Apple: Aktienrückkäufe dank prall gefüllter Kasse

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Der Siegeszug des US-amerikanischen iPhone-Herstellers Apple scheint nie ins Stocken zu geraten. Dieser Meinung ist wohl auch Warren Buffett, der bislang etwa 40 % des Anlagevermögens seiner Holding Berkshire Hathaway (rund 125 Mrd. USD) in den Tech-Giganten gesteckt hat. Daher wundert es kaum einen Börsianer, dass der Kurs des Hard- und Softwareriesen das Krisenjahr 2022 vergleichsweise gut überstanden hat.

Auf Sicht eines Jahres (Stand: 27.02.2023) zeigt der Chart der Apple-Aktie mit -11,1 % gegenüber der Entwicklung des NASDAQ 100 (rund -16,0 %) eine deutliche Outperformance. Das hat eine Reihe von Ursachen: Schon in der Vergangenheit hat es Apple immer wieder geschafft, mit schlauen Innovationen und der Optimierung des Geschäftsmodells ein überdurchschnittliches Wachstum zu generieren.

Selbst die Apple Watch ist inzwischen neben den Flaggschiff-Produkten iPad und iPhone sowie den wiederkehrenden Gewinnen aus App-Verkäufen ein Verkaufserfolg. Obwohl die Watch bei der Einführung im Jahr 2014 bei den Kunden wenig Begeisterung hervorgerufen hat, erzielt der Konzern mittlerweile 11 % des Umsatzes mit der digitalen Uhr.

Wann sind Aktienrückkäufe sinnvoll?

Aktienrückkäufe sind dann für ein Unternehmen sinnvoll, wenn die Gesellschaft ihre eigenen Aktien für unterbewertet hält und der Rückkauf zu einem höheren Wert führt – besonders dann, wenn die Aktien unterhalb ihres Inneren Wertes notieren. Durch den Rückkauf sind insgesamt weniger Aktien im Umlauf, wodurch der Gewinn pro Aktie automatisch steigt. Daraufhin sollte dann auch der Aktienkurs steigen.

Aktienrückkäufe können allerdings auch zum Verlust von Kapital führen. Etwa, wenn ein Konzern die eigenen Aktien zu einem über dem inneren Wert liegenden Preis zurückkauft. Solche Sachverhalte können Investoren nicht immer direkt erkennen. Denn am Ende beruht die Bewertung auch auf der subjektiven Einschätzung im Hinblick auf das zukünftige Wachstum des Unternehmens.



Weltmeister bei den Aktienrückkäufen

Apple ist nicht nur das wertvollste Unternehmen der Welt, der iPhone-Hersteller ist auch die Nummer Eins in punkto Aktienrückkäufe. Denn Apple hat im vergangenen Jahrzehnt für 550 Mrd. USD eigene Aktien vom Markt genommen (damit mehr als jedes andere Unternehmen) und wird auch nach eigenem Bekunden in Zukunft weiter massiv eigene Aktien zurückkaufen.

Im zurückliegenden, krisenreichen Jahr 2022 kaufte Apple insgesamt für 90 Mrd. USD eigene Anteilscheine zurück, was den Kurs in diesem Zeitraum nicht unmaßgeblich gestützt haben dürfte. Im kommenden April will der Konzern mitteilen, in welchem Umfang er für die nächsten zwölf Monate plant, eigene Aktien zurück zu kaufen. Experten sind der Meinung, dass der entsprechende Betrag gleich bleiben wird oder sogar erhöht werden könnte. Apple hat derzeit mehr als 150 Mrd. USD an flüssigen Mitteln in der Kasse.

Quartalszahlen leicht unter den Erwartungen

Die Zahlen für das abgelaufene erste Quartal des Geschäftsjahres 2022/23 lagen leicht unter den Erwartungen der Marktteilnehmer. Das Geschäftsjahr von Apple beginnt im Oktober, so dass das erste Quartal jeweils Ende Dezember endet. Dabei ging der Umsatz um 7,7 % zurück. Aufgrund zuvor angekündigter Lieferschwierigkeiten ist dieses Ergebnis keine große Überraschung.

Auch die Enttäuschung von „Mr. Market“ hielt nicht lange an. Nachdem der Kurs nach der Veröffentlichung der Daten am 2. Februar zunächst leicht nachgab, zog er kurz darauf wieder an. Während der Umsatz mit iPhones, Macs und Wearables rückläufig war, wurde der Erlös mit iPads um 29 % gesteigert. Am Gesamtumsatz macht die iPad-Sparte jedoch lediglich 8 % aus.

Im erheblich wichtigeren Service-Geschäft, das mittlerweile für immerhin 18 % der Umsätze steht, ging es 6,5 % nach oben. Am 16. Februar zahlte Apple die aktuelle Quartalsdividende in Höhe von 0,23 USD je Aktie aus (Ex-Dividenden-Tag dafür war der 10. Februar). Auf das Gesamtjahr hochgerechnet gibt es im Moment 0,92 USD je Anteilsschein. Dies entspricht beim aktuellen Kurs einer Dividendenrendite von 0,6 %.

Einige Innovationen in der Pipeline

Apple könnte kurz- bis mittelfristig mit einer Reihe von Innovationen aufwarten. Das Unternehmen arbeitet seit 2010 mit Hochdruck am Projekt E5: einer nicht-invasiven und kontinuierlichen Blutzuckermessung. Unlängst konnte Apple einige Meilensteine bei diesem Projekt vermelden. Ohne dass für die Blutentnahme in die Haut gestochen werden muss, soll sich dabei mit Lasertechnologie der Glukoseanteil im Körper eines Menschen verlässlich messen lassen. Apple geht nun davon aus, dass das Unternehmen diese Technologie tatsächlich auf den Markt bringen kann.

Darüber hinaus könnte ein faltbares iPhone auf den Markt kommen, das nach Meinung von Experten mehr Android-User zum Umstieg auf das Apple-Betriebssystem bewegen könnte. Ebenfalls ist bei der Bildschirmtechnologie der Umstieg auf sogenannte Micro-LED-Displays in der Pipeline. Im Vergleich zu den bisherigen Technologien haben diese Displays bessere Farben, einen höheren Kontrast und eine stärkere Leuchtkraft.  Außerdem ist Apple beim Thema künstliche Intelligenz noch immer im Rennen, selbst wenn zuletzt wenig dazu kommuniziert wurde. Nach Ansicht von Experten besitzt der Konzern die notwenigen Voraussetzungen, um einen eigenen generativen KI-Chatbot zu bauen.

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Auf gute Investments!

Ihre

Ihr Kerstin Franzisi
Chefredakteurin Der Privatinvestor
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