Die Märkte sind immer noch etwas teuer – wir bleiben cool
Sehr geehrte Privatanleger,
nachdem Donald Trump am 2. April seinen Zoll-Hammer verkündet hatte, stürzten die Börsen bis zum 7. April massiv ab: Der S&P 500 in der Spitze um bis zu 20 %, DAX und Dow Jones bis zu 15 %. Mittlerweile haben sich die Börsen wieder etwas erholt.
Am 10. April kündigte Trump ein 90-tägiges Moratorium der Zölle bei vielen Ländern an. Die US-Börsen sprangen an einem Tag um über 10 %, auch unsere Big Techs Microsoft, Amazon und Alphabet.
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Dies ist nicht die erste verrückte Phase, die ich an der Börse erlebe. Den 19. Oktober 1987, den „schwarzen Montag“, erlebte ich als Praktikant der damaligen Frankfurter Sparkasse von 1822 (heute nur noch Frankfurter Sparkasse) auf dem Parkett der Frankfurter Börse. Zur Erinnerung: Das war der erste Crash seit dem Zweiten Weltkrieg. Es ging an einem Tag um 20 % runter, ausgelöst durch computergesteuerte „Portfolioversicherungen“, die im Grunde nichts anderes waren als die massenhafte Auslösung von Stop-Loss-Aufträgen.
Bei der nächsten sehr langwierigen Börsenkorrektur von 2000 bis 2003 war ich schon seit 1999 mit Kapitalmarktinformationen für Privatanleger aktiv und beriet seit 2001 auch Privatkunden, denen ich half, durch die lange Korrektur zu navigieren und sie zu überstehen. In dieser Zeit gab es zwar keinen ausgemachten Crash, aber der DAX verlor im Laufe von drei Jahren 75 % seines Wertes. Eine dreijährige Baisse kommt in jedem Jahrhundert nur ein oder zwei Mal vor. Das war schon eine Geduldsprobe.
Dann die Finanzkrise von 2008, die mich einem breiteren Publikum bekannt machte. Der Corona-Crash von 2020. Und dazwischen einige kleinere scharfe Korrekturen, so wie der China-Crash 2016.
Auch diesmal werden sich die Börsen wieder beruhigen. Wir stehen allerdings vor einem fundamentalen Systemwandel. Mit seinen Zöllen leitet Trump endgültig die De-Globalisierung ein, die mit der Finanzkrise begann und mit COVID und der Diskussion über die Lieferketten Fahrt aufnahm. Die Transformation der Weltordnung ist in vollem Gange. Am Ende werden nach meiner Auffassung ein chinesischer und ein US-amerikanischer Block stehen; mit Westeuropa als Anhängsel und abhängigem Territorium der USA.

Im Bild des Welthandels lässt sich das schon deutlich sehen. Zwischen dem Jahr 2000 und dem Jahr 2024 hat China die USA in vielen Ländern als größten Handelspartner abgelöst. Durch ihre willkürliche, machtorientierte Sanktionspolitik und die Konfiskation von Auslandsvermögen vieler Länder, haben die USA viel Vertrauen verspielt.
Wir investieren weiterhin über 50 % unseres Portfolios in Qualitätsunternehmen mit hohen Kapitalrenditen. In der neuen Welt sind regional tätige Unternehmen, Gold und Rohstoffe interessant. Unser Investment in den polnischen Einzelhändler Dino Polska hat uns schon viel Freude gemacht, und wir sind zuversichtlich, dass das weiter der Fall sein wird. CTS Eventim hat eine starke Stellung in Europa. Um Big Tech kommt im Westen auch niemand herum. (China hat für alle US-Big Techs eine eigene App. Die bräuchte Europa auch, aber das ist aktuell Wunschdenken.)
Die heftigen Turbulenzen der letzten Tage haben sich erst einmal gelegt. Aber die Welt ist in einer fundamentalen Transformation. Die Märkte sind immer noch etwas teuer.
Eine Lehre aus meinem eigenen Investmentleben ist, dass ich in Crashs oftmals zu früh eingekauft habe. Wir bleiben cool.
Um mehr über die Anlagelösungen der Max Otte Fonds zu erfahren, kontaktieren Sie Herrn Philipp Schäferhoff (+49 (0) 221 98 65 33 94, [email protected]) oder nutzen Sie unseren kostenfreien Vermögenscheck.
Auf gute Investments!

Ihr Prof. Dr. Max Otte
PS: Man kann Donald Trump vieles vorwerfen, nur keine Inkonsistenz in seinen grundlegenden Ideen. Schon 1987 hatte sich der damals gerade Vierzigjährige in ganzseitigen Anzeigen in der New York Times zu außenpolitischen und außenwirtschaftspolitischen Themen geäußert. Schon damals sagte man ihm Ambitionen auf das Präsidentenamt nach, die er aber standhaft dementierte.
Unter anderem schrieb er damals: „Es ist an der Zeit, dass wir unsere massiven Defizite mit Japan beenden und dass wir andere, die es sich leisten können, bezahlen lassen. Unser Schutz ist für diese Länder hunderte von Milliarden Dollar wert und ihre Abhängigkeit von unserem Schutz ist viel höher als umgekehrt.“
Man kann nicht sagen, man habe es nicht gewusst.
Diese Kolumne ist ursprünglich in Ausgabe 15/2025 des Kapitalanlagebriefs DER PRIVATINVESTOR am 11. April 2025 erschienen.
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