Macht Go-Ahead bald wieder Vorwärts?

Ob in Europa, Asien oder den USA – überall mussten Unternehmen die im Personenverkehr tätig sind hohe Einbußen hinnehmen. Das britische Verkehrsunternehmen Go-Ahead bildet da keine Ausnahme. Macht das Unternehmen seinem Namen entsprechend bald wieder vorwärts oder bleibt der Rückwärtsgang noch länger bestehen? Fest steht, ohne die Corona-Krise wäre Go-Ahead gut aufgestellt.

Auf drei Kontinenten fahrbereit

Go-Ahead gliedert sein Geschäft in drei Segmente: Regional Bus, London Bus und Eisenbahn. Die Transportdienstleistungen sind vielfältig. Die Go-Ahead Group ist hundertprozentiger Eigentümer von acht Busbetrieben. Laut eigenen Angaben befördern diese normalerweise mit einer Flotte von insgesamt 3.800 Bussen täglich um die 1,7 Mio. Passagiere. Der britische Eisenbahnsektor wird von dem Unternehmen Govia dominiert. Daran ist Go-Ahead zu 65 % beteiligt und damit kontrollierender Anteilseigner. Auch im deutschen Zugverkehr und auf dem US-amerikanischen Schulbus-Markt sowie im Buslinienbetrieb in Singapur mischt das Unternehmen mit [https://www.go-ahead.com].

Optimistische Tendenzen und Erwartungen

Mit den Mutationen des Corona-Virus, die zunächst in Großbritannien auftraten und als ansteckender gelten, kam es zu erneuten Rückschlagen. Allerdings hat die Go-Ahead-Gruppe Anfang Juli 2021 erste neue Zahlen vorgelegt. Das Unternehmen meldete dabei das höchste Passagieraufkommen seit Beginn der Pandemie. Im Regionalbusverkehr konnte immerhin schon wieder rund 70 % des Vorkrisenniveaus erreicht werden. Die Geschäftsentwicklung erweist sich in allen Divisionen als robust. Das Management hob zudem seine Jahresprognose für das Busgeschäft an.

Hierzu erklärt David Brown, Chief Executive der Go-Ahead Group:

„Nach mehr als einem Jahr COVID-19-Beschränkungen, die das Reisen einschränken, ist es großartig zu sehen, dass unsere Busse und Züge mehr Passagiere befördern, da sich diese Beschränkungen zu lockern beginnen und die Menschen die Vorteile der Wiedereröffnung von Gemeinden und Unternehmen genießen. Es gibt heute mehr Menschen, die unsere Dienste nutzen als zu irgendeinem anderen Zeitpunkt wegen der Pandemie, und wir sind bereit, mehr Menschen sicher wieder in unseren Bussen und Zügen willkommen zu heißen.“

Die positive Tendenz des Unternehmens sollten durch die Zahlen zum Ende des Geschäftsjahres 20/21 (werden am 09.09.2021 veröffentlicht), unterlegt werden.

Kursverlauf spiegelt Entwicklung

Zu Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 ging es mit dem Kurs der Go-Ahead-Aktie steil bergab. Innerhalb weniger Wochen verlor der Titel rund 75 % seines Wertes (von knapp 22 GBP auf rund 5,60 GBP). Allerdings hat die Aktie seitdem wieder deutlich Boden gut gemacht. Aktuell (Stand: 23.08.2021) steht der Kurs bei 9,79 GBP.

Klimastrategie unterstreicht Nachhaltigkeit von Go-Ahead

Zur Klimaschutzstrategie von Go-Ahead gehören die Dekarbonisierung der eigenen Transportflotte, die Reduzierung der negativen Auswirkungen der Luftqualität aus unserem Betrieb, die Reduzierung des Wasserverbrauchs und die Reduzierung von Abfall. Nach eigenen Angaben will der Konzern, bis 2045 CO2-neutral werden. Als Zwischenetappe hat sich das Unternehmen vorgenommen, bis 2035 alle Dieselzüge aus seiner Flotte zu entfernen und die Emissionen um 75 % zu reduzieren.



Von Regierung unterstützt

Das Streckennetz, das Go-Ahead bedient, enthält viele essenzielle Knotenpunkte – insbesondere für Berufspendler. Diese starke Marktposition ist zudem durch langfristige Lizenzverträge gut geschützt. Alle Verträge werden mindestens auf fünf Jahre, oft sogar länger geschlossen. Und da sich das Prinzip „never change a running system“ in vielen Situationen bewährt, stehen die Chancen für Go-Ahead gut, die Strecken auch bei der nächsten Lizenzvergabe zu behalten. Die Historie zeigt: Hat Go-Ahead einmal eine Strecke an Land gezogen, bleibt diese meist auf sehr lange im Bestand des Unternehmens.

Verkehrsanbindungen vom Land zur Stadt sowie innerhalb von Städten sind wichtiger Teil der Infrastruktur. Für das Geschäftsmodell von Go-Ahead bedeutet das: Im Ernstfall wird es von der Regierung gestützt. Tatsächlich ist dies seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie in Großbritannien der Fall. Damit Go-Ahead die Bus- und Bahnverbindungen weiterhin bedienen konnte, schnürte die britische Regierung innerhalb kürzester Zeit ein Förderpaket.

Züge der Zukunft

Go-Ahead ist auch im Hinblick auf seine Investitionen ein sehr fortschrittliches Verkehrsunternehmen. In den letzten Jahren setzte der Konzern bereits stark auf die Themen Digitalisierung, Vernetzung und Automatisierung. So sind in Großbritannien bereits vollautomatisierte und unbemannte Züge unterwegs. Asien ist hinsichtlich dessen schon weiter. In Kontinentaleuropa ist Go-Ahead damit aber Pionier und seinen Wettbewerbern um einiges voraus.

Vor der Einführung hat die Vollautomatisierung zu Kritik und Streiks bei der Belegschaft geführt – eine nachvollziehbare Reaktion, schließlich geht es um Arbeitsplätze. Diese Krise konnte Go-Ahead allerdings auch überwinden. Auch wenn Go-Ahead seine Investitionen wegen der Pandemie vorerst massiv einkürzen musste, wird das Unternehmen von seinen Digitalisierungsplänen nicht abweichen. Schritt für Schritt werden immer mehr Strecken mit „Roboterzügen“ ausgestattet werden.

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