in Europa strauchelnden Branche helfen werden, bleibt abzuwarten. Zumindest um die deutschen Autobauer sieht es meiner Meinung nach düster aus. Tesla wächst und wächst. Nicht nur Batterien lässt Elon Musk in den eigenen Fabriken herstellen. Mittlerweile hat man auch die Kooperation mit Grafikprozessorenhersteller Nvidia beenden können, da die eigenen Prozessoren sehr viel leistungsfähiger sind. Gerade in puncto Autonomes Fahren gilt: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Tesla hat in den letzten Jahren bereits Abermillionen von Daten und Insights sammeln können. Gerade die deutschen Konkurrenten liegen hier meilenweit zurück. Sie haben zudem keine eigene Infrastruktur, keine eigenen Prozessoren, keine eigenen Batterien. Ich fürchte, diese Tür hat sich für den Industriestandort Deutschland bereits geschlossen.

Corona gefährdet auch die Digitalwirtschaft

In den letzten Wochen schrieb auch ich an dieser Stelle oft von den Krisengewinnern aus der Digitalwirtschaft. Doch auf lange Sicht sind diese Unternehmen natürlich keineswegs gegen Probleme in der realen Welt gefeit.

Denn auch große Teile ihrer Infrastruktur liegen außerhalb der virtuellen Räume. Ihr daily business geschieht im echten Leben. Netflix beispielsweise ist abhängig von Produktionsteams und Film-Sets. Seit Mitte März ruhen die Aktivitäten an den Produktionsstandorten.

Auch Adobe, Entwickler von Software für Kreative und Künstler, leidet darunter, dass seit Beginn der Krise das kulturelle Leben nahezu vollkommen brach liegt. Es gibt keine Events, auf denen gefilmt wird. Clubs, die sonst Flyer produzieren, sind geschlossen. Online-Marketing ist stark zurückgefahren.

Hinzu kommt, dass auch all diese und viele andere Internetkonzerne eine physische Infrastruktur pflegen müssen. Techniker aus Fleisch und Blut müssen sich um Rechenzentren und Glasfasernetze kümmern.

Insolvenz trotz Gaming-Boom

Ein gutes Beispiel liefert auch die Spiele-Industrie. Die Big Player der Spiele-Software-Branche zählen gemeinhin zu den aufstrebenden „Bleib-zu-Hause-Aktien“. Das Papier von Activision Blizzard zog seit März 2020 um gut 30 Prozent an.

Und auch im April hat sich der Trend des weltweit gestiegenen Spieleraufkommens laut neuester Zahlen des Marktforschungsinstituts Superdata Research weiter fortgesetzt. Die Analyse der rein digitalen weltweiten Umsätze ergab ein Plus von 17 Prozent gegenüber dem April 2019. Insgesamt konnten 10,5 Mrd. USD mit PC-, Konsolen- und Mobile-Spielen eingenommen werden. Den größten Zuwachs vermeldet dabei die Konsolen-Branche mit einem satten Plus von 42 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Und dennoch kommt es auch in diesem Sektor zu Problemen. Ein deutscher Mittelständler und Hersteller von Gaming-Zubehör steckt tief in die Krise. Die Jöllenbeck GmbH hat am 5. Mai 2020 den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Jöllenbeck stellt unter der Marke Speedlink zahlreiche Produkte mit Gamern als Zielgruppe her, von Tastaturen über Lenkräder bis Headsets.

Ganz so einfach ist es also nicht. Corona hat die Welt nicht monochrom gefärbt.

Für uns Investoren heißt es weiterhin, nicht den breiten Trends bedingungslos zu folgen. Stock Picking bleibt eine Kunst, die ein gutes Auge für Geschäftsmodell, Management, Profitabilität, Bilanz und zukünftige Erträge verlangt.

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Deutsche Wohnen bald im DAX? Doch Corona drückt die Mieten.

Die aktuelle Krise hat uns Anlegern bereits so einige Power-Unternehmen offenbart, die langfristige Trends setzen. Corona wirkt als starker Katalysator.

