Big Tech und der KI-Wettlauf
Sehr geehrte Privatanleger,
ChatGPT, Bard, Adobe Firefly – der Markt für „generative KI“ nimmt allmählich Fahrt auf. Experten wie der Bloomberg-Analyst Mandeep Singh schätzen, dass diese Branche in den nächsten neun Jahren um 42 % wachsen und bis 2032 ein Umsatzvolumen von 1,3 Billionen USD erreichen wird. Bei derartigen Wachstumsaussichten ist es kein Wunder, dass sich viele Unternehmen im Moment darauf stürzen. Der KI-Wettlauf unter den Technologie-Konzernen ist in vollem Gange. Wer wird das Rennen machen? Gerade bei kleinen Startups steht hier viel auf dem Spiel. Da wird es in einigen Jahren heißen „top oder flop“.
Wir setzen beim Thema KI auf die großen Player. Amazon (WKN: 906866), Alphabet (WKN: A14Y6F) und Microsoft (WKN: 870747) dominieren die Branche schon jetzt. Und wir sind überzeugt, dass dies so bleiben wird. Schon alleine, weil diese Konzerne über Milliarden verfügen, um derartige Technologien voranzutreiben. Oder sich das entsprechende Knowhow eben hinzuzukaufen. So machte es Microsoft im Falle von ChatGPT. Der Softwareriese stieg Anfang des Jahres für rund 10 Mrd. USD beim Entwickler dieses Chatbots ein. Microsoft hält derzeit 49 % der Anteile an OpenAI. Eine Komplettübernahme wäre früher oder später denkbar.
Amazon richtet gerade ein eigenes Innovationszentrum für generative KI ein. Damit will der Konzern Firmenkunden bei der Entwicklung generativer KI-Lösungen unterstützen. Unter anderem wird Amazon den Unternehmen seine KI-Experten zur Verfügung stellen. Diese „Großzügigkeit“ ist selbstverständlich nicht uneigennützig. Zum einen bindet Amazon Firmen dadurch noch stärker an sich. Zum anderen kann sich der Konzern von seinen Kunden auch die eine oder andere Idee für neue Produkte holen. Schließlich bekommt Amazon hautnah mit, was Unternehmen brauchen und wollen.
Im Vergleich zum OpenAI-Engagement von Microsoft ist diese aktuelle Investition von Amazon geradezu ein Klacks. Das „AWS Generative AI Innovation Center“ wird Amazon etwa 100 Mio. USD kosten. Doch was für diesen Konzern mit einem Jahresumsatz von 514 Mrd. USD nicht der Rede wert ist, wäre für manches Startup schon eine ordentliche Hürde.
KI-Anwendungen lassen sich in den unterschiedlichsten Bereichen integrieren und so werden die Lösungen von Amazon, Alphabet und Microsoft viele Abnehmer finden. Ein aktuelles Beispiel ist Booking (WKN: A2JEXP). Im Bereich Big Data und Maschinelles Lernen hat der Online-Reiseanbieter bereits immenses Knowhow. Darauf basieren die personalisierten Reiseempfehlungen, die Sie nach nur einmaligem Surfen auf der Plattform angezeigt bekommen. Jetzt kombiniert das Unternehmen diese Daten mit ChatGPT zu einem neuen digitalen Reiseplaner. Gut für OpenAI und damit auch gut für Microsoft.
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Kerstin Franzisi
Chefredakteurin Der Privatinvestor
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