Sehr geehrte Privatanleger,

um die Jahreswende 2022/23 ging ChatGPT online. Zunächst mit Daten bis 2021. Im September 2023 wurde diese KI dann an das Internet angeschlossen, so dass Echtzeitdaten verwendet werden können. Seitdem hat Künstliche Intelligenz so beängstigende Fortschritte gemacht, dass einer der Väter der KI, der ehemalige Google-Chefentwickler Geoffrey Hinton seit 2023 in deutlichen Tönen vor der Gefahr warnt, dass Künstliche Intelligenz uns übernehmen könnte.

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Auch Elon Musk warnt seit Jahren vor den Gefahren unkontrollierter KI-Entwicklung und schlug ein Moratorium für die Entwicklung vor, ähnlich dem Verbot von Kernwaffentests. Als er kein Gehör fand, entschloss er sich, mit GROK seine eigene KI zu entwickeln, die der Wahrheit verpflichtet und nicht „woke“ sein sollte.

In den letzten Monaten hat sich die Entwicklung Künstlicher Intelligenz noch einmal drastisch beschleunigt. Alle großen Unternehmen lassen ihre KI-Modelle in einer Art Wettrüsten frei. Die Gefahr, dass Künstliche Intelligenzen in naher Zukunft das Ruder übernehmen, ist nicht zu unterschätzen. Hier ein längeres Interview mit Geoffrey Hinton zum Thema:

KI basiert vor allem auf zwei Arten von Modellen:

■ Große KI-Sprachmodelle (auch „Large Language Models“ genannt) verarbeiten sehr große Mengen an Text und sagen dann das nächste Wort voraus. Sie sagen die Antwort auf eine Frage, die man ihnen stellt oder lösen Aufgaben. ChatGPT ist ein solches großes Sprachmodell.

■ Diffusionsmodelle („Diffusion Models“) werden vor allem in der Bildbearbeitung angewendet. Sie gehen von bestehenden Bildern aus, fügen dann Rauschen hinzu, „verwischen“ die Bilder also graduell, und rekonstruieren aus den gewonnenen Daten neue Bilder.

■ KI-Agenten erledigen selbständig Aufgaben, die man ihnen zum Beispiel per Sprachkommandos gibt.

Diese Modelle müssen mit Deep Learning trainiert werden und benötigten hierzu bis vor kurzem unvorstellbare Daten- und Energiemengen. Die Tech-Initiative von Donald Trump beinhaltet daher auch den Bau neuer Kraftwerke. Sie sind um Größenordnungen schneller als das menschliche Gehirn – und sie entwickeln sich rapide. Zudem stehen alle Daten und alles Wissen, das sie erzeugen, in Echtzeit allen anderen Computern zur Verfügung. Wo Menschen über das mühsame Medium der Schrift und Sprache ihr Wissen teilen müssen, ist neues Wissen sofort bei allen am Netzwerk angeschlossenen Computern vorhanden. Google-Chefideologe Ray Kurzweil hatte im Jahr 2005 den Singularity-Moment für 2045 vorausgesagt: Die KI wird der menschlichen Intelligenz überlegen und die technische Entwicklung beschleunigt sich exponentiell.

Beim jetzigen Tempo könnte es in wenigen Jahren so weit sein. Die Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft, ja für die Menschheit insgesamt, lassen sich noch nicht ausmalen. Die Umwälzungen werden grundlegender sein als bei der Entwicklung der Schrift vor ca. 5.000 Jahren, die mit dem Entstehen der ersten Städte parallel lief und auch des Buchdrucks vor 500 Jahren. Alles ist offen.

Was heißt das für unsere Investments? Wir haben nicht auf spezielle KI-Firmen gesetzt, sondern sind bei Big Tech-Unternehmen geblieben. Diese können ihre KI-Modelle an einer sehr großen Zahl von Nutzern und Kunden testen und weiterentwickeln. In den Fonds haben wir Alphabet, Microsoft und Amazon als permanente Investments, dazu auch Adobe. Natürlich wären auch Apple und Meta denkbare Kandidaten, aber wir wollen ja die möglichst besten Investments auswählen.

Unter anderem die starke China-Abhängigkeit von Apple und das missglückte Metaverse-Experiment von Mark Zuckerberg haben uns von diesen Unternehmen absehen lassen. Zudem: Warren Buffett hat seine Apple-Position mehr als halbiert. Kürzlich kam auch heraus, dass die Brillen von Meta für virtuelle Realität bei etlichen Nutzern Augenschäden verursacht haben.

Die Finanzkraft dieser Unternehmen erreicht ungeahnte Dimensionen: Im letzten Jahr hatte Alphabet einen operativen Cashflow von 125 Mrd. USD, Microsoft von 118 und Amazon von 116 Mrd. USD. Apple lag bei 118 Mrd. USD ebenso wie auch Meta. Das Wachstum dieser Giganten ist ungebrochen, die Bewertung noch einigermaßen annehmbar. Mit einem KGV von um die 20 ist Alphabet allerdings deutlich billiger als Microsoft (KGV 34) und Apple (KGV 28). Zum Vergleich: Die Mercedes-Benz Group wies letztes Jahr einen operativen Cashflow von knapp 18 Mrd. EUR aus.

Alphabet ist daher unser größtes Tech-Investment. Während der kurzen Korrektur im Tech-Sektor haben wir unsere Position leicht aufgestockt. Jetzt hat Alphabet einen weiteren Sprung nach vorne gemacht und etliche KIs mit hoch entwickelten Fähigkeiten „freigelassen“: Da ist noch viel Potential!

Neben Big Tech haben wir mit Teleperformance ein konträres Investment, das ebenfalls vom KI-Thema beeinflusst wird. Der Kurs des global agierenden Dienstleistungsunternehmens (Call Center etc.) hat sich geviertelt, obwohl das Unternehmen wächst. Der Grund: Angst, KI könnte das Unternehmen überflüssig machen. Unsere konträre These ist, dass das Kunden- und Dienstleistungs-Knowhow von Teleperformance auch in der Zukunft wichtig sein wird und dass das Unternehmen KI selbst nutzen wird, um seine Kunden besser zu bedienen.

Wir werden sehen, wie es ausgeht. Sicherer und gemütlicher ist es auf jeden Fall, auf die Big Tech-Giganten zu setzen.

Erfahren Sie mehr über unser Fondsangebot im persönlichen Informationsgespräch mit Daniel Michailow. Jetzt vereinbaren unter: +49 (0) 9151 – 726 956 3 | [email protected]

Auf gute Investments!

Ihr Prof. Dr. Max Otte

Gründer & Chief Investment Officer PI Privatinvestor Kapitalanlage GmbH

Diese Kolumne ist ursprünglich in Ausgabe 21/2025 des Kapitalanlagebriefs DER PRIVATINVESTOR am 23. Mai 2025 erschienen.

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