Vielen fällt natürlich Amazon als erstes ein. Aber auch in Deutschland gibt es einige kleine Unternehmen, die einen zweiten Blick verdient haben. So hat der Berliner Lieferdienst Hello Fresh seit dem März-Tief um rund 100 Prozent zugelegt. Ähnlich hohe Zugewinne verbucht Zooplus, ein Online-Händler für Tierbedarf, der für dieses Jahr mit starken Zuwächsen bei Umsatz und Gewinn plant. Deutlich im Plus steht auch Scout24 mit einer Marktkapitalisierung von 7 Mrd. EUR. Der Betreiber von diversen digitalen Vermittlungsportalen und seine Aktionäre freuen sich über einen Kursanstieg von 60 Prozent seit März.

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Fokus auf Gesundheitsbranche

Hier sticht Eli Lilly hervor. Das 1876 gegründete US-Unternehmen kooperiert mit einigen Biotech-Unternehmen, zwecks Entwicklung eines Anti-Covid-19-Wirkstoffs.

Albert Bourla, CEO von Konkurrent Pfizer, geht davon aus, dass ein Impfstoff gegen Covid-19 bereits Ende Oktober 2020 marktreif sein könnte. Pfizer arbeitet mit der deutschen Firma Biontech an mehreren möglichen Impfstoffen in Europa und den USA.

Doch das Forschungsbild ist noch unscharf. Vor gut 2 Wochen enthüllte die US-amerikanische Biotech-Firma Moderna die ersten Daten aus einer Studie am Menschen: Ihr Covid-19-Impfstoff löste bei Menschen eine Immunantwort aus und schützte Mäuse vor Lungeninfektionen mit Sars-CoV-2. Die recht positiven Daten ließen zwar den Aktienkurs in die Höhe schnellen, einige Wissenschaftler bemängelten jedoch die fehlende Validierbarkeit. Wichtige Daten wurden nicht zur Verfügung gestellt.

Andere Impfstoff-Tests haben gezeigt, dass Infektionen in den Lungen von Affen, die Sars-CoV-2 ausgesetzt waren, verhindert werden konnten – nicht jedoch in anderen Organen.

Der Weg scheint noch weit…

Immobilien: Immer noch sichere Sachwerte?

Es mehre sich die Anzeichen, dass das Berliner Immobilien-Unternehmen Deutsche Wohnen in wenigen Tagen in den deutschen Leitindex DAX aufgenommen werden könnte. Die kommende außerordentliche DAX-Prüfung steht am 4. Juni 2020 an. Die Beförderung könnte dann 18 Tage später offiziell gemacht werden. Der größte deutsche Vermieter, Vonovia aus Bochum, wird bereits seit 2015 im DAX geführt.

Und gerade dessen CEO Rolf Buch liebäugelt immer noch mit einer Übernahme der Deutschen Wohnen. Seine Juristen haben bereits beim norwegischen Staatsfonds und bei BlackRock, die beide sowohl bei Vonovia als auch bei Deutsche Wohnen engagiert sind, angefragt. Mit dem Management von Deutsche Wohnen gab es jedoch noch keine offiziellen Gespräche.

Die Immobilien-Aktien werden aktuell vor allem vom hohen Business-Anteil belastet. Vermieter von Büros und Ladenzeilen müssen Mietausfälle verkraften, leiden unter dem geänderten Konsum- und Arbeitsverhalten. Wer braucht noch all die Bürotürme, wenn es im Home Office genauso gut funktioniert? Hier steht viel totes Kapital herum.

Auch in den US-Shopping-Malls herrschte im April gähnende Leere. Die Konsumausgaben sanken um 13,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Gleichzeitig kletterte die Sparquote auf 33 Prozent, nachdem sie im März noch bei 12,7 Prozent gelegen hatte.

Der Preisverfall bei den gewerblichen Immobilien hat aber auch Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt. Pandemie und Home Office haben, zumindest bereits in den USA, die Nachfrage aus den teuersten Städten herausgesogen. Da immer mehr Unternehmen teure Mieten in prestigeträchtigen Gegenden vermeiden, wollen auch viele Arbeitnehmer nicht mehr die Großstadtpreise für ihre Mietwohnungen zahlen, wenn sie die entsprechenden Annehmlichkeiten nicht nutzen können. Auch sie suchen nach erschwinglicheren Optionen außerhalb der großen Zentren.

