Der Big-Tech-Boom, die Internetblase und die Nifty-Fifty

Sehr geehrte Privatanleger,

es besteht keine Frage, dass wir uns in einem Boom der Technologieunternehmen (Big-Tech, Magnificent Seven) befinden und dass dieser Boom irgendwann in eine langsamere Phase übergehen wird. Die Frage ist: Wann?

Vor einigen Tagen wurde bekannt, dass der Hedgefondsmanager Michael Burry, der 2008 mit Short-Wetten auf verbriefte Produkte und den Gesamtmarkt bekannt und reich wurde, mehr als 50 % seines Fondsvermögens auf Short-Wetten auf Palantir und NVIDIA gesetzt hat.

Lesen Sie hier weiter, um zu erfahren, wie riskant die Big-Tech-Titel der USA sind – und wie Sie Ihr Vermögen gegen einen Crash absichern können.


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Stattliche Börsenbewertungen und „Klumpenrisiko“ im S&P500

Palantir hat ein KGV von über 400 und selbst, wenn die hohen Wachstumsprognosen von über 50 % Umsatzwachstum und mehr als 100 % Gewinnwachstum aufgehen würden, stünde das KGV Ende 2026 noch bei 185. NVIDIA hat ein KGV von 55, eine prognostizierte Umsatzwachstumsrate von 52 % und hätte damit Ende 2026 ein KGV von 29.

Von beiden Unternehmen haben wir uns ferngehalten, von Palantir, weil es ein aus meiner Sicht toxisches Geschäftsmodell hat und exotisch teuer ist, von NVIDIA, weil das Unternehmen als Ausrüster anders als andere Big-Tech-Konzerne auch schnell einen massiven Konjunktur- und Auftragseinbruch erleiden kann.

Der Aufschwung des S&P 500 wird nur von wenigen Unternehmen getragen: die größten zehn Unternehmen waren 2017 für 17 % der Gesamtmarktkapitalisierung des Indizes verantwortlich. Anfang 2025 waren es rund 38 %, was einer Zunahme um mehr als 100 % entspricht.

Alleine die „Magnificent Seven“ – Apple, Microsoft, Alphabet, Amazon, NVIDIA, Meta und Tesla machten im Oktober 2025 bereits 36,6 % der Marktkapitalisierung des S&P 500 aus – im Vergleich zu 12,3 % im Jahr 2015. Ihr Anteil hat sich also verdreifacht.

Lernen aus der Vergangenheit – „Nifty-Fifty“ und Dotcom-Blase

Ich habe schon ein paar Mal geschrieben, dass es Parallelen zu den „Nifty-Fifty“ gibt. Das waren 50 große, wachstumsstarke US-Aktien, die in den 1960er und frühen 1970er Jahren als „One-Decision-Stocks“ galten. Sie wurden als sichere, langfristig wachsende Blue-Chip-Unternehmen betrachtet, die man einfach unabhängig vom Preis kaufen und halten sollte.

Zum Höhepunkt des Booms im Jahr 1972 hatten die Nifty-Fifty extreme Bewertungen erreicht. Das durchschnittliche KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis, P/E-Ratio) betrug etwa 42-43, was mehr als doppelt so hoch war wie im Rest des S&P 500 (KGV bei ca. 19).

Der Boom endete mit dem Börsencrash von 1973-1974. Die Ölkrise, steigende Inflation und Zinserhöhungen lösten massive Kursrückgänge von 50 bis 90 % aus. Aber diese Faktoren waren nur der Auslöser – die Ursache waren zu hohe Bewertungen, zu viel Optimismus und sich normalisierende Wachstumsraten.

Die Dotcom-Blase um das Jahr 2000 war etwas anders gelagert: Während sowohl im Fall der Nifty-Fifty wie auch bei BigTech vor allem große, etablierte Unternehmen hoch bewertet waren, waren es um 2000 sowohl große Unternehmen als auch Internet- und Tech-Startups.

Was jetzt zählt – setzen Sie auf Aktien mit Substanz

Externe Schocks wie Zinserhöhungen oder Rezessionen lösen dann irgendwann langsame Korrekturen oder auch schnelle Crashs aus. Danach performten die „Siegeraktien“ oft ein oder sogar mehrere Jahrzehnte schlechter als der breite Markt; die Renditen kleinerer und mittelgroße Firmen (z. B. aus dem Russell 2000) übertrafen Large Caps deutlich. Nachdem ich 2022 vor allem auf Blue Chips, Rohstoffwerte und Gold gesetzt habe, sind wir schon seit einiger Zeit dabei, mittelgroße Unternehmen in Nischen zu suchen, die uns auch für die nächsten Jahre eine gute Renditeperspektive bieten.

In einige haben wir schon im Max Otte Multiple Opportunities Fund und PI Global Value Fund investiert.

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Auf gute Investments!

Ihr Prof. Dr. Max Otte

Dieser Text ist ein Auszug aus der Kolumne von Prof. Dr. Max Otte, die im Kapitalanlagebrief „Der Privatinvestor“ 46/2025 vom 14.11.2025 erschienen ist.

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