Es lohnt sich, aktuell auch über Liquidität nachzudenken
Sehr geehrte Privatanleger,
im Büchlein „Das Tao des Charlie Munger“ sind viele der besten Sprüche des langjährigen, 2023 verstorbenen Partners von Warren Buffett gesammelt. Es lohnt sich, im Büchlein zu lesen. Munger hatte wesentlichen Anteil am Erfolg von Warren Buffett und brachte ihn in den 1970er Jahren dazu, vermehrt auf Wachstumsunternehmen zu setzen und nicht nur spottbillige Aktien zu kaufen.
Ultimativ war Buffett der Reichere der beiden, weshalb man Munger mit seinen „nur“ rund 2,6 Milliarden auch „poor Charlie“ nannte. Ein Grund: Buffett waren ab 1969 die Aktienmärkte zu teuer, weshalb er seine Positionen bis auf Berkshire Hathaway verkaufte und die Buffett Partnership auflöste. Als dann während der Ölkrise 1973/74 die Aktienmärke einbrachen, konnte Buffett massiv einkaufen. Sein Zitat hierzu: „I feel like an oversexed guy in a harem.“ Charlie Munger hatte seine Positionen behalten. Er brauchte nach 1973/74 mehrere Jahre, um den Breakeven zu erreichen. Der Gesamtmarkt fiel nach 1973/74 viele Jahre, stagnierte dann und nahm erst wieder Anfang der 80er Jahre an Fahrt auf.
Seit einigen Jahren schon werde ich vorsichtiger. Dabei gilt mir Warren Buffett als Indikator. Er hat mehr als die Hälfte seiner größten Aktienposition – Apple verkauft und hält über 330 Mrd. USD an liquiden Mitteln.
Mittlerweile machen die fünf größten Aktien Apple, NVIDIA, Microsoft, Amazon, Meta 29 % der Marktkapitalisierung des S&P 500 aus. Das ist die höchste Konzentration seit den „Nifty Fifty” um 1970 herum. Damals folgte, wie bereits geschrieben, eine der schlechtesten Perioden überhaupt für den Aktienmarkt.
Nun plädiere ich nicht dafür, alle Positionen aufzulösen. Aber es wäre zu überlegen, signifikante Liquiditätsreserven zu halten. Gerade, wenn man aktiver Unternehmer ist oder war, fällt es besonders schwer, Geld herumliegen und nicht arbeiten zu lassen. Das ist aber ein Unterschied zwischen Investor und Unternehmer. Nach 1969 hat Buffett vier Jahre (!) geduldig gewartet, um auf Einkaufstour zu gehen.
In „Das Tao des Charlie Munger“ findet sich auf Seite 41 folgendes Zitat von Munger:
„Der Weg zum Reichtum besteht darin, zehn Millionen Dollar auf dem Girokonto liegen zu haben für den Fall, dass ein gutes Geschäft des Weges kommt.“
Wir haben – mit einigen Unterbrechungen – 15 fantastische Jahre am Aktienmarkt gehabt. Die zweite Amtszeit von Trump wird nicht so einfach wie die erste. Das Standardrezept der Republikaner – Steuern runter – wird nicht funktionieren. Die Reserven sind aufgebraucht; die USA sind zu hoch verschuldet; und die Lage ist zu verfahren.
Es lohnt sich, über Liquidität nachzudenken. Berkshire Hathaway selber ist dabei keine schlechte Wahl. In meinen Fonds ist dies die größte Position. Nachdem die A-Aktie vor wenigen Wochen ein Allzeithoch von knapp 742.000 USD verzeichnete, steht sie jetzt bei 702.613 USD (Stand 01.02.2025).
Unsere Fonds sind mit den Krisen-Assets Berkshire Hathaway, Edelmetallen und Liquidität auf die nächste Korrektur am Aktienmarkt vorbereitet.
Wenn Sie mehr über unsere Anlagestrategie erfahren möchten, kontaktieren Sie gerne unseren Privatkundenbetreuer Herrn Philipp Schäferhoff (+49 (0) 221 98 65 33 94, [email protected]).
Auf gute Investments!
Ihr
Prof. Dr. Max Otte
Diese Kolumne ist ursprünglich in Ausgabe 04/2025 unseres Kapitalanlagebriefs vom 25. Januar 2025 erschienen.
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