Beispiel: Im Mai fiel der Median der Mietpreisforderungen für eine Einzimmerwohnung in San Francisco gegenüber April um 2,6 Prozent auf 3.360 USD – ein Rückgang um 9,2 Prozent zum Vorjahresmonat. In Los Angeles, in San Diego und in New York City sind die Mieten ebenfalls deutlich gesunken.

Erfolgreiche Neuemission

Der niederländische Kaffeekonzern JDE Peet’s ist am vergangenen Freitag erfolgreich an der Amsterdamer Börse gestartet. Die Aktie notierte zum Start bei 35 EUR. Gezeichnet werden konnte sie im Vorfeld für maximal 32,25 EUR. Nach mehrfacher Überzeichnung wurden dann auch der IPO auf den 29. Mai vorverlegt.

Bekannt und profitabel wurde JDE mit Kapsel-Kaffee der Marken Senseo und Tassimo. Zu seinen neuen Ankerinvestoren gehören nun der Quantum Fonds von George Soros und der US-Fondsriese Fidelity Management and Research (FMR). Die Mehrheit bleibt bei der Familie Reimann. 17 Prozent der Anteile befinden sich im Streubesitz.

Tech hat jetzt den Burggraben

In diesen Corona-Zeiten sind es, noch mehr als schon zuvor, die großen IT-Unternehmen, die mit kräftigem Wachstum, soliden Bilanzen und stetigen Cashflows glänzen.

Facebook stellt seinen Quellcode des Deep-Learning-Frameworks DEtection TRansformer (DETR) zur freien Verfügung und sein Messenger WhatsApp ist mit weitem Abstand der beliebteste in Deutschland. 96 Prozent aller Bundesbürger nutzen ihn nach Erkenntnissen einer Umfrage der Bundesnetzagentur. Auf den Plätzen 2 und 3: Facebook Messenger und Instagram – allesamt Produkte aus dem Hause Zuckerberg.

Wird Zuckerberg Bezos vom Thron stoßen?

In der vergangenen Woche berichtete ich Ihnen bereits von Facebooks neuem Shop-Feature. Aber ernsthafte Konkurrenz für das Imperium Bezos ist diese neue Funktion natürlich nicht. Denn in Wirklichkeit ist Amazon viel mehr als ein Webshop-Front-End. Die enorme Auswahl, die hohe Zuverlässigkeit und die gute Logistik sind auf die Schnelle nicht nachahmbar. Dazu kommt der Lock-In-Effekt von Amazon Prime. Insbesondere bei der Logistik werden die vielen einzelnen Anbieter, die Facebook-Shops potenziell nutzen könnten, kaum mit Qualität und Geschwindigkeit von Amazon mithalten können.

Schon heute finden mehr als 50 Prozent aller Produktsuchen nicht mehr auf Google statt, sondern direkt auf Amazon. Der potenzielle Flickenteppich der vielen kleinen Facebook-Shops wird hier kaum eine attraktive Alternative bieten können.

Aber Facebook hat mit seinen Shops durchaus eine Chance – auf anderem Gebiet als Logistik und Effizienz. Amazon eignet sich gut, um schnell einzukaufen. Gute Geschichten, die Trends setzen und Moden in Gang bringen können, vermisst man hier jedoch. Nicht zuletzt dank Instagram hat Facebook genau an diesem Punkt die Chance, das Shopping-Erlebnis aufzuwerten. Firmen wie About You zeigen schon seit vielen Jahren, dass Storytelling ein immer bedeutungsvolleres Feature darstellt, um Konsum anzuheizen. Die Facebook-Shops und ihre Betreiber werden in diese von Amazon nicht beherrschte Lücke stoßen können.

Einer der ganz großen Investoren auf dem IT-Sektor ist Softbank. Im Rahmen einer Finanzierungsrunde hat nun auch der der asiatische Fahrdienst Didi Chuxing 500 Mio. USD von der japanischen Holding erhalten.

Welchen Sinn ein solch großes Investment in einen Uber-Konkurrenten angesichts von Corona und Lockdowns macht, steht in den Sternen. Auf Gewinne wartet Didi Chuxing noch vergebens. Zuletzt stellte sich Softbanks Investition in den Bürovermieter WeWork als Fehlgriff heraus. Auch ein Corona-Opfer. Didi Chuxing wirkt nun wie eine gewollte Wiederholung.

Schon bei Uber war der Knackpunkt, dass das Unternehmen massiv Geld verbrannt hatte für eine weltweite Expansion. Und dieser Cashburn steigerte sich desto schneller, je aggressiver Uber in immer neue Segmente und Regionen vordrang.

Wir Anleger tun gut daran, die hoffnungsfrohen Wachstumsstories, die während Corona aufpoppen, kritisch zu hinterfragen. Growth hat Value in der letzten Dekade deutlich übertrumpft. Doch schöne Geschichten ersetzen nicht die detaillierte Analyse von Geschäftsmodell, Management und Bilanz.

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Ein aufstrebender Tech-Star aus Indien

+ aus der Praxis: Finden Sie die Anlagestrategie, die zu Ihnen passt!

Bis in die erste August-Hälfte dieses Jahres wurden laut S&P Global insgesamt 56 Mrd. USD in sogenannte „Junk Bonds“, Anleihen mit einem Non Investment Grade Rating, investiert – 50 Prozent mehr als in den früheren Rekordzeiträumen der Jahre 2012 und 2016 und mehr als 200 Prozent der Anleihen-Investitionen im gesamten August 2019.

Im zweiten Quartal 2020 emittierten Unternehmen, die von Private-Equity-Firmen übernommen worden waren, „Junk Bonds“ im Wert von mehr als 31 Mrd. USD. Dies ist der höchste Stand seit 2014. Das dritte Quartal läuft ganz ähnlich: Im Juli emittierten Unternehmen, die sich im Besitz von Private-Equity-Firmen befanden, „Junk Bonds“ für 10 Mrd. USD.

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Und nicht nur Private-Equity-Firmen holen sich auf diese Weise frisches Geld. Carnival, der größte Kreuzfahrtschiffbetreiber, mit einem aktuellen Rating von CCC, dessen Einnahmen fast auf Null zusammengebrochen sind, verkaufte Anfang August seine dritte Anleiheemission seit der Pandemie für insgesamt 900 Mrd. USD. Die Investoren erhalten dafür einen Coupon von fast 10 Prozent. Royal Caribbean, der zweitgrößte Kreuzfahrtschiffbetreiber, emittierte im Mai Anleihen in Höhe von 3,3 Mrd. USD.

Die Sicherheiten für diese Kreuzfahrtanleihen sind unter anderem die Kreuzfahrtschiffe. Aber der Wert dieser Schiffe ist aktuell nur sehr schwer zu ermitteln, denn bis die Kreuzfahrten wieder in vollem Gange sind, bedeuten sie nicht mehr als ein enormer Kostenpunkt. Kreuzfahrtreedereien verbrennen in der Corona-Krise Tag für Tag bares Geld. Schuldenberge wachsen. Wann die Branche wieder ein Investment wert sein wird, ist zurzeit nicht zu ermitteln. Sie schippert äußerst stürmischen Zeiten entgegen.

Am vergangenen Freitag haben wir in unserem Börsenbrief Der Privatinvestor ein großes Analyse-Update zu Disney gebracht.

Kevin Mayer, eine ehemalige Führungskraft im Mäusekonzern, hatte am 1. Juni 2020 den Posten als CEO von TikTok übernommen. Damals sagte er, er sei „begeistert“, dem Unternehmen beizutreten, und gelobte, die globale Expansion der App weiter voranzutreiben. Weniger als drei Monate später ist Mayer nun wieder draußen. Vanessa Pappas, Generaldirektorin von TikTok in Nordamerika, wird als Interims-CEO die globale Leitung des Unternehmens übernehmen.

In einem Brief an die Mitarbeiter, in dem Mayer am 28. August seinen Rücktritt erklärte, sagte Mayer, er habe sich damals für TikTok entschieden, weil Bytedance, die chinesische Muttergesellschaft von TikTok, aus seiner Sicht „absolut einzigartig“ sei und „die globale Internet-Landschaft verändert“. Mayer war parallel auch COO von Bytedance.

In seinem Brief fuhr er fort: „Ich verstehe, dass die Rolle, für die ich unterschrieben habe, einschließlich der weltweiten Leitung von TikTok, aufgrund der Maßnahmen der US-Regierung, die auf einen Ausverkauf des US-Geschäfts drängt, ganz anders aussehen wird.“

Der Rücktritt von Mayer ist ein erheblicher Rückschlag für TikTok. Er wird nicht nur den Bemühungen von TikTok schaden, zu beweisen, dass es sich um ein globales und nicht um ein chinesisches Unternehmen handelt, sondern auch die Ungewissheit über den möglichen Verkauf des US-Geschäfts von TikTok erhöhen. Trump hat den 12. November als neue Frist für die App genannt, bis zu der die App einen US-Käufer finden oder eingestellt werden soll.

TikTok hat in der vergangenen Woche eine Klage eingereicht, in der die Trump-Regierung beschuldigt wird, im Verbotsverfahren gegen den fünften Verfassungszusatz verstoßen zu haben. Das gesamte Verfahren könnte nun seitens Peking weiter erschwert werden. Gemäß neuer Regeln darf „IT-Technologie mit Personalisierung auf Basis von Datenanalyse“ nur mit einer Erlaubnis der Regierung ins Ausland verkauft werden.

Das britische Musikunternehmen MelodyVR gab vor wenigen Tagen bekannt, dass es die Musik-Streaming-Firma Napster für 70 Mio. USD übernehmen werde. Richtig, Napster. Genau die Software, mit der Sie, wenn Sie ungefähr in meinem Alter sind, um die Jahrtausendwende herum illegal Musik heruntergeladen haben könnten. Sein Geschäftsmodell hat sich im Laufe der Jahre verändert, aber die Marke Napster ist nie wirklich gestorben. Heute ist es ein Musik-Streaming-Dienst mit 3 Mio. Nutzern weltweit.

Die ursprüngliche Version von Napster wurde im Juni 1999 von den Brüdern Shawn und John Fanning ins Leben gerufen und von Shawn und seinem Freund Sean Parker, dem späteren ersten Präsidenten von Facebook als Unternehmen gegründet. Damals war das Teilen von MP3-Dateien eine große Herausforderung. Die Brüder dachten, sie könnten das Teilen viel einfacher machen, indem sie den Leuten über eine Peer-to-Peer-Filesharing-Software Zugang zu den Festplatten anderer Benutzer ermöglichen.

Haben Sie schon einmal von Reliance Industries gehört?

Der Mischkonzern wird von Dhirubhai Ambani, dem reichsten Mann Indiens, geleitet. Der digitale Arm des Konzerns, Reliance Jio, könnte bald zu Indiens Antwort auf Amazon, AT&T und Huawei werden.

Letzten Monat bestätigte Reliance Pläne, seine eigene 5G-Technologie ohne die Hilfe chinesischer Unternehmen aufzubauen. Dies würde Reliance Jio zum ersten Telekommunikationsunternehmen Indiens mit 5G-Fähigkeiten machen.

In den letzten 10 Jahren wuchsen die Umsätze von Reliance Industries um 11 Prozent pro anno. Aktuell generiert das Unternehmen einen Gewinn von 1,81 USD pro Aktie. Der Free Cashflow ist mittlerweile positiv, beläuft sich auf 2,9 Mrd. USD. Die Verschuldungsrate ist mit 0,45 niedrig.

Im Juli hat Google 4,5 Mrd. für 7,7 Prozent an Jio Platforms bezahlt. Beide planen nun, gemeinsam ein „erschwingliches“ 4G/5G-Smartphone der Einstiegsklasse zu entwickeln.

Insider erwarten, dass die 5G-Dienste von Jio während der Einführung um 10-15 Prozent billiger sein werden als die der Konkurrenz, was dem Unternehmen helfen wird, in Indien Marktführer zu werden. Außerdem wird seine China-taugliche Technologie international attraktiv sein.

Das Timing ist gut. Medienberichten zufolge hat Indiens Regierung Telekommunikationsunternehmen bereits aufgefordert, die Verwendung von Geräten chinesischer Unternehmen wie Huawei und ZTE zu vermeiden, und die USA, Großbritannien sowie Australien haben Huawei die Bereitstellung von 5G-Geräten und -Technologie in ihren Ländern verboten. Jio könnte sich Nokia und dem schwedischen Entwickler Ericsson anschließen, um diese Lücke zu füllen.

Bereits im April 2020 hatte Facebook eine 9,99-prozentige Beteiligung an Jio Platforms für 5,7 Mrd. USD gekauft. Acht Wochen später wurde Jio wird zum größten Telekommunikationsanbieter Indiens und Reliance erstmals schuldenfrei.

Reliance ist zweitgrößte Marke der Welt

Laut FutureBrand Index 2020 liegt der Konzern damit nur hinter Apple. Die Studie ordnet Jahr für Jahr die Top-100-Unternehmen nach Marktkapitalisierung und Bekanntheit. Samsung belegt im FutureBrand Index den dritten Platz, gefolgt von Nvidia, Microsoft und Nike. Reliance Industries besitzt über 100 Tochtergesellschaften und acht börsennotierte Unternehmen, aber der größte Teil der Einnahmen stammt aus dem Einzelhandel, dem Öl- und Petrochemie-Geschäft und aus der Telekommunikation.

Geldanlage ist Chefsache – Ihre eigene!

Jim Simons, der brillante Mathematiker hinter Renaissance Technologies, dem erfolgreichsten Hedge-Fonds der Welt, ist dafür bekannt, dass er täglich drei Schachteln Zigaretten raucht.  Bedeutet das, dass Sie das tun sollten?  Nein, natürlich nicht.  Wie Greg Zuckerman in seinem Buch „Der Meister der Märkte“ bemerkte:

„Auf die Frage, wie jemand, der sich so sehr der Wissenschaft verschrieben hat, trotz statistischer Möglichkeiten so viel rauchen konnte, antwortete Simons, seine Gene seien getestet worden, und er habe die einzigartige Fähigkeit, mit einer Gewohnheit umzugehen, die sich für die meisten als schädlich erwies.“

Was für Simons’ Biologie funktioniert, wird für Ihre wahrscheinlich nicht funktionieren, liebe Leser. Es ist schwer, dies in einer Welt zu akzeptieren, in der wir erwarten, dass es stets richtige und falsche Antworten gibt.

Dieselbe Logik erklärt, warum Menschen, die sich vegan ernähren, und Menschen, die sich fleischessend ernähren, so vehement gegeneinander argumentieren, obwohl es klare Beweise dafür gibt, dass beide Diäten die gesundheitliche Situation verbessern können. Eine Person, die zumeist hochverarbeitete Lebensmittel und Zucker konsumiert, wird wahrscheinlich gesundheitliche Vorteile bemerken, wenn sie von dieser Diät abweicht, unabhängig von der Richtung der Abweichung.  Aber sagen Sie das nicht den Fleischessern und Veganern, viele von ihnen sind zu sehr damit beschäftigt, die andere Seite zu widerlegen…

Wenn Sie diesen Deutungsrahmen auf das Thema Geldanlage anwenden, können Sie völlig neue Einsichten darüber gewinnen, was es bedeutet, ein guter Investor zu sein. Zum Beispiel habe ich vor kurzem herausgefunden, dass von den 5.586 Unternehmen der Welt, die über 200 Jahre alt sind, 56 Prozent in Japan angesiedelt sind.  Richtig, Japan.  Eine zurzeit vermeintliche Lachnummer der Investmentwelt und Ground Zero der größten Vermögensblase aller Zeiten ist auch die Heimat der meisten der ältesten Unternehmen der Welt.

Doch was ist schon ein 30 Jahre währender Drawdown für ein Unternehmen, das über 200 Jahre alt ist? Spielt es wirklich eine Rolle, dass der japanische Nikkei heute 23.139 Punkten steht, obwohl er am 29. Dezember 1989 mit 38.957 seinen Höchststand erreicht hatte?  Wenn Ihr Ziel die Gewinnmaximierung ist, dann ja.  Aber was, wenn Ihr Ziel die langfristige Nachhaltigkeit ist und nicht Kapitalwachstum um des Kapitalwachstums willen? Daraus lässt sich eine Lehre ziehen.

Letztendlich kommt es nur darauf an, dass Sie das finden, was für Sie funktioniert

Nicht das, was für Ihre Nachbarn funktioniert, nicht das, was für Ihre Kollegen funktioniert, und nicht das, was für Ihre Kollegen funktioniert.  Was für Sie funktioniert.  Das (Investoren-)Leben liegt im Auge des Betrachters.

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Zündet Tesla jetzt den Cashflow-Turbo?

Das Münchner Flugtaxi-Startup Lilium hat einen prominenten neuen Investor gefunden. Baillie Gifford, bislang bekannt für seine Finanzspritzen an Tesla, Amazon und Airbnb, gab 35 Mio. USD. In der neuen Finanzierungsrunde flossen zudem weitere 340 Mio. USD.

Andere Unternehmen aus der Flugverkehrsbranche warten noch vergeblich auf gute Nachrichten. Boeing konnte im Mai lediglich vier neue Verkehrsflugzeuge ausliefern. Und nur eine einzige neue Bestellung konnte der Auftragsliste hinzugefügt werden. Auf der anderen Seite wächst die Liste der Stornierungen stetig. Vom 1. Januar bis zum 31. Mai wurden bereits 602 Aufträge zurückgezogen.

Bereits 2019 musste Boeing die Payout Ratio seiner Dividende auf 120 Prozent hochschrauben, um seine Aktionäre bei der Stange zu halten. Die Tragödien rund um 737 Max hatten viel Vertrauen gekostet. In den letzten 12 Monaten ist der Umsatz auf 70 Mrd. USD abgerutscht. Ein positiver Free Cashflow wurde zuletzt 2018 generiert.

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Tesla im Höhenflug: Jetzt winkt die Cash Cow

Baillie Gifford freut sich sicherlich besonders über seinen Tesla-Deal. Aktuell hält er mehr als 7,6 Prozent der Anteile. Die Aktie notiert heute bei rund 940 USD und damit nur 2,9 Prozent unter ihrem All Time High. Von Krise ist in Palo Alto zurzeit nichts zu spüren.

Richtig Oberwasser hat Elon Musk seit Oktober letzten Jahres, als Tesla, für viele überraschend, einen Quartalsgewinn ausweisen konnte. Auch die folgenden beiden Quartale endeten in den schwarzen Zahlen, sodass die aktuelle Phase die längste profitable der nunmehr bereits 17-jährigen Firmenhistorie darstellt. Im 10-Jahresdurchschnitt wächst der Tesla-Umsatz um mehr als 70 Prozent pro anno. Der operative Cashflow konnte zuletzt um 14 Prozent gesteigert werden. Und auch der Free Cashflow ist mittlerweile positiv. Mit Blick auf die letzten 12 Monate beträgt er 992 Mio. USD.

Zudem gesundet auch die Bilanz. Der Verschuldungsgrad wurde in den letzten 3 Jahren deutlich gesenkt. Auch das Current Ratio ist für einen solchen Wachstumstitel mit 1,24 sehr ordentlich.

Die Chance, dass nun die Cash-Cow-Phase beginnen könnte, beflügelt die Fantasie vieler Anleger. Jeder neue Kursrücksetzer, so klein und kurz er auch sein mag, zieht neue Aktionäre an.

Neuer Tesla-Turbo: Nun schielt Elon Musk auch auf das lukrative Versicherungsgeschäft, das dank monatlicher Prämien steten Cashflow verspricht. Mit Kfz-Policen will er den europäischen Versicherungsmarkt aufwirbeln. Entsprechende Angebote wurden bereits in Kalifornien getestet und für gut befunden. Die Tesla-Versicherungen sind in dem US-Bundesstaat bis zu 30 Prozent billiger als die Konkurrenzprodukte. Die Rabatte werden in Kombination mit dem Tesla-Autopilot gewährt. Der große europäische Roll-Out könnte den Cashflow in Zukunft nochmals deutlich stabilisieren und ein solides Fundament für die auch in Zukunft notwendige Forschung bereiten.

Tesla als ESG-Investment?

Die Themen Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit gehören sicherlich zu den Forschungsfragen, die auch die Tesla-Genies angehen müssen. Nur direktes Recycling von Batteriezellen, das jedoch noch in den Kinderschuhen steckt, kann, nach einer Studie der Carnegie Mellon University aus dem Jahr 2019, verlässlich helfen, CO2-Emissionen zu verhindern. Aus den zylindrischen Zellen, auf die Tesla setzt, muss etwa 90 Prozent des Kathodenmaterials wiedergewonnen werden.

Zurzeit noch lohnt sich das Kobalt-Recycling wirtschaftlich. Doch die Preise auf dem Rohstoffmarkt schwanken. Bei Lithium ist es aktuell sogar noch günstiger, den frisch geförderten Rohstoff zu verwenden. Langfristig jedoch muss das Thema auf die Agenda.

Künstliche Intelligenz als Übersetzer

Ein Team von Facebook AI Research hat einen neuen Transcompiler vorgestellt, einen Übersetzer zwischen verschiedenen Programmiersprachen. Ihr „TransCoder“ übersetzt Programm-Code zwischen den Sprachen C++, Java und Python. 2,8 Millionen Open-Source-Programme dienten der Künstlichen Intelligenz als Trainingsmaterial.

Entwicklern bleibt womöglich in Zukunft erspart, Code von Grund auf neu schreiben zu müssen. So die Hoffnung. Doch die Praxis ist noch etwas komplizierter. Die unterschiedlichen Programmiersprachen weisen auch verschiedene Syntaxen auf. Zudem stützen sie sich auf eine Vielzahl von Plattform-APIs, Standard-Bibliotheksfunktionen und Variablentypen. Bis eine KI also absolut selbstständig Programmcode übersetzen kann, liegt noch viel Arbeit vor Facebook und den anderen Branchengrößen.

Huawei bei der Infrastruktur ganz vorn dabei

Für den Aufbau des 5G-Netzes ist Huawei nicht mehr wegzudenken. Dies zeigten bereits mehrere internationale Studien. Bis zum 31. Januar 2020 hat das chinesische Unternehmen über 3.000 Patentfamilien im Zusammenhang mit 5G deklariert, 2.400 davon auch innerhalb der EU. Daten des Europäischen Patentamts geben an, dass Huawei im Jahr 201, inklusive 5G, die meisten Patentanträge in der EU gestellt hat – mehr als 3.500.

Samsung folgt mit rund 2.800 deklarierten 5G-Patentfamilien auf Platz 2. Allerdings liegt Samsung bei den erteilten Genehmigungen noch vor Huawei. ZTE, der zweite große Hersteller aus China, rangiert mit knapp 2600 Patentfamilien auf Rang 3. Die beiden US-Hersteller Qualcomm und Intel vereinen zusammen nicht mehr als 2.000 Patentfamilien mit 1.000 genehmigten Patenten auf sich.

Bytedance trennt chinesischen vom internationalen Markt

Gerüchten in den Tech-Medien zufolge soll Bytedance, das chinesische Unternehmen hinter der Kurzvideo-App TikTok, neue Richtlinien eingeführt haben. Mitarbeiter, die sich in China befinden und für den dortigen Markt entwickeln, sollen demnach nicht mehr uneingeschränkten Zugang auf Codes und Datensätze erhalten.

Stimmen diese Berichte, könnte der Vorgang gerade hinsichtlich des Datenschutzes erhebliche Vorteile für die Nutzer mit sich bringen. In der Vergangenheit hatte Bytedance immer wieder erhebliche Kritik für seinen sorglosen Umgang mit persönlichen User-Daten geerntet. Durch eine erfolgreiche Trennung könnte sich der Tech-Konzern nicht mehr auf die chinesischen Datenschutzbestimmungen berufen.

Ein anderer Punkt ist natürlich die Entwicklung der Produktqualität. Die jüngste Vergangenheit zeigt, dass es, gerade wenn Machine Learning eingesetzt wird, auf die Menge der gesammelten Daten ankommt. Kann TikTok seinen Hype in der jungen Generation weiter fortsetzen, wenn die Datensphären wirklich getrennt werden? Diese Frage bleibt spannend.